Freitag, 20. März 2020

(02) Wer ist das kleine Horn?




Dieses Studium vertieft sich in die Frage, wer oder was das kleine Horn ist. Was stellt es sinnbildlich dar und was macht es? Alle Tiere die in der Offenbarung zu sehen sind, stellen Königreiche oder Nationen dar, die eigentlich, sozusagen ganz unspektakulär gewesen sind. Sie kamen jeweils an die Macht nachdem sie das vorhergehende Reich besiegt und eingenommen haben. Doch irgendwas ist da anders an dem kleinen Horn, was ist es und was macht es so besonders? Kam es auch durch Krieg und Sieg an die Macht oder ging es doch ganz anders vor sich? und wenn nicht, warum eigentlich? Stellt es vielleicht mehr als nur eine Nation dar die auf eine andere gefolgt ist? Steckt hinter dem Wort, das kleine Horn, noch mehr als man überhaupt vermutet? Was verkörpert es? Was sagt die Bibel dazu, gibt sie ganz eindeutige Antworten auf diese Fragen? Das werden wir nun in diesem Studium näher betrachten. 


Laßt uns beten. Lieber Vater im Himmel, wenn wir nun Dein Wort öffnen, dann bitten wir Dich um die Leitung Deines Heiligen Geistes. Wir bitten Dich um Verständnis und die Bereitschaft unsere Herzen und Sinne zu öffnen um das zu erhalten, was du für uns hast. Gib uns Weisheit. Um dies bitten wir im wertvollem Namen Jesu, Amen.


Wir wollen wiederholen, was wir in unserem letzten Vortrag studiert haben und dann werden wir uns neuem Material zuwenden. Wir haben die große prophetische Kette studiert. Nun, wo beginnt diese Kette, mit welchem Königreich? Sie beginnt mit Babylon, sehr gut. Und mit welchem Königreich geht es weiter? Medo-Persien und was ist dann das dritte Königreich? Griechenland. Das vierte Königreich ist das römische Reich. Aber was geschieht dann? Was ist mit dem römischen Reich passiert? Es wurde in zehn Königreiche aufgeteilt, weil das vierte Tier zehn Hörner hervorgebracht hat. Und was hat sich inmitten dieser zehn Hörner erhoben? Ein kleines Horn und es wird groß. Zuerst ist es klein, aber dann wird es größer als die anderen.

In unserem jetzigen Studium werden wir versuchen herauszufinden, was mit dem "kleinen Horn" gemeint ist. Wir wissen schon, daß der "Löwe" Babylon ist. Der "Bär" ist Medo-Persien, der "Panther" ist Griechenland, der "Drache" ist Rom und die "zehn" Hörner stellen die zehn Teilungen von Rom dar. Aber die Frage ist: Was wird durch das "kleine Horn" dargestellt? Ich werde nun sieben Eigenschaften des "kleinen Hornes" betrachten. Zuerst werde ich sie auflisten und dann werden wir uns jedes einzelne sorgsam anschauen.

Erstens: Das kleine Horn erhebt sich, nachdem die zehn Hörner schon da sind. So wissen wir, wann sich das kleine Horn erhebt. Es muß sich erheben, nachdem die zehn Hörner vollständig sind, also nachdem das römische Reich aufgeteilt worden ist.

Zweitens: Wir wissen, daß das kleine Horn eine Macht sein muß, die sich in Westeuropa erhebt, noch direkter, in Rom. Nun fragt Ihr vielleicht: 
 
'Warum Rom?'  
 
Weil das vierte Tier Rom darstellt und das kleine Horn sich aus dem Kopf des vierten Tieres erhebt. So muß also das kleine Horn in gewissem Sinn römisch sein, es erhebt sich in Westeuropa, wie gesagt in Rom.

Drittens: Das kleine Horn reißt drei der zehn Hörner mit samt den Wurzeln heraus. So müssen wir uns den geschichtlichen Verlauf anschauen, wo das kleine Horn drei der Teilungen des römischen Reiches entwurzelt hat.

Die nächsten vier Eigenschaften befinden sich in Daniel 7:25. Wir finden in dem Vers die folgenden Worte:

"Er wird den Höchsten lästern ..."

Das ist die vierte Eigenschaft. Diese aufgeblasenen Worte werden in Offenbarung 13 als "Gotteslästerung" bezeichnet und wir werden sie morgen studieren. So ist also viertens, daß das kleine Horn Gotteslästerung verübt. Die fünfte Eigenschaft wird auch in Vers 25 ausgedrückt. Noch einmal:

"Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten."

Diese fünfte Eigenschaft ist also, daß es Gottes treues Volk verfolgen und vernichten wird. Und dann Eigenschaft Nummer sechs. Es heißt von dem kleinen Horn:

"... und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. ..."

Mit anderen Worten, dies würde eine Macht sein, die denkt sie könnte die Fähigkeit und Macht dazu haben, Gottes eigenes Gesetz zu ändern.

Und die letzte Eigenschaft ist, daß dieses kleine Horn für eine gewisse Zeit herrschen würde. So heißt es am Ende von Vers 25:

"... Sie werden ..."

Das sind die Heiligen des Höchsten.

"... Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit."

Und so haben wir hier diese sieben Eigenschaften des kleinen Hornes und nun wollen wir uns anschauen was für eine Macht es ist, die diese sieben Eigenschaften erfüllt. Bevor wir dies jedoch jetzt machen, möchte ich noch einmal etwas ganz wichtiges betonen und das ist, wenn wir bestimmen werden, wer das kleine Horn ist, dann sprechen wir nicht über einzelne Menschen, die durch dieses kleine Horn versinnbildlicht werden. Das kleine Horn stellt eine abgefallene, religiöse Organisation dar. Mit anderen Worten, es stellt ein abgefallenes System einer Religion dar. 

Es bedeutet nicht, daß jeder der zu dieser Religion gehört, abgefallen ist. Was es bedeutet ist, daß das System selber ein abgefallenes System ist und dieser Zustand ist nicht umkehrbar. Anders gesagt, es wird sich gemäß der Bibelprophezeiung nicht ändern. Aber in diesem System gibt es viele aufrichtige Menschen, die den Herrn Jesus mit ihrem ganzen Herzen lieben. Sie dienen Jesus nach ihren Fähigkeiten und nach bestem Wissen und Gewissen. Ich möchte das ganz, ganz deutlich machen.

So fragt Ihr nun vielleicht: 
 
'Was wird durch dieses kleine Horn, also, welche abgefallene, religiöse Organisation wird damit dargestellt?' 
 
Ich werde Euch sagen, welche Macht es ist und dann werden wir uns die Beweise dafür anschauen.

Es gibt keinen Zweifel, wie auch immer, wenn wir uns die Eigenschaften des kleinen Horns anschauen, daß es nur eine Macht, nur ein System in der Welt gibt, auf die jede einzelne Eigenschaft paßt und das ist das "römisch-katholische Papsttum". Das kleine Horn stellt dieses als ein "System" dar, als die abgefallene Organisation des römisch-katholischen Papsttums.

Wir wollen uns nun diese sieben Eigenschaften anschauen, um zu sehen ob sie wirklich auf das römisch-katholische Papsttum passen. Die erste Eigenschaft ist, daß sich das kleine Horn erheben würde, nachdem die zehn Hörner oder die zehn Teile des römischen Reiches vollständig wären. Gestern habe ich kurz die barbarischen Stämme erwähnt, die aus der nördlichen Region des Reiches kamen. Und sie haben dann das aufgeteilt, was einst das römische Reich gewesen ist. Einige von ihnen sind Königreiche, ich gebe Euch die Namen und Ihr werdet sofort die Nationen in Europa bestimmen können die von diesen Königreichen her kommen. 

Da waren also die "Angelsachsen". Wo wären sie her? Aus England. Dann waren da die "Alemannen". Wißt Ihr auf Spanisch heißen die Deutschen "Alemannis", so sind also die Alemannen die Deutschen. Dann die "Lombarden". Woher wären sie? Aus Italien. Wißt Ihr, es gibt da den berühmten Fußballtrainer, Vince Lombardi, das ist ein italienischer Name. Und dann sind da die "Franken". Welche Nation kam von den Franken? Die Franzosen natürlich. Und die "Westgoten", die sich in Spanien erhoben haben. Das sind nur fünf von zehn.

Mit anderen Worten, die Nationen Europas waren das Ergebnis der Teilungen des römischen Reiches. Nun hatte Konstantin, der Kaiser von Rom im vierten Jahrhundert beschlossen, daß er den Sitz des Reiches nach Konstantinopel in den Osten verlegen würde und somit war der Thron von Cäsar im Westen verlassen, weil im Jahr 476 der letzte westliche, römische Kaiser seines Thrones enthoben worden ist. Er hieß Romulus Augustulus.

Anmerkung:
Romulus war noch ein Kind, als ihn sein Vater zum Kaiser, also zum "Augustus" ausrufen ließ. Wegen seiner jungen Jahre und seiner Bedeutungslosigkeit wurde der junge Kaiser von der politischen Opposition mit dem Spottnamen "Augustulus" bedacht, was "Kaiserlein" bedeutet.
Anmerkung Ende.

Und nachdem dies alles geschehen war, erlaubten die Umstände dem Bischof von Rom, von dem wir wissen, daß es der Papst ist, den Thron zu besetzen, der von Romulus Augustulus leer stehen gelassen wurde. Mit anderen Worten, der Thron von Cäsar wurde nun zum Thron des Papstes von Rom und das im Jahr 476 n. Chr., als der letzte römische Kaiser im Westen entthront wurde. Könnt Ihr mir folgen? Und das Ergebnis von den Teilungen des römischen Reiches sind die Nationen Europas von heute. Jede Nation hat ihre eigene Sprache, ihre eigene Kultur und ist ganz anders als das römische Reich, das ein großes Reich war und vereint gewesen ist.

So paßt also die erste Eigenschaft sehr gut auf das römisch-katholische Papsttum. Rom war also das vereinigte Reich. Nachdem der Kaiser nach Konstantinopel umgezogen war, und dann der letzte Kaiser entmachtet worden ist, wurde es in zehn Königreiche aufgeteilt. Dies machte dann dem römisch-katholischen Papst den Weg frei, zu kommen und den Thron einzunehmen auf dem Cäsar einst saß.
 
Anmerkung:
Es war noch nicht sofort der Papst, der den Thron von Cäsar eingenommen hatte, sondern ein eher noch unbedeutender Bischof. Erst Laufe der Zeit wurde er und die nachfolgenden zu Päpsten ernannt, nachdem ihr Ansehen und ihre Macht immer mehr gestiegen ist. Und so wurde aus einem kleinen, eher unbedeutenden Anfang ein großes Machtsystem, das laut Bibelprophezeiung genau 1260 Jahre ununterbrochen herrschte.  
Anmerkung Ende.
 
Das kleine Horn erhob sich ganz gewiß, nachdem die zehn Hörner vollständig und an Ort und Stelle waren. Was Erdkunde anbelangt, ist das die zweite Eigenschaft. Wo würde sich das kleine Horn erheben? Offensichtlich würde es in Westeuropa aufkommen, weil die zehn Hörner die Nationen von Westeuropa darstellen. Aber spezieller noch, es würde eine römische Macht sein, denn das kleine Horn erhebt sich vom Kopf des vierten Tieres und dieses ist Rom.

Die Frage ist nun: 'Ist das Papsttum eine römische Macht?' Laßt uns die Eigenschaften anschauen. Zuerst einmal:
  • Wie heißt diese Kirche? Es ist die römisch-katholische Kirche.
  • Wo befindet sie sich geographisch? Ihre geographische Lage ist die Vatikanstadt in Rom.
  • Was ist ihre offizielle Sprache? Latein, die offizielle Sprache des römischen Reiches.
  • Was für ein numerisches System benutzt das Papsttum? Es benutzt römische Zahlen.
  • Wem gleicht die Architektur des Vatikans? Es ist römische Architektur.
Weiterhin, das Papsttum hat das Organisationssystem des römischen Reiches übernommen und es in ein kirchliches Reich verwandelt. Ich möchte Euch ein Zitat von einem jesuitischen Gelehrten mit Namen Malachi Martin aus seinem Buch: "Der Untergang und Fall der römischen Kirche" vorlesen, wie das Papsttum die Organisation verändert hat, die es vom römischen Reich einst erbte. So heißt es hier:
 
"Innerhalb drei Jahrhunderten hat die römische Kirche die verwaltungstechnische Organisation des römischen Reiches, in ein kirchliches System von Bischöfen, diplomatischen Vertretern, Abgeordneten, einem Gerichtshof und in ein Verbrechersystem von komplizierten Gesetzen, unter der direkten Aufsicht des Papstes verwandelt. Sein römischer Palast, der Lateran, wurde zum neuen Senat. Wer waren die neuen Senatoren? Es waren die Kardinäle. Die Bischöfe die in Rom lebten und die Priester und Diakone halfen dem Papst das neue Reich zu verwalten."

So, hat das Papsttum das Reich vom alten Rom erhalten? Ganz gewiß. Es ist also eine römische Macht. Weiterhin, viele der Glaubensdinge und Praktiken der römisch-katholische Kirche wurden vom heidnischen, römischen Reich übernommen. Unter diesen heidnischen Praktiken war zum Beispiel der Tag der Sonne. Mit anderen Worten, der Sonntag als ein Tag der Anbetung, kam durch das alte römische Reich in die Kirche. In der Tat wurde das erste Sonntagsgesetz von Konstantin im Jahr 321 n. Chr. vorgeschlagen. Er war zu dieser Zeit ein Heide. Und natürlich später im Jahr 336 n. Chr. zum Konzil von Laodicea wurde genau dieses Sonntagsgesetz zu einem religiösen Sonntagsgesetz, denn zuerst war es ein weltliches Sonntagsgesetz und dann wurde es zum religiösen Sonntagsgesetz.
Vielleicht wußtet Ihr nicht, daß der Name: "Pontifex Maximus" direkt von dem Namen abgeleitet wird, der dem römischen Kaiser gegeben wurde.

Anmerkung:
Der Pontifex zu griechisch "archiereus" war im römischen Reich ein religiöser Beamter. Die Pontifexe waren in einem Gremium, dem "Collegium pontificum" zusammengefaßt. Das Pontifikalkollegium war diejenige Behörde, die für die Wahrnehmung aller Zeremonien und Opfer nach dem "patrius ritus" zuständig war. Ihnen fielen alle Aufgaben des regelmäßigen staatlichen Gottesdienstes zu, die nicht anderweitig besonders geordnet waren. Der Vorsteher des Kollegiums war der "Pontifex Maximus".

Die Herkunft des Wortes "pontifex" ist nicht endgültig geklärt. Am weitesten verbreitet jedoch ist die Ableitung vom lateinischen Wort "pons", was "Brücke" und "facere" was "machen" bedeutet, mit der Deutung als "Brückenbauer". Noch im Jahr 7 v. Chr. waren die "Pontifices", Mehrzahl für "pontifex" als Ingenieure bzw. Zimmermänner, für die Instandhaltung der Brücken über den Tiber zuständig, obwohl sie ebenso den wichtigsten religiösen Funktionen vorstanden.

"Pontifex Maximus", wurden die "Oberpriester" im antiken Rom genannt.
Anmerkung Ende.

Der römische Kaiser wurde also "Pontifex Maximus", der "Oberpriester" genannt und dies ist genau der gleiche Name, der dem Papst heute gegeben wird. Mit anderen Worten, er hat den genauen Namen der Cäsaren übernommen. Nun möchte ich Euch ein paar Zitate von Geschichtswissenschaftlern vorlesen, wo sie uns ganz klar mitteilen, daß sich das römisch-katholische Papsttum von Rom erhoben hat und daß es geographisch gesehen, die Stelle Roms einnimmt. Seht, was W.F. Barry dazu zu sagen hatte.

"Wenn wir unseren Blick über die Ruinen des westlichen Reiches schweifen lassen, dann ist das Schauspiel das sich uns auf allen Seiten bietet, daß der "Pax Romana", der "römische Friede" zu Ende gegangen ist und es ein weltweites Durcheinander gibt. Doch wo auch immer ein Bischof zu Gericht sitzt, wird die Religion all das was von der alten Ordnung übrig geblieben ist, bewahrt."

Und nun hört das hier:

"Ein neues Rom erhebt sich langsam am Horizont. Es ist der Erbe der Religion, die es gestürzt hat, was das Heidentum ist, es übernimmt den äußerlichen Prunk der Cäsaren. Den Kaiser gibt es nicht mehr. Aber der "Pontifex Maximus" bleibt, er ist nun der Vikar Christi, der den Stämmen des Nordens die alte Kultur anbietet. Es bekehrt sie zu seinem Glaubensbekenntnis und sie dienen ihm als ihrem "Vater" und "höchsten Richter". Dies ist die päpstliche Monarchie, welche in ihrer Macht und ihrem Untergang die Geschichte Europas für wie lange überschattet? Für eintausend Jahre."

Eigentlich waren es mehr als 1000 Jahre. So, ist also das Papsttum nach dem, was hier dieser Kirchenhistoriker sagt eine römische Macht? Allerdings. Seht was Adolph Harnack in seinem Buch "Was ist das Christentum?", auf Seite 269 und 270 geschrieben hat.

"Die römisch-katholische Kirche hat sich auf diese Weise heimlich auf die Stelle des römischen Weltreichs hinein geschoben, von dem es die tatsächliche Fortführung ist. Das Reich ist nicht vergangen, aber es hat eine Veränderung durchgemacht. Es ist eine politische Schöpfung und als römisches Weltreich beeindruckend, weil es eine Fortführung des römischen Reiches ist. Der Papst, der sich selber "König" und "Pontifex Maximus" nennt, ist der Nachfolger von Caesar."

Nun möchte ich Euch etwas fragen: Ist das "kleine Horn" eine römische Macht? Das ist es ganz bestimmt. Es kommt aus dem Kopf des vierten Tieres, welches Rom ist. Sind erst einmal die zehn Königreiche da, kommt das kleine Horn hervor, dieses römische Horn. Die dritte Eigenschaft die wir gesehen haben ist, daß dieses kleine Horn drei der zehn Hörner, oder drei der zehn Königreiche entwurzeln würde. Nun waren die zehn Königreiche im Jahr 476 n. Chr. vollständig. Mit anderen Worten, 476 wurde der letzte westliche Kaiser abgesetzt und das Reich war in zehn Königreiche aufgeteilt. Aber es gab da ein Problem, das das Papsttum nach diesem Jahr hatte und das war, daß es drei von den zehn Königreichen gab, die nicht mit der Theologie der römisch-katholischen Kirche übereinstimmten. Insbesondere glaubten sie, daß Jesus Christus ein erschaffenes Wesen war. Sie glaubten nicht, daß Jesus ewiger Gott ist. Diese drei Reiche waren die Heruler, die Vandalen und die Ostgoten. Und so verlangte dem Papsttum danach, diese drei rebellischen Reiche auszureißen und zu entwurzeln.

Was also passierte war, daß der Papst, Theoderich, den König der Ostgoten anstachelte gegen Odoaker, Herrscher über die "Heruler", anzugehen, denn die Heruler waren eines der Königreiche die sich dem Papsttum gegenüber rebellisch verhielten. Und so begab es sich im Jahr 493 n. Chr., daß Odoaker von Theoderich eigenhändig umgebracht worden ist. Und Theoderich wurde vom Papsttum gesandt um die Heruler zu entwurzeln. Und so geschah es noch im gleichen Jahr, daß sie mit samt der Wurzel ausgerissen worden sind, denn bis heute gibt es kein Königreich in Europa das von den Herulern abstammt.

Dann ist da das zweite rebellische Königreich und das waren die "Vandalen". Im Jahr 534 n. Chr. hat der Papst den Kaiser Justinian beeinflußt, der nun der Westkaiser war, aber er nicht mehr viel zu sagen hatte, seine Armeen hin zu schicken, um gegen die Vandalen zu kämpfen. Und ebenfalls im gleichen Jahr sind auch die Vandalen aus der Geschichte ausgelöscht worden. Es gibt keine Nation in Europa die von den Vandalen her kommt.

Und es gab noch ein drittes rebellisches Königreich und das waren die "Ostgoten". Im Jahr 533 n. Chr. wurde der Armeegeneral Belisar geschickt um gegen die Ostgoten Krieg zu führen. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, im Jahr 538 erlitten die Ostgoten eine verheerende Niederlage und sie wurden von Rom ausgeschlossen. Obwohl sie bis zum Jahr 550 existierten, hatten sie keine Macht mehr und sie verschwanden dann ganz von der Bildfläche.

Und so beschreibt es die Weltgeschichte ganz genau. Das Papsttum hat den Kaiser beeinflußt gegen diese drei "rebellischen" Königreiche anzugehen und somit wurden die
  • Heruler im Jahr 493, die
  • Vandalen im Jahr 534 und die
  • Ostgoten im Jahr 538 n. Chr. entwurzelt.
Ich habe hier nun ein Zitat von Kaiser Justinian. Er hatte einen Brief an den Papst Johannes geschrieben und darin stand folgendes:

"Daher haben wir uns angestrengt..."

Das sind die Kaiser.

"... und sie Eurer Heiligkeit unterworfen, denn Ihr seid das Haupt aller Kirchen, denn wir werden uns auf jede Art und Weise bemühen wie schon erwähnt wurde, um die Ehre und Oberhoheit Eures Heiligen Stuhles zu vergrößern."

Was ist so bedeutsam an diesem Zitat? Nun, daß dieser Kaiser damit sagt:  
 
'Du bist das Haupt aller Kirchen und der Staat wird seine ganze Bemühungen daran setzen, um sicher zu stellen, daß Dir jeder als das Haupt aller Kirchen gehorsam ist.'

Seit wann ist der Staat dazu verpflichtet, die Einheit der Kirche und den Gehorsam der Kirchenmitglieder zu gewährleisten? Sind Euch die ersten drei jetzt deutlich geworden?
  • Ist das Papsttum eine römische Macht? Ja.
  • Ist es nachdem das römische Reich aufgeteilt worden an die Macht gekommen? Ja.
  • Hat es drei der zehn Königreiche entwurzelt? Das hat es ganz bestimmt getan.
Nun ist es interessant Eigenschaft Nummer vier zu betrachten und die ist, daß das "kleine Horn" Lästerungen gegen den Allerhöchsten aussprechen würde.

Nun müssen wir die Bibel auslegen lassen, was "Gotteslästerung" ist. Wißt Ihr, die meisten Leute denken heute, wenn man das Wort "Gotteslästerung" sagt, daß es jemand ist der seine Hand mit Verachtung gegen Gott erhebt, vielleicht irgend ein Atheist, der behauptet daß Gott nicht existiert. Er gebraucht vielleicht Schimpfwörter um Gott zu fluchen. Das ist die Vorstellung die die Leute heutzutage von "Gotteslästerung" haben. Aber wir sollten der Bibel erlauben, herauszustellen was das ist, nicht das Wörterbuch des 21. Jahrhunderts. Was sagt also die Bibel was "Gotteslästerung" ist? Nun, das sagt sie auf zwei Arten. Die erste ist, daß "Gotteslästerung" bedeutet, wenn jemand der nur ein Mensch ist behauptet die Macht zu haben Sünden zu vergeben.

Laßt uns dazu Markus 2:7 anschauen. Jesus hat gerade zu dem Gelähmten gesagt:

"Mein Sohn, Deine Sünden sind Dir vergeben. "

Und dann waren die jüdischen Leiter natürlich wütend auf Ihn, denn sie haben Ihn nur als einen bloßen Menschen betrachtet. Und so sagten sie, daß Er Gotteslästerungen spricht, wer kann denn außer Gott Sünden vergeben? Seht wie es hier in Markus 2:7 heißt:

"Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben als Gott allein?"

Aber nun möchte ich Euch etwas fragen: Beruft sich die römisch-katholische Kirche darauf die Macht zu haben Sünden zu vergeben? Wenn Ihr in römisch-katholische Kathedralen und Kirchen geht, dann könnt Ihr diese Beichtstühle überall finden. Die Priester nehmen die Beichte der Untertanen der Kirche entgegen und sie sagen tatsächlich, daß sie die Macht haben die Sünden der Beichtenden zu vergeben. Ich möchte Euch ein Zitat von Saint Alphonsus Liguori vorlesen, einer der 33 Doktoren der römisch-katholische Kirche. Dies ist aus seinem berühmten Buch:

"Würde und Aufgabe eines Priesters" von Seite 28.

"Würde der Erlöser in eine Kirche hernieder kommen und in einem Beichtstuhl sitzen um das Sakrament der Buße zu erteilen und ein Priester würde in einem anderen Beichtstuhl sitzen, dann würde Jesus über jedem Beichtenden die Worte aussprechen: "Ego te absolvo," ..." 

Was bedeutet ich vergebe Dir.

"... Der Priester würde dies genauso zu seinen Beichtenden sagen. "Ego te absolvo," und den Beichtenden von beiden, würde ganz genau gleich vergeben werden."

Versteht Ihr was dieses Zitat aussagt? Es besagt, daß der Priester die gleiche Macht hat Sünden zu vergeben, wie Jesus Christus es tut. Seht nun was der Baltimore Katechismus zu sagen hat. Dies sind römisch-katholische Veröffentlichungen.

"Der Priester braucht Gott nicht darum zu bitten Deine Sünden zu vergeben. Der Priester hat selber die Macht dies in Christi Namen zu tun. Deine Sünden werden genauso von einem Priester vergeben, als wenn Du vor Jesus Christus knien und sie Ihm bekennen würdest."

Seid Ihr Euch der Tatsache bewußt, daß Papst Franziskus dieses Jahr als das "Jahr der Gnade" verkündet hat? Eigentlich war es vom 8. Dezember 2015 bis 20. November 2016. Und er hat sogar gesagt, daß wenn Frauen Babys abgetrieben haben und wenn es ihnen wirklich leid tut, was sie getan haben und sie einem Priester ihre Sünden bekennen, dann kann der Priester sie ihnen vergeben.

Das Papsttum beansprucht ganz gewiß die Macht zu haben, Sünde zu vergeben und das ist eines der Eigenschaften des kleinen Horns. Es spricht Gotteslästerungen gegen den Allerhöchsten aus. Aber es gibt da noch eine zweite Eigenschaft von Gotteslästerung. Dies ist auch, wenn jemand der nur ein Mensch ist, die "Stelle Gottes" auf Erden besetzt. Seht was in Johannes 10:30-33 steht. Hier macht Jesus eine bahnbrechende Aussage.

"Ich und der Vater sind eins."

Wow, das hat die religiösen Führer wirklich zornig gemacht. Es heißt in Vers 31:

"Da hoben die Juden abermals Steine auf, um Ihn zu steinigen. Jesus antwortete ihnen: Viele gute Werke habe Ich euch gezeigt vom Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr Mich steinigen? Die Juden antworteten Ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir Dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und weil Du ein Mensch bist und machst Dich selbst zu Gott."

So, wenn also jemand der nur ein Mensch ist, sich selber dazu ausruft der Stellvertreter Gottes auf Erden zu sein, das ist Gotteslästerung. Übrigens nannten sich die Päpste "Vicarius Christi". Das Wort "Vicar" bedeutet: "Jemand der die Stelle von jemand anderem einnimmt." Also bedeutet "Vicarius Christi":

"Jemand der die Stelle von Christus einnimmt." 

Also das letzte was ich wußte war, daß Jesus gesagt hat, daß der Heilige Geist Seine Stelle einnehmen würde und kein Mensch.

Ein weiterer Name den die Päpste beansprucht haben ist "Vicarius Filii Dei", was bedeutet: "Der Vikar des Sohnes Gottes". Was im Grunde genommen bedeutet: "Er, der den Platz des Sohnes Gottes einnimmt" oder "der der Ersatz für den Sohn Gottes ist". Meine Lieben, das ist Gotteslästerung.

Ich möchte Euch ein paar Zitate aus der Kirchengeschichte vorlesen. In einer Ansprache die dem Papst in der vierten Sitzung des fünften Laterankonzils dargebracht wurde.

Anmerkung:
Der Lateran ist ein Bereich im Zentrum Roms, in dessen Stadtteil Monti, der seit der Zeit Konstantins I. der offizielle Sitz der Päpste ist. Zum Lateran gehören diverse Gebäude. Das "Laterankonzil" ist also eine Zusammenkunft dort im Zentrum von Rom.
Anmerkung Ende.

In diesem fünften Laterankonzil sagte Christopher Marcellous dann folgendes über den Papst. Er spricht den Papst direkt an.

"Denn Du bist der Hirte. Du bist der Arzt. Du bist der Direktor. Du bist der Weingärtner und schließlich, Du bist ein anderer Gott auf Erden."

Dies ist ein Katholik der von dem Papst gesprochen hat. Es gibt da ein interessantes Lexikon, es heißt "Prompta Bibliotheca" und wurde Mitte der 1880er veröffentlicht. Ich habe acht Bände davon und sie sind schon sehr, sehr alt. Wenn man dort das Stichwort "papa" nachschaut, was "Papst" bedeutet, dann werdet Ihr etwas sehr interessantes finden, was in diesem römisch-katholischen Lexikon geschrieben steht, das die Druckerlaubnis der Kirche hat, was bedeutet, daß es eine bevollmächtigte Veröffentlichung der römisch-katholischen Kirche ist. Ich möchte Euch diese Aussage vorlesen und Ihr sagt mir dann ob dies Gotteslästerung ist oder nicht.

"Darüber hinaus betrifft die Erhabenheit und die Macht des römischen Pontifex keineswegs nur die himmlischen und irdischen und die Dinge unter der Erde, sondern sogar über die Engel, um die er größer ist. So wenn es möglich wäre, daß sich die Engel im Glauben irren oder denken dem Glauben entgegen, dann können sie vom Papst gerichtet und exkommuniziert werden. Denn er ist von so großer Würde und Macht, daß er ein und dasselbige Strafgericht mit Christus bildet, so daß was auch immer der Papst tut, vom Mund Gottes hervorzukommen scheint."

Gemäß dem was die meisten Doktoren und so weiter sagen.

"Der Papst ist, als wäre Gott auf der Erde, einziger Herrscher der Treuen an Christus, der höchste König der Könige, er hat die Fülle der Macht, ihm wurde durch den allmächtigen Gott nicht nur die Leitung des weltlichen ..."

Das ist im übrigen der Staat.

"... sondern auch das himmlische Königreich anvertraut.…"

Das ist die Kirche.

"… Der Papst ist von solch großer Obrigkeit und Macht, daß er sogar göttliche Gesetze verändern, erklären oder auslegen kann. Der Papst kann göttliches Gesetz verändern, da seine Macht nicht von Menschen ist, sondern von Gott und er handelt als Vizeregent Gottes auf der Erde mit der weitreichenden Macht seine Schafe zu binden oder zu lösen. Was auch immer der Herr, Gott selber und der Erlöser sagt, das getan werden muß, das macht sein Vikar, vorausgesetzt er tut nichts was gegen den Glauben ist."

Meine Lieben, das ist Gotteslästerung! Das ist ein Anspruch der Stellvertreter Gottes auf der Erde zu sein und sogar in einigen Fällen Gott selber. Erfüllt also das Papsttum die vierte Eigenschaft? Behauptet es den Platz Gottes auf der Erde einzunehmen und behauptet es in einigen Zitaten sogar, Gott auf Erden zu sein? Das macht es ganz gewiß. Diese Eigenschaft paßt ganz genauso wie die ersten drei.

Wie steht es nun mit der nächsten? Hat das Papsttum die Heiligen des Allerhöchsten verfolgt? Ich möchte nun vorlesen was Thomas von Aquin einer der großen, wenn nicht der größte Theologe in der Geschichte der römisch-katholischen Kirche, gesagt hat. Er hat folgendes geschrieben.

"Aber von Seiten der Kirche ist Gnade in Anbetracht der Bekehrung derer die im Irrtum sind und daher verdammt sie nicht sofort, aber nach der ersten und zweiten Ermahnung, wie der Apostel lehrt. Danach jedoch, wenn der Mensch immer noch als hartnäckig erfunden wird..."

Das ist dickköpfig oder eigensinnig.

"...und die Kirche keine Hoffnung auf seine Bekehrung sieht, wird sie, um die Sicherheit der anderen zu gewährleisten ihn durch das Urteil der Exkommunikation..."

Also dem Ausschluß aus der Kirchengemeinschaft.

"...von der Kirche trennen und weiterhin überläßt sie ihn dem weltlichen Strafgericht um von dieser Erde durch den Tod vertilgt zu werden."

Übrigens, der andere große Pfeiler der römisch-katholischen Theologie, Saint Augustine, ist derjenige der mit der Idee daher kam, daß die Kirche den Staat benutzen sollte, um diejenigen die nicht mit den Lehren und Praktiken der Kirche übereinstimmen, zu vernichten.

Das Papsttum war an der Verfolgung der Hussiten schuldig. Habt Ihr die Geschichte von John Huss gelesen, wie er auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist? Nun, seine Nachfolger wurden gnadenlos verfolgt. Papst Martin V, der von 1417 bis 1431 geherrscht hat, schrieb 1429 einen Brief an den König von Polen und sagte zu ihm: 'Du mußt die Hussiten auslöschen.' Und nun werde ich vorlesen was dieser Papst an diesen König geschrieben hat.

"Wisset, daß die Interessen des Heiligen Stuhls und das von Eurer Krone, es zur Pflicht machen die Hussiten zu vernichten. Erinnert Euch daran, daß diese gottlosen Menschen es wagen ..."

Und nun seht was sie sich gewagt haben.

"... Grundsätze der Gleichheit zu verkünden, sie halten aufrecht, daß alle Christen Brüder sind..."

Das ist ein großes Verbrechen, nicht wahr?

"... und daß Gott nicht ein paar bevorzugten Menschen das Recht gegeben hat die Nationen zu regieren. Sie erhalten es aufrecht, daß Christus auf diese Erde kam um die Sklaverei abzuschaffen und sie rufen die Menschen zur Freiheit auf, das bedeutet die Vernichtung der Könige und Priester. So lange noch Zeit ist, richtet Eure Kampfeinheiten gegen Böhmen..."

Das ist wo sich die Hussiten befanden.

"... Verbrennt, metzelt nieder, hinterlaßt überall eine Wüste, denn nichts könnte Gott mehr wohlgefallen und nützlicher für den Zweck der Könige sein, als die Vernichtung der Hussiten."

Das war also der römisch-katholische Papst, der an den König von Polen geschrieben hat. Wie steht es da mit der Verfolgung der Waldenser? 1487 hat Papst Innocent VIII, das heißt übersetzt "unschuldig", aber übrigens, er war ganz und gar nicht unschuldig, also hat dieser Papst eine Bulle herausgegeben, das ist ein persönlicher Brief, der gegen die Waldenser gerichtet war. In dieser Bulle bezog sich der Papst auf die Waldenser und bezeichnete als:

"Diese böswillige und verabscheuungswürdige Sekte von Heimtückischen."

Und sagte weiter, daß…

"... wenn sie sich weigern zu widerrufen, sollen sie wie giftige Schlangen zertreten werden."

Wer könnte das Massaker von Piemont in Italien vergessen? Übrigens, ich war genau an diesem Ort, von dem ich Euch nun erzählen werde. Am 25. Januar 1655 hat der Herzog von Savoy einen Erlaß gegen die Waldenser heraus gegeben in dem er sagte:

"Sie müssen sich entweder bekehren oder die Täler verlassen und all ihr Besitz wird in Beschlag genommen. Und wenn sie das nicht tun, dann werden sie dem Todesurteil unterworfen werden."

Ich möchte Euch nun ein Zitat aus einem sehr wertvollen Buch vorlesen, das wir bei uns in "Secrets Unsealed" haben. Auf deutsch übersetzt: "Kätzerei, Kolumbus und die Inquisition". Das Buch hat mein alter Freund Salim Japas geschrieben. Er ist vor ein paar Jahren gestorben, aber er war ein sehr hingebungsvoller Christ. Er hat folgendes geschrieben.

"Am 24. April 1655 sind 15.000 Soldaten in die Täler von Piedmont eingefallen. Tausende von Waldensern wurden ermordet, gequält und versklavt. Hunderten denen es gelang in die zerklüftesten Gebiete der Berge zu flüchten wurden gefangen und die schroffe Felswand des Catelluzo Berges in der Nähe von Torre Pellice hinunter geworfen."

Ich war genau dort an dem Vorsprung wo sie dutzende von Waldenser hinab geworfen haben und nur deswegen,  weil sie nicht mit den Lehren und Praktiken der Kirche übereinstimmten. Was können wir über das Massacker in der Bartholomäusnacht sagen, das am 24. August 1572 stattgefunden hat und von Papst Gregory XIII manipuliert wurde?

Beim Ertönen der Glocken wurden die Hugenotten in Frankreich ohne Gnade umgebracht, so daß 70.000 Männer, Frauen und Kinder umgekommen sind. Die Hugenotten waren zu der Zeit die Fachleute, sie waren was die Franzosen als "la creme de la creme" von Frankreich bezeichnen würden. Als die Nachricht über das Massacker ankam, hat Papst Gregory XIII mit seinen Kardinälen und anderen kirchlichen Würdenträgern an einer langen Prozession zu der Kirche von Saint Louis teilgenommen, wo die Kardinäle von Lorraine ein "Te Deum" gesungen haben. Das ist ein Lobgesang für Gott. Übrigens wurde eine Medaille herausgegeben um dem Massacker zu gedenken. Auf der einen Seite ist das Gesicht von Papst Gregory XIII und auf der anderen das Bild von einem Todesengel. Wenn Ihr wissen wollt, wie die Inquisition funktioniert hat, dann müßt Ihr dieses Buch lesen.

Es ist unglaublich wie dieser Mechanismus die Menschen gnadenlos verfolgt und gequält hat, nur weil sie den Praktiken und der Theologie der Kirche nicht zustimmten. Die Inquisition wurde im zwölften Jahrhundert eingeführt und während des Pontifikats von Innocent XIV, der von 1241 bis 1253 herrschte, wurde sie immer ausgefeilter. Ich werde nun über eine päpstliche Bulle sprechen, die sich "Ad extirpanda" nennt, übersetzt heißt das "zur Ausrottung".

Sie wurde im Jahr 1252 durch Papst Innocent XIV aufgestellt. Und dies sind ein paar der Maßnahmen die getroffen werden sollten die dort in diesem besonderen, persönlichen Brief des Papstes zu finden sind.
  • Erstens: Die Folter muß bei den Ketzern angewandt werden um ein Geständnis sicher zu stellen.
  • Zweitens: Diejenigen die als schuldig erfunden werden, müssen auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.
Übrigens, hier schreibt der Papst selber.
  • Drittens: Eine Polizeitruppe muß aufgestellt werden, um den Bedürfnissen der Inquisition zu dienen.
  • Viertens: Eine Kundmachung eines Feldzugs geht an alle Ketzer in Italien. Und denjenigen, die bei diesem Feldzug mitmachen, werden die gleichen Vorrechte und Ablässe gewährt, wie denjenigen, die einen Kreuzzug ins Heilige Land machen. Die Güter der Erben der Ketzer sollen beschlagnahmt werden, genauso wie die Güter die den Ketzern selber gehört haben.
Es ist interessant zu lesen, was Peter De Rosa, ein Katholik in seinem Buch "Vikaren Christi" auf den Seiten 175 und 176 geschrieben hat. Hört das mal!

"Von 80 Päpsten in Folge, vom 13. Jahrhundert an, hat keiner von ihnen die Theologie und den Apparat der Inquisition mißbilligt. Im Gegenteil, einer nach dem anderen hat seine eigene, gewalttätige Note dem Wirken dieser tödlichen Maschine noch dazu verliehen."

Nun möchte ich Euch noch dieses Zitat von dem Inquisitor des 14. Jahrhunderts, Bernard Gui vorlesen. Dies ist was er geschrieben hat.

"Das Ziel der Inquisition ist es, die Ketzerei zu vernichten. Es ist aber nicht möglich die Ketzerei zu vernichten ohne den Ketzer auszurotten und es ist nicht möglich den Ketzer auszurotten, außer man rottet auch die aus, die sie verstecken und mit ihnen mitfühlen und sie beschützen."

Was er damit eigentlich sagt, ist, daß man nicht nur die Ketzer verfolgt, sondern man quält sie auch noch, um herauszufinden wer auf ihrer Seite steht.

Nun, Jean Antoine Llorente, ein Spanier, der eigentlich der Sekretär der Inquisition in Madrid gewesen ist, hat etwas Interessantes über die Inquisition zu sagen. Er hat irgendwie eine Bekehrungserfahrung durch gemacht. Ich möchte euch diese zwei Zitate vorlesen.

"Ich war der Sekretär der Inquisition in dem Hof in Madrid in den Jahren 1789 bis 1791. Ich kannte diese Einrichtung gut genug um sie anzufechten. Sie war bösartig in ihrem Ursprung, Verfassung und Gesetze trotz der Entschuldigungen die zu ihren Gunsten geschrieben worden sind."

Dann hat er noch geschrieben:

"Das abscheuliche Benehmen dieses "heiligen Amtes", was ein andere Name für die "Inquisition" ist, hat die Macht geschwächt und die Bevölkerung von Spanien verringert, indem die aufsteigenden der Künste, Wissenschaft, Industrie und Handel gefangen genommen wurden und indem man Unmengen von Familien dazu gezwungen hat das Königreich zu verlassen, indem zur Vertreibung der Juden und den Mauren - das sind die Araber, besonders in Spanien, angestiftet wurde und man auf den feurigen Schlachtbänken mehr als 300.000 menschliche Opfer niedergemetzelt hat.

Anmerkung:
Das wären umgerechnet 6 gefüllte Fußballstadien mit jeweils 50.000 Sitzplätzen. Man stelle sich mal die Menge der Menschen vor.
Anmerkung Ende.

Dies wurde von einem römischen Katholiken geschrieben, der ein "Inquisitor" war, (lateinisch für "Untersuchungsrichter"). Er war ein Sekretär des Inquisitors in Spanien. Er hat einige Bände geschrieben und dokumentiert was die römisch-katholische Kirche während der Inquisition getan hat.

Wißt Ihr, für viele Jahre hatte ich den Wunsch einen besonderen Ort in Peru zu besuchen und so wurde ich vor einigen Jahren an die Universität der Siebenten-Tags-Adventisten in der Nähe von Lima eingeladen um dort zu sprechen. Ich wollte dort auch den "Palast der Inquisition" besuchen, weil ich gehört hatte, daß es da eine interessante Ausstellung gab. Und so haben sie mich an einem Nachmittag dort hingebracht. Übrigens die Inquisition fand in drei lateinamerikanischen Ländern statt, Kolumbien, Mexiko und natürlich in Peru. Und so sind wir dann in den "Palast der Inquisition" hinein gegangen. Wenn man dann nach rechts schaute war da ein großes Wandgemälde oder eine Darstellung, die sich ein "auto-da-fe" nannte, das heißt übersetzt: "Ketzergericht und Verbrennung". Mit anderen Worten, sie haben wirklich eine Untersuchung des Ketzers vorgenommen, dort auf dem "Plaza de Armas" in Lima und wenn sie ihn als schuldig betrachtet haben, dann haben sie ihn dort auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Es ist interessant wie dieser junge Mann, der unser Führer durch die Ausstellung war ganz einfach beschrieben hat, daß wer auch immer nicht mit den Lehren und Praktiken der Kirche übereinstimmte, dort an den Pfahl gebunden und lebendig verbrannt wurde. Ihr könnt in Euren Unterlagen nachlesen was das alles für verschiedene Folterinstrumente waren die dort bei der Inquisition in Peru benutzt wurden. Nachdem man also dieses Wandgemälde auf der rechten Seite gesehen hatte, drehte man sich nach links und ging in die Folterkammer.

Da war also das Pfahlhängen, die Geißelsäule, die Streckbank, die Würgeschraube, das Scheinertränken. Ihr habt schon davon gehört, nicht wahr? Und dann haben uns jenseits der Folterkammer gebracht. Übrigens, sie haben alle Muster, von dem was angewendet worden ist und wie sie angewendet wurden, um die Menschen zu quälen und sie dazu zu bringen zu widerrufen und auch zu verraten wer auf ihrer Seite stand.

Als nächstes konnte man diese kleinen Zellen sehen die in den Felsen gehauen waren. Dort wurden diejenigen eingeschlossen, die man der Ketzerei verdächtigt hat. Ich meine, sie waren kaum groß genug für einen Menschen und sie wurden dort ganz verkrümmt in der Dunkelheit und Kälte gehalten. Manchmal wußten Ihre Familien tage- und monatelang nicht wo sie waren und sie wurden nur knapp am Leben erhalten.

Das ist die Geschichte des römisch-katholischen Systems.

Ich möchte noch ein paar andere Zitate von anderen römisch-katholisch denkenden vorlesen. Kardinal Robert Bellarmine, einer der Feinde der protestantischen Reformation.

Er war der Verfechter der Gegenreformation. Er lebte von 1540 bis 1621. Seht was er schrieb:

"Das einzige wirksame Mittel gegen Ketzer ist, sie so schnell wie möglich zu dem Platz zu schaffen der für sie vorbereitet ist. Auf diese Weise tut man ihnen nur einen Gefallen, denn je länger es ihnen erlaubt ist zu leben, desto mehr Ketzerei werden sie ersinnen und desto mehr Gläubige werden sie verführen und ihre eigene Verdammnis verschlimmern."

Papst Pius IX schrieb in einem Rundschreiben am 8. Dezember 1864.

"Verflucht sind diejenigen, die die Freiheit des Gewissens und der Anbetung geltend machen und es somit unterstützen, daß die Kirche keine Gewalt anwenden sollte. Der Staat hat nicht das Recht jeden Menschen frei wählen zu lassen welche Religion er annehmen will, die er als wahr erachtet."

Es ist interessant, daß ein Papst solche Dinge gegen die religiöse Freiheit ausspricht, indem er sagt daß der Staat den Menschen nicht erlauben kann eine Religion zu wählen, der sie folgen wollen. Papst Leo XIII fügte seinem Zeugnis in seinem Rundschreiben "Libertas humana", übersetzt "Menschenrechte" dies hinzu. Folgendes hat er geschrieben:

"Von dem was gesagt worden ist, folgt, daß es ziemlich gesetzlos ist zu verlangen, zu verteidigen oder bedingungslose Freiheit der Gedanken zu gewähren, der Sprache, der Schrift oder der Anbetung, als ob dies so viele Rechte seien, die dem Menschen von Natur aus gegeben wären."

Hier ist ein weiteres Zitat von Marianus de Luca, einem Jesuiten und der Form halber ein Professor des Kirchengesetzes an der Gregorianischen Universität in Rom. Dort werden die Priester ausgebildet. Seht, was er geschrieben hat.

"Die katholische Kirche hat das Recht und die Pflicht Ketzer umzubringen, denn es ist durch Feuer und Schwert, daß die Ketzerei mit samt der Wurzel ausgerottet werden kann. Massenexkommunikation wird von den Ketzern verspottet. Wenn sie ins Gefängnis geworfen oder ins Exil verbannt werden, dann werden sie andere verderben. Die einzige Zuflucht ist es, sie zu Tode zu bringen. Die Buße kann nicht zugelassen werden, um diese bürgerlichen Kriminellen zu retten. Denn das höchste Gut der Kirche ist die Pflicht des Glaubens und dieser kann nicht bewahrt werden, außer die Ketzer werden zu Tode kommen."

Und dies ist eine Theologie die die Lehrer den Priestern an der päpstlichen Universität lehren. Er sagt weiterhin folgendes:

"Die Ketzer verachten den Kirchenbann und sagen, daß dieser Pfeil machtlos ist. Wenn man sie mit einer Geldstrafe bedroht, dann fürchten sie weder Gott noch respektieren Menschen, weil sie wissen, daß sie genug Dumme finden, die ihnen glauben und sie unterstützen. Wenn man sie ins Gefängnis wirft oder ins Exil verbannt, dann werden sie andere in ihrer Nähe mit ihren Worten verderben und diejenigen die in der Ferne sind mit ihren Büchern. So ist die einzige Kur, sie bald an ihren eigenen Ort zu senden."

Und natürlich stellt sich die Frage: Was ist ihr eigener Ort? Nun, er erklärt es, indem er Tanner in seiner nächsten Aussage zitiert.

"Der bürgerliche Friedensrichter, sollte auf Befehl und Auftrag der Kirche die Ketzer mit der Tod bestrafen."

Beachtet diese Aussage von Alfred Baudrillart. Er war ein französischer Kardinal. Das sind keine Nieten der römisch-katholischen Kirche, sondern Päpste und Kardinäle der Kirche und Lehrer der Gregorianischen Universität. Seht also, was er sagt:

"Die Kirche hat und sie verkündet laut, daß sie ein 'Schrecken des Blutes' hat. Gleichwohl wenn sie mit Ketzerei konfrontiert wird, dann gibt sie sich nicht mit Überredungskunst zufrieden. Argumente auf eine intellektuelle und sittliche Weise erscheinen ihr nicht ausreichend und sie nimmt in Anspruch zu erzwingen, körperliche Bestrafung und zu quälen. Sie gründet Strafgerichte wie dieses der Inquisition, und sie ruft das Gesetz des Staates zu ihrer Hilfe, wenn notwendig fördert sie einen Kreuzzug, oder einen religiösen Krieg und all ihr 'Schrecken des Blutes' gipfelt praktisch darin die weltliche Macht zu drängen dies zu vergießen, deren Vorgehensweise fast hassenswerter ist, denn sie ist weniger freimütig, als wenn sie es selber vergießen würden."

Mit anderen Worten, es ist viel einfacher den Staat dazu zu bekommen es auszuführen und dann zu sagen: 'Wir haben das aber nicht getan.' Er schreibt weiter.

"Besonders hat die Kirche so im 17. Jahrhundert mit Bezug auf die Protestanten gehandelt. Sie war nicht damit zufrieden sittlich zu reformieren, durch Beispiel predigen, die Leute durch redegewandte und heilige Missionare zu bekehren, stattdessen hat sie in Italien, in den Benelux-Ländern und vor allem in Spanien, die Beerdigungshaufen der Inquisition angezündet. In Frankreich unter Franz I. und Henry II., die Könige von Frankreich und in England unter Mary Tudor, hat sie Ketzer gequält. Während sie in Frankreich und Deutschland beides getan hat und während der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, falls sie nicht schon damit begonnen hatte, hat sie zumindest dazu angestiftet und aktiv bei den religiösen Kriegen mit geholfen."

Seht was Alexis M. Lepicier zu sagen hatte. Noch einmal ein Kardinal der römisch-katholischen Kirche. Er hat folgendes geschrieben.

"Wer öffentlich eine Ketzerei eingesteht und versucht andere durch Wort oder Beispiel irre zu führen, kann nicht nur exkommuniziert, sondern rechtmäßig zu Tode gebracht werden, damit er andere nicht durch pestbringende Ansteckung zugrunde richtet, denn ein übler Mensch ist schlimmer als ein wildes Tier und richtet mehr Schaden an, wie Aristoteles sagt. Daher ist es nicht falsch ein wildes Tier zu töten das großen Schaden anrichtet, so muß es richtig sein einen Ketzer dieses schädliche Leben abzuerkennen, der von der göttlichen Wahrheit wegzieht und sich gegen die Erlösung anderer verschwört.

Könnt Ihr dem folgen? Das sind nicht einfach ein paar Zitate von einem Niemand. Das sind Päpste und Kardinäle. Und die Weltgeschichte zeigt, daß das Papsttum diejenigen ohne Gnade verfolgt hat, die mit ihm nicht übereinstimmten. Das katholische Lexikon sagt daher und gibt zu, daß dies ein dunkler Zeitabschnitt der Geschichte der römisch-katholischen Kirche ist.

"Wenn man die Inquisition nach zeitgemäßem Standard beurteilt, besonders wie sie sich in Spanien gegen Ende des Mittelalters entwickelt hat, kann dies nur als eines der dunkleren Kapitel in der Geschichte der Kirche eingestuft werden."

Es sind Entschuldigungen im Petersdom am 12. März 2000 von Papst Johannes Paul II vorgebracht worden, am ersten Sonntag in der Fastenzeit, in einer sehr sorgsam gestalten Messe, wo er sich gegen das Kruzifix mit einer leidenden Stimme lehnte und es schien so, als ob er sich für die Sünden der Kirche gegen die Protestanten, Juden, Nicht-Christen, Einwanderer, völkische Minderheiten, Frauen, mißhandelte Kinder und die Ungeborenen entschuldigt hätte. Er hat tatsächlich alle diese Gruppen erwähnt. Und er hat sich für die Art und Weise entschuldigt auf der die römisch-katholische Kirche sie behandelt hat. Und nun werde ich einen dieser Punkte vorlesen die er erwähnte, denn es ist eigentlich ein langer Brief, den er schrieb.

"Wir vergeben und bitten um Eure Vergebung! Wir können nicht anders, als den Betrug am Evangelium anzuerkennen, der durch unsere Brüder, besonders während des zweiten Jahrtausends begangen worden ist. Wir bitten um Vergebung für die Spaltungen zwischen Christen, für den Gebrauch von Gewalt, auf die einige im Dienst für die Wahrheit Zuflucht genommen haben."

Beachtet, daß er nicht sagt, daß dies im Dienst für den Irrtum war, sondern er sagt, im Dienst für die Wahrheit.

"Und für die Taten der Entfremdung und der Feindschaft die manchmal den Nachfolgern anderer Religionen entgegen gebracht worden sind."

Aber in diesem langen Brief gibt er niemals zu, daß es die Kirche war, die verfolgt hat. Er sagt: "Einige unserer Brüder haben verfolgt." Das hat den Herausgeber der "New York Times" dazu veranlaßt folgendes über dieses Dokument zu schreiben, daß der Papst geschrieben hat.

"Das Dokument hätte in Fettschrift geschrieben werden sollen, daß die "Kinder der Kirche", Päpste, Kardinäle und die Geistlichkeit mit einschließt und nicht nur die Leute von den Kirchenbänken. Der Papst hatte eine großartige Idee, die einige im Vatikan mit einer Nebelmaschine undeutlich machen."

Auch Papst Franziskus hat sich entschuldigt und das ist erstaunlich. Er ist In der Tat nach "Torre Pellice" gereist, den Ort wo die Waldenser tatsächlich gelebt haben. Und am 22. Juni 2015 hat er in dieser ältesten evangelischen Kirche der Waldenser gesprochen. Ich möchte Euch vorlesen, was er dort gesagt hat.

"Seitens der katholischen Kirche bitte ich um Vergebung und ich bitte es für die Nicht-Christen und sogar für die unmenschliche Geisteshaltung und Verhalten, das wir Euch gezeigt haben."

Mit anderen Worten, er entschuldigt sich bei den Waldensern.

"... Im Namen unseres Herrn Jesus Christus vergebt uns."

Und so sagen manche Leute: 
 
'Seht, das Papsttum bereut das und es tut ihnen leid was sie getan haben.' 
 
Wir werden ein bißchen später in unserer Vortragsreihe studieren, daß das Papsttum sich in der Zukunft genauso verhalten wird, wie es das in der Vergangenheit getan hat. Bibelprophezeiung erzählt uns, daß dies geschehen wird. So ist der äußerliche Schein mit dem sich das Papsttum heute als vergebende Kirche darstellt und um Vergebung fleht und sagt: 'Es tut uns leid, was wir getan haben.' nur eine Art und Weise das Vertrauen der Menschen zu gewinnen bis es seine Macht wieder erlangen kann.

Nun werden wir Eigenschaft Nummer sechs studieren und wir werden Nummer sieben für den nächsten Vortrag übrig lassen, denn der handelt von dem Zeitabschnitt "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit." Beruft sich das Papsttum darauf, das heilige Gesetz Gottes verändert zu haben? Ja, auf zwei Weisen. Eine indirekt und die andere direkt. Wenn man die römisch-katholischen Bibeln liest, dann wird man das zweite Gebot darin finden, genauso wie es in den protestantischen Bibeln steht. Dort heißt es, daß man sich keine Bildnisse machen und nicht vor ihnen niederknien soll. Das steht in den römisch-katholischen Bibeln. Aber wenn man zum römisch-katholischen Katechismus geht, dann ist dieses Gebot verschwunden. Es steht dort nicht drin. 

Und jetzt fragt Ihr zurecht: 
 
'Warum sollte es in den römisch-katholischen Bibeln drinstehen und im Katechismus nicht?' 
 
Ganz einfach. Wenn es im Katechismus drinstehen würde, womit die Kinder unterrichtet werden, damit sie ihre Erstkommunion empfangen können und sie dann dieses Gebot im Katechismus sehen würden, dann würden sie sagen:  
 
'Moment mal, das widerspricht sich hier. Hier heißt es, daß wir keine Bildnisse machen und uns nicht vor ihnen niederknien sollen. Aber warum haben wir dann so viele Bildnisse in der Kirche und warum verneigen wir uns davor?' 
 
So hat also die römisch-katholische Kirche das zweite Gebot im Katechismus ausgelassen, obwohl dieser der römisch-katholischen Bibel folgt, aber die meisten römischen Katholiken lesen die Bibel nicht wirklich. So sind viele von ihnen ganz gewiß überrascht, wenn sie entdecken, daß das sechste Gebot sagt, daß man keine Bildnisse machen und auch nicht vor ihnen niederknien soll.

Aber die größte Veränderung die das römisch-katholische System in Gottes Gesetz gemacht hat ist, daß es offen sagt: 

'Wir haben durch die Vollmacht Jesu Christi, den Tag der Anbetung vom Sabbat auf den Sonntag verlegt.' 

Die römisch-katholische Kirche beruft sich darauf und wir werden uns das später in einem anderen Vortrag anschauen. Die römisch-katholische Kirche sagt offen ohne Entschuldigung, daß Päpste, Kardinäle, Theologen und Theologielehrer deutlich sagen: 

'Wir haben den Tag der Anbetung vom Sabbat auf den Sonntag verlegt.' 

Ich möchte Euch nun noch ein weiteres Zitat von Thomas von Aquin vorlesen. Seht was er über den Tag der Anbetung sagte.

"In dem Neuen Gesetz verdrängt das Halten des Sonntags das des Sabbats, nicht durch Tugend des Grundsatzes des Gesetzes..."

Das bedeutet, es ist nicht in der Bibel zu finden.

"... aber durch die Festlegung der Kirche und der Gewohnheit des christlichen Volks."

Er sagt also damit, daß der Sonntag der Tag der Anbetung ist, nicht weil die Bibel sagt, daß es Sonntag ist, aber weil die Kirche und das Volk festgelegt haben, daß der Sonntag der neue Tag der Anbetung sein würde. Meine Bibel bittet darum, dies zu unterscheiden. Meine Bibel erzählt mir, daß der Sabbat ganz am Anfang, vor der Sünde von Gott geschaffen worden ist. Er ist ein Teil von Gottes ursprünglichem Plan und er steht im vierten Gebot von Gottes heiligem Gesetz.

"Gedenke des Sabbattages, daß Du ihn heiligest."

Jesus Christus hat den Sabbat gehalten. Er ging Seiner Gewohnheit nach am Sabbat in die Synagoge. Die Apostel haben gemäß dem, was in der Apostelgeschichte seht, den siebten-Tags-Sabbat als den Tag der Ruhe gehalten. Es gibt keine Spur davon in der Bibel, daß der Tag der Anbetung jemals verändert worden wäre oder daß wir den Sonntag ehren sollen, weil Jesus an diesem Tag auferstanden ist oder daß der Sonntag wegen der Auferstehung Christi besonders heilig wäre. Und doch sagt die römisch-katholische Kirche immer und immer wieder:  
 
'Durch die Vollmacht Jesu Christi, die Er der römisch-katholischen Kirche eingeräumt hat, haben wir den Tag der Anbetung vom Sabbat auf den Sonntag verlegt.' 
 
Später werde ich Euch in dieser Studienreihe diesbezüglich noch einige Zitate vorlesen.

Die Bibel erzählt uns, daß das kleine Horn es in Betracht ziehen würde, was zu verändern, das nicht ihm, sondern Gott gehört? Gottes Gesetz. So möchte ich Euch etwas fragen: Passen alle diese Eigenschaften auf die römisch-katholische Kirche? So ist es. Erstens, was war also erstens? Erinnert Ihr Euch daran?
  • Nummer eins war, daß es sich erheben würde, nachdem die zehn Königreiche vollständig waren. Entspricht das der Wahrheit? Ja.
  • Es sollte sich in West-Europa erheben, genauer noch in Rom. Stimmt das? Ja.
  • Es würde drei der zehn Königreiche entwurzeln. Ist das so geschehen? So ist es.
  • Verübt das Papsttum Gotteslästerung indem es behauptet Sünden zu vergeben und daß der Papst der Stellvertreter Christi auf Erden ist? Allerdings.
  • Hat das Papsttum eine lange Geschichte der Verfolgung? Ja, hat es.
  • Beruft sich das Papsttum darauf Gottes Tag der Anbetung vom Sabbat auf den Sonntag verändert zu haben? So ist es.
Nun gibt es da noch eine Eigenschaft die wir in diesem Studium noch nicht betrachtet haben. Wir werden sie uns im nächsten Studium anschauen und das ist der Zeitabschnitt in dem die römisch-katholische Kirche regiert und all diese Dinge getan hat über die wir gesprochen haben. Die Bibel sagt uns in Daniel 7:25, daß das Papsttum für

"Eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit."

regieren würde. Nun fragt Ihr Euch vielleicht: 

'Was in aller Welt könnte das denn bedeuten?'

"Eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit."

In Offenbarung 13:5 wird es als 42 Monate beschrieben und in Offenbarung 12:6, als 1260 Tage. Drei gleichbedeutende Ausdrücke. "42 Monate", "1260 Tage" und dann noch, "eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit". Und in unserem nächsten gemeinsamen Studium werde ich Euch zeigen, daß das Papsttum ganz genau in dieser Zeit regierte, die diese Prophezeiung angegeben hat. Es hat für 1260 Jahre von der Zeit an regiert, als es zur Macht aufgestiegen ist und regierte bis es laut Offenbarung 13 die tödliche Wunde erhalten hat. So paßt also auch die letzte Eigenschaft auf das Papsttum wie die Faust aufs Auge.

Ist Euch deutlich geworden was wir bisher studiert haben? Die prophetische Kette. Babylon, Medo-Persien, Griechenland, das römische Reich, das geteilte römische Reich und in der Mitte des römischen Reiches erhebt sich das kleine Horn mit all diesen Eigenschaften und regierte für 1260 Jahre.



Übersetzung - Manuela Sahm - Februar 2017 ©

Stephen Bohr - "Gottes große prophetische Kette" - (02) Wer ist das kleine Horn?

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela






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