Dies ist eine 24 teilige
Vortragsreihe von
Stephen Bohr
"Der Hebräische, religiöse Kalender"
Anchor School 2018
Einen schönen guten Morgen Euch allen, es ist schön, Euch alle zu sehen. Wir sind froh, daß Ihr hier seid für unsere Ankerschule der Theologie. Wie Ihr wißt, werden wir in der nächsten Woche gemeinsam die Bedeutung der hebräischen Feste studieren, und es wird eine spannende Erfahrung werden. Wir werden Jesus in Seinem Wirken von Anfang bis Ende folgen und sehen, wie jeder Schritt in Seinem Wirken eine besondere Bedeutung für unseren eigenen geistlichen Weg mit dem Herrn hat. Bevor wir in das eigentliche Material einsteigen, möchte ich ein paar einleitende Worte sagen, aber vorher denke ich, daß wir um die Gegenwart des Herrn bitten müssen. Und so lade ich Euch ein, Eure Häupter mit mir zu beugen, wenn wir den Herrn bitten, mit uns zu sein.
Vater im Himmel, wir kommen heute Morgen mit offenen Herzen vor Dich. Wir wollen Deine Stimme hören, die durch den Dienst des Heiligen Geistes zu uns spricht. Wir bitten Dich Herr, daß Du nicht nur diese Versammlung segnest, sondern daß Du jede Versammlung im Laufe dieser Woche segnest. Wir bitten Dich, daß Du uns Verständnis gibst und sogar mehr als Verständnis. Wir bitten Dich, daß Du uns offene Herzen schenkst, um die Botschaft zu empfangen, die Du für uns hast, und sie dann nicht nur zu empfangen, sondern sie weit und breit zu verkünden. Wir danken Dir Herr, für die Verheißung Deiner Gegenwart und wir beanspruchen diese Verheißung in dem kostbaren Namen Jesu. Amen
Das erste, was ich sagen möchte, ist, daß wir diese Woche einen Anruf von jemandem erhielten, der etwas verzweifelt war. Diese Person sagte: "Ich habe bemerkt, daß Sie eine Serie über die hebräischen Feste haben", und dann fragte er: "Wann werden Sie nun die christlichen Feste studieren?"
Nun, Tatsache ist, daß der Grund, warum diese Serie "Die hebräischen Feste" heißt, der ist, daß Gott Israel die hebräischen Feste gab. Gott gab Israel den Kalender im Alten Testament. Es ist so ähnlich wie der Apostel Paulus, er sagte:
"Das Heil kommt von den Juden".
Nun, wir wissen, daß die Juden uns nicht erlösen. Es bedeutet ganz einfach, daß Gott alle Darstellungen der Schritte Jesu zur Erlösung, den Juden gegeben hat, durch die Schriften des Alten Testaments. Und so könnte man dies auch als den "Kalender der Ereignisse des Messias" bezeichnen.
Ich möchte erwähnen, daß es einige Wiederholungen von Inhalten geben wird. Einige von Euch wissen, daß ich eine Serie über das hebräische Heiligtum gemacht habe, eine 32-teilige Serie. * (1) Diese Serie wird einiges von dem Inhalt der Serie über das Heiligtum enthalten. Es ist unmöglich, die Feste zu studieren, ohne die Feste mit dem Heiligtum zu verbinden, weil es Heiligtumsfeste sind. Und so wird es einige Überschneidungen geben. Aber der größte Teil des Lehrstoffes, den wir studieren werden, wird neue Unterlagen enthalten.
Nun könnten einige Leute sagen:
"Nun ja, wir haben die Feste studiert. Wir wissen alles über das Passahfest, die ungesäuerten Brote, die Erstlingsfrüchte und Pfingsten. Wir haben alles darüber gehört."
Aber wißt Ihr, es gibt immer neue Erkenntnisse aus den Dingen zu gewinnen, die wir schon studiert haben, und nicht nur das, es ist immer gut, die Themen zu wiederholen, denn durch die Wiederholung werden die Themen in unserem Gedächtnis verankert.
Jetzt möchte ich den Lehrstoff erwähnen. Es gibt einen bestimmten Stoff, der sehr wichtig ist, den wir im Laufe dieser Woche lesen werden. In unserem letzten gemeinsamen Vortrag werde ich mich mit dem so genannten "Lunisolar-Sabbat" beschäftigen. Das ist ein wachsendes Problem in der Adventgemeinde. Die Vorstellung ist, daß wir den wöchentlichen Sabbat nicht nur den Bewegungen der Sonne halten müssen, sondern auch auf den Bewegungen des Mondes. Und so ist dieses Buch, das übrigens das einzige Buch ist, das ich kenne, das sich mit dem Thema befaßt, das der Vorstellung widerspricht, daß man den "Lunisolar-Sabbat" feiern muß, sehr wichtig. Es trägt den Titel "The Lunar Sabbath Conspiracy", zu deutsch: "Die Mond-Sabbat-Verschwörung", es hat viel wertvollen Lesestoff darin. Ich werde einige der Inhalte dieses Buches in diesem besonderen Vortrag verwenden. Dieses Buch wurde von einem Laien geschrieben, aber es ist sehr gut erforscht, und sehr, sehr gut geschrieben.
Schauen wir uns das Inhaltsverzeichnis an, und ich möchte genau aufzeigen, womit wir uns im Laufe dieser Woche beschäftigen werden.
Im Inhaltsverzeichnis werdet Ihr sehen, daß bestimmte Begriffe fett gedruckt sind. Diese fettgedruckten Begriffe sind die Feste, und unter jedem dieser Bereiche befinden sich natürlich Informationen und Kommentare zu den Festen.
So werdet Ihr zum Beispiel sehen, daß Ziffer 5 die Ankündigung des Passahfestes ist, und alles, was darunter steht, handelt direkt vom Passahfest.
Dann haben wir das Fest der ungesäuerten Brote, und es gibt ein Dokument darunter, das wir uns ansehen werden.
Dann das Fest der Erstlingsfrüchte und wir werden uns mit dem Thema der drei Tage und drei Nächte beschäftigen.
Da gibt es sehr interessanten Lesestoff, der von Adventisten noch nicht wirklich angeschaut wurde. Na ja, manche Leute sagen: "Nun, es müssen 72 Stunden sein." Oder einige Leute sagen: "Nun, weißt du, es ist einschließlich der Berechnung." Aber sehr selten schauen die Leute auf Jona Kapitel 2, denn man muß auf Jona Kapitel 2 schauen, denn Jesus sagte:
"Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein." (Matthäus 12:40)
Und so hat Jona Kapitel 2, die Erfahrung von Jona im Bauch des Fisches. Dieses Kapitel enthält den Schlüssel zum Verständnis der "drei Tage und drei Nächte". Und so werden wir dies in das Studium der "Erstlingsfrüchte" einbeziehen.
Und dann werdet Ihr unter Ziffer 13, das Pfingstfest finden.
Dann Ziffer 19, das Fest der Posaunen - das sind die Herbstfeste.
Und Ihr werdet feststellen, daß ich dort auf einen anderen Lehrplan verweise, nämlich "Your Redemption Draweth Nigh", zu deutsch, "Eure Erlösung naht". Das ist ein Lehrplan, den wir bei unserem letzten Gipfeltreffen im Oktober letzten Jahres verwendet haben, es ist ein ausführliches Studium von Offenbarung Kapitel 10, welches die beste Beschreibung des Posaunenfestes ist, die ich in der ganzen Bibel gefunden habe. Und so werden wir einen Blick auf diese Unterlagen werfen.
Dann gibt es in Jesaja 58 eine gewaltige Beschreibung des "Festes der Posaunen", ob Ihr es glaubt oder nicht. Es wird über das Blasen der Posaune gesprochen, es wird von einem Fasten gesprochen, es wird von der Trübsal der Seele gesprochen, ganz klar wird der Sabbat auch mit dem Fest der Posaunen in Verbindung gebracht, denn der Sabbat wird im Zusammenhang mit Jesaja 58 erwähnt.
Wir werden einen Blick auf verschiedene Dokumente werfen, die den "Versöhnungstag" betreffen. Und schließlich werden wir uns mit dem "Laubhüttenfest" beschäftigen.
Dies sind die Feste, die Mose gegeben wurden. Wir werden aber auch einen Blick auf das "Fest der Einweihung" werfen. Ihr werdet Euch jetzt vielleicht fragen:
"Fest der Einweihung? Was ist das?"
Das "Fest der Einweihung" ist ein nachbiblisches Fest, das zum Gedenken an die Wiedereinweihung des jüdischen Tempels in der Zeit der Makkabäer, zur Zeit des Antiochus Epiphanes, eingeführt wurde. Und wohlmöglich fragt Ihr Euch:
"Nun, warum sollten wir uns ausgerechnet mit diesem Fest beschäftigen?"
Denn die Bibel sagt uns, daß Jesus zum "Fest der Einweihung" nach Jerusalem ging. Obwohl es also in dem Sinne nachbiblisch ist, daß es erst nach dem Entstehen der Bibel oder des Alten Testaments eingeführt wurde, beobachtete Jesus dieses Fest, und so werden wir feststellen, daß dieses Fest eine sehr enge Beziehung zu der Jahreszeit hat, in der Maria mit Jesus schwanger wurde. Ich werde Euch auch anhand einer Zeittafel im Lukasevangelium zeigen, daß Jesus höchstwahrscheinlich während des "Festes der Einweihung" empfangen wurde, und Er wurde tatsächlich während des "Laubhüttenfestes" geboren. Und wir werden dies in zeitlicher Reihenfolge studieren.
Und dann befassen wir uns schließlich mit der Frage, die alle beschäftigt: Müssen wir die Feste halten? Und wißt Ihr, einige Leute sagen ja; einige Leute sagen nein; und einige Leute machen es zu einer Frage der Erlösung, sie sagen, wenn man die Feste nicht hält, dann geht man verloren. Sie sagen, es ist genauso wichtig, die Feste zu halten, wie den Siebenten-Tags-Sabbat zu heilig zu halten.
Ihr werdet feststellen, daß es eine lange Liste von Argumenten gibt, die für das Halten der Feste angeführt werden, und wir werden uns all diese besonderen Argumente im Laufe unseres Studiums ansehen.
Vor einigen Jahren habe ich diese besondere Power Point Präsentation entwickelt. Dieses Diagramm zeigt das Muster des "Auszugs". Wir können die Feste nicht verstehen, ohne dieses Muster zu verstehen, und im Grunde geht es durch mehrere Bereiche, in denen das Muster von 2. Mose, also dem Muster des "Auszugs", befolgt wird. *(2)
Erstens die Reihenfolge des Heiligtums.
Zweitens das landwirtschaftliche Jahr der Juden.
Man kann die Feste nicht verstehen, ohne ihr landwirtschaftliches Jahr zu verstehen.
Die Feste des jüdischen Jahres.
Und dann ist da der Auszug von Christus.
Den Auszug Israels aus Ägypten.
Den Auszug der christlichen Kirche.
Unseren persönlichen Auszug.
Und dann gibt es da noch das Thema der Ehe und das Thema des Königtums in Israel. .
Alle diese folgen eigentlich einer gemeinsamen Spur, wenn wir uns mit dem Thema der hebräischen Feste beschäftigen.
So, das war jetzt erstmal die Einführung. Was wir heute in unserem Studium machen wollen, ist folgendes:
Zunächst einmal einen Rundgang durch das "Haus des Messias" zu machen. Was ist das "Haus des Messias"? Das Heiligtum ist Sein Haus, richtig? Also werden wir Jesus Schritt für Schritt durch Sein Haus folgen. Er wird uns herumführen, wenn man so sagen kann.
Und danach werden wir einen Blick auf die Reihenfolge der Heiligtümer im Buch der Offenbarung werfen. Das Buch der Offenbarung folgt der genauen Abfolge des Heiligtums von Wohnung zu Wohnung, von Gegenstand zu Gegenstand.
Und dann, in unserem dritten gemeinsamen Studium, werden wir einen genaueren Blick auf den "Kalender des Messias" werfen, den Kalender der Feste. Wir werden uns die jeweiligen Daten für jedes der Ereignisse ansehen, die Jesus im Heiligtum durchführt.
Und dann werden wir das jüdische landwirtschaftliche Jahr besprechen. Die Feste sind mit dem landwirtschaftlichen Jahr verknüpft, insbesondere mit den drei Ernten:
Das erste ist die Gerstenernte zur Passahzeit.
Das zweite ist die Weizenernte zu Pfingsten
und das letzte Ernte ist die Obsternte am Ende des religiösen Jahres.
Wenn wir das jüdische Jahr der Landwirtschaft nicht verstehen, werden wir nie in der Lage sein, das Heiligtum oder die Feste zu verstehen. Und ich muß etwas sagen, daß hier in Fresno, diejenigen, die in Fresno leben, einen großen Vorteil gegenüber den Menschen haben, die an anderen Orten leben, weil Fresno praktisch in der gleichen Klimazone wie Israel liegt und die gleichen landwirtschaftlichen Produkte hat.
Erwähnt die Bibel Weintrauben? Ja. Erwähnt sie Granatäpfel? Ja. Erwähnt sie Mandeln? Erwähnt sie Feigen? Ja, ganz bestimmt. Wo werden diese Dinge produziert? Abgesehen von den Feigen vielleicht, wo werden sie produziert? In Fresno! Wißt Ihr, Fresno liegt in der subtropischen Zone, es hat ein mediterranes Wettermuster, und so haben diejenigen von uns, die hier sind, nun ja, eine feuchte Jahreszeit gegen Ende des Jahres, richtig trocken im Sommer. Nun, das ist die gleiche Art von Wettermuster, das man im Nahen Osten hat.
Machen wir also einen Rundgang durch das Haus des Messias. Wie Ihr wißt, ist die Weltanschauung der Siebenten-Tags-Adventisten einzigartig. Wir glauben, daß es ein universelles Problem gibt. Das Problem der Sünde ist nicht nur in dieser Welt, es ist ein universelles Problem, denn die Sünde hat ihren Ursprung im Himmel. Also muss die Lösung des Problems eine universelle Lösung für ein universelles Problem sein. Und so unternimmt Jesus Schritt für Schritt eine Reise, um dieses universelle Sündenproblem zu lösen. Die meisten Christen in diesen Tagen konzentrieren sich auf das Kreuz. Wenn man Christen fragt, was der wichtigste Gesichtspunkt des Dienstes von Christus ist, würden sie sofort sagen, es ist das Kreuz. Aber wir werden sehen, daß jeder Schritt von Jesus in seinem Dienst genauso wichtig ist wie jeder andere Schritt.
Schauen wir uns nun die verschiedenen Wohnungen oder die verschiedenen Schritte an, die Jesus durch Sein Haus geht. Machen wir nun einen Rundgang durch "das Haus des Messias".
Wir werden jeden dieser Punkte in ein paar Augenblicken auspacken. Ich möchte nur, daß Ihr Euch jetzt ein Gesamtbild macht.
Zuallererst haben wir das Werk Jesu im Lager, das ist der Ort, wo die Sünder leben, das ist der Ort, wo Jesus ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit für Sein Volk webte. Er lebte ein makelloses Leben und webte ein Gewand der Rechtschaffenheit oder Gerechtigkeit.
Und dann ist da der Opferaltar. Wir bewegen uns jetzt vom Lager zum Heiligtum, wir haben den Opferaltar. Der Opferaltar stellt den Tod Christi dar, wo Jesus die Strafe für alle Sünden trug, die begangen wurden, gegenwärtig und auch in der Zukunft begangen werden.
Der nächste Punkt im Heiligtum, im Haus des Messias, ist das Wasserbecken, und wir werden feststellen, daß das Wasserbecken die Auferstehung Christi darstellt, um den nächsten Teil Seiner Mission zu erfüllen, das Sündenproblem zu lösen.
Dann, nach dem Wasserbecken, kommt das Heiligtum und im Heiligtum tritt Jesus für die einzelnen Menschen ein und wendet die Verdienste Seiner irdischen Arbeit auf die Menschen an, die sie für sich in Anspruch nehmen. Mit anderen Worten, Menschen, die Sein vollkommenes Leben und Seinen Tod in Anspruch nehmen, für die legt Jesus nun Fürsprache ein und nimmt Sein Leben und Seinen Tod und schreibt diese ihrem persönlichen Konto gut. Jesus verrichtet also im Heiligtum ein Werk der Fürbitte. Und natürlich, wenn Er Fürsprache einlegt, bringt Er die Sünden wo hinein? In das Heiligtum. Ja, sie sind mit Seinem Blut bedeckt, sie sind durch Sein Blut vergeben, aber trotzdem kommen sie in das Heiligtum und verunreinigen das Heiligtum. Mit anderen Worten, dem Sünder ist vergeben, der Sünder ist gereinigt, aber das Heiligtum ist verunreinigt.
Dann geht Jesus in das Allerheilige des Heiligtums, und im Allerheiligen besteht der Sinn darin, die Aufrichtigkeit der Reue zu prüfen. Vielleicht habt Ihr diese Ausdrucksweise noch nie gehört, aber der Zweck des Dienstes am Allerheiligen, des Untersuchungsgerichts, ist es, die Aufrichtigkeit der Reue einer Person festzustellen. Und woran zeigt sich, ob eine Person wirklich reumütig ist oder nicht? An ihren Werken. Kann man an den Werken nicht erkennen, ob wir wirklich reumütig sind oder nicht? Wir werden aus Gnade durch den Glauben gerettet, aber der Glaube wird durch Werke bewiesen, und wenn man keine Werke hat, zeigt das, daß der Glaube eine Täuschung war. Und so prüft Jesus im Allerheiligen die Aufrichtigkeit der Reue, die Echtheit der Reue, und Er prüft die Werke, um zu sehen, ob die Reue echt war oder nicht. Und dann, basierend auf der Entscheidung, wird der Name der Person im Buch des Lebens beibehalten oder aus dem Buch des Lebens gelöscht.
Und dann, nachdem alle Fälle des Volkes Gottes untersucht worden sind, geht Jesus vom Allerheiligen des Heiligtums zurück zum Eingang des Heiligtums, zurück zum Vorhof, und wer wartet an der Tür des Heiligtums? Ein Ziegenbock, den wir Azazel, den Sündenbock, nennen. Übrigens, Ihr wißt doch, daß der Vorhof die Erde ist, oder? Es gibt kein Gericht im himmlischen Heiligtum, weil die Arbeit des Gerichts von Jesus auf der Erde ausgeführt wurde. Er lebte im Lager, Er starb am Altar, Er ist sozusagen am Wasserbecken auferstanden, und dann geht Er in das Allerheilige. Es ist interessant, daß der Sündenbock am Eingang des Heiligtums ist, er ist im Vorhof. Wo ist Satan, wenn die tausendjährige Zeit anbricht? Er ist auf der Erde, und ein mächtiger Engel kommt herunter und legt ihn in Ketten und legt die Sünden, die aus dem Heiligtum gereinigt wurden, auf den Sündenbock.
Und danach kommt der schönste Teil. Noch einmal kehrt Jesus in das Lager zurück, wo Gottes Volk lebt, und Er wird für immer und ewig mit ihnen leben, "die Hütte Gottes wird bei den Menschen sein".
Und so schließt sich der Kreis, vom Lager zurück zum Lager.
Das ist also ein kurzer Überblick über die Tour durch "das Haus des Messias", und jetzt werden wir jeden dieser einzelnen Schritte auspacken. Wir gehen also zu dem Abschnitt, mit dem Titel "Lager".
Manchmal betonen Christen den Tod Christi so sehr, daß sie eine sehr wichtige Einzelheit vergessen, nämlich, daß, wenn Jesus kein makelloses Leben geführt hätte, Sein Tod nicht angenommen worden wäre. Wenn ich Euch also fragen würde, was wichtiger ist, das vollkommene Leben Christi oder Sein Tod für die Sünde, wie würde Eure Antwort lauten? Die Antwort würde "beides" lauten, oder? Beides. Das eine und das andere! Denn damit das Opfer angenommen werden konnte, mußte das Opfer ohne Makel sein, und das stellt das vollkommene Leben von Christus dar.
Wir sollten also nicht anfangen, das Heiligtum im Vorhof zu studieren. Wo müssen wir anfangen, das Heiligtum zu studieren? Im Lager, wo die Sünder leben. Jesus mußte kommen und mitten unter uns leben. Wir wollen nun Johannes 1:14 lesen. Es heißt dort:
"Und das Wort wurde Fleisch…"
Wie lautet das nächste Wort?
"…und…"
Was tat es?
"…wohnte…"
Das ist das gleiche Wort, das im Neuen Testament mit "zeltete" übersetzt wird. Ich möchte dieses Wort austauschen.
"Und das Wort wurde Fleisch und zeltete unter uns;…"
Man könnte es mit "Er schlug Sein Zelt bei uns auf" übersetzen. Mit anderen Worten: Er schlug Sein Zelt dort auf, wo unsere Zelte aufgeschlagen sind. Und dann heißt es:
"…und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."
Ich möchte Euch etwas fragen: Was war die erste Folge der Sünde im Buch 1. Mose? Wie fand sich der Mensch vor? Er war nackt. Was macht die Sünde? Die Sünde macht uns nackt. Was muß Gott also tun, um uns wiederherzustellen? Er muß einen Weg finden, um unsere Nacktheit zu bedecken. Haben wir eine Möglichkeit, unsere Nacktheit zu bedecken? Nein. Also muß ein Gewand gewebt werden, um die Schande unserer Nacktheit zu bedecken. Aber wir können dieses Gewand nicht weben, ...
"... denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten."
Was ist also das erste, wozu Jesus gekommen ist? Er kam, um in unserer Mitte zu leben, um ein makelloses Gewand der Gerechtigkeit zu weben, das unsere Nacktheit bedecken kann.
Schauen wir uns nun 3. Mose 22:20-22 an. Wißt Ihr, es gibt Leute die das Alte Testament verunglimpfen. Sie sagen: "Oh, das Alte Testament, das war jüdisch, nun ja wir sind Christen des Neuen Testaments." Hört, es gibt keine Möglichkeit, das Neue Testament ohne das Alte zu verstehen. Wißt Ihr, es ist so, daß das Alte Testament das Fundament ist, das Neue Testament baut auf dem Alten Testament auf. Was passiert mit einem Gebäude, das kein Fundament hat? Es fällt in sich zusammen. Also macht das Alte Testament nicht klein, es ist eine sehr, sehr wichtige Reihe von Büchern.
Und hier haben wir eine Veranschaulichung. Diese Verse sagen uns, dass das Opfer ohne Fehler sein mußte, als es geopfert wurde. Es heißt dort in 3. Mose 22:20,
"Alles, was einen Fehler hat, sollt Ihr nicht opfern, denn es wird Euch nicht wohlgefällig machen. Und wenn jemand ein Dankopfer dem HERRN darbringen will, um ein Gelübde zu erfüllen oder aus freiem Willen, von Rindern oder Schafen, so soll das …"
Wie soll es sein?
"…so soll das ohne Gebrechen sein,…"
Warum?
"…damit es wohlgefällig sei. …"
Vergeßt das nicht! Es muß makellos sein, um angenommen zu werden. Angenommen von wem? Vom Vater, so ist es.
"…Es soll keinen Fehler haben. Ist es blind oder hat es ein gebrochenes Glied oder eine Wunde oder ein Geschwür oder Krätze oder Flechten, so sollt ihr es dem HERRN nicht opfern und davon kein Feueropfer bringen auf den Altar des HERRN."
Das ist der Grund, warum beim Passahfest keine Knochen des Lammes gebrochen werden durften, denn das Lamm mußte ohne Fehler sein.
Aber nicht nur das Lamm mußte ohne Fehler sein, auch der Priester sollte ohne Mängel sein. Natürlich sprechen wir hier körperlich, aber "körperlich" steht für "sittlich" im Fall von Jesus.
Seht dazu 3. Mose 21:17-21, der Priester mußte auch ohne Makel sein. Dort heißt es:
"Sage zu Aaron: Wenn einer deiner Nachkommen in künftigen Geschlechtern einen Fehler hat, der soll nicht herzutreten, um die Speise seines Gottes zu opfern. Denn keiner, an dem ein Fehler ist, soll herzutreten, er sei blind, lahm, mit entstelltem Gesicht, mit irgendeiner Missbildung oder wer einen gebrochenen Fuß oder eine gebrochene Hand hat oder bucklig oder verkümmert ist oder wer einen Fleck im Auge hat oder Krätze oder Flechten oder beschädigte Hoden hat…"
Erstaunlich! Das würde man heutzutage Diskriminierung, also Benachteiligung oder Herabwürdigung nennen. Vers 21:
"…Wer nun unter Aarons, des Priesters, Nachkommen einen Fehler an sich hat, der soll nicht herzutreten, zu opfern die Feueropfer des HERRN; denn er hat einen Fehler. Darum soll er sich nicht nahen, um die Speise seines Gottes zu opfern."
Der Priester mußte also ohne Fehler sein, und das Opfer mußte auch ohne Fehler sein. Der Opfernde und das Opfer mußten ohne Makel sein. Und die Frage ist natürlich, warum? Weil Jesus der Priester ist, der dort Sein eigenes Opfer als Leidtragender darbringt. Er ist der Priester und Er ist der Leidtragende, also das Opfer selber.
2. Mose 1:5 noch einmal der Gedanke, daß das Passahlamm ohne Makel sein mußte, heißt es dort:
"Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, an dem kein Fehler ist, ein männliches Tier, ein Jahr alt. Von den Schafen und Ziegen sollt Ihr es nehmen."
Betrachten wir nun die Erfüllung dieses Gedankens, nämlich daß das Opfer und auch der Priester ohne Makel sein mußte. 1. Petrus 1:18-20 hat die Erfüllung in Jesus als dem Opfer, dort steht:
"Denn Ihr wißt, daß Ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von Eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern…"
Womit wurdet Ihr erlöst?
"…mit dem teuren Blut Christi als eines…"
Als was?
"…als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt war, aber offenbart am Ende der Zeiten um Euretwillen."
Was bedeutet es also, daß das Opfer ohne Makel und Flecken sein mußte? Jesus mußte ohne Mängel und ohne Fehler sein.
Aber von Jesus wird auch als dem untadeligen Priester gesprochen. Gebt acht, was wir in Hebräer 4:14-16 finden.
"Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so laßt uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern…"
Sondern was?
"…der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.…"
Was stellt also die Makellosigkeit des Hohenpriesters dar? Sie stellt dar, daß Jesus, unser Hohepriester, keine Sünde hatte. Er wurde in allen Dingen versucht und hatte keine Sünde. War es für Jesus notwendig, versucht zu werden, bevor Er am Kreuz starb? War es für Ihn notwendig, in allen Dingen versucht zu werden, wie wir es sind? Wie konnte Er ein vollkommenes Gewand der Gerechtigkeit für uns weben, wenn Er nicht in unseren Fußspuren gegangen wäre? Könnt ihr mir folgen, ja oder nein? So heißt es in Vers 16:
"Darum laßt uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf daß wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit."
Wir können zum Thron der Gnade kommen, weil Er in allen Dingen versucht wurde und Er niemals gesündigt hat und Er an unserer Stelle steht.
In Hebräer 7: 25 wird auch betont, daß Jesus der Hohepriester ohne Makel ist. Dort heißt es:
"Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel."
Und natürlich sagte Pilatus, der ein heidnischer römischer Herrscher war, als Jesus mindestens viermal vor der Menge erschien:
"Ich finde keine Schuld an ihm."
Hatte Jesus also, als Er am Kreuz sagte:
"Es ist vollbracht!"
ein tadelloses Gewand der Rechtschaffenheit und des Gehorsams, gegenüber dem Gesetz Gottes gewoben? War das eine wichtige Aufgabe Seines Dienstes? War das genauso wichtig wie sein Tod? Natürlich war es das! Wißt Ihr die Christen bleiben alle am Kreuz hängen, sie erkennen es nicht. Ja, das Kreuz ist zentral für alles, aber all die Schritte, die davor kommen und die Schritte, die danach kommen, sind genauso wichtig. Die Erlösung ist ein mehrstufiger Vorgang von Schritten, die Jesus unternimmt. Es ist nicht nur ein Schritt. Es ist nicht nur Sein Tod.
Aber die Menschen hatten noch ein zweites Problem. Wißt Ihr, ein tadelloses Gewand der Gerechtigkeit an unserer Stelle zu weben, war eine wunderbare Sache, aber jemand mußte sich auch um unser anderes kleines Problem kümmern. Nun ja, wir sind nicht nur nackt, wir sind auch Sünder und Sünde verdient den Tod. Und so mußte jemand kommen und unsere Schuld auf sich nehmen und unseren Tod erleiden. Nicht nur, um uns ein Gewand der makellosen Gerechtigkeit zu weben, sondern auch, um die Strafe für all unsere Sünden zu bezahlen. Und natürlich war diese Person Jesus.
Und in Gethsemane und am Kreuz trug Jesus alle Sünden der ganzen Welt auf sich, jede Sünde, die begangen wurde, jede Sünde, die genwärtig begangen wird, und jede Sünde, die in der Zukunft begangen werden wird. Jesus nahm die Schuld auf sich und erlitt den Tod für jede einzelne dieser Sünden.
Schauen wir uns an, was die Bibel dazu zu sagen hat. Der berühmteste Vers in der Bibel ist Johannes 3:16. Lesen wir die erste Hälfte des Verses:
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, …"
Für wen wurde Jesus gegeben? Für die ganze Welt. Er wurde nicht nur für diejenigen gegeben, die gerettet werden würden. Er wurde für die ganze Welt gegeben.
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, …"
Sein Tod war ein Tod für die Sünden der ganzen Welt, wir werden das in anderen Texten feststellen. 2. Korinther 5:21. Das ist einer meiner Lieblingsverse in der ganzen Bibel. Hier heißt es:
"Denn Er …"
Das ist Gott der Vater.
"…hat den,…"
Das ist Jesus.
"…der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht,…"
Versteht, was dieser Vers aussagt? Er besagt, daß Jesus was nie kannte? Jesus kannte keine Sünde. Aber der Vater, was hat der Vater getan? Er hat Ihn zur Sünde gemacht. Was bedeutet das? Das heißt, Er nahm all unsere Sünden und legte sie wohin? Er, legte Ihn auf denjenigen, der keine Sünde kannte. Der Vater legte also all unsere Sünden aus einem bestimmten Grund auf Ihn. Seht wie es weiter heißt:
"…auf daß wir in Ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt."
Was für ein großartiger Vers.
Galater 3:13 spricht auch davon, daß Jesus die Strafe für die Sünde getragen hat. Er hat nicht nur ein tadelloses Gewand der Gerechtigkeit durch seine Taten des Gehorsams gewoben, sondern auch die Schuld getragen, die wir tragen sollten. Es heißt dort:
"Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,…"
Warum verflucht uns das Gesetz? Ist also das Gesetz schuld? Nein, das Gesetz verflucht uns, weil wir Sünder sind. Es hilft also nicht, das Gesetz wegzunehmen, man muß das Problem der Sünde lösen, nicht das Gesetz. Das Gesetz kann nur berechtigte Forderungen stellen.
Wenn man an eine Ampel kommt und nicht anhält, und ein Polizist hält einen an, kann man nicht sagen: "Schafft das Gesetz ab." Das Problem ist die Person, die die Ampel überfahren hat, das ist der Teil des Problems, der gelöst werden muß. Und so heißt es:
"Christus aber hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,…"
Und wie hat Er das gemacht?
"…da Er zum Fluch wurde für uns…"
Er nahm unseren Fluch und unsere Schuld auf sich.
"…denn es steht geschrieben: (5. Mose 21:23) »Verflucht ist jeder,…"
Der was tut?
"…der am Holz hängt«…"
Wie viel Schuld hat Jesus auf sich genommen? Nur von denen, die gerettet werden? Oder hat Jesus die Schuld jeder Sünde, die jemals begangen wurde, auf sich genommen? Lesen wir dazu Hebräer 2:9,
"Den aber, der »eine kleine Zeit niedriger gewesen ist als die Engel«, Jesus, sehen wir durch das Leiden des Todes »gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre«, auf daß Er durch Gottes Gnade für alle den Tod schmeckte."
Was bedeutet "jeder"? Genau das, jeder. Jesus hat also für jeden Menschen, der jemals gelebt hat, den Tod geschmeckt.
Als Jesus starb, bezahlte Er die Strafe für alle. So heißt es in 1. Johannes 2:1+2,
"Meine Kinder, dies schreibe ich Euch, damit Ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und Er selbst ist die Versöhnung für unsere Sünden,…"
Er spricht hier zu den Gläubigen, aber dann sagt er auch noch folgendes:
"…nicht allein aber für die unseren, sondern auch…"
Für wen?
"…sondern auch für die der ganzen Welt."
Von wie vielen erlitt Jesus die Schuld? Für die ganze Welt. Sein Tod war für die ganze Welt und Sein Leben war für die ganze Welt. Das ist es, was wir die "objektiven Leistungen" *(3) Seines Werkes nennen könnten, sie wurden für alle getan. Er webte das Gewand für alle und Er trug die Schuld von allen. Kommen wir nun zu Jesaja 53:5+6.
"Aber Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt. Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg.…"
Und jetzt seht, wie es weiter heißt!
"…Aber der HERR warf unser aller Sünde auf Ihn."
Einige von uns? Nein!
"…Aber der HERR warf unser aller Sünde auf Ihn."
Ich weiß also, was einige Leute denken, sie sagen: "O.k., wenn Jesus das Gewand der Gerechtigkeit für jeden gewoben hat, dann ist Er für jeden gestorben, jeder wird gerettet werden." Das ist der Punkt, an dem die Sicht der Siebenten-Tags-Adventisten über das Werk Christi ins Spiel kommt. Wißt Ihr, wir müssen auch in Anspruch nehmen, was Jesus getan hat. Er hat die Leistungen erworben, wir müssen die Leistungen beanspruchen. Und wenn nicht, sind wir immer noch in unseren Sünden. Dazu kommen wir ein wenig später. Schauen wir, was Ellen White in "Für die Gemeinde geschrieben" Band 1, Seite 339 dazu zu sagen hat.
"Die Schuld einer jeden Sünde..."
Wie viele Sünden?
"Die Schuld einer jeden Sünde drückte ihr Gewicht auf die göttliche Seele des Erlösers der Welt. Die bösen Gedanken, die bösen Worte, die bösen Taten..."
Nun hört gut zu.
"...eines jeden Sohnes und einer jeden Tochter Adams, forderten Vergeltung von Ihm selber; denn Er war der Stellvertreter des Menschen geworden. Obwohl die Schuld der Sünde nicht Sein war, wurde Sein Geist von den Übertretungen der Menschen zerrissen und gequält, und Er, der keine Sünde kannte, wurde für uns zur Sünde, damit wir in Ihm zur Gerechtigkeit Gottes gemacht würden."
Sein Leben im Lager und Sein Tod im Vorhof sind also das, was ich die "objektiven Leistungen" Seines Sühnopfers nenne. "Objektiv" bedeutet, außerhalb von uns selbst, außerhalb von uns, und sie beanspruchen. Er hat sie für jeden erkauft.
Gehen wir nun zum nächsten Abschnitt. "Der Vorhof und das Wasserbecken". Es ist der nächste Gegenstand nach dem Opferaltar und bevor man in das Allerheilige geht. In Titus 3:4+5 steht der Schlüsselvers, aber bevor wir diesen Vers lesen, möchte ich Euch fragen, was das Wort "Wiedergeburt" bedeutet? Es bedeutet, wieder Leben zu geben, zu regenerieren, richtig? "Generieren", also "erzeugen" bedeutet, Leben zu geben, was bedeutet dann "regenerieren"? Wieder Leben zu geben. Was würde also das Wasserbecken darstellen? Das Wasser stellt den Heiligen Geist dar, die Kraft des Geistes. Lesen wir nun Titus 3:4+5,
"Als aber erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Heilands, machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach Seiner Barmherzigkeit – durch das…"
Durch was? Hier ist das Schlüsselwort:
"…Bad…"
Womit wäscht man sich? Mit Wasser, richtig.
"…durch das Bad der Wiedergeburt und…"
Was noch?
"…Erneuerung im Heiligen Geist."
Das Wasser steht also für das Waschen und das Erneuern. Man kann nicht etwas erneuern, was vorher nicht neu war, oder? Was bedeutet das nun? Es bedeutet einfach, daß der Priester, bevor er in das Heiligtum ging, um zu dienen, sich von jeder Spur des Todes reinigen mußte. Wißt Ihr, als er das Opfer darbrachte, war er am ganzen Körper mit dem Blut des Opfers befleckt. Nun mußte er sich vom Tod waschen, bevor er den nächsten Abschnitt seines Dienstes begann.
Wann hat sich Jesus von allen Spuren des Todes gewaschen, um in den nächsten Abschnitt Seines Dienstes einzutreten? Römer 6:9+10,
"Und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt,…"
Was wird Er dann nicht mehr tun?
"…hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht über Ihn herrschen. Denn was Er gestorben ist, das ist Er der Sünde gestorben ein für alle Mal; was Er aber lebt, das lebt Er Gott."
Am Wasserbecken wusch sich Jesus von jeder Spur des Todes. Er ist von den Toten auferstanden, um nie mehr zu sterben.
Und nun möchte ich die Frage stellen: Was ist wichtiger, das tadellose Leben von Jesus, der Tod von Jesus am Kreuz oder die Auferstehung Jesu? Die meisten Christen würden sagen, das Kreuz. Ich greife hier ein wenig vor. Wißt Ihr, es gibt diese Vorstellung unter Christen, daß Jesus allen Menschen am Kreuz die Sünden vergeben hat. Das ist keine biblische Lehre. Jesus hat nicht jedem am Kreuz die Sünden vergeben. Er hat für die Vergebung der Sünden aller Menschen am Kreuz gesorgt. Er traf eine vollkommene und vollständige Vorkehrung für die Vergebung der Sünden am Kreuz, aber Er vergab die Sünden nicht am Kreuz, denn wir werden sehen, daß die Vergebung der Sünden eine persönliche Inanspruchnahme Seiner Leistungen ist. Wir werden dazu kommen, wenn wir uns mit dem Dienst im Heiligen beschäftigen.
Im Licht dessen wollen wir Römer 4:23-25 lesen. Diesen Text kennt Ihr, wann hat Jesus Sünder gerechtfertigt? Hat Jesus Sünder gerechtfertigt, als Er starb, oder hat Er bei Seiner Auferstehung Menschen die Möglichkeit gegeben, gerechtfertigt zu werden? "Gerechtfertigt" bedeutet übrigens "vergeben". Ellen White sagt, Vergebung und Rechtfertigung ist das Gleiche, nur daß Rechtfertigung der theologische Begriff ist. Lesen wir nun die Verse und Vers 25 ist ein sehr wichtiger Vers. Dort heißt es also:
"Nicht nur…"
Das ist die Geschichte von Abrahams Rechtfertigung, als er Gott glaubte. Er verwendet das Beispiel von Abraham.
"Nicht nur um seinetwillen steht aber geschrieben:…"
Und das nicht nur Abraham allein zuliebe.
"…»Es wurde ihm zugerechnet«, sondern auch um unsertwillen,…."
Mit anderen Worten, die Erfahrung der Zurechnung der Rechtfertigung an Abraham wurde nicht nur für ihn geschrieben, sondern auch für uns. Vers 24:
"…denen es zugerechnet werden soll,…"
Das bedeutet "vergeben". Gibt es eine Bedingung?
"…die wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, welcher ist um unserer Sünden willen dahingegeben und um unserer Rechtfertigung willen…"
Überseht diesen Punkt nicht!
"…um unserer Rechtfertigung willen auferweckt…"
Warum wurde Jesus auferweckt? Damit Er uns rechtfertigen konnte. Wurden wir also am Kreuz gerechtfertigt? Nein! Er wurde auferweckt, damit Er uns rechtfertigen kann, Er wurde zu unserer Rechtfertigung auferweckt.
Ich möchte Euch nun einen Beweis dafür anbieten. 1. Korinther 15:3-7 und dann die Verse 17-19. Hier sagt Paulus:
"Denn als Erstes habe ich Euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: daß Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und daß Er begraben worden ist;…"
Das ist das ungesäuerte Brot.
"…und daß Er auferweckt worden ist…"
Das wäre das Fest der Erstlingsfrüchte.
"…am dritten Tage nach der Schrift; und daß Er gesehen worden ist von Kephas, danach von den Zwölfen. Danach ist Er gesehen worden von mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von denen die meisten noch heute leben, einige aber sind entschlafen. Danach ist Er gesehen worden von Jakobus, danach von allen Aposteln. Zuletzt von allen…"
Das war auf dem Weg nach Damaskus.
"… ist Er auch von mir als einer unzeitigen Geburt gesehen worden."
Gab es viele Augenzeugen, daß Jesus auferstanden ist? Sagte die Heilige Schrift, daß Er auferstehen würde? Er sagt, Er wird auferstehen und es steht in der Heiligen Schrift. Wir haben also den Vorteil, daß die Heilige Schrift es sagt, und viele Augenzeugen ebenso. Warum legt Paulus nun Wert darauf, zu betonen, daß wir Augenzeugen haben und die Schrift sagt, daß Er auferstehen wird? Schauen wir uns die Verse 17-19 an.
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig,…"
Was ist wichtiger, Sein Tod oder Seine Auferstehung? Hmm, ...
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in Euren Sünden;..."
Hat Er die Sünden am Kreuz vergeben? Er mußte auferstehen, um Sünden zu vergeben. Er wurde zu unserer Rechtfertigung auferweckt. Könnt ihr mir folgen, ja oder nein? Es heißt weiter:
"Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist Euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in Euren Sünden; dann sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren...."
Oh! Ist die Auferstehung so wichtig wie Sein Tod? Ist Sein Leben so wichtig wie Sein Tod? Ist Seine Fürbitte so wichtig wie Seine Auferstehung, Sein Tod und Sein Leben? Verstrickt Euch nicht in dieses kleine Gedankenspiel. Ihr müßt Euch konzentrieren. Die Erlösung erfordert mehrere Schritte von der Seite Jesu. Und dann Vers 19:
"... Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen."
Und so haben wir diese Schritte von Jesus durch das Heiligtum. Die ersten drei Schritte:
1. Sein makelloses Leben.
2. Sein Tod für die Sünde.
3. Seine Auferstehung.
Warum ist Er auferstanden? Wenn man heute einen Christen fragt, was Jesus in den letzten zweitausend Jahren getan hat, nun dann wird jemand gewiß sagen: "Ich schätze, Er war da und hat Fürsprache gehalten." Nun, warum sollte Er Fürsprache einlegen, wenn alles am Kreuz erledigt wurde? Nun ja, wenn Jesus im Himmel ist, wird es dann für sie verschwommen, was Er die letzten zweitausend Jahre getan hat. Aber natürlich ist Jesus auferstanden, damit Er die nächste Aufgabe in Seinem Haus erfüllen kann. Er konnte die nächste Aufgabe nicht erfüllen, wenn Er tot geblieben wäre! Also mußte Er auferstehen, um die nächste Tätigkeit in Seinem Dienst aufnehmen zu können.
Nun laßt uns anschauen, was Seine nächste Aufgabe ist. Johannes 3:16. Wir haben diesen Vers vorhin schon gelesen, aber nur den ersten Teil und das ist der Teil auf den sich die meisten Leute konzentrieren.
"Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen eingeborenen Sohn gab,…"
Aaah, Er hat es für die ganze Welt getan. Aber die zweite Hälfte des Verses zeigt uns, daß nicht jedermann gerettet werden wird, weil Jesus für die ganze Welt gegeben wurde. Die zweite Hälfte des Verses sagt:
"…auf daß alle, die an Ihn glauben,…"
Das Wort "glauben" bedeutet, Glauben haben, wer auf Ihn vertraut. Wiß Ihr, das Wort "glauben" ist wie das Wort "lieben". Es ist ein Wort, das fast ohne Bedeutung geworden ist, denn "glauben" ist etwas, das man im Kopf macht. Aber in der Bibel ist das Wort "glauben" das gleiche Wort wie "Glaube", also πίστη [písti], πιστεύω [pisteuō]. So bedeutet es in der Tat, wer auch immer an Ihn glaubt, wer auch immer Ihm vertraut.
"…auf daß alle, die an Ihn glauben, ...."
Das heißt; auf Ihn vertrauen.
"… nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben."
Ich möchte euch eine Veranschaulichung geben, bevor wir zu der Beziehung zwischen dem "objektiven Nutzen" von Christi Werk und der "subjektiven Anwendung" dieses Nutzens nach Seiner Himmelfahrt kommen.
Ich möchte die Darstellung einer Bank verwenden. Ich möchte, daß Ihr Euch den Besitzer einer Bank vorstellt. Er ist ein Multi-Quadrillionär. Er hat genug Vermögen, um die Schulden jeder Person auf dem Planeten Erde zu bezahlen, die jemals gelebt hat, lebt oder leben wird. Jede einzelne Schuld, ob Hypothek, Kreditkarten, Kaufhausrechnungen, Studienrechnungen, Autokredite, was auch immer, es gibt genug Kapital, das diese Person hat, um die Schulden jeder einzelnen Menschen zu bezahlen, der jemals auf dem Planeten Erde gelebt hat. Er schaut also auf die Menschen und sagt:
"Oh, diese Leute sind so deprimiert, sie sind so verschuldet, sie können nicht einmal schlafen, weil sie nicht wissen, wie sie all ihre Rechnungen bezahlen sollen. Sie haben Angst, daß das Haus zwangsversteigert wird, und sie tun mir so leid, daß ich aus all meinen Mitteln ein besonderes Hilfskonto einrichten werde. Ich werde so viel Geld in die Bank einzahlen, daß jeder Mensch alle seine Schulden erlassen bekommen kann."
Wenn er das tut, wäre es natürlich hilfreich, wenn die Leute es wüßten, und so nutzt er alle Arten von Medien, nun ja, über Radio, Zeitung, Fernsehen, Gmail, Twitter, Facebook, Mundpropaganda, Skype, FaceTime, What's App, was auch immer. Er sagt, ich werde jedes Mittel nutzen, um jeden wissen zu lassen, daß dieser Multi-Quadrillionär eine Einlage in einer Bank gemacht hat, die für die Schulden jeder einzelnen Person aufkommen wird, für alle ihre Schulden. Was glaubt Ihr, wie lang die Schlange sein würde? Wißt Ihr, es gibt einen Haken. Die Mittel sind in der Bank vorhanden, aber der Haken ist, daß der Einzelne, wenn er möchte, daß seine Schulden erlassen werden, persönlich hingehen und die Unterstützung einfordern muß.
Ich möchte Euch folgendes fragen: Was würde passieren, wenn eine Person nicht zur Bank käme, um das Vermögen einzufordern? Wären sie dann immer noch verschuldet? Sie wären immer noch verschuldet.
Wißt Ihr, als Jesus Sein Leben lebte und Seinen Tod starb und wieder auferstand, stellte Er das notwendige Vermögen zur Verfügung, um die Schulden jedes einzelnen Menschen zu bezahlen, der jemals in der Geschichte des Planeten Erde gelebt hat. Aber es gibt einen Haken. Wir müssen persönlich kommen und wir müssen es durch den Glauben an Jesus für uns beanspruchen. Und hier kommt die nächste Phase des Dienstes von Jesus ins Spiel.
Jesus ging als Fürsprecher in den Himmel. Wir werden das in unserem nächsten Vortrag sehen. Er ging als Fürsprecher dort hin, um für diejenigen, die zu Ihm kommen, die Vorteile Seines objektiven Werkes zu beanspruchen, das Gewand Seiner Gerechtigkeit zu beanspruchen, Seine Bezahlung für die Sünde zu beanspruchen, Ihn als Fürsprecher zu beanspruchen, weil Er auferstanden ist, Er kann nun Fürsprache halten. Folgt Ihr mir?
Ich möchte Euch eine andere Betrachtungsweise geben. Wie viel hat das letzte Geschenk, das Ihr erhalten habt, Euch gekostet? Kostet ein Geschenk etwas? Natürlich kostet es etwas. Ich weiß, daß ich meiner Frau zum Muttertag ein Geschenk gemacht habe, das kostete etwas. Angenommen, ich habe 100 Dollar für das Geschenk ausgegeben, das hat also 100 Dollar gekostet. Ich mache das übrigens gerne. Wie viel hat es sie gekostet? Nichts. Stellen Euch mal vor, ich gehe zu meiner Frau und sage: "Oh, ich habe Dir dieses schöne Geschenk gekauft." Sie öffnet es und bezahlt mich. Das ist doch kein Geschenk, oder?
Ich möchte Euch etwas fragen: Wer hat das Geschenk der Errettung gekauft? Wer hat dafür bezahlt? Jesus hat dafür bezahlt. Wie viel kostet es uns? Es kostet uns gar nichts. Aber es gibt einen Haken. Hat eine Person das Recht, ein Geschenk anzunehmen oder abzulehnen? Hier kommt der einzelne Mensch ins Spiel. Jesus hat das Geschenk gekauft, es ist kostenlos, Er hat dafür bezahlt, also müssen wir nicht dafür bezahlen. Jesus hat das Geschenk gekauft, es ist kostenlos, er hat dafür bezahlt, also müssen wir nicht dafür bezahlen.
Er lebte das vollkommene Leben, Er starb den Tod, den wir sterben sollten, es steht zur Verfügung. Er ist dort im himmlischen Heiligtum, bereit, unseren Fall vor den Vater zu bringen, wenn wir zu Ihm kommen und Ihm vertrauen. Er ist bereit, Sein Leben und Seinen Tod zu nehmen und sie auf unsere Rechnung zu setzen, und Gott sieht uns an, als hätten wir nie gesündigt. Was für eine gute Nachricht das ist, und doch werden sich die meisten Menschen dafür entscheiden, in ihren Schulden zu verharren.
Übersetzung - Manuela Sahm - Juli 2021 ©
Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (01) "Ein Rundgang durch das Haus des Messias" (Teil 1)
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
https://www.youtube.com/watch?v=XqxMLXIiepw
* (1)
*(2)
Es ist manchmal gar nicht einfach gewisse Begriffe zu übersetzen. Für den der spricht ist es selbstverständlich was er sagt. Manches kann man aber leider nicht haargenau übersetzen, sondern nur in Anlehnung daran. So ist es auch mit dem Wort "Exodus". Das ist auf Englisch das zweite Buch der Bibel, also auf Deutsch 2. Mose. Es bedeutet aber auch "Auszug". Vorrangig geht es in diesem Buch um den Auszug vom Volk Israel aus Ägypten. Stephen Bohr verwendet diesen Begriff um in seinem Vortrag um etwas zu verdeutlichen. Er meint also mit "Muster von 2. Mose", eigentlich das "Muster des Auszugs" und dies ist, worauf sich er bildlich bezieht:
Israel verließ Ägypten nach seiner Zeit in der Sklaverei.
Jesus verließ Ägypten als ein Kind nach dem Tod von Herodes.
Die christliche Kirche verließ das geistliche Ägypten (katholische Kirche) mit all ihren Götzen und falscher Anbetung während der protestantischen Bewegung.
Wir als Einzelpersonen verlassen das geistliche Ägypten (Sklaven der Sünde), wenn wir unser Herz Jesus übergeben.
*(3)
Was ist die Bedeutung von "objektiv"?
Beurteilungen sollen objektiv die Leistungen und die Leistungspotentiale des Mitarbeiters erfassen - so liest man es häufig in Beurteilungsvorgaben.
Objektivität beschreibt die Unabhängigkeit der Beschreibung eines Sachverhalts vom Beobachter - d. h. die Bewertung der Leistung soll unabhängig vom Beobachter / vom einzelnen Lehrer / von der einzelnen Führungskraft etc. erfolgen. Anders ausgedrückt: Unterschiedliche Beurteiler sollten bei der gleichen Person zu einer gleichen Leistungseinschätzung gelangen.
Eine objektive Bewertung ist demnach eine Bewertung, welche keine persönliche Wertung beinhaltet. Das Subjekt nimmt einen neutralen Standpunkt ein. Das Gegenteil einer objektiven Bewertung ist eine subjektive Bewertung.
Quelle: Wikipedia
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