Mittwoch, 20. Mai 2020

(01) Unsere hohe Berufung (Teil 1)




 
Laßt uns beten. Vater im Himmel, wir danken Dir für das Vorrecht hier zu sein. Es gibt keinen besseren Ort an dem wir jetzt sein könnten als in diesem Gottesdienst, um Deinen Namen zu loben und Deine Stimme durch den Dienst des Wortes zu uns sprechen zu hören. Vater wir bitten Dich, wenn wir Dein Wort an diesem Morgen öffnen, daß Dein Heiliger Geist mit uns sei, unsere Gedanken leitet und unsere Herzen öffnet. Und ich bitte Dich Herr, mögest Du uns jeden Tag mehr und mehr wie Jesus machen. Wir danken Dir Vater für das Vorrecht des Gebetes. Und wir wissen, daß Du dieses Gebet gehört hast, denn wir bitten dies im wertvollen Namen Jesu. Amen.

Ich möchte heute nun mit einer Aussage anfangen, die wir im Buch "Erziehung" auf Seite 16 finden. Das Thema das mir für die drei Andachten gegeben worden ist, die ich mit Euch teilen möchte ist "Unsere hohe Berufung". Dies ist eine kurze Aussage, aber es wird den Grund dafür legen über das was wir in den nächsten Vorträgen sprechen werden. Es heißt also auf Seite 16:

"Höher, als der höchste menschliche Gedanke sich erheben kann, steht Gottes Ideal für seine Kinder."


Was ist dieses Ideal? Ich denke Ihr habt diese Aussage schon einmal gelesen. Sie schreibt:

"Göttlichkeit - "

und dann macht sie einen Gedankenstrich.

"Gottähnlichkeit"

Wieder einen Gedankenstrich.

"… ist das zu erreichende Ziel."

Ich wiederhole noch einmal:

"Höher, als der höchste menschliche Gedanke sich erheben kann, steht Gottes Ideal für seine Kinder. Göttlichkeit-Gottähnlichkeit ist das zu erreichende Ziel."


Sie sagt grundlegend, daß Göttlichkeit Gottähnlichkeit ist. Nun ist die Frage, was ist Gottähnlichkeit? Tatsache ist, daß wir niemals wissen würden, was Gottähnlichkeit ist, außer, wenn wir Gott kennen. Und so müssen wir Gott kennen, damit wir wissen wie Er ist. Aber die Bibel sagt uns, daß es da ein Problem gibt und dieses Problem wird in dem Text in 1. Timotheus 6:16 ausgedrückt, der von Gott spricht und sagt:

"Der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen."

So haben wir hier ein Dilemma. Und das Dilemma ist, daß Gott möchte, daß wir Ihm ähnlich sind, aber wir müssen wissen wie Er ist, doch Er ist unnahbar. Wie können wir nun aber wissen wie Er ist, damit wir das Muster kopieren können? Ich denke, Ihr kennt alle die Antwort. Es gibt ein Mitglied der Gottheit, Jesus Christus, den die Bibel "Gott" nennt, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte zu offenbaren wie Gott ist. In Johannes 1:1 finden wir ganz klar ausgedrückt, daß Jesus Gott ist. Ihr seid gut mit dem Abschnitt vertraut wo es heißt:

"Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott."

Ungeachtet dessen was viele sagen, sogar innerhalb der Gemeinde, daß Jesus ein geschaffenes Wesen ist, was Ihn irgendwie zu einem geringeren Gott macht, macht es die Bibel aber ganz deutlich, daß Jesus Gott im vollsten Sinne des Wortes ist. Er ist ewiger, immer daseiender, immerwährender Gott. Und natürlich wissen wir von der Art und Weise wie Gott sich selber offenbart, weil Er ja in unnahbarem Licht wohnt. Ellen White hatte einmal eine Vision, wo sie Jesus fragte, ob Sein Vater so eine Form wie Er selber hätte und Jesus antwortete, 'Ja, Er hat eine Form so wie Ich. Aber wenn Du nur einmal die Herrlichkeit Seiner Person schauen würdest, würdest Du aufhören zu existieren.' So können wir uns Gott dem Vater nicht nähern. Das ist der Grund dafür, warum Jesus, Gott der Sohn, der Gott in vollstem Sinne des Wortes ist, sich dazu entschieden hat menschliches Fleisch anzunehmen um Seine göttliche Herrlichkeit zu verhüllen, damit Er offenbaren konnte, wie Gott ist, ohne uns dabei zu vernichten. Und das ist der Grund warum wir in Johannes 1:14 diese Aussage finden.

"Und das Wort…"

Das Gott ist.

"… ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen Seine Herrlichkeit,…"

"Herrlichkeit" in der Schrift ist der Charakter Gottes.

"… und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

Und so offenbart sich Gott uns ohne uns zu vernichten, indem Jesus menschliches Fleisch auf Sich genommen und Seine göttliche Herrlichkeit verhüllt und den Charakter Gottes offenbart hat. Nun ein bißchen später in Johannes 1:18 finden wir eine sehr interessante Aussage, die zeigt, daß es niemanden gibt, der jemals die Natur Gottes hätte offenbaren können wie Jesus es konnte. Es heißt dort:

"Niemand hat Gott je gesehen; …"

Und nun kommt der Teil den ich unterstreichen möchte.

"… der eingeborene Sohn, der im Schoße des Vaters ist, der hat uns Aufschluß über Ihn gegeben."

Wißt Ihr, wenn Ihr das Wort "Schoß" in der Schrift nachschaut, ist das ein Ausdruck dafür, daß dies das aller näheste ist, der man einer Person sein kann. Uns wird hier gesagt, daß Jesus im Schoße Seines Vaters ist. Mit anderen Worten, Er ist derjenige im ganzen Universum der Seinem Vater am nächsten ist, deswegen kann Er völlig und vollständig offenbaren wie Gott wirklich ist. Und ich glaube das ist der Grund für Jesu Antwort auf die Bitte von Philippus, ihnen den Vater zu zeigen, den wir in den folgenden Worten in Johannes 14:7-9 finden.

"Hättet Ihr Mich erkannt, so würdet Ihr auch Meinen Vater kennen; und von nun an kennet Ihr Ihn und habt Ihn gesehen. Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Spricht Jesus zu ihm: So lange Zeit bin Ich bei Euch, und Du kennst Mich noch nicht? Philippus, wer Mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen! Wie kannst Du sagen: Zeige uns den Vater?"


Und so ist die Art und Weise auf die sich Gott offenbart ohne uns zu vernichten, in dem Angesicht Jesu Christi. Wir sehen die Herrlichkeit des Vaters im Angesicht Jesu. Aber da gibt es noch mehr zu der Geschichte als nur dies. Ihr wißt, als Adventisten glauben wir, daß der schlußendliche Kampf in dieser Welt mit Gottes heiligem Gesetz zu tun haben wird. In der Tat Offenbarung 12:17, einer der am besten bekannten Verse in der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten, besagt, daß der Drache mit der Frau zornig war und er ging hin und führte Krieg gegen den Rest ihres Samens. Diejenigen die die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu Christi haben. Was aber ist Charakter? Meine Lieben, Jesus hat in der Tat den Vater offenbart. Aber indem Er den Vater offenbart hat, hat Jesus in Seiner Person das Gesetz offenbart, weil das Gesetz eine Widerspiegelung des Charakters Gottes ist. Wir wollen nun Psalm 40:9 lesen. Dies ist ein sehr bedeutsamer Vers. Hier spricht Jesus messianisch, tausend Jahre vor Seiner Geburt. Und ich möchte, daß Ihr beachtet, was Jesus prophetisch sagt:

"Deinen Willen zu tun, Mein Gott, begehre Ich, und Dein Gesetz ist in Meinem Herzen."

Nun, was Jesus den menschlichen Wesen offenbarte war das Gesetz in lebendigen Farben. Das Gesetz in menschlichem Fleisch. Das lebendige Wort, wenn Ihr so wollt. Ich habe diese Aussage von Ellen White im 5. Band des Bibelkommentars auf Seite 1.131 gefunden. Das ist eine erstaunliche Aussage. Ihr wißt ja, daß Jesus das "Wort Gottes" genannt wird. Hört mal wie Ellen White dies erklärt.

"Was die Sprache für den Gedanken ist…"

Wir denken und dann tun wir was? Hoffentlich denken wir erst bevor wir sprechen. Wir sind hoffentlich nicht wie Petrus, daß wir sprechen und dann erst denken.

"Was die Sprache für den Gedanken ist, so ist Christus zum unsichtbaren Vater."

Jesus ist die Sprache Gottes. Der Vater denkt und Jesus spricht aus, was der Vater denkt. So, wenn wir wissen können wie Jesus spricht, wissen wir wie der Vater spricht. Nun beachtet was sie weiter sagt.

"Was die Sprache für den Gedanken ist, So ist Christus zum unsichtbaren Vater. Er ist die Offenbarwerdung des Vaters und wird das Wort Gottes genannt. Gott hat Seinen Sohn in die Welt gesandt, Seine Göttlichkeit in Menschlichkeit verhüllt, damit der Mensch die Gestalt des unsichtbaren Gottes ertragen könnte."

Warum wurde Jesus gesandt? Damit wir die Gestalt des unsichtbaren Gottes ertragen könnten. Damit wir Gottähnlichkeit haben könnten. Sie sagt weiter.

"Er machte in Seinen Worten, Seinem Charakter, Seine Macht und Majestät, die Natur und Eigenschaften Gottes bekannt. Göttlichkeit blitzte durch die Menschlichkeit in sanftem, unterdrücktem, weichem, überwältigendem Licht hindurch."

Und nun hört Euch dies an:

"Er war die Verkörperung des Gesetzes Gottes, …"


Was bedeutet das "die Verkörperung"? Das bedeutet, daß Er das Gesetz in leiblicher Form war. Er war das gelebte Gesetz. So sagt sie:

"Er war die Verkörperung des Gesetzes Gottes, das die Niederschrift Seines Charakters ist."

So, worum wird die letztendliche Auseinandersetzung gehen? Sie geht um das Gesetz Gottes. Aber es gibt etwas das noch tiefer geht als dies. Er geht um den Charakter Gottes, weil das Gesetz Gottes eine Widerspiegelung Seines Charakters ist. Es ist Gott in schriftlicher Form. Und Jesus ist das gelebte Gesetz. Wenn Ihr also wirklich die geistliche Natur des Gesetzes verstehen wollt, dann müßt Ihr Jesus betrachten, denn Er ist das Gesetz in lebendigen Farben. So wird die letzte Auseinandersetzung nicht nur um zehn Regeln gehen, die auf Steintafeln geschrieben worden sind, sondern um zehn Regeln, die auf den Tafeln des Herzens geschrieben stehen, die dann in das Leben übertragen werden.

Nun, wir sehen Gottähnlichkeit in Christus, wir sehen den Charakter Gottes in Christus offenbart. Wir sehen das Gesetz in Christus offenbart, aber die große Frage ist, wie wird das auf uns übertragen? Nun, die Tatsache ist, meine Lieben, daß die einzige Art und Weise wie wir den Charakter Christi widerspiegeln können und wir das Gesetz wahrhaftig in unserem Herzen geschrieben haben können ist, indem wir Zeit mit Christus verbringen. Zeit im Gebet, Zeit in der Schrift, denn dort erhaschen wir einen Blick von Christus. Und auch Zeit anderen Menschen Zeugnis zu geben, was ich das "Dreieck der Heiligung" nenne.


Wißt Ihr, ich hatte das Vorrecht Theologie für ungefähr 6 Jahre in unserer adventistischen Universität in Medellin in Kolumbien zu unterrichten. Ich bin das Kind von Missionaren. Meine Eltern gingen nach Südamerika als ich vier Jahre alt war. Und ich erhalte mein Spanisch immer am Leben, denn ich predige viel in verschiedenen, lateinamerikanischen Ländern. Aber als ich dort unterrichtete hatte ich einen Studenten der meine Klassen besuchte. Er war mein Student nur für drei Jahre, weil ich dort wegging bevor er seinen theologischen Abschluß gemacht hat. Dieser Mann war einfach ein brillianter Student. 
 
Er kam in die Klasse und setzte sich in die erste Reihe und das erste was er tat war seine Bibel aufzuschlagen, sein Notizbuch herauszunehmen und von der Zeit an, als der Unterricht begann, bis er zu Ende war, hat er seine Augen nur von mir abgewandt um in sein Notizbuch zu schreiben was ich im Unterricht sagte. Er hat sich ganz und gar konzentriert. Er war eigentlich der beste Student den ich jemals gehabt habe. Jetzt unterrichtet er an der Southwestern Adventist University in Keene, Texas. Er heißt George Rico. Er it ein hervorragender Mann! Nicht nur als Lehrer, sondern auch als Mensch. Wißt Ihr, eines Tages habe ich an einem gewissen Ort gepredigt und da kam eine Schwester zu mir und sie sagte:

"Pastor Bohr, kennst Du George Rico?"

Ich schaute sie an und sagte:

"Ja, ich kenne George Rico."

Und sie sagte:

"Du predigst genauso wie er!"

Ich neigte meinen Kopf ein bißchen, denn faßt mußte ich laut heraus lachen. Und ich sagte:

"Schwester, weißt Du, vielleicht ist es der Grund dafür, weil er drei Jahre in der Klasse mit mir verbracht hat. Er hat jeden Unterricht wahrgenommen den ich dort an der Universität angeboten hatte."

Und ihr war das peinlich und sie sagte:

"Oh, Pastor, das tut mir leid!"

Sie dachte, daß ich seine Videos angesehen und daß ich dann seinen Stil widergespiegelt hätte .

Aber mein Punkt ist eigentlich der, warum ich das erzählt habe, daß wenn man ihn anschaut und wir haben ihn vor einigen Jahren zu unserer Gemeindefreizeit eingeladen und ein paar meiner Gemeindeglieder kamen zurück und sagten zu mir, weil ich dort nicht teilnehmen konnte:

"Man, der predigt genauso wie Du! Der gleiche Tonfall in der Stimme. Die gleiche Art die Arme zu bewegen. Die gleiche Art die Worte zu betonen. Ich meine, praktisch identisch."

Warum? Denn, wenn man Zeit mit jemandem verbringt, dann beginnt man ihn widerzuspiegeln. Das ist ein Grundsatz. Ihr kennt 2. Korinther 3:18 sicherlich gut, wo dieser Grundsatz steht. Ellen White sagt:

"Genauso wie es ein Grundsatz ist, daß wir das sind, was wir essen."

Also körperlich gesehen, so sagt sie:

"Sind wir das geistlich, was wir mit unseren Augen und Ohren essen."

Das ist ein Gesetz unseres Wesens, wie sie es schreibt. Wie heißt es dort in 2. Korinther 3:18?

"Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden umgewandelt in dasselbe Bild, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich von des Herrn Geist."


Durch Betrachten werden wir verwandelt. Wißt Ihr, was dieses Wort "verwandelt" auf Griechisch ist? Es ist das Wort "metamorfoo". Welches Wort bekommen wir in Deutsch von "metamorfoo"? Metamorphose. Wißt Ihr, was eine Metamorphose ist? Ich erzähle Euch was das ist. 

Als ich ein Kind war habe ich Schmetterlinge gesammelt. Nicht nur als Pfadfinder, es war mein Hobby. Ich wurde ziemlich gut darin, in der Tat fast ein Professioneller. Wenn Ihr Teil meiner Sammlung sehen möchtet, sie ist immer noch in der Westconsin Akademie. Ich bin vor vielen Jahren auf diese Akademie gegangen. Nun, ich habe gelernt wie ich die Schmetterlinge einordnen konnte. Ich habe auch gelernt, wie ich sie aufstellen konnte. Ich habe sicher gestellt, daß keine ihrer Fühler abgebrochen war und kein Bein abgefallen ist, es mußte absolut perfekt sein.


Wißt, Ihr, ich hatte das Vorrecht die Entwicklung eines Schmetterlings zu sehen, von dem Zeitpunkt an, wo die Eier von dem Mutterschmetterling auf einem Blatt abgelegt worden sind. Ich habe dieses Blatt mit den Eiern in ein Glas getan und dann habe ich gesehen wie die Eier ausgeschlüpft sind. Da kamen diese winzig kleinen Raupen raus und dann habe ich noch weitere Blätter rein getan und sie haben die Blätter gefressen und wurden dann zu großen Raupen. Und dann hat sich die Raupe an die Unterseite des Deckels angeheftet und hat sich selbst darin vergraben, in einem Kokon. Ich weiß, daß diese Raupe in diesen Kokon als Raupe hinein ist aber dann kurze Zeit später hat dieser Kokon sich wild geschüttelt, dann brach er auf und siehe da, aus dem Kokon kam ein Schmetterling heraus. Unglaublich!!!

Wißt Ihr, ich habe das Wort "Metamorphose" in Google nachgeschaut. Die Wissenschaftler haben allerlei Erklärungen dafür wie diese Umwandlung stattfindet, aber sie wissen es nicht wirklich. Sie können es vielleicht "morpholigisch" erklären, aber sie können den Grund, warum es geschieht, nicht erklären. Oder warum eine Qualle schlußendlich zum Frosch wird. Das ist auch eine Metamorphose. Das ist das Wort, das in 2. Korinther 3:18 benutzt wird. Durch Betrachtung werden wir nicht nur teilweise verändert, sondern es findet eine Metamorphose statt. Eine bahnbrechende, völlige Veränderung, bis zu dem Punkt, wenn wir Zeit mit Jesus im Gebet verbringen, wenn wir Zeit mit Jesus im Bibelstudium verbringen, indem wir Jesus in anderen Menschen sehen. Dann werden wir verwandelt und verändert und wir erfüllen die hohe Berufung die Gott für uns hat. Denn das ist der Grund dafür, warum Gott uns in diese Welt gesetzt hat. In "Christi Gleichnisse" auf Seite 300, im letzten Kapitel, wo sie über das Gleichnis der zehn Jungfrauen, also das Kommen des Bräutigams spricht, sagt Ellen White folgendes:

"Alle, die auf den Bräutigam warten, sollen zu den Leuten sagen: ..."

Was sollen wir sagen? Nun hört zu!

"Siehe, da ist Euer Gott!". Die letzten Strahlen des Gnadenlichts, die letzte Botschaft der Barmherzigkeit an die Welt ist eine Offenbarung des liebeerfüllten Wesens Gottes."

Aber ich kann nicht offenbaren, was ich nicht habe. Und ich kann es nicht haben, außer ich verbringe Zeit mit Christus. Noch einmal:

"Die letzten Strahlen des Gnadenlichts, die letzte Botschaft der Barmherzigkeit an die Welt ist eine Offenbarung des liebeerfüllten Wesens Gottes."

Mit anderen Worten, eine Offenbarung des Gesetzes, das in unserem Fleisch lebt. Sie sagt weiter:

"Gleichzeitig sollen Seine Kinder aber auch an sich selbst Seine Herrlichkeit offenbaren, und zwar sollen sie in ihrer Lebensführung und ihrem Charakter zeigen, was die Gnade Gottes an ihnen bewirkt hat."


Ist das nicht eine kraftvolle Aussage? Ich möchte Euch einladen mit mir Jesaja 14 aufzuschlagen. Wir haben gesagt, daß wir wie Gott sein müssen. Nun laßt uns noch einmal diesen interessanten Abschnitt betrachten, den wir oftmals vorher gelesen haben. Jesaja 14:12. Hier ist die Rede von Luzifer und es heißt dort:

"Wie bist du vom Himmel herabgefallen, Du Morgenstern, wie bist Du zu Boden geschmettert, der Du die Völker niederstrecktest!

Und nun hört Euch das an:

"Und doch hattest Du Dir in Deinem Herzen vorgenommen: Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Götterberg im äußersten Norden; ich will über die in Wolken gehüllten Höhen emporsteigen, dem Allerhöchsten gleich sein!"

Gottähnlichkeit. Was unterscheidet Luzifer von der Gottähnlichkeit von der Ellen White spricht? Er sagt:

"Ich will … dem Allerhöchsten gleich sein!"

Ellen White sagt Gottähnlichkeit sollte unsere Wertvorstellung sein. Ich denke Ihr kennt die Antwort. Luzifer wollte Gottes Macht, aber er wollte Seinen Charakter nicht. Dieser Abschnitt spricht von dem Fall des Luzifers und ebenso Hesekiel 28, wo auch von Luzifer die Rede ist. Ich habe herausgefunden, daß vier Dinge zu seinem Fall führten. Nummer eins ist das Verlangen nach Macht.

"Ich will … dem Allerhöchsten gleich sein!"

'Ich will seine Macht haben, nicht seinen Charakter, sondern seine Macht.' Das zweite das zu seinem Fall führte war Reichtum. Wenn Ihr Hesekiel 28:5 aufschlagt heißt es dort:

"Du hast Deinen Reichtum sehr gemehrt."

Glaubt es, oder nicht. Das dritte war, daß er sich als super weise und intelligent betrachtet hat. Es heißt in Vers 17:

"Du hast Deine Weisheit… verderbt."

Und das letzte was ihn ruiniert hat war seine Schönheit. Ebenso Vers 17:

"Dein Herz hat sich erhoben wegen Deiner Schönheit."

Ich möchte Euch etwas fragen: Sind das genau die Dinge heute in der Welt, die die Menschen ruinieren? Macht, Geld, korrupte Weisheit und Bildung und Schönheit? So ist es. 
 
Ich möchte Euch eine traurige Geschichte erzählen, ich habe mit mir diskutiert ob ich sie erzählen sollte oder nicht, weil eines meiner Familienmitglieder damit zu tun hat, aber ich werde es tun, denn ich bin mri sicher, daß Ihr dieses Familienmitglied auf Eure Gebetsliste schreiben werdet. 
 
Ich habe einen Onkel, er ist der Bruder meines Vaters, der seinen medizinischen Abschluß auf der Loma Linda Universität gemacht hat. Zu der Zeit war es das "College für medizinische Evangelisten". Er hat dort auf der Schule studiert und später dann Physiologie dort auf dem College. Es ist sehr bekannt. Es lief alles gut für ihn. Ich meine, er war super intelligent, brillant! Wirklich gut aussehend. Und er hatte alle Qualitäten und ich mag das gar nicht sagen, alle Qualitäten wie wir sie in Jesaja 14 und Hesekiel 28 gesehen haben. Kurz nachdem er aufhörte dort an dem College zu unterrichten, entschloß er sich dazu einen Abschluß in Psychiatrie zu machen. Etliche seiner Kollegen warnten ihn, daß dies ein gefährliches Unternehmen sein würde.Nun ja, es ist ja nicht so, daß man kein guter Psychiater sein könnte, man muß dazu aber gut fundiert und gegründet sein, weil es ein gefährliches Feld ist.So ist Psychologie, vielleicht kennt Ihr die Gefahren.

Aber nun ja, er sagte: 
 
"Ich bin stark genug, ich kann dort hin gehen und ich werde meine Weltanschauung nicht verlieren." 
 
So machte er dann seinen Abschluß in Psychiatrie. Es ist so traurig dies zu sagen, aber dies führte dazu, daß er sich von seiner Frau scheiden ließ, die sehr, sehr hart gearbeitet hat, damit er diese Schule schaffte. Und nachdem er die Schule beendet hatte, ließ er sich von seiner Frau scheiden und heiratete eine andere Frau die keinen so starken geistlichen Einfluß auf ihn hatte und später hat er dann die Gemeinde verlassen. Nicht nur, daß er die Gemeinde verlassen hat, er hat dazu auch noch Gott verlassen. Er sagt von sich selber, daß er nun ein Atheist sei. Wenn Ihr etwas interessantes lesen wollt, dann könnt Ihr seinen Blog besuchen. Er ist schon in den Achtzigern, er ist 87 Jahre alt. Ich meine, er schreibt wie ein Philosoph. Ihr könnt dort auf einigen Seiten seine Lebensgeschichte lesen. 
 
Nun, bevor ich hierher gekommen bin, war ich gestern im Haus meines Vaters und dort habe ich was von ihm gelesen. Und während man so seine Biografie liest, da kann man nicht anders als zu sehen, daß alles was er sagt ist: "Ich habe dies getan, ich habe jenes getan und ich habe dies, ich habe jenes." Und er schreibt, daß er zu sich selber gekommen ist und er gebraucht den Bibeltext wo der Apostel Paulus in 1. Korinther 13:11 sagt:

"Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindisch war."

Und er sagt:

"Als ich ein Kind war, aber nun bin ich erwachsen."

Erstaunlich. Ich war einmal bei ihm zu Hause. Ich mag dort nicht so gerne hingehen, denn er macht sich über Gott und Religion lustig. Er hat diesen großen Buddha in der Ecke seines Hauses stehen, mit einem Weinglas in der einen Hand und mit einem Teller Essen in der anderen, dicker, fetter Bauch. Und er sagt: 

"Steve, das ist der Gott von diesem Haus, ich glaube an Gott, das ist der Gott von diesem Haus!"

Und ich frage ihn:

Was meinst Du?"

Dann sagte er den Text wie er in 1. Korinther 15:32 steht:

»Lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!«

So traurig! Aber wißt Ihr, wenn ich so zurück schaue so bin ich mir ziemlich sicher was verkehrt gelaufen ist. Er hat mehr und mehr Zeit mit Büchern verbracht und ebenso mehr und mehr Zeit damit verbracht Geld anzuhäufen. Er hat mehr und mehr Zeit damit verbracht sein Erscheinungsbild aufzubauen und hat weniger und weniger Zeit mit dem Herrn und weniger und weniger Zeit mit der Bibel verbracht, bis er nun nichts mehr mit Religion und nichts mehr mit der Bibel und nichts mehr mit Gott zu tun haben will. Er sagt sogar in seinem Blog, daß er gewillt ist in Frieden zu sterben indem er weiß, daß der Tod einfach nur das ist, daß man in die Nichtexistenz zurückkehrt. Wie ganz anders doch als die Hoffnung die wir als Siebenten-Tags-Adventisten haben. Wie so ganz unterschiedlich von unserer Weltanschauung.

Aber meine Lieben, die einzige Art und Weise wie wir diese Weltanschauung beibehalten können ist, indem wir wertvolle Zeit mit Jesus verbringen. Wir sind so mit allerlei "wichtigen" Dingen beschäftigt, daß wir die Dinge vergessen die über Tod und Leben entscheiden. Ich weiß, daß ich mich in meinem Beruf auch darin verfange. Den Dienst zu leiten und eine Gemeinde zu führen die 1.200 Mitglieder hat. Ich neige dazu, daß ich mich in Dingen verfange die ich als wichtig betrachte und sie sind ja auch wichtig. Aber manchmal vergesse ich, daß es Dinge gibt die noch wichtiger sind und das ist meine Beziehung zu Jesus Christus. So hoffe und bete ich, daß wenn wir auf das zurückschauen, was wir nun studiert haben, daß wir einen festen Vorsatz in unserem Sinn und unseren Herzen machen, wenn wir Jesus diese Zeit noch nicht gewidmet haben, daß wir Ihm diese Zeit widmen und daß diese Zusammenkunft nicht nur informierend, sondern daß sie transformierend ist und dann wird es die Routine verändern in die wir verwickelt sind. 
 
Denn, meine Lieben, ich glaube, daß Jesus sehr, sehr bald kommen wird. Und wir wollen nicht nur alleine bereit sein, sondern wir möchten, daß andere Leute auch bereit sind. Das ist der Grund dafür, warum wir Einrichtungen in der Gemeinde haben. Das ist der Grund dafür, warum wir Buchevangelisten haben. Das ist der Grund dafür, warum wir erzieherische Einrichtungen haben. Meine Lieben, der einzige Grund, warum wir all dies haben ist, die Menschen auf das Kommen Christi vorzubreiten, um in Ewigkeit mit Ihm zu leben. So bete ich zu Gott, daß dies unser Hauptaugenmerkmal sein wird, an diesem Tag und durch unser ganzes Leben hindurch. Laßt uns beten:

Vater, wir danken Dir, daß Du gewillt warst Jesus zu senden um in unserer Mitte zu leben, was für ein überwältigender Gedanke! Gott in menschlichem Fleisch. In unserem Fleisch! Überwältigend! Danke, daß Du gewillt warst Jesus zu erlauben, durch die Qualen vom Garten Gethsemane und dem Kreuz zu gehen. Vater wir wissen, daß wenn wir Seine Herzensgüte betrachten, wir unsere Schlechtigkeit sehen. Und während wir unsere Schlechtigkeit betrachten wir dann Seine Herzensgüte sehen. Herr, ich möchte Dich einfach nur bitten, daß Du uns hilfst, daß wir das im Blick haben was wirklich wichtig ist, unsere Beziehung mit Jesus. Herr, bereichere und verstärke unser Gebetsleben. Bereichere unsere Erfahrung im Bibelstudium und Herr bereichere uns im Zeugnis geben anderen gegenüber. Hilf uns diesen einen zentralen Blick zu haben, denn er wird unser Leben und das Leben anderer völlig und vollständig verwandeln. Wir danken Dir Vater, daß Du bei uns gewesen bist und wir bitten Dich, daß Du uns an diesem Tag segnest. Wir danken, Dir, daß Du unser Gebet erhörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu. Amen.



Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2015 ©

Stephen Bohr - "Unsere hohe Berufung" - Teil (01)

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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