Donnerstag, 20. Februar 2020

(04) Die versteckte Verschwörung der Geschichte



Dieser Vortrag beschäftigt sich damit, was “hinter den Kulissen” vor sich geht, was wir gar nicht mitbekommen. Vieles ist für uns in Gottes unsichtbarer Welt für uns nicht zu ergreifen, genauso wie das der “unsichtbaren Welt” hier auf der Erde. Doch, auch wenn es unseren Augen verborgen ist, gibt es das doch alles. Wäre es nicht interessant einen Blick “hinter die Kulissen” zu werfen um gewisse Dinge zu erkennen und besser verstehen zu können? Hiob zum Beispiel “verstand die Welt nicht mehr”, er konnte noch nicht einmal ahnen, daß es da einen Kampf “hinter den Kulissen” überhaupt gab. Und die Bibel beschreibt auch wie über den gottlosen König Ahab in der himmlischen Welt geredet wurde und was dabei ablief. Die Bibel zeigt uns ganz deutlich, daß es da mehr zwischen Himmel und Erde im wahrsten Sinne des Wortes gibt, als daß wir vermuten mögen. Aber was ist das denn für eine Verschwörung? Laßt uns das mal anschauen.
Laßt uns beten. Vater im Himmel, wir danken Dir noch einmal für das Vorrecht hier zu sein. Wenn wir nun Dein Heiliges Wort öffnen, bitten wir Dich uns die erstaunlichen Dinge aus dem Buch 1. Mose zu offenbaren. Wir bitten Dich, wenn wir die versteckte Verschwörung der Geschichte studieren, daß Dein Heiliger Geist uns hilft zu sehen, daß es eine Geschichte gibt die hinter der Geschichte geschrieben ist und hilf uns zu verstehen, wie wir in dieses Bühnenbild mit hinein passen. Wir danken Dir Herr, daß Du unser Gebet hörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu, Amen. 

Ich möchte damit beginnen, daß ich sage, daß ich nicht sehr an Verschwörungstheorien glaube. Hin und wieder geben mir Leute Videos und DVDs von Leuten die diese Verschwörungstheorien haben. Zum Beispiel was am 11.09.2001 passiert ist und die Vorstellung, daß es gar kein Flugzeug war das in das Pentagon gekracht ist. Und auch, daß in Wirklichkeit die Zwillingstürme Dynamit innen drin hatten und implodiert sind. Ehrlich gesagt bin ich von solchen Verschwörungstheorien nicht besonders angetan. Aber ich kann Euch eines sagen und wir werden das in diesem Vortrag studieren. Es gibt eine Verschwörungstheorie hinter den Ereignissen der menschlichen Geschichte und ich möchte das die "Mutter aller Verschwörungen" nennen. Wir werden nun diese Verschwörung studieren die in der unsichtbaren Welt stattfindet, wo wir die Abläufe die von statten gehen nicht sehen können. Das einzige was wir sehen können sind die Auswirkungen auf die sichtbare Welt. Wir wollen in unserem Studium mit dem Buch Hiob beginnen. Grundlegend muß ich Euch ein paar Dinge über Hiob erzählen bevor wir Kapitel 1:12 lesen.

Es gab eine Versammlung die im Himmel stattgefunden hat. Diese Versammlung wird ganz deutlich in Hiob Kapitel 1 beschrieben. Und derjenige der den Planeten Erde vertreten hat war Satan der an dieser Versammlung teilnahm. Und der Gegenstand dieser himmlischen Versammlung war das Gespräch über Hiob, den die Bibel als einen vollkommenen Mann beschreibt, der sich vom Bösen abgewandt hat, ein gerechter Mann. Und die Unterredung richtete sich auf diesen Mann der in Einklang mit Gottes Willen stand. Und eigentlich hat Satan Gott beschuldigt indem er sagte: 'Der Grund warum Hiob Dir dient und so gerecht, heilig und vollkommen ist, ist weil Du mir nicht erlaubt hast ihn anzurühren. Aber wenn Du mir erlaubst ihm das wegzunehmen das Du ihm gegeben hast, dann wird er Dir in Dein Angesicht lästern.' Und in Hiob 1 finden wir die Erfahrung über das was Gott zu Satan in dieser Versammlung gesagt hat. Wenn Ihr nun mit mir Hiob 1:12 aufschlagt, dann heißt es hier:

"Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht. Da ging der Satan hinaus von dem HERRN."

Und als er zur Erde zurück kam, da hat er Hiob in nur ein paar Augenblicken alles weg genommen was er besaß. In Kapitel 2 finden wir, daß noch eine weitere himmlische Versammlung statt fand. Übrigens hat Hiob in Kapitel 1:21 gesagt:

"Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt."

Aber da lag er nur zur Hälfte richtig. Gott hatte es gegeben, aber Er hat es nicht weggenommen. Der Teufel hat es weggenommen. Und doch, Hiob ist Gott treu geblieben. So findet eine weitere Versammlung im Himmel statt. Und wieder sind die Söhne Gottes dort und versammeln sich alle vor Gottes Thron und Gott fragte Satan: 'Hast Du meinen Diener Hiob gesehen? Obwohl Du ihn gegen Mich aufgebracht hast und ihm alles weggenommen hast was er hatte, daß er seine Würde immer noch bewahrt?' Und der Teufel sagt: 'Natürlich macht er das, weil Du mir nicht erlaubt hast ihn anzurühren. Du hast mir erlaubt ihm alles zu nehmen was er hatte, aber Du hast mir nicht erlaubt ihn anzurühren. Wenn Du mir erlauben würdest ihn anzurühren, dann würde er Dir ins Angesicht lästern.' So sagte Gott zu Satan, und diese Geschichte könnt Ihr in Kapitel 2:1+2 finden, 'Du kannst auf die Erde gehen und alles mit Hiob machen, was du willst, außer ihm sein Leben nehmen. Ich werde Dir nicht erlauben sein Leben zu nehmen.' Und so geht der Teufel aus der Gegenwart des Herrn und kommt auf die Erde und dort setzt er ihm übel zu, mit Beulen von Kopf bis Fuß. Und das wurde so schrecklich, daß er eine Tonscherbe nahm um sich damit zu kratzen. Ihr könnt Euch nun vorstellen wie zerkratzt sein Körper gewesen ist. Und doch wenn man das Buch Hiob liest, hat Hiob Gott nicht gelästert. Er hat Gott Fragen gestellt, warum ihm all das passiert ist, aber er hat Gott nicht gelästert.

Nun, Hiob hat nicht verstanden was mit ihm passiert ist. Er hat nicht verstanden, daß das was auf der Erde passierte in Wirklichkeit die Auswirkungen des Krieges waren der in der unsichtbaren Welt stattfand. Mit anderen Worten, die geschichtlichen Ereignisse durch die Hiob gegangen ist, wurden tatsächlich durch etwas hervorgerufen das hinter den Kulissen stattgefunden hat. Es ist ein Kampf der in der unsichtbaren Welt zwischen Gott und Satan stattfindet. Wir finden ein weiteres Beispiel darüber in 2. Chronik 18:18-22. Das ist eine sehr interessante Geschichte und wir werden ein paar Minuten dabei verweilen, denn ich denke sie zeigt wieder einmal, daß die Ereignisse auf der Erde sehr eng mit dem verbunden sind, was in der unsichtbaren Welt vor sich geht. Es geschah also zu der Zeit als sich 2. Chronik 18 zugetragen hat, daß Israel in zwei Königreiche aufgeteilt worden ist. Zehn Stämme im Norden und die zwei Stämme im Süden.

Und an einem gewissen Tag haben sich Ahab, der der König der zehn Stämme des Nordens war und Josaphat, der König der zwei Stämme des Südens, in der Stadt Sameria getroffen, die die Hauptstadt des Königreichs im Norden gewesen ist. Und als Ahab sah, daß Josaphat bei ihm war und sie nun zusammen waren, hatte Ahab eine Idee. Er sagte, daß es eine goldene Gelegenheit wäre sich zusammen zu tun um gegen den gemeinsamen Feind, die Syrer zu kämpfen, weil sie immer stärken wurden. Und so fragte Ahab den Josaphat: 'Meinst Du nicht, es wäre eine gute Idee gegen die Syrer zu kämpfen wo wir nun zusammen sind? Wir könnten sie gemeinsam schlagen.' Aber Josaphat war ein guter König und Ahab nicht und so fragte er Ahab: 'Meinst Du nicht, daß es eine gute Idee wäre einen Propheten zu befragen um herauszufinden ob dies der Wille des Herrn ist?' Und Ahab sagte: 'Ja, das wäre eine gute Idee. Ich habe ungefähr 400 Propheten die ich zu Verfügung stellen kann.'

So kamen die 400 Propheten und Ahab sagte zu ihnen: 'Josaphat und ich wollen hingehen und gegen die Syrer kämpfen. Meint Ihr, das wäre eine gute Idee oder nicht?' Und natürlich, diese Propheten wurden von Ahab bezahlt und so sagten sie: 'Selbstverständlich, oh König, wenn du hingehst um gegen diese Syrer zu kämpfen wirst du sie besiegen und du wirst erfolgreich sein.' Aber Josaphat war ein guter König. Er war davon nicht allzu überzeugt und so fragte er Ahab: 'Nun, hast du keinen Propheten des Herrn irgendwo?' und König Abab sagte: 'Ja, ich habe da einen, aber er ist im Kerker.' Micha war der Prophet der im Kerker saß und er wurde vor den König gerufen. Und Ahab sagte zu Micha: 'Josaphat und ich wollen hingehen und gegen die Syrer kämpfen. Meinst du, das wäre eine gute Idee oder nicht?' Und die Antwort die Micha dem König Ahab gab schien ganz und gar von dem Ereignis das sich zugetragen hat, auszuklinken. Und so möchte ich jetzt 2. Chronik 18:18-21 lesen, wo Micha folgendes sagt:

"Micha aber sprach: Darum höret des HERRN Wort! Ich sah den HERRN sitzen auf Seinem Thron, und das ganze himmlische Heer stand zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, daß er hinaufziehe und falle bei Ramot in Gilead? ..."

Mit anderen Worten, wer wird Ahab verführen in den Krieg zu ziehen so daß er getötet werden würde? Und nun beachtet, daß es im himmlischen Rat Uneinigkeit gab. Es heißt hier:

"... Und als dieser so und jener anders redete, trat ein Geist vor und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR aber sprach zu ihm: Womit? ..."

Und nun beachtet was jetzt kommt:

"... Er sprach: Ich will ausfahren und ein Lügengeist sein in aller seiner Propheten Mund."

Warum haben diese Propheten gelogen? Warum haben sie Ahab gesagt in den Krieg zu ziehen und daß er erfolgreich sein wird? Weil es da einen Lügengeist gab, der Ahab in den Krieg ziehen lassen wollte um dort getötet zu werden. Nun, wer war dieser Geist? Übrigens, die Engel werden "dienstbare Geister" genannt. Das war ein Engel, aber es war kein guter Engel. Woher wissen wir, daß es kein guter Engel war? Weil die Bibel uns sagt, daß lügen seine Vorgehensweise ist. Nun, wer ist laut Bibel der Vater aller Lüge? Es ist Satan. So sehen wir, daß Ahab in den Krieg gezogen und getötet worden ist. Das Ereignis auf der Erde wurde von einer himmlischen Versammlung entschieden.

Wir haben ein drittes Beispiel das wir uns anschauen wollen. Es steht in Matthäus 2. Es erzählt hier die Geschichte von König Herodes und wie die Weisen nach Jerusalem kamen. Herodes hatte zu den Weisen in Vers 8 gesagt:

"Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr es findet, so sagt es mir wieder, daß auch ich komme und es anbete."

Aber die Weisen hatten einen Traum, daß Herodes das Kind umbringen wollte und so sind sie in eine andere Richtung fort gegangen. Und dann heißt es hier in Matthäus 2:16

"Als Herodes nun sah, daß er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Kinder in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte."

Wenn man sich nun dieses Ereignis anschaut, wenn sie damals Zeitungen gehabt hätten, dann wäre am nächsten Tag drin gestanden: 'Herodes fürchtet um seinen Thron und läßt alle Kinder in Bethlehem zwei Jahre und jünger umbringen.' Aber, so frage ich Euch, wer war die treibende Kraft hinter diesem geschichtlichen Ereignis? Geht mit mir zu Offenbarung 12. Ihr werdet sehen, daß es da eine Verschwörung in der menschlichen Geschichte gibt. Es findet ein großer Kampf zwischen gut und böse statt, zwischen Satan und Gott und geschichtliche Ereignisse sind nur eine Widerspiegelung von diesem Kampf der in der unsichtbaren Welt stattfindet. Laßt uns Offenbarung 12:4 lesen. Es spricht hier von dem Drachen, es heißt wie folgt:

"Und sein Schwanz fegte den dritten Teil der Sterne des Himmels hinweg und warf sie auf die Erde. Und der Drache trat vor die Frau, die gebären sollte, damit er, wenn sie geboren hätte, ihr Kind fräße."

Wer wollte das Kind tot sehen? Gemäß dieses Textes war es der Drache, der die alte Schlange genannt wird, Teufel und Satan. So, in diesem geschichtlichen Ereignis wo Herodes alle Kinder zwei Jahre und jünger hat umbringen lassen, war eigentlich eine Widerspiegelung eines Kampfes der in der unsichtbaren Welt stattgefunden hat. Anders gesagt, es gibt eine Verschwörung in der menschlichen Geschichte. Und diese Verschwörung schließt den Teufel mit ein der versucht Vernichtung über diese Welt zu bringen. Geht mit mir jetzt zu 1. Mose 1:26 und laßt uns untersuchen, was Gottes ursprünglicher Plan für den Menschen war. Und hier gibt es zwei Gedanken, die ich unterstreichen möchte. Gott spricht von der Schöpfung des Menschen und Er sagt:

"Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das Uns gleich sei, die da herrschen ..."

Dieses Wort bedeutet: "Laß sie Könige sein, laß sie regieren". Regieren über was? Jeder König hat ein Reich über das er oder sie regiert.

"... die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht."

Anders ausgedrückt, Gott gab Adam und Eva die Herrschaft über die Erde und alles was mit der Erde zu tun hat. Und daher finden wir es irgendwie merkwürdig, daß im Buch Hiob 1:6 wer denn auch noch zu der himmlischen Versammlung kommt wo sich die Söhne Gottes vor Gott versammeln? Es heißt dort, daß Satan unter ihnen war. Und Gott fragt ihn in Vers 8:

"Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen."

Das bedeutet: 'Ich komme von meinem Rundgang, meiner Verwaltung oder der Leitung meines Gebietes.' Nun, was hat der Teufel in dieser Versammlung gemacht? Und wer hätte wirklich dort sein sollen? Laßt uns das mal anschauen, was die Bibel in Lukas 4:6 zu sagen hat. Wir haben diesen Text schon mal gelesen, aber laßt ihn uns noch einmal lesen. Der Teufel sagt hier zu Jesus:

"Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will."

Was sagt der Teufel hier zu Jesus? Ich werde Dir alle Macht und die Königreiche der Welt geben, denn die Königreiche sind mir übereignet worden und ich gebe sie wem ich will. Warum hat der Teufel gemeint, daß er das Recht hatte Jesus diese Königreiche zu geben? Denn er hatte sie wem gestohlen? Er hatte das Königreich von Adam gestohlen. Mit anderen Worten, der Teufel hat Adam zwei Dinge weggenommen von denen Gott in 1. Mose 1:26 gesprochen hat. Ersten, er nahm ihm die Königsherrschaft und sein Reich. Zweitens hat er ihm sein Erbe weggenommen, die Erde. Er hat ihm diese Welt gestohlen. Dritten, es war Gottes Plan für Adam und Eva für immer zu leben und daß ihre Namen niemals aus der menschlichen Geschichte verschwinden. Aber als Ergebnis der Sünde hat Gott in 1. Mose 3:19 gesagt:

"Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden."

Dein Name wird aus der menschlichen Geschichte ausradiert werden. Drei Dinge die Gott für Adam und Eva geplant hatte: Die Erde als ihr Erbe, für immer zu leben und ihr Name würde für immer bestehen. Und als der Teufel sie zur Sünde verführt hatte, übernahm er das Reich, hat die Erde gestohlen und den Tod in die Welt gebracht. Und natürlich verdienten Adam und Eva, daß ihre Namen ein für alle mal aus der Geschichte gelöscht werden würden, um sich niemals wieder zu erheben. Wie wir in unserem vorherigen Vortrag studiert haben ist Gott, nachdem Adam und Eva gesündigt hatten in den Garten gegangen und hat diese berühmten Worte zu der Schlange, zu Satan gesagt. Wie lauteten diese Worte? Wir haben sie schon mehrmals gelesen. 1. Mose 3:15

"Und Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst Ihn in die Ferse stechen."

Das ist der Same der Frau. Mit anderen Worten, Gott hat gesagt: 'Ich werde einen Samen in die Welt senden der Krieg mit dir führen wird und er wird dir das wegnehmen, was du Adam weggenommen hast. Er wird das Reich wieder herstellen. Er wird die Erde wieder herstellen und er wird die Namen von Adam und Eva und allen die Ihn annehmen werden, verewigen.' Und wie wir in unserem vorherigen Vortrag gesehen haben, hat der Teufel gezittert als er diese Worte gehört hat. Und er sagte sich: 'Ich kann es nicht zulassen, daß dieser Same kommt.' Und durch das ganze Alte Testament hindurch ist die Geschichte wie Satan versucht den Samen davon abzuhalten zu kommen und wie Gott wirkt um die Welt für das Kommen des Samens vorzubreiten. Der Teufel benutzt zwei Vorgehensweisen. Er versucht den Samen zu töten und er versucht die Ahnenreihe zu verderben. Wir haben einige Ereignisse im Alten Testament studiert und haben gesehen wie der Teufel versuchte die Ahnenreihe des Messias zu verderben damit es keine heilige Reihe geben würde, von der der Messias kommen konnte. Oder er versuchte den Samen zu vernichten oder Israel ganz zu entwurzeln wie in den Tagen von Ester. Er wollte alle Juden loswerden, nicht weil er die Juden gehaßt hat, sondern er haßte den Messias der aus der jüdischen Nation kommen sollte. Und so setzte Gott Satan darüber in Kenntnis was Er tun wird und sagt: 'Ich werde einen Samen in die Welt senden und Er wird Krieg mit dir führen und Er wird dich besiegen und deinen Kopf zertreten.' Und so entschließt sich der Teufel dazu, daß er auf keinen Fall zulassen wird, daß der Same kommt.

In diesem Vortrag werden wir jetzt nicht 1. Mose studieren, obwohl in 1. Mose der Hintergrund von allem ist, aber wir werden eine Geschichte aus dem Alten Testament betrachten die dieses zentrale Thema von 1. Mose veranschaulicht. Ich möchte Euch zeigen, wie all diese Geschichten des Alten Testamentes in diesem Rahmen des unsichtbaren Kampfes der zwischen Christus und Satan und zwischen Gott und Satan stattfindet, gesehen müssen.

Gott bereitet die Welt auf den Messias vor und Satan versucht jede Möglichkeit, daß der Messias in die Welt kommen kann zu erschweren. Ich beziehe mich hier besonders auf ein Buch mit vier Kapiteln das Ruth genannt wird. Es ist eine wunderbare Geschichte. Und so lade ich Euch ein in Euren Bibeln mit mir zum Buch Ruth zu gehen. Ich gebe Euch eine kleine Hintergrundinformation zu dieser Geschichte. Diese Geschichte findet zur Zeit der Richter statt. Es ist direkt vor der hebräischen Monarchie. Mit anderen Worten, bevor König Saul, David und Salomo damit beginnen über Israel zu regieren. Ich muß Euch dazu sagen, als diese Geschichte stattgefunden hat, hatte Gott schon in 1. Mose 49:10 eine Prophezeiung gegeben. Das ist sehr wichtig. Und diese Prophezeiung wurde von Mose ungefähr im Jahr 1500 v. Chr. aufgeschrieben, daß der Messias aus dem Stamm Juda hervorgehen würde. Dies war also zu diesem Zeitpunkt bekannt, weil Gott ja gesagt hatte:

"Es wird das Zepter von Juda nicht weichen noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis daß der Held komme, und Ihm werden die Völker anhangen."

Der Teufel wußte also, daß der Erlöser, der verheißene Same zum Stamm Juda gehören würde. Das ist eine sehr, sehr wichtige Einzelheit. Laßt uns jetzt zum Buch Ruth gehen. In Ruth 1:1+2 heißt es:

"Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. Der hieß Elimelech und seine Frau Naomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort."

Nun können wir uns diese glückliche Familie von Elimelech und Naomi vorstellen, wie sie in Bethlehem Ephrata gewohnt haben. Aber plötzlich trifft sie ein Unglück. Wie hier in diesem Vers steht gab es eine schreckliche Hungersnot die das Land heimsuchte. Nun stellen wir gleich mal die Frage, wer hat diese Hungernot ausgelöst? Ihr wißt, in der Bibel ist es nicht Gott der diese Naturkatastrophen auslöst. Das Buch Hiob zeigt uns, daß diese Katastrophen durch wen ausgelöst werden? Sie werden von Gott zugelassen, aber sie werden von Satan verursacht. So muß also diese Hungersnot von Satan aus einem bestimmten Grund verursacht worden sein. Und wir müssen nicht raten, denn uns wird ja in den Versen, die wir gerade gelesen haben mitgeteilt, daß als Ergebnis der Hungersnot Elimelech, seine Frau Naomi und ihre zwei Söhne nach Moab ausgewandert sind. Nun, für diejenigen unter Euch die nicht viel über Moab wissen, möchte ich Euch erzählen, daß Moab eines der verdorbensten und bösartigsten Nationen in der Antike war. Moab ging aus den Tagen Lots hervor, als Ergebnis einer Inzestbeziehung zwischen Lot und einer seiner Töchter. Als Israel kurz davor stand in das verheißene Land einzugehen sind die Männer von Israel von den Huren Moabs dazu verführt worden unbekannte Götter anzubeten und Ehebruch und Unzucht zu treiben. Als Ergebnis dieser Sünde starben 23.000 Mann der besten von Israel. Es war eine verdorbene Nation, gerade mal im Osten vor Israel.

Nun stellt sich die Frage, warum wollte Satan, daß die Familie von Elimelech, der aus dem Stamm Juda war, daß sie nach Moab auswandern, der so ein bösartiger Ort war? Laßt mich Euch noch eine weitere Geschichte erzählen, die mit dem übereinstimmt, was wir in der Bibel finden und die uns den Grund dafür zeigt. Es ist die Geschichte von Josef. Erinnert Ihr Euch? Wir haben die Geschichte von Josef studiert. Also, wenn jemand ungerecht behandelt wurde, dann war es gewiß Josef. Ich meine, er war ein guter Junge. Ihr habt die Geschichte gelesen, er war kein schlechter Kerl. Verglichen mit seinen Brüdern stand er seinem Vater sehr nahe. Sein Vater hat ihn seinen anderen Brüdern vorgezogen, aber er war ein guter Junge. Er war ein gehorsames Kind. Und trotz seiner Treue wurde er von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft. Wißt Ihr, Josef hätte sagen können: 'Wißt Ihr was? Ich bin Gott treu und schaut mal, was mir passiert ist. Ich bin in die Sklaverei verkauft worden. Ist es denn überhaupt wert Gott treu zu sein?'

Aber es wurde noch schlimmer, denn es heißt weiter, daß er dann im Haus von Potiphar anfing zu arbeiten, der einer der höher Gestellten im Königreich vom Pharao gewesen ist. Und die Frau von Potiphar versuchte es öfters, aber an diesem Tag kam sie und versuchte ihn dazu zu verführen mit ihr intim zu werden, doch Josef hat sich absolut dagegen geweigert. Sie riß ihm seine Kleidung vom Leib und er ist geflohen. Ihr kennt den Rest der Geschichte. Wegen seiner Treue ist er dann im Gefängnis gelandet. Wenn er bis da hin nicht an Gott gezweifelt hat, dann hätte er jetzt mit Recht denken können: 'Ich bin Gott treu und gehorsam und wurde in die Sklaverei verkauft. Nun bin ich Gott treu indem ich Sein Gebot nicht breche, daß ich keinen Ehebruch begehen soll und ich lande im Gefängnis. Was für eine Gerechtigkeit ist das hier? Ist es überhaupt wert Gott zu dienen?' Aber Josef hatte sich dazu entschlossen, obwohl er die geschichtlichen Umstände die vor sich gingen, nicht verstanden hat, daß er Gott treu bleiben würde, weil er wußte Gott hatte einen Plan und Er würde ihm irgendwann einmal den Plan zeigen.

Im Gefängnis hatte Josef dann den Bäcker und den Mundschenk des Pharao getroffen. Und um eine lange Geschichte kurz zu machen, beide hatten einen Traum. Der Bäcker wurde dann Geschichte, aber dem Mundschenk sagte Josef: 'Du wirst aus dem Gefängnis kommen und du wirst dem Pharao wieder den Wein bringen. Und wenn du raus kommst, dann erinnere dich an mich.' Und so kommt der Mundschenk aus dem Gefängnis und er vergißt Josef ganz und gar. Ich nenne das göttlichen Gedächtnisverlust. Es war noch nicht Zeit. Der Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Und so hatte Pharao zwei Jahre später diese beiden Träume die im Grunde beide das gleiche bedeuteten und zwar, daß es sieben Jahre der Fülle und dann sieben Jahre der Hungersnot geben würde. Und Josef sagte dann zu Pharao: 'Weißt du, du mußt jemanden finden, der Vorsorge für die Zeit der Fülle treffen und die Güter des Landes lagern wird, damit die Menschen während der sieben Jahre Hungersnot die kommen wird nicht verhungern müssen.'

Und natürlich sagte Pharao: 'Wer könnte das besser als du?' Nun wendet sich das Blatt. Nun entdecken wir den Grund dafür was Josef geschehen ist, warum Gott erlaubt hat, daß Josef nach Ägypten ging und warum Er erlaubte, daß er im Gefängnis gelandet ist, wo er den Mundschenk traf und warum dieser ihn für zwei Jahre vergaß, bis Pharao dann die Träume gehabt hat. Ihr seht wie die Hand der göttlichen Vorsehung diese Ereignisse leitet. Und dann natürlich, aber ich kann nicht die ganze Geschichte erzählen, denn wir wollen noch das Buch Ruth betrachten, aber um eine lange Geschichte kurz zu machen, am Ende der Geschichte offenbart sich Josef seinen Brüdern. Übrigens seine Brüder kamen nach zwei Jahren weil sie schon Hunger litten. Könnt Ihr Euch vorstellen wie es wohl sieben Jahre nach Beginn der Hungersnot gewesen sein mag? Was wäre mit Jakob und seiner Familie passiert? Sie wären ausgelöscht worden. Was meint Ihr, wer sie auslöschen wollte? Satan wollte es und warum? Weil Satan wußte, daß der Same von Jakob kommen würde. Und wie wir das letzte mal in unserem Studium in 1. Mose 45:7+8 gelesen haben, sagte Joseph zu seinen Brüdern:

"Aber Gott hat mich vor euch hergesandt, daß Er euch übrig lasse auf Erden und euer Leben erhalte zu einer großen Errettung. Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich dem Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über sein ganzes Haus und zum Herrscher über ganz Ägyptenland."

Und so hatte die Hungersnot einen Grund und der war Jakob und seine Familie zu Tode zu hungern. Aber Gott kannte das Ende vom Anfang und so sandte Er Josef nach Ägypten damit der Same bewahrt werden würde. Das gleiche geschah in der Geschichte mit Ruth. Der Teufel sagte sich: 'Nun, Elimelech und Naomi und ihre zwei Söhne sind vom Stamm Juda.' Offensichtlich sah er etwas besonderes in dieser Familie. 'Wenn ich sie nach Moab sende, dann werden sie durch die Moabiter verdorben und ich muß mir keine Sorgen mehr um sie machen, daß sie den Samen in die Welt bringen würden.' Aber wißt Ihr, der Plan ging besser auf als sich der Teufel das gewünscht hatte, denn wie wir im Buch Ruth Kapitel 1 sehen wird uns gesagt, daß Elimelech gestorben ist während er in Moab war. So sagte sich der Teufel: 'Das mit Elimelech hat sich damit erledigt. Kein Same mehr von ihm. Aber da sind noch seine beiden Söhne.' Wißt Ihr mit wem diese zwei Söhne verheiratet waren? Sie haben Frauen aus Moab geheiratet, ganz im Gegensatz dazu was Gott den Israeliten gesagt hat, was sie tun sollten. Was meint Ihr, wer sie dazu verführt hat Frauen aus Moab zu heiraten? Ihr seht, wir haben es mit der Verschwörung hinter den Kulissen zu tun. Es gibt da einen Schlachtplan der hinten den Kulissen dieser Geschichte vor sich geht. Wir müssen diese Geschichte mit erleuchteten Augen betrachten, im Licht von 1. Mose 3:15. Der Teufel versucht den Samen davon abzuhalten, daß er kommt. Er sagt sich: 'Wenn ich diese zwei Söhne dazu bringen kann diese Frauen aus Moab zu heiraten, dann werden sie ihre Identität verlieren.' Aber der Plan hat besser für den Teufel funktioniert als er sich das dachte, denn uns wird folgendes in Ruth 1:4 gesagt:

"Die nahmen moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Ruth. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, starben auch die beiden, Machlon und Kiljon, sodass die Frau beide Söhne und ihren Mann überlebte."

Somit sagt sich der Teufel: 'Die Erben sind ausgelöscht. Der Same ist aus dieser Familie ausgelöscht worden. Es wird kein Samen mehr von dort kommen, weil Elimelech und seine zwei Söhne tot sind! Mission erfüllt!' Aber Gott schreibt diese Geschichte. Er wirkt im Hintergrund um den Samen in die Welt zu bringen. In Vers 6 heißt es dann:

"Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwiegertöchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, daß der HERR sich Seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte."

Anders ausgedrückt, sagt sie zu ihren Schwiegertöchtern: 'Ich gehe nach Juda zurück, nach Bethlehem wo ich her komme, denn ich habe erfahren daß es dort Brot gibt, es gibt keinen Grund für mich hier zu bleiben. Mein Mann ist tot und ebenso meine Söhne. Der Herr hat gegen mich gewirkt. Ich gehe zurück, auch wenn ich kein Erbe habe, auch wenn ich keinen Platz dort zu leben habe, auch wenn ich niemanden habe der den Familiennamen weiter trägt. Ich werde trotzdem nach Bethlehem Ephrata zurückgehen, nach Juda.' Und so nimmt sie ihre beiden Schwiegertöchter und überbringt ihnen diese Nachricht. Übrigens sagt Orpa: 'Ich gehe zurück zu meinem Volk und zu meinen Göttern.' Aber Ruth war anders. Laßt uns nun Ruth 1:16+17 lesen. Es heißt hier:

"Ruth antwortete: Rede mir nicht ein, daß ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch."

Nun beachtet folgendes, das ist sehr wichtig.

"Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott."

Anders ausgedrückt sagt sie: 'Ich aberkenne meine bürgerlichen Ehrenrechte einer Moabiterin und ich werde mich in die Ahnenreihe von Israel einfügen.' Sie wird durch ihren eigenen Eintritt zur Israelitin. Und dann sagt sie in Verse 17:

"Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden."

Nun finde ich es sehr interessant, daß Gott Naomi ganz bis Moab geführt hat. Der Teufel hatte sich gedacht, daß er so den Samen verderben und der verheißene Same dann nicht kommen könnte. Aber als sie von Moab weggehen nimmt Gott Ruth, diese moabitische Frau und bringt sie nach Bethlehem Ephrata. Das ist ein sehr, sehr wichtiges Ereignis wie wir später in der Geschichte noch sehen werden. Nun kommen sie zusammen, Ruth und Naomi und gehen nach Bethlehem und als sie dann dort ankommen sind die Leute ganz aufgeregt, weil Naomi so lange weg gewesen ist. Laßt uns das in den Versen 19+20 lesen. Es heißt hier:

"So gingen die beiden miteinander, bis sie nach Bethlehem kamen. Und als sie nach Bethlehem hineinkamen, erregte sich die ganze Stadt über sie und die Frauen sprachen: Ist das die Naomi? Sie aber sprach zu ihnen: Nennt mich nicht Naomi, ..."

Denn der Name Naomi bedeutet "angenehm" oder "erfreulich".

"... sondern Mara; ..."

was "bitter" bedeutet.

"... denn der Allmächtige hat mir viel Bitteres angetan."

Ist das nicht interessant? Sie beklagt sich über Gott. Sie sagt, daß Gott bitter mit ihr verfahren ist. Wenn sie nur gewußt hätte, was Gott in Aussicht hatte und den Grund für alles, sie hätte es wie Josef getan. Sie hätte gesagt: 'Ich verstehe nicht warum all dies passiert ist, aber ich werde dem Herrn vertrauen. Gott hat einen Plan.' Aber sie hat es nicht getan. Vers 21 sagt uns:

"Voll zog ich aus, aber leer hat mich der HERR wieder heimgebracht. Warum nennt ihr mich denn Naomi, da doch der HERR gegen mich gesprochen und der Allmächtige mich betrübt hat?"

Sie macht Gott für ihr Unglück verantwortlich. Und übrigens hat sie zu dem Zeitpunkt kein Erbe und sie hat keinen Platz zum Schlafen. Weiterhin hat sie niemanden der den Familiennamen, die Ahnenreihe weitertragen würde. Elimelech und seine Söhne verschwinden aus der Geschichte. Und außerdem, anstatt Herrin über ihr Erbe zu sein sie ist nun praktisch eine Dienerin, weil sie auf jemand anderen angewiesen ist sie zu unterhalten. Mit anderen Worten, sie hatte alles verloren. Aber Gott wird das Blatt wenden. Beachtet dazu Vers 22:

"Es war aber um die Zeit, da die Gerstenernte anging, als Naomi mit ihrer Schwiegertochter Ruth der Moabiterin, zurückkam vom Moabiterland nach Bethlehem."

Übrigens die Gerstenernte ist zur Zeit des Passa und ist somit ungefähr im Monat April oder Mai. Das ist sehr bedeutsam, daß sie genau zu dieser Zeit, der Gerstenernte zurückgekehrt sind. Bevor ich nun die Geschichte weiter erzähle muß ich Euch noch etwas über das hebräische Gesetz der Ablösung sagen. Gott hat Israel gewisse Gesetze gegeben, daß wenn jemand sein Erbe verkauft hat oder sich selber in die Sklaverei oder ein Mann ist gestorben und er hatte niemanden der seinen Familiennamen weitertragen konnte, gab es einen Weg auf dem das Erbe wiedererlangt, die Freiheit zurückgewonnen und der Name verewigt werden konnte. Laßt uns das im Buch 3. Mose 25:25 ansehen. Hier finden wir was geschehen würde, wenn eine Person sein Erbe verkauft hat. Anders ausgedrückt, sein Land. Es heißt hier:

"Wenn dein Bruder verarmt, und verkauft dir seine Habe, ..."

Da steht das Wort "dir" aber es steht nicht im hebräischen Originaltext drin. Eigentlich heißt es:

"Wenn dein Bruder verarmt, und verkauft seine Habe, und sein nächster Verwandter kommt zu ihm, daß er es löse, so soll er es lösen, was sein Bruder verkauft hat."

Übrigens, das Wort "lösen" bedeutet "wiedererlangen" indem man einen Preis dafür bezahlt. Wer mußte wiedererlangen, was ein Angehöriger oder Bruder verkauft hat? Es mußte ein nächster Verwandter sein, der den Preis bezahlen und zurückkaufen konnte was einst verkauft wurde. Und nun beachtet, was geschehen würde, wenn sich jemand selber in die Sklaverei verkauft hat. 3. Mose 25:48+49. Es heißt hier:

"So soll er nach seinem Verkaufen Recht haben, wieder frei zu werden, und es mag ihn jemand unter seinen Brüdern lösen, oder sein Vetter oder Vetters Sohn oder sonst ein Blutsfreund seines Geschlechts; oder so seine Hand so viel erwirbt, so soll er selbst sich lösen."

Natürlich konnte er sich nicht selbst lösen, weil er sich verkauft hatte, wie hätte er das tun können? Das ist eine fragwürdige Aussage. Aber Ihr habt gesehen, um ein verlorenes Erbe lösen zu können und damit aus der Sklaverei erlöst zu werden, aus der Dienerschaft, mußte ein nächster Verwandter den Preis bezahlen um die Freiheit zurück zu kaufen und das verlorene Erbe zurück zu erhalten. Und in 5. Mose 25:5 geht es um die Witwe. Es heißt hier:

"Wenn Brüder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Kinder, so soll des Verstorbenen Weib nicht einen fremden Mann draußen nehmen; sondern ihr Schwager soll sich zu ihr tun und sie zum Weibe nehmen und sie ehelichen."

Wenn also eine Ehefrau einen Mann ohne Nachkommen hatte um den Familiennamen weiter zu tragen, dann mußte der Bruder des verstorbenen Ehemannes oder ein naher Verwandter die Frau heiraten die ohne Mann geblieben ist, damit der Familienname und der Familiensame weiter getragen werden konnte. Nun, ich finde diese Gesetze der Auslösung sehr interessant. Man konnte das verkaufte Erbe zurückkaufen. Man konnte auch die Freiheit zurückkaufen und man konnte den Familiennamen aufrechterhalten. Ein nächster Verwandter mußte es tun, ein Blutsbruder, wenn man so sagen kann. Nun können wir mit der Geschichte von Ruth weitermachen. Ruth 2:1-3

"Es war auch ein Mann, ein Verwandter des Mannes der Naomi, ..."

Es heißt hier, daß es einen Verwandten von Naomis Mann gab. Ist das nicht interessant?

"... von dem Geschlecht Elimelechs, mit Namen Boas; der war ein wohlhabender Mann. Und Ruth, die Moabitin, sprach zu Naomi: Laß mich aufs Feld gehen ..."

Das war nicht die Idee von Naomi. Naomi hat nicht gesagt: 'Warum gehst Du nicht auf das Feld von Boas und schaust ob er dich mag und dann heiratet Ihr vielleicht damit Elimelechs Name weiter getragen werden kann.' Das war also nicht Naomis Idee. Tatsächlich sehen wir, daß Ruth auf dem Feld von Boas landet, durch Zufall? Nein, es war eigentlich Fügung. So heißt es weiter:

"Und Ruth, die Moabitin, sprach zu Naomi: Laß mich aufs Feld gehen und Ähren auflesen dem nach, vor dem ich Gnade finde. Sie aber sprach zu ihr: Gehe hin, meine Tochter. Sie ging hin, kam und las auf, den Schnittern nach, auf dem Felde. Und es begab sich eben, daß dasselbe Feld war des Boas, der von dem Geschlecht Elimelechs war."

Es gibt Übersetzungen die sagen, zufällig, aus Versehen? … kam sie dann und arbeitete auf dem Feld von Boas. Und Ihr fragt vielleicht: 'Was ist so großartig daran?' Nun, Boas war der nächste Angehörige von Elimelech und als solcher konnte er, gemäß der hebräischen Gesetze der Auslösung, den Preis bezahlen um das verlorene Erbe zu lösen und es zurückkaufen um Naomi von der Dienerschaft zu erlösen in der sie sich befand und den Familiennamen aufrechterhalten. Ein nächster Verwandter konnte das ja tun. Um eine lange Geschichte kurz zu machen Boas sieht wie Ruth die Ähren auf dem Feld liest. Übrigens, wenn es heißt, daß sie die Ähren gelesen hat, hat sie eigentlich nur das aufgehoben was die Schnitter oder Erntehelfer nach der Ernte übrig gelassen haben. Das zeigt wie bettelarm sie war und das hebräische Gesetz hat den Eigentümern der Felder verboten das Feld ganz und gar zu ernten. Sie mußten eine gewisse Menge an Korn auf den Feldern lassen, damit die Armen auf die Felder gehen und das Korn aufsammeln konnten und etwas zu Essen hatten. Und was Ruth also machte war, daß sie das was übrig geblieben ist aufgesammelt hat. Mit anderen Worten, dies zeigt in welch einer bettelarmen Situation Ruth und Naomi waren. Aber als Boas Ruth sieht beginnt er Fragen über sie zu stellen und findet heraus, daß sie eigentlich nun eine Verwandte durch Naomi geworden ist, die Elimelechs Ehefrau war. Und natürlich ist Boas mit Elimelech verwandt. Und Boas sagt: 'Weißt Du, ich werde das auslösen was verloren gegangen ist. Ich werde den Preis bezahlen.' Aber das Problem war, daß es jemanden anderen gab der noch näher mit Elimelech verwandt war als Boas. Nun, ist das nicht interessant?

Und so geht Boas nun zu ihm hin und sagt: 'Weißt Du, du bist rein technisch eigentlich derjenige der den verlorenen Besitztum auslösen muß. Du mußt Naomi von der bettelarmen Situation in der sie sich befindet erlösen. Du mußt Ruth heiraten damit der Familienname weiterbestehen kann. Willst du das tun?' Der andere Mann antwortete ihm: 'Weißt Du, grundlegend, wenn du willst, daß ich den Preis bezahle um das Erbe zurück zu kaufen und wenn du willst, daß ich sie aus ihrer bettelarmen Situation befreie, das wäre in Ordnung. Ich bin gewillt den Preis zu bezahlen, aber wenn ich Ruth heiraten soll, nein, ich denke nicht.' Ihm gefiel die Idee sie zu heiraten nicht, denn es war nicht der richtige Mann. Jemand anderes war es. Es war Boas und so fand die Heirat statt. Laßt uns das in Ruth 4:9+10 lesen. Ihr solltet die ganze Geschichte lesen, es ist eine faszinierende Geschichte. Es heißt hier in Vers 9:

"Und Boas sprach zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen, daß ich alles gekauft habe, was dem Elimelech, und alles, was Chiljon und Mahlon gehört hat, von der Hand Naomis; dazu auch Ruth, die Moabitin, Mahlons Weib, habe ich mir erworben zum Weibe, daß ich dem Verstorbenen einen Namen erwecke auf sein Erbteil und sein Name nicht ausgerottet werde unter seinen Brüdern und aus dem Tor seines Orts; Zeugen seid ihr des heute."

Mit anderen Worten sagte er: 'Ich kaufe das verlorengegangene Erbe wieder zurück. Ich werde Naomi wieder in die Position der Herrschaft über ihr Erbe setzten und werde den Namen von Elimelech aufrechterhalten, damit er nicht aus der Geschichte ausgelöscht wird.' Aber wißt Ihr, es gab da viel mehr als das bloße Auge sehen kann. Nun, Boas hat nur das eingeschränkte Bild betrachtet, daß er in diesem Moment gesehen hat. Aber da ist noch viel mehr zu dieser Geschichte. Wir wissen nicht wohin das alles führt bis wir ganz zum Ende dessen kommen. Laßt uns nun zu Vers 13 gehen und dort weiter lesen. Es heißt hier:

"Also nahm Boas die Ruth, daß sie sein Weib ward. Und da er zu ihr einging, gab ihr der HERR, daß sie schwanger ward und gebar einen Sohn. Da sprachen die Weiber zu Naomi: Gelobt sei der HERR, der dir nicht hat lassen abgehen einen Erben zu dieser Zeit, daß sein Name in Israel bliebe. Der wird dich erquicken und dein Alter versorgen. Denn deine Schwiegertochter, die dich geliebt hat, hat ihn geboren, welche dir besser ist als sieben Söhne. Und Naomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und ward seine Wärterin. Und ihre Nachbarinnen gaben ihm einen Namen und sprachen: Naomi ist ein Kind geboren; und hießen ihn Obed. Der ist der Vater Isais, welcher ist Davids Vater."

Erhascht Ihr hier einen Blick von etwas sehr Interessantem in dieser Geschichte? Was der Teufel damit beabsichtigte, daß er diese Familie aus dem Stamm Juda ins Exil schickte war, daß er gehofft hat, daß sie mit der Nation verunreinigt werden würden und er war schadenfroh als alle Männer der Familie dort starben. Aber Gott hat eigentlich die Familie nach Moab gesandt damit sie mit Ruth nach Bethlehem Ephrata zurückkehren würden, damit Ruth den Boas heiraten könnte, von dem schließlich David kommen würde und von David der Messias. Hilft Euch das die Geschichte in einem anderen Licht zu sehen? Aber nun, wißt Ihr was? Wer würde eine Liebesgeschichte mit einer Ahnenreihe beenden? Was für ein Anti-Höhepunkt ist das, oder? Diese Geschichte endet mit einer Ahnenreihe, mit einer Liste von Nachkommen. Ich denke wir sollten uns die mal anschauen. Sie beginnt in Vers 18:

"Dies ist das Geschlecht des Perez: Perez zeugte Hezron; Hezron zeugte Ram; Ram zeugte Amminadab; Amminadab zeugte Nahesson; Nahesson zeugte Salma; Salma zeugte Boas; Boas zeugte Obed; Obed zeugte Isai; Isai zeugte David."

Nun, das ist nur ein Teil der Ahnenreihe. Geht mit mir zu Matthäus 1:3-6.

"Juda zeugte Perez und Serah von Thamar. Perez zeugte Hezron. Hezron zeugte Ram. Ram zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nahesson. Nahesson zeugte Salma. Salma zeugte Boas von der Rahab. Boas zeugte Obed von der Ruth. Obed zeugte Jesse. Jesse zeugte den König David."

Ist das die gleiche Ahnenreihe? Ja. Wer steht da ganz am Ende dieser Ahnenreihe? Beachtet die Verse 15+16:

"Eliud zeugte Eleasar. Eleasar zeugte Mattan. Mattan zeugte Jakob. Jakob zeugte Joseph, den Mann Marias, von welcher ist geboren Jesus, der da heißt Christus."

Diese ganze Geschichte hatte eine Absicht und die war die heilige Reihe fortzuführen von der der Messias dann einst kommen würde. Viele von uns kennen vielleicht den Text in Micha 5:2 wo es von Bethlehem heißt:

"Und du Bethlehem Ephrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir kommen, der in Israel HERR sei, welches Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist."

Wer sollte in Bethlehem geboren werden? Der verheißene Same, der Messias. Und so schließt sich der Kreis. Elimelech und seine Familie gehen nach Moab und Naomi bringt Ruth zurück nach Bethlehem. Und schließlich wird Jesus der Messias in Bethlehem geboren. Nun möchte ich zum Abschluß noch etwas über Christus sagen. Wußtet Ihr, daß niemand in der menschlichen Rasse das auslösen kann was verloren gegangen ist, weil alle gesündigt haben und der Herrlichkeit Gottes mangeln? Und wie uns in Römer 3:10 gesagt wird:

"Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer."

Und so gab es niemanden der das verloren gegangene Erbe auslösen konnte. Es gab niemanden der die Menschheit von der Sklaverei befreien konnte und es gab niemanden der den Namen des Volkes Gottes aufrechterhalten oder Gottes Volk verewigen konnte, denn jeder Mensch ist von Satan besiegt worden. Die menschliche Rasse brauchte einen Erlöser. Sie brauchte einen nahen Verwandten um den verloren gegangenen Besitz wieder herzustellen und das verlorene Erbe auszulösen, um Sein Volk von der Gefangenschaft zu befreien und nicht nur ihren Namen, sondern sie zu verewigen, obwohl sie sterben würden, durch die Auferstehung von den Toten. Die menschliche Rasse brauchte jemand der diese Rolle erfüllen würde. Wußtest Ihr, daß Jesus bevor Er Mensch wurde diese Rolle nicht erfüllen konnte? Denn bevor Jesus Mensch wurde war Er Gott. Er gehörte einer anderen Familie an und das ist der wahre Grund warum Jesus menschliches Fleisch angenommen hat, wie es in Johannes 1:14 heißt:

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

Anders ausgedrückt, Jesus wurde unser Blutsbruder. Er wurde zu unserem nächsten Verwandten, damit Er die hebräischen Gesetze der Erlösung erfüllen konnte, damit Jesus uns von der Sklaverei der Sünde befreien konnte in die wir uns selber verkauft haben, damit Er nicht unseren Namen allein, sondern uns für immer und ewig aufrechterhalten konnte. Jesus kam um das zu verrichten. Das interessante ist, und das werden wir in unserem nächsten Vortrag studieren, wußtet Ihr, daß die Bibel in Offenbarung 22:16 sagt, daß Jesus der Vater und auch gleichzeitig der Sohn von David ist? Versucht das mal zu erklären. Nun möchte ich Euch was fragen: Kann ich der Vater meines Vaters sein und ebenso der Sohn meines Vaters? Das ist absurd. Aber Jesus wird in der Schrift die Wurzel Davids und der Nachkomme Davids genannt. Es heißt also und Jesus sagt von sich selber:

"Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern."

Er ist die Wurzel oder der Vater von David weil Er als Gott David erschaffen hat. Er hat Adam erschaffen und David kommt von Adam und Jesus ist der Sohn von David nachdem Er sich selber in die menschliche Rasse eingefügt hat. Und im Übrigen heißt es deswegen in Hebräer 2:14+15:

"Nachdem nun die Kinder Fleisch und Blut haben, ist Er dessen gleichermaßen teilhaftig geworden, auf daß Er durch den Tod die Macht nehme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel, und erlöste die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte sein mußten."

Wozu kam Jesus? Was wollte Er tun? Er kam um Sein Volk von der Knechtschaft Satans und des Bösen zu befreien. Nun, das ist etwas wunderbares. Der einzige der es wirklich verdient "Sohn Gottes" genannt zu werden ist Jesus. Gemäß der Bibel sind wir "Kinder des Zorns". Aber wißt Ihr was passiert? Wenn ich Jesus als meinen Heiland annehme, dann ist Jesus mein Bruder und so geht Jesus zu Seinem Vater und Er sagt: 'Vater, Ich habe einen neuen Bruder für den Ich das Erbe zurückgekauft habe. Ich möchte seinen Namen verewigen. Ich habe ihn von der Sklaverei der Sünde befreit. Ich habe einen neuen Bruder, Vater.' Und der Vater fragt: 'Wie heißt er denn?' - 'Oh, es ist Pastor Bohr.' Und der Vater schaut Jesus an und fragt Ihn: 'Ist Pastor Bohr Dein Bruder? Nun, wenn er Dein Bruder ist, dann ist er auch Mein Sohn.' Indem Jesus Mensch wurde hat Jesus den Preis dafür bezahlt um alles auszulösen was verlorengegangen war. Was der Teufel versuchte um den Plan Gottes in den Tagen von Ruth entgleisen zu lassen benutzte Gott schließlich dafür um den Samen in die Welt zu bringen. Und in Offenbarung 21:7 heißt es:

"Wer überwindet, der wird es alles ererben, und Ich werde sein Gott sein, und er wird Mein Sohn sein."



Übersetzung - Manuela Sahm - Februar 2016 ©


Stephen Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (04) Die versteckte Verschwörung der Geschichte



Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela




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