Sonntag, 15. Mai 2022

(02) Ohne einen Fürsprecher

 



Nun, willkommen zurück. Ich vertraue darauf, daß das, was wir jetzt studieren, nämlich die zweite Hälfte des zweiten Kapitels der Studiennotizen, von Nutzen sein wird. Wir wollen ein Wort des Gebetes sprechen, wie wir es immer für jedes Studium tun sollten, und dann werden wir direkt in unser Thema einsteigen.

Vater im Himmel, wir danken Dir noch einmal für das Vorrecht, zusammenzukommen, um dieses wunderbare Buch der Offenbarung zu studieren. Wir danken Dir, daß Du es uns gegeben hast, und wir bitten Dich, daß, wenn wir die Seiten Deines heiligen Buches, insbesondere der Offenbarung, aufschlagen, Dein Geist in unserer Mitte gegenwärtig sein wird, um uns zu lehren, um uns zu helfen, die Zeiten zu erkennen, in denen wir leben, damit wir unser Leben ganz und gar Jesus weihen können. Wir danken Dir für die Verheißung Deiner Gegenwart, und wir beanspruchen diese Verheißung in dem kostbaren und heiligen Namen Jesu. Amen.

Gut, wir werden jetzt Seite 10 unserer Studienunterlagen aufschlagen und versuchen, die zweite Hälfte dieses Kapitels über Offenbarung Kapitel 15 durchzugehen. Ich möchte kurz erläutern, was mit "richten" und "rächen" gemeint ist, damit Ihr Euch das besser vorstellen könnt.

Ihr werdet sehen, daß die Heiligen am Ende der Zeit singen werden: "Richten und rächen": "Du hast gerichtet und Du hast gerächt", das sind zwei verwandte, aber unterschiedliche Dinge. Ich möchte Euch ein Beispiel geben.

Wir haben alle vom Martyrium von John Huss gehört, oder? Nun ja, er war ein Priester in Prag, das damals zur Tschechoslowakei gehörte. Und er ging in die südliche Region Deutschlands nach Konstanz, wo man ihm sicheres Geleit gab. Und als er dort ankam, warfen sie ihn ins Gefängnis, und um es kurz zu machen, er wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. War das irdische Gericht in seinem Urteil über Huss gerecht und wahr? Nein! Wurde ein Unrecht begangen? Ja! Muß das Unrecht wieder gut gemacht werden? Ja, natürlich! Wann stellt Gott das Unrecht, das an Huss begangen wurde, wieder her? Er berichtigt es, wenn der Name von John Huss im himmlischen Gericht auftaucht, wenn sein Fall zur Sprache kommt. Wißt Ihr, das geschieht chronologisch. Es beginnt mit dem ersten Menschen, der auf der Erde lebte, also Adam, und endet mit den Lebenden. Wenn er an der Reihe ist, prüft der himmlische Gerichtshof die Aufzeichnungen. Sie sagen: "Moment mal, seine Unterdrücker hatten Unrecht und er hatte Recht, aber er wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt, und sie blieben am Leben. Was für eine Art von Gerechtigkeit ist das?" Was tut also das himmlische Gericht? Es hebt das Urteil des irdischen Gerichts im Himmel auf, während Huss tot ist. Das ist der urteilende Teil. Wann wird John Huss den rächenden Teil oder die Belohnung erhalten? Bei der Auferstehung, richtig? Am Ende der Zeit.

Richten und rächen sind also zwei verschiedene Dinge. Sie hängen zusammen, aber sie sind nicht deckungsgleich.

Schlagen wir nun Seite 11 auf und sehen wir uns ein Lied an, das von denselben 144.000 gesungen wird, die in Offenbarung 15:2-4 gesungen haben. Dort heißt es in Offenbarung 19:1+2,

"Und nach diesem..."

Dies ist die selbe Gruppe, die im gleichen Moment gesehen wurde.

"Und nach diesem hörte ich eine laute Stimme einer großen Volksmenge im Himmel, die sprach: Halleluja! Das Heil und die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht gehören dem Herrn, unserem Gott! Denn wahrhaftig und gerecht sind Seine Gerichte;..."

Und nun merkt Euch, was sie singen werden.

"... denn Er hat ..."

Was hat er getan?

"... denn Er hat die große Hure gerichtet, ..."

Das ist das Papsttum.

"... welche die Erde verderbte mit ihrer Unzucht, ..."

Und nun beachtet, was hier steht:

"... und ..."


Und was noch?

"... und hat das Blut Seiner Knechte von ihrer Hand gefordert! ..."

Die sieben letzten Plagen sind der rächende Teil. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Und sie beruhen auf den Entscheidungen, die zuvor im himmlischen Gericht getroffen wurden. Es gibt also ein Untersuchungsgericht, ein Urteil, das zugunsten der Heiligen gefällt wird, und dann werden die bösen Unterdrücker bestraft, und Gottes treues Volk wird gerächt.

Dieses Lied in Offenbarung 19:1+2 muß mit dem Lied in Offenbarung 15:2-4 in Verbindung gebracht werden.

Gehen wir also zurück zu Offenbarung 15. Die selbe Gruppe singt zur gleichen Zeit, es sind die 144.000, die lebenden Heiligen der Endzeit. Es heißt in Vers 2:

"Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer vermischt; und diejenigen, welche als Überwinder hervorgegangen waren über das Tier und über sein Bild und über sein Malzeichen, über die Zahl seines Namens, standen an dem gläsernen Meer und hatten Harfen Gottes. ..."

Übrigens, sind sie zu diesem Zeitpunkt im Himmel siegreich? Ja, natürlich. Vers 3:

"... Und sie singen ..."

nicht "werden singen",

"... Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sprechen: Groß und wunderbar sind Deine Werke, o Herr, Gott, Du Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Heiligen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o Herr, und Deinen Namen nicht preisen? Denn Du allein bist heilig. ..."

Bis zu diesem Punkt sind also alle Verben oder Tuwörter was? In der Gegenwartsform, wenn sie singen. Aber nun beachtet, was im letzten Teil von Vers 4 steht.

"... Ja, alle Völker..."

Jetzt geht es in die Zukunft.

"... Ja, alle Völker werden kommen und vor Dir anbeten, ..."

Sie singen also, wenn sie in den Himmel kommen, siegreich über das Tier, sein Bild, sein Zeichen, die Zahl seines Namens. Aber eigentlich singen sie über ein Ereignis, das wann stattfinden wird? Nach den tausend Jahren, wenn alle Nationen außerhalb der heiligen Stadt versammelt sein werden und Gott offenbaren wird, daß Seine Gerichte gerecht und wahr sind.

Das Lied der 144.000 preist Gott nicht nur dafür, daß Er sie am Ende der Zeit der Trübsal befreit hat, das Lied führt uns über die tausend Jahre hinaus, wenn Gott Seine gerechten Gerichte vor Satan, seinen Engeln und den Bösen offenbaren wird.

Ellen White zitierte Offenbarung 15:2-4 im Zusammenhang mit der Zeit nach den tausend Jahren. Lesen wir, was sie im Buch "Der große Kampf" auf Seite 667 geschrieben hat. Die Gottlosen sind außerhalb der Stadt versammelt. Es heißt hier:

"Wie gebannt haben die Gottlosen auf die Krönung des Gottessohnes geschaut. Sie sehen in Seinen Händen die Tafeln des göttlichen Gesetzes, die Satzungen, die sie verachtet und übertreten haben. Sie werden Zeuge des Ausbruchs von Verwunderung, Verzückung und Anbetung seitens der Erlösten; und als die Welle der Melodie über die Scharen außerhalb der Stadt hinweg rollt, rufen alle mit einer Stimme aus..."

Was rufen sie aus?

"... Groß und wunderbar ..."

Hier ist Offenbarung 15:2-4.

"...Groß und wunderbar sind Deine Werke, Herr, allmächtiger Gott; gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Heiligen, und sie werfen sich nieder und beten den Fürsten des Lebens an."

Und dann zitiert sie aus dem Buch "Das Leben Jesu" von Seite 41 noch einmal Offenbarung 15 und sagt uns, wann dieses Lied gesungen werden wird. Es wird übrigens bei der Wiederkunft gesungen werden und es wird auch nach den tausend Jahren gesungen werden, aber es weist auf Ereignisse den tausend Jahren hin und auch auf Ereignisse, nachdem Gottes Volk von seinen Feinden befreit worden ist. Dort heißt es:

"Am Tag des Jüngsten Gerichts wird jede verlorene Seele die Natur ihrer eigenen Ablehnung der Wahrheit verstehen. Das Kreuz wird gezeigt werden, und seine wahre Bedeutung wird von jedem Verstand erkannt werden, der durch Übertretung verblendet wurde. Vor dem Anblick von Golgatha mit seinem geheimnisvollen Opfer werden die Sünder verurteilt dastehen. ..."

Dies ist nach den tausend Jahren.

"... Jede lügnerische Ausrede wird weggefegt werden. Der menschliche Glaubensabfall wird in seinem abscheulichen Charakter erscheinen. Die Menschen werden sehen, wofür sie sich entschieden haben. Jede Frage bezüglich Wahrheit und Irrtum in der lang andauernden Auseinandersetzung wird dann eindeutig geklärt sein. Im Gericht des Universums wird Gott gerechtfertigt dastehen..."

Seht, deshalb ist Er rechtschaffen und wahrhaftig.

"... Gott wird von der Schuld an dem Vorhandensein oder dem Fortbestehen des Bösen freigesprochen werden. Es wird bewiesen werden..."

Denn Deine Gerichte sind gesehen worden, heißt es dort:

"... Es wird sich zeigen, daß die göttlichen Verordnungen keine Beihilfe zur Sünde sind. Es gab keinen Fehler in Gottes Regierung, keinen Grund für Unzufriedenheit. Wenn die Gedanken aller Herzen offenbart werden, werden sowohl die Treuen als auch die Aufrührer gemeinsam bekennen: ..."

Und jetzt zitiert sie die Verse aus Offenbarung 15.

"... Gerecht und wahrhaftig sind Deine Wege, Du König der Heiligen. Wer sollte Dich nicht fürchten, Herr, und Deinen Namen preisen, denn Deine Gerichte sind offenbar geworden ..."

Versteht Ihr diesen Punkt? Wird das ganze Universum in Einklang sein, wenn Gott alle Entscheidungen, die Er in der großen Auseinandersetzung getroffen hat, offenbart? Jeder wird sagen: "Gerecht und wahrhaftig sind alle Deine Wege", sowohl die Treuen als auch die Untreuen gegenüber Gottes Regierung.

Ellen White stellt eine klare chronologische Abfolge der Ereignisse vom Ende der Bewährungszeit bis zur Befreiung der 144.000 dar. Lesen wir "Erfahrungen und Gesichte" von Ellen White Seite 27, und dann haben wir darunter eine Zusammenfassung aller wichtigen Punkte. Sie schreibt dort:

"Ich sah, daß die vier Engel die vier Winde festhalten würden, bis das Werk Jesu im Heiligtum vollbracht ist, und dann werden die sieben letzten Plagen kommen. Diese Plagen erzürnten die Bösen gegen die Gerechten, ... "

Übrigens sind es die ersten vier Plagen, die die Bösen gegen die Gerechten erzürnen. Wir werden feststellen, daß das Volk Gottes bei der fünften Plage nicht mehr in Gefahr ist. Aber sie redet hier von den ersten vier Plagen.

"... Diese Plagen erzürnten die Bösen gegen die Gerechten, sie dachten, wir hätten die Gerichte Gottes über sie gebracht, und wenn sie die Erde von uns befreien könnten, würden die Plagen aufhören. Es erging ein Befehl, die Heiligen zu töten, ..."

Sie wissen, daß das Todesurteil nach dem Ende der Bewährungszeit ergeht, nicht vor dem Ende der Bewährungszeit. Es ist danach, Satans letzter Ausweg. Hier steht:

"... Es erging ein Befehl, die Heiligen zu töten, der sie dazu brachte ..."

Wozu hat er sie gebracht?

"... der sie dazu brachte Tag und Nacht um Erlösung zu flehen. ..."

Das erinnert uns an das Gleichnis in Lukas 18, wo es heißt:

"Wird Gott Seine Auserwählten, die Tag und Nacht zu Ihm rufen, nicht erlösen?"

Wir müssen also zu den Gleichnissen zurückgehen, um ein vollständiges Bild zu bekommen. Weiter heißt es dort:

"... Das war die Zeit der Angst in Jakob. Da riefen alle Heiligen in der Angst des Geistes und wurden durch die Stimme Gottes befreit. Die 144.000 haben gesiegt. ..."

Sind die 144.000 die Lebenden, meine Lieben? Sind sie die Lebenden? Ja, natürlich! Ganz klar. Sind sie durch die Zeit der Trübsal gegangen? Ja!

"... Ihre Gesichter waren erleuchtet von der Herrlichkeit Gottes."

Beachtet die zeitliche Abfolge aufgrund dieser Aussage:

  • die Engel halten die vier Winde.

  • Das ist doch jetzt in unserer Zeit, nicht wahr? Was geschieht dann?

  • Jesus vollendet Sein Werk.

  • Er sagt: "Wer gerecht ist, der sei weiterhin gerecht; wer heilig ist, der sei weiterhin heilig; wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; wer ungerecht ist, der sei weiterhin ungerecht." Er vollendet Sein Werk im Heiligtum.

  • Was tun die Engel dann?

  • Sie gießen die sieben letzten Plagen aus.

  • Was geschieht, wenn die Plagen über die Bösen ausgegossen werden, insbesondere die ersten vier?

  • Das werden wir in unserem Studium noch sehen. Sie sagen: "Oh, das liegt an diesen Leuten, diesen Sabbathaltern".

  • Und so wenden sie sich gegen die Sabbatbewahrer.

  • Was tun die Bösen dann in ihrer Wut?

  • Sie erlassen ein Todesurteil gegen die 144.000 oder die lebenden Gerechten.

  • Und das wird die Zeit von was sein? Die Zeit der Angst in Jakob.

  • Die 144.000 oder die lebenden Heiligen, die durch die Zeit der Angst gehen, werden Tag und Nacht um ihre Befreiung flehen.

  • Und was wird sie erlösen?

  • Die Stimme Gottes wird die 144.000, die lebenden Heiligen, erlösen. Und ihre Gesichter werden leuchten.

Ellen White fügt hinzu:

"Wie das Gesicht von Mose, als er vom Berg herabstieg."

Ellen White schrieb also über den Moment, in dem die 144.000 den Sieg über die Anbeter des Tieres, seines Bildes und seines Zeichens errungen haben.

Ich möchte Euch darauf hinweisen, daß sie in diesem Zusammenhang das gesamte treue Volk Gottes als "Israel" bezeichnet. Verpaßt diesen Punkt nicht.

In dem Buch "Erfahrungen und Gesichte" beschreibt sie alle Heiligen Gottes aus allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Dort schreibt sie folgendes auf Seite 272.

"Das Israel Gottes stand mit nach oben gerichteten Augen da und lauschte den Worten, die aus dem Munde Jahwes kamen und wie lautes Donnergrollen über die Erde rollten. ..."

Dies ist der Moment, in dem Gottes Volk befreit wird.

"... Es war sehr feierlich. Am Ende eines jeden Satzes riefen die Heiligen: "Herrlichkeit! Halleluja!" Ihre Gesichter waren von der Herrlichkeit Gottes erleuchtet, und sie leuchteten so herrlich wie das Gesicht von Mose, als er vom Sinai herabstieg. Die Gottlosen konnten sie vor lauter Herrlichkeit nicht ansehen. Und als der unendliche Segen über diejenigen ausgesprochen wurde, die Gott geehrt hatten, indem sie Seinen Sabbat heilig hielten, gab es einen mächtigen Triumphgeschrei über das Tier und über sein Bild. "

Sie kommentiert Offenbarung 15:2-4. Nun sah Johannes den Rauch und das Getöse der letzten Schlacht und den Jubelgesang der 144.000. So beschreibt sie es, und sie zitiert noch einmal Offenbarung 15:2+3.

"Während Johannes die letzten großen Kämpfe der Gemeinde mit den irdischen Mächten gezeigt wurde, war es ihm auch gestattet, den endgültigen Sieg und die Befreiung der Gläubigen zu sehen. Er sah, wie die Gemeinde in eine tödliche Auseinandersetzung mit dem Tier und seinem Bild hineingezogen wurde und wie die Anbetung des Tieres unter Androhung des Todes erzwungen wurde. Aber wenn man über den Rauch und das Getöse des Kampfes hinausschaut ..."

Nun wird auf die positive Seite verwiesen, die Zeit nach der Krise, dem Sieg.

"... Aber wenn man über den Rauch und das Getöse des Kampfes hinausschaut ... "

Welcher Kampf? Ich habe das in Klammern hinzugefügt

"... [Harmagedon] ..."

Das ist richtig.

"... sah er eine Schar auf dem Berg Zion mit dem Lamm, die anstelle des Malzeichens des Tieres den 'Namen des Vaters an ihrer Stirn geschrieben hatten'. Und wiederum sah er ..."

Nun zitiert sie Offenbarung 15.

"... Und wiederum sah er die, die den Sieg errungen hatten über das Tier und über sein Bild und über sein Malzeichen und über die Zahl seines Namens, stehen am gläsernen Meer und hatten die Harfen Gottes' und 'sangen das Lied des Mose und des Lammes' ..."

Nun ist es interessant, daß Ellen White die Beschreibung der 144.000 mit der Beschreibung der großen Schar, die niemand zählen konnte, vermischt.

In einem anderen Anchor-Kurs, in dem es um prophetische Grundsätze ging, habe ich gezeigt, was meiner Meinung nach der Fall ist, nämlich daß die 144.000 und die große Schar, die niemand zählen kann, eigentlich dieselbe Gruppe sind.

  • In Offenbarung 7:1-8 werden sie versiegelt.

  • In den Versen 9 bis zum Ende des Kapitels sind sie aus der großen Trübsal gekommen.

Mit anderen Worten, es gibt also zwei Bilder. Das ist einer der Gründe, warum ich glaube, daß die Zahl 144.000 nicht wörtlich zu nehmen ist. Die Zahl 144.000 wird als ein Vielfaches von 12 verwendet, um zu beschreiben, daß dies Gottes wahres Israel ist. Aber die letzte Hälfte des Kapitels handelt von denen, die versiegelt wurden, nachdem sie durch die große Trübsal gegangen sind und ihre Gewänder im Blut des Lammes weiß gemacht haben. Deshalb macht Ellen White keinen Unterschied zwischen der großen Schar und den 144.000, weil es sich um dieselbe Gruppe handelt.

Und wißt Ihr, in dem Kurs, in dem ich das behandelt habe, habe ich auch gezeigt, daß die große Schar in Offenbarung 7 sagt, daß "sie Gott in Seinem Tempel Tag und Nacht dienen", aber Ellen White hatte eine Vision, ich glaube, in "Erfahrungen und Gesichte", Seite 16, wo sie sagt, daß, als sie sich dem Tempel näherten, ein Engel seine Hand erhob und sagte, daß nur die 144.000 hier eintreten.

  • Diese große Schar dient also Tag und Nacht in Seinem Tempel

  • aber der Engel sagte, daß nur die 144.000 hierher kommen.

Die einzige Schlußfolgerung, die man ziehen kann, ist also, daß es sich um dieselbe Gruppe handelt.

Lesen wir diesen langen Abschnitt, und Ihr werdet sehen, wie sie die beiden miteinander verbindet. Das ist im Buch "Der große Kampf", Seite 648, ein langer Abschnitt, aber er ist voller wertvoller Informationen.

"... auf dem kristallenen Meer vor dem Thron, dem gläsernen Meer, das mit Feuer vermengt war ..."

Sie bezieht sich auf Offenbarung 15:2-4.

"... so daß es in der Herrlichkeit Gottes erstrahlt, sind diejenigen versammelt, die den Sieg errungen haben über das Tier und über sein Bild und über sein Zeichen und über die Zahl seines Namens ..."

Beachtet nun die Verse, die ich in Klammern gesetzt habe. Woher hat sie dieses Zitat? Offenbarung 15:2. Nun fährt sie fort:

"... mit dem Lamm auf dem Berg Zion ..."

Worauf bezieht sie sich da? Offenbarung 14:1.

"... die die Harfen Gottes haben ..."

Noch einmal geht sie zu Offenbarung 15:2.

"... stehen sie, die 144.000, die aus der Mitte der Menschen erlöst wurden ..."

Das ist Offenbarung 14:4, auf die sie anspielt.

"... und es hörte sich an wie das Rauschen vieler Wasser und wie ein großer Donner, die Stimme der Harfenspieler mit ihren Harfen ..."

Sie bezieht sich auf Offenbarung 14:2.

"... Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron, ein Lied, das kein Mensch lernen kann außer den 144.000. .."

Sie bezieht sich auf Offenbarung 14:3.

"... Es ist das Lied des Mose und des Lammes, ein Lied der Befreiung. ..."

Jetzt spielt sie auf Offenbarung 15:3 an.

"... Niemand außer den 144.000 kann dieses Lied lernen, ..."

Nun bezieht sie sich auf Offenbarung 14:3.

"... denn es ist das Lied ihrer Erfahrung, einer Erfahrung, wie sie keine andere Gruppe je gemacht hat. Das sind die, die dem Lamm folgen, wohin es auch geht. ..."

Sie bezieht sich damit auf Offenbarung 14:1.

"... Diese sind von der Erde entrückt worden ..."

Wer sind also die 144.000? Wer sind sie? Müssen sie sterben? Nein!

"... Diese sind von der Erde entrückt worden aus der Mitte der Lebenden ..."

Falls Ihr das Wort "entrückt" nicht verstanden habt.


"... werden Gott und dem Lamm als Erstlingsfrüchte angerechnet. ..."

Sie bezieht sich auf Offenbarung 14:4. Und jetzt wird sie etwas wirklich Interessantes tun. Sie wird nun einen Vers, der von der großen Schar handelt, auf die 144.000 anwenden. Sie sagt Folgendes:

"... Diese sind es, die aus der großen Trübsal gekommen sind ..."

Das ist Offenbarung 7:14, wo es um die große Schar geht.

"... Diese sind es, die aus der großen Trübsal gekommen sind sie sind durch die Zeit der Trübsal hindurchgegangen, wie sie nie war, seit es ein Volk gibt. ..."

Können das die Erlösten aller Zeiten sein? Nein! Ganz und gar nicht!

"... Sie haben die Qualen der Zeit der Angst in Jakob ertragen. ..."

Kann man das von allen Erlösten sagen? Nein!

"... Sie sind ohne Fürsprecher durch die letzte Ausgießung von Gottes Gerichten gestanden, ..."

Kann sich das auf alle Erlösten beziehen? Nein!

"... aber sie sind erlöst worden, denn sie haben ihre Kleider gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes. ..."

Noch einmal zitiert sie einen Vers, der von der großen Schar handelt, und wendet ihn auf die 144.000 an. Jetzt geht sie zurück zu Offenbarung 14, wo es um die 144.000 geht.

"... In ihrem Mund wurde keine Falschheit gefunden, denn sie sind ohne Schuld vor Gott. ..."

Jetzt geht sie wieder auf die große Schar, zu Offenbarung 14:5 zurück.

"... Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel, und Er, der auf dem Thron sitzt, wird unter ihnen wohnen. ..."

Nun Offenbarung 7:15, die große Schar.

"... Sie sahen die Erde verwüstet von Hunger und Pestilenz, und die Sonne hatte Macht, die Menschen mit großer Hitze zu versengen ..."

Das ist die vierte Plage, Offenbarung 16:8+9.

"... und sie selbst haben Leiden, Hunger und Durst ertragen. Aber ..."

Jetzt geht sie zurück und zitiert Verse über die große Schar.

"... Aber sie werden nicht mehr hungern und nicht mehr dürsten, und die Sonne wird nicht mehr auf sie scheinen, und es wird keine Hitze mehr geben; denn das Lamm, das mitten auf dem Thron sitzt, wird sie weiden und zu den lebendigen Wasserquellen führen. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. ..."

Hat Ellen White verstanden, daß die große Schar und die 144.000 ein und dieselbe Gruppe sind? Das hat sie. Sie war sehr scharfsinnig. Ihr wißt, daß die Leute Ellen White kritisch gegenüberstehen, aber wenn man ihre Schriften sorgfältig studiert, sieht man, daß sie, wenn sie sich über die Offenbarung äußert, weiß, wovon sie spricht, weil sie vom Heiligen Geist inspiriert worden ist.

Wißt Ihr, sie ist eine Vertiefung des Buches der Offenbarung. Der beste Kommentar zur Offenbarung und auch zu Matthäus 24 ist das Buch "Der große Kampf". Es ist kein Zufall, daß Jesus in der geschichtlichen Erfüllung in Matthäus 24 mit der Zerstörung Jerusalems beginnt. Das ist das erste Thema, das Jesus behandelt, und Er endet, indem Er über die Wiederkunft spricht.

Wißt Ihr, womit Ellen White das Buch "Der große Kampf" beginnt? Mit der Zerstörung von Jerusalem. Und wißt Ihr, womit sie dieses Buch beendet? Mit der Wiederkunft und den letzten Ereignissen. Wenn Ihr also einen vollständigen Kommentar zum Buch der Offenbarung und zu Matthäus 24 haben wollt, lest einfach das Buch "Der große Kampf". Es ist ein Licht für diese Zeit.

Gehen wir nun zu Offenbarung 15. Wir werden uns jetzt mit Vers 5 beschäftigen. Was sagt uns Vers 5? Dort heißt es:

"Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet, ..."

Es gibt hier eine wichtige Unterscheidung: Der Tempel der Stiftshütte wurde geöffnet, was ist die Stiftshütte? Die Stiftshütte ist die Gesamtheit des Heiligtums, das Zelt selbst. Was ist der Tempel der Stiftshütte? Der Tempel der Stiftshütte ist das Allerheilige, das Wort ναός [naos], das in der Offenbarung mit "Tempel" übersetzt wird, kommt 16 Mal vor, und jedes Mal bezieht es sich auf das Allerheilige.

So heißt es in Vers 5 noch einmal:

"Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel wurde geöffnet, ..."

Mit anderen Worten: Das Allerheilige der Stiftshütte wurde im Himmel geöffnet. Warum wird der "Tempel der Stiftshütte" hier "das Zeugnis" genannt? Was war das "Zeugnis"? Das Alte Testament bezeichnet "das Zeugnis" als die Zehn Gebote in der Bundeslade.

Schauen wir uns nun die Anmerkung auf Seite 15 an. Das Öffnen der Tür in diesem Vers erinnert uns an die gleiche Tür, die wann geöffnet wurde? Im Jahr 1844, zu Beginn des Gerichts. Obwohl die Tür, und das ist sehr wichtig, in beiden Fällen dieselbe ist, ist der geschichtliche Anlaß und der Grund für das Öffnen der Tür ein anderer.

Die Tür in Offenbarung 11:19, wo es heißt:

"Da wurde der Tempel Gottes im Himmel geöffnet, und die Lade Seines Bundes wurde in Seinem Tempel gesehen..."

Die Tür in Offenbarung 11:19 wurde für das Volk Gottes geöffnet, um was zu tun? Um dort durch den Glauben einzutreten, um dem letzten Werk Jesu im Allerheiligen zu folgen.

Die Tür in Offenbarung 15:5+6 wird jedoch für die Plageengel geöffnet, damit sie herauskommen können, weil das Wirken Christi beendet ist.

"Darnach sah ich, und siehe, da ward aufgetan der Tempel der Hütte des Zeugnisses im Himmel; und gingen aus dem Tempel die sieben Engel, die die sieben Plagen hatten, angetan mit reiner, heller Leinwand und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln."

Könnt Ihr mir folgen?

Offenbarung 11:19 gibt uns also den Beginn des himmlischen Gerichts, wenn die Menschen hineingehen können. Offenbarung 15:5 erzählt uns vom Ende des Dienstes Christi, wenn niemand mehr hineingehen kann, wie wir noch sehen werden. Sie geben uns also den Anfang und das Ende von was? Den Anfang und das Ende vom Gericht. Wißt Ihr, die kleine Dame hatte recht. Es stammt direkt aus dem Buch der Offenbarung.

Ellen White hat die Öffnung der Tür in Offenbarung 11:19, die 1844 geöffnet wurde, ausnahmslos auf das Jahr 1844 bezogen. Niemals stellt Ellen White diese offene Tür als die offene Tür zu einem anderen Ort als dem Allerheiligen dar. Wir haben dieses Beispiel in dem Buch "Der große Kampf", auf Seite 434.

"Daher weist die Ankündigung, daß der Tempel Gottes im Himmel geöffnet und die Lade Seines Testaments gesehen wurde, auf die Öffnung des Allerheiligen des himmlischen Heiligtums im Jahr 1844 hin, als Christus dort eintrat, um das abschließende Werk der Versöhnung zu vollbringen ..."

Sollen wir Ihm nun folgen? Ja!

"... Diejenigen, die im Glauben ihrem großen Hohenpriester gefolgt sind, als Er Seinen Dienst im Allerheiligen antrat, sahen die Lade Seines Testaments. Da sie das Thema des Heiligtums studiert hatten, verstanden sie den Wechsel des Dienstes des Erlösers, und sie sahen, daß er nun vor der Lade Gottes sein Amt ausübte und für die Sünder mit Seinem Blut bat."

Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Wenn Ihr die Verse vor Offenbarung 11:19 lest, denn wir haben gesagt, daß sich Offenbarung 11:19 auf das Jahr 1844 bezieht, wenn das Gericht im Himmel beginnt, aber wenn Ihr die vorherigen Verse lest, gibt es Raum für offensichtliche Verwirrung, weil sie scheinbar nicht in der richtigen Reihenfolge stehen. Damit werden wir uns also jetzt beschäftigen.

Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß Offenbarung 11:19 eine neue Reihe von Ereignissen im Buch der Offenbarung einleitet. Mit anderen Worten, Kapitel 11:19 ist nicht der Abschluß der vorangegangenen Verse. Es leitet einen neuen Abschnitt des Buches ein, und Ihr werdet gleich sehen, warum. Wir müssen uns also daran erinnern, daß Kapitel 11:19 eine neue Reihe von Ereignissen im Buch der Offenbarung einleitet. Und Kapitel 15:5-8 schließt die Reihe mit dem Ende des Gerichts ab.

Wir betrachten jetzt die Chronologie von Offenbarung 11:15-19. Das ist der Grund, warum wir die Offenbarung nicht einfach nur lesen können, ohne die Gliederung zu verstehen. Wenn wir die Gliederung der Offenbarung nicht verstehen, werden wir den Anfangs- und Endpunkt nicht kennen. So einfach ist das. Wenn wir uns mit Offenbarung 13 befassen, sprechen wir über das Tier, das zwei Hörner hat wie ein Lamm, und das Tier, das aus dem Meer kam, und wir diskutieren über das Papsttum und den abgefallenen Protestantismus, aber selten gibt es ein Studium, ein sorgfältiges Studium darüber, wie die Ereignisse der Offenbarung zusammenpassen und wie das Buch aufgebaut ist. Kein Mensch hätte dieses Buch so gliedern können, wie es ist. Aber Ihr wißt ja, daß es nicht so ist, als würde man eine Zeitschrift lesen. Es erfordert ein Studium. Jesus sagte nicht: "Lest die Schrift", Er sagte: "Durchforschet die Schrift", wir müssen mit der Schrift ringen, und es gibt viele Dinge, mit denen ich immer noch ringe, viele Dinge in den Schriften vom Apostel Paulus zum Beispiel. Wißt Ihr, ich glaube, daß das was er gesagt hat, inspiriert war, aber ich ringe damit, alles vollständig zu verstehen.

Nun werdet Ihr feststellen, daß die zeitliche Anordnung von Offenbarung 11:18+19 zusammengefaßt ist. Vers 18, dort heißt es:

"Und die Heidenvölker sind zornig geworden, …"

Seht hier die Abfolge der Ereignisse.

"Und die Heidenvölker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit, daß die Toten gerichtet werden und daß Du deinen Knechten, den Propheten, den Lohn gibst, und den Heiligen und denen, die Deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und daß Du die verdirbst, welche die Erde verderben! …"

Das ist also die Abfolge der Ereignisse. Schauen wir uns die mal an.

  • Offenbarung 12 bis 14 ist eine Zusammenfassung, denn Vers 18 gibt uns eine Zusammenfassung des restlichen Buches.

  • In den Kapiteln 12 bis 14 der Offenbarung wird der Zorn der Völker beschrieben.

  • "Die Völker waren zornig": Ist das "Tier" zornig auf das Volk Gottes? Ja! Ist das "Tier mit Hörnern wie ein Lamm" zornig über Gottes Volk? Ja! Sind die Bösen in der "Weinpresse" zornig, wenn sie gegen Gottes Volk, gegen Jerusalem angehen? Auf jeden Fall! In den Kapiteln 12 bis 14 wird also der Zorn der Völker beschrieben.

  • Dann heißt es: "Dein Zorn ist gekommen", um welchen Abschnitt der Offenbarung handelt es sich dabei wohl? Wann wird der Zorn Gottes kundgetan? Das wäre Offenbarung 15 bis Offenbarung Kapitel 19, wo die Plagen beschrieben werden, die sieben letzten Plagen.

  • Und dann Offenbarung 20:4 und 11, die Zeit des Gerichts über die Toten.

  • Welche Toten? Die gerechten Toten oder die bösen Toten? Die bösen Toten, das ist richtig. Und wann wird Gott die bösen Toten richten? Während der tausend Jahre. Da haben wir also Offenbarung Kapitel 20, nicht wahr?

  • Und dann heißt es "und die Zeit, Deine Diener zu belohnen."

  • Wann wird Jesus Seine Diener belohnen? Wenn Er wiederkommt und sie in den Himmel holt, wird Gott dann zur gleichen Zeit die bösen Toten richten? Ja!

  • Und dann heißt es weiter: "und die zu verderben, die die Erde verderben" Wann findet das statt, daß Gott die vernichtet, die die Erde verderben? Das ist nach den tausend Jahren.

Dieser eine Vers ist also eine Zusammenfassung des restlichen Buches der Offenbarung: Der Zorn der Völker, der Zorn Gottes, der sich in den Plagen äußert, die Zeit, in der die Diener Christi belohnt werden, wenn Er wiederkommt und sie in den Himmel aufnimmt, die Zeit, in der die bösen Toten während der tausend Jahre gerichtet werden, und nach den tausend Jahren diejenigen vernichten, die die Erde zerstören.

Dieser eine Vers fäßt den Rest des Buches der Offenbarung zusammen. Ellen White hat das verstanden. Wie hat sie es verstanden? Zufallstreffer, oder? Nein! Ellen White hat immer Recht, wenn es um diese Frage geht.

Gebt nun Acht auf die Aussage, aus dem Buch "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 26.

"Dann sah ich, daß Jesus das Allerheilige nicht verlassen würde, bis jeder Fall entweder zur Errettung oder zur Vernichtung entschieden war..."

Und nun hört das hier:

"... und daß der Zorn Gottes nicht eher kommen konnte, als bis Jesus Sein Werk im Allerheiligen vollendet, Sein priesterliches Gewand abgelegt und sich mit den Kleidern der Rache bekleidet hatte. Dann wird Jesus zwischen dem Vater und den Menschen hervortreten, und Gott wird nicht länger schweigen, sondern Seinen Zorn über diejenigen ausgießen, die Seine Wahrheit verworfen haben. ..."

Jetzt bezieht sie sich auf den Vers, den wir gelesen haben, Offenbarung 11:18. Sie schrieb folgendes:

"... Ich sah, daß der [1] Zorn der Völker, der [2] Zorn Gottes und die [3] Zeit, um die Toten zu richten, getrennt und verschiedene Ereignisse waren, ..."

Folgt Ihr mir? Nicht nur getrennt und verschieden, sondern in zeitlicher Reihenfolge, denn sie sagt,

"... eines folgte auf das andere ..."

Findet also der Zorn der Völker statt, bevor Gott Seinen Zorn ausgießt? Ja! Ist das also während der Bewährungszeit und auch während der Zeit der Trübsal? Auf jeden Fall! Wann wäre also die Zeit des Gerichts über die Toten? Ist damit das Jahr 1844 gemeint, die Zeit, um die Toten zu richten? Werden die Gerechten dann nach den Plagen gerichtet? Nein! Also muss es das Gericht von wem sein? Es muß das tausendjährige Gericht im Himmel über die Bösen sein. So sagt sie also, ich wiederhole.

"Ich sah, daß der [1] Zorn der Völker, der [2] Zorn Gottes ..."

Das sind die Plagen.

"... und die [3] Zeit, um die Toten zu richten ..."

Das sind die bösen Toten, die noch auf der Erde sind.

"... getrennt und verschiedene Ereignisse waren, eines folgte auf das andere. Auch daß Michael noch nicht aufgestanden war, und daß die Zeit der Trübsal, wie sie noch nie war, noch nicht begonnen hatte ..."

Und nun gebt gut Acht, was sie sagt!

"... Die Nationen werden jetzt zornig ..."

Geschieht dies während der Bewährungszeit? Versteht Ihr das? Seht, wir müssen verstehen, daß Offenbarung 11:18 eine Zusammenfassung des restlichen Buches ist. Die siebte Posaune endet in Vers 17. Ein Vers zuvor. Dort endet die Reihe der Posaunen. Vers 18 fäßt den Rest des Buches zusammen, und dann führt uns Vers 19 zu dem Zeitpunkt, an dem das himmlische Untersuchungsgericht für die Gerechten beginnt, und damit beginnt ein neuer Abschnitt des Buches der Offenbarung.

Also, Offenbarung 12 bis 14: "Die Völker wurden zornig", das geschieht jetzt, "Dein Zorn ist gekommen", das ist, wenn die sieben letzten Plagen ausgegossen werden, "die Zeit, die Toten zu richten", das sind die bösen Toten, während der tausend Jahre, "die Zeit, Deine Diener zu belohnen", wenn die bösen Toten gerichtet werden, wird Gottes Volk mit dem Himmel belohnt. Dann, nach den tausend Jahren, wird Gott "diejenigen verderben, die die Erde verderben." Und dann leitet Offenbarung 11:19 die Kapitel 12-14 ein.

Schauen wir uns nun Offenbarung 3:7-8 an. Hier ist die Rede von der sechsten Gemeinde. Die sechste Gemeinde ist Philadelphia.

"Und dem Engel der Gemeinde in Philadelphia schreibe: Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, sodaß niemand zuschließt, und zuschließt, sodaß niemand öffnet: Ich kenne deine Werke. Siehe, Ich habe vor Dir eine geöffnete Tür gegeben, und niemand kann sie schließen; denn Du hast eine kleine Kraft und hast Mein Wort bewahrt und Meinen Namen nicht verleugnet."

Philadelphia ist die Gemeinde Nummer sechs. In welchem Zeitabschnitt der Geschichte befindet sich die Gemeinde Philadelphia? Es ist die Gemeinde der Miller-Bewegung, denn Laodizea ist welche Gemeinde? Die Lutheraner, stimmt das? Und die Methodisten. Nein! Laodizea, sagt Ellen White, ist die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten.

Welche Tür wurde also vor die Milleriten gestellt? Seht, daß sie noch nicht eingetreten waren. Gott sagt: "Siehe, ich habe vor Dir gegeben eine offene Tür," (Offenbarung 3:8) wohin führte diese offene Tür? In das Allerheilige des himmlischen Heiligtums.

Nun seht den Kommentar von Ellen White im Buch "Der große Kampf" auf Seite 435.

"Die Menschen versuchten, die Tür zu schließen, die Gott geöffnet hatte, und die Tür zu öffnen, die Er geschlossen hatte. Aber 'Er, der öffnet, und niemand schließt, und der schließt, und niemand öffnet', hatte erklärt: "Siehe, ich habe vor Dir gegeben eine offene Tür und niemand kann sie zuschließen". Christus hatte die Tür oder den Dienst des Allerheiligen geöffnet, Licht schien aus dieser offenen Tür des Heiligtums im Himmel, und das vierte Gebot zeigte sich als Teil des Gesetzes, das dort verankert ist; was Gott festgelegt hatte, konnte kein Mensch umstoßen."

Ist Euch also die Reihenfolge von Offenbarung Kapitel 11:17, 18 und 19 deutlich?

Gehen wir zu Offenbarung 11 und machen wir es uns ganz unmißverständlich. Dort heißt es in Vers 15:

"Und der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und Seinem Christus zuteilgeworden, und Er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit!…"

Und dann gehen wir weiter zu Vers 17.

"... und sprachen: Wir danken Dir, o Herr, Gott, Du Allmächtiger, der Du bist und der Du warst und der Du kommst, daß Du Deine große Macht an Dich genommen und die Königsherrschaft angetreten hast!"

  • Dort endet die siebte Posaune und auch die Reihe der Posaunen.

  • Und dann gibt uns Vers 18 eine Zusammenfassung des Restes des Buches.

  • Vers 19 führt uns zurück in das Jahr 1844, und die Offenbarung entwickelt alle Ereignisse, die zur letzten Auseinandersetzung und den tausend Jahren führen, sowie was nach den tausend Jahren geschieht.

Kommen wir nun zu Offenbarung 15:6+7. Die Verse 6+7 finden statt, bevor die Schalen ausgegossen werden. Wir wollen diese Verse lesen.

"... und die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, kamen hervor aus dem Tempel, bekleidet mit reinem und glänzendem Leinen und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln. Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll von der Zornesglut Gottes, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Den Engeln werden also die Schalen gegeben, und was werden die Engel tun? Sie werden kommen und die sieben letzten Plagen ausgießen. Offenbarung 15:8. Und Vers 8 ist von entscheidender Bedeutung. Habt Ihr jemals in den Schriften von Ellen White gelesen, daß das Volk Gottes in der Zeit der Trübsal ohne einen Vermittler, ohne einen Fürsprecher leben muß? Woher hat sie diesen Gedanken? Aus dem Stegreif? Nein! Sie erklärt ganz sachlich, was die Heilige Schrift lehrt. Schauen wir uns Vers 8 an.

"Und der Tempel …"

Worauf bezieht sich der Tempel? Der Tempel der Stiftshütte, was ist der Tempel der Stiftshütte? Das Allerheilige.

"Und der Tempel wurde erfüllt mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in den Tempel hineingehen, …"

Das heißt, das Allerheilige betreten.

"… bis …"

Bis wann?

"… bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren."

Können wir das Allerheilige heute betreten? Können wir das Allerheilige des himmlischen Heiligtums betreten? Ja, natürlich! Wie können wir das tun? Durch den Glauben. Wird es eine Zeit geben, in der niemand mehr das himmlische Heiligtum durch den Glauben betreten kann? Ja! Wenn die Bewährungszeit zu Ende geht. Hier ist also die Abfolge der Ereignisse, die wir in diesem speziellen Vers finden.

  • Die Engel der Plage erhalten die sieben Schalen, wenn die Bewährungszeit endet.

  • Die Engel schütten ihre Schalen in aufeinanderfolgender Reihenfolge aus.

  • Während die Engel ihre Schalen ausgießen, können die 144.000 lebenden Heiligen was nicht tun? Sie können den Tempel nicht mehr betreten, weil es dort keinen Vermittler mehr gibt.

  • Wer sind die Einzigen, die den Tempel betreten werden, nachdem die Plagen ausgegossen sind? Nur die 144.000 werden den Tempel betreten.

Im Buch "Heaven" (dt.: Himmel) von Ellen White, steht dort auf Seite 88 folgendes:

"Und als wir im Begriff waren, den Tempel zu betreten, da erhob Jesus ..."

Seht, das war nicht einfach nur ein Engel, sondern wer?

"... da erhob Jesus Seine liebliche Stimme und sagte: »Nur die 144.000 dürfen diesen Ort betreten,« ..."

Und wir fragten: "Wie kommt das? Wie werden sie bewertet? Warum dürfen wir nicht hineingehen?" Nein, so verhält es sich nicht. Wir werden all diese Dinge bis dahin überwunden haben. (Also Neid, Eifersucht, Mißgunst, Beleidigtsein, Mißtrauen, Zweifel)

"... und wir riefen »Halleluja!«..."

Lobet den Herrn! Die 144.000 werden also Vorrechte haben, die keine andere Generation haben wird. Ihr fragt Euch vielleicht: "Warum das?" Nun, freuen wir uns einfach und sagen: "Lobet den Herrn!"

Im Alten Testament gibt es zwei Fälle, in denen das irdische Heiligtum mit Rauch gefüllt war und niemand hineingehen konnte.

  • Das erste Mal war, als die Stiftshütte in der Wüste eingeweiht wurde.

  • Und das zweite Mal, als der Priester die Bundeslade in den Tagen Salomos bei der Einweihung des von Salomo erbauten Tempels in das Allerheilige stellte.

Wir wollen diese beiden Verse lesen. 2. Mose 40:34+35.

"Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte die Wohnung. Und Mose konnte nicht in die Stiftshütte gehen, weil die Wolke darauf ruhte und die Herrlichkeit des Herrn die Wohnung erfüllte."

  • Und 1. Könige 8:10+11 bezieht sich auf den Tempel, der von Salomo gebaut wurde.

  • Beachtet, daß ich nicht "Salomos Tempel" gesagt habe, es war der Tempel des Herrn, der von Salomo gebaut wurde.

  • Wir sagen "Noahs Arche", doch es war die Arche des Herrn, die von Noah gebaut wurde.

  • Wir sagen "Jakobs Leiter", doch es war die Leiter des Herrn, die Jakob gezeigt wurde.

Jetzt denkt Ihr Euch vielleicht: "Du bist pingelig." Ja, das bin ich. 1. Könige 8:10+11. Dort heißt es:

"Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligtum hinausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus des Herrn, sodaß die Priester wegen der Wolke nicht hinzutreten konnten, um ihren Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus des Herrn."

Hier ist ein sehr wichtiger Abschnitt. Beide Ereignisse fanden in alttestamentlicher Zeit zu Beginn der Verwaltung des Heiligtums statt. Offenbarung 15:8 kann sich jedoch nicht auf die Einweihung des priesterlichen Dienstes Christi beziehen, sondern auf was? Auf seine Vollendung. Welcher geschichtliche Moment wird in Offenbarung 15:8 beschrieben? Wann hört Jesus auf, für die Sünder im Heiligtum zu dienen, so daß niemand mehr durch den Glauben hineingehen kann? Wie lautet die Antwort? Das Ende der Bewährungszeit. Offenbarung 15:8 beschreibt also den Zeitpunkt, an dem die Bewährungszeit endet. Und was beschreibt Offenbarung 16 dann? Die sieben letzten Plagen nach dem Ende der Bewährungszeit.

Offenbarung 8:3-5 beschreibt denselben Zeitpunkt. Nun, in diesen Versen gibt es zwei Zeitpunkte, wie die einleitenden Visionen für alle Gemeinden, die Siegel und die Posaunen. In der einleitenden Darstellung gibt es zwei Zeitpunkte, auf die hingewiesen wird: Den Beginn der Posaunen und das Ende der Posaunen. Sie werden am Anfang in der Eröffnungsvision zusammengefaßt.

Schauen wir uns nun Offenbarung 8:3-5 an.

"Und ein anderer Engel kam und stellte sich an den Altar, der hatte ein goldenes Räucherfaß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zusammen mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar darbringe, der vor dem Thron ist. Und der Rauch des Räucherwerks stieg auf vor Gott, zusammen mit den Gebeten der Heiligen, aus der Hand des Engels.…"

Werden hier Ereignisse beschrieben, die vor dem Ende der Bewährungszeit stattfinden? Dient der Hohepriester hier und empfängt die Gebete Seiner Heiligen? Können wir zu diesem Zeitpunkt das Heiligtum betreten? Ja, denn es heißt, daß Er mit den Gebeten der Heiligen Räucherwerk opferte, also ist die Tür der Gnade noch offen, denn die Menschen können immer noch durch Gebet hineingehen. Aber seht nun Vers 5.

"… Und der Engel nahm…"

Was nahm er?

"… das Räucherfaß und füllte es mit Feuer vom Altar …"

Und was hat er dann getan?

"… und warf es auf die Erde; und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze und ein Erdbeben."

Was bedeutet das Werfen des Räuchergefäßes auf die Erde? Es bedeutet, daß das Räuchergefäß nicht mehr für das Volk Gottes eintritt.

Wieder einmal hat Ellen White dies verstanden. Gebt Acht auf die nächste Aussage, die wir in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 272 finden.

"Ich sah Engel, die im Himmel hin und her eilten. Ein Engel mit einem Schreibgerät an seiner Seite kehrte von der Erde zurück und berichtete Jesus, daß Sein Werk vollbracht sei und die [lebenden] Heiligen gezählt und versiegelt seien. ..."

Wer sind also die 144.000? Sie sind die lebenden Heiligen am Ende der Bewährungszeit, nicht wahr? Warum gibt es dann so viele Gelehrte in der Adventgemeinde, die sagen, daß die 144.000 die Erlösten aller Zeiten sind? Man muß den Geist der Weissagung in Frage stellen, um das zu sagen, denn Ellen White sagt immer wieder, daß es sich um eine besondere Gruppe handelt, wie es sie in der Geschichte der Welt noch nie gegeben hat. Sie fährt fort,

"... Dann sah ich Jesus, der vor der Bundeslade mit den Zehn Geboten gedient hatte, ..."

Was hat Er getan? Ist dies eine Anspielung auf Offenbarung 8? Ja das ist es! Was machte Er?

... das Räuchergefäß niederwerfen ..."


Mit anderen Worten, die Fürsprache hat ein Ende gefunden.

"... Er erhob Seine Hände und sagte mit lauter Stimme. »Es ist vollbracht.'« Und die ganze Schar der Engel legte ihre Kronen ab, als Jesus die feierliche Erklärung abgab: »Wer ungerecht ist, der sei weiterhin ungerecht; und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; und wer gerecht ist, der sei weiterhin gerecht; und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.« ..."

Und dann beschreibt Ellen White das Folgende. Nun, das ist eine erstaunliche Aussage, die wir als nächstes im Geist der Weissagung finden. In dem Buch "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 267, wo sie alle Ereignisse in zeitlicher Reihenfolge beschreibt, vom Ende der Bewährung bis zum Ende der Zeit schreibt sie folgendes:

"Als Jesus das Allerheilige verließ, hörte ich das Läuten der Glocken an Seinem Gewand; und als Er ging, bedeckte eine Wolke der Finsternis die Bewohner der Erde. Es gab also keinen Vermittler mehr zwischen den schuldigen Menschen und dem gekränkten Gott. Solange Jesus zwischen Gott und dem schuldigen Menschen stand, befand sich ein Schutzwall über den Menschen; als Er aber zwischen den Menschen und dem Vater hervortrat, wurde der Schutzwall entfernt, und Satan hatte die völlige Kontrolle über die endgültig Unbußfertigen..."

Meine Lieben, wir können uns nicht vorstellen, wie die Welt dann aussehen wird. Könnt Ihr Euch eine Welt vorstellen, in der Satan die vollständige Kontrolle über die Bösen hat? Nur wenn Gott Sein Volk beschützt, wird Sein Volk überleben. Sie fährt fort:

"... Es war unmöglich, daß die Plagen ausgegossen werden konnten, während Jesus im Heiligtum diente;..."

Denn das ist der rächende Teil.

"... aber wenn Sein Werk dort vollendet und Seine Fürsprache beendet ist, gibt es nichts, was den Zorn Gottes aufhalten könnte, und er bricht mit Wut über das schutzlose Haupt des schuldigen Sünders herein, der die Errettung vernachlässigt und die Zurechtweisung gehaßt hat. In jener furchtbaren Zeit, nach dem Ende der Vermittlung Jesu, lebten die Heiligen vor einem heiligen Gott ohne einen Fürsprecher. ..."

Wird der Sieg über die Sünde zu diesem Zeitpunkt vom Volk Gottes vollständig errungen worden sein? Eindeutig. Auch wenn heutzutage das Gegenteil gelehrt wird, nämlich daß wir weiter sündigen werden, bis Jesus kommt. Das ist nicht, was die Bibel oder der Geist der Weissagung uns sagen. Sie sagt: "die Heiligen würden ohne einen Fürsprecher leben."

Hört gut zu, manchmal versuchen wir, den Menschen Angst zu machen, und wir sagen: "Sie werden keinen Fürsprecher haben, also kommt lieber jetzt zum Herrn, andernfalls.... " Und wir erschrecken die Menschen mit der Zeit der Trübsal, wenn wir sagen: "Hört, Gott wird die Erde verlassen, Ihr werdet auf Euch allein gestellt sein." Nein, nein, nein! Christus wird nicht mehr als Hoherpriester bei uns sein, aber Er wird Michael sein, der Eine der Sein Volk beschützt. Er wird nicht mehr für die Sünder Fürsprache einlegen, wir werden nicht mehr in der Lage sein, unsere Sünden zu nehmen und mit unseren Sünden in das Heiligtum zu gehen, aber Er wird anwesend sein. Schließlich hatte Er nicht gesagt: "Siehe, ich bin bei Euch bis an das Ende der Bewährungszeit." Er sagte: "Ich bin bei Euch alle Tage bis an das Ende der Welt". Habt also keine Angst vor der Zeit der Trübsal. Jesus wird hier sein und Sein treues Volk beschützen. Es ist nicht so, daß Er die Erde im Stich lassen wird. Sie fährt fort:

"... Jeder Fall wurde entschieden, jedes Juwel gezählt. Jesus verweilte einen Augenblick in der äußeren Abteilung des himmlischen Heiligtums, und die Sünden, die bekannt worden waren, während Er sich im Allerheiligen aufhielt, wurden Satan, dem Urheber der Sünde, auferlegt, der ihre Strafe erleiden muß. ..."

Wißt Ihr, es gibt Leute, die sagen: "Oh, Adventisten glauben, daß Satan ihr Retter ist, weil alle Sünden auf Satan gelegt werden." Nun, das stimmt nicht, denn was auf Satan gelegt wird, sind die Sünden, die das Blut des Lammes vergeben hat. Und Satan ist derjenige, der die endgültige Strafe erleidet, weil er der Schuldige ist. Gehen wir zum nächsten Absatz.

"... Dann sah ich, wie Jesus Sein priesterliches Gewand ablegte und sich mit Seinen königlichen Gewändern bekleidete. Auf Seinem Haupt waren viele Kronen, eine Krone in einer Krone. ..."

Sie bezieht sich auf Offenbarung 19:11-21

"... Umgeben von den Heerscharen der Engel, verließ Er den Himmel. Die Plagen fielen über die Bewohner der Erde. Einige klagten Gott an und verfluchten Ihn. Andere eilten zum Volk Gottes und baten darum, belehrt zu werden, wie sie Seinen Gerichten entgehen könnten. ..."

Seht, sie fürchten sich vor den Folgen, nicht vor ihren Sünden.

"... Aber die Heiligen hatten nichts für sie. Die letzte Träne für die Sünder war vergossen, das letzte leidgeprüfte Gebet gesprochen, die letzte Last getragen, die letzte Warnung ausgesprochen. Die liebliche Stimme der Barmherzigkeit war nicht mehr da, um sie einzuladen. Als die Heiligen und der ganze Himmel an ihrer Rettung interessiert waren, hatten sie kein Interesse daran, für sich selbst zu sorgen. Leben und Tod waren ihnen vor Augen gestellt worden. Viele wünschten sich das Leben, aber sie bemühten sich nicht darum. Sie entschieden sich nicht für das Leben, und nun gab es kein sühnendes Blut, das die Schuldigen reinigen konnte, keinen barmherzigen Erlöser, der für sie eintreten und rufen würde: »Verschone, verschone den Sünder noch ein wenig«. Der ganze Himmel hatte sich mit Jesus vereint, als sie die erschreckenden Worte hörten: »Es ist geschehen. Es ist vollbracht.« Der Plan der Erlösung war ausgeführt worden, aber nur wenige hatten sich entschieden, ihn anzunehmen. Und als die liebliche Stimme der Barmherzigkeit verklungen war, ergriffen Furcht und Schrecken die Gottlosen. Mit schrecklicher Deutlichkeit hörten sie die Worte: »Zu spät! zu spät!«..."

Sind das nicht ergreifende Worte, die uns traurig machen und uns dazu bringen, anderen von diesen Dingen zu erzählen, damit sie nicht in dieser Situation sind? Sie fährt fort:

"... Diejenigen, die Gottes Wort nicht schätzten, eilten hin und her und wanderten von Meer zu Meer und von Norden bis Osten, um das Wort des Herrn zu suchen. Der Engel sagte: »Sie werden es nicht finden. Es herrscht eine Hungersnot im Lande, nicht an Brot und nicht an Wasser, sondern daran, die Worte des Herrn zu hören. Was würden sie nicht alles geben, um ein einziges Wort der Anerkennung von Gott zu hören! Aber nein, sie müssen weiter hungern und dürsten. Tag für Tag haben sie das Heil vernachlässigt, indem sie irdischen Reichtum und irdisches Vergnügen höher schätzten als jeden himmlischen Schatz oder Ansporn. Sie haben Jesus verworfen und Seine Heiligen verachtet. Die Unreinen müssen für immer unrein bleiben.«..."

Und dann folgt eine Beschreibung der Bösen.

"... Viele der Gottlosen wurden sehr wütend, als sie die Auswirkungen der Plagen zu spüren bekamen. Es war eine Darstellung furchtbarer Seelenpein. Die Eltern machten ihren Kindern bittere Vorwürfe, die Kinder ihren Eltern, die Brüder ihren Schwestern und die Schwestern ihren Brüdern. Aus allen Richtungen waren laute, klagende Rufe zu hören: »Ihr habt mich daran gehindert, die Wahrheit zu empfangen, die mich aus dieser schrecklichen Stunde hätte retten können.« Das Volk wandte sich mit bitterem Haß gegen seine Diener und machte ihnen Vorwürfe ..."

Dies ist die sechste Plage, die wir sehen werden

"... und sagten: »Ihr habt uns nicht gewarnt. Ihr habt uns gesagt, daß sich die ganze Welt bekehren wird, und habt gerufen: Friede, Friede, um alle Ängste zu besänftigen, die aufkamen. Ihr habt uns nicht vor dieser Stunde gewarnt; und diejenigen, die uns davor gewarnt haben, habt ihr für Fanatiker und böse Menschen erklärt, die uns ins Verderben stürzen würden.« Aber ich sah, daß die Geistlichen dem Zorn Gottes nicht entkommen waren. Ihr Leiden war zehnmal größer als das ihres Volkes."

Es ist eine ernste Sache, ein Prediger des Evangeliums zu sein, viel ernster als das gewöhnliche Mitglied auf der Kirchenbank. Geistliche werden große Schuld auf sich laden, wenn sie nur evangelistische Predigten halten und die Wahrheit nicht so vortragen, wie sie in der Heiligen Schrift steht.

Stephen Bohr - "Vom Ende der Bewährungszeit bis zur neuen Erde" - (02) Ohne einen Fürsprecher

Übersetzung - Manuela Sahm - Mai 2022 ©

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=l6aVVeH4h64



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