Sonntag, 1. November 2020

(13) Das fünfte Siegel

 

 


Nun, heute Morgen werden wir das fünfte Siegel studieren und es wir werden uns tatsächlich zwei Lektionen damit beschäftigen, um Nummer fünf zu behandeln und dann werden wir Siegel Nummer sechs studieren. Unsere Aufgabe heute ist also, Siegel Nummer fünf dann Siegel Nummer sechs zu studieren. Nun, laßt uns beten.

Vater im Himmel, wir danken Dir für das Vorrecht, heute Morgen hier zu sein, wir danken Dir für Dein Wort, wir danken Dir, daß Du uns als Siebenten-Tags-Adventisten ein besonderes Licht gegeben hast, wie wir die Prophezeiungen auslegen können, und während wir heute studieren, bitten wir um die Anwesenheit des Heiligen Geistes, so wie wir es zuvor getan haben, denn wir wissen, daß wir ohne den Geist das Wort nicht verstehen können, das ursprünglich vom Geist gegeben wurde, so sei bitte mit uns, führe uns und lehre uns. Wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.

Ich möchte damit beginnen, Euch ein wenig geschichtlichen Zusammenhang zu geben. Wir haben das erste Siegel studiert, welche Zeit stellt das erste Siegel dar? Die apostolische Zeit, die Gemeinde zieht aus, um zu erobern und zu siegen. Tausende von Menschen kommen in die Gemeinde. Und was tut Satan jetzt? Er schürt die Verfolgung gegen die Gemeinde und sagt: "Wir müssen das verhindern."

Wenn Satan verfolgt, was passiert dann? Oh, die Gemeinde wächst um so mehr, das ist das rote Pferd. Die Gemeinde wächst gewaltig, mehr als vorher. Also sagt Satan: "Ich muß meine Strategie ändern."

Da haben wir also das schwarze Pferd. Er führt den Glaubensabfall in die Gemeinde ein. Er unterwandert die Gemeinde mit der Welt, und als Folge davon wird die Gemeinde verunreinigt. Und dann natürlich, weil es eine "Hungersnot" gibt und weil es ein "Schwert" unter dem vierten Siegel gibt, "sterben" viele Menschen an "Hunger", an geistlichem Hunger. Sie haben kein "Brot", das Brot ist sehr teuer, und außerdem ist das Licht unter dem dritten Siegel zur Finsternis geworden.

Also während des vierten Siegels gibt es den geistlichen Tod und es gibt auch die Märtyrer, die getötet werden. Und das bringt uns zum fünften Siegel, das der Schrei der Märtyrer ist, die während des zweiten Siegels getötet wurden, und derjenigen, die während der Zeit des vierten Siegels umgebracht wurden.

Lesen wir also Offenbarung 6:9-11 und deuten wir dann diesen ziemlich langen Abschnitt, er ist länger als die ersten vier Siegel. Dort heißt es:

"Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, Du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest Du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und jedem von ihnen wurden weiße Kleider gegeben, und es wurde ihnen gesagt, daß sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten."

Das ist also der Abschnitt, der sich mit dem fünften Siegel beschäftigt. Nun möchte ich ein paar Fragen stellen und dann versuche ich die Fragen zu beantworten.

  • 1. Was bedeutet "Seelen"? Die Seelen, die ausrufen, was bedeutet dieses Wort "Seelen"?

  • 2. In welchem Sinne haben die "Seelen" gerufen?

  • 3. Wo ist der Altar, unter dem diese "Seelen" rufen?

  • 4. Was bedeutet das Wort "Märtyrer"?

  • 5. Welchen Zeitabschnitt der Kirchengeschichte beschreibt diese Darstellung?

  • 6. Warum tötete die päpstliche Macht, das Papsttum, die Märtyrer? Was war der Grund, dafür?

  • 7. Was stellen die weißen Gewänder dar, die den Märtyrern gegeben werden?

  • 8. Warum hat Gott den Märtyrern gesagt, daß sie eine Zeit lang ruhen sollen? Was ist das für ein Zeitraum, in dem sie noch eine Zeit lang ruhen?

  • 9. Und nun die vorletzte Frage: Gibt es mehr als eine Gruppe von Märtyrern?

  • 10. Und die letzte: Wann und wie, hat oder wird Gott ihre Bitte erhören?

Nun, wie können tote Seelen rufen? Weil dies Märtyrer sind, sie sind tot, wie können also Seelen rufen? So ziemlich alle nicht-adventistischen Gelehrten glauben, daß dieser Text oder diese Bibelstelle beweist, daß die Seele unabhängig vom Körper nach dem Tod leben kann. Jeder nicht-adventistische Kommentar, den ich zu Rate gezogen habe, als ich diese Stelle studierte, kam zu dem Schluß, daß die Seelen unter dem Altar die körperlosen Seelen von Märtyrern sind, die gestorben sind, und daß ihre Seelen buchstäblich unabhängig vom Körper ausrufen. Aber die Frage ist, ob es wirklich das ist, was die Bibelstelle aussagt. Wir müssen einen Blick auf andere Stellen der Heiligen Schrift werfen, um zu verstehen, was es bedeutet, daß die Seelen unter dem Altar ausrufen.

Es gibt also zwei alttestamentliche Hintergründe, die uns helfen, das Rufen der Seelen unter dem Altar zu verstehen. Der erste Hintergrund ist die Geschichte von Kain und Abel. Gehen wir zu 1. Mose 4:3+4, die Bibel legt sich selbst aus. Wenn Ihr also wissen wollt, was die Seelen unter dem Altar ausrufen, dann geht zu anderen Stellen in der Bibel, die eine ähnliche Ausdrucksweise haben. So heißt es in 1. Mose 4:3-4

"Es begab sich nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes; und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer."

Gott fordert Kain und Abel auf, ein Opfer zu bringen. Eigentlich hatte Gott ihnen aufgetragen, sowohl ein Speiseopfer sowie ein Sühneopfer darzubringen. Kain bringt ein Speiseopfer, aber er bringt kein Sühneopfer. Mit anderen Worten, Abel gehorchte Gott aufs Wort und betete Gott so an, wie Gott es ihnen geboten hatte. In der Geschichte von Kain und Abel geht also um Gehorsam und Anbetung. Abel betet Gott so an, wie Gott es sagt, und er gehorcht strikt dem Gebot Gottes.

Nun heißt es in Hebräer 11:4

"Durch Glauben brachte Abel Gott ein besseres Opfer dar als Kain; durch ihn erhielt er das Zeugnis..."

Das Wort "Zeuge" ist μαρτυρέω [martureō], woher wir das Wort "Märtyrer" haben,

"…durch ihn erhielt er das Zeugnis, …"

oder er legte Zeugnis ab,

"…daß er…"

Was?

"…daß er gerecht sei, indem Gott …"

Noch einmal das Wort μαρτυρέω [martureō]

"…indem Gott über seine Gaben Zeugnis ablegte, und durch ihn redet er noch, obwohl er…"

Was?

"…gestorben ist."

Spricht Abel also immer noch, obwohl Abel tot ist? Ja. In welchem Sinne spricht Abel? Was gibt er? Ein Zeugnis oder eine Bezeugung dessen, daß er gehorsam war, daß er Gott so anbetete, wie Gott es sagte, und das ist also ein Zeugnis, deshalb war sein Opfer annehmbarer als das Opfer von Kain. Erinnert Ihr Euch, daß es einen anderen Text gibt, der besagt, daß Gehorsam besser ist als ein Opfer? Ja. Wenn man also Gott ein Opfer darbringt, aber nicht gehorsam ist, kann Gott dieses Opfer nicht annehmen.

Abels Opfer gab Zeugnis, mit anderen Worten, es gibt immer noch eine Bestätigung davon, daß er treu war, daß er Gott so anbetete, wie Gott es sagte. Bemerkenswerterweise ist das Wort "Zeuge", das zweimal in diesem Vers verwendet wird, μαρτυρέω [martureō], von dem wir das Wort "Märtyrer" erhalten. Selbst nach seinem Tod gibt Abels Opfer ein Zeugnis oder eine Bekundung über seine Treue zu Gott. Weil nun Abel Gott treu war, er Gott so anbetete, wie Gott es geboten hatte, und er Gott gehorchte, wurde Kain mit Zorn gegen ihn erfüllt. Gibt uns das also ein Bild davon, was während der 1260 Jahre passiert? Was wird in der Endzeit passieren? Wurden die Märtyrer deshalb verfolgt? Genau deswegen. Es heißt in 1. Mose 4:8,

"Und Kain redete mit seinem Bruder Abel; und es geschah, als sie auf dem Feld waren, da erhob sich Kain gegen seinen Bruder Abel und schlug ihn tot. ..."

War das eine Verhöhnung der Gerechtigkeit? Die Gerechtigkeit wurde verhöhnt, denn der Gerechte war Abel und der Böse war Kain. Die Bösen gewinnen und die Gerechten verlieren, das ist nicht gerecht. In 4:10 finden wir also etwas sehr Interessantes, das dem fünften Siegel sehr ähnlich ist. Dort heißt es:

"…Er aber sprach:…"

Gott spricht zu Kain:

"…Was hast Du getan? Horch! Die Stimme des Blutes Deines Bruders …"

Was?

"…schreit zu Mir von dem Erdboden!…"

Was macht das Blut von Abel? Es schreit auf. Wonach schreit es? Es verlangt nach Gerechtigkeit, nach Rechtfertigung, weil ein großes Unrecht geschehen ist. Abel war rechtschaffen und gehorsam. Er betete Gott so an, wie Gott es sagte, und doch wird er getötet und Kain lebt, was für eine Gerechtigkeit soll das sein? Also schreit das Blut Abels auf, damit der Gerechtigkeit Genüge getan wird.

Ich möchte die Anmerkung lesen, weil sie einige sehr wichtige Punkte enthält. Satan war der Rädelsführer bei Abels Tod. Wir finden in 1. Johannes 3:12 diese Worte:

"Nicht wie Kain, der aus dem Bösen war und seinen Bruder erschlug. Und warum erschlug er ihn?..."

Mit anderen Worten, warum war Abel ein Märtyrer?

"…Weil…"

Und jetzt hört Euch das an, nicht wegen seines Glaubens, sondern wegen was? Weil ...

"…seine Werke böse waren, die seines Bruders…"

Was?

"…aber gerecht."

Mit anderen Worten: Abel war gehorsam und verehrte Gott so, wie Gott es geboten hatte. Der Tod von Abel war eine Verhöhnung der Gerechtigkeit. Abel war der Gerechte und er starb; und Kain war der Ungerechte und er lebte. Der böse Kain, das ist ein wichtiger Punkt, vergoß das Blut seines Bruders am Fuß des Opferaltars.Sie errichteten einen Altar und brachten dort das Opfer dar, merkt Euch das bitte, denn wir werden darauf zurückkommen.

Und Abels Blut schrie nach Rechtfertigung und Gerechtigkeit von dort, wo es vergossen wurde, unter dem Altar, wenn man das so sagen kann. Und Abels Blut verlangt nach Rechtfertigung und Gerechtigkeit. Allem Anschein nach haben die Ungerechten gewonnen und die Gerechten verloren. An einem bestimmten Punkt mußte die Rechnung richtiggestellt werden. Das Blut von Abel schrie sinnbildlich nach Wiedergutmachung. Hilft uns dieser Hintergrund, das Fünfte Siegel zu verstehen? Es ist von entscheidender Bedeutung.

Man kann also nicht einfach in Offenbarung 6:-11 stehen bleiben und sagen: "Nun, wißt Ihr, das sind körperlose Geister, naja, getrennt vom Körper schreien sie zum Herrn." Nein, nein, es ist das Blut, das nach Rechtfertigung schreit, nach Gerechtigkeit.

Seht nun Hebräer 12:24. Spricht das Blut von Jesus auch? Spricht es besser als das Blut von Abel? Auf jeden Fall. Es heißt hier:

"…und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes, und zu dem Blut der Besprengung, das Besseres redet als das Blut Abels.…"

Warum? Weil Abels Blut nach Gerechtigkeit schreit und das Blut Christi für die Gerechtigkeit sorgt, deshalb spricht das Blut Christi besser, denn das Blut Christi wird Abel im Gericht rechtfertigen.

Wir können die Schreie der gerechten Märtyrer besser verstehen, wenn wir die "Verwünschungspsalmen" lesen. "Verwünschen" bedeutet, daß die Personen, denen Unrecht getan wird, nach einem Urteil zu ihren Gunsten ausrufen, sie verlangen nach Gerechtigkeit. Ich habe hier einen solchen "Verwünschungspsalm". Es gibt mehrere, in denen David sagt: "Herr, Du weißt, daß die Bösen mir das antun, was wirst Du dagegen tun?" Das sind die "Verwünschungspsalmen" oder "Fluchpsalmen". Psalm 79:9+10

"Hilf uns, Du Gott unseres Heils, um der Ehre Deines Namens willen, und rette uns und vergib uns unsere Sünden um Deines Namens willen! Warum sollen die Heiden sagen: »Wo ist nun ihr Gott?« Laß unter den Heiden offenbar werden vor unseren Augen die Rache für das vergossene Blut Deiner Knechte!…"

Versteht Ihr das Bild? Die Märtyrer, die das Blut vergossen haben, rufen und sie fragen:

"Bis wann wirst Du zulassen, daß wir niedergemäht werden, wenn wir so angebetet haben, wie Du es sagst, und wir haben Deine Gebote befolgt, wie kann es sein, daß Du das zuläßt? Bitte führe ein gerechtes Urteil herbei."

Nun gibt es einen weiteren alttestamentlichen Hintergrund zu dieser Vorstellung von den Seelen, die unter dem Altar hervorrufen, und dieser Hintergrund befindet sich in 3. Mose 4:7. Es gab zwei Altäre im Heiligtum:

  • 1. den Opferaltar, der sich im Vorhof befand,

  • 2. und der Räucheraltar, der im Heiligtum war.

Auf welchen Altar bezieht sich Offenbarung 6:9-11? Nun, die Antwort ist in 3. Mose 4:7. Lesen wir diesen Vers:

"Auch soll der Priester von dem Blut auf die Hörner des Altars für das wohlriechende Räucherwerk tun, der vor dem Herrn in der Stiftshütte steht;…"

Und hier ist ein Schlüsselwort, ein sehr wichtiges Wort, vergeßt es nicht.

"…alles übrige Blut…"

Was?

"…alles übrige Blut des Jungstieres aber…"

Das ist ein entscheidendes Wort.

"…soll er…"

Wohin soll er es tun? Er soll es ...

"…an den Fuß des Brandopferaltars gießen, der vor…"

Jetzt wissen wir, welcher Altar es ist.

"…dem Eingang der Stiftshütte ist.…"

Also von welchem Altar ist hier die Rede? Es handelt sich um den Opferaltar.

Nun laßt uns ein paar Punkte betrachten, die aus diesem besonderen Vers hervorgehen.Der Priester schüttete das Blut aus. "Schüttete" ist sehr wichtig. Er schüttete das Blut des Opfers am Fuß des Opferaltars aus. Der Priester opferte das Blut nicht auf dem Räucheraltar. Er legte nur Räucherwerk darauf, also kann es nicht der Räucheraltar sein, von dem hier die Rede ist. Der Ausdruck "ausgießen" oder "vergießen" beschreibt, was die Bösen mit dem Blut der Gerechten in Offenbarung 16:6 tun, darauf kommen wir etwas später zurück. Das Wort "erschlagen" oder "geschlachtet" ist das gleiche, das in Offnbarung 5:6 verwendet wird.

"…ein Lamm, wie geschlachtet;…"

Und der Opferaltar steht für das Opfer Christi auf Erden. Also müssen diese "Seelen" auf der Erde ausrufen, nicht im Himmel. Habt Ihr diesen Punkt verstanden? Ein sehr wichtiger Punkt, denn was die Nicht-Adventisten sagen, ist, daß diese Seelen unter dem Altar im Himmel schreien. Nein, der Altar ist nicht im Himmel, der Altar ist auf der Erde, denn der Vorhof *(1) stellt die Erde dar.

Der Vorhof des Heiligtums stellt das irdische Wirken Christi dar. Wo hat Christus gelebt? Auf der Erde. Wo ist Christus gestorben? Auf der Erde. Wo ist Christus auferstanden? Auf der Erde. Und so repräsentiert das Lager das Leben Christi. Der Opferaltar, den Tod Christi. Und das Waschbecken die Auferstehung Christi. Das Werk des Gerichts findet also auf der Erde statt, was bedeutet, daß die "Seelen unter dem Altar" nicht im Himmel sind. Warum sollten sie schreien, wenn sie im Himmel wären? Warum sollten sie sagen: "Herr! Räche uns!" Sie sollten den Herrn preisen und dort oben sehr glücklich sein. Das macht keinen Sinn.

Nun gibt es im Alten Testament eine enge Verbindung zwischen dem Wort "Seele" und "Blut". Wenn unschuldiges Blut, also das Leben, vergossen wird, schreit es sinnbildlich nach Gerechtigkeit. Was ist das Leben eines Menschen? Wenn ein Mensch stirbt, was passiert dann mit dem Blut, das durch den Körper fließt? Es hört auf zu kreisen und das Ergebnis ist Was? Der Tod.

Wir wollen ein paar Verse lesen, denn "Seele" ist sehr eng mit "Blut" verwoben. "Das Blut ruft aus", was bedeutet, daß "die Seele ausruft", weil die "Seele" oder das "Blut" des Menschen das ist, was schreit.

3. Mose 17:11

"Denn das Leben…"

Das ist genau das gleiche Wort "Seele", das Wort נֶפֶשׁ [nephesh] aber es wird hier mit "Leben" übersetzt.

"Denn das Leben des Fleisches ist im…"

Wo ist es? Es ist ...

"…im Blut, und Ich habe es Euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu erwirken für Eure Seelen. Denn das Blut ist es, das Sühnung erwirkt für die Seele."

5. Mose 12:23

"Nur daran halte fest, daß Du nicht das Blut ißt; denn das Blut ist das Leben ..."

פֶשׁ [nephesh]

Es ist das gleiche Wort "lebendige Seele", das wir in 1. Mose finden, als Gott den Menschen erschuf.

"…denn das Blut ist das Leben; und Du sollst das Leben nicht mit dem Fleisch essen!"

Was ist also die Seele? Es ist das Blut, es ist das Leben des Menschen, denn das Blut ist das Leben oder das Blut ist die "Seele". Was ist es also, das unter dem Altar in Offenbarung Kapitel 6 hervorruft? Es ist das Blut oder das Leben des Menschen, das da ruft.

Die Bibel beschreibt den Tod der Gerechten durch die Hände der Bösen als eine Opfergabe oder ein Opfer. Das ist interessant, nicht wahr?

"Vergießen". In Johannes 16:2 erklärte Jesus, daß diejenigen, die Seine Nachfolger töten würden, tatsächlich überzeugt seien, daß sie Gott einen Dienst der Anbetung erweisen würden. *(2) Das Wort "Dienst", das dort in Johannes 16:2 zu finden ist, daß sie "Dienst" anbieten würden, indem sie Gottes treues Volk töteten, ist das griechische Wort λατρεία [latreia], *(3) von dem wir das Wort "Götzendienst" haben. Mit anderen Worten, sie glauben, daß sie durch das Töten der Gerechten, durch das Vergießen ihres Blutes, Gott einen Dienst der Anbetung anbieten. Wie gesagt, das Wort "Dienst" in diesem Text ist λατρεία [latreia], woher wir das Wort "Götzendienst" haben, das in der King James Version allgemein mit "Dienst" übersetzt wird, aber eigentlich bedeutet es was? Eigentlich bedeutet es "Anbetung".

Offenbarung 16:6 erklärt, daß die Bösen, hört gut zu, das Blut von Gottes Volk vergossen haben. Sie glauben, daß sie Gott einen Dienst der Anbetung erweisen, sie glauben, daß sie Gott ein Opfer darbringen, indem sie die Gerechten umbringen. In Offenbarung 16:6 wird erklärt, daß die Gottlosen das Blut des Volkes Gottes vergossen haben. Auch hier handelt es sich um eine Begrifflichkeit für Opfer, wobei das Wort "vergießen" in all diesen Versen, die ich hier erwähne, von Opfern verwendet wird, 3. Mose 8:15 usw.

Hier ist eine weitere interessantes Einzelheit. Bezeichnenderweise bezeichnet Paulus seinen Märtyrertod als ein "Ausgießen des Opfers". Interessant. Paulus sollte zum Märtyrer werden und er spricht davon, daß sein Leben als Märtyrer, als "Opfer ausgegossen" wird.

Der Tod des Gerechten durch die Hand des Bösen war ein süßer Geruch für Gott, denn er offenbarte die Treue Seines Volkes und gewann viele Seelen für das Reich. In den Augen der Beobachter, wenn Jesus es wert war, für Ihn zu sterben, dann muß Er es auch wert sein, für Ihn zu leben. Hilft uns dieser Hintergrund also?

Was ist es also, das da schreit? Sind das körperlose Geister, die dort oben im Himmel bei Bewußtsein sind, und sie fordern Gerechtigkeit? Warum sollten sie nach Gerechtigkeit verlangen, wenn sie bereits dort oben sind und die Glückseligkeit des Himmels genießen? Das ergibt keinen Sinn. Das ist bildlich gemeint. In der Offenbarung haben wir es mit Bildern zu tun. Sinnbildlich ruft ihr Blut, ihr Leben, denn ihr Leben ist ihnen genommen worden. Genauso wie das Blut von Abel aufschreit, oder das Leben von Abel herausruft, daß Gott Gerechtigkeit üben soll, weil die Bösen glaubten, daß sie, indem sie das Blut der Märtyrer vergossen, Gott einen Dienst der Anbetung darbrachten. Und wenn die Dinge in der Zukunft und im Gericht gesehen werden, werden sie sehen, daß sie in Wirklichkeit Satan einen Dienst der Anbetung dargebracht haben.

Was war nun der Grund für das Martyrium dieser Menschen während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft, während der Zeit des vierten Pferdes? Nun, die Märtyrer starben gemäß dem, was wir gelesen haben, für das Wort Gottes und das Zeugnis, das sie hochhielten. Das Wort Gottes bezieht sich auf ihre Lehren und das Zeugnis, das sie hatten, beschreibt ihr praktisches Lebenszeugnis, das den Charakter Jesu offenbarte. Das eine sind also die Lehren und das andere ist das Leben. Und das werden wir jetzt auspacken.

Das Wort "Märtyrer" μάρτυς [martus] bedeutet wörtlich "einer, der Zeugnis gibt" oder "einer, der Zeugnis ablegt". {Ein Augen oder Ohrenzeuge, Laut Strong's *(4)} Offenbarung 12:11 hilft uns, die Bedeutung dieses Wortes zu verstehen.

Dieser Text erzählt uns, daß die Gläubigen Gottes den Teufel überwunden haben, wie? Durch das Wort ihres Zeugnisses, und sie liebten ihr Leben nicht bis in den Tod. Warum wurden sie also gemartert? Für das Wort Gottes und für das Zeugnis, das sie gaben.

Das Wort "Zeugnis" wird im Neuen Testament an drei Stellen mit "Märtyrer" übersetzt.

Erstens wird Stephanus genannt, eigentlich nennt Paulus später nach seiner Bekehrung Stephanus, "Gottes Märtyrer", das heißt, er war was? Er war Gottes Zeuge.

War es übrigens ein sehr, sehr gutes Zeugnis? Wußte Saulus von Tarsus, daß Stephanus recht hatte und er im Unrecht war? Das könnt Ihr glauben, daß er es wußte. Er wußte es. Das Zeugnis von Stephanus bewirkte tatsächlich die Bekehrung von Saulus. War es das also wert? Hat der Tod von Stephanus Frucht gebracht? Das hat er ganz sicher. Wäre es nicht wunderbar, die Begegnung von Saulus und Stephanus im Reich Gottes zu sehen? Ja, denn Stephanus wußte nicht, daß Saulus sich bekehrt hatte, also stellt Euch vor, nun ja, wenn sie in den Himmel kommen und hier kommt Stephanus und geht in die eine Richtung und Paulus geht in die andere Richtung und Stephanus muß sich die Augen reiben, "Was!?" Ich dramatisiere nur für den Effekt. "Saulus? Das gibt's doch nicht, was machst Du denn hier?" - "Nun, ich danke Dir, Stephanus, für Dein Zeugnis." Verstehst Ihr das Bild? Stephanus hat also eine kraftvolle Predigt gehalten, aber er hat auch Zeugnis abgelegt, er war bereit, für seinen Glauben zu sterben.

So wird es auch in Offenbarung 2:13 für einen Märtyrer namens Antipas verwendet, der sein Leben gab. Und schließlich wird es in Offenbarung 17:6 verwendet, wo das Gericht über die große Hure hereinbricht, weil sie diejenigen gemartert hat, die für Jesus Zeugnis abgelegt haben.

Jetzt können wir ein bißchen besser verstehen, was das Wort Gottes und das Zeugnis für Jesus bedeutet, warum diese Märtyrer getötet wurden. Wir können das ein bißchen besser erkennen, wenn wir uns ein paar Beispiele anschauen.

Zunächst einmal Paulus. Wir haben dieses recht lange Zitat aus "Review and Herald" vom 8. September 1885, wo Ellen White die Begegnung von Paulus mit den politischen Führern seiner Zeit beschreibt. Ich lese das mal vor.

"Als er vor Königen und Würdenträgern der Erde stand, die sein Leben in ihren Händen hielten, zitterte er nicht, denn er hatte sein Leben Gott übergeben, und es war in Christus verborgen. Er erweichte durch seine Höflichkeit die Herzen dieser Machtmenschen, Männer von grimmigem Gemüt, böse und verdorben, wie sie auch in Herz und Leben waren. Er vergaß nicht seine Position oder die Wichtigkeit des Anlasses. Er eiferte für die Wahrheit, ..."

Das wäre das Wort Gottes, richtig?

"…trat kühn für Christus ein, aber der Anstand der Haltung, die Anmut wahrer Höflichkeit kennzeichnete sein ganzes Verhalten. Als er seine Hand ausstreckte, wie es seine Gewohnheit war, wenn er sprach, verursachten ihm die klirrenden Ketten keine Scham und Verlegenheit. Er sah sie als Zeichen der Ehre an und freute sich, daß er für das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi leiden durfte. …"

Seht, jetzt verstehen wir den Ausdruck ein wenig besser.

"…Umgeben von Philosophen, Königen und Kritikern war er der Botschafter Gottes, seine Argumentation war so klar und überzeugend, daß sie den verschwenderischen König erzittern ließ, als Paulus über seine Erfahrung sprach…"

Seht, da ist dieses Zeugnis.

"…seine Erfahrung, die zeigte, was den Wandel in seinen religiösen Ansichten bewirkt hatte, der die Bosheit der Juden erregte. Er verherrlichte Jesus Christus als den Erlöser der Welt…"

Das ist sein Zeugnis.

"…Gnade wie ein Engel der Barmherzigkeit läßt seine Stimme süß und klar erklingen, indem er die Geschichte des Kreuzes wiederholt, die unvergleichliche Liebe Jesu…"

Was für eine schöne Beschreibung dessen, was das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus oder das Zeugnis für Jesus Christus ist.

Nun können wir auch sehen, was dieser Ausdruck bedeutet, warum die Märtyrer getötet wurden, indem wir uns das Beispiel von dem Apostel Johannes, ansehen, wie er vor dem Kaiser Domitian erscheint, der ihn nach Patmos verbannt hat. Ich möchte dieses Zitat lesen. Es stammt aus dem Buch, "Das Wirken der Apostel", Seite 566:

"Johannes antwortete für sich selbst in einer klaren und überzeugenden Weise und mit einer solchen Einfachheit und Offenheit, daß seine Worte eine starke Wirkung hatten. Seine Zuhörer waren erstaunt über seine Weisheit und Beredsamkeit. Doch je überzeugender sein Zeugnis war, desto tiefer wurde der Haß seiner Gegner. Kaiser Domitian war von Wut erfüllt. Er konnte weder die Argumentation des treuen Fürsprechers Christi anfechten noch die Kraft, die seine Wahrheitsbekundung begleitete, übertreffen, doch er beschloß, seine Stimme zum Schweigen zu bringen."

Fangt Ihr also ein Bild davon ein, was für Menschen die Märtyrer waren? Sie waren nett, aber sie gaben das Wort klar und direkt weiter, so daß es verstanden werden konnte. Also, was hat Domitian mit Johannes gemacht? Er versuchte als erstes, den Apostel Johannes zu kochen, er versuchte ihn zu braten, das wäre ein besserer Ausdruck, er versuchte, ihn in Öl zu braten, er wurde in einen Kessel mit brennendem Öl geworfen und nichts passierte. Es war wie bei Sadrach, Meschach und Abednego, denen die Flammen nichts antun konnten. Also sagte Domitian: "Nun, wenn ich ihn nicht braten kann, werde ich ihn auf die Insel Patmos verbannen." Und genau dort hat Johannes das Buch der Offenbarung geschrieben.

Betrachten wir nun das fünfte Siegel und das Buch der Offenbarung Kapitel 5. Die Märtyrer, die die Inquisition *(5) während der Zeit des vierten Siegels tötete, riefen unter dem fünften Siegel nach Gerechtigkeit. Laßt uns anschauen, wie Ellen White das vierte und fünfte Siegel miteinander verbunden hat, das ist eine wichtige Aussage hier, denn wir werden sehen, daß diejenigen, die während des vierten Siegels gestorben sind, unter dem fünften Siegel nach Gerechtigkeit verlangen werden. Dies befindet sich in dem Buch "Der große Kampf", auf Seite 59 und 60.

"Im 13. Jahrhundert wurde die schrecklichste aller Maschinen des Papsttums eingerichtet, die Inquisition. Der Fürst der Finsternis wirkte mit den Führern der päpstlichen Hierarchie zusammen. In ihren geheimen Beratungen…"

Seht, auch Satan hat Räte.

"…In ihren geheimen Beratungen steuerten Satan und seine Engel den Verstand der bösen Menschen, während unsichtbar in der Mitte …"

Hört gut zu!

"…ein Engel Gottes stand, der das furchtbare Geschehen ihrer frevelhaften Beschlüsse aufzeichnete und die Geschichte von Taten schrieb, die zu schrecklich waren, um sie menschlichen Augen zu zeigen.…"

Was geschieht also, während die Inquisition die Heiligen Gottes tötet? Ihr werdet gleich sehen, daß das Papsttum versucht hat, all diese Aufzeichnungen auszulöschen, damit die Menschen sich nicht an die Grausamkeit erinnern, die sie beim Töten der Märtyrer ausgeübt haben. Aber es ist alles in den himmlischen Büchern geschrieben, und es wird nach dem Millennium vor ihnen erscheinen, wie wir gesehen haben. Das ist die Entfaltung der Schriftrolle. Sie fährt fort:

"…Babylon die Große war trunken vom Blut der Heiligen. Die verstümmelten Gestalten von Millionen von Märtyrern…"

Hier haben wir nun das fünfte Siegel.

"…Millionen von Märtyrern schrien zu Gott um…"

Was?

"…um Rache an dieser abtrünnigen Macht."

Ist das der Aufschrei der Märtyrer? Ja. Welche Märtyrer? Diejenigen, die während der Zeit der päpstlichen Herrschaft getötet wurden, als es die Inquisition gab. Jetzt haben wir also einen klaren Hinweis auf das vierte und fünfte Siegel, obwohl Ellen White die Verse nicht zitiert. Ihr sagt jetzt vielleicht: "Nun, sie hatte nie etwas über das vierte und fünfte Siegel zu sagen." Das hat sie, sie erwähnt nur die Verse nicht. Seht, wir müssen scharfsinnig sein, zuerst müssen wir die Bibelstelle mehrmals lesen, sie klar im Kopf haben, und dann im Geist der Weissagung nachsehen, wo Ellen White eine ähnliche Terminologie verwendet, denn sie kommentiert wahrscheinlich diese Verse, diese gewissen Verse.

Es ist bemerkenswert, dass Ellen White in dieser Aussage bekräftigt, daß die Engel eine sorgfältige Aufzeichnung über die ungerechten Entscheidungen irdischer Gerichte gegen Gottes Volk führten. Beachtet zwei weitere Aussagen, in denen Ellen White über die himmlische Aufzeichnung schreibt. Hier spricht sie über das Papsttum, das versucht, alle Aufzeichnungen über die Grausamkeiten, die sie gegenüber den Märtyrern ausübten, auszutilgen.

"Die Geschichte des Volkes Gottes während der Zeitalter der Finsternis, die auf die römische Vorherrschaft folgten, ist im Himmel geschrieben, aber sie haben wenig Platz in menschlichen Aufzeichnungen. Wir können nur wenige Spuren ihrer Existenz finden, außer in den Anklagen ihrer Verfolger. Es war die Politik Roms, jede Spur von Abweichung von ihren Lehren oder Verordnungen auszulöschen, alles Ketzerische, ob Personen oder Schriften, suchte sie zu vernichten. Die Äußerung von Zweifeln oder die Infragestellung der Autorität päpstlicher Glaubenssätze reichte aus, um das Leben eines Reichen oder Armen, eines Hohen oder eines Niedrigen zu verwirken. Rom bemühte sich auch, jede Aufzeichnung seiner Grausamkeit gegenüber Andersdenkenden zu vernichten. Päpstliche Konzile verfügten, daß Bücher und Schriften, die solche Aufzeichnungen enthielten, den Flammen übergeben werden sollten. Vor der Erfindung des Buchdrucks gab es nur sehr wenige Bücher und in einer für die Aufbewahrung ungünstigen Form, daher gab es wenig, was die Romanisten daran hinderte, ihr Vorhaben auszuführen." {"Der große Kampf", Seite 61-62}

Es wurden nicht nur Ungerechtigkeiten vor menschlichen Gerichten begangen, sondern die Gerichtsakten wurden ausradiert. Aber Gott hat eine unauslöschliche Aufzeichnung in den himmlischen Büchern, und Er wird sie uns vorlegen, wenn Er richtet und das Blut Seines Volkes rächt. Die zweite Aussage, "Der große Kampf", Seite 77:

"Als Rom einst beschloß, die verhaßte Sekte auszurotten…"

Das sind die Waldenser.

"…wurde vom Papst eine Bulle erlassen…"

Das ist ein päpstlicher Brief.

"…die sie als Ketzer verurteilte und zur Schlachtung auslieferte. Sie wurden nicht als Müßiggänger oder unehrlich oder unordentlich angeklagt, sondern es wurde erklärt, daß sie einen Schein von Frömmigkeit und Heiligkeit hatten, der die Schafe der wahren Herde verführte. Deshalb ordnete der Papst an, daß diese bösartige und abscheuliche Sekte von Bösewichten, wenn sie sich weigern, abzuschwören, wie giftige Schlangen zertreten werden soll…"

Und das ist ein Zitat des Historikers Wylie: *(6)

"Erwartete dieser hochmütige Potentat, diesen Worten wieder zu begegnen?..."

War diesem Papst nun klar, daß er diesen Worten wieder begegnen würde?

"... Wußte er, daß sie in den Büchern des Himmels eingetragen waren, um sie ihn beim Gericht zu gegenüber zu stellen?"

Wie lautet also der Schmerzensschrei der Märtyrer? "Wie lange noch, bis Du uns richtest und rächst?" Gott sagt: "Ruht, denn eines Tages..."

Übrigens sind "richten" und "rächen" nicht dasselbe.

Richten findet vor der Wiederkunft statt, das Rächen findet bei der Wiederkunft statt. Zuerst müssen die Aufzeichnungen im Himmel geprüft werden, und dann wird ein Urteil herumgedreht, ein Urteil zugunsten der Heiligen und gegen das Kleine Horn. Und dann, wenn Jesus kommt, wird Er Sein Volk rächen, aber dazu kommen wir später.

Die Frage ist, wann werden sich diese Kirchenführer den Aufzeichnungen stellen müssen, die die Engel während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft aufgeschrieben haben? Die Antwort liegt in dieser folgenden Aussage. Wann werden diejenigen, die das Volk Gottes gemartert haben, sich den Aufzeichnungen über ihre Taten stellen müssen? Es wird sein, wenn die Schriftrolle in der rechten Hand des Vaters, der auf dem Thron sitzt, nach dem Millennium vor ihnen entrollt wird. Seht nun dieses sehr interessante Zitat:

"Dort…"

Das ist außerhalb des neuen Jerusalem nach dem Millennium.

"Dort sind päpstliche Priester und Prälaten, die behaupten, Botschafter Christi zu sein, und doch die Folterbank, den Kerker und den Scheiterhaufen einsetzen, um das Bewußtsein des Volkes zu beherrschen. Da sind die stolzen Pontifexe, die sich über Gott erhoben und sich anmaßten, das Gesetz des Allerhöchsten zu ändern. Diese angeblichen "Kirchenväter" haben Gott gegenüber eine Rechenschaft abzulegen, von der sie gerne entbunden wären. Zu spät erkennen sie, daß der Allwissende eifersüchtig auf Sein Gesetz ist und die Schuldigen keineswegs freisprechen wird. Sie lernen jetzt, daß Christus seine Interessen mit denen Seines leidenden Volkes verbindet, und sie fühlen die Kraft Seiner eigenen Worte: »Was Ihr einem von diesen Meinen geringsten Brüdern getan habt, das habt Ihr Mir getan.«" {"Der große Kampf", Seite 667}.

Die Engel schrieben in den Büchern des Himmels all die ungerechten Taten des päpstlichen Systems auf, die während des finsteren Mittelalters gegen Gottes Volk verübt wurden.

Eines Tages wird der Löwe aus dem Stamm Juda die Aufzeichnungen vor dem Universum öffnen und Gott wird richten und das Blut derer rächen, die zu Unrecht gestorben sind. Das heißt, Gott wird die irrtümlichen Urteile irdischer Gerichte gegen Gottes Volk berichtigen. Das göttliche Oberste Gericht des Universums wird die Entscheidungen der niederen menschlichen Gerichte auf Erden aufheben. Die bösen Priester, Prälaten und Päpste werden sehen, wie das versiegelte Buch geöffnet wird und sie werden sich an alles erinnern, was sie dem Volk Gottes angetan haben. Sie werden dann vor dem Universum bekennen, daß sie im Unrecht waren und daß Gottes Volk im Recht war.

"Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, oh Herr." {Offenbarung 15:3}

Daniel 7 beschreibt anschaulich das Gericht, bei dem die Urteile menschlicher Gerichte umgestoßen werden. Daniel 7:21, 25 beschreibt das päpstliche Kleine Horn, das die Heiligen des Allerhöchsten verfolgte für "eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit". Während dieser Zeit mähte das Papsttum das Volk Gottes ohne Gnade nieder, die Gerechten starben und die Bösen lebten. Das menschliche Gericht der Inquisition befand Gottes Volk für schuldig und ließ es hinrichten. Dies geschah während der Zeit des vierten Pferdes. Die ungerechten Urteile der menschlichen Gerichte mußten berichtigt und das richtige Urteil gesprochen werden. Das ist der Grund, warum die Märtyrer, die das Papsttum verurteilte und tötete, zu Gott schrien, daß Er sie richten und rächen möge. Versteht Ihr das Bild hier?

Mit anderen Worten gibt es hier also einen Fluß zu den Siegeln, eine Abfolge. Sie sind nicht unabhängig von einander. Ellen White hat das noch einmal in "Christi Gleichnisse", auf Seite 177, geschrieben:

"Millionen sind mit Ehrlosigkeit beladen ins Grab gegangen, weil sie sich weigerten, den trügerischen Ansprüchen Satans nachzugeben. Von menschlichen Gerichten wurden die Kinder Gottes als niederträchtige Verbrecher verurteilt. …"

Wer hat also Gottes Volk als abscheuliche Verbrecher verurteilt? Menschliche Gerichtshöfe. Sie fährt fort:

"…Aber der Tag ist nahe, an dem Gott selbst der Richter ist, dann werden die Entscheidungen der Erde…"

Was?

"... umgedreht. Die Zurechtweisung Seines Volkes wird weggenommen werden. Weiße Gewänder werden einem jeden von ihnen gegeben werden..."

Sie spricht tatsächlich noch einmal über das fünfte Siegel.

Der Zweck des himmlischen Gerichts in Daniel 7 ist es, die Fälle derer zu rechtfertigen, die das "kleine Horn" während der 1260 Jahre ungerechtfertigt verurteilt und getötet hat. Also Daniel 7:26+27, versteht Ihr Daniel 7 jetzt ein bißchen besser, also was der Zweck des Gerichts in Daniel 7 ist? Ist das nur die Verurteilung des "kleinen Horns"? Nein! Die Werke des "kleinen Horns" werden zur Schau gestellt, aber mit dem Zweck, um zu zeigen, daß Gottes Volk im Recht war und um das Urteil umzukehren, das von dem menschlichen Gericht gefällt wurde. Mit anderen Worten, der Zweck ist, die Heiligen des Allerhöchsten zu rechtfertigen. Das Hauptaugenmerkmal liegt auf den Heiligen und nicht dem "kleinen Horn". Nur, daß das "kleine Horn" Gottes Volk verfolgte.

Und übrigens sagen Leute wie Desmond Ford, daß Daniel 7 sich nur mit dem Gericht des "kleinen Horns" und den Heiligen, die während der 1260 Jahre lebten, beschäftigt. Nein. Was einfach passiert, ist, daß der Schwerpunkt von Daniel 7 das Gericht über diejenigen ist, die von dem "kleinen Horn" verfolgt wurden. Das heißt aber nicht, daß Gott nicht auch alle anderen in diesem Gericht richten wird. Ein vergleichbarer Sachverhalt ist Offenbarung 20:4, ein sehr interessanter Vers, in dem es heißt, daß diejenigen, die enthauptet wurden, weil sie das Tier oder sein Bild nicht angebetet haben, regieren werden und die Bösen während der tausend Jahre richten werden. Sind sie also die einzigen, die am Gericht über die Gottlosen teilnehmen werden? Nein. Das ist nur der Schwerpunkt des Verses. Das heißt aber nicht, daß es nicht auch eine breitere Anwendung gibt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Wißt Ihr, wenn jemand zum Beispiel 2. Mose 31 nimmt, wo Gott über den Sabbat spricht, Verse 16+17, so sagt Gott dort:

"Er ist ein ewiges Zeichen zwischen Mir und den Kindern Israels."

So sagt Ihr vielleicht: "Schau, es ist nur für Israel." Dort steht aber nicht, daß es ausschließlich für Israel wäre. Gott sagt:

"Er ist ein ewiges Zeichen zwischen Mir und den Kindern Israels."

Weil Israel zu diesem Zeitpunkt Sein Volk war, heißt das aber noch lange nicht, daß es nicht auch ein Zeichen für alle anderen ist. Das heißt nicht, daß es ausschließlich für Israel ist. In der Tat zeigt das Neue Testament, daß es auch für die Gemeinde ist. Paulus und Petrus und die Apostel hielten den Sabbat. Nur weil dieser bestimmte Abschnitt in Daniel 7 sich mit den Verfolgungen des "kleinen Horns" gegen Gottes Volk während der 1260 Jahre befaßt, bedeutet das also nicht, daß es ausschließlich nur für diese Gruppe gilt. Könnt Ihr mir folgen? Ich möchte nun Daniel 7:26+27 lesen.

"Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die Herrschaft wegnehmen,..."

Dies geschieht im Gericht, das ist das was der Richter macht.

"…um sie endgültig zu vertilgen und zu vernichten. Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden Ihm dienen und gehorchen!«"

Seht Ihr, was hier geschieht? Wem wird die Herrschaft weggenommen? Dem Verfolger, dem "Kleinen Horn". Wem wird sie gegeben? Den Heiligen des Allerhöchsten, und Jesus. Daniel Kapitel 7 sagt also, daß Gott das, was auf der Erde in irdischen Gerichten geschah, wiedergutmachen wird.

Das Buch der Offenbarung 5:1+2 enthält die unauslöschliche Niederschrift der Taten, die die Engel während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft aufgezeichnet haben. Nach dem Millennium wird Jesus, der Löwe aus dem Stamm Juda, dieses Buch öffnen, und die bösen Unterdrücker des Volkes Gottes werden sich an ihre bösen Taten gegenüber den Gerechten erinnern. Dieses Buch enthält nicht nur die unheilvolle Aufzeichnung der päpstlichen Geschichte, obwohl das der Schwerpunkt des fünften Siegels ist. Versteht Ihr, daß das Fünfte Siegel einen bestimmten Schwerpunkt hat? Aber es kann auch einen breiteren Fall haben. Wißt Ihr, warum nicht alle anderen Fälle ins Blickfeld gerückt werden, daß auch alle anderen gerichtet werden? Aus dem einfachen Grund, weil das im Moment nicht der Brennpunkt ist. Der Hauptaugenmerkmal liegt auf den 1260 Jahren, auf der Geschichte der christlichen Gemeinde. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Das Buch enthält also nicht nur die unheilvolle Aufzeichnung der päpstlichen Geschichte, sondern die gesamte Menschheitsgeschichte, einschließlich der Taten der religiösen Führer gegen Jesus, als die jüdische Führung Barabbas über Jesus stellte. Ellen White erzählt uns davon und ich habe diese Aussage bereits gelesen:

"So trafen die jüdischen Führer ihre Wahl, ihre Entscheidung wurde in das Buch eingetragen, das Johannes in der Hand dessen sah, der auf dem Thron saß, das Buch, das kein Mensch öffnen konnte.…"

Und nun beachtet dies. Werden nur die Päpste sehen, daß ihr Urteil nach dem Millennium rückgängig gemacht wurde? Sind die Päpste die Einzigen? Nein. Wird Kain es sehen, was er Abel angetan hat? Auf jeden Fall. Werden die religiösen Führer zur Zeit Christi sehen, was sie Jesus angetan haben? Seht Ihr das Hauptaugenmerkmal? Ich möchte, daß wir das verstehen, daß er Schwerpunkt von Offenbarung Kapitel 6 auf einem bestimmten Zeitabschnitt liegt, aber es schließt die Tatsache nicht aus, daß jeder nach den 1000 Jahren aus allen Zeitaltern die Umkehrung der falschen Urteile sehen wird, die in den irdischen Gerichten vollzogen wurden. So heißt es dort:

"So trafen die jüdischen Führer ihre Wahl, ihre Entscheidung wurde in das Buch eingetragen, das Johannes in der Hand dessen sah, der auf dem Thron saß, das Buch, das kein Mensch öffnen konnte. In ihrer ganzen Rachsucht wird diese Entscheidung ihnen erneut vor Augen geführt werden an dem Tag, wenn der Löwe aus dem Stamm Juda das Buch entsiegeln wird." {"Christi Gleichnisse" Seite 292},

Und wann wird das sein? Nach den tausend Jahren, wenn der Panoramablick über der Heiligen Stadt zu sehen sein wird. Die Entscheidung wird vor den jüdischen Führern nach dem Millennium erscheinen, wenn sie außerhalb der Heiligen Stadt sind.

"Der große Kampf", Seite 666, Hier ist die Rede von der Panorama-Ansicht, also dem Entfalten der Schriftrolle, nicht in Hochauflösung, sondern in Ultra-Hochauflösung. Was für eine Technologie muß Gott haben, um die gesamte Geschichte der Menschheit aufgezeichnet zu haben, ohne eine Kleinigkeit auszulassen? Und wir halten uns für so großartig, weil wir in der Lage sind, eine Menge Informationen in einem Computer zu speichern. Was für eine Technologie ist nötig, um alles, was jemals passiert ist, in unendlicher Ausführlichkeit aufzuzeichnen, das ganze Leben eines jeden Menschen, der jemals auf dem Planeten Erde gelebt hat. Wir kennen diese Art von Technologie nicht. Wir haben nur eine Art klitzekleine Kopie der Technologie gemacht, die Gott hat. Hier ist sie, es geht um die letzten Stunden im Leben Christi.

"Das furchtbare Schreckensbild erscheint so, wie es war. Satan, seine Engel und seine Untertanen haben keine Macht, sich von dem Bild ihres eigenen Werkes abzuwenden. Jeder Darsteller erinnert sich an die Rolle, die er gespielt hat. Herodes, der die unschuldigen Kinder von Bethlehem tötete, damit er den König von Israel vernichten konnte. Die niederträchtige Herodias, auf deren schuldiger Seele das Blut von Johannes dem Täufer haftet. Pilatus der Schwächling und Gelegenheitsmensch. Die spöttischen Soldaten. Die Priester und Machthaber. Und die wahnsinnige Menge, die schrie: »Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!« Alle sehen die Ungeheuerlichkeit ihrer Schuld. Sie versuchen vergeblich, sich vor der göttlichen Majestät Seines Antlitzes zu verstecken, das die Herrlichkeit der Sonne überstrahlt, während die Erlösten ihre Kronen zu den Füßen des Erlösers niederlegen und ausrufen: »Er starb für mich!«"

Sind die Siegel nicht beeindruckend? Und wenn man wirklich alle Zusammenhänge der Siegel versteht, ist es großartig. Kein menschlicher Verstand hätte sich das ausdenken können. Kein menschlicher Geist hätte die Siegel aufschreiben können. Und wenn man dann die Geschichte vergleicht, paßt sie haargenau zu dem, was man in der Beschreibung der Siegel in Offenbarung Kapitel 6 findet. Es ist zu ausgeklügelt, als daß ein menschliches Wesen dies hätte erfinden können.

Nun, es gibt einen Punkt, den wir abdecken wollen, bevor wir diesen ersten Abschnitt über das fünfte Siegel zu Ende bringen, und das ist, daß das fünfte Siegel zwei Stufen hat: Eine vergangene Stufe und eine zukünftige Stufe.

Das fünfte Siegel macht deutlich, daß das Ausrufen der Märtyrer zwei verschiedene geschichtliche Stufen hat: die Märtyrer der Vergangenheit, d.h. diejenigen, die das Papsttum während des vierten Siegels getötet hat, und die Märtyrer der Zukunft, diejenigen, die das Papsttum töten wird, wenn es von seiner tödlichen Wunde wieder aufersteht. Und wir werden in unserem Studium feststellen, daß das sechste Siegel auch zwei Stufen hat.

Das fünfte Siegel besagt: "Wann wirst Du richten und unser Blut rächen?" Nun, den Märtyrern wird gesagt: "Haltet aus, ruht eine Weile, bis die zukünftigen Märtyrer getötet sind, und dann werde Ich rächen." Wir wollen uns zwei Übersetzungen von Offenbarung 6:11 ansehen, die uns helfen, diese beiden Stufen zu verstehen. In der New King James bekommt man auch irgendwie einen Eindruck davon, daß es zwei Stufen gibt, aber diese beiden Versionen, die ich hier eingefügt habe, machen es noch deutlicher. Die erste ist Offenbarung 6:11 in der "New Century Version". (dt.: Neue Jahrhundert Version)

"Und jeder von ihnen…"

Das sind die Märtyrer, die in der ersten Zeit getötet wurden.

"…wurde ein weißes Gewand gegeben,…"

Und das ist übrigens das Gericht im Himmel, sie werden im Himmel gerichtet, ihnen wird ein weißes Gewand gegeben.

"…und es wurde ihnen gesagt,…"

Was wurde ihnen mitgeteilt?

"…sie sollen noch eine kurze Zeit warten. Da waren noch,…"

Hört gut zu!

"…Da waren noch einige ihrer Mitknechte und Brüder und Schwestern im Dienst Christi, die wie sie getötet werden mußten. Sie mußten warten, bis dies alles beendet war."

Ist das nicht eine schöne Übersetzung? Das macht es super kristallklar.

Und dann die "Contemporary English Version" (dt.: Zeitgenössische englische Version), offensichtlich sind das Umschreibungen, aber immer, wenn ich eine Umschreibung benutze, dann deshalb, weil sie mit dem übereinstimmt, was in angeseheneren Übersetzungen tatsächlich gesagt wird, es ist also nichts falsch daran, Umschreibungen zu benutzen, solange die Umschreibungen nicht über das hinausgehen, was der Text tatsächlich sagt. So heißt es in Offenbarung 6:11 in der "Contemporary English Version":

"Dann wurde jedem der Getöteten,…"

Das ist die Vergangenheitsform.

"…ein weißes Gewand gegeben und gesagt, er solle eine Weile ruhen. Sie mußten warten, bis die vollständige Zahl der anderen Diener und Anhänger des Herrn getötet sein würde."

Wird es also eine zukünftige Gruppe von Märtyrern geben? Ja. Und wer wird hinter dem Martyrium dieser Menschen stehen? Dasselbe System, das es beim ersten Mal getan hat, denn in Offenbarung 13 heißt es, daß dieses System eine tödliche Wunde erhalten hat, und zu einer bestimmten Zeit war es außer Gefecht gesetzt, es war außer Betrieb, es erholte sich, wenn man so will. Aber in Offenbarung 13:3 heißt es, daß seine tödliche Wunde geheilt werden wird, und die ganze Welt wird diesem System nachtrauern, bis auf einen kleinen Überrest, und dieser kleine Überrest wird trotz der Tatsache, daß es ein Todesurteil gegen diejenigen geben wird, die das Tier nicht anbeten und sein Malzeichen empfangen, Gott treu bleiben, und viele von ihnen werden während der kleinen Zeit der Trübsal getötet werden.

Es wird also Märtyrer geben, nicht aber nach dem Ende der Gnadenzeit. Nach dem Ende der Gnadenzeit wird es keine Märtyrer geben, denn was ist der Zweck, warum Gott erlaubt, daß ein Menschen stirbt? Es ist ein Zeugnis. Wir haben das schon festgestellt, ein Glaubenszeuge. Wäre der Tod von Gottes Volk nach dem Ende der Gnadenzeit ein Zeuge? Nein, denn alle Verlorenen gehen verloren. Es gibt keine Möglichkeit, daß jemand durch ihr Zeugnis gerettet wird, was wäre also der Zweck? Es gäbe keinen Zweck. Deshalb sagt Ellen White, daß es nach dem Ende der Gnadenzeit keine Märtyrer mehr geben wird.

Wenn Ihr eine interessante Geschichte darüber studieren wollt, wie die Zeit der Trübsal sein wird und was Gottes Volk durchmachen wird, dann lest das Buch Hiob, das ist die beste Anschauungsgeschichte in der ganzen Bibel darüber, was mit Gottes Volk geschehen wird. Gottes Volk wird alles verlieren, so wie Hiob alles verloren hat. Er verlor die Unterstützung seiner Freunde, er verlor die Unterstützung seiner Frau, er verlor seine Gesundheit, er verlor all seinen Besitz, er verlor seine Kinder, und lange Zeit hatte er das Gefühl, auch Gott verloren zu haben. Er klagt: "Warum hast Du mich verlassen? Warum antwortest Du mir nicht?" Aber ganz am Ende hat Gott Hiob gerechtfertigt und Gott gab Hiob doppelt so viel, wie er vor seiner großen Prüfung hatte. Das Buch Hiob ist eine Beschreibung von Gottes Volk, wie es in der Zeit der Not leben wird. Und so müssen wir, wie es in Jakobus 5 heißt, die Geduld von Hiob haben, die Ausdauer von Hiob, wir müssen eine starke, unzerstörbare Beziehung zu Jesus Christus haben, denn wenn wir in dieser kleinen Zeit der Trübsal am Leben sind, werden wir Zeugnis geben müssen, auch unter dem Risiko, unser eigenes Leben zu verlieren, um Christi willen und um des Evangeliums willen.

Übersetzung - Manuela Sahm - April 2021 ©

Stephen Bohr - "Die sieben Siegel in Offenbarung" - (13) "Das fünfte Siegel"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative und unentgeltlich übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben.

(E-mail: Vortrag@gmx.de) - (Paypal: Vortrag@gmx.de)

Ich freue mich auf eine Antwort.

Liebe Grüße und Gottes Segen,

Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=36O-92OOBNU&list=PLIWJyuxBfZ7jOXvy2XrgAglSj5BfaVb8_&index=13

*(1)

Das irdische Heiligtum, also die sogenannte "Stiftshütte", die die Israeliten in der Wüste aufgebaut haben, war ein Abbbild des Heiligtums im Himmel. Jede dieser Abteilungen, angefangen im Lager, wo das Volk seine Zelte ausgebaut hat, bis hin zum Allerheiligen, in dem die Bundeslade stand, war in sich selbst ein Sinnbild, das auf Jesus hingewiesen hat. Zuerst also das Lager, dann der Vorhof, der innerhalb der Stiftshütte war und auf dem der Opferaltar stand, dann das "Heilige" und dahinter, durch einen raumausfüllenden Vorhang, das "Allerheilige". Die Stiftshütte befand sich auf unserem Erboden und die Altäre auch. 




 

*(2)

"Sie werden Euch in den Bann tun. Es kommt aber die Zeit, daß wer Euch tötet, wird meinen, er tue Gott einen Dienst daran."

*(3)

"Dienst" ist das griechische Wort λατρεία [latreia], von dem wir das Wort "Götzendienst" haben.

Nun möchte ich dazu anmerken, daß Stephen Bohr im Original ja auf englisch spricht und auch die King James, so wie die New King James Bibel verwendet. Manchmal ist es schwer, ganz genau auf deutsch zu übernehmen. So ähnelt das Wort λατρεία [latreia] dem englischen Wort "idolatry", was wiederum übersetzt "Götzendienst" bedeutet.

*(4)

In der englischen online Konkordanz, die "Strong's Conkordance" sind Unmengen von Worte in ihrer ursprünglichen Bedeutung und Sprache erklärt. Dies hilft so manches besser zu verstehen. Allerdings nur wenn man auch Englisch versteht. Aus diesem Grund übersetze ich alle Begriffe auf Deutsch zum besseren Verständnis. Hier ist das Beispiel von unserem Wort "Märthyrer". Unter dem Punkt "Usage",also Gebrauch steht: Ein Zeuge, ein Augenzeuge oder Ohrenzeuge. Also jemand der es mit eigenen Augen gesehen oder mit eigenen Ohren gehört hat. Nach meinem Verständnis, von dem was hier steht, bezieht sich das Wort "martus" allerdings nicht nur auf Menschen, die aufgrund ihres Glauben umgebracht worden sind, sondern dieses Wort für ganz normale, lebende Zeugen steht.

Das Wort μάρτυς "martus" - "ein Zeuge", kommt von μαρτυρέω "martureó", was "Zeugnis geben, bezeugen" bedeutet.



*(5)

Märtyrer

Wortbedeutung/Definition:

1) Christliche Religion eine Person, die für ihren (religiösen) Glauben freiwillig den Tod, verursacht durch Außenstehende, erduldet.
2) allgemein: jemand, der Leiden auf sich nimmt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Begriffsursprung:

mittelhochdeutsch: marteræremarterermerterer,
althochdeutsch: martirari,
über kirchenlateinisch: martyr „Blutzeuge, Glaubenszeuge“
von griechisch: μάρτυς‎ (mártys)‎ „Zeuge“ entlehnt;
das Wort ist seit dem 10. Jahrhundert belegt, in der heutigen Form seit dem 16. Jahrhundert

Inquisition

Wortbedeutung/Definition:

Gericht der Kirche gegen Abtrünnige und solche, die Glaubenslehren ablehnten

Begriffsursprung:

im 16. Jahrhundert vom lateinischen inquīsītio‎ "(gerichtliche) Untersuchung" entlehnt

Synonyme:

Untersuchung

Sinnverwandte Begriffe:

BefragungVerhörVernehmung

Quelle: www.wortbedeutung.info/Inquisition/

*(6)

Rev. Dr. James Aitken Wylie (9. August 1808 - 1. Mai 1890) war ein schottischer Religionshistoriker und presbyterianischer Geistlicher. Er war ein produktiver Schriftsteller und ist am bekanntesten für sein Werk "The History of Protestantism" (dt.: Die Geschichte des Protestantismus) 


und weitere interessante religiöse Bücher. Ob es sie auch auf deutsch gibt weiß ich nicht. Hier sind die englischen Titel mit der deutschen Übersetzung.

The Jesuits: Their Moral Maxims And Plots Against Kings, Nations, And Churches (1881)

Die Jesuiten: Ihre moralischen Maximen und Komplotte gegen Könige, Nationen und Kirchen (1881)

The Papacy is the Antichrist: A Demonstration

Das Papsttum ist der Antichrist: Eine Beweisführung

Rome and Civil Liberty: or the Papal Aggression in Its Relations to the Sovereignty of the Queen and the Independence of the Nation

Rom und die bürgerliche Freiheit: oder die päpstliche Aggression in ihren Beziehungen zur Souveränität der Königin und der Unabhängigkeit der Nation

Pilgrimage from the Alps to the Tiber Or The Influence of Romanism on Trade, Justice, and Knowledge

Pilgerfahrt von den Alpen zum Tiber oder Der Einfluss des Romanismus auf Handel, Recht und Wissen

A Journey Over the Region of Fulfilled Prophecy

Eine Reise über die Region der erfüllten Prophezeiung

Scenes From The Bible

Ausschnitte aus der Bibel

The Awakening of Italy and the Crisis of Rome

Das Erwachen Italiens und die Krise Roms

Das sind sicherlich noch nicht alle verfügbaren Titel, aber sie scheinen sehr, sehr interessant zu sein. Einige von ihnen gibt es auch als Kindl Ausgabe bei Amazon.

Quelle: Wikipedia




Keine Kommentare:

Alle Studienreihen - Stephen Bohr - Sein Weg ist im Heiligtum

Auf dieser Seite sind alle Studien auf einmal enthalten. Das ist nur aus dem Grund, wenn man etwas sucht, man sich aber nicht mehr daran eri...