Sonntag, 15. Mai 2022

(03) Einführung zu den Plagen




Wir wollen ein Wort des Gebets sprechen, und dann beginnen wir auf Seite 23. Wir werden uns mit Offenbarung 16 befassen. Laßt uns beten.

Vater im Himmel, wir bitten Dich, wenn wir nun Dein Wort aufschlagen, daß Dein Geist mit uns ist, daß er uns aufmerksam macht, daß er uns Klarheit im Denken gibt und daß er uns die Kraft gibt, anderen Menschen davon zu erzählen, denn die Menschen da draußen haben Angst, wenn sie sehen, was in der Welt geschieht. Sie haben keine Ahnung, wohin das führt, aber wir schon, denn Du hast uns Licht für diese Zeit gegeben. Wir bitten Dich im Namen Jesu. Amen.

In unserer ersten Lektion werden wir eine Einführung in die Plagen in Offenbarung Kapitel 16 studieren.

Es gibt zwei alttestamentliche Hintergründe, die wir im Auge behalten müssen.

Der erste alttestamentliche Hintergrund ist der Auszug Israels aus Ägypten. Er ist der Hintergrund für die Plagen in Offenbarung Kapitel 16.

Die zweite Quelle oder Wurzel findet sich in der Befreiung Israels aus Babylon.

Erinnert Ihr Euch, als Kyrus mit seinen Armeen aus dem Osten kam und den Euphrat austrocknete? Die Geschichte in Offenbarung 16 basiert auf dieser Erfahrung.

Das sind also die beiden Hintergründe: der Auszug aus Ägypten und die Befreiung Israels aus Babylon.

Es ist nicht möglich, den Zweck der Plagen vollständig zu verstehen, ohne zuerst den biblischen Begriff des Bundes zu verstehen. Man kann die Plagen nicht ohne den Bund verstehen.

Wenn die Bewährungszeit zu Ende ist, haben die lebenden Heiligen eine vollkommene Bundesbeziehung mit dem Herrn Jesus. Und deshalb verspricht Jesus, was zu tun? Sie zu beschützen. Wir haben den Bund studiert, und Ihr wißt, daß Gott Seine Bedingungen erfüllt, solange diejenigen, mit denen Er einen Bund geschlossen hat, ihren Teil der Abmachung einhalten. Und wenn es diesen Bund gibt, verspricht Gott, Sein Volk zu beschützen. Ich werde nun vier Beispiele dafür anführen.

Was geschah, als ein Bär oder ein Löwe kam, um eines von Davids Schafen zu töten? Mit wem hatten sie es in Wirklichkeit zu tun? Sie hatten es nicht mit den Schafen zu tun, sondern mit dem Hirten. Wenn also die Bösen gegen Gottes Volk vorgehen, dann legen sie sich nicht nur mit dem Volk an, sondern sie kämpfen tatsächlich gegen den Herrn des Volkes.

Dann haben wir einen "Suzerän", und das mag ein seltsames Wort sein, "ein souveräner König", der einen Bund mit kleineren Königen schließt. Und er sagt zu den kleineren Königen: "Wenn ihr mir gehorcht, werde ich Euch beschützen, wenn ein Feind kommt und Euch angreift." Nun, Gottes Volk ist die Armee des Herrn, und wenn die Bösen mit ihren Armeen kommen, um Gottes Volk zu vernichten, sagt Gott: "Moment mal, Ich habe einen Bund mit ihnen, und Ich werde sie beschützen, weil Ich es versprochen habe."

Dann können wir es auch aus der Perspektive des Ehemannes und seiner Frau betrachten. Jesus ist der Ehemann, die Gemeinde ist Seine Frau. Diejenigen von Euch, die verheiratet sind, was würdet Ihr tun, wenn jemand käme und anfinge, Eure Frau zu verprügeln? Nun, ich würde hoffen, daß Ihr sagen würdet: "Hey, was Du ihr antust, tust Du auch mir an", denn die Bibel sagt, daß wir was sind? "Ein Fleisch." Das ist die Beziehung des Bundes. Wer sich also mit der Frau anlegt, legt sich in Wirklichkeit mit dem Mann an.

Und dann haben wir das Haupt und den Leib.

Jesus ist das Haupt und die Gemeinde ist sein Leib. Was geschieht, wenn Satan den Leib angreift? Wen greift er in Wirklichkeit an? Er greift das Haupt an.

Und so müssen wir die Plagen im Zusammenhang mit dem Bund verstehen. Wenn Gott die Plagen nicht ausgießen würde, würde das Volk Gottes vernichtet werden, und Gott würde Seinen Bund nicht halten, denn Gott hat versprochen, wenn wir einen Bund mit Ihm haben, daß Er uns vor unseren Feinden schützen wird. Wenn Gott das nicht tun würde, würde er Seinen Teil des Bundes brechen.

Wer schüttet die Plagen aus? Nun, es gibt heute Menschen, die sagen, daß Gott niemanden vernichtet. Gott schickt keine Plagen. Tatsache ist aber, daß Gott derjenige ist, der die sieben letzten Plagen aufgrund der Entscheidung der Bösen schickt, denn sie hatten die Wahl.

Schauen wir uns nun in Offenbarung 15:5-7 an, wer die Plagen ausschüttet.

"Und nach diesem sah ich, und siehe, der Tempel des Zeltes des Zeugnisses im Himmel…"

Wo befand sich der Tempel der Stiftshütte? Im Himmel. Es müssen also treue Engel sein, die das tun werden, nicht wahr?

"…wurde geöffnet, und aus dem Tempel…"

Welcher Tempel? Das Allerheilige.

"…kamen hervor, die sieben Engel, welche die sieben Plagen hatten, bekleidet mit reinem und glänzendem Leinen.…"

Sind dies die treuen Engel? Selbstverständlich.

"…und um die Brust gegürtet mit goldenen Gürteln. Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll von der Zornesglut Gottes, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit."

Wenn sich der Kelch füllt, bedeutet das, daß die Bewährungszeit abgeschlossen ist. Und nun wird Gott strenge Gerechtigkeit walten lassen. Nun sagen manche Leute: "Wie kann Gott auch über die Bösen Plagen ausschütten?"

Wir wollen uns nun anschauen, was in dem Buch "Christus kommt bald", auf Seite 171 geschrieben steht.

"Man könnte einwenden, daß ein liebender Vater nicht zusehen würde, wie Seine Kinder die Strafe Gottes durch Feuer erleiden, obwohl Er die Macht hätte, sie zu retten. Aber Gott würde es tun, zum Wohle Seiner Untertanen und zu ihrer Sicherheit ..."

Versteht ihr den Begriff des Bündnisses? Warum gießt Gott die Plagen aus? Für das Wohl von wem?

"... zum Wohle Seiner Untertanen und zu ihrer Sicherheit den Übertreter bestrafen. Gott arbeitet nicht nach menschlichen Plänen. Er kann unendlich viel Gerechtigkeit üben, wozu der Mensch vor seinen Mitmenschen kein Recht hat. Noah hätte Gott mißfallen, wenn er einen der Spötter und Hohnredner, die ihn belästigten, ertränkt hätte, aber Gott ertränkte die ganze Welt ...."

Wer hat das getan? Gott tat es!

"... Lot hätte kein Recht gehabt, seine Schwiegersöhne zu bestrafen, aber Gott tat es ..."

Mit welcher Art von Gerechtigkeit?

"... in strenger Gerechtigkeit."

Denn wenn die Plagen ausgegossen werden, gibt es kein Erbarmen mehr. Gott läßt nicht nur Satan und seine Engel wirken, Er läßt auch Seine Engel manchmal ein Werk der Zerstörung vollbringen, obwohl dies nach Jesaja 28:21 "Gottes eigenartiges Handeln" ist.  

Gebt Acht, wie Ellen White diesen Grundsatz in dem Buch "Der große Kampf" auf Seite 614, ausdrückt.

"Dieselbe zerstörerische Macht, die von den heiligen Engeln ausgeübt wird ..."

Wer übt die zerstörerische Macht aus? Heilige Engel.

"Dieselbe zerstörerische Kraft, die von heiligen Engeln ausgeübt wird, wenn Gott befiehlt, wird von bösen Engeln ausgeübt werden, wenn Er..."

Wenn Er was tut?

"... wenn Er es zuläßt. ..."

Verursacht Gott Zerstörung? Ja! Läßt Gott Zerstörung zu? Ja, das tut Er. Sie fährt fort:

"... Es gibt jetzt Kräfte, die bereit sind und nur auf die göttliche Erlaubnis warten, um überall Verwüstung zu verbreiten."

Gelobt sei der Herr, daß Er immer noch auf dem Thron sitzt. Er läßt dem Teufel keine freie Hand, sonst wären wir nicht mehr hier.

Nun die Welt während der Plagen. Wir wollen uns nun anschauen, wie die Welt während der Plagen aussehen wird. Ellen White beschrieb den katastrophalen Zustand der Welt während der Ausgießung der sieben letzten Plagen, und hier ist ein sehr interessanter Leckerbissen.

Habt Ihr jemals das Kapitel über die Zerstörung Jerusalems im ersten Kapitel im Buch "Der große Kampf" gelesen? Es ist schrecklich, aber es ist ein Schattenbild. Fahren wir fort. In diesem Kapitel beschrieb Ellen White den Zustand Jerusalems, der zu ihrer Zerstörung führte, und doch war Jerusalem nur ein Schattenbild dessen, was sich in der Welt während der Zeit der Trübsal ereignen wird. Und wenn ich dieses erste Kapitel lese, frage ich mich: "Wie kann etwas noch schlimmer werden als das, was mit Jerusalem geschehen ist?" Lesen wir ein paar Aussagen vom Geist der Weissagung, die von der Zeit der Trübsal sprechen.

"Satan wird dann die Bewohner der Erde in eine große, letzte Trübsal stürzen. Wenn die Engel Gottes damit aufhören, die heftigen Winde der menschlichen Leidenschaft in Schach zu halten ..."

Hört jetzt gut zu!

"... werden alle Elemente des Kampfes losgelassen werden. ..."

Laßt uns sicherstellen, daß wir auf der richtigen Seite stehen, meine Lieben. Jetzt seht, ob dies weltweit geschehen wird oder nur in einer kleinen Stadt, wie in Jerusalem? Nun, sie sagt:

"... Die ganze Welt wird in ein Zerstörungswerk verwickelt werden, das schrecklicher ist als das, das über Jerusalem in der Vergangenheit kam."

Was mit den buchstäblichen Juden im buchstäblichen Jerusalem wortwörtlich geschehen ist, wird mit Gottes geistlichem Israel am Ende der Zeit weltweit sein.

In dem Buch "Erziehung" schreibt Ellen White auf Seite 166 folgendes:

"Die Engel halten jetzt die Winde des Kampfes zurück, damit sie nicht wehen, bis die Welt vor ihrem kommenden Untergang gewarnt wird, aber ein Sturm zieht auf ..."

Würdet Ihr zustimmen, daß er sich in diesen Tagen zusammenbraut?

"... ein Sturm zieht auf, bereit, über die Erde hereinzubrechen, und wenn Gott Seinen Engeln befiehlt, die Winde loszulassen, wird es eine solche Darstellung des Unfriedens geben, die sich keine Feder vorstellen kann."

Man kann sich das Schlimmste vorstellen, und es wird noch schlimmer werden.

In der nächsten Aussage, im Buch "Der große Kampf", schreibt sie auf Seite 623.

"Es ist oft so, daß die Unannehmlichkeiten in der Erwartung größer sind als in der Wirklichkeit ..."

Ist es nicht so, daß wir uns die Dinge meist schlimmer vorstellen, als sie in Wirklichkeit sind? Aber sie sagt:

"Es ist oft so, daß die Unannehmlichkeiten in der Erwartung größer sind als in der Wirklichkeit, aber das gilt nicht für die Krise, die vor uns liegt. Die anschaulichste Darstellung kann das Ausmaß der Feuerprobe nicht erreichen."

Aber diejenigen, die in einer Bundesbeziehung mit dem Herrn stehen, haben nichts zu befürchten.

Im "Review and Herald", 14. April 1896 steht folgendes. Dies ist eine erschütternde Aussage. Wirklich! Ellen White schreibt:

"Die Mächte der Finsternis ..."

Wer sind die Mächte der Finsternis? Satan und seine Engel.

"... werden sich mit menschlichen Handlangern vereinigen ..."

Satan und seine Engel mit den Menschen.

"... die sich in die Gewalt des Satans begeben haben ..."

Und jetzt hört zu, die Geschichte von Jesus wird sich wiederholen.

"... und dieselben Ereignisse, die sich beim Gerichtsverfahren, der Verwerfung und der Kreuzigung Christi abgespielt haben, werden wieder aufleben ..."

Wir werden die gleiche Erfahrung machen, die Jesus durchgemacht hat, und dann kommt der erschreckende Teil:

"... Indem sie satanischen Einflüssen nachgeben, werden die Menschen in Ungeheuer verwandelt werden ..."

Wißt Ihr, was ein Ungeheuer ist? Ein Dämon!

"... und diejenigen, die nach dem Bilde Gottes geschaffen wurden, die zur Ehre und Verherrlichung ihres Schöpfers geformt wurden, werden zur Behausung von Drachen werden, und Satan wird in einem abtrünnigen Volk sein Meisterstück des Bösen sehen, Menschen, die sein eigenes Bild widerspiegeln."

Die letzte Auseinandersetzung findet also zwischen zwei Gruppen statt, die ein Bild widerspiegeln. Das Volk Gottes wird das Bild Christi vollständig widerspiegeln, und die Bösen werden das Bild Satans vollständig widerspiegeln. Das werden die beiden Armeen in der letzten Schlacht sein.

Eine weitere Frage, die sich stellt, ist, ob die Plagen wörtlich oder sinnbildlich zu verstehen sind. Nun, wenn Ihr das Buch "Der große Kampf", und dort die Seite 627-629 lest, werden sie sehr buchstäblich sein. Lesen wir diesen Abschnitt, auch wenn er lang ist. In diesen Versen wird Ellen White die ersten vier Plagen beschreiben.

"Die Plagen, die Ägypten heimsuchten, als Gott im Begriff war, Israel zu befreien, hatten einen ähnlichen Charakter wie die schrecklicheren und ..."

Was ist das nächste Wort?

"... umfassender ..."

Das bedeutet, daß es damals örtlich begrenzt war, und am Ende wird es was sein? Weltweit.

"... jene schrecklicheren und umfassenderen Gerichte, die kurz vor der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes über die Welt hereinbrechen werden. Der Schreiber der Offenbarung sagt, indem er diese furchtbaren Geißeln beschreibt ..."

Ich fasse zusammen, was Ellen White beschreibt:

  • Die erste Plage, die Wunden.

  • Das ist die zweite Plage, das Meer wird in Blut verwandelt.

  • Dann beschreibt sie, wie die Wasserquellen in Blut verwandelt werden. Das ist die dritte Plage.

  • Und im nächsten Absatz heißt es, daß die Sonne, die vierte Plage, die Menschen mit großer Hitze versengen wird, und die gesamte Pflanzenwelt wird verbrannt werden.

Lesen wir nun diese Aussage von Ellen White im Buch "Der Große Kampf" auf Seite 628.

"[1. Plage]

'Es fiel ein übelriechendes und schmerzhaftes Geschwür auf die Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten, und auf die, die sein Bild anbeteten.'

[2. Plage]

Das Meer wurde wie das Blut eines Toten, und jedes lebende Wesen starb im Meer.

[3. Plage]

Und "die Ströme und Wasserquellen ... wurden zu Blut". So schrecklich diese Qualen auch sind, Gottes Gerechtigkeit wird voll und ganz gerechtfertigt. Der Engel Gottes verkündet: Du bist gerecht, Herr, weil Du so geurteilt hast. Denn sie haben das Blut von Heiligen und Propheten vergossen, und Du hast ihnen Blut zu trinken gegeben; denn sie sind würdig. Indem sie das Volk Gottes zum Tode verurteilten, haben sie die Schuld ihres Blutes so wahrhaftig auf sich geladen, als ob es durch ihre Hände vergossen worden wäre. In gleicher Weise erklärte Christus die Juden Seiner Zeit für schuldig an all dem Blut heiliger Menschen, das seit den Tagen Abels vergossen worden war; denn sie besaßen denselben Geist und suchten dasselbe Werk zu tun wie diese Mörder der Propheten.

[4. Plage]

In der Plage, die folgt, wird der Sonne Macht gegeben, "die Menschen mit Feuer zu versengen. Und die Menschen wurden mit großer Hitze versengt". Die Propheten beschreiben den Zustand der Erde in dieser schrecklichen Zeit so: "Das Land trauert, weil die Ernte auf dem Feld verdorben ist. . . Alle Bäume des Feldes sind verdorrt; denn die Freude der Menschen ist zu Jammer geworden. Die Saat ist unter der Erde verrottet, die Kornkammern sind verwüstet. . . Wie seufzt das Vieh! Die Viehherden sind verwirrt, weil sie keine Weide haben. . . Die Wasserströme sind ausgetrocknet, und das Feuer hat die Weiden in der Wüste verzehrt. Die Gesänge des Tempels werden an jenem Tag zum Heulen sein, spricht Gott der Herr; es wird viele Leichen geben an allen Orten; man wird sie mit Schweigen wegwerfen."

[Plage 1-4]

Diese Plagen sind nicht allumfassend, sonst würden die Bewohner der Erde völlig ausgerottet werden. Dennoch werden sie die schrecklichsten Geißeln sein, die den Sterblichen jemals bekannt waren. Alle Gerichte, die vor dem Ende der Bewährungszeit über die Menschen verhängt wurden, sind mit Barmherzigkeit vermischt worden. Das flehende Blut Christi hat den Sünder davor bewahrt, das volle Maß seiner Schuld zu empfangen; aber im Endgericht wird der Zorn, ohne mit Barmherzigkeit vermengt zu sein, ausgegossen werden."

Sie kommentiert also die ersten vier Plagen aus dem Buch der Offenbarung. Ich möchte das noch einmal lesen.

Seht nun diese Aussage von Ellen White.

"Diese Plagen sind nicht allumfassend, ..."

Wie heißt es dort? Wir werden gleich darauf zurückkommen.

"Diese Plagen sind nicht allumfassend, ..."

Welche Plagen sind nicht weltumspannend? Die ersten vier. Was würde passieren, wenn sie weltweit wären?

"... sonst würden die Bewohner der Erde völlig ausgerottet werden. ..."

Was bedeutet also weltumspannend? Geht es um die Geographie oder geht es um die Menschen? Die Menschen! Sie schreibt also, ich wiederhole.

"... Dennoch werden sie die schrecklichsten Geißeln sein, die den Sterblichen jemals bekannt waren. Alle Gerichte, die vor dem Ende der Bewährungszeit über die Menschen verhängt wurden, sind mit Barmherzigkeit vermischt worden. Das flehende Blut Christi hat den Sünder davor bewahrt, das volle Maß seiner Schuld zu empfangen; aber im Endgericht wird der Zorn, ohne mit Barmherzigkeit vermengt zu sein, ausgegossen werden.."

Die Plagen sind eigentlich Gottes buchstäbliche Antwort auf bestimmte geistliche Krankheiten in Babylon. Gott sagt nicht zu sich selbst: "Nun, schauen wir mal. Nehmen wir mal sieben Plagen. Was soll ich wählen?" Und dann wählt Er irgendwelche sieben Plagen aus. Nein, es gibt einen bestimmten Grund, warum Er genau die sieben auswählt.

Ich möchte Euch etwas fragen. Haben die Plagen, die auf Ägypten fielen, bestimmte götzendienerische Kultgegenstände in Ägypten angegriffen? Auf jeden Fall! Mit anderen Worten, sie wurden gezielt eingesetzt. Und die Plagen werden gezielt sein.

Ihr fragt Euch nun vielleicht: "Wie kann das sein?"

  • Die geistlichen Führer Babylons haben ihre Zungen zur Täuschung benutzt. Und deshalb werden sie in der ersten Plage Wunden auf ihren Zungen haben.

  • Die Bewohner der Erde, die Bösen, haben geplant, das Blut des Volkes Gottes zu vergießen. Also sagt Gott: "Ihr mögt Blut? Hier ist ein Meer von Blut und Ströme von Blut." Das sind die zweite und dritte Plage.

  • Bei der vierten Plage versengt die Sonne die Menschen und die Pflanzenwelt. Warum die Sonne? Nun, weil sie den Tag der Sonne angebetet haben.

Ihr sagt jetzt vielleicht: "Nun, es ist nicht dasselbe, die Sonne anzubeten, wie am Tag der Sonne anzubeten." Im Grundsatz ist es das Gleiche. Und wißt Ihr, Ihr habt wahrscheinlich schon gehört, wie ich das ausgedrückt habe, ich habe drei Fragen gestellt:

  • Wer hat die Sonne erschaffen?

  • Gott hat die Sonne erschaffen.

  • Hat Er sie zur Anbetung erschaffen?

  • Nein, Er hat sie nicht zur Anbetung erschaffen. Sie ist ein weltliches Objekt, um Licht zu spenden.

  • Was passiert, wenn wir die Sonne zu einem Objekt der Verehrung machen?

  • Wie nennt man das? Götzendienst.

  • Wer hat den ersten Tag der Woche erschaffen?

  • Gott war es.

  • Hat Er ihn zur Anbetung geschaffen?

  • Nein, es ist ein weltlicher Tag der Arbeit.

  • Was passiert also, wenn man ihn zu einem Tag der Anbetung macht?

  • Das ist Götzendienst.

Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Gegenstand oder einen Tag handelt, es ist immer noch Götzendienst. Was ist alles, was der Mensch zur Anbetung macht, was Gott nicht zur Anbetung gemacht hat? Es ist Götzendienst. Das ist der Grund, warum die Sonne die Menschen versengt.

  • Was hat Babylon gelehrt, Lehren der Finsternis, nicht wahr?

  • Und deshalb ist die fünfte Plage eine Plage von was? Finsternis auf dem Thron des Tieres.

  • Wie hat die Hure die Scharen der Welt benutzt?

Sie hat die Scharen der Welt benutzt, um das Volk Gottes zu verfolgen. In der sechsten Plage wird Gott ihr Wasser austrocknen, das bedeutet also, die Scharen werden "vertrocknen". Stimmt Ihr mir zu, ja oder nein?

Die Plagen zielen auf bestimmte Eigenschaften ab, die Babylon gegenüber dem Volk Gottes hatte.

Hier ist eine weitere Frage. Sind die Plagen ortsgebunden oder sind die Plagen weltweit? Nun, lesen wir die Aussage, die wir vorhin gelesen haben, den ersten Teil.

"Diese Plagen sind nicht weltweit, sonst würden die Bewohner der Erde ganz ausgerottet werden..."

Das beschreibt eigentlich die ersten vier Plagen. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, das Wort "weltweit" in diesem Zitat zu verstehen. Es kann bedeuten:

  • weltweit in Bezug auf die geographische Ausdehnung

  • oder es kann weltweit im Sinne von jeder Person in dieser geografischen Ausdehnung bedeuten.

Die Plagen werden auf die ganze Welt fallen, denn Babylon ist weltweit, und die Plagen sind für Babylon, könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Aber sie werden nicht jeden einzelnen Menschen auf der Welt treffen, denn sonst würden alle was? Alle würden sterben, das ist richtig.

Ihr werdet feststellen, wie Ellen White das Wort "weltweit" auf diese Weise verwendet. In dieser Aussage aus "Propheten und Könige", Seite 171, spricht sie über die Tage von Elia.

"Doch diese Abtrünnigkeit, so weit verbreitet sie auch sein mag, ist nicht weltweit."

Was ist sie nicht?

"... weltweit. ..."

Sie vergleicht die Tage von Elia mit der Endzeitkrise. Was meint sie damit, daß sie nicht weltweit sein werden? Will sie damit sagen, daß sie nicht überall stattfindet? Jawohl! Sie erklärt:

"... Nicht alle auf der Welt sind gesetzlos und sündig ..."

Sie redet von den Menschen.

"... nicht alle haben sich auf die Seite des Feindes gestellt. Gott hat viele Tausende, die das Knie vor Baal nicht gebeugt haben, viele, die sich danach sehnen, Christus und das Gesetz besser zu verstehen, viele, die gegen jede Hoffnung darauf hoffen, daß Jesus bald kommen wird, um die Herrschaft der Sünde und des Todes zu beenden. Und es gibt viele, die Baal unwissend angebetet haben, mit denen aber der Geist Gottes noch immer ringt."

Versteht Ihr das? Die Plagen sind also weltweit, denn Babylon ist weltweit, und die Plagen sind Babylons Plagen, wie wir sehen werden, wenn wir Offenbarung 17 und 18 studieren.

Wo werden die drei Engelsbotschaften einschließlich des Aufrufs, aus Babylon herauszukommen, in Kapitel 18 verkündet? In der ganzen Welt. Und die Menschen auf der ganzen Welt werden die Botschaften annehmen, oder was werden sie tun? Sie ablehnen.

Die ganze Welt wird auch Anbeter des Tieres und seines Bildes haben. Stimmt Ihr dem zu? Was müssen diese Plagen also haben? Sie müssen eine weltweite Ausdehnung haben. Das Buch der Offenbarung legt fest, daß Babylon am Ende der Zeit ein weltweites System sein wird, und deshalb müssen die Plagen auf Babylon in der ganzen Welt fallen. Kurz gesagt, wenn Babylon ein weltweites System ist, dann muss auch das Jerusalem, das Babylon umgibt, weltweit sein.

Nun, um Euch die Ungereimtheit zu zeigen, Dave Hunt, der ein Dispensationalist war, er war Futurist, er glaubte an den Wiederaufbau des Tempels im Nahen Osten und an einen persönlichen Antichristen, der im Tempel sitzt, und nun ja, die Araber kommen zusammen mit den Russen und greifen an, und das ist die Schlacht von Harmagedon. Er hat diesen ganzen Unsinn geglaubt. Aber er hat wenigstens geglaubt, daß der Antichrist das Papsttum ist. Da gebe ich ihm einen Punkt zu seinen Gunsten. Aber er war sehr inkonsequent, denn in seinem Buch "Global Peace" (dt.: Weltweiter Friede) sagte er: "Wir dürfen nicht erwarten, daß Babylon dort wieder aufgebaut wird, wo Saddam Hussein gelebt hat." Er sagte: "Nein, nein, Babylon steht für ein weltweites System von abtrünnigen Religionen und abtrünnigen Philosophien usw." Er hat also erkannt, daß Babylon geistlich und global ist, aber Jerusalem, sagt er, nun ja, nein, aber "Jerusalem ist diese buchstäbliche Stadt drüben im Nahen Osten." Der große Feind von Jerusalem ist Babylon. Wenn Babylon also geistlich und weltweit ist, muß das bedeuten, daß Jerusalem und Israel auch was sein müssen? Weltweit. Meine Lieben, das ist ein sehr einfacher Grundsatz.

Wie lange werden die Plagen andauern? Das ist eine weitere Frage, die die Menschen stellen. Eine genaue Antwort darauf haben wir nicht. Ich glaube nicht, daß wir es wissen, aber wir haben einige Hinweise darauf, daß sie kurz sein werden, daß der Zeitraum kurz sein wird.

Lesen wir Jesaja 54:5-8, Ellen White zitiert diese Stelle, wenn sie sich mit den sieben letzten Plagen befaßt.

"Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, Herr der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels; er wird »Gott der ganzen Erde« genannt. Denn wie eine verlassene und im Geist bekümmerte Frau wird der Herr dich rufen, wie die Frau der Jugendzeit, wenn sie verstoßen ist, spricht dein Gott.…"

Und dann gebt hierauf Acht!

"… Einen kleinen Augenblick habe Ich Dich verlassen;…"

Jetzt müssen wir verstehen, was das bedeutet: "Verlassen". Es ist aus der Sicht Israels, aber Gott hat sie nicht im Stich gelassen. Allerdings waren sie aus ihrer eigenen Sicht verlassen. Es ist wie bei Jesus am Kreuz, er sagte: "Warum hast Du Mich verlassen?" Nun, hatte der Vater Ihn verlassen? Nein! Hat Er sich verlassen gefühlt? Ja, Er fühlte sich verlassen. Das ist es also, was Ellen White hier sagt.

"… Einen kleinen Augenblick habe Ich Dich verlassen;…"

Hier ist die gute Nachricht.

"… aber mit großer Barmherzigkeit werde ich dich sammeln. In überwallendem Zorn habe Ich einen Augenblick Mein Angesicht vor Dir verborgen; aber mit ewiger Gnade will Ich Mich über Dich erbarmen, spricht der Herr, Dein Erlöser."

Die Leidenszeit des Volkes Gottes wird also "nur ein Augenblick" sein, und was die Bibel "ein wenig Zorn" nennt, wird kurz sein.

Jesaja 26:20-21.

"So geh nun, Mein Volk, …"

Das ist was Gott sagt.

"So geh nun, mein Volk, in Deine Kammern und schließe die Tür hinter Dir zu! Verbirg Dich …"

Für wie lange?

"… einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergegangen ist!…"

Die Empörung ist die Zeit der Trübsal, die Ausgießung der Plagen.

"… Denn siehe, der Herr wird von Seinem Ort ausgehen, …"

Seht, das ist die Wiederkunft,

"… um die Bosheit der Erdenbewohner an ihnen heimzusuchen; und die Erde wird das auf ihr vergossene Blut offenbaren und die auf ihr Erschlagenen nicht länger verbergen."

Also ein "kleiner Augenblick", "kleiner Zorn" und noch einmal "für einen kleinen Augenblick".

Schauen wir uns Psalm 30:6 an.

"Denn Sein Zorn …"

Wie lange?

"… währt einen Augenblick, Seine Gnade aber lebenslang; am Abend kehrt das Weinen ein und am Morgen der Jubel."

Ist das nicht eine gute Nachricht? Eine große Verheißung.

Und dann heißt es natürlich in Offenbarung 18, die wir im Einzelnen studieren werden, in den Versen 9, 10, 17 und 19, daß diese Zeitspanne eine Stunde betragen wird, und ich glaube, daß "eine Stunde" einfach eine kurze Zeitspanne bedeutet. Es ist nicht im prophetischen Sinne zu verstehen. Es wird an anderer Stelle in der Schrift verwendet, um eine kurze Zeitspanne zu bezeichnen. Dort heißt es:

"Und es werden sie beweinen und sich ihretwegen an die Brust schlagen die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben und üppig gelebt haben, …"

Das sind die Könige mit der Hure. Verse 10, 17+19.

"…wenn sie den Rauch ihrer Feuersbrunst sehen; und sie werden von ferne stehen aus Furcht vor ihrer Qual und sagen: Wehe, wehe, Du große Stadt Babylon, du gewaltige Stadt; denn in einer Stunde ist Dein Gericht gekommen!

Denn in einer Stunde wurde dieser so große Reichtum verwüstet! Und jeder Kapitän und die ganze Menge derer, die auf den Schiffen sind, und die Matrosen, und alle, die auf dem Meer arbeiten, standen von ferne.

Und sie warfen Staub auf ihre Häupter und riefen weinend und trauernd: Wehe, wehe!, die große Stadt, in der alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, …"

Das ist in Bezug auf den Handel mit der Welt.

"… reich gemacht wurden durch ihren Wohlstand! Denn in einer Stunde ist sie verwüstet worden!"

Und wißt Ihr, wenn Ihr das Kapitel "Die Verwüstung der Erde" in den Schriften von Ellen White in dem Buch "Der große Kampf" lest, geht das ganze Kapitel darüber, was mit der Weltwirtschaft geschehen wird. Nun ja, Ellen White nennt es dort "die Zurechtweisung der Kapitalisten". Ihr wißt ja, daß es ein Verbot von Kaufen und Verkaufen geben wird, nicht wahr? Offenbarung 13 sagt das, und Kapitel 18 erzählt uns, was mit denen geschehen wird, die das Kaufen und Verkaufen verboten haben, und es ist wirklich ein sehr trauriges Kapitel.

Wir wollen nun Matthäus 24:21+22 lesen.

"Denn dann wird eine große Drangsal sein, …"

Das ist die Trübsal nach dem Ende der Bewährungszeit, wie wir bereits gesehen haben.

"… wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird...."

Und was wird mit jenen Tagen geschehen?

"… Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, …"

Was würde sein?

"… so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen sollen jene Tage verkürzt werden."

Und dann gibt es noch diesen Kommentar von Ellen White in "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 1, Seite 223, wo sie schreibt:

"Wenn Jesus das Allerheilige verläßt, wird Sein zügelnder Geist den Herrschern und Menschen entzogen. Sie werden der Kontrolle der bösen Engel überlassen. Dann werden durch den Rat und die Leitung Satans solche Gesetze gemacht, daß, wenn die Zeit nicht..."

Dort steht nicht, wenn sie nur "kurz" wäre, sondern:

"...wenn die Zeit nicht sehr kurz wäre, könnte kein Mensch gerettet werden."

Das wird in der Zeit der sieben letzten Plagen geschehen.

Wo liegt nun der Zeitpunkt des Erlasses des Todesurteils? Wißt Ihr, es gibt einige Leute, die sagen, daß der Todeserlaß vor dem Ende der Bewährungszeit gegeben wird, andere sagen, daß es nach dem Ende der Bewährungszeit sein wird. Nun, Ellen White erwähnt den Todeserlaß im Kapitel "Die Zeit der Trübsal" und im Kapitel "Die Befreiung des Volkes Gottes". Mit anderen Worten: Der Todeserlaß kommt nach dem Ende der Bewährungszeit.

Offenbarung 16:5-7 weist darauf hin, daß die Gottlosen den Todeserlaß aufgrund der verheerenden Auswirkungen der ersten beiden Plagen gutheißen werden. Nun, die Welt wird in einem sehr schrecklichen Zustand sein, sogenannte "Naturkatastrophen", Kriege zwischen den Nationen, soziale Unruhen, die Welt wird wie ein Dschungel sein. Und wißt Ihr, es wird diese große religiöse Erweckung geben, gemäß dem was im Buch "Der große Kampf" steht. Die Menschen werden wieder in die Kirchen gehen und sie werden sich für ihre Religion begeistern, die hauptsächlich auf Gefühlen beruht. Denn sie haben Angst vor dem, was passiert, und sagen: "Weißt Du, wir müssen zu Gott rufen, damit Er diesen Fluch wegnimmt." Nicht, weil sie über ihre Sünden traurig sind, sondern weil sie wollen, daß Gott den Fluch, der auf die Erde fällt, zurücknimmt. Das ist das Bild von Matthäus 24.

Aber auch nach der religiösen Erweckung wird es noch schlimmer werden. Sie werden also sagen: "Wir sind erweckt worden, wir gehen in die Kirche, wir halten den Sonntag und es wird immer schlimmer. Warum eigentlich? Gott sollte uns segnen. Aaah, da ist eine Gruppe, die nicht mitmachen will!" Versteht Ihr das Bild? Matthäus 24 macht dies absolut kristallklar.

Lesen wir die Aussagen von Ellen White. Folgendes steht im Buch "Der große Kampf" in dem Kapitel "Die Zeit der Trübsal" Seite 628.

"Indem sie das Volk Gottes zum Tode verurteilen, haben sie die Schuld ihres Blutes so wahrhaftig auf sich geladen, als ob es durch ihre Hände vergossen worden wäre."

Seht nun "Erfahrungen und Gesichte" Seite 275.

"Ich sah die führenden Männer der Erde zusammen beraten und Satan und seine Engel um sie herum beschäftigt. Ich sah eine Schrift, deren Abschriften in verschiedenen Teilen des Landes verstreut waren, die anordnete, daß, wenn die Heiligen ihren besonderen Glauben und den Sabbat nicht aufgeben und den ersten Tag der Woche heilig halten würden, die Menschen nach einer bestimmten Zeit die Freiheit dazu hätten ..."

Was zu tun?

"... sie zu töten."

Ellen White gibt die zeitliche Abfolge an. Gebt Acht auf diese Aussage aus "Erfahrungen und Gesichte" von Seite 27. Wißt Ihr, "Erfahrungen und Gesichte", hat den Titel auf Englisch, wasw übersetzt heißt: "Frühe Schriften". Wie der Name schon sagt, war das die frühe Ellen G. White. In gewissem Sinne, nun ja, und ich möchte vorsichtig sein, das zu sagen, aber mir gefällt das Buch "Erfahrungen und Gesichte" sogar besser als "Der große Kampf". Es ist der Kürze wegen. Nun sagt Ihr vielleicht: "Moment mal, Pastor. Du mußt doch alles mögen." Tue ich ja auch.

Ich möchte Euch erklären, warum. Weil "Erfahrungen und Gesichte" kurz und bündig ist. Es gibt die zeitliche Abfolge der Ereignisse wieder, ohne sie zu vertiefen. In dem Buch "Der große Kampf" gibt sie ein bestimmtes Merkmal an, das sie dann weiter ausführt, und es dauert mehrere Seiten, bis man zum nächsten Punkt kommt. Aber in den Frühen Schriften ist es wie ein Abriß der endzeitlichen Ereignisse, eines nach dem anderen.

Seht also die Reihenfolge hier in "Erfahrungen und Gesichte" Seite 27.

"Dann sah ich, daß Jesus das Allerheilige nicht eher verlassen würde, als bis jeder Fall entweder zum Heil oder zum Verderben entschieden war, und daß der Zorn Gottes nicht eher kommen konnte, als bis Jesus Sein Werk im Allerheiligen vollendet, Sein priesterliches Gewand abgelegt und sich mit den Kleidern der Rache bekleidet hatte. Dann wird Jesus ..."

Gebt Acht auf den nächsten Schritt, was wird Jesus dann tun?

"... Dann wird Jesus zwischen dem Vater und den Menschen hervortreten, und Gott wird nicht länger schweigen, sondern Seinen Zorn über die ausgießen..."

Das ist der nächste Punkt, nicht wahr?

"... Seinen Zorn über die ausgießen, die Seine Wahrheit verworfen haben. Ich sah, daß der Grimm der Völker ..."

Und diesen Teil haben wir schon gelesen.

"... der Zorn Gottes und die Zeit, die Toten zu richten, getrennt und verschieden waren, und eines dem anderen folgen würde, ..."

Tritt der Grimm der Völker also jetzt ein? Werden die Völker immer zorniger? Ja! Wird er sich noch verstärken? Auf jeden Fall! Ist der Zorn Gottes schon ausgegossen worden? Nein, nein, das sind erst einmal die Plagen. Und die Zeit, um die Toten zu richten, welche Toten? Die Bösen, während der tausend Jahre, weil sie in der richtigen Reihenfolge kommen, nicht wahr? Gemäß dem, was sie sagt. Sie schreibt also:

"... der Zorn Gottes und die Zeit, die Toten zu richten, getrennt und verschieden waren, und eines dem anderen folgen würde, und daß Michael noch nicht aufgestanden war und daß die Zeit der Trübsal, wie es sie nie gab, noch nicht begonnen hatte. Die Völker werden jetzt zornig, aber wenn unser Hoher Priester Sein Werk im Heiligtum vollendet hat, wird Er aufstehen, ..."

Das ist das Ende der Bewährungszeit, wenn Michael aufsteht.

".... wird Er aufstehen, die Gewänder der Rache anziehen, ..."

Und nun seht, wie es weiter heißt.

"... und dann werden die sieben letzten Plagen ausgegossen werden. ..."

Was geschieht nun, wenn die Plagen ausgegossen werden, insbesondere die ersten vier?

"... Ich sah, daß die vier Engel die vier Winde halten würden, bis das Werk Jesu im Heiligtum vollbracht ist, und dann werden die sieben letzten Plagen kommen. ..."

Was bewirken die Plagen, insbesondere die ersten vier?

"... Diese Plagen erzürnten die Bösen gegen die Gerechten; sie dachten, wir hätten die Gerichte Gottes über sie gebracht, und wenn sie die Erde von uns befreien könnten, dann würden die Plagen aufhören. Ein Erlaß erging, die Heiligen zu töten ..."

Wann wird der Todeserlaß gegeben werden? Nach dem Ende der Bewährungszeit, denn in der vorherigen Zeile sagt sie:

"... sie dachten, wir hätten die Gerichte Gottes über sie gebracht, und wenn sie die Erde von uns befreien könnten, dann würden die Plagen aufhören ..."

Und dann sagt sie:

"... Ein Erlaß erging, die Heiligen zu töten ..."

Während der Plagen, nicht wahr?

"... was sie veranlaßte, Tag und Nacht um Befreiung zu rufen. Das war die Zeit von der Zeit der Angst Jakobs. Da riefen alle Heiligen in Angst und Schrecken, und sie wurden durch die Stimme Gottes befreit. Die 144.000 haben gesiegt ..."

Das sind diejenigen, die gemäß dem Apostel Paulus am Leben sind und bleiben.

"... ihre Angesichter wurden erleuchtet von der Herrlichkeit Gottes."

Nun eine weitere Frage. Folgen die Plagen aufeinander und hängen sie miteinander zusammen? Mit anderen Worten: Werden die Plagen in der richtigen Reihenfolge ausgegossen? Und geht die erste Plage weg, wenn die zweite Plage fällt? Und wenn die dritte Plage fällt, geht die zweite Plage weg? Nein, nein, sie sind zusammenhängend. Die biblischen Beweise deuten darauf hin, daß die Plagen aufeinander aufbauen und aufeinander folgen. Die ersten vier Plagen, das ist ein sehr wichtiger Punkt, und wir werden das feststellen, während wir weiter studieren. Zwischen den ersten vier Plagen liegen größere Zeitabstände als zwischen den letzten drei Plagen. Die letzten drei folgen bumm, bumm, bumm, schnell aufeinander. Die ersten vier nicht. Die ersten vier brauchen länger, und wir werden den Grund dafür sehen.

Wir wissen, daß die Plagen sich gegenseitig verstärken, denn jede weitere Plage steigert den Zorn der Bösen gegen die Heiligen. Während dieser Zeit muß das Volk Gottes gelernt haben, nur auf Gott zu vertrauen.

  • Die ersten vier Plagen sind das, was ich als "Gefährdungsplagen" bezeichne. Denn während dieser Plagen ist Gottes Volk in Gefahr, von den Bösen vernichtet zu werden. In den ersten vier Plagen ist das Volk Gottes also in Gefahr, ausgelöscht zu werden, die Bösen wollen es töten.

  • Die letzten drei Plagen sind das, was ich "Befreiungsplagen" nenne, und später werden wir einen Blick darauf werfen, Ihr werdet es sehen. Denn während dieser Plagen wird Gottes Volk nicht mehr in Gefahr sein, weil sich die Bösen gegeneinander wenden werden.

Wißt Ihr, während der ersten vier Plagen liegt der Schwerpunkt auf dem Volk Gottes. Während der letzten drei Plagen richtet sich das Augenmerk des Volkes auf seine religiösen Führer. Das bereitet den Weg für Jesu Kommen. Gottes Volk wird nicht mehr in Gefahr sein, denn die Gottlosen werden sich gegeneinander wenden.

Die letzten drei Plagen kommen in schneller Folge direkt hintereinander.

Lesen wir nun diese ziemlich lange Aussage von Ellen White, an der Ihr dies erkennen könnt. Es ist sehr interessant. Ellen Whites Einschätzung der Gefahrenplagen und der Befreiungsplagen steht im Kapitel "Gottes Volk befreit" im Buch "Der große Kampf", Seite 635. In Bezug auf die ersten vier Gefahrenplagen schreibt sie dort:

"Wenn denen, die das Gesetz Gottes ehren, der Schutz der menschlichen Gesetze entzogen wird, wird es in verschiedenen Ländern eine gleichzeitige Bewegung zu ihrer Vernichtung geben. Wenn die im Erlaß festgesetzte Zeit näher rückt, wird sich das Volk verschwören, um die verhaßte Sekte auszurotten. Es wird entschlossen sein, in einer Nacht einen entscheidenden Schlag zu führen, der die Stimme des Widerspruchs und der Zurechtweisung völlig zum Schweigen bringen soll. ..."

In welchem Zustand befindet sich das Volk Gottes in dieser Zeit?

"... Das Volk Gottes, einige in Gefängniszellen, andere in einsamen Rückzugsorten in den Wäldern und Bergen verborgen, bittet noch immer um göttlichen Schutz, während in allen Vierteln bewaffnete Männer, angetrieben von Heerscharen böser Engel, sich auf das Werk des Todes vorbereiten. Es ist jetzt, in der Stunde der äußersten Not ..."

Nun gebt Acht auf den nächsten Punkt.

"... in der Stunde der äußersten Not, daß der Gott ..."

Von wem? Von Israel. Welches Israel? Das kleine Israel drüben im Nahen Osten? Nein! Gottes weltweites Volk. So sagt sie:

"... Jetzt, in der Stunde der äußersten Not, wird der Gott Israels eingreifen, um Seine Auserwählten zu befreien ..."

Und nun seht, wie die Befreiung kommt.

"... Mit Triumphgeschrei, Spott und Verwünschung sind Scharen von Bösewichten kurz davor sich auf ihre Beute zu stürzen..."

Was ist es, das rauscht? Wasser rauscht. Wenn Ellen White hier sagt, daß Scharen von bösen Menschen im Begriff sind, sich auf ihre Beute zu stürzen, dann sind das die Wasser von welchem Fluß? Vom Euphrat, an dem die Hure sitzt, das sind Scharen, Nationen, Sprachen und Völker. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Und was passiert jetzt? Jetzt kommt die fünfte Plage. Wißt Ihr, was die fünfte Plage ist? Das ist die Plage der Finsternis. Nun gebt Acht, daß Ellen White, nachdem sie sagt, daß Gott zur Befreiung Seiner Auserwählten eingreifen wird, sie folgendes schreibt:

"... Mit Triumphgeschrei, Spott und Verwünschung sind Scharen von Bösewichten kurz davor sich auf ihre Beute zu stürzen als, eine dichte Schwärze, tiefer als die Finsternis der Nacht, auf die Erde fällt.

Welche Plage ist das? Die fünfte Plage. Die Plage der Finsternis. Sie zitiert die Verse nicht, aber wir wissen durch die Abfolge der Ereignisse, die wir sehen werden, daß sie die fünfte, sechste und siebte Plage kommentiert. Sie fährt fort:

"... Dann spannte sich ein Regenbogen, der vom Glanz des Thrones Gottes erstrahlte, über den Himmel und schien jede betende Gesellschaft zu umschließen ..."

Es gibt also Licht für das Volk Gottes und Dunkelheit für die Bösen. Was geschieht nun, wenn Gott eingreift, um Sein Volk zu befreien? Wenn die Plage der Finsternis fällt, fällt sie auf den Thron des Tieres. Was wird mit den Scharen geschehen, die kurz davor sind auf Gottes Volk loszustürmen? Seht was Ellen White schreibt:

"... Die zornigen Scharen werden plötzlich aufgehalten ..."

Wie könnte man das gemäß von Offenbarung ausdrücken? Die Wasser, die sich auf sie stürzen wollen, werden plötzlich was? Gestoppt. Das bedeutet, daß die Wasser an denen die Hure sitzt versiegen, also die Menschenscharen die sie beeinflußt, in ihrem Tun innehalten werden. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Ellen White zitiert nicht die Verse aus der fünften und sechsten Plage, aber wir wissen, daß sie diese beiden Plagen kommentiert. Das ist sehr interessant. Ihr werdet feststellen, daß Ellen White in dem Buch "Der große Kampf", auf Seite 628, die Verse zitiert, die von den ersten vier Plagen handeln.

Auf den Seiten 635 und 637 zitiert sie tatsächlich Verse über die siebte Plage. Aber dazwischen zitiert sie nicht nur die Verse über die Fünfte und Sechste Plage, sondern sie kommentiert diese beiden Plagen, indem sie andere Formulierungen verwendet. Denkt nicht, daß Ellen White nichts dazu zu sagen hat, nur weil sie keine Verse zitiert, denn sie hat etwas dazu zu sagen. Die 24 Ältesten sind ein Beispiel dafür. Ellen White zitiert eigentlich nie die Verse, die sich mit den 24 Ältesten befassen, aber wenn man sich das Buch "Das Leben Jesu" genau ansieht, hat sie auf den letzten drei Seiten eine Fülle von Dingen über die 24 Ältesten zu sagen, sie zitiert nur nicht die Verse.

Dasselbe gilt für Daniel 11:40-45. Ellen White zitiert diese Verse nicht, und sie spielt nicht einmal auf die Ausdrucksweise an, aber wenn man sie aufmerksam liest, stellt man fest, daß sie eine Menge über Daniel 11:40-45 zu sagen hat. Also Vorsicht, nur weil Ellen White die Verse nicht zitiert und die Begriffe nicht verwendet, sollte man sich nicht vormachen, daß Ellen White nichts dazu zu sagen hätte. Nun fährt sie fort:

"... Die wütenden Scharen werden plötzlich gestoppt. Ihre spöttischen Schreie verstummen ..."

Auf wen konzentrieren sie sich jetzt? Sie vertrocknen vor der Hure, nicht wahr? Sie wollten stürmen, aber jetzt werdet Ihr feststellen, daß sie ihre Unterstützung wegnehmen, und sie sagt weiter:

"... Ihre spöttischen Schreie verstummen. Die Ziele ihres mörderischen Zorns sind vergessen..."

Was sind sie?

"... vergessen ..."

Das sind die Erlösungsplagen, meine Lieben! Sie beginnen mit der fünften Plage.

"...Mit ängstlichen Vorahnungen blicken sie auf das Bundeszeichen Gottes und sehnen sich danach, von Seinem überwältigenden Glanz abgeschirmt zu werden. Es ist Mitternacht, als Gott Seine Macht zur Befreiung Seines Volkes offenbart. Die Sonne erscheint und leuchtet in ihrer ganzen Kraft. Zeichen und Wunder folgen rasch auf einander. Die Gottlosen schauen mit Schrecken und Verwunderung auf die Ereignisse, während die Gerechten mit feierlicher Freude die Zeichen ihrer Befreiung sehen. Alles in der Natur scheint aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Die Ströme hören auf zu fließen. Dunkle, schwere Wolken ziehen auf und prallen gegeneinander. Inmitten des zornigen Himmels ist ein klarer Raum von unbeschreiblicher Herrlichkeit, aus dem die Stimme Gottes ertönt wie das Rauschen vieler Wasser, die sagt: »Es ist vollbracht« ..."

Das ist ein Zitat aus der siebten Plage.

Wenn Ellen White also auf Seite 628 aus den ersten vier Plagen zitiert und auf Seite 635 und 636 Verse aus der siebten Plage, wo würdet Ihr dann Nummer fünf und Nummer sechs erwarten? Irgendwo dazwischen. Das ist keine Superwissenschaft. Es ist wie die Arbeit eines Detektivs. Eine meiner Lieblingssendungen im Fernsehen war Colombo, er war so hartnäckig. Wißt Ihr, er war so hartnäckig, daß sich die Personen schließlich selber für schuldig erklärten. Und so ist dies wie die Arbeit eines Detektivs. Wir müssen einen wißbegierigen, aktiven Verstand haben. Wo zitiert Ellen White die ersten vier Plagen, wo zitiert sie die anderen? Nun, was muss dazwischen liegen?

Was ist nun der sittliche Grund für die Plagen? Wir haben diesen Punkt berührt, aber schauen wir uns den sittlichen Grund für die Plagen einmal an. In dem Buch "Der große Kampf", steht auf Seite 628 folgendes:

"Die Plagen, die Ägypten heimsuchten, als Gott im Begriff war, Israel zu befreien, hatten einen ähnlichen Charakter wie die noch schrecklicheren und umfassenderen Gerichte, die kurz vor der endgültigen Befreiung des Volkes Gottes über die Welt hereinbrechen werden."

Die sieben letzten Plagen bewirken fünf Dinge, genau wie sie es in Ägypten taten. Hier sind fünf Dinge, die die sieben letzten Plagen bewirken werden:

1. Was sagt Gott in jeder Plage zu den Bösen? "Laß - mein - Volk - gehen!"

2. Jede Plage befällt die Lieblingsgötter der christlichen Welt, wie wir festgestellt haben.

In "Manuscript Releases", Band 10, Seite 240 und 241 schreibt sie folgendes:

"Der Herr, der Gott Israels, wird über die Götter dieser Welt Gericht halten wie über die Götter Ägyptens. Mit Feuer und Flut, Plagen und Erdbeben wird Er das ganze Land verderben. Dann wird Sein erlöstes Volk Seinen Namen verherrlichen und Ihn auf der Erde herrlich machen. Sollten diejenigen, die im letzten Abschnitt der Erdgeschichte leben, nicht klug werden, was die Lehren Gottes angeht?"

  • So sagt jede Plage zuerst zu den Bösen: "Das sind meine Leute, laßt sie gehen!"

  • Zweitens befällt jede Plage, wie ich bereits erwähnt habe, einen der Lieblingsgötter der christlichen Welt.

  • Drittens: Die Plagen zeigen, daß die Fälle der Bösen unumkehrbar sind.

  • Mehrmals heißt es: "und sie taten nicht Buße von ihren Taten", mit anderen Worten, ihr Fall ist unumkehrbar, egal was Gott tut, sie würden sich niemals dem Herrn anvertrauen.

  • Viertens: Die Plagen bringen das Volk Gottes in eine unausweichliche Situation.

  • Um dem Universum zu zeigen, daß ihr Glaube für die Ewigkeit feststeht und nicht einmal der Tod ihr Vertrauen in Gott erschüttern kann, werden die Gerechten mit anderen Worten sagen: "Auch wenn Er mich tötet, will Ich auf Ihn vertrauen." Es wird dem Universum offenbaren, daß Gottes Volk wirklich das Volk Gottes ist, und daß sie den Herrn nicht wegen der Brote und Fische lieben, nicht wegen all der guten Dinge, die Gott für sie tut, daß sie, selbst wenn böse Dinge, schlimme Dinge, eines nach dem anderen geschehen, den Herrn immer noch lieben würden, genau wie in der Geschichte von Hiob, wo Hiob sagte: "Auch wenn Er mich tötet, will Ich auf Ihn vertrauen." Das gesamte Universum wird sehen, daß Gottes Volk Ihm aus reiner Liebe und nicht aus Eigennutz dient.

  • Fünftens: Und schließlich wird die Befreiung der Heiligen die Herrlichkeit Gottes erhöhen und beweisen, daß Gott Seinem Bund treu ist.

Nichts von der Ehre wird den Gläubigen zuteil. Wenn Gott nicht eingreifen würde, um sie zu befreien, würden sie alle was tun? Umkommen. Für wen ist die Ehre also da? Nun, wir singen "Treu und fest wie Daniel" und wir sagen: "Oh, der Glaube dieser drei jungen Männer". Ich möchte Euch etwas sagen. Wenn Gott nicht gewesen wäre, wären diese drei jungen Männer nur Asche gewesen! Daniel wäre Katzenfutter gewesen. Die Ehre und der Ruhm gebührt also nicht Daniel, obwohl er einen Charakter hatte, der Christus ähnlich war. Die Ehre gebührt nicht den drei jungen Männern. Die Ehre gebührt immer Gott. Und so wird das ganze Universum sehen, daß Gott Seinem Bund treu war, daß Gott Sein Volk befreit hat, so wie Er es versprochen hat.

Können wir einem solchen Gott dienen? Das ist wunderbar!

Einige Adventisten fürchten sich heute vor den Plagen, und einige von ihnen habe ich sogar sagen hören: "Ich hoffe, daß der Herr mich zur Ruhe legt, bevor diese Zeit kommt." Könnt Ihr Euch vorstellen, was für eine Freude es sein wird, Gottes Botschaft in den schlimmsten Zeiten der Menschheitsgeschichte zu verkünden und Seine Herrlichkeit und Ehre in den ärgsten Zeiten der Weltgeschichte zu verherrlichen? Wißt Ihr, ich weiß nicht, was der Herr mit mir vorhat, aber ich würde gerne in dieser Zeit leben. Die Plagen sind für Babylon, nicht für Gottes Volk, also warum habt Ihr Angst vor den Plagen? Sie sind für Babylon, nicht für Gottes Volk. Die Plagen treffen zu keinem Zeitpunkt die Gerechten. Wir brauchen sie also nicht zu fürchten, wenn wir unser Leben vorbehaltlos dem Herrn Jesus anvertraut haben.

Nun, meine Lieben, wir müssen die Gemeinschaft genießen, solange sie andauert. Ihr wißt, daß manche Leute gar nicht mehr in die Gemeinde kommen. Die Bibel sagt, daß wir die Gemeinde nicht verlassen sollen, wie es bei manchen üblich ist. Die Situation in Covid zeigt, wie schrecklich es ist, keine Gemeinschaft haben zu können. Ich kann einen Zoom-Bildschirm nicht umarmen. Ich habe mehrere Zoom-Programme auf der ganzen Welt durchgeführt, es ist nicht dasselbe die Gesichter auf dem Bildschirm anstatt sie persönlich zu sehen. Nein, nein, man braucht diese Gemeinschaft. Genießen wir die Gelegenheit, diese Gemeinschaft jetzt in Zeiten relativen Wohlstands zu haben, denn die Zeit kommt, in der wir dazu nicht mehr in der Lage sein werden.

Schauen wir uns nun diese Aussagen von Ellen White an.

"Von dem Volk Gottes werden in jener Zeit nicht alle an einem Ort sein. Sie werden sich in verschiedenen Gruppen und in allen Teilen der Erde befinden. ..."

Hier ist die Rede von der Zeit der Trübsal.

"... und sie werden geprüft werden ..."

Und wie?

"... einzeln, nicht in Gruppen. Jeder muß für sich selbst die Prüfung bestehen."

Genießen wir also die Möglichkeit, uns gemeinsam zu treffen, solange es noch geht, denn es kommt die Zeit, in der wir für uns allein stehen müssen.

In dem Buch "Christus kommt bald", Seite 208, finden wir diese Worte, die Ellen White schrieb.

"Der Glaube der einzelnen Glieder der Gemeinde wird geprüft werden, als ob es keinen anderen Menschen auf der Welt geben würde."

Wir müssen also eine persönliche, vertraute Beziehung zu dem Herrn Jesus haben, und die wird in der jetzigen Zeit entwickelt, nicht zu jener Zeit, denn dann wird es zu spät sein.

Wißt Ihr übrigens, daß die ermutigendste Schriftstelle Psalm 91 ist? Dies ist der Trübsalspsalm. Dieser Psalm wurde speziell für diejenigen geschrieben, die am Ende der Zeit durch die große Trübsal gehen werden. Ellen White sagt sogar, daß wir diesen Psalm auswendig lernen sollten, weil wir in der Zeit der Trübsal in der Lage sein werden, ihn zu zitieren. Wußtet Ihr, wenn wir sprechen, daß wir von unseren eigenen Worten beeinflußt werden? Wenn wir vom Glauben sprechen, wird unser Glaube stärker. Wenn wir etwas Negatives sagen, wird unser Glaube schwächer. Wir müssen also lernen, positive Worte zu sprechen, die unseren Glauben stärken und wachsen lassen.

War es hilfreich, was wir über die weltweite Sicht der Plagen gelernt haben? Werfen wir nun einen Blick auf die letzten drei.

Wenn wir die letzten drei Plagen in Offenbarung 16 studieren, dürfen wir sie nicht nur einzeln betrachten, sondern müssen auch das Gesamtbild im Auge behalten, wie sie alle zusammenpassen. Betrachtet nicht nur jede Plage getrennt von den anderen, sondern wie sie zusammenhängen. Die letzten drei Plagen haben also einen Fluß.

Wenn wir zum Beispiel die Abschnitte von Elia in der Heiligen Schrift studieren, dürfen wir nicht nur Elia betrachten. Elia erscheint nie allein, denn wenn Elia in der Bibel auftaucht, dann erscheinen auch seine Feinde mit ihm. Wenn es einen Elia gibt, muß es auch eine Isebel geben, und wenn es eine Isebel gibt, muß es auch einen bösen König wie Ahab geben. Das sind die "Könige der Erde" am Ende der Zeit. Und es muß auch die falschen Propheten des Baal geben, und wenn es einen Sonnengott Baal gab, muß es am Ende auch eine Art Baal in der christlichen Welt geben. Man muß also den gesamten Ablauf und das Bild betrachten, nicht nur die einzelnen Teile.

Wenn wir die letzten drei Plagen der Offenbarung studieren, müssen wir auch sicherstellen, daß wir alle Einzelheiten aus den Ursprungsgeschichten des Alten Testaments in Betracht ziehen.

  • Wir müssen also als erstes den Ablauf und das Gesamtbild anschauen.

  • Zweitens: Die grundlegenden Prophezeiungen des Alten Testaments betrachten, die im Hintergrund der sieben letzten Plagen stehen.

  • Der nächste Punkt ist, wenn wir nach dem Verständnis von Ellen White über die letzten drei Plagen suchen, gehen wir nicht davon aus, daß sie die Verse zitiert, die sich auf sie beziehen, oder daß sie sogar die biblischen Ausdrücke verwenden wird. Ellen White bezieht sich häufig auf biblische Textstellen, ohne die entsprechenden Worte zu verwenden, die in der Bibelstelle vorkommen.

  • Der letzte Punkt ist, daß man als Grundsatz für das Studium der letzten drei Plagen lernen sollte, Fragen an den Text zu stellen und dann nach den Antworten zu suchen.

Stellen wir uns zum Beispiel folgende Frage: Warum steht in Offenbarung 15:2-4, daß die 144.000 das Lied des Mose und des Lammes singen werden, nachdem sie siegreich aus der großen Trübsal hervorgegangen sind? Warum wird erwähnt, daß sie das Lied des Mose und des Lammes singen werden? Was hat Mose mit der endgültigen Befreiung zu tun? Warum nicht nur das Lied des Lammes? Der Grund ist, daß die Befreiung am Ende der Zeit der Befreiung in den Tagen von Mose ähneln wird. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Dies ist also ein Hinweis. Als ich das zum ersten Mal las, sagte ich: "Mose und das Lamm, warum in aller Welt wird Mose erwähnt? Was hat er mit der endgültigen Befreiung zu tun?" Und dann begann ich zu erkennen, daß die Befreiung am Ende der Zeit, der Befreiung Israels sehr ähnlich sein wird, als sie alle aus Ägypten herausgeführt worden sind. Und das ist der nächste Punkt, den wir in unserem nächsten Studium untersuchen werden.

Kommen wir nun zu einem letzten Punkt. In Offenbarung 16 werden sieben verheerende Plagen beschrieben, die über die Gottlosen hereinbrechen werden, wenn die menschliche Bewährungszeit zu Ende ist. Diese Plagen werden die Erde zu einem großen Teil in den Zustand zurückversetzen, in dem sie sich vor der Schöpfungswoche befand. Die Erde wird in den Zustand zurückkehren, in dem sie formlos, leer, finster und ohne Bewohner ist. In dieser Lektion werden wir das Thema der letzten drei Plagen aus drei verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wir werden uns die Sichtweise von Offenbarung 16:10-21 ansehen, dann die Sichtweise von 2. Mose 14 und 15, und schließlich werden wir uns die Sichtweise ansehen, mit der wir uns schon ein wenig beschäftigt haben, die Sichtweise von Ellen White im Buch "Der große Kampf" auf den Seiten 635-637, und Ihr werdet staunen, wie Ellen White alles in vollendeter Ordnung ausdrückt, wie zum Beispiel Offenbarung 16 und die Geschichte des Auszuges. Verpaßt also die nächste spannende Folge nicht.

Stephen Bohr - "Vom Ende der Bewährungszeit bis zur neuen Erde" - (03) Einführung zu den Plagen

Übersetzung - Manuela Sahm - Mai 2022 ©

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=nK4OgJaZ8VI




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