Mittwoch, 20. Mai 2020

(02) Unsere hohe Berufung (Teil 2)






Bevor wir unser Studium beginnen möchten wir den Segen des Herrn erbitten und so lade ich Euch ein Eure Häupter zum Gebet zu neigen.

Unser Vater im Himmel, wir danken Dir, daß Du uns heute Leben gibst. Danke für das Vorrecht Deine Kinder zu sein. Danke Vater dafür, daß wir dieses wunderbare Vorrecht zu haben uns hier mit anderen Gläubigen zu versammeln. Gläubige die sich wünschen in dem letzten Schub Deines Werkes am Ende der Geschichte teilzuhaben. Vater, wenn wir nun Dein Wort öffnen, bitten wir Dich um die Führung Deine Heiligen Geistes. Wir bitten darum, daß der Geist der die Schrift eingegeben hat jetzt zu uns kommt uns sie uns erklärt. Wir danken Dir Vater für das Vorrecht hier zu sein und wir danken Dir, weil Du unser Gebet erhört hast, denn wir bitten dies im wertvollen Namen Jesu, Amen.

Viele der Gleichnisse Jesu haben eigentlich zwei Ausmaße. Das eine ist was ich ein "regionales Ausmaß" und das andere ist was ich ein "kosmisches Ausmaß" nenne. Eines dieser Gleichnisse ist das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Normaler Weise, wenn wir dieses Gleichnis studieren, dann sagen wir, wenn jemand von der Gemeinde abirrt sollten wir hingehen und diesen Menschen retten und unser möglichstes tun um diesen Menschen in die Gemeinde zurück zu bringen. Aber in Wirklichkeit hat dieses Gleichnis ein viel breiteres Ausmaß. Und Ellen White hat dies in "Christi Gleichnisse" auf Seite 130 im letzten Absatz, aufgefangen.
 
Sie sagt, daß die 99 die sicher im Stall sind, die Welten darstellen die nie gesündigt haben. Und das eine Schaf das sich verirrt hat, stellt diese Welt dar, die in Sünde gefallen ist. Der Hirte verläßt diejenigen die sicher im Stall sind und geht hin um das Schaf das verloren ging zu retten und dies stellt die Tatsache dar, daß Jesus vom Himmel auf die Erde kam um Sein Leben zu geben um diese Welt zu retten und sie zurück in den Stall zu bringen. Und dann, stellt die Rückkehr des Hirten mit dem Schaf auf seinen Schultern und die Feier zu Hause, die große Feier vom ganzen Himmel dar, wenn diese Welt wieder in den Zustand zurück gebracht worden ist, in dem sie ursprünglich war.

Das ist das kosmisches Ausmaß der Geschichte vom verlorenen Schaf und wahrscheinlich, so würde ich sagen, das hauptsächliche Ausmaß von diesem Gleichnis. Und viele der Gleichnisse Jesu haben dieses zweifache Ausmaß. Das örtlich bezogene ist, daß wir als gute Hilfshirten hingehen sollen und die Schafe retten die verloren sind. Aber Jesus, wie die Bibel sagt, ist wahrhaft der gute Hirte.

Wir werden nun weitermachen was wir im vorherigen Vortrag studiert haben. Wir haben gesehen, daß das höchste Ziel, das Jesus für uns errichtet hat, die Gottähnlichkeit ist. Und wir haben gesehen, daß die einzige Art und Weise wie wir wirklich wissen können, wie Gott ist, ist indem wir Jesus Christus betrachten der im Schoß des Vaters ist und deswegen kann Er völlig und vollkommen offenbaren wie Gott ist. Ich möchte gerne einen Abschnitt vorlesen und ich bin sicher, den kennen wir alle. Er steht im Buch "Christi Gleichnisse" auf Seite 42 und dies ist eine erstaunliche Aussage. Manche Leute haben ihre Probleme damit, aber ich glaube, daß das was Ellen White geschrieben hat sie unter Eingebung schrieb. Und ich denke, daß dies eine genaue Beschreibung von Gottes Wertvorstellung ist, die Er für uns hat. Hier ist was sie schreibt:

"Wenn der Charakter Christi vollkommen von Seinem Volke widergespiegelt wird, ..."

Wenn was geschehen wird?

"Wenn der Charakter Christi vollkommen von Seinem Volke widergespiegelt wird, dann wird Er kommen um sie als Sein Eigentum zu beanspruchen."

Und dann hören wir da für gewöhnlich auf zu lesen. Sie sagt jedoch weiter:

"Jeder Christ hat das Vorrecht, nicht nur auf das Kommen des Herrn zu warten, sondern es auch zu beschleunigen."

Nun erklärt sie wie es beschleunigt werden kann.

"Wenn alle, die sich auf Seinen Namen berufen, zu Seiner Ehre Frucht tragen würden, wäre der Same des Evangeliums sehr schnell in alle Welt verstreut. Bald wäre die letzte große Ernte herangereift und Christus könnte kommen, um den kostbaren Weizen einzusammeln."


"Wenn der Charakter Christi vollkommen in Seinem Volk widergespiegelt wird."  
 
Wenn wir vollkommen gottähnlich sind, könnten wir sagen, dann wird Jesus kommen und uns als die Seinen beanspruchen. Natürlich führt uns dies dazu zu fragen was Vollkommenheit ist. Wir müssen wissen, was Vollkommenheit ist, damit wir wissen können, wie der Charakter Christi vollkommen widergespiegelt werden kann. Normaler Weise, wenn wir  das Wort "Vollkommenheit" betrachten, dann sehen wir das, was ich die "negative Seite der Vollkommenheit" nenne.

Normaler Weise sagen wir: "Vollkommenheit bedeutet, daß wir nicht mehr sündigen." Nun, ich muß zugeben, daß dies nur eine Seite der Vollkommenheit ist. Mit Sündigen aufzuhören, nichts Böses zu tun. Das ist die eine Seite. Aber ich denke, wir haben vielleicht die andere Seite der Vollkommenheit verpaßt, denn Vollkommenheit hat in Wirklichkeit zwei Seiten. Es ist wie eine Münze. Es gibt keine Münze mit nur einer Seite. Die Münze hat zwei Seiten und so kommt es, daß Vollkommenheit zwei Seiten hat. Die eine Seite ist, nicht mehr zu sündigen und die andere Seite ist, gutes zu tun wie Jesus es getan hat.

Mit anderen Worten, damit aufzuhören böses zu tun ist eine Seite und gutes tun ist die andere Seite. Und manchmal denke ich, daß wir uns als Adventisten so sehr auf die Seite des nicht mehr Sündigens konzentrieren, daß wir die andere Seite der Vollkommenheit vergessen und das ist das zu tun was Jesus getan hat. Ihr wißt, Jesus hat nie gesündigt, aber Er hat auch Werke der Gnade und Werke der Liebe getan. Wir wollen uns diesen Gedanken anschauen, den wir in Lukas 10 finden. Wir werden ein weiteres Gleichnis von Jesus studieren, das wir schon öfters betrachtet haben um herauszufinden ob wir diese zwei Seiten der Vollkommenheit sehen können.

Lukas 10:30 und wir gehen einfach durch das Gleichnis. Es ist die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Das ist eigentlich eine wahre Geschichte, aber es ist auch ein Gleichnis. Und normaler Wies, wenn wir dieses Gleichnis studieren sagen wir, daß wir der barmherzige Samariter sein sollten. Nun, es gibt diese Anwendung darauf. Wir sollten der barmherzige Samariter sein, denn am Ende des Gleichnisses sagt Jesus, daß wir hingehen und es ebenso machen sollten. Aber es gibt etwas, das tiefer und weiter in diesem Gleichnis ist als nur der Gedanke, daß wir barmherzige Samariter sein sollten. Denn eigentlich ist der barmherzige Samariter ein Sinnbild für Jesus Christus.

Laßt uns nun durch diese Geschichte gehen und wir beginnen in Lukas 10:25. Und erinnert Euch daran, wir besprechen hier den Begriff "Vollkommenheit", wenn der Charakter Christi vollkommen in Seinem Volk widergespiegelt wird. Bedeutet dies, wenn wir aufhören zu sündigen, wie Jesus niemals sündigte, ist das alles,  oder bedeutet es auch das Gute zu tun das Jesus tat? Nun also Vers 25:

"Und siehe, ein Schriftgelehrter trat auf, versuchte Ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben?"

Kommt Ihr auf eine andere Geschichte in der Schrift wo eine andere Person die gleiche Frage gestellt hat? Der reiche Jüngling. Wir wollen useren Gedanken kurz unterbrechen und Matthäus 19:17-22 lesen. Es heißt dort:

"Und siehe, einer trat zu Ihm und sprach: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben zu ererben?"

Was für eine Art von Leben möchte dieser junge Mann? Er möchte ewiges Leben, das ist wichtig. Er fragt:

"Was soll ich Gutes tun, daß ich das ewige Leben zu ererben? Da sprach Jesus zu ihm: Was nennst Du Mich gut? Niemand ist gut, als nur Gott allein."

Und das wird mißverstanden, manche Leute sagen, daß Jesus nicht den Anspruch erhoben hat Gott zu sein. Was Jesus eigentlich sagt ist: 'O.k. Du nennst mich gut. Aber warum nennst Du mich gut? Nennst Du mich gut, weil Du denkst, ich bin ein einfacher Mensch oder nennst Du mich gut, weil Du denkst, daß ich Gott bin?' Und so fragt Er dann:

"Was nennst du Mich gut? Niemand ist gut, als nur Gott allein. Willst du aber zum Leben eingehen,..."

Welches Leben? Ewiges Leben. Das ist wichtig. Das ist nicht dieses sterbliche Leben, aber wenn Du in das ewige Leben eingehen willst ... was sagt Jesus weiter?

"... so halte die Gebote."

Ist das nicht Gesetzlichkeit?

"... so halte die Gebote."

Das ist eine gute adventistische Antwort, nicht wahr? Preis, den Herrn, Halleluja, halte die Gebote. Meint Ihr, daß dieser junge Mann einen guten Ältesten in der Adventgemeinde abgegeben hätte? Meint Ihr, er wäre ein guter Arzt gewesen? Ich denke schon. Laßt uns weiter lesen. Er denkt sich also: "Das ist zu gut um wahr zu sein!" Aber er wollte noch mal auf Nummer sicher gehen und er fragte Ihn:

"Welche? Jesus aber sprach: "Du sollst nicht töten; Du sollst nicht ehebrechen; Du sollst nicht stehlen; Du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter;" und: "Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst."

Habt Ihr bemerkt, daß Jesus die letzten sechs Gebote zitiert hat? Jedoch hat Er hat das letzte nicht erwähnt:

"Du sollst nicht begehren."
 
Stattdessen hat Er ein anderes eingefügt und die positive Seite dieses Gebotes gegeben, die da heißt:

"Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst."

Und als er junge Mann dies hörte sagte er in Vers 20 zu Ihm:

"Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch?"

Hört sich das an wie der Vers in Offenbarung 3:17?

"Ich bin reich und habe gar satt und bedarf nichts!"

Und so hat er also gefragt:

"Das habe ich alles gehalten von meiner Jugend auf; was fehlt mir noch?"

Und nun hört die Antwort von Jesus. Erinnert Ihr Euch, daß Jesus gesagt hat:

"Willst Du aber zum Leben eingehen, ..."

Welches Leben? Das ewige Leben und nun schaut auf das nächste "willst Du" Vers 21:

"Jesus sprach zu ihm: Willst Du vollkommen sein, ..."

Müssen wir vollkommen sein um ewiges Leben zu haben? Ja, denn Jesus hat gesagt:

"Willst Du aber zum Leben eingehen, ..."

Und dann sagt Er:

"Willst Du vollkommen sein, ..."

Krass! Spricht Jesus hier davon nichts Böses mehr zu tun? Ah! Jesus erläutert hier die andere Seite der Vollkommenheit.

"Wenn Du vollkommen sein willst so gehe hin, verkaufe, was Du hast, und gib es den Armen, so wirst Du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge Mir nach!"

Was hat diesem jungen Mann gefehlt? Was fehlte, war nicht die negative Seite der Vollkommenheit aufzuhören Böses zu tun, was fehlte war gutes zu tun.

"…gehe hin, verkaufe, was Du hast, und gib es den Armen…"

und nun gebt Acht, was die Erwiderung darauf war. Vers 22:

"Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter."

Was ist Vollkommenheit gemäß dieser Erklärung? Jesus sagte:

"Willst Du vollkommen sein."

Was für eine Erklärung gibt Jesus für das Wort Vollkommenheit? In diesem Zusammenhang ist es nicht, damit aufzuhören Böses zu tun, sondern was? Das was man hat zu verkaufen und es den Armen geben. Gutes zu tun. Das ist die andere Seite der Vollkommenheit. Laßt uns nun zurück zu der Geschichte des barmherzigen Samariters gehen und anschauen ob diese Geschichte mit dem in Gleichklang steht, was wir gerade betrachtet haben. Noch einmal Lukas 10:25

"Und siehe, ein Schriftgelehrter trat auf, versuchte Ihn und sprach: Meister, was muß ich tun, um das ewige Leben zu ererben? Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetze geschrieben? Wie liesest Du?"

Jesus sagt: 'Du sollst es mir sagen, Du bist der Schriftgelehrte, Du behauptest die Schriften von Mose richtig lesen zu können. Du sagst es Mir was die Antwort ist!' Vers 27:

"Er antwortete und sprach: «Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben von ganzem Herzen und mit Deiner ganzen Seele und mit Deinem ganzen Vermögen und mit Deinem ganzen Gemüte, und Deinen Nächsten wie Dich selbst!»"

War seine Antwort richtig? War das im Grunde genommen die gleiche Antwort die Jesus dem reichen Jüngling gegeben hat? Ja, was muß man tun? Man muß lieben. Weiter mit Vers 28. Dieser junge Mann besaß eine gute Theorie, er wußte wie er die richtige Antwort geben konnte, aber er hat es nicht getan. Denn es heißt weiter:

"Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue das,…"

Und was wirst Du dann tun?

"…so wirst Du leben!"

Was für eine Art von Leben? Ewiges Leben. Ist es notwendig etwas zu tun um ewiges Leben zu haben? Seht Ihr, normaler Weise denken wir, wenn wir aufgehört haben zu sündigen dann haben wir ewiges Leben. Aber hier sagt Jesus, daß man etwas tun muß um ewiges Leben zu haben. Nicht nur damit aufzuhören böses zu tun, aber gutes zu wirken. Zwei Seiten der Vollkommenheit und übrigens, wenn wir Gutes wirken, dann wird sich das Böse von selbst erledigen. Vers 29:

"Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster?"

Er versucht das Thema zu wechseln und die Unterhaltung zu verlagern. So fragt er wer sein Nächster sei und nun wird Jesus erklären, was Er damit meint Gutes zu tun um das Leben zu haben. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter. Übrigens ist dies eine wahre Geschichte die Jesus erzählt hat. Ellen White schreibt in der Tat, im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 494, daß der Levit und der Priester die in dieser Geschichte erwähnt werden unter den Zuhörern waren, als Jesus dieses Gleichnis erzählte. Könnt Ihr Euch ihre Überraschung vorstellen als Er das erzählt hat, weil sie ja selber dort gewesen sind? Vers 30.  Erinnert Euch daran, daß der Samariter in dieser Geschichte Jesus ist.

"Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab…"

Im Übrigen, wenn es heißt, daß er hinab ging, ist das tatsächlich so. Wenn Ihr mal in Israel ward und Ihr auf dieser quälenden Straße gegangen seid die von Jerusalem nach Jericho geht, wißt Ihr was ich meine. Sie windet sich wie eine Schlange, hinunter, immer weiter hinunter. Eine sehr verlassene Straße, alles was man sehen kann, sind hier und dort ein paar Beduinen mit ein paar Schafen oder Ziegen. So heißt es also:

"Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; …"

Nun, dieser Mensch, der unter die Räuber fiel stellt diese Welt dar. Wer ist der Dieb der Diebe? Der Teufel. Laut Johannes 10:10 heißt es,

"Der Dieb kommt nur, um zu stehlen."

Und so stellen die Diebe den Teufel und seine Engel dar. Und der Mann der in ihre Hände fällt stellt diese Welt dar. Nun beachtet, daß es nicht nur heißt, daß er unter die Räuber fiel, aber es heißt auch noch dazu:

"… die zogen ihn aus…"

Was stellt Kleidung in der Schrift dar? Kleidung stellt Gerechtigkeit dar. Hat der Teufel die Menschen ihrer Gerechtigkeit beraubt? So ist es. Kam der Teufel um ihre Stellung zu rauben die die Menschen hatten? Hundertprozent.

"… und schlugen ihn …"

Sind die Menschen geschlagen und verwundet worden? Ganz gewiß.

"… und liefen davon und ließen ihn halbtot liegen."

Konnte dieser Mann sich selber retten? Er brauchte jemand von außerhalb um ihn zu retten oder er wäre sonst umgekommen. Aber es gibt gute eine Nachricht. Vers 31:

"Es traf sich aber, daß ein Priester…"

Das ist der Pastor. Ich spreche jetzt von mir selber.

"Es traf sich aber, daß ein Priester dieselbe Straße hinabzog; ..."

Er kommt also die Straße herunter, hat ihn gesehen und ging auf der anderen Seite vorüber, er ist noch nicht einmal in seine Nähe gegangen. Die Pastoren sind die schlimmsten von ihnen, denn es heißt:

"… und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber."

Nun gibt es noch jemand anderen. Vers 32:

"Desgleichen auch ein Levit,…"

Ich kann mir gut vorstellen, daß die Leviten wahrscheinlich die Gemeindeleiter darstellen.

"Desgleichen auch ein Levit, der zu der Stelle kam und ihn sah,…"

Er ist ein bißchen besser, denn es heißt zumindest über ihn, daß er hinschaute. Er hat ihn zwar nicht angefaßt, doch er hat ihn angeschaut, aber er

"… ging auf der andern Seite vorüber."

Ich würde ja allzu gerne wissen, was der Priester und der Levit gedacht haben. Vielleicht dachten sie sich: 
 
"Ich habe eine Verabredung in Jerusalem im Tempel und bin spät dran. Hey, wenn ich jetzt anhalte und diesem Kerl helfe, dann sind vielleicht die Diebe noch irgendwo in der Gegend." 
 
Ja! Oder vielleicht: 
 
"Meine Kleidung ist so schön und sauber, oh man, ich will sie nicht voller Blut machen!"
 
Oder vielleicht haben sie auch gesagt: 
 
"Hey, wenn ich diesem Kerl helfe und er in meinen Armen stirbt, dann habe ich eine Klage am Hals!"
 
Der Punkt ist, daß sie diesem Mann nicht geholfen haben. Glaubt Ihr, daß der Priester den Zehnten gegeben hat? Meint Ihr, daß er den Sabbat gehalten hat? Meint Ihr, daß er nichts unreines gegessen hat? Moralisch, was die Seite des Nichtsündigens betraf, erschien er sehr gerecht zu sein. Wo aber lag das Problem? Gutes zu tun. Nun beachtet Vers 33:

"Ein Samariter aber…"

Jemand aus einem anderen Land. Ein Samariter der von den Juden gehaßt worden ist und auch umgekehrt.

"... kam auf seiner Reise dahin, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen…"

War er dazu verpflichtet Erbarmen mit ihm zu haben? Hätte der Samariter irgend einen persönlichen Nutzen davon gehabt, dem Mann zu helfen? Nein. Warum hat er ihm also geholfen? Einfach nur weil er ein erbarmungsvolles Herz hatte. So heißt es, daß er Erbarmen hatte. Es weiter daß er hinging. Beachtet also, daß er nicht nur vorbei ging, sondern er ging zu ihm hin, er kam also nahe ran.

"… und ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf."

Was stellt Öl in der Schrift dar? Den Heiligen Geist. Was stellt der Wein dar? Das Blut Christi. Was waren die zwei Heilmittel? Der Heilige Geist und Christi Blut. Und so heißt es hier also:

"… und ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goß Öl und Wein darauf,
hob ihn auf sein eigenes Tier, …"

Der Mann war zu schwach umselber zu gehen.

"… führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn."

Die Herberge ist das Krankenhaus, es stellt die Gemeinde dar. Mit wem bringt Jesus die Menschen die im Heilungsprozeß drin stecken in Kontakt? Er bringt sie in Kontakt mit der Gemeinde. Sie nehmen Christus an und sie nehmen das Werk des Heiligen Geistes in ihrem Leben an, aber sie sind immer noch in der Erholungsphase, somit bringt Jesus diese Menschen in Kontakt mit der Gemeinde. Er bringt sie, sozusagen zur "Herberge". Aber ich möchte, daß Ihr beachtet, daß der Samariter fortgehen muß, doch er wird ein zweites Mal kommen. Vers 35:

"Und am anderen Tage gab er dem Wirt zwei Denare und sprach: Verpflege ihn!"

Hat Jesus der Gemeinde Mittel gegeben um sich um diejenigen zu kümmern die Leid tragen, die Schmerzen haben und im Heilungsprozeß sind? Die Bibel sagt, daß Er den Gemeindegliedern Gaben gegeben hat um denjenigen die Leid tragen und Schmerzen haben Heilung geben können. So gibt also der Samariter die Mittel, er gibt sie der Gemeinde sozusagen um im Heilungsprozeß zu helfen. Und vielleicht hat der Wirt der Herberge gedacht. 
 
"Oh ja, o.k. und wer wird bezahlen?"
 
 Nun beachtet dies. Noch einmal Vers 35, der letzte Teil.

" Verpflege ihn! Und was Du mehr aufwendest…"

Nun hört gut zu! 

"…will ich Dir bezahlen, wenn ich wiederkomme."

Ruft das bei Euch irgendetwas wach? (Johannes 14:3) 

"Und wenn Ich hingehe und Euch eine Stätte bereite, so komme Ich wieder und werde Euch zu Mir nehmen."

Was bringt Jesus wenn Er kommt? (Offenbarung 22:12)

"Siehe, Ich komme bald und Mein Lohn mit Mir, um einem jeglichen zu vergelten, ..."

Weil sie nicht gesündigt haben.... Nein, sondern es heißt:

"… um einem jeglichen zu vergelten, wie sein Werk sein wird."

Denn Dein Glaube zeigt sich durch Deine Werke. Seht, das war das Problem das Jakobus hatte. Paulus hatte das eine Problem und Jakobus ein anderes. Manche Leute denken, daß sich Paulus und Jakobus widersprechen, weil der Apostel Paulus in Galater 2:16 sagt: 
 
"Wir sind durch den Glauben gerechtfertigt." 
 
Und Jakobus fragt in Jakobus 2:21+25, 
 
"Waren nicht Abraham und Rahab durch ihre Werke gerechtfertigt?"
 
Wie kann man diese zwei versöhnen? Nun, sie schauen auf zwei verschiedene Probleme.

Der Apostel Paulus schaut auf das Problem wo die Leute Werke haben aber keinen Glauben, wohingegen Jakobus die Leute anschaut, die behaupten Glauben zu haben, jedoch keine Werke vorweisen können. So betrachten sie zwei Feinde des Evangeliums. Glaube ohne Werke und Werke ohne Glauben. Mit anderen Worten, Paulus sagt, wie wir gerettet werden und Jakobus sagt, wie ein geretteter Mensch leben soll. Hier besteht also kein Widerspruch, wenn man es eingehender betrachtet. Es gibt zwei Seiten der Vollkommenheit. Deswegen sind wir aus Gnade durch den Glauben gerechtfertigt, aber wir werden gemäß unserer Werke gerichtet, denn die Werke zeigen, ob der Glaube echt ist. So gibt es ein zweites Kommen des Samariters und dann stellt Jesus die Frage in Lukas 10:36+37  

"Welcher von diesen Dreien dünkt Dich nun der Nächste gewesen zu sein dem, der unter die Räuber gefallen war? Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm tat!"

Und nun gibt Jesus eine zweite Anwendung zu dem Gleichnis.

"Da sprach Jesus zu ihm: So gehe Du hin und tue desgleichen!"

Seht, das Gleichnis des barmherzigen Samariters hat eine zweifache Anwendung. Es wird auf einer gesamtheitlichen Ebene auf Christus angewendet und auf einer örtlichen Ebene auf uns. Wir sollen den Charakter des Samariters widerspiegeln. Und so sagte Jesus also:

"Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm tat!"

Barmherzigkeit, vergeßt das Wort "Barmherzigkeit" nicht. Wir werden gleich wieder darauf zurückkommen. Wer ist es hier also der der Nächste war? Und die Frage ist, wer wird ewiges Leben erhalten? Hat es etwas mit dem zu tun, was wir machen? So ist es.

"Da sprach Jesus zu ihm: So gehe Du hin und tue desgleichen!"

Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Versteht Ihr die andere Seite der Vollkommenheit? Wißt Ihr, es gibt keinen besseren Beruf in der Welt Menschen gutes zu tun, als ein Zahnarzt oder Arzt zu sein. Mein Sohn hatte kürzlich Zahnschmerzen und so viel Angst zum Zahnarzt zu gehen. Und ich sagte zu ihm:
 
"Wie kommt es, daß ein großes Kind wie Du Angst vor dem Zahnarzt hat? Du denkst nicht an Deine Schmerzen, sondern nur daran den Bohrer zu hören." 
 
So ist er dann, nach einigen schmerzhaften Wochen, doch zum Zahnarzt gegangen und das Problem wurde behoben und nun hat er keine Schmerzen mehr. Was meint Ihr, schätzt er den Zahnarzt? Oh, ganz gewiß. Es gibt niemand anderen, der sofort etwas Gutes tun kann wie ein Zahnarzt und dann öffnet dies den Weg dafür geistlich etwas Gutes zu tun. Ist dies nicht der Grund, warum dies der rechte Arm der Botschaft ist, um die Tür zu öffnen? Geht nun mit mir zu Matthäus 5 und laßt uns mit Vers 38 beginnen. Wir lesen bis Vers 48.

"Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Auge um Auge und Zahn um Zahn!» …"

Ist das ein leichtes Lebensprinzip? Das ist die Auffassung der meisten Menschen. Du schlägst mich, ich schlage Dich zurück.

"Auge um Auge und Zahn um Zahn!"

Jesus sagte: "Das ist das was Ihr gehört habt!"

"Ich aber sage Euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn Dich jemand auf Deine rechte Wange schlägt, so biete ihm auch die andere dar;…"

Das heißt also, wenn jemand Dich auf die eine Wange schlägt, dann sage ihm: "Schlage mich auch auf die andere." Oh ja, die Religion von Jesus ist schwer, wenn man sie aus diesem Blickwinkel anschaut. Vers 40:

"… und wer mit Dir rechten und Deinen Rock nehmen will, …"

Dann bringe ihn vor Gericht und verklage ihn! Nein, stattdessen heißt es:

"… dem laß auch den Mantel; und wenn Dich jemand eine Meile weit zu gehen nötigt, …"

Dann fragst Du ihn: "Können wir diese Rundreise machen?"

"… so gehe mit ihm zwei. Gib dem, der Dich bittet, und wende Dich nicht ab von dem, der von Dir borgen will. Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Du sollst Deinen Nächsten lieben und Deinen Feind hassen!» Ich aber sage Euch: Liebet Eure Feinde,…"

Beachtet, daß Er nicht sagt, daß man seine Feinde nicht hassen soll. Er sagt:

"… Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen, tut wohl denen, die Euch hassen, und bittet für die, so Euch beleidigen und verfolgen;…"

Seht Ihr, daß die Religion Jesu positiv ist? Er sagt: Liebt, tut Gutes, betet. Übrigens bittet Er uns nicht etwas zu tun, das Er nicht zuerst getan hätte. Wie viele von uns glauben, daß wir Söhne und Töchter Gottes sind? Was ist die Bedingung dazu? Nun beachtet dies, Vers 45: Er hat gerade erst gesagt:

"… Liebet Eure Feinde, segnet, die Euch fluchen, tut wohl denen, die Euch hassen, und bittet für die, so Euch beleidigen und verfolgen; auf daß Ihr Kinder Eures Vaters im Himmel seid."

Was ist die Bedingung um Kinder des Vaters im Himmel zu sein? Lieben, segnen, Gutes tun, beten.

"…auf daß Ihr Kinder Eures Vaters im Himmel seid."

Wie wäre es wohl, wenn Gott wie wir wäre? Dann würde Gott sagen: 
 
"Hier drüben ist ein Bauer, der ist ein guter Sieben-Tags-Adventist, Ich werde ihm Sonnenschein und Regen geben. Dieser Bauer dort drüben, der ist ein Atheist, Pech gehabt, kein Regen und keinen Sonnenschein."
 
Nein, so wirkt Gott nicht. Denn es heißt weiter:

"Denn Er läßt Seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte."

Und dann fragt Jesus:

"Denn wenn Ihr die liebt, die Euch lieben, was habt Ihr für einen Lohn?"

Liebt Ihr Eure Freunde und Verwandten? Klar. Jesus sagt, nichts Besonderes. Das besondere für Euch wäre Eure Feinde zu lieben. Und so sagt Er:

"Denn wenn Ihr die liebt, die Euch lieben, was habt Ihr für einen Lohn? Tun nicht die Zöllner dasselbe?

Denkt, Ihr, Atheisten lieben ihre Mütter? Natürlich. Vers 47:

"Und wenn Ihr nur Eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden ebenso?"

Und dann kommt die Schlußfolgerung, die schon sehr mißbraucht worden ist. Dieser Text ist gebraucht worden um zu sagen, daß wir mit dem Sündigen aufhören müssen. Und ich denke, im Prinzip handelt es davon, aber der Zusammenhang zeigt, daß dies von der positiven Seite der Vollkommenheit handelt, die Seite dessen wo man etwas tun soll. Beachtet die Schlußfolgerung:

"Darum sollt Ihr vollkommen sein, gleichwie Euer himmlischer Vater vollkommen ist!"

Was ist Vollkommenheit laut dieses Textes? Ist es, daß man aufhört Böses zu tun, oder daß man Gutes tut? Es ist beten, lieben, Gutes tun, besonders denjenigen die uns hassen, denjenigen die uns beleidigen.

"Darum sollt Ihr vollkommen sein, gleichwie Euer himmlischer Vater vollkommen ist!"

Nun laßt uns selber die Frage stellen, ob wir auf der richtigen Spur sind. Wir wollen nun die Parallelstelle in Lukas 6 anschauen. Manche Leute sagen: 
 
"Naja, die Schreiber der Evangelien die widersprechen sich ja eigentlich. Denn, in einem Evangelium sagt Jesus das eine und in dem anderen Evangelium sagt Er etwas anderes, während es doch das gleiche Ereignis ist." 
 
Ich möchte Euch erklären was hier los ist. Ein Schreiber des Evangeliums schreibt das auf, was Jesus gesagt hat und der andere Schreiber legt aus, was Er gesagt hat. Nun, was hat Lukas für eine Auslegung von dem gegeben was Jesus gesagt hat? Lukas 6 und wir wollen bei Vers 27 beginnen.

"Euch aber, die Ihr zuhöret, sage ich: Liebet Eure Feinde, tut wohl denen, die Euch hassen; segnet, die Euch fluchen, und bittet für die, welche Euch beleidigen! Dem, der Dich auf die Wange schlägt, biete auch die andere dar, und dem, der Dir den Mantel nimmt, verweigere auch den Rock nicht."

Ist das der gleiche Abschnitt den wir in Matthäus gelesen haben? So ist es. Vers 30:

"Gib jedem, der Dich bittet, und von dem, der Dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück. Und wie Ihr wollt, daß Euch die Leute tun sollen, tut auch Ihr ihnen gleicherweise. Und wenn Ihr die liebet, die Euch lieben, was für eine Gnade habt Ihr? Denn auch die Sünder lieben ihre Liebhaber. Und wenn Ihr Euren Wohltätern Gutes tut, was für eine Gnade habt Ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe. Und wenn Ihr denen leihet, von welchen Ihr wieder zu empfangen hoffet, was für eine Gnade habt Ihr? Denn auch die Sünder leihen den Sündern, um das Gleiche wieder zu empfangen. Vielmehr liebet Eure Feinde und tut Gutes und leihet, ohne etwas dafür zu erhoffen; so wird Euer Lohn groß sein, und Ihr werdet Kinder des Höchsten sein; denn Er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen."

Ist das der gleiche Abschnitt den wir in Matthäus gelesen haben? Es ist der gleiche Gedanke. Aber nun gebt Acht auf die Schlußfolgerung. Erinnert Ihr Euch an die Geschichte vom barmherzigen Samariter? Wer war der Nächste? Derjenige, der was war? Barmherzig. Nun beachtet dies, Vers 36:

Was ist Vollkommenheit? In Matthäus heißt es:

"Darum sollt Ihr vollkommen sein, gleichwie Euer himmlischer Vater vollkommen ist!"

Hier heißt es:

"Darum seid barmherzig, wie auch Euer Vater barmherzig ist."

Die Seite die von der Vollkommenheit ignoriert wird ist die Seite der Barmherzigkeit. Versteht Ihr das? Anders ausgedrückt, mag es vielleicht wahr sein, daß wir Adventisten nicht der Sünde des Auftrages schuldig sind, sondern der Unterlassung? Wißt Ihr, der Geist der Weissagung sagt, daß wir nicht nur nach dem Bösen gerichtet werden das wir getan haben, sondern nach dem Guten das wir nicht getan haben. Und als Zahnärzte, Ärzte und Pastoren, müssen wir beide Seiten der Vollkommenheit haben, denn nur damit aufzuhören Böses zu tun wird uns in die Schublade der Schriftgelehrten und Pharisäer stecken die jeder gehaßt hat. Aber sie haben Jesus geliebt. Denn Jesus hat nicht nur niemals gesündigt, aber Jesus hat Gutes getan und die Menschen haben Ihn geliebt.

Es gibt noch einem Abschnitt in der Bibel den ich mit Euch anschauen möchte. Matthäus 25:31 Es ist der große Gerichtstag. Jesus sitzt auf Seinem weißen Thron. Übrigens, dies findet nach dem Millennium statt, ich kann jetzt nicht näher darauf eingehen, aber es ist tatsächlich eine Begebeneit die sich nach den tausend Jahren ereignen wird. Alle Nationen sind vor Christus versammelt und Jesus beginnt damit die Schafe von den Böcken zu trennen. Die Schafe stellen die Gerechten dar und die Böcke die Ungerechten. Zuerst einmal nimmt Jesus die gerechten Schafe und stellt sie auf Seine rechte Seite und Er sagt:

"Kommet her, Ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das Euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt!"

Und dann sagt Er: 
 
"Weil Ihr Euren Zehnten gegeben und den Sabbat nicht gebrochen habt und Ihr habt niemals Krebse, Schrimps oder Schweinefleisch gegessen."
 
Nein, nein. Jesus sagt das nicht. Versteht mich nun nicht falsch, ich glaube nicht, daß wir Krebse, Schrimps oder Schweinefleisch essen sollten, die Bibel verbietet es. Das hat mit der einen Seite zu tun, aber wir haben es mit einer anderen Größenordnung zu tun, die wir nur selten ansprechen. Was sagt Jesus?

"Kommet her, Ihr Gesegneten Meines Vaters, ererbet das Reich, das Euch bereitet ist seit Grundlegung der Welt! Denn Ich bin hungrig gewesen, und Ihr habt Mich gespeist; Ich bin durstig gewesen, und Ihr habt Mich getränkt; Ich bin ein Fremdling gewesen, und Ihr habt Mich beherbergt; Ich bin nackt gewesen, und Ihr habt Mich bekleidet; Ich bin krank gewesen, und Ihr habt Mich besucht; Ich bin gefangen gewesen, und Ihr seid zu Mir gekommen."

Diese Menschen haben es ganz selbstverständlich getan.

"Dann werden Ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir Dich hungrig gesehen und haben Dich gespeist, oder durstig und haben Dich getränkt? Wann haben wir Dich als Fremdling gesehen und haben Dich beherbergt, oder nackt und haben Dich bekleidet? Wann haben wir Dich krank gesehen, oder im Gefängnis, und sind zu Dir gekommen?"

Wann war das alles? Wir erinnern uns nicht mehr, daß Du hier warst, zumal wir im 21. Jahrhundert gelebt haben und Du bist im Jahr 31 in den Himmel aufgefahren. Und dann sagt Jesus in Vers 40:

"Insofern Ihr es getan habt einem dieser Meiner geringsten Brüder, habt Ihr es Mir getan!"

Wann immer das Leben von Jesus für andere leben, dann tun wir es für Christus. Und dann wendet sich Christus den Böcken zu und sagt:

"Gehet hinweg von Mir, Ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!"

"Denn Leute, Ihr habt leider den Sabbat nicht gehalten. Ihr habt gegessen was Ihr nicht essen solltet und Ihr habt Euren Zehnten nicht gezahlt, nicht wahr?" 
 
Versteht mich nicht falsch. Wir sollen den Sabbat halten und den Zehnten geben. Aber wißt Ihr, warum wir den Sabbat halten? Was hat Jesus am Sabbat getan? Es war Sein besonderer Tag das zu tun von dem wir reden. Warum geben wir den Zehnten? Damit Mittel da sind die wir benutzen können um das Evangelium zu verkündigen. Warum setzen wir die Gesundheitsreform in die Tat um? Damit wir gesund sein können um anderen zu dienen. All diese Dinge die wir tun sind praktisch und haben in sich selber kein Ende. So sagt Jesus zu den Böcken:

"Denn Ich bin hungrig gewesen, und Ihr habt mich nicht gespeist;…"

Dies ist was ich "die Sünde der Vernachlässigung" nenne. Versteht Ihr was Gottähnlichkeit bedeutet? "Oh, Gott sündigt niemals!". Ja, das ist Gottähnlichkeit. Aber es gehört viel mehr zu Gottähnlichkeit dazu als nichts Böses zu tun.

"Denn Ich bin hungrig gewesen, und Ihr habt Mich nicht gespeist; Ich bin durstig gewesen, und Ihr habt Mich nicht getränkt; Ich bin ein Fremdling gewesen, und Ihr habt Mich nicht beherbergt; nackt, und Ihr habt Mich nicht bekleidet; krank und gefangen, und Ihr habt Mich nicht besucht!"

Und nun sind die Böcke an der Reihe sich zu beschweren. Sie sagen:  
 
"Aber Herr, wir haben im 21. Jahrhundert gelebt und Du bist im Jahr 31 in den Himmel aufgefahren. Wir hätten wir Dir dienen können?"

"Insofern Ihr es nicht getan habt einem dieser Meiner geringsten Brüder, habt Ihr es Mir auch nicht getan!"

Dies ist "die Sünde der Vernachlässigung". Könnt Ihr mir folgen? Was meint Ellen White wenn sie sagt:

"Wenn der Charakter Christi vollkommen von Seinem Volke widergespiegelt wird, ..."


Laßt uns den Rest dieser Aussage von "Christi Gleichnisse", auf Seite 42, im Lichte dessen lesen, was wir studiert haben. Ich lese es noch einmal:

"Wenn der Charakter Christi vollkommen von Seinem Volke widergespiegelt wird, dann wird Er kommen und sie als Sein Eigentum zu beanspruchen."


Und nun erklärt sie, was es bedeutet:

"Jeder Christ hat das Vorrecht, nicht nur auf das Kommen des Herrn zu warten, sondern es auch zu beschleunigen. Wenn alle, die sich auf Seinen Namen berufen, zu Seiner Ehre Frucht tragen würden, wäre der Same des Evangeliums sehr schnell in alle Welt verstreut."


Sie spricht vom predigen und arbeiten.

Bald wäre die letzte große Ernte herangereift und Christus könnte kommen, um den kostbaren Weizen zu sammeln."

Brüder und Schwestern, Gott ruft uns als Prediger, als medizinische Arbeiter um nicht nur ein Bild davon abzugeben, daß der adventistische Glaube nicht nur davon handelt damit aufzuhören Böses zu tun, gewissen Regeln und Bestimmungen, aber daß der adventistische Glaube damit zu tun hat den Charakter und die Liebe Jesu Christi der Welt zu offenbaren. Das ist unsere hohe Berufung, Gottähnlichkeit, in dem Sinn kein Böses zu tun, aber auch in dem Sinn den Charakter Gottes zu offenbaren wie er in der Geschichte dieser Welt noch nie gesehen worden ist. Und Ellen White sagt, daß diese Sichtweise von Gott, Überzeugung bringen und Herzen verwandeln wird. Und darum geht es bei uns, deswegen stehen wir im Galuben, um den Charakter und die Liebe Jesu Christi der Welt zu offenbaren.

Seid Ihr dem überdrüssig in dieser Welt zu leben? Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber ich bin es. Ihr denkt vielleicht: 
 
"Dies ist ein wunderschöner Erholungsort." 
 
Nun, verglichen mit dem Himmel, … Mit allem Respekt "Crown Plaza Resort" gegenüber, der Himmel wird ein viel schönerer Ort sein, wo die ganze Familie Gottes zusammen sein wird. Ich sehne mich nach diesem Tag. Sehnt Ihr Euch nach diesem Tag? Hier ist nur ein kleines Beispiel von Gottes Volk wie sie sich am Sabbat treffen werden. Könnt Ihr Euch vorstellen wie es wohl sein mag, wenn Gottes gesamtes Volk, aus jedem Zeitalter der Geschichte sich am gläsernen Meer versammeln wird um Gott Loblieder zu singen? Laßt uns unser Augenmerk auf die wichtigen Dinge gerichtet halten, wie es in dem schönen Lied heißt: 
 
"Richte Deine Augen auf Jesus, schau direkt in Sein wunderbares Angesicht."  
 
Und was wird geschehen wenn wir dies tun? 
 
"Die Dinge der Welt werden so merkwürdig düster im Licht Seiner Herrlichkeit und Gnade."

Laßt uns beten.

Vater, wir haben über Jesus studiert, Deinen geliebten Sohn. Oh Vater, danke, daß Du Dich selber in Christus offenbart hast. Danke, daß Du uns gezeigt hast, wie Du wirklich bist, in einer Welt wo alles erscheint, daß es nur das Abbild Satans trägt. Es ist so erfrischend zu wissen, wie Du wirklich bist. Ich bitte Dich Vater, daß Du uns hilfst jeden Tag Zeit mit Jesus zu verbringen, im Gebet, im Bibelstudium und andere zu erreichen, damit wir so jeden Tag Jesus näher kommen und mehr und mehr Seinen Charakter in der Welt widerspiegeln. Wir danken Dir Vater, daß Du bei uns gewesen bist und daß Du unser Gebet erhörst und unsere Aktivitäten an diesem Tag segnest, denn wir bitten dies im Namen Jesu. Amen.



Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2015 ©

Stephen Bohr - "Unsere hohe Berufung" - Teil (02)
 

https://www.youtube.com/watch?v=Ulfu-b_-PoA

 

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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