Donnerstag, 20. Februar 2020

(36) Die Leiter und der Turm



Wenn hier die Rede von einer Leiter ist, dann denkt man automatisch an die “Himmelsleiter” die Jakob im Traum gesehen hat. Doch was hat diese Leiter dargestellt? Was sollte damit ausgedrückt werden? Es war Jesus der bildlich durch diese Leiter dargestellt wurde, aber warum eine Leiter? Was steckt hinter dieser Symbolik? Hat das, was dahinter steckt vielleicht sogar noch viel mehr zu bedeuten und letztendlich eine Anwendung auf uns oder war das nur etwas, was Jakob geträumt hatte?
Laßt uns beten. Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir für das Vorrecht hier zu sein um Dein heiliges Wort zu studieren. Wir bitten Dich, daß Dein Heiliger Geist uns die Lektionen lehren möge die uns in unserem persönlichen Wandel mit Jesus helfen. Und wir danken Dir, daß Du unser Gebet hörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.
Ich möchte Euch einladen Eure Bibeln mit mir im Buch 1. Mose in Kapitel 28 zu öffnen und wir wollen dort bei Vers 10 beginnen. Bevor wir aber zu lesen beginnen, möchte ich Euch noch den Hintergrund von diesem bestimmten Abschnitt erzählen. Wir kennen wahrscheinlich alle die Geschichte von Jakob und wie er seinen Vater angelogen hat. Er hatte das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder gestohlen und als Ergebnis davon mußte er von zu Hause fliehen. Die Bibel erzählt uns, daß er geflohen ist, weil er wegen der Sünde die er begangen hatte große Schuld auf sich lasten fühlte. Nachdem er für viele Stunden gewandert ist, kam Jakob an einer Stelle an die später "Bethel" genannt wurde, was "das Haus Gottes" bedeutet. Und dort möchte ich nun unsere Lesung beginnen. 1. Mose 28:10. Es heißt hier:

"Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen. Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: ..."

Und dann heißt es weiter in Vers 13:

"... Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will Ich dir und deinen Nachkommen geben."

Das war ein sehr interessanter Traum den Gott Jakob gegeben hat. Dies wurde bekannt als die "Geschichte von der Himmelsleiter". Nun stellt sich die Frage, was stellt dieser Traum dar? Seht, jede Geschichte in 1. Mose ist nicht nur eine Geschichte, sondern auch eine Prophezeiung. So muß also auch diese Geschichte eine prophetische Bedeutung haben und die Frage ist, was ist sie? Ihr seht, daß da die Leiter ist. Die Spitze der Leiter reicht bis in den höchsten Himmel hinein. Der Fuß der Leiter steht fest verwurzelt auf der Erde. Und zwischen diesen beiden Punkten gehen die Engel die Leiter hinauf und hinunter. Was könnte mit diesem Traum gemeint sein? Nun, Tatsache ist, daß wir nicht zu raten brauchen. Schlagt mit mir in Euren Bibeln Johannes 1:51 auf. Hier spricht Jesus mit Nathaniel, der einer der Jünger werden würde. Beachtet was Er sagt:

"Und Er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn."

Ist das nicht ein interessanter Vers?

"Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren über dem Menschensohn."

Nun, wenn sie über dem Menschensohn hinauf- und herabfahren, was muß die Leiter von 1. Mose 28 darstellen? Sie muß Jesus darstellen, weil es dort ja heißt, daß die Engel darauf auf und nieder gestiegen sind. Und in Johannes heißt es, daß sie auf dem Menschensohn, also auf Jesus hinauf- und herabfahren. Mit anderen Worten, Jesus ist diese Leiter. Nun, warum wird Jesus mit einer Leiter verglichen? Laßt uns ein wenig darüber sprechen. Was würde die Spitze der Leiter darstellen? Nun, laßt uns unsere Bibeln in Johannes 1:1-3 aufschlagen. Es heißt hier:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. ..."

Und dann heißt es in Vers 3:

"... Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist."

Beachtet, daß diese Verse Jesus beschreiben bevor Er auf diese Welt gekommen ist. Gemäß Johannes 1 war Jesus Gott, war Er der Schöpfer bevor Er auf diese Welt gekommen ist. Nun möchte ich Euch Matthäus 1:23 mit Euch lesen. Hier ist die Rede von der Geburt Christi und der Engel spricht die Worte die sehr gut bekannt sind.

"»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns."

Diese zwei Texte lehren deutlich, daß Jesus Gott ist. Das ist die Spitze der Leiter und sie stellt die Gottheit Jesu, die Göttlichkeit Christi dar. Er ist eins mit Gott. Am Anfang war Er beim Vater. Er war dem Vater gleich. In der Tat sagt Jesus in Johannes 10:30

"Ich und der Vater sind eins."

Das bedeutet sie sind eins in der Einheit im Charakter und in Ihrer Zielsetzung. So stellt also die Spitze der Leiter die Gottheit oder die Göttlichkeit Jesu Christi dar. Was stellt aber der Fuß dar? Wenn nun die Spitze ganz bis in den Himmel reichte wo der Vater stand, was stellt der Fuß der Leiter dar, der fest auf der Erde verwurzelt ist? Er muß die Menschheit Christi darstellen. Seht was wir in Johannes 1:14 finden. Das ist auch ein Vers, der sehr bekannt ist. Wir können ihn bestimmt auswendig sagen. Es heißt hier:

"Und das Wort ..."

Das ist das Wort das Gott war.

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

Nun seht Ihr, daß das Wort, das Gott war seit Ewigkeit war und das diese Welt erschaffen hat, Fleisch wurde wie Johannes es uns erzählt. Mit anderen Worten, Er wurde ein menschliches Wesen. Er wurde mit einer Natur auf dieser Erde verwurzelt die viel mit unserer gemeinsam hat. Seht was wir auch in Matthäus 1:1 über die Menschheit Christi, den Fuß der Leiter finden, wenn man das so sagen kann. Es heißt hier am Anfang der Ahnenreihe Christi:

"Dies ist das Buch von der Geschichte Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams."

So haben wir gesehen, daß Jesus zwei Eigenschaften hat, wenn es zu Seinem eigenen Wesen kommt und das ist, daß Jesus schon seit Ewigkeit her Gott war und Er kam auf diese Erde und wurde zum Menschen, ohne aufzuhören Gott zu sein. Die Spitze der Leiter ist Seine Gottheit und der Fuß der Leiter stellt Seine Menschheit dar. Seine Göttlichkeit vereint Ihn mit Seinem Vater und Seine Menschheit vereint Ihn mit uns. Somit sind Himmel und Erde durch den Gott-Menschen vereinigt. Wißt Ihr, es gibt noch weitere Texte in der Schrift die darauf hindeuten, daß Jesus beides ist, Gott und Mensch. Zum Beispiel sagt Jesus in Offenbarung 22:16

"Ich, Jesus, habe Meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden...."

Und dann sagt Er weiter:

"... Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern."

Nun, ich habe das in einem vorangegangen Vortrag erwähnt, aber dies ist ein äußerst interessanter Vers, weil es dort heißt daß Jesus die Wurzel Davids und auch der Sproß, also der Nachkomme Davids ist. Wie aber ist es möglich, daß er beides ist? Tatsache ist, daß Jesus der Vater Davids ist und Er ist auch Davids Sohn. Er ist Davids Vater, denn als Er Adam geschaffen hat und David stammt von Adam ab, wurde David somit von Christus geschaffen. Aber Jesus ist der Sohn Davids als Mensch, weil Er aus der Ahnenreihe von David kommt.

Schlagt mit mir nun Johannes 8:58 auf. Ihr wißt, Jesus hat etwas äußerst bahnbrechendes zu den Juden gesagt die Ihm zugehört haben. Wir haben gerade in Matthäus 1 gelesen, daß Jesus der Sohn von Abraham und David war. Und was Jesus da sagte hat die Juden sehr wütend gemacht. Sie haben Steine aufgehoben um sie auf Ihn zu werfen nachdem Er diese Worte sagte:

"Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin Ich."

Beachtet, daß Er nicht gesagt hat: Ehe Abraham war, war Ich. Er sagte aber:

"Ehe Abraham wurde, bin Ich."

Mit anderen Worten sagt Er: 'Ich hatte niemals einen Anfang.' So sehen wir wieder einmal, daß Jesus der Same Abrahams ist, Er ist der Sohn von Abraham, aber Er sagte:

"Ehe Abraham wurde, bin Ich."

Das bedeutet, daß Jesus beides ist, Gott und Mensch.

Die Spitze der Leiter ist Seine Gottheit und der Fuß der Leiter ist Seine Menschlichkeit und diese beiden Eigenschaften vereinen Gott mit den Menschen. In Philipper 2 geht der Apostel Paulus auf dieses spezielle Thema ein, und ich möchte Vers 5-8 lesen. Es heißt hier:

"Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, ..."

Eine bessere Übersetzung wäre: 'Er hat die Gleichheit mit Gott nicht als etwas betrachtet dem man anhängen muß, als etwas das unbedingt festgehalten werden muß.' So heißt es weiter:

"... sondern entäußerte Sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte Sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz."

Beachtet, daß Er in der Gestalt Gottes war, aber Er nahm die Gestalt eines Dieners an und wurde ein Mensch und erlitt den Tod am Kreuz. Offensichtlich weist der Apostel Paulus in diesem Abschnitt darauf hin, daß Jesus in einer Person sowohl Gott als auch Mensch ist. Er hat zwei Naturen in einer Person. Aber jetzt müssen wir die Frage stellen: Wie weit hat Jesus sich erniedrigt? Das ist ein großer Streitpunkt in der heutigen Christenheit, genauer gesagt in der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten. Für Jahrzehnte haben wir diese Diskussion gehabt. Wie weit hat Sich Jesus erniedrigt? Hat Jesus die Natur Adams angenommen, bevor Adam gesündigt hat? Hat Jesus die Natur des ungefallenen Adam als eines Menschen angenommen? Oder nahm Jesus unsere sündige Natur an? Wißt Ihr, ich bin mir nicht sicher, ob dieses Problem jemals auf der Erde gelöst werden wird. Ich habe das in meinen eigenen Gedanken gelöst, und ich werde einige Beweise mit Euch teilen, die zeigen, daß Jesus Christus ganz bis dahin gekommen ist, wo wir sind. Nicht wo Adam war, bevor er gesündigt hat, sondern wo wir sind, bedürftige Sünder. Geht mit mir zum Buch der Hebräer. Hebräer 2:14-17. Hier ist der Apostel sehr, sehr deutlich was diesen Punkt betrifft, glaube ich, und wir beginnen mit Vers 14.

"Weil nun die Kinder ..."

Das sind wir.

"Weil nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch Er es gleichermaßen angenommen, damit Er durch Seinen Tod die Macht nähme dem, der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel, und die erlöste, die durch Furcht vor dem Tod im ganzen Leben Knechte sein mußten. Denn Er nimmt sich nicht der Engel an, sondern der Kinder Abrahams nimmt Er sich an. ..."

Hat Jesus die Natur eines Engels angenommen? Nein. Er nahm die Natur der Kinder Abrahams an. Nun beachtet Vers 17, das ist sehr wichtig.

"... Daher mußte Er in einigen Dingen seinen Brüdern gleich werden, ..."

Laßt uns das noch einmal versuchen.

"... Daher mußte Er in den meisten Dingen, ..."

O.k. Ihr protestiert, Ihr laßt mich noch nicht einmal weiter lesen. Es heißt dort also richtig:

"... Daher mußte Er in allem Seinen Brüdern gleich werden, damit Er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes."

Er ist in allen Dingen Seinen Brüdern gleich geworden. Nun muß ich etwas erklären was das Wort "Brüder" betrifft. Im Neuen Testament wird es auf diejenigen angewandt die Christus nachfolgen. Das Wort "Brüder" ist im Neuen Testament ein technischer Ausdruck der bedeutet: "diejenigen die sich bekehrt haben und Jesus Christus angehören". Sie sind durch die Bekehrung in die Familie Gottes eingepflanzt worden. Erinnert Ihr Euch, wo Jesus in Matthäus 12:48-50 fragte:

"Wer ist Meine Mutter und wer sind Meine Brüder? Und Er streckte die Hand aus über Seine Jünger und sprach: Siehe da, das ist Meine Mutter und das sind Meine Brüder! Denn wer den Willen tut Meines Vaters im Himmel, der ist Mir Bruder und Schwester und Mutter."

Das Wort "Brüder" bezieht sich nicht auf nicht wiedergeborene Sünder. Es bezieht sich auf diejenigen die eine Bekehrungserfahrung durchgemacht haben. Ihre menschliche Natur wurde erneuert. Mit anderen Worten, sie sind wiedergeboren. Das ist sehr, sehr wichtig. So wurde Jesus Seinen bekehrten Brüdern, Seinen wiedergeborenen Brüdern, gleich gemacht. Anders gesagt, als Jesus geboren wurde brauchte Er nicht wiedergeboren zu werden, weil Er als "wiedergeboren" geboren wurde. Versteht Ihr meinen Punkt? Laßt uns nun zu Hebräer 4:14+15 gehen. Erinnert Euch, Jesus mußte den ganzen Weg hinunter kommen. Hebräer 4:14+15 Das sind wunderbare Verse. Sie erfüllen uns mit Hoffnung. Es heißt hier:

"Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so laßt uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, ..."

Mit wessen Schwachheit?

"... mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie Adam, doch ohne Sünde."

Was sagt der Vers aus? Ist das deutlich? Es ist kristallklar. Es heißt:

"... sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde."

Nun sagen einige Leute: "Nun, Pastor, wenn Er in allen Punkten versucht wurde, wie wir, aber Er nie gesündigt hat, wie kann Er uns verstehen?" Ich benutze gerne diese Veranschaulichung. Wenn Ihr in Treibsand versinkt und Ihr würdet bis zum Hals drinstecken und Eurer Kopf würde drohen unterzugehen, was hättet Ihr lieber? Hättet Ihr lieber jemanden mit im Treibsand, der mit Euch mitfühlen kann, oder hättet Ihr lieber jemanden auf festem Boden, der Euch herausziehen kann? Ich denke, ich muß nicht einmal meine eigene Frage beantworten, weil die Antwort offensichtlich ist. Wenn Jesus mit uns in den Treibsand gesprungen und Er ein Sünder geworden wäre, hätte Er eine sündige Natur angenommen, aber Er sündigte ja nicht, aber wenn Er ein Sünder geworden wäre, was hätte Er da gebraucht? Er hätte einen Erlöser gebraucht. Er hätte einen Retter gebraucht. Aber uns wird gesagt, daß Er in allen Dingen versucht wurde, aber ohne Sünde. Er nahm unsere Natur an und führte 33 Jahre lang ein vollkommenes, sündloses Leben und hat nie eine einzige Sünde begangen.

Das ist erstaunlich! Nun, wenn Jesus nicht mit unserer Natur gekommen wäre, dann hätten wir da große theologische Probleme. Ich möchte hier nicht frevlerisch erscheinen, aber ich möchte Euch eine kleine Veranschaulichung geben, weil ich möchte daß Ihr versteht was ich sage. Laßt uns nun mal vorstellen, daß es Supermann gibt. Ich weiß es gibt ihn nicht, aber wir stellen uns mal vor, daß es ihn gibt. Und so kommt er eines Tages durch die Tür dort und sagt zu uns allen die wir hier versammelt sind: 'Leute, kommt mit mir nach draußen!' Und so gehen wir alle durch die Tür nach draußen. Und dann fliegt Supermann hoch in die Luft und er ruft: 'Folgt mir!' Was würdet Ihr sagen? 'Supermann, bist du noch ganz gescheit? Du hast Kräfte die wir nicht haben. Du hast eine andere Natur als wir!' Wißt Ihr wenn Jesus eine Natur hätte die anders als die unsrige wäre, auf was für einer Grundlage könnte Gott uns bitten Seinem Beispiel zu folgen? Wenn Jesus uns überlegen wäre, wenn Er uns gegenüber Vorteile hätte, auf welcher Grundlage könnte Er uns bitten Seinem Beispiel zu folgen? Versteht Ihr was ich meine? Und so kam Jesus den ganzen Weg herab.

Nun, wenn Ihr Euch die Ahnenreihe von Christus in Matthäus 1 anschaut, dann werdet Ihr etwas sehr interessantes entdecken. Er hat eine ganz schöne Liste von Ahnen. Ich möchte nur ein paar von ihnen erwähnen. Da gibt es

  • Abraham den Lügner, er hat nicht nur einmal gelogen.
  • JaKob den Betrüger.
  • David den Mörder und Ehebrecher.
  • Rahab die Hure.
  • Ruth die noch nicht einmal eine Israelitin, sondern eine Moabiterin war und
  • Amon der so götzendienerisch und gottlos war, daß er die Straßen von Jerusalem mit dem Blut seiner eigenen Leute getränkt hat.

Das waren die Vorfahren von Christus, denn Jesus stammte von Abrahams und von Davids Ahnenreihe ab. Nun könntet Ihr sagen: 'Nun, Gott hat Ihm dieses Erbe erspart.' Hört meine Lieben, A. T. Jones, ein sehr berühmter Prediger von damals in der "1888 Minneapolis-Konferenz", schrieb ein Buch mit dem Titel: "Der geweihte Weg zur christlichen Vollkommenheit." Und er benutzte dieses Argument: Er sagte:

"Wenn Jesus nicht mit unserer sündigen Natur in diese Welt gekommen wäre … "

Übrigens hat die sündige Natur nie gesündigt. Versteht Ihr, was ich sage?

"Wenn Jesus nicht mit unserer sündigen Natur in diese Welt gekommen wäre, dann hätte seine Mutter, Maria, makellos empfangen werden müssen."

Habt Ihr jemals von der Lehre der "unbefleckten Empfängnis" gehört? Wißt Ihr, viele Menschen nehmen an, daß die Lehre von der "unbefleckten Empfängnis" bedeutet, daß die katholische Kirche lehrt, daß Jesus unbefleckt geboren wurde. Das ist nicht die Lehre. Die Lehre von der "unbefleckten Empfängnis" ist, daß Maria ohne sündige menschliche Natur geboren wurde, denn wie konnte sie Jesus mit einer vollkommenen und sündlosen Natur zur Welt bringen, wenn Jesus von ihr eine sündige Natur geerbt hätte? Und so bewahren sie Maria davor, eine sündige Natur zu haben, und deshalb sagen sie, daß Jesus ohne sündige Natur geboren wurde. Das schafft große Probleme, denn wenn Ihr glaubt, daß Maria ohne eine sündige Natur geboren wurde, müßt Ihr annehmen, daß ihre Mutter auch ohne sündige Natur geboren wurde. Und wiederum ihre Mutter und so weiter. Tatsache ist, daß Jesus von Maria abstammte, die von der Ahnenreihe war, die in Matthäus 1 erwähnt wird, der Ahnenreihe von Abraham, und Jakob und David und all diesen Personen, die in der Ahnenreihe Christi erwähnt werden. Er hat die sündige menschliche Natur wirklich geerbt. Ihr sagt vielleicht, daß dies eine einzigartige, adventistische Sichtweise ist. Ich möchte eine Aussage von wohl möglich, es sei dahingestellt, dem größten Theologen des zwanzigsten Jahrhunderts lesen. Ihr habt wahrscheinlich noch nie von ihm gehört. Sein Name ist Karl Barth. Er war schweizer Theologe und schrieb in seinem Buch "Kirchliche Dogmatik" (Das ist eine wissenschaftliche Darstellung der christlichen Glaubenslehre) in Band 1, auf der Seite 167 die folgenden Worte:
"Die heilsame Wahrheit darf aber nicht geschwächt und verdunkelt werden, daß die Natur, die Gott in Christus angenommen hat, identisch ist mit unserer Natur, unter Voraussetzung des Sündenfalls … "

Merkt Ihr was? Übrigens war er ein evanglisch-reformierter Theologe. Er sagt weiter:

"… Wäre es anders , wie wäre dann Christus wirklich wie unseresgleichen? Was ginge er uns dann an? So, im Zeichen des Sündenfalls stehen wir vor Gott. Gottes Sohn nahm nicht nur unser Wesen an, sondern trat ein in die konkrete Gestalt unseres Wesens, in der wir als selbst vor Gott stehen, nämlich als die Verdammten und Verlorenen."

Das sagte also Karl Barth selbst, und ich habe andere Aussagen von anderen nicht-adventistischen Theologen, die dieselbe Wahrheit lehren, daß Jesus unsere sündige Natur annahm und Er erlaubte dieser sündigen Natur nicht, sich in Taten der Sünde zu äußern. Mit anderen Worten, Jesus hatte eine sündige Natur, aber Er entwickelte einen heiligen Charakter. Anders gesagt, Jesus hatte sündhaftes Fleisch. Er hatte kein heiliges Fleisch. Er hatte sündhaftes Fleisch, so wie wir sündiges Fleisch haben. Und doch ließ Jesus niemals zu, daß sich das sündige Fleisch in Taten der Sünde offenbaren würde. In dem Augenblick, als die Versuchung an Christus heran trat, widerstand Jesus ihr. Er hatte nie einen Augenblick lang die Neigung oder den Hang dazu eine Sünde zu begehen, denn in dem Augenblick, in dem die Versuchung an Ihn heran trat, bevor Er die Neigung oder den Hang dazu hatte, die Sünde zu begehen, sagte Er:

"Es steht geschrieben!"

Versteht Ihr, was ich sage?

Er hatte keine Neigung dazu, Er spielte nie mit der Versuchung und sagte:
'Soll Ich, oder sollte Ich lieber nicht?' Niemals hatte Jesus dieses Gefühl. Er hatte nie eine Neigung oder den Hang dazu, eine Tat der Sünde zu begehen, obwohl Er unser Wesen hatte. Ist das nicht eine tröstliche Wahrheit für uns? Ist das nicht eine ermutigende Wahrheit für uns? Ich sage Euch, das ist sehr ermutigend für mich, denn ich muß wissen, daß es Kraft gibt mit der es zu überwinden gilt. Es gibt Kraft zu erobern. Laßt uns Römer 8:3+4 aufschlagen. Hier finden wir ganz genau denselben Gedanken, den der Apostel Paulus zum Ausdruck gebracht hat. Es heißt dort:

"Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, ..."

Anders ausgedrückt, das Gesetz kann uns nicht retten.

"... das tat Gott: Er sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches ..."

In der Gestalt von was? Mit anderen Worten, Er kam in der Gestalt unseres Fleisches, unserer Natur. Sein Fleisch war wie unser Fleisch, sündiges Fleisch und so heißt es:

"... Er sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch, ..."

Wie hat Jesus die Sünde verdammt? Gemäß dem, wie es hier steht im sündigen Fleisch.

"... damit die Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt würde, die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist."

Der Apostel Paulus sagt, daß wir dem Beispiel Jesu folgen sollen. Wir sollen nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben. Ich würde gerne auch einige Aussagen aus dem Geist der Weissagung lesen. Die ersten finden wir im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 301. Sehr bedeutungsvolle Worte. Und sie schreibt hier im Zusammenhang mit der Himmelsleiter die Jakob gesehen hat. Es heißt hier also:

"Christus war die Leiter, die Jakob sah, deren Fuß auf der Erde stand und deren Spitze bis zum Himmelstor ragte, dem einzigen Eingang zur ewigen Herrlichkeit. Hätte an dieser Leiter auch nur eine Sprosse gefehlt, um die Erde zu erreichen, müßten wir verlorengehen, ..."

Wie weit ist die Leiter herab gekommen? Ganz bis nach unten. Sie schreibt weiter:

"... Christus dagegen kommt zu uns, wo immer wir sind. ..."

Bis wohin reicht Christus? Bis Adam bevor er gefallen ist? Nein. Bis zu uns, wo wir sind.

"... Er nahm unsere Natur an und behielt die Oberhand, so daß wir durch Sein Wesen überwinden können. „In der Gestalt des sündlichen Fleisches“ (Römer 8:3) führte Er ein sündloses Leben. …"
Stellt Euch das mal vor. In sündigem Fleisch leben und doch ein sündloses Leben zu führen.

"... Durch Seine Göttlichkeit ergreift Er nun Besitz vom Thron des Himmels, ..."

Das ist die Spitze der Leiter.

"... während Er durch Seine menschliche Natur uns nahe ist. Er fordert uns auf, durch den Glauben an Ihn die Herrlichkeit des göttlichen Wesens zu erlangen Deshalb sollen wir „vollkommen sein“, gleichwie unser „Vater im Himmel vollkommen ist“.

Nun, schließlich kennt Ihr den Text des Apostels Paulus, wo er sagt:

'Ich kann das meiste durch Christus tun, der mich stark macht. Ich kann etwas durch Christus tun, der mich stark macht.'

Sagt das der Text das so? Der Text sagt:

'Ich kann alles tun, außer die Sünde zu überwinden, durch Christus, der mich stark macht.'

Also, was ich bisher wußte war, "alles" bedeutet "alles"! Wenn ich alles durch Christus tun kann, der mich stärkt, bedeutet das, daß ich auch die Sünde durch die Kraft Jesu überwinden kann, so wie Jesus die Sünde durch die Kraft des Geistes, der in Seinem Leben lebte, überwunden hat. Ich möchte noch ein paar weitere Zitate lesen. Dieses ist hier aus "Zeichen der Zeit" vom 17. Oktober 1900. Hier schreibt sie:

"Adam wurde von dem Feind versucht und er ist gefallen. Es war keine innewohnende Sünde die ihn da zu gebracht hat nachzugeben. ..."

Mit anderen Worten, in Adam gab es nichts, das ihn dazu veranlaßt hätte in die Sünde einzuwilligen. Das war es nicht was ihn dazu brachte.

"... Denn Gott hatte ihn rein und aufrichtig gemacht, nach Seinem Bilde. Er war fehlerlos wie die Engel vor Seinem Thron. Es gab in ihm keinerlei verdorbene Eigenschaften und keine Neigung zum Bösen. ..."

Nun kommt hier der krasse Gegensatz.

"... Aber als Christus kam um den Versuchungen Satans zu begegnen, trug Er "die Gestalt des sündlichen Fleisches“ ..."

Seht Ihr den krassen Gegensatz zwischen Adam und Jesus?

"... trug Er "die Gestalt des sündlichen Fleisches." In der Wüste, wo Er durch eine Fastenzeit von vierzig Tagen körperlich geschwächt war begegnete Er Seinem Widersacher. Seine Erhabenheit wurde vom gefallenen Feind in Frage gestellt, Seine Oberhoheit umstritten und Sein Gehorsam zu Seinem Vater scharf angegriffen."

Und doch hat Er überwunden. In einem anderen Zitat aus dem Buch "Das Leben Jesu" schreibt Ellen White auf Seite 33 folgendes:

"Hätte der Sohn Gottes Menschengestalt angenommen, als Adam noch unschuldig im Paradiese lebte, dann schon wäre solche Tat eine geradezu unbegreifliche Herablassung gewesen;..."

Habt Ihr das mitbekommen? Es wäre eine fast unbegreifliche Erniedrigung für Jesus gewesen die menschliche Natur von Adam anzunehmen, als er noch sündlos war, sagt sie. Sogar als Adam in seiner Unschuld in Eden da stand. Sie sagt:

"... nun aber ..."

Beachtet das Wort "nun aber".

"... nun aber nahm Jesus Menschengestalt an, nachdem das Menschengeschlecht bereits durch vier Jahrtausende im Dienst der Sünde geschwächt worden war. Und dennoch nahm Er wie jedes Kind Adams die Folgen auf Sich, die das unerbittliche Gesetz der Vererbung zeitigte. ..."

Das steht in Matthäus Kapitel 1.

"... Was diese Folgen waren, wird uns in der Geschichte unserer Vorfahren gezeigt. Er kam mit einem solchen Erbteil belastet um unsere Nöte und Versuchungen zu teilen und uns das Beispiel eines sündlosen Lebens zu geben."

Ich möchte noch ein paar dazu fügen. "The Adventist Review and Sabbath Herald' vom 24. Februar 1874. Ellen White sagt:

"Das große Erlösungswerk konnte nur ausgeführt werden, indem der Erlöser den Platz des gefallenen Adam einnahm."

Habt Ihr das mitbekommen? Indem Er den Platz von wem eingenommen hat? Vom gefallenen Adam. Im "General Conference Bulletin" vom 23. April 1901 sagt sie folgendes:

"Er legte Seine Königskrone beiseite und ließ Sich dazu herab, Sich Schritt für Schritt, auf die Ebene der gefallenen Menschheit hinunter zu begeben."

Vielleicht noch eins. "Youth's Instructor" übersetzt: "Jugendlehrer" vom 20. Dezember 1900. Übrigens habt Ihr bemerkt, daß die meisten dieser Zitate aus den frühen 1900er Jahren stammen, direkt nach dem Kongress von Minneapolis im Jahr 1888? Sie sagt dies:

"Denkt an Christi Demütigung. Er nahm auf Sich die gefallene, leidende, menschliche Natur, die durch Sünde erniedrigt und verunreinigt wurde. ..."
Habt Ihr das verstanden? Ich werde es noch einmal lesen.

"Denkt an Christi Demütigung. Er nahm auf Sich die gefallene, leidende, menschliche Natur, die durch Sünde erniedrigt und verunreinigt wurde. Er nahm unsere Sorgen und trug unsere Trauer und Schande. Er ertrug alle Versuchungen, mit denen der Mensch in Bedrängnis gerät."

Meine Lieben, es gibt keine Entschuldigung für die Sünde. Wir können nicht sagen: 'Der Teufel hat mich dazu gebracht. Die Welt hat mich dazu gebracht, es zu tun. Das Fleisch hat mich dazu gebracht, es zu tun. Schließlich habe ich sündiges Fleisch.' Wißt Ihr, was Ihr da wirklich sagt, wenn Ihr sagt, daß Ihr die Sünde nicht überwinden könnt? Ihr sagt nicht, daß das Fleisch schwach ist, was Ihr sagt ist, daß Gott nicht mächtig genug ist. Versteht Ihr, was ich sage? Wenn Ihr sagt: 'Ich kann nicht überwinden. Es ist unmöglich, die Sünde zu überwinden, weil ich eine sündige menschliche Natur habe.' Dann sagt Ihr, daß sogar Gott Euch nicht die Macht geben kann, diese sündige Natur zu überwinden. Ihr beschränkt die Macht Gottes, indem Ihr sagt, daß es nicht möglich ist.

Nun, wir haben da diese Leiter. Wißt Ihr übrigens, was interessant ist? Diese Leiter wird nicht zuerst auf der Erde aufgestellt, und dann erreicht sie die Spitze. Ihr wißt, daß wir Leitern so hinstellen. Man holt sie aus der Garage und dann stellt man sie auf den Boden und lehnt sie an die Wand Richtung nach oben, richtig? Aber, mit Gottes Leiter ist es anders.

Seht, mit Gottes Leiter ist es so, daß die Leiter vom Himmel auf die Erde heruntergelassen wird. Sie ist zuerst da oben und dann kommt sie auf die Erde und sie überbrückt Himmel und Erde. Es erinnert mich an das, was vor einigen Jahren in Texas passiert ist. Ihr erinnert Euch vielleicht an diese Geschichte; ein kleines Mädchen, das in eine Zisterne gefallen ist. Erinnert Ihr Euch daran? Sie steckte tief in dieser engen Zisterne. Und als die Feuerwehr kam, versuchten sie herauszufinden, wie sie sie herausholen könnten. Sie war zu klein, sie war verletzt, sie konnte das Seil nicht nehmen. Sie konnten nicht sagen: 'Nimm das Seil und wir ziehen dich raus.' Was passierte, war, daß einer der Feuerwehrleute tatsächlich in diese wirklich enge Zisterne eindrang, und er wurde auf dem Seil herunter gelassen, bis hin zu dem Punkt, wo sie war. Er nahm sie in seine Arme und hob sie hoch. Wißt Ihr, der Gedanke dieser Leiter ist nicht, daß die Leiter auf der Erde gegründet ist und wir in den Himmel klettern, der Gedanke ist, daß die Leiter vom Himmel auf die Erde herunter gelassen wird und dann können wir hinauf klettern. Die Ehre und der Ruhm gehören Ihm.

Nun, Jesus ist die Leiter, die Himmel und Erde überbrückt. Wißt Ihr, als Gott vereint Er uns mit Gott. Als Mensch ist Er mit uns vereint. Er ist der Gott-Mensch. Wißt Ihr, daß wir jetzt näher bei Gott sind, als wenn wir nie gesündigt hätten? Denn wenn wir nie gesündigt hätten, wäre Jesus nur Gott, aber infolge der Sünde ist Gott jetzt einer von uns durch Jesus Christus. Er ist uns näher als wenn wir nie gesündigt hätten. Die Leiter ist Jesus. Die Leiter stellt in der Tat die Fürbitten Jesu für uns dar. Beachtet, was wir in 1. Timotheus 2:5 finden. Es heißt:

"Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus."

Wer ist der einzige Vermittler zwischen Himmel und Erde? Der einzige Vermittler, der einzige, der uns vor dem Vater vertreten kann, ist Jesus, weil Er einer von uns ist. Und Er kann uns vor Seinem Vater vertreten, weil Er auch eins mit Seinem Vater ist. Mit anderen Worten, Jesus ist die Brücke zwischen Himmel und Erde. Wißt Ihr, was mich traurig macht? Was mich traurig macht, ist, daß es in dieser Welt eine Kirche gibt, die lehrt, daß man Priester, menschliche Priester braucht, um mit dem Himmel vereint zu werden. Sie sagen, daß Ihr zum Priester gehen müßt und der Priester vertritt Euch dann vor Gott. Er bringt deine Sünden vor Gott und er vergibt dir. Es gibt zwei Probleme mit dieser Vorstellung. Das Problem Nr. 1 ist, das nach Hebräer 7, der einzige Priester, der uns vertreten kann, ein Priester ist, der vollkommen frei von Sünde ist. Geht mit mir zu Hebräer 7:25+26. Es heißt dort:

"Daher kann Er auch für immer selig machen, die durch Ihn zu Gott kommen; ..."

Habt Ihr das bemerkt? Durch wen kommen wir zu Gott? Wir kommen durch Ihn zu Gott.

"... denn Er lebt für immer und bittet für sie. ..."

Seht, er vertritt uns vor Gott und wer ist der einzige der dies tun kann? Seht Vers 26:

"... Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel."

Um ein Priester zu sein, muß Er was sein? Er muß vollkommen sein. Ich kenne keinen einzigen menschlichen Priester, der vollkommen ist. Und so können menschliche Priester die Kluft zwischen uns und Gott nicht überbrücken. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum menschliche Priester es nicht tun können und zwar deshalb, damit die Leiter den Himmel und die Erde überbrücken kann, die Person, die sie überbrückt, Gott und Mensch sein muß. Und ich kenne keinen Priester auf der Erde, der Gott ist. Sie sind Menschen, aber sie sind nicht Gott. Sie haben den Fuß der Leiter, aber sie haben keine Möglichkeit, an die Spitze zu kommen, weil der Vermittler Mensch und Gott sein muß, und Er muß vollkommen sein. Und so ist ein menschliches Priestertum, das uns vor Gott vetritt, einfach falsche und gefährliche Theologie, weil sie uns den Eindruck vermittelt, daß unsere Hoffnung auf dem Arm des Menschen ruht. Wißt Ihr, was die Leiter darstellt, ist die Fürsprache Jesu für uns. Wißt Ihr, wenn wir sündigen so heißt es in 1. Johannes 2:1

"Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist."

Mit anderen Worten, Jesus repräsentiert uns vor dem Vater. Und laßt mich Euch das sagen, meine Lieben. Damit Jesus die Kluft zwischen uns und dem Himmel überbrücken kann, müssen wir wirklich reumütig sein, und wir müssen unsere Sünden ohne Entschuldigung bekennen. Wir müssen die Sünde bereuen. In Sprüche 28:13 heißt es, daß wir unsere Sünden nicht nur bekennen müssen, sondern daß wir unsere Sünden durch die Macht Jesu sein lassen müssen.

"Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen."

Aber die gute Nachricht ist, wenn wir es verbocken, wenn wir sündigen, daß Jesus Christus uns vor dem Vater vertritt, wenn es wahre Buße und ein Sündenbekenntnis gibt. Wißt Ihr, wenn wir abends am Bett knien und eine Bestandsaufnahme unseres Lebens machen, sagen wir: 'Oh, ich habe es verbockt, und heute habe ich das und das falsch gemacht, und ich habe die Beherrschung verloren.' Wißt Ihr, wenn wir darüber nachdenken, was wir den ganzen Tag gemacht haben, können wir knien und wir beten: 'Jesus, du weißt, es tut mir wirklich leid wegen all dieser Dinge, die ich getan habe.' Und wir sollen unsere Sünden ausdrücklich bekennen, nicht nur im allgemeinen: 'Bitte vergib mir meine Sünden!' Aber wir sollten im Einzelnen über unsere Sünden nachdenken und daß diese Sünden Jesus ans Kreuz gebracht haben, und wenn wir das tun, dann tut es uns leid die Sünde begangen zu haben, weil wir erkennen, was die Sünde Jesus angetan hat. Wir sagen: 'Oh, Jesus, bitte vergib mir, was ich getan habe.' Und dann ist Jesus die Leiter, die uns mit dem Himmel verbindet. Ist das nicht eine gute Nachricht?

Er gibt uns nicht nur Macht, sondern Er gibt uns auch Vergebung, weil wir auf einem Weg sind, der uns zum Wachstum führt. Nun, die Engel stiegen auf der Leiter, hinauf und hinunter. Wißt Ihr, wir geben Engeln nicht genug Beachtung. Engel, die auf dem
"Sohn des Menschen" hinauf und hinunter gehen. Was könnte das bedeuten? Nun, ich möchte kurz über den Vorhang des Tempels sprechen. Geh mit mir zu 2. Mose 26:31. Ich möchte, daß Ihr seht, daß zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligen direkt vor dem Räucheraltar oder dem goldenen Altar, ein Vorhang war. Und ich möchte, daß Ihr die interessante Eigenschaft dieses Vorhangs beachtet. 2. Mose 26:31. Es heißt hier:

"Du sollst einen Vorhang machen aus blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem feinem Leinen und sollst Cherubim einweben in kunstreicher Arbeit."

Und Cherubim stiegen auf und ab auf dem Vorhang. Das Hebräerbuch sagt, daß der Vorhang das "Fleisch Jesu Christi" darstellt. Und wenn Räucherwerk auf diesem Altar dargeboten wurde, stieg der Rauch auf, wo der Vorhang war, und er ging in die Gegenwart Gottes. Wißt Ihr, was das bedeutet? Es stellt die Tatsache dar, daß wenn wir beten, unsere Gebete von den Engeln an die Höfe des Himmels getragen werden. Und wenn Gott unsere Gebete erhört, sendet Er Seine Engel auf diese Erde, um das zu erfüllen, was wir in Übereinstimmung mit Seinem Willen bitten. Ihr wißt, daß wir biblische Beispiele dafür haben. Zum Beispiel finden wir in Daniel 9:22+23, daß Daniel um Erleuchtung für die Prophezeiung der 2300 Tage bittet. Und während er betet, erscheint plötzlich vor ihm der Engel Gabriel und Gabriel sagt zu ihm eigentlich: 'Bevor du dein Gebet beendet hast, war ich auf dem Weg mit der Antwort des Herrn.'

"Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich komme, um dir es kundzutun."

Mit anderen Worten, die Engel dienen als "Geistwesen" zwischen Himmel und Erde. Sie sind die Abgesandten Jesu. Sie bringen unsere Gebete in den Himmel und sie bringen Gottes Antworten zurück. Diese Kirche, die ich vorhin erwähnte, lehrt, daß Menschen, die gestorben und in den Himmel gekommen sind, unsere Fürsprecher seien. Und natürlich ist Maria in ihrer Vorstellung die größte Fürsprecherin. Wenn also Maria und alle diese Heiligen sozusagen unsere Fürsprecher zwischen Himmel und Erde sind, heißt das, daß die Engel ihre Flügel zusammenklappen und ihre Hände falten können, weil sie arbeitslos sind. Aber die Verbindung zwischen Himmel und Erde ist wirklich eng. Diese Welt ist mit Gottes Sendboten gefüllt. Sie ist voller Engel, die nur darauf warten, Gottes Anweisungen zu erfüllen, wenn wir darum bitten.

Matthäus 4:11 beschreibt Jesus in der Wüste. Und als Jesus in der Wüste war, so wird uns gesagt, daß Engel vom Himmel herab gekommen sind und Christus gedient haben. So dienten die Engel Jesus, während Er hier war. Und wenn Jesus in den Himmel zurückkehrt, ist Er immer noch der Befehlshaber der Engel. Die Engel erfüllen immer noch Seine Anweisungen. In diesem Sinne steigen die Engel auf dem Menschensohn hinauf und hinab, weil sie die Werkzeuge Jesu sind, um Seinen Willen im ganzen Universum zu erfüllen. Wißt Ihr, es gibt eine andere Geschichte im Buch 1. Mose. Sie steht in 1. Mose 11, die Geschichte des Turms. Habt Ihr jemals diese Geschichte gelesen? Wißt Ihr, das ist genau das Gegenteil von dem, was wir gerade studiert haben. Wir haben festgestellt, daß die Leiter, die Himmel und Erde überbrückt, vom Himmel herabgelassen und auf der Erde aufgestellt wird, damit wir hinaufgehen können. Aber in 1. Mose 11 sind da die Erbauer des Turms, dies ist nach dem Sintflut, sie wollen sich vor einer weiteren Sintflut retten. Und so bauen sie den Turm von unten nach oben.

Wißt Ihr, die Erlösung kommt von oben herab, nicht von unten. Wir retten uns nicht durch unsere Werke. Wir retten uns nicht durch unsere Türme. Wir retten uns nicht durch das, was wir tun. Sie sagten:

"Laßt uns einen Namen machen!"

und so versuchten sie, auf ihren Turm zu den höchsten Himmeln aufzusteigen, um sich vor einer weiteren Sintflut zu retten. Und Gott sagte: 'Ihr geht die Sache falsch an. Ihr könnt niemals in den Himmel gelangen. Der Himmel reicht zu Euch hinunter.' 1. Mose 3, als Adam und Eva sündigten. Wir finden nicht, daß Adam sagt: 'Oh Herr, bitte vergib mir.' Das sehen wir nicht. Gott kommt in den Garten und fragt:

"Adam, wo bist du?"

Adam sucht nicht nach Gott. Gott sucht Adam. In Römer 3:11 steht, daß es niemanden gibt, der nach Gott sucht. Mit anderen Worten, Gott kommt herunter und sucht uns, in Jesus, der Leiter, damit wir dann hinaufklettern können. Wir bauen unsere Leiter nicht, damit wir dort hochkommen können. Versteht Ihr, was ich sage? Babel stellt den menschlichen Versuch dar, sich selbst zu retten, während die Leiter Gott darstellt, der uns rettet. Jetzt könnte jemand sagen: 'Nun, Pastor Bohr, aber was ist mit dem Text, der sagt: Du wirst Mich suchen, und du wirst Mich finden, wenn du Mich von ganzem Herzen suchst?' Seht, der Mensch sucht nach Gott, aber wißt Ihr was? Gott pflanzt in unsere Herzen das Verlangen, Ihn zu suchen. Wißt Ihr, wir bereuen nicht einmal. Gott gibt uns die Umkehr, gemäß der heiligen Schrift. Und wenn Er den Geist der Umkehr in unsere Herzen pflanzt, tun wir Buße. Gott gibt uns einen Geist der Reue.

Anders ausgedrückt, alle Erlösung kommt von Gott, sei es Reue, sei es Bekenntnis oder ob man nach Gott sucht, egal was es ist, Gott hat es zuerst ins menschliche Herz gepflanzt. Und das versucht die Leiter zu vermitteln. Gott hat die Leiter herabgelassen, um uns zu retten. Jetzt erklimmen wir die Leiter des Herrn. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir steigen die Leiter hinauf. Wißt Ihr was das Erklimmen der Leiter darstellt? Es stellt die Tatsache dar, daß wir jeden Tag in unserer christlichen Erfahrung wachsen. Wir gewinnen Siege in unserem christlichen Leben.
Und wißt Ihr, wie wir das machen? Geht mit mir zu Hebräer Kapitel 12. Nun, wenn Ihr auf einer Leiter steht, ist es sicher, nach unten zu schauen? Wohin guckt Ihr normalerweise, wenn Ihr auf einer Leiter hinaufsteigt? Ich sag Euch was, ich schaue hinauf. Nun zu Hebräer 12:1-3.

"Darum wir auch, dieweil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist."

Wie können wir mit Geduld das Rennen laufen, das uns bevorsteht? Wie können wir, gemäß dem was hier steht, jedes Gewicht und die Sünde, die uns so leicht bedrängt, beiseite legen? Wie können wir das machen? Vers 2.

"... und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens; welcher, da Er wohl hätte mögen Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat Sich gesetzt zur Rechten auf den Stuhl Gottes. Gedenket an den, ..."

Das Wort "gedenket" bedeutet "sich darauf zu konzentrieren".

"... Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider Sich erduldet hat, daß ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset."

Wie kommt es, daß wir nicht müde oder matt sind? Indem wir unsere Augen wo behalten? Auf Jesus gerichtet. Als ich vor meiner Heirat in die Schule ging, bevor ich meine Frau in Kolumbien kennenlernte, besuchten wir diesen großen Felsen, der aus dem Boden ragt. Der Name des Felsens ist "El Penol". Riesig, ich meine er ist, oh, einige hundert Meter hoch. Und als wir mit der Schule zu diesem Ort fuhren, wir machten einen Ausflug dort hin, und dort war eine Leiter aus Holz, die wie eine Schlange auf einer Seite des Felsens lag. Und das Interessante ist, daß es eine hängende Leiter war. Sie hatte Seile an der Seite und viele der Bretter der Leiter fehlten. Es war eigentlich keine Leiter, es war ein Laufsteg, der immer weiter nach oben ging. Es gab keine Stufen. Man mußte sich an die Seile klammern und über die fehlenden Bretter schreiten. Und ich werde Euch was sagen, als ich dort drauf stand, begann der Wind zu peitschen, und wißt Ihr was? Ich schaute einmal durch eines dieser Bretter und es war ein langer Weg nach unten. Aber sie hatten uns Anweisungen gegeben, bevor wir auf diese Leiter gingen, oder diesen Gang bis zur Spitze des Felsens. Und ich war ganz auf der Spitze. Jetzt haben sie inzwischen eine Zementtreppe, die bis ganz nach oben reicht, Preis den Herrn. Es ist jetzt viel einfacher, obwohl es viel Ausdauer braucht, um da hinauf zu kommen. Jedenfalls sagten sie uns zwei Dinge, bevor wir aufgebrochen sind:

  • 1. Haltet Euch ganz doll fest.
  • 2. Schaut nicht nach unten.

Und ich muß zugeben, daß ich einmal ungehorsam war, weil ich nach unten schaute, und es tat mir leid, daß ich es tat. Wißt Ihr, so können wir die Sünde überwinden.

  • Vor allen Dingen: Schaut nicht nach unten. Schaut auf Jesus. Behaltet die Leiter im Auge.

Von unten nach oben, während wir aufsteigen, wollen wir unsere Augen auf die heilige Stadt richten, auf Jesus, den
Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Wenn wir das tun und weniger Fernsehschauen und weniger weltliche Musik hören würden und weniger auf unsere eigenen Reichtümer und unser eigenes Geld bedacht wären, hätten wir einen Sieg in unserem christlichen Leben. Aber wir neigen dazu, nach unten anstatt nach oben zu schauen.

Und meine Lieben, was es auch kosten möge, laßt uns an Jesus festhalten, den

"Anfänger und Vollender unseres Glaubens."


Übersetzung - Manuela Sahm - Januar 2016 ©

Stephen Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (36) Die Leiter und der Turm

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