Samstag, 9. Oktober 2021

(03) Die erste Posaune --

  



Bevor wir beginnen, wollen wir ein Wort des Gebets sprechen.

Vater im Himmel, wenn wir uns Deinem Thron nähern, dann tun wir das mutig im Namen Jesu, weil wir wissen, daß unser Gebet mit Seiner vollkommenen Gerechtigkeit vermischt wird, und so bitten wir, daß Jesus mit uns ist, daß Dein heiliger Geist mit uns ist, wenn wir Dein Wort öffnen. Gib uns Klarheit im Denken, gib uns ein weiches Herz und Herr, gib uns die Kraft, diese wunderbare Botschaft mit so vielen Menschen zu teilen, die verwirrt sind und nicht wissen, wohin sie sich wenden sollen. So sei mit uns und leite uns, wir beten in kostbarem Namen Jesu. Amen.

Nun, ich möchte damit beginnen, daß ich Offenbarung 8:7 lese. Wir haben hier ein paar Symbole in diesem Vers. Es heißt dort:

"Und der erste Engel stieß in die Posaune, und es entstand Hagel und Feuer,…"

Übrigens, der Hagel ist nicht aus Eis, es ist feuriger Hagel, o.k.? So ein Hagel wie er auf Ägypten fiel. So heißt es also:

"… und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.…"

So sind hier also ein paar Symbole :

  • Hagel und Feuer

  • Glut

  • ein drittel der Bäume und

  • all das grüne Gras

Wie können wir also nun diese Symbole deuten? Nun, das ist das Ziel dieses Vortrages.

Die stetige Verwendung der passiven Stimme in den Posaunen zeigt, daß Gott erlaubt, daß diese Dinge geschehen und manchmal befiehlt Gott, daß sie sich ereignen. Und wie Ihr seht, heißt es hier zum Beispiel, daß der Hagel und das Feuer mit Blut vermengt waren und auf die Erde geworfen wurden. Mit anderen Worten, Gott erlaubt es, daß dies geschieht.

Es ist kein Zufall, daß Ellen White das Buch "Der große Kampf" mit dem Kapitel von der Zerstörung Jerusalems beginnt, dann das ist eigentlich die erste Posaune.

Nun, was erzählt uns die Bibel darüber, wo das Gericht beginnt? Das Gericht muß im Hause Gottes beginnen. So stellt sich also die Frage, wer ist "das Haus Gottes"? Diejenigen, die bekennen, die Nachfolger von wem zu sein? Gottes Nachfolger. Nun, an wen erging das Evangelium als erstes, als Jesus auf diese Welt kam? An die Juden. Deswegen sagt zum Beispiel der Apostel Paulus in Römer 2:8+9 etwas sehr interessantes und ich werde mit Vers acht beginnen.

"Denen aber, die selbstsüchtig und der Wahrheit ungehorsam sind, dagegen der Ungerechtigkeit gehorchen, …"

Was wird über sie hereinbrechen?

"… Grimm und …"

Und was noch?

"…Grimm und Zorn! Drangsal und Angst über jede Menschenseele, die das Böse vollbringt, …"

Und über wen als erstes?

"… zuerst über den Juden, dann auch über den Griechen…"

oder über die Heiden. Warum trifft der Zorn Gottes also vor allem die Juden? Weil sie die ersten waren, die was erhalten haben? Den Segen des Evangeliums.

In Apostelgeschichte 13 heißt es, daß der Apostel Paulus predigte und er sagte zu den versammelten Juden, die im Übrigen diese Botschaft verworfen haben folgende Worte in den Versen 46 und 47:

"Da sagten Paulus und Barnabas freimütig: Euch mußte das Wort Gottes zuerst verkündigt werden;…"

Was mußte es?

"… zuerst verkündigt werden;…"

Er spricht hier zu den Juden.

"… da Ihr es aber von Euch stoßt und Euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet, siehe, so wenden wir uns…"

An wen werden sie sich wenden?

"… zu den Heiden.…."

Und Jesus hat sich darauf bezogen, als Er sagte:

"Die ersten werden die Letzten sein…"

Und die Heiden, die das Evangelium als letzte erhalten haben, werden was sein?

"… und die Letzten die Ersten."

So fällt also das Gericht der ersten Posaune auf diejenigen, die zuerst die Botschaft erhalten und dann Gottes Volk unterdrückt haben.

Erinnert Ihr Euch an die Stelle im Alten Testament, wo es im Buch Hesekiel die Rede vom Gericht ist? Wer sollte zuerst gerichtet werden? Was hat Gott gesagt? Wo sollte begonnen werden? "Fang in Meinem Heiligtum an", nicht wahr?

Und Ihr erinnert Euch doch gewiß, daß die jüdische Nation, gemäß dem was Jesus sagte, weil sie Ihn verworfen haben, Gott ihnen Seinen Geist entzogen und Seinen Zorn über sie ausgegossen hat, der sich dann in der Zerstörung Jerusalems offenbarte.

Das Buch Hesekiel schildert das göttliche Gericht über Jerusalem. Dies geschieht im Alten Testament nicht im Jahr 70 n. Chr., sondern wird bildlich als das "Herunterwerfen des Räuchergefäßes" dargestellt. Und was ist die Folge? Die Verbrennung der Stadt mit was? Mit Feuer. Ihr könnt das in Hesekiel 10:2, 6+7, 22 und in 2. Chronik 36:14-23 nachlesen.

Die zweite Zerstörung Jerusalems ähnelt der ersten Zerstörung. Und was das betrifft möchte ich Euch empfehlen das erste Kapitel aus dem Buch "Der große Kampf" zu lesen.

Nun, wann beginnen die Gemeinden und die Siegel? Sie beginnen in der Zeit der Apostel, nicht wahr? Ephesus, die erste Gemeinde ist die apostolische Gemeinde und in Bezug auf die Siegel, stellt das weiße Pferd diese apostolische Gemeinde dar. Wann müssen also die Posaunen beginnen? Müssen sie auch in der Zeit der Apostel beginnen? Ja, das müssen sie.

Weiterhin muß sich die erste Posaune auf ein Gericht beziehen, daß über die kommt die zuerst das Volk Gottes unterdrückt haben. Welches Gericht ist über die Unterdrücker von Gottes Volk zur Zeit der Apostel gekommen? Es gibt nur eine Möglichkeit, was ist das für eine? Die Zerstörung Jerusalems.

Gemäß dem was Jesus gesagt hatte, wovon war die Zerstörung Jerusalems die direkte Folge? Aufgrund der Verfolgung Jesus und von wem noch? Seinen treuen Nachfolgern. Wir wollen dazu Matthäus 27:24+25 lesen.

"Als nun Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern daß vielmehr ein Aufruhr entstand, nahm er Wasser und wusch sich vor der Volksmenge die Hände und sprach:…"

Und nun beachtet die Ausdrucksweise.

"…»Ich bin unschuldig an dem…"

Woran ist er unschuldig?

"…an dem Blut dieses Gerechten; seht Ihr zu!« Und das ganze Volk antwortete und sprach: »Sein…"

Was sollte kommen?

"… Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!«"

Ist das Blut eines der Schlüsselworte die wir in der ersten Posaune finden? Feuer mit was vermischt? Mit Blut. So haben also die Vertreter der jüdischen Nation gesagt:

"… Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!«"

In Lukas 19:41-44 sagt Jesus vorher, was mit der Stadt Jerusalem und dem Tempel geschehen wird. Es heißt dort:

"Und als Er näher kam…"

Das bedeutet, als Er zu der Stadt kam.

"…und die Stadt sah, weinte Er über sie und sprach: »Wenn doch auch Du erkannt hättest, wenigstens noch an diesem Deinem Tag, was zu Deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor Deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage über Dich kommen, da Deine Feinde …"

Wer sind die Feinde? Die Römer, richtig? Gott hat die Römer gebraucht um diejenigen zu bestrafen die das Evangelium zurückgewiesen und Christus und Seine Nachfolger verfolgt haben. So heißt es:

"… Denn es werden Tage über Dich kommen, da Deine Feinde einen Wall um Dich aufschütten, Dich ringsum einschließen und von allen Seiten bedrängen werden; und sie werden Dich dem Erdboden gleichmachen, auch Deine Kinder in Dir, und in Dir keinen Stein auf dem anderen lassen,«…"

Und was ist der Grund dafür?

"…weil Du die Zeit Deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!…."

Das bedeutet, daß sie den Messias nicht erkannt haben.

Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, verfolgte und vergoß das jüdische Volk auch das Blut der Nachfolger Jesu. Das jüdische Volk lehnte also nicht nur das Evangelium ab, indem es Christus verfolgte und tötete, sondern es tat das selbe auch mit den Nachfolgern Jesu in der gesamten Apostelgeschichte.

Wir wollen nun Matthäus 23:34-39 lesen. Dies ist die Rede Jesu an die Schriftgelehrten und Pharisäer. Sie ist der Höhepunkt des Kapitels, das sich mit den Wehklagen über die Schriftgelehrten und Pharisäer beschäftigt. Hier sagte Jesus,

"Siehe, darum sende Ich zu Euch Propheten…"

Was Jesus von diesem Zeitpunkt an sagt, dies ist übrigens nur wenige Tage vor Seinem Tod. Er sagt:

"… Ich sende zu Euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte;…"

Die Kreuzigung Christi war also nicht das Ende der Bewährungszeit für das jüdische Volk, denn was verspricht Jesus nach Seinem Tod zu tun? Ihnen Propheten, weise Männer und Schriftgelehrte zu senden. Die Propheten würden wie Stephanus sein. Hatte er eine prophetische Vision? War Petrus auch ein Prophet? Hatte er eine Vision? Ja! Er hatte sie ganz sicher. Was ist mit weisen Männern? Die sieben Diakone werden als "Männer voller Weisheit" beschrieben. Und wer ist der Schriftgelehrte oder der Theologe? Der Apostel Paulus. Jesus sagt also: "Ich werde Euch zusätzliche Zeugen schicken." Und was werden sie mit ihnen tun? Das selbe, was sie mit Christus getan haben,

"…und etliche von ihnen werdet Ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet Ihr in Euren Synagogen geißeln und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen,…"

Was wird die Strafe für die Verfolgung Christi und dann seines Volkes sein? Es heißt in Vers 35,

"…damit über Euch alles gerechte Blut kommt,…"

Was ist das? Seht, das ist eines der Symbole der ersten Posaune.

"… damit über Euch alles gerechte Blut kommt, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blut Abels, des Gerechten, bis zum Blut des Zacharias, des Sohnes Barachias, den ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt. Wahrlich, Ich sage euch: Dies alles wird über dieses Geschlecht kommen!…"

Versteht Ihr das Bild? Feuer vermischte sich mit Blut.

Ich möchte nun einen Kommentar von Ellen White vorlesen. Dieser steht im Buch "Der große Kampf" auf Seite 28. Fast alle Zitate, die ich jetzt von Ellen White vorlesen werde, stammen aus dem Kapitel "Die Zerstörung Jerusalems". Hört Euch nun diese Aussage an.

"Die Langmut Gottes gegenüber Jerusalem bestätigte die Juden nur in ihrer hartnäckigen Unbußfertigkeit. In ihrem Hass und ihrer Grausamkeit gegenüber den Jüngern Jesu wiesen sie das letzte Angebot der Barmherzigkeit zurück. Daraufhin entzog Gott ihnen seinen Schutz und entzog Satan und seinen Engeln seine Macht, und das Volk wurde der Kontrolle des Führers überlassen, den es gewählt hatte ..."

Übrigens, wenn Ihr das Buch Apostelgeschichte lest, dann wißt Ihr, daß die Juden ständig an die römischen Machthaber mit der Aufforderung herangetreten sind, die Christen zu verfolgen. Mit anderen Worten, sie taten das selbe, was sie Christus angetan haben.

Mit anderen Worten: Gott gab ihnen zuerst das große Licht, noch vor den Heiden. Sie lehnten das Licht ab, indem sie das Volk Gottes verfolgten, und was tat Gott aus diesem Grund? Wir haben das in unserer letzten Lektion studiert, Gott ließ sie ernten, was sie gesät haben. Das ist das Gericht der ersten Posaune.

Werfen wir nun einen Blick auf das Symbol der "Drittel". Ihr werdet bemerken, daß die Posaunen nur ein Drittel der Menschen heimsuchen. Die Posaunen verwüsten nicht alles wie die Plagen, es ist nicht die ganze Fülle des Zorns Gottes, sondern nur ein Teil. Ein Drittel der Bäume bedeutet, daß die Posaunen was waren? Teilgerichte und vorläufige Urteile, die auf größere Urteile in der Zukunft hinweisen. Die Posaunengerichte fielen auf begrenzte Landstriche und sind ein Vorgeschmack auf die Plagen, die weltweit fallen werden. Ellen White erklärte wiederholt, daß die Zerstörung Jerusalems die endgültige Zerstörung der Welt vorwegnimmt.

Schauen wir uns nun ein paar Texte an, in denen das Wort "ein Drittel" verwendet wird. Übrigens bedeutet das Wort "Drittel" einfach einen Teil, es steht nicht für 33,33%, es bedeutet einen Teil. Mit anderen Worten: Diese Gerichte treffen nicht jeden überall.

Sacharja 13:8. Zuerst einmal heißt es in der King James Bibel:

"Und es wird geschehen, daß im ganzen Lande, spricht der Herr, zwei Teile darin ausgerottet werden und sterben; aber der dritte Teil wird darin übrigbleiben."

Beachtet, daß hier nicht "zwei Drittel" steht, sondern "zwei" was?

"… zwei Teile ... aber der dritte Teil ..."

Es ist selbstverständlich, daß es der dritte Teil ist.

"… aber der dritte Teil wird darin übrigbleiben."

In der "Young's Literal Translation" (YLT), (auf deutsch übersetzt: "Young's wörtliche Übersetzung") heißt es:

"Und es ist geschehen, im ganzen Lande, ein Spruch Jehovas: Zwei Teile darin sind abgeschnitten, sie vergehen, und der dritte ist darin übriggeblieben."

Es ist klar, der dritte Teil ist was?

"... darin übriggeblieben."

Was ist also mit dem Wort "ein Drittel" gemeint? Ein Teil oder eine Portion. Jetzt fragt Ihr Euch nun vielleicht: "Woher wissen wir das?"

Schauen wir uns nun eine interessante Einzelheit an, die Ellen White darlegt. Mit wie vielen seiner Engel hat Gott, wie die Bibel berichtet, Satan aus dem Himmel vertrieben? Mit einem Drittel der Engel des Himmels. Aber laut Ellen White bedeutet ein Drittel eigentlich fast die Hälfte, also bedeutet ein Drittel nicht 33,3 %, nicht einen mehr, nicht einen weniger, sondern eher einen Bruchteil oder einen Teil der Engel.

Dieses Zitat stammt aus "Die Geschichte der Erlösung", Seite 18.

"Satan hatte sich eines Platzes im Himmel als unwürdig erwiesen. Dann wies Satan überschwänglich auf seine Sympathisanten hin, die fast die Hälfte aller Engel ausmachten. ..." "

Nicht 33,33%, sondern fast die Hälfte der Engel;

... und rief aus: "Diese sind bei mir! Willst Du auch diese vertreiben und eine solche Lücke im Himmel schaffen?' Dann erklärte er, daß er bereit sei, der Oberhoheit Christi zu widerstehen und seinen Platz im Himmel mit aller Macht zu verteidigen, Kraft gegen Kraft."

"Ein Drittel" bedeutet also einfach, daß es sich nicht um ein Leiden handelt, das jeden überall trifft, sondern um ein Teilurteil, das nur einige betrifft, ein vorläufiges Urteil.

"Ein Drittel" der Bäume in der ersten Posaune bedeutet also nicht, daß wir nach einem Ort auf der Erde Ausschau halten sollen, an dem ein Drittel der Bäume verbrannt wurde, wörtlich gesprochen. Nein! Ein Drittel der Bäume bedeutet ein Teilgericht über die Menschen, das eine größere weltweite Zerstörung am Ende der Zeit vorzeichnet, insbesondere bei den sieben letzten Plagen, die Gott ausgießen wird. Er wird die Fülle Seines Zorns ausgießen.

Offenbarung 15:1. Der Gegensatz zwischen "einem Drittel" und der "Fülle". Es heißt dort:

"Und ich sah ein anderes Zeichen im Himmel, groß und wunderbar: sieben Engel, welche die sieben letzten Plagen hatten; …"

Genauso wie sieben Engel mit sieben Posaunen, die Teilgerichte ausschütten, dargestellt durch das Wort "ein Drittel", einen Teil. Wie viele sind von den Plagen betroffen? Oh, es heißt hier:

"… denn mit ihnen ist der Zorn Gottes …"

Was ist er?

"… vollendet …"

Mit anderen Worten: Es wird jeden treffen, überall, natürlich mit Ausnahme der Übrigen.

Nun, Ellen White schrieb, daß die Zerstörung Jerusalems der erste Vorgeschmack war, also würde das auch auf etwas Teilweises hinweisen, oder? Sie sagte, daß die Zerstörung Jerusalems, von der wir glauben, daß sie die erste Posaune ist, der erste Vorgeschmack auf den Kelch war, den die Bösen während der Plagen vollständig trinken müssen. Hier ist das Zitat aus dem Buch "Der große Kampf", von Seite 21. Übrigens stammen alle diese Aussagen, die ich vorlesen werde, interessanterweise aus dem Kapitel "Die Zerstörung Jerusalems". Sie schrieb also auf Seite 21:

"In der zeitlichen Vergeltung, die über ihre Kinder hereinbrechen sollte, sah Er nur die ..." 

Was sah Er?

"Er sah nur den ersten Schluck aus dem Kelch des Zorns, den sie beim Jüngsten Gericht bis zur Neige ausschütten muß."

Habt Ihr das Bild verstanden?

Was über Jerusalem hereinbrach, war also nur der erste Vorbote, ein örtlich begrenztes Gericht Gottes, das auf ein viel größeres Gericht hinweist. In der Tat hat Ellen White wiederholt Aussagen gemacht, in denen sie sagt, daß die Zerstörung Jerusalems ein Modell im kleinen Maßstab war, ein Teilmodell dessen, was auf der ganzen Welt mit allen Bösen am Ende der Zeit geschehen wird.

Beachtet diese Formulierungen, die Ellen White hier verwendet, und die aus dem Kapitel "Die Zerstörung Jerusalems" stammen, wo es heißt:

"Christus sah in Jerusalem ein Symbol ...""

Was ist größer? Ein Sinnbild oder das, was das Sinnbild darstellt? Das, was das Sinnbild zum Ausdruck bringt. Im Alten Testament gab es ein Lamm, das für eine viel größere und größere Wirklichkeit stand, nicht wahr? So heißt es also:

"Christus sah in Jerusalem ein Symbol für die Welt, die in Unglauben und Rebellion verhärtet ist und den vergeltenden Gerichten Gottes entgegeneilt..." 

Und dann spricht sie über die Sünde der Juden und vergleicht sie mit der Sünde der christlichen Welt am Ende der Zeit. Übrigens sehen sie wie zwei verschiedene Irrtümer aus, sind aber in Wirklichkeit derselbe Irrtum, wenn man es genau betrachtet. Auf Seite 22 schrieb Ellen White:

"... Jesus, der auf die letzte Generation herabblickt, sieht die Welt in eine ähnliche Täuschung verwickelt wie die, die zur Zerstörung Jerusalems führte."

Die Welt wird sich also einer ähnlichen Sünde schuldig machen wie die, die in Jerusalem begangen wurde. Welche Sünde war das? Die große Sünde der Juden war die Ablehnung von wem? Von Christus. Die große Sünde der christlichen Welt wäre die Ablehnung von was? Die Ablehnung des Gesetzes Gottes, der Grundlage seiner Regierung im Himmel und auf Erden.

Vielleicht sagt Ihr: "Nun, das sind zwei verschiedene Ablehnungen!" Nein, das sind sie nicht.

Ich möchte Euch etwas fragen: Von wem ist das Gesetz ein Spiegelbild? Das Gesetz ist eine Abschrift des Charakters Christi. Wie könnt Ihr also sagen: 

- "Ich liebe Jesus, aber ich hasse das Gesetz"? 

- "Ich liebe die Wirklichkeit, aber ich hasse das Spiegelbild". 

Es ist dieselbe Sünde. Die Juden lehnten Christus ab, die christliche Welt wird das Abbild Christi in Seinem Gesetz ablehnen. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Gebt nun Acht auf diese weitere Aussage im Buch "Der große Kampf", auf Seite 25, auch im Kapitel über "Die Zerstörung Jerusalems".

 "Die Prophezeiung, die Er aussprach, hatte eine doppelte Bedeutung: Sie war eine Vorahnung der Zerstörung Jerusalems und zugleich eine Vorahnung der Schrecken des letzten großen Tages..." 

War das Gericht, das in Jerusalem stattfand, also ein totales und vollständiges weltweites Gericht? Nein, es war ein Teilgericht, worauf das Wort "ein Drittel" hinweist, nicht wahr?

Ein weiteres Zitat von Seite 36 und 37:

"Die Prophezeiung des Heilands ..." 

Das ist über Matthäus 24.

"... über die Heimsuchung Jerusalems soll eine weitere Erfüllung erfahren, von der jene schreckliche Verwüstung ..." 

Was?

"... nur ein schwacher Schatten war. Im Schicksal der auserwählten Stadt wir das Verhängnis der Welt sehen,..." 

Es wird also nicht mehr ortsgebunden und teilweise sein.

"Im Schicksal der auserwählten Stadt können wir das Verhängnis der Welt sehen, die Gottes Barmherzigkeit verworfen und sein Gesetz mit Füßen getreten hat. Dunkel sind die Aufzeichnungen des menschlichen Elends, das die Erde während ihrer langen Jahrhunderte des Verbrechens erlebt hat. ... Die Folgen der Ablehnung der Autorität des Himmels. Eine noch dunklere Szene zeigt sich jedoch in den Offenbarungsberichten der Zukunft. Die Aufzeichnungen der Vergangenheit - die lange Reihe von Tumulten, Konflikten und Revolutionen, der "Kampf des Kriegers ... mit wirrem Lärm und blutverschmierten Kleidern" (Jesaja 9:5) - was sind diese im Gegensatz zu den Schrecken jenes Tages, wenn der zügelnde Geist Gottes den Bösen gänzlich entzogen sein wird, um den Ausbruch der menschlichen Leidenschaft und des satanischen Zorns nicht mehr im Zaum zu halten. Die Welt wird dann wie nie zuvor das Ergebnis der Herrschaft des Satans sehen."

Habt Ihr jemals das erste Kapitel des Buches "Der große Kampf" gelesen? Satan beherrschte die Nation, Mütter aßen ihre Kinder, die Menschen nagten vor Hunger am Leder ihrer Gürtel und Sandalen, die Menschen verrieten einander, es war schrecklich, und doch war das nur ein Vorgeschmack auf das, was am Ende der Zeit weltweit geschehen wird, angedeutet durch "ein Drittel", einen Teil, mit anderen Worten. Es fiel also nur ein Teil des Zorns Gottes

Wir wollen nun über das Feuer in der sinnbildlichen Bedeutung sprechen. Was bedeutet Feuer das vom Himmel fällt? Ein Urteil Gottes über das abtrünnige Jerusalem. Verfolgte das abtrünnige Jerusalem Gottes treues Volk schon im Alten Testament? Oh ja, Jesus sagte: 

"Ihr tötet die Propheten und alle Boten, die zu Euch gesandt werden!"

In 2. Mose 9 wird eine der Plagen beschrieben, die auf Ägypten fielen. Warum schickte Gott die Plagen über Ägypten? Weshalb? Weil sie das Volk Gottes unterdrückten, richtig? Sie sind Gottes Strafe für die Unterdrückung des Volkes Gottes, heißt es dort. Und beachtet ein ähnliches Sinnbild, das wir bei der ersten Posaune finden. Es heißt dort in 2. Mose 9:22-26,

"Da sprach der Herr zu Mose: »Strecke Deine Hand aus zum Himmel, damit Hagel…"

Übrigens war es brennender Hagel, wenn Ihr die Geschichte gelesen habt.

"…Hagel im ganzen Land Ägypten fällt, über die Menschen und über das Vieh und über alles Gewächs auf dem Feld im Land Ägypten!« So streckte Mose seinen Stab zum Himmel. Und der Herr ließ es donnern und …"

Und was noch?

"…hageln,…"

Sind das zwei Sinnbilder, die wir in der ersten Posaune finden? Auf jeden Fall! Was fiel noch?

"…daß das Feuer zur Erde niederfuhr. Und der Herr ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten. Es war aber zugleich Hagel und ein unaufhörliches Blitzen mitten in den Hagel hinein, so stark, daß etwas Derartiges im ganzen Land Ägypten niemals vorgekommen war, seitdem es bevölkert ist. Und der Hagel erschlug im ganzen Land Ägypten alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Vieh. Auch zerschlug der Hagel alles Gewächs auf dem Feld und zerbrach alle Bäume auf dem Land. Nur im Land Gosen, wo die Kinder Israels waren, hagelte es nicht."

Wie viele Christen wurden bei der Zerstörung von Jerusalem vernichtet? Wie viele Christen starben? Keiner starb, denn sie waren wie die Kinder Israels in Gosen, sie waren vor dem Zorn des Herrn geschützt. Das mit Hagel vermischte Feuer steht also für das Gericht Gottes über die Abtrünnigen, insbesondere über diejenigen, die Sein Volk verfolgen. Psalm 18:12+13,

"Vom Glanz vor Ihm trennten sich die Wolken mit Hagel und Blitzen. Und der HERR donnerte im Himmel, und der Höchste ließ Seinen Donner aus mit Hagel und Blitzen."

Das sind Sinnbilder von Gottes Gericht.

Ist Euch die Methode aufgefallen, die wir hier anwenden? Wir erlauben der Bibel, ihre Sinnbilder zu erklären. Wir erlauben niemandem, die Posaunen für uns auszulegen. Wir legen die Sinnbilder im Licht der gesamten Heiligen Schrift aus und gewinnen so ein Bild davon, wovon hier die Rede ist.

Und jetzt noch etwas anderes, das sehr interessant ist. In all diesen Texten des Alten Testaments, die ich Euch gebe, heißt es, daß Gottes Gerichte über das abgefallene Israel fielen, weil es den Bund des Herrn verlassen hatte.

Wurde übrigens die Stadt Jerusalem mit Feuer verbrannt? War das der Fall? Ganz bestimmt. Erinnert Ihr Euch an das Gleichnis in Matthäus 22:7, wo Boten ausgesandt werden, um die Juden zur Hochzeit einzuladen, und sie sagen: 

"Nein, wir sind nicht interessiert." 

Also schickt er andere Boten aus, das war nach dem Tod Christi, und sie tun das selbe. Sie sagen: 

"Wir sind nicht interessiert"

und sie töten die Boten. Und dann erzählt uns das Gleichnis in Matthäus 22, daß der König, der Gott den Vater darstellt, zornig war, und was hat Er getan? Nun, Matthäus 22:7 erzählt uns, was mit Jerusalem geschah.

"Als der König das hörte, wurde er zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um…"

Und was hat er getan?

"… und zündete ihre Stadt an."

Wurde Jerusalem mit Feuer bestraft? Ja, das wurde es. Gab es ein großes Blutvergießen? Oh, das werden wir gleich sehen.

Nun ist es interessant, daß kurz vor der Zerstörung Jerusalems Zeichen und Wunder am Himmel erschienen. Eines der Zeichen war das Erscheinen von Feuerwagen und Kriegsmännern, die sich zum Kampf versammelten. Über der Stadt sind also die Wolken zu sehen, und auf den Wolken marschieren die Armeen. Was sind nun diese Heere, die auf den Wolken marschieren?

Schauen wir uns an, was Ellen White zu sagen hat, und dann betrachten wir einige biblische Texte. "Der große Kampf Seite", 29.

"Es geschahen Zeichen und Wunder, die Unheil und Verderben ankündigten. ..." 

Was taten sie?

"... die Unheil und Verderben ankündigten. Mitten in der Nacht erstrahlte ein unnatürliches Licht über dem Tempel und dem Altar. Auf den Wolken bei Sonnenuntergang waren Wagen und Kriegsleute abgebildet, die sich zum Kampf versammelten." 

Ich möchte Euch etwas fragen: Wer sind die Streitwagen? Die Streitwagen sind die Engel. In der Tat werdet Ihr in der nächsten Zeile bemerken, daß die Bibel Gottes Wagen als Wagen aus was beschreibt? Wagen aus Feuer, und Ihr könnt alle diese Texte lesen. Was sahen also die Menschen über Jerusalem, auf den Wolken? Sie sahen die himmlischen Heere, die sich auf die Zerstörung der Stadt vorbereiteten.

Ellen White beschrieb das feurige Inferno, das Jerusalem im Jahr 70 zerstörte. Beachtet diese Beschreibung, die sie gibt, noch einmal die Betonung auf Feuer legt, das wir in der ersten Posaune finden. Seite 34,

"Der gesamte Gipfel des Hügels, der die Stadt beherrschte, loderte wie ein Vulkan. Ein Gebäude nach dem anderen stürzte mit einem gewaltigen Krachen ein und wurde von dem feurigen Abgrund verschlungen. Die Dächer der Zedern waren wie Flammenblätter, die vergoldeten Zinnen leuchteten wie die Spitzen des roten Lichts; der Torturm stieß hohe Säulen aus Flammen und Rauch empor."

Wird bei der Zerstörung Jerusalems viel Betonung auf Feuer gelegt? Das ist mit Sicherheit der Fall.

Was ist mit der symbolischen Bedeutung des Blutes? Denn das ist Blut, das mit Feuer vermischt ist. Nun, wie wir bereits gesehen haben, forderten die Juden im Gerichtssaal von des Pilatus lautstark die Kreuzigung Christi, und was sagten sie? Sie sagten:

"Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!"

Jesus sagte auch voraus, daß Gott was alles von dieser Generation fordern würde? All das gerechte Blut, das seit der Zeit Abels vergossen wurde.

In Offenbarung 16 heißt es übrigens, daß Gott die dritte Plage über die Quellen frischen Wassers ausgießen wird, damit die Gottlosen daraus trinken können, weil sie das Blut von Gottes Volk vergossen haben. Weil das jüdische Volk also das Blut Christi vergossen hat, gibt Gott ihnen sozusagen symbolisch was zu trinken? Blut zu trinken. Es ist ein schreckliches Gericht Gottes. Lesen wir doch mal Offenbarung 16. Die dritte Plage, sie erklärt den Grund, warum die Wasserquellen in Blut verwandelt werden. Offenbarung 16:4,

"Und der dritte Engel goß seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu …"

Zu was wurden sie?

"…zu Blut…"

Hatte Gott einen guten Grund, das zu tun? Dafür, daß Er die Quellen des Wassers in Blut verwandelt hat? Auf jeden Fall!

"… und ich hörte den Engel der Gewässer sagen: »Gerecht bist Du, o Herr, der Du bist und warst und der Heilige bist, daß Du so gerichtet hast! Denn das Blut der Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast Du ihnen zu trinken gegeben; denn sie verdienen es!«"

Könnt Ihr mir folgen?

Lesen wir nun noch einmal ein paar Aussagen des Geistes der Weissagung im Kapitel über die Zerstörung Jerusalems.

"Die Anführer der gegnerischen Reihen taten sich manchmal zusammen, um ihre elenden Opfer zu plündern und zu foltern, und dann wieder fielen sie über die Truppen der anderen her und schlachteten sie gnadenlos ab. Selbst die Heiligkeit des Tempels konnte ihre schreckliche Grausamkeit nicht aufhalten. Die Gläubigen wurden vor dem Altar niedergeschlagen, und das Heiligtum wurde mit den Leichnamen der Erschlagenen verunreinigt." (Seite 29)

Auf Seite 32 schrieb Ellen White,

"Die römischen Anführer versuchten, die Juden in Angst und Schrecken zu versetzen und sie so zur Kapitulation zu bewegen. Die Gefangenen, die sich bei der Festnahme wehrten, wurden gegeißelt, gefoltert und vor der Stadtmauer gekreuzigt..." 

Ist es das, was sie dem Volk Gottes angetan haben? Ja!

"Hunderte wurden täglich auf diese Weise hingerichtet, und das schreckliche Werk wurde fortgesetzt, bis entlang des Tals von Joschafat und auf Golgatha Kreuze in so großer Zahl aufgestellt wurden, daß man sich kaum noch zwischen ihnen bewegen konnte. Die schreckliche Verwünschung, die vor dem Richterstuhl des Pilatus geäußert wurde: "Sein Blut komme über uns und unsere Kinder", wurde so schrecklich in die Tat umgesetzt." (Matthäus 27:25)

Lesen wir noch ein paar Aussagen. Seite 32

"Wie ein Verzauberter, blickte er..." "

Das ist Titus.

... blickte er vom Gipfel des Ölbergs auf den prächtigen Tempel und befahl, daß kein einziger Stein davon angerührt werden dürfe. Bevor er versuchte, diese Festung in Besitz zu nehmen, appellierte er eindringlich an die jüdischen Führer, ihn nicht zu zwingen, den heiligen Ort mit Blut zu entweihen". 

Auf Seite 33 schrieb Ellen White:

"Im Kampf..." 

Das waren die Juden gegen den römischen Feldherrn Titus.

"Im Kampf schleuderte ein Soldat einen Brandsatz durch eine Öffnung in der Vorhalle, und sofort standen die mit Zedernholz ausgekleideten Räume um das heilige Haus in Flammen. ..."

Noch einmal: Feuer.

 "Titus eilte, gefolgt von seinen Generälen und Legionären, zu dem Ort und befahl den Soldaten, die Flammen zu löschen. Seine Worte wurden nicht beachtet. In ihrer Wut schleuderten die Soldaten lodernde Brandscheite in die an den Tempel angrenzenden Kammern und schlachteten dann mit ihren Schwertern die Menschen, die dort Schutz gefunden hatten, in großer Zahl ab. Das Blut floß wie Wasser die Stufen des Tempels hinunter..." 

Womit vermischt sich das Feuer in der ersten Posaune? Mit Blut.

"Tausende und Abertausende von Juden kamen ums Leben. Über dem Lärm der Schlacht hörte man Stimmen, die riefen »Ichabod!« - »Die Herrlichkeit ist gewichen!«" 

Ellen White zitiert hier Milman und auf Seite 35 schrieb sie:

"Das Gemetzel im Inneren war noch schrecklicher als das Schauspiel von außen. Männer und Frauen, Alte und Junge, Aufständische und Priester, Kämpfende und um Gnade Flehende wurden in einem wahllosen Gemetzel niedergemetzelt. Die Zahl der Erschlagenen überstieg die der Tötenden. Die Legionäre mußten über Haufen von Toten klettern, um das Vernichtungswerk fortzusetzen." 

Und ein letztes Zitat von Seite 35.

"Bei der Belagerung und dem anschließenden Gemetzel kamen mehr als eine Million Menschen ums Leben. Die Überlebenden wurden als Gefangene verschleppt, als Sklaven verkauft, nach Rom geschleppt, um dem Triumph des Eroberers beizuwohnen, den wilden Tieren in den Amphitheatern vorgeworfen oder als heimatlose Wanderer über die Erde verstreut."

Könnt Ihr Euch ein Bild davon machen, worum es bei der ersten Posaune geht?

Was ist nun mit der symbolischen Bedeutung von Bäumen und Gras? Ein Drittel der Bäume ist verbrannt und das ganze grüne Gras.

Dazu müssen wir einige geschichtliche Ereignisse verstehen, die sich während des Wirkens Jesu ereigneten. Sechs Monate bevor Jesus Seinen Dienst antrat, verglich Johannes der Täufer das jüdische Volk mit einem Baum und warnte davor, daß, wenn der Baum keine guten Früchte tragen würde, mit ihm dann was geschehen würde? Man würde ihn fällen und wohin werfen? Ins Feuer. Johannes bezog sich dabei insbesondere auf das jüdische Volk. Lesen wir dazu Matthäus 3:7-12.

"Als er aber viele von den Pharisäern und Sadduzäern zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Schlangenbrut! Wer hat Euch eingeredet, Ihr könntet dem zukünftigen Zorn entfliehen? So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind! Und denkt nicht, bei Euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater«.…"

Zu wem spricht Johannes der Täufer? Er spricht zu dem jüdischen Volk,

"… Und denkt nicht, bei Euch selbst sagen zu können: »Wir haben Abraham zum Vater!« Denn ich sage Euch: Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken!"

Übrigens, wenn hier von "Steinen" die Rede ist, sind damit keine Felsen gemeint. Ellen White erklärt im Buch "Das Leben Jesu" daß Jesus auf die Heiden hinwies, weil die Juden die Heiden als Menschen mit steinigen Herzen betrachteten. Die Juden waren nicht sehr höflich, wenn es um die Heiden ging, sie nannten sie "Hunde" oder "Schweine", richtig? So wurden sie von ihnen geannt, sehr unpassend, und sie bezeichneten sie als Felsen, weil sie ein steinernes Herz hatten. Sie konnten angeblich mit der Botschaft nicht erreicht werden. Vers 10,

"... Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt.…"

Woran ist die Axt schon gelegt?

"… an die Wurzel der Bäume …"

Da geht es um einzelne Personen, nicht wahr? Jeder Baum, der keine Früchte trägt, wird im Feuer umgehauen. So heißt es dort:

"…die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und…"

Was dann?

"… ins Feuer geworfen!"

Und es wird ins Feuer geworfen, nicht gleich nachdem es gefällt wurde, weil es grünes Holz ist, sondern es wird ins Feuer geworfen, nachdem es was? Nachdem es vertrocknet ist. Wir werden gleich darauf zurückkommen.

Jetzt wird es interessant. Johannes der Täufer begann seinen Dienst sechs Monate vor Jesus.

Zweieinhalb Jahre nach dem Wirken Christi, treffen wir diesen Baum wieder. Gehen wir zu Lukas 13:1. Dies ist zweieinhalb Jahre nachdem Johannes der Täufer davon sprach, daß der Baum gefällt und ins Feuer geworfen wird.

In Lukas 13:1 heißt es:

"Es waren aber zur selben Zeit etliche eingetroffen, die Ihm von den Galiläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte…"

So hatte Pilatus dies also einer Gruppe von Juden angetan und nun sagt Jesus in Vers 2:

"Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint Ihr, daß diese Galiläer größere Sünder gewesen sind als alle anderen Galiläer, weil sie so etwas erlitten haben?…"

Dann sagt Er weiter in Vers 3:

"… Nein, sage Ich Euch; sondern wenn Ihr nicht Buße tut, werdet Ihr alle auch so…"

Was werden sie alle?

"… auch so umkommen! Oder jene achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und sie erschlug, meint Ihr, daß diese schuldiger gewesen sind als alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage Ich Euch; sondern wenn Ihr nicht Buße tut, werdet Ihr alle auch so umkommen!…"

Und dann erzählt Jesus tells ein Gleichnis.

"… Und Er sagte dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der war in seinem Weinberg gepflanzt;…"

Das ist der gleiche Baum von dem Johannes der Täufer sprach.

"… und er kam und suchte…"

Was suchte er?

"… Frucht darauf und fand keine..…"

Was man auch erwarten würde, nicht wahr? Übrigens erklärt Ellen White, daß der Feigenbaum, den wir uns später ansehen werden, zwar Blätter hatte, aber keine Früchte trug. Und diejenigen unter Euch, die Feigenbäume haben, wissen, daß zuerst die Früchte kommen und danach die Blätter. Vor ein paar Tagen war ich in Modesto, Kalifornien bei jemandem zu Hause, und der Feigenbaum hatte die Früchte und nur die knospenden Blätter, die herauskommen. Und so heißt es weiter in Vers 7:

"… Da sprach er zu dem Weingärtner:…"

Übrigens, der Weingärtner ist Jesus, der Besitzer des Weinberges ist der Vater. Er sagte also zum Gärtner seines Weinberges:

"… Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Haue ihn ab! Warum macht er das Land unnütz?…"

Es sind also sechs Monate, in denen Johannes der Täufer gepredigt hat, und es sind zweieinhalb Jahre, in denen Jesus dem jüdischen Volk gedient hat. Vers 8:

"… Er aber antwortet und spricht zu ihm: Herr, laß ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn gegraben und Dünger gelegt habe,…"

Was sagt der Weingärtner also? Er sagt: 

"Laßt ihn noch ein Jahr lang stehen." 

Wie lange mußte Jesus noch dienen? Noch ein Jahr, das ist richtig.

"… ob er vielleicht doch noch Frucht bringt — wenn nicht,…"

Was dann?

"… so haue ihn danach ab!…"

Hier endet das Gleichnis und wir wissen nicht, ob der Baum Früchte getragen hat oder nicht.

Aber in der letzten Woche von Jesus vor Seinem Tod begegnen wir dem Feigenbaum wieder. Jesus sieht in der Ferne einen Feigenbaum und sagt: "

Ich habe Hunger, laß uns ein paar Feigen von diesem Baum pflücken." 

Nun, der Baum muß eine Fülle von Blättern gehabt haben, oder? Und Ellen White betont, daß es andere Bäume gab, die völlig kahl waren, sie hatten keine Blätter, also suchte Jesus dort nicht nach Früchten, die übrigens die Heiden darstellen. Er wollte nach Früchten an diesem Feigenbaum suchen, der als erster Frucht bringen sollte. Und als Jesus kommt, stellt Er fest, daß der Baum zwar Blätter hat, aber was hat er nicht? Er hat keine Früchte. Und was passiert? Der Baum verdorrt bis zu den Wurzeln.

Was passiert, wenn ein Baum in die Wurzeln verdorrt?

Das ist das Ende des Baumes. Er ist für immer vertrocknet. Und was macht man mit einem vertrockneten Baum? Man fällt ihn und benutzt ihn als Brennholz. Nun sagt Ihr vielleicht: 

"Hier steht nicht, daß der Baum ins Feuer geworfen wurde." 

Das stimmt, aber sehen wir uns eine andere ähnliche Stelle an, in der es darum geht, was passiert, wenn eine Pflanze keine Früchte trägt. Ihr wißt, daß der Weinberg ein Sinnbild für Israel ist, nicht wahr? Jesus spricht zu Seinen Jüngern und sagt in Johannes 15:5+6.

"Ich bin der Weinstock, Ihr seid die Reben. Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt …"

Was tut er?

"… der bringt viel Frucht; denn getrennt von Mir könnt Ihr nichts tun. ..."

Was aber geschieht mit einem Zweig, der keine Frucht bringt? Er wird nicht nur abgeschnitten, sondern was passiert dann? Er wird verbrannt, ins Feuer geworfen, heißt es in Vers 6.

"… Wenn jemand nicht in Mir bleibt, so wird er weggeworfen wie die Rebe und verdorrt;…"

Genau wie der Feigenbaum.

"und solche sammelt man und wirft sie…"

Wohin?

"… ins Feuer, und sie brennen."

Könnt Ihr mir folgen? Das Verbrennen des Feigenbaums steht also für die Zerstörung von was? Die Zerstörung Jerusalems mit Feuer, denn der König sandte seine Armeen aus, um ihre Stadt zu verbrennen, weil sie die Einladung zur Hochzeit des Sohnes abgelehnt hatten. Ellen White schrieb folgendes im Buch, "Das Leben Jesu". Auf Seite 739.

"Schrecklich wurde es in der Zerstörung Jerusalems verwirklicht. Schrecklich hat es sich im Zustand des jüdischen Volkes seit achtzehnhundert Jahren dargestellt, eine vom Weinstock abgetrennte Rebe, eine tote, unfruchtbare Rebe, die aufgesammelt werden und ..." 

Und was?

"... und verbrannt wurde. Von Land zu Land in der ganzen Welt, von Jahrhundert zu Jahrhundert, tot, tot in Übertretungen und Sünden ..."

Lukas 23:27-31.

"Es folgte Ihm aber eine große Menge des Volkes,…"

Das ist Jesus.

"…und dazu Frauen, die Ihn auch beklagten und betrauerten. Da wandte sich Jesus zu ihnen und sprach: »Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über Mich; weint vielmehr über Euch selbst und über Eure Kinder! Denn siehe, es kommen Tage, da man sagen wird: Glückselig sind die Unfruchtbaren, und die Leiber, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht gestillt haben! Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: Fallt über uns! und zu den Hügeln: Bedeckt uns!«"

Wann wird das geschehen? Wann werden die Menschen schreien, daß die Felsen und Hügel auf sie fallen? Bei der Wiederkunft. War das, was ihnen in Jerusalem widerfahren ist, also nur ein Teilgericht, und es wird in der Zukunft noch ein viel größeres geben? Auf jeden Fall.

Dann zitiert Ellen White einen Vers aus der Bibel, nämlich Lukas 23:31.

"…Denn wenn man dies…"

Das ist das jüdische Volk.

"…mit dem grünen Holz tut,…"

Übrigens ist das grüne Holz ein Sinnbild für Christus.

"…was wird mit dem dürren geschehen?"

Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Nun möchte ich von Ellen White die Erklärung zu diesem letzten Vers vorlesen, der hier in Vers 31 erwähnt wird, wo es heißt:

"Denn wenn man dies mit dem grünen Holz tut, was wird mit dem dürren geschehen?"

Ellen White schildet es im Buch "Das Leben Jesu " auf Seite 743:

"Vom Fall Jerusalems an gingen die Gedanken Jesu zu einem..." 

Was?

"... umfassenderes Gericht. In der Zerstörung der unbußfertigen Stadt sah er ein Symbol für die endgültige Zerstörung, die über die Welt kommen wird. Er sagte: "Dann werden sie anfangen, zu den Bergen zu sagen: 'Fallt über uns!' und zu den Hügeln: 'Bedeckt uns!' Denn wenn sie solches an einem grünen Baum tun, was wird dann an einem trockenen Baum geschehen? Durch den grünen Baum stellte Jesus sich selbst dar, den unschuldigen Erlöser. Gott ließ Seinen Zorn über die Übertretungen auf Seinen geliebten Sohn fallen. Jesus sollte für die Sünden der Menschen gekreuzigt werden. Welches Leid würde dann der Sünder ertragen, der in der Sünde verharrt? Alle Unbußfertigen und Ungläubigen würden ein Leid und Elend erfahren, das mit Worten nicht auszudrücken wäre." 

Was ist das trockene Holz? Das trockene Holz steht für diejenigen, die Christus ablehnen. Wenn sie das mit dem grünen Holz, mit Jesus, gemacht haben, was wird dann passieren, wenn das Holz trocken ist?

Ich möchte Euch zwei Aussagen von Personen vorlesen, die keine Adventisten sind. Ein methodistischer Kommentator, Adam Clarke, hat vor vielen, vielen Jahren erklärt, was dieser Vers bedeutet. Lukas 23:31.

"Dies scheint ein sprichwörtlicher Ausdruck zu sein, dessen Sinn folgender ist: Wenn sie einen Baum nicht schonen, der durch die Schönheit seines Laubes, die Fülle und Vorzüglichkeit seiner Früchte es verdient, erhalten zu werden, dann wird der Baum, der vertrocknet und verdorrt ist, ..."

Denkt an den Feigenbaum.

"… mit Sicherheit …"

Was wird geschehen?

"… gefällt werden. Wenn ein unschuldiger Mensch im Angesicht der Gerechtigkeit und entgegen all ihren Geboten und Beschlüssen von einem Volk hingerichtet wird, das behauptet, von göttlichen Gesetzen regiert und geleitet zu werden, was für eine Verwüstung, Ungerechtigkeit und Unterdrückung ist dann zu erwarten, wenn Unordnung und Verwirrung an dem Ort herrschen, an dem früher Recht und Gerechtigkeit herrschten? Unser Herr spielt prophetisch auf jene Drangsale an, die über das jüdische Volk etwa vierzig Jahre danach hereinbrachen."

(Von "Adam Clarke's Commentary", Electronic Database. Copyright (c) 1996 by Biblesoft)

(dt.: (Von "Adam Clarke's Commentary", Elektronische Datenbank. Copyright (c) 1996 von Biblesoft)

Das war der trockene Baum, der verbrannt werden sollte.

Ein anderer Kommentator, ein presbyterianischer Pastor, Albert Barnes, schrieb zu diesem Vers folgendes.

"Dies scheint ein sprichwörtlicher Ausdruck zu sein. Ein "grüner" Baum läßt sich nicht so leicht in Brand stecken; ein trockener läßt sich leicht entzünden und brennt schnell; und der Sinn der Stelle ist: "Wenn sie, die Römer, Mir, der Ich unschuldig und untadelig bin, so etwas antun; wenn sie Mich im Angesicht der Gerechtigkeit auf diese Weise bestrafen, was werden sie dann nicht alles diesem schuldigen Volk antun? Welche Sicherheit haben sie, daß nicht noch schwerere Urteile über sie kommen werden? Welche Verwüstungen und welches Leid sind noch zu erwarten, wenn Ungerechtigkeit und Unterdrückung an die Stelle der Gerechtigkeit getreten sind und eine Herrschaft über dieses böse Volk errichtet haben? Unser Herr spielt offensichtlich auf das Unheil an, das die Römer mit der Zerstörung ihrer Stadt ..."

Damit meinte er Jerusalem.

" ... und ihres Tempels über sie bringen würden. Der Abschnitt kann jedoch ohne Unrecht und mit großer Schönheit und Kraft auf die Bestrafung der Bösen in der zukünftigen Welt angewendet werden. ..."

Er sagt also, daß das, was in Jerusalem geschah, ein Vorgeschmack auf das ist, was am Ende der Zeit geschehen wird. Dann schließt er seinen Kommentar mit den Worten ab:

"... So angewandt, bedeutet es, daß die Leiden des Erlösers im Vergleich zu den Leiden der Schuldigen wie das Verbrennen eines grünen Baumes im Vergleich zum Verbrennen eines trockenen Baumes waren. Ein grüner Baum ist nicht zum Verbrennen geeignet, ein trockener schon. So stand der Heiland - unschuldig, rein und heilig - im Verhältnis zum Leiden...."

(Bible Commentaries / Albert Barnes' Notes on the Whole Bible/ Lukas) – (dt.: Bibelkommentare / Albert Barnes' Anmerkungen zur ganzen Bibel / Lukas)

So weit, so gut?

Worauf weist die Symbolik der ersten Posaune also hin? Sie deutet auf die Zerstörung Jerusalems hin, wenn man der Schrift erlaubt, sich selbst zu erklären.

Jetzt werdet Ihr feststellen, daß auch das ganze grüne Gras verbrannt ist. Was bedeutet nun das Wort "Gras"? Was ist das Sinnbild für Gras? Nun, schauen wir uns hier einige Verse an. Der erste steht in Jesaja 40:6-8.

"Es spricht eine Stimme: Verkündige! Und er sprach: Was soll ich verkündigen? »Alles Fleisch ist…"

Was?

"…ist Gras…"

Gras steht also für was? Für Menschen,

"… und alle seine Anmut wie die Blume des Feldes!…."

Was geschieht mit dem Gras?

"… Das Gras wird dürr, die Blume fällt ab; denn der Hauch des Herrn hat sie angeweht. Wahrhaftig, das Volk ist…"

Was?

"… Gras! Das Gras ist verdorrt, die Blume ist abgefallen; aber das Wort unseres Gottes …"

Was tut es?

"… bleibt in Ewigkeit!«"

Psalm 37 beschreibt die Zerstörung der Bösen, heißt es hier,

"Erzürne Dich nicht über die Bösen, und ereifere Dich nicht über die Übeltäter!…"

Was wird also mit den Übeltätern und den Arbeitern der Ungerechtigkeit geschehen?

"… Denn sie werden schnell…"

Was?

"… verdorren…"

Und womit werden sie verglichen?

"… wie das Gras und verwelken wie das grüne Kraut.."

In Psalm 90:5-7 werden die Gottlosen wieder einmal mit dem Sinnbild des Grases beschrieben. Dort heißt es:

"Du läßt sie dahinfahren wie eine Wasserflut, sie sind wie ein Schlaf, wie das Gras, das am Morgen aufsprießt; am Morgen blüht es und sprießt, am Abend welkt es und verdorrt. Denn wir werden aufgerieben durch Deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch Deinen Grimm."

Und dann noch ein letzter Vers, und Ihr könntet in einer Konkordanz nach weiteren suchen. Psalm 92:7+8,

"Ein unvernünftiger Mensch erkennt das nicht, und der Törichte begreift es nicht.…"

Es geht also um Menschen, die keine Nachfolger des Herrn sind, nicht wahr? Ein unvernünftiger Mensch und ein Narr verstehen das nicht.

"Wenn die Gottlosen sprossen wie…"

Wie was?

"…wie das Gras und alle Übeltäter blühen, so ist es doch nur, damit sie …"

Was?

"…für immer vertilgt werden."

Die Frage ist also, worauf die erste Posaune hinweist, auf welches geschichtliche Ereignis? Sie weist auf die Zerstörung Jerusalems hin.

Fällt dies in die apostolische Zeit? Beginnt die erste Posaune während der Zeit der Apostel? Auf jeden Fall. Einige der Apostel waren zu diesem Zeitpunkt noch am Leben. Das Evangelium wird zu diesem Zeitpunkt immer noch gepredigt.Die erste Posaune beginnt also in Übereinstimmung mit allen Reihen, die wir in der Heiligen Schrift finden - alle prophetischen Reihen - in den Tagen, als der Prophet schrieb, und natürlich schrieb Johannes in den 90er Jahren, Mitte der 90er Jahre. Diese Beschreibung dessen, was mit Jerusalem geschah, umfaßt die Zeit Christi, die Verfolgung Seiner Nachfolger in der Gemeinde und gipfelt schließlich in der Zerstörung Jerusalems.

Seht nun noch einmal die Sinnbilder.

  • Hagel und Feuer: Sind das Sinnbilder für Gottes Gericht über Sein eigenes abtrünniges Volk? Ja.

  • Vermischt mit Blut: Trifft das auf das zu, was mit der Stadt Jerusalem und den Einwohnern Jerusalems geschah? Auf jeden Fall.

  • Nun zu den Bäumen: Was stellen die "Bäume" dar? Bäume, die keine Früchte tragen, hier geht es um die einzelnen Menschen. Der "Baum" ist die Nation. Aber wenn von "Bäumen" die Rede ist, bezieht sich das auf einzelne Menschen in der Nation. Was geschieht, wenn sie keine Frucht bringen, die Frucht des Geistes, wenn sie den Messias angenommen hätten? Sie werden umgehauen und wohin geworfen? Sie werden ins Feuer geworfen.

  • Und was geschieht mit all den Bösen, die durch das grüne Gras dargestellt werden? Das grüne Gras verdorrt, und es wird auch verbrannt.

Die erste Posaune weist also eindeutig auf die Zerstörung Jerusalems hin. Und wißt Ihr was? Es gibt etwas sehr Interessantes, in dem Artikel den ich erwähnt habe. Darin geht es um verschiedene Konzepte, die adventistische Gelehrte über die Posaunen haben. Im Anhang findet Ihr eine Tabelle *(1) mit ein paar Gelehrten der Siebenten-Tags-Adventisten, und Ihr werdet feststellen, daß sogar C. Mervin Maxwell dort mit drauf steht. Er war mein Lehrer am Seminar, ein überzeugter Anhänger des Geistes der Weissagung, ein überzeugter Anhänger der historizistischen Sicht *(2) der biblischen Prophetie.

Wenn Ihr Euch diese Tabelle anseht, werdet Ihr feststellen, daß er vom Konzept von Uriah Smith bezüglich der ersten Posaune abweicht. Uriah Smith sagt, die erste Posaune erfülle sich im 4. Jahrhundert mit den barbarischen Invasionen, aber C. Mervin Maxwell sagt unter anderem: 

"Nein, die erste Posaune steht für die Zerstörung Jerusalems durch die Römer." 

Wie ist er zu diesem Schluß gekommen? Ganz einfach, indem er die Bibel sich selbst auslegen ließ und indem er das, was Ellen White im Geist der Weissagung sagt, in Verbindung mit der Bibel nahm, um das, was die Bibel zu sagen hat, zu ergänzen.

Die erste Posaune handelt also von der Zerstörung Jerusalems, denn was hat Jerusalem mit dem Volk Gottes gemacht? Zuallererst hat es nach dem Blut Christi gerufen:

"Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!"

Jesus sagte, all das Blut der Gerechten werde auf die Nation fallen, und als Ergebnis wurde die Nation mit Feuer verbrannt, das Blut wurde vergossen, und das "grüne Gras", jene, die in der Stadt böse waren, wurden zerstört, und die "Bäume", die keine Früchte trugen, wurden abgehauen und im Feuer verbrannt.

Ich hoffe also, daß Ihr die erste Posaune versteht, die den Anfangspunkt der sieben Posaunen darstellt. Ihr wißt, wenn wir keinen Ausgangspunkt haben, ist es schwer zu wissen, wohin wir uns bewegen.

In unserem nächsten gemeinsamen Studium werden wir sehen, daß die zweite Posaune sich mit den barbarischen Überfällen und dem Fall des römischen Reiches befaßt, das Gottes Volk unterdrückte.

Übersetzung - Manuela Sahm - 2021 ©

Stephen Bohr - "Die sieben Posaunen in Offenbarung" - (03) Die erste Posaune

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=qZVxT5QN5nM

*(1)

Sichtweise der Posaunen





*(2)

Historizismus – die beste prophetische Auslegungsmethode

https://www.amazing-discoveries.org/bibliothek-artikel/historizismus-die-beste-prophetische-auslegungsmethode


1 Kommentar:

Wer ist Wahrheit hat gesagt…

Was für ein segensreicher Vortrag. Ich verfolge schon länger deine Arbeit. Bitte mach weiter so.

Alle Studienreihen - Stephen Bohr - Sein Weg ist im Heiligtum

Auf dieser Seite sind alle Studien auf einmal enthalten. Das ist nur aus dem Grund, wenn man etwas sucht, man sich aber nicht mehr daran eri...