Donnerstag, 20. Februar 2020

(43) Jemand größeres als Joseph



Wer ist derjenige der größer ist als Joseph? Warum ist er “größer” und was hat Josef mit ihm zu tun? Für die Antwort auf diese Fragen wollen wir nun in dieses Thema etwas tiefer eintauchen, damit wir sehen können, welcher Zusammenhang zwischen ihnen besteht.
Laßt uns beten. Unser Vater im Himmel, welch Freude ist es in Deine Gegenwart zu kommen um Dein Wort zu studieren. Wir bitten Dich, wenn wir die Geschichte von Josef als ein Symbol für das Leben Christi betrachten, daß Dein Heiliger Geist mit uns sei um uns zu unterrichten. Lehre uns die Lektionen die für unseren persönlichen Wandel mit Jesus notwendig sind und wir danken Dir für die Verheißung Deiner Gegenwart. Wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.
Es war der Nachmittag der Auferstehung und zwei der Nachfolger Jesu, aber nicht von seinen 12 Jüngern, sind zu einem kleinen Ort namens Emmaus gegangen, der recht nahe bei Jerusalem liegt. Und als diese zwei Männer nach Emmaus gingen, hatte Jesus sie eingeholt und ist mit ihnen zusammen gegangen. Ihr könnt diese Geschichte in Lukas Kapitel 24 finden und wir werden gleich ein paar Verse von dort lesen, aber ich möchte daß Ihr Euch das Bild vorstellt. So geht Jesus also mit ihnen und sagt dann:

"Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen."

Und natürlich schauen die zwei Männer Jesus an und wenn sie heute leben würden, dann hätten sie wahrscheinlich gesagt: 'Auf welchem Planeten bist Du die letzten drei Tage gewesen? Weißt Du nicht was in Jerusalem in diesen letzten drei Tagen passiert ist? Unmöglich, daß Du nichts davon weißt, wenn Du hier in dieser Gegend gewesen bist!' Und dann hören wir die Enttäuschung dieser Männer in Lukas 24:21. Man kann fast ihre Stimme hören wenn man das liest. Es heißt hier in Vers 21:

"Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß dies geschehen ist."

Wir dachten, daß dieser Mann Israel erlösen würde und nun ist es schon der dritte Tag seitdem er gekreuzigt worden ist. Man kann die Enttäuschung in ihren Stimmen hören. Und dann hat Jesus ganz direkt mit ihnen gesprochen und ich möchte Euch Seine Worte von Lukas 24:25-27 vorlesen. Eigentlich ist das ja ein ziemlicher Tadel von Jesus.

"Und Er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus dies erleiden und in Seine Herrlichkeit eingehen? …"

Und nun beachtet den Vers 27:

"... Und Er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von Ihm gesagt war."

Wir haben drei Bereiche die hier von Jesus erwähnt werden. Mose, die Propheten und die Schriften. Dies sind genau die 3 Unterteilungen die die Juden für das Alte Testament gemacht haben. Das Gesetz Moses, die Propheten waren die "nebeim" und die Schriften die "ketubim". Anders ausgedrückt, Jesus sagt damit: 'Ich bin der Mittelpunkt der Schriften von Mose, von allen Propheten und auch von dem Rest des Alten Testaments.'

"... und legte ihnen aus, was in allen Schriften von Ihm gesagt war."

Nun möchte ich, daß Ihr beachtet wie sich diese Männer gefühlt haben, als Jesus diese Worte zu ihnen geredet hat. Lukas 24 und die Verse 30-32.

"Und es geschah, als Er mit ihnen zu Tisch saß, nahm Er das Brot, dankte, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten Ihn. Und Er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?"

Beachtet, daß als Jesus ihnen die Schrift eröffnet und sich ihnen aus der Schrift offenbart hat, daß es in ihren Herzen brannte weil sie nun die Schrift aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet haben. Ein bißchen später war Jesus dann im Obergemach mit Seinen Jüngern und ich möchte, daß Ihr beachtet was Er zu Seinen Jüngern in Lukas 24:44+45 sagt:

"Das sind Meine Worte, die Ich zu euch gesagt habe, als Ich noch bei euch war: Es muß alles erfüllt werden, was von Mir geschrieben steht im Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. Da öffnete Er ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstanden."

Wir finden in diesen Versen, daß der Mittelpunkt der Schrift des Alten Testaments, Jesus ist. Ob es die Schriften von Mose sind oder der Propheten oder die Schriften als solche im Alten Testament, was auch immer nicht von Mose und den Propheten ist, wie die Psalmen, Jesus sagt, daß die Schriften eine Offenbarung von Ihm sind. Auf jeder Seite des Alten Testaments finden wir eine Offenbarung von Jesus.

Nun werden wir heute die Geschichte von Josef studieren. Josef ist ein Symbol von Jesus Christus. Wir werden eine Serie von erstaunlichen Parallelen zwischen Josef und Jesus entdecken. Wir werden sehen, daß das Leben von Josef ein Muster oder eine Anschauung oder Typus des Lebens Jesu war, das Er später in der menschlichen Geschichte leben würde. Eigentlich ungefähr 1.700 Jahre später. Laßt uns nun mit dem Studium von Josefs Leben in 1. Mose 37:3 beginnen. Hier wird uns folgendes gesagt:

"Israel ..."

Israel ist im übrigen Jakob.

"Israel aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock."

So haben wir hier jemanden den wir "den Uralten" nennen können, der einen geliebte Sohn hat den er vor allen anderen Söhnen liebt. Und der Name dieses Sohnes ist Josef. Nun wissen wir alle, daß Josef zwei Träume hatte. Seinem Vater und seinen Brüdern erzählte er was er in diesen Träumen gesehen hat und das war im Wesentlichen, daß sie eines Tages kommen und sich vor ihm verneigen würden. Seht dazu 1. Mose 37:10. Dies hat seine Brüder verärgert. Es heißt hier also in Vers 10:

"Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollen denn ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?"

Und natürlich wissen wir von dieser Geschichte, daß seine Brüder sehr, sehr wütend auf ihn waren als er ihnen sagte, daß sie kommen und ihm zu Füßen niederfallen würden. In der Tat wird uns in 1. Mose 37 gesagt, daß seine Brüder ihn gehaßt haben. Es heißt hier in 1. Mose 37:4+5

"Als nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches Wort sagen. …"

Und dann heißt es:

"Und Josef hatte einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden sie ihm noch mehr feind."

Der bloße Gedanke, daß sie einst kommen und sich vor Josef verneigen würden und daß er der geliebte Sohn war, führte sie dahin ihren Bruder zu hassen. Übrigens die Tatsache, daß das Leben von Josef beispielhaft war und ihre Sündhaftigkeit verurteilte, erregte ihren Haß ebenso. In der Tat haßten sie ihn nicht nur aus all diesen Gründen, sondern waren auch noch eifersüchtig auf ihn. Seht, was wir in 1. Mose 37:11 finden. Es heißt hier:

"Und seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt diese Worte."

Und so beneideten ihn seine Brüder wegen seiner bevorzugten Stellung zum Vater, weil er der geliebte Sohn war. Nun sehen wir sofort eine Parallele zu Jesus. Jesus ist auch der besondere Sohn Seines Vaters. Jesus hatte auch einen beispielhaften Charakter der die Sündhaftigkeit Seiner Brüder getadelt hat, für die Er kam um sie zu erretten. Ebenso waren diejenigen zu denen Er kam um unter ihnen zu dienen, sehr verärgert als Jesus davon sprach, daß Er ein König sei und über die Erde herrschen würde. In der Tat finden wir in Lukas 19:14, daß sie die Vorstellung nicht angenommen haben, daß Jesus über sie herrschen würde. Es heißt hier also:

"Seine Bürger aber waren ihm Feind …"

Und nun hört was jetzt kommt:

"... und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche."

Sie sagen damit: 'Wir werden Ihn nicht als König akzeptieren. Er wird nicht über uns herrschen.' Wir sehen wir in der Schrift, daß Jesus von denen beneidet wurde mit denen Er in Berührung kam. Seht was wir in Matthäus 27:18 finden. In der Tat beneideten Ihn diejenigen wegen Seiner besonderen Stellung für die Er gekommen war um sie zu erretten. Es heißt hier also in Matthäus 27:18

"Denn er wußte, daß sie Ihn aus Neid überantwortet hatten."

Hier ist die Rede von Pilatus. Daß sie also Jesus weswegen überantwortet hatten? Aus Neid. Und so wurde Jesus, der geliebte Sohn Seines Vaters, von Seinen eigenen Brüdern gehaßt. Sie sagten:

"Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche."

Sie hassen die Tatsache, daß Er der geliebte Sohn des Vaters ist und sie hassen Seinen makellosen Charakter, der ihre Sündhaftigkeit tadelte. Nun ist es interessant zu sehen, daß Jakob der Vater, seinen Sohn Josef zu seinen Brüdern weit weg schickt. Wir finden das in 1. Mose 37:13. Es heißt hier:

"Hüten nicht deine Brüder das Vieh in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen senden. Er aber sprach: Hier bin ich."

Beachet, daß der Vater plant Seinen Sohn Josef zu seinen Brüdern zu schicken und Josef sagt zu seinem Vater: 'Dein Wille geschehe.' Und so verläßt Josef das Haus seines Vaters und reist weit fort, um seinen Brüdern zu dienen. Und übrigens, seine Brüder sind verloren gegangen. Er geht eigentlich los um sie zu suchen. Er hält auf seinem Weg an und fragt: 'Wo sind meine Brüder? Ich suche meine Brüder.' Kann ich es wagen zu sagen, daß dies das gleiche ist was mit Jesus geschah? Seht, was wir im Lukasevangelium finden. Dies ist der Abschluß der Geschichte von Zachäus und beachtet die Ausdrucksweise die hier gebraucht wird. Lukas 19:10. Es heißt hier:

"Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist."

Und so wurde Jesus Christus von Seinem Vater in ein fernes Land gesandt um Seine Brüder zu suchen die verloren waren, genauso wie Josef von seinem Vater in ein fernes Land geschickt wurde um seine Brüder zu suchen die auch verloren waren. Und als Gott der Vater zu Jesus gesagt hat: 'Du sollst hinab gehen und Deinen Brüdern Mein Geschenk bringen.' Sagte Jesus genauso wie Josef: 'Vater, hier bin ich, Dein Wille geschehe.' Aber uns wird in der heiligen Schrift gesagt, daß als Josef das Geschenk seines Vaters zu seinen Brüdern brachte, sie im Geheimen geplant haben ihn umzubringen weil sie ihn gehaßt haben. Laßt uns dazu 1. Mose 37:18+19 lesen. Es heißt hier:

"Als sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie einen Anschlag, daß sie ihn töteten, und sprachen untereinander: Seht, der Träumer kommt daher!"

Es heißt also hier, daß als Josef seine Brüder von der Ferne gesehen hat, sie planten ihn umzubringen obwohl er doch mit einem Geschenk vom Vater gekommen war. Bewahrheitet sich das auch mit Jesus? In Johannes 1:11 wird uns folgendes von Jesus gesagt:

"Er kam in Sein Eigentum; und die Seinen nahmen Ihn nicht auf."

Wir sehen auch in Johannes 15:25 ein Hinweis. Hier wird sich auch Jesus bezogen. Es heißt hier in Vers 25:

"Aber es muß das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: »Sie hassen mich ohne Grund«."

Haben die Brüder von Josef tatsächlich irgendeinen echten Grund gehabt um ihren Bruder zu hassen? Ganz und gar nicht. Sie haben ihn ohne Grund gehaßt. Ebenso haßten Jesu Brüder Jesus ebenso.

Beachtet wie die Geschichte von Josef auch in Matthäus 21:37+38 aufgegriffen wird. Dies ist das berühmte Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Es heißt hier:

"Zuletzt aber sandte Er seinen Sohn zu ihnen und sagte Sich: Sie werden sich vor Meinem Sohn scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen!"

Genauso wie Josef zu seinen Brüdern kam und von seinem Vater gesandt wurde und er ohne Grund von ihnen gehaßt wurde, weil sie eifersüchtig auf ihn waren, haben auch die Brüder Jesu Ihn nicht aufgenommen als Sein Vater Ihn zu ihnen gesandt hat. Sie haben auch Ihn ohne Grund gehaßt. Laut dem was in der heiligen Schrift steht haben sie Ihn aus Eifersucht überantwortet und sie haben beratschlagt Jesus umzubringen genauso wie die Brüder von Josef es getan haben.

Es gibt noch einen weiteren interessanten Vergleich in dieser Geschichte. Einer der Brüder von Josef wollte ihn eigentlich aus den Händen der anderen Brüder befreien. Wie hieß er? Er hieß Ruben. Laßt uns dazu 1. Mose 37:21+22 lesen.

"Als das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und sprach: Laßt uns ihn nicht töten! Und weiter sprach Ruben zu ihnen: Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube hier in der Wüste und legt die Hand nicht an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer Hand erretten und seinem Vater wiederbringen."

Aber Ruben mangelte es an tugendhaftem Rückgrat. In diesem Moment hätte er zu seinen Brüdern sagen sollen: 'Das ist falsch, das sollten wir nicht tun!' und er hätte Josef zurück zu seinem Vater schicken sollen. Aber er hat es verschoben. Er sagte sich: 'Nun, ich lasse sie ihn in die Grube werfen und dann werde ich später kommen und ihn von dort befreien.' Ihm fehlte das tugendhafte Rückgrat um für das Rechte einzustehen. Nun möchte ich euch etwas fragen. Gab es da im Fall Christi jemanden der Jesus hätte befreien können aber kein tugendhaftes Rückgrat hatte? Natürlich. Wie hieß er denn? Er hieß Pontius Pilatus. Er hat alles Mögliche getan um Jesus zu befreien, aber er hat dazu nicht klar Stellung bezogen. Johannes 19:12 ist eines der Verse die von der Absicht des Pontius Pilatus sprechen Jesus zu befreien. Es heißt hier in Vers 12:

"Von da an trachtete Pilatus danach, Ihn freizulassen. Die Juden aber schrien: Läßt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser."

Und so, anstatt sich in dem Moment auf die Hinterbeine zu stellen und Jesus zu befreien hat Pontius Pilatus tatsächlich erlaubt, daß Jesus ausgeliefert wurde um getötet zu werden.

Eine weitere interessante Parallele zwischen Josef und Jesus ist die Tatsache, daß Josef von seinen Brüdern seiner Kleidung entledigt wurde. Seht was wir in 1. Mose 37:23 finden, was seine Brüder mit ihm gemacht haben. Es heißt hier:

"Als nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus, den bunten Rock, den er an hatte."

Frage: Ist Jesus auch Seiner Kleidung entledigt worden? Seht, was wir in Matthäus 27:27+28 finden als Jesus im Gerichtshof von Pilatus gewesen ist.

"Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das Prätorium und versammelten um Ihn die ganze Kohorte und zogen Ihn aus und legten Ihm einen Purpurmantel an."

Wir kommen gleich noch mal auf den Purpurmantel zurück. Beachtet, daß sie Ihn Seiner Gewänder entledigt und Ihm ein rotes Gewand angelegt haben. So wurden also in beiden Fällen, Josef und auch Jesus, die Gewänder ausgezogen. Nun ist es interessant, daß Josef laut 1. Mose, in eine leere Grube geworfen worden ist. Und das Wort "Grube" kann sich, nebenbei erwähnt auch auf einen Ort beziehen wohin tote Menschen gelegt werden. In Jesaja 38:18 wird dieses Wort gleichbedeutend mit dem Wort "Sheol" verwendet. Es wird für den Tod verwendet. Mit anderen Worten, seine Brüder haben ihn wahrscheinlich mit der Absicht in die leere Grube geworfen, damit er darin sterben würde.

Laßt uns nun Lukas 23:52+53 ansehen, dort stehen die folgenden Worte über Josef von Arimathäa und Jesus geschrieben:

"Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu und nahm Ihn herab vom Kreuz, wickelte Ihn in ein Leinentuch und legte Ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte."

Und so wurde Josef in die leere Grube geworfen und Jesus in das leere Grab gelegt. Eine weitere interessante Parallelen zwischen Josef und Jesus ist die Tatsache, daß beide Männer für ein paar Silberstücke verkauft worden sind. Josef wurde für 20 Silberstücke verkauft. Laßt uns das in
1. Mose 37:28 lesen. Hier finden wir die folgenden Worte:

"Als aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten."

Und nun möchte ich, daß Ihr beachtet, was uns über Jesus gesagt wird. Matthäus 26:15 Ich bin sicher wir haben das schon einmal gelesen, aber laßt es uns noch einmal lesen. Es heißt hier von Judas Iskariot:

"Und er sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und sie boten ihm dreißig Silberlinge."

Und so wurden Josef und Jesus für ein paar Silberstücke verkauft. Noch eine weitere interessante Parallele zwischen Josef und Christus ist die Tatsache, daß beide Gewänder mit Blut getränkt worden sind. Nun fragt Ihr: 'Wie das denn?' Ihr wißt doch, was Seine Brüder mit Josefs Mantel getan haben? Wurde er in Blut getaucht? Ja, wurde er, ganz sicher. In 1. Mose 37:31+32 heißt es:

"Da nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock ins Blut und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob es deines Sohnes Rock sei oder nicht."

Und so wurden die Gewänder von Josef mit Blut befleckt. Wenn Ihr die Evangelien lest, dann werdet Ihr entdecken, daß Jesus ein rotes Gewand umgelegt worden ist und dann wurde Er geschlagen und das rote Gewand wurde mit dem Blut Jesu befleckt. Eigentlich hat das Opfer des Ziegenbockes durch die Brüder von Josef das Opfer Jesu symbolisiert und die Tatsache, daß die Gewänder von Jesus mit Seinem Blut befleckt werden würden.

Nun ist es auch interessant zu sehen, daß Jakob, der Vater von Josef, unglaublich heftig zusammen mit seinem Sohn gelitten hat. Seht was wir in 1. Mose 37:34+35 finden. Es heißt hier:

"Und Jakob zerriß seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid zu meinem Sohn in die Grube fahren. Und sein Vater beweinte ihn."

Und wenn man Buch "Das Leben Jesu" liest, dann wird man entdecken, daß nicht nur Jesus allein gelitten hat, aber daß Sein Vater zusammen mit Ihm durch dieses Leiden ging, zuerst im Garten Gethsemane und dann als Jesus am Kreuz von Golgatha hing. Es ist auch interessant zu sehen, daß alles was Josef tat in seinen Händen wuchs und gedieh. Seht was wir in 1. Mose 39:3 finden. Es heißt hier:

"Und sein Herr sah, daß der Herr mit ihm war; und alles, was er tat, ließ der Herr in seiner Hand glücken."

Ihr seht also, daß alles was der Herr in die Hände von Josef gelegt hatte Er glücken ließ. Übrigens, das ist das gleiche, das von Jesus als den leidenden Diener in Jesaja 53:10 gesagt wird. Laßt uns das einmal lesen und beachtet diese wunderbare Weissagung über Christus und wie alles was der Vater im Plan für Jesus hatte, Seinen Händen glücken würde. Es heißt hier in Jesaja 53:10

"So wollte Ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn Er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird Er Nachkommen haben und in die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch Seine Hand gelingen."

Was wird gelingen?

"... und des HERRN Plan wird durch Seine Hand gelingen."

Und genauso wie Josef leidet, aber wie alles was er tut ihm gelingt, gelingt Jesus dem leidenden Diener alles was Er verrichtet und der Herr läßt es in Seinen Händen gelingen.

Wenn Ihr Euch nun das Leben von Josef anschaut wo ihn seine Brüder in die Sklaverei verkauft haben, da war es doch, nebenbei gesagt, so als ob Josef gestorben wäre, nicht wahr? Zumindest für den Vater war Josef gestorben und für die Brüder war es, daß sie ihn losgeworden sind und die Weissagung, daß Josef einst Herr über sie sein würde, würde sich ihrer Meinung nach somit nicht erfüllen. Das Interessante ist aber, daß genau durch diesen Anschlag auf Josef um ihn loszuwerden, er dadurch in ein fernes Land ging und er tatsächlich ihr Retter wurde und sie vor dem Tod bewahrt hat. So war das Attentat auf Josef in der Absicht ihn zu vernichten das Mittel zu ihrer Errettung. Nun möchte ich Euch etwas fragen: In dem Fall von Jesus, war da der Anschlag gegen Ihn, Seine Ermordung und Sein Tod am Kreuz das Mittel das Gott benutzt hat um diejenigen vom geistlichen und ewigen Tod zu erretten die Ihn gekreuzigt haben? Ja. Sie haben das Attentat verübt und dachten tatsächlich, daß sie Jesus damit losgeworden wären. Doch eben durch diese Handlung ist Jesus aber zu ihrem Erlöser geworden.

Es ist interessant zu sehen, daß Josef lernte auf Gott zu vertrauen durch das was er erlitten hat. In der Tat, wenn man sich die Geschichte in 1. Mose anschaut, dann sieht man, daß Josef eigentlich nie Pläne für sein Leben gemacht hat, er vertraute ganz auf Gott und erlaubte Ihn sein Leben zu lenken. Er hat nicht gesagt: 'Ich mache jetzt dies und ich werde jenes machen.' Er hat einfach mit Gott zusammengearbeitet, er ist mit Gott gewandelt indem er Seinen Willen erfüllt hat, wie Gott ihm Schritt für Schritt Seine Pläne offenbarte. Und interessanter Weise, indem Josef ein Diener in Ägypten geworden ist, hat er Gehorsam gelernt. Er hat gelernt von Gott abhängig zu sein und als Ergebnis davon wurde er zum Herren und wurde dazu befähigt, seinen Dienst als Herr und Meister auszuführen.

So ist es auch mit Jesus. Wißt Ihr, Jesus wurde zum Diener. Und indem Er ein Diener wurde, wurde Er dazu befähigt Herr über Sein Volk zu sein. Jesus hat keine Pläne für Sich selber gemacht, Er hat einfach mit dem Plan des Vaters Tag für Tag zusammengearbeitet. Obwohl Jesus wahrscheinlich nicht alles verstanden hat was in Seinem Leben geschehen ist, ist Er Schritt für Schritt in dem gewandelt was der Vater für Ihn ausgearbeitet hatte. Ich möchte Euch gerne ein Zitat vorlesen, das wir im Leben Jesus auf der Seite 193 finden. Dies ist ein sehr gut bekanntes Zitat und sehr tiefgründig. Sie schreibt hier:

"So weitgehend hatte Christus Sein Ich aufgegeben, daß Er selber keine Pläne machte. ..."

Ist das nicht erstaunlich? Er war so selbstentleert, daß Er keine Pläne für Sich gemacht hat.

"... Er unterwarf Sich bereitwillig den Plänen, die Gott mit Ihm vorhatte und die der Vater Ihm Tag für Tag enthüllte. ..."

Ich bin sicher, daß Josef eine Menge von den Dingen die ihm widerfahren sind gar nicht verstanden hat. In der Tat, haben wir noch einen Vortrag, der noch kommt, wo wir die Vorsehung Gottes in der Geschichte von Josef besprechen werden. Wißt Ihr, ich bin sicher, daß Josef wegen seines meisterhaften Charakters und weil er von seinem Vater geliebt worden ist insbesondere nicht verstand, warum er in die Sklaverei verkauft worden ist. Das sah wie Ungerechtigkeit aus. Und dann war er treu indem er das Gebot

"Du sollst nicht ehebrechen"

befolgt hat und dafür landete er im Gefängnis. Ich denke, daß Josef nicht alles völlig verstanden hat was geschehen ist, aber er sagte: 'Gott hat einen Plan. Ich verstehe den Plan nicht aber eines Tages werde ich es tun. Ich werde Schritt für Schritt in dem Plan gehen den Gott für mich vorbereitet hat.' Und so war es auch mit Jesus. Viele Dinge sind in Seinem Leben passiert und vielleicht, als Er diese Dinge durchmachte, naja, wißt Ihr, hat Er vielleicht nicht alles völlig verstanden was geschehen ist. Aber Er wandelte Schritt für Schritt mit den Plänen Seines Vaters.

Und dann schreibt Ellen White folgendes und sie spricht uns an.

"... Genauso sollten auch wir uns auf Gott verlassen. Unser Leben wird dann nur noch die Ausführung Seines Willens sein."

Nun möchte ich in Hebräer 5:8+9 etwas über Christus lesen. Wußtet Ihr, daß Jesus indem Er zum Diener wurde und indem Er durch Seine Prüfungen und Anfechtungen gegangen ist eigentlich dafür qualifiziert wurde Herr zu werden? Nun seht was wir in Hebräer 5:8+9 finden. Es heißt hier:

"So hat Er, obwohl Er Gottes Sohn war, doch an dem, was Er litt, Gehorsam gelernt. …"

Übrigens, das Wort "Gehorsam" hier würde bedeuten, daß Er gelernt hat sich auf Seinen Vater zu verlassen. Nun Vers 9:

"... Und als Er vollendet war, ..."

Das bedeutet nicht, daß Er nicht vollkommen war. Das Wort "vollendet" bedeutet "qualifiziert um Seinen Auftrag auszuführen" wegen dem was Er erlitten hat.

"... Und als Er vollendet war, ist Er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden."

Mit anderen Worten die Leiden, die Prüfungen und die Versuchungen von Jesus wurden zur Schule in der Er gelernt hat und Er hat sich qualifiziert, um Seine Aufgabe als Erretter der Menschen zu erfüllen. Das gleiche trifft auch auf Josef zu. Die Dinge die er erlitten und den Versuchungen denen er widerstanden hat, qualifizierten ihn dann dafür, seine Aufgabe zu erfüllen seine Brüder und seinen Vater zu retten und nebenbei gesagt die heilige Ahnenreihe zu bewahren.

Wurde Josef aufs äußerste in seinem Leben geprüft? Nun, es gab da eine besondere Verführung als Potiphars Frau versuchte ihn zum Ehebruch zu verleiten. Wie hat Josef da geantwortet? Er hat mit der Versuchung nicht gespielt. Er hat stattdessen sofort gesagt:

"Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?" (1. Mose 39:9)

Wie ist Jesus den Versuchungen entgegengetreten als Satan Ihm nachgestellt hat? Jesus hat mit der Versuchung nicht gespielt. Als Satan mit der Versuchung daher kam, was hat Jesus da sofort gesagt?

"Es steht geschrieben."

Beide, Josef und Jesus haben durch die Kraft Gottes die Verführung überwunden. Nun gibt es noch eine weitere interessante Parallele zwischen Josef und Jesus. Wißt Ihr, laut dieser Geschichte wird Josef zuerst ein Diener und dann wird er Herr. Seine Stellung als ein Diener qualifizierte ihn dazu Herr zu werden. Das finden wir in der Geschichte von Josef. Aber wußtet Ihr, daß dies ganz genau die gleiche Situation ist, wie wir sie auch bei Jesus finden? Jesus wurde auch zum Diener damit Er Herr werden würde. Laßt uns nun 1. Mose 45:15 lesen. Hier wird uns gesagt:

"Und er küßte alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach redeten seine Brüder mit ihm."

Hat Josef seinen Brüdern trotz der Tatsache vergeben, daß sie ihn gehaßt und das Komplott geschmiedet haben ihn zu töten? So ist es. Welche Worte hat Jesus am Kreuz von Golgatha ausgesprochen? Er sagte:

"Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun." (Lukas 23:34)

Übrigens, sind die Brüder von Josef letztendlich gekommen und haben sich vor Josef verneigt? Das haben sie ganz gewiß getan. Der Traum der Josef am Anfang seines Lebens offenbart worden ist, hatte sich nun erfüllt. Hat Jesus davon gesprochen, daß sich jedes Knie vor Ihm beugen und jede Zunge bekennen würde, daß Jesus Herr ist, nachdem Er ein Diener war? Laßt uns Philipper 2:5-11 lesen. Dies ist ein sehr gut bekannter Abschnitt. Der Apostel Paulus sagt folgendes.

"Seid so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, …"

Das bedeutet, daß Er die Gleichheit mit Gott nicht als etwas betrachtet hat woran Er sich klammern oder festhalten mußte. Es heißt weiter:

"...sondern entäußerte Sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte Sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. …"

Hier ist ein Abschnitt der davon spricht, daß Jesus ein Diener wird. Aber was ist das Ergebnis davon, daß Er zum Diener geworden ist? In Vers 9 heißt es:

"... Darum hat Ihn auch Gott erhöht und hat Ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters."

So, wie Josef zum Diener geworden ist und er dann zum Herrn über seine Brüder wurde, so wurde auch Jesus zum Diener, damit Er Herr über die Menschheit werden konnte. Und wie ich schon erwähnt habe, hat Jesus Seinen Brüdern vergeben und genauso war Josef auch großherzig und gnädig und hat seinen Brüdern vergeben, was sie ihm angetan hatten. Übrigens, wir haben hier eine riesige Lektion in der Geschichte von Josef. Wißt Ihr, viele Leute wollen hohe Positionen einnehmen, bevor sie lernen zu dienen. Wißt Ihr, das Wesentliche in den Lehren Christi finden wir kurz und bündig in Matthäus 23:12 zusammengefaßt wo Jesus sagt:

"Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden."

Wir finden diese Veranschaulichung im Leben Jesu. Jesus demütigte Sich selber, Er wurde zu einem Diener und deswegen hat Gott Ihn erhöht. Das Problem mit Luzifer war, daß er erhöht werden wollte, ohne ein Diener geworden zu sein. Übrigens, wenn Ihr Euch die Bibelgeschichte zum Beispiel von Nebukadnezar anschaut, dann seht Ihr, daß er auf den Balkon seines Palastes ging und sagte:

"Das ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit." (Daniel 4:27)

Und dann schaute Gott sich Nebukadnezar an und sagte: 'Aha, ist das so? So, Du bist also der Herr? Du bist der große Mann?' Und in einem Augenblick hat Gott Nebukadnezar seinen Sinn genommen. Mit anderen Worten, er hat genau das verloren was die Menschen von den Tieren unterscheidet. Und dann verhielt sich Nebukadnezar natürlich wie ein Tier. Nebukadnezar wollte sich selber erhöhen und was war dann? Er wurde gedemütigt. Und dann finden wir ganz am Ende der ganzen Geschichte in Daniel 4 was Nebukadnezar sagte:

"Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all Sein Tun ist Wahrheit, und Seine Wege sind recht, und wer stolz einherschreitet, den kann Er demütigen."

Übrigens, die Bibel spricht von zwei Geheimnissen. Das Geheimnis der Gottesfurcht und das Geheimnis der Bosheit. Das erste ist sehr einfach. Gott hat Sich selber in menschlichem Fleisch offenbart. Gott kam herab, Gott hat sich gedemütigt. Und von Jesus heißt es dann später in 1. Timotheus Kapitel 3, daß nachdem Er herab gekommen war und Sich selber gedemütigt hat, Er zu Seines Vaters Thron aufgestiegen ist. Er wurde erhöht. Andererseits haben wir in 2. Thessalonicher 2:4 das Geheimnis der Bosheit. In diesem Geheimnis der Bosheit gibt es jemanden der hier unten ist und der im Tempel Gottes sitzen will und vorgibt er sei Gott und daher wird er in die Verdammnis gehen.

Habt Ihr den Unterschied zwischen dem "Geheimnis der Gottesfurcht" und dem "Geheimnis der Bosheit" gesehen? Das Geheimnis der Gottesfurcht ist, daß Gott im menschlichen Fleisch offenbart wurde, Er wurde zum Diener und daher wurde Er von Gott erhoben. Im Falle des Geheimnisses der Bosheit ist da ein Wesen das sich selber zur Stellung Gottes empor heben wollte und deswegen ist es gedemütigt worden. Dies wird in der Geschichte von Josef veranschaulicht. Josef wurde ein demütiger Diener und er wurde als Herr über seine Brüder erhoben. Auf die gleiche Art und Weise ist es mit Jesus geschehen. Jesus begab sich selber auf die niedrige Stufe eines Dieners und wurde von Seinem Vater als Herr über Israel erhoben, als Herr über Sein ganzes Volk.

Nun möchte ich Euch Zitat vorlesen, was wir in dem Buch "Patriarchen und Propheten" finden. In diesem Zitat sind viele Elemente dessen was wir heute in unserem Vortrag studiert haben. Übrigens, "Patriarchen und Propheten" ist ein wunderbares Buch das die Geschichte des Alten Testaments beschreibt. Eigentlich fängt es schon davor an, beim Ursprung im Himmel, aber hauptsächlich von der Zeit der Schöpfung an, bis ganz zur Zeit Davids, ganz besonders bis zur Geschichte von Salomo. Es ist eine gewaltige, geschichtliche Erzählung der heiligen Schrift und sie wird auf eine schöne Art und Weise verstärkt. Und nebenbei erwähnt, ist das Zitat, das ich Euch nun vorlesen werde, jenes von dem ich die meisten Gedanken bekommen habe die ich schon mit Euch in diesem Vortrag betrachtet habe. Josef als ein Symbol für Christus. Hier heißt es also in dem Zitat auf Seite 214:

"Josephs Werdegang veranschaulicht auch Christi Leben. Neid bewog Josephs Brüder, ihn als Sklaven zu verkaufen. Sie hofften dadurch zu verhindern, daß er mächtiger würde als sie. Und als er nach Ägypten verschleppt war, bildeten sie sich ein, er könnte ihnen mit seinen Träumen nun nicht mehr Verdruß bereiten, weil sie alle Möglichkeiten für ihre Erfüllung beseitigt hätten. Aber Gott durchkreuzte ihren eigenen Weg und ließ genau das zustandekommen, was sie verhindern wollten. In ähnlicher Weise waren die jüdischen Priester und Ältesten eifersüchtig auf Christus, weil sie befürchteten, daß er das Volk von ihnen ablenken und für sich gewinnen würde. Sie brachten ihn um, damit Er nicht König würde, aber gerade das hatte ihr Tun zur Folge. Durch seine Knechtschaft in Ägypten wurde Joseph zum Retter der Familie. Doch dies verringerte keineswegs die Schuld seiner Brüder.

So machte die Kreuzigung Christi durch Seine Feinde, Ihn zum Erlöser des Menschengeschlechts, zum Heiland der Verlorenen und zum Herrscher über die ganze Welt. Aber das Verbrechen Seiner Mörder war deshalb genauso verabscheuungswürdig, als wenn Gottes Hand die Ereignisse zu Seinem Ruhm und zum Heil der Menschen nicht gelenkt hätte. Wie die eigenen Brüder Joseph an die Heiden, so verkaufte einer der Jünger, Christus an Seine bittersten Feinde. Joseph wurde wegen seiner Keuschheit fälschlich angeklagt und ins Gefängnis geworfen. So verachtete und schmähte man Christus, weil Er durch Sein gerechtes, selbstverleugnendes Leben die Sünde verurteilte. Obwohl Er nichts Unrechtes getan hatte, wurde Er durch die Aussage falscher Zeugen verurteilt. Josephs Geduld und Sanftmut trotz Ungerechtigkeit und Bedrückung, seine Vergebungsbereitschaft und Güte gegenüber solchen unnatürlichen Brüdern sind ein Bild des Heilandes, der Haß und Mißhandlung durch böse Menschen klaglos erduldete, der nicht nur seinen Mördern vergab, sondern allen, die zu ihm kamen, ihre Sünden bekannten und Vergebung suchten."

Und so ist das Leben von Josef eine wunderbare Anschauung des Lebens Jesu Christi. Als wir unser heutiges Studium begonnen haben, haben wir in Lukas 24 gesehen, daß Mose, die Propheten, die Schriften und die Psalmen, alle Zeugnis von Jesus Christus abgeben. Die Geschichte von Josef ist eine wunderbare Vorausschau auf das Leben Jesu. Aber es gibt da noch einen Punkt, den ich unterstreichen möchte, der besonders bedeutsam ist und daß Josef durch das war er getan hat, es tatsächlich möglich macht, für den Einen der größer ist als Josef, in diese Welt zu kommen um Sein Volk zu retten. Laßt mich das kurz betrachten. Ihr fragt Euch vielleicht, warum Josef, so ein junger Mann, als Sklave nach Ägypten verschleppt worden ist und dann im Gefängnis landete weil er Gott treu und Seinen Geboten gehorsam war. Ihr fragt Euch das, bis Ihr die Entwicklung der Geschichte seht. Tatsache ist, daß es da eine Prophezeiung in 1. Mose 15:13-15 gibt, die besagt, daß Israel in einem fremden Land sein würde, welches nicht ihnen gehört und das für 400 Jahre. Nach diesen 400 Jahren würden sie aus diesem fremden Land heraus kommen, was ja Ägypten war und würden zurück in das Land Kanaan gehen. Es heißt hier in 1. Mose 15:13-15

"Da sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, daß deine Nachkommen Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da wird man sie zu dienen zwingen und unterdrücken vierhundert Jahre. Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach werden sie ausziehen mit großem Gut. Und du sollst fahren zu deinen Vätern mit Frieden und in gutem Alter begraben werden."

Wußtet Ihr, daß die Geschichte von Josef tatsächlich dazu geführt hat, daß die Prophezeiung erfüllt wurde? Es war nämlich für Jakob und seine Familie notwendig nach Ägypten zu ziehen, weil Gott sie aus Ägypten 400 Jahre nachdem diese Prophezeiung gegeben wurde, befreien würde und deswegen mußten sie in Ägypten sein. Nun fragt Ihr: 'Warum mußten sie denn nach Ägypten gehen? Warum konnten sie denn nicht in Kanaan bleiben?' Es gab dafür einen ganz besonderen Grund und das ist der, daß Gott eine Nation, ein Volk in Ägypten gründen mußte. Er wußte, wenn Abraham und seine Nachkommen in Kanaan bleiben würden, daß sie durch den Einfluß Kanaans ganz und gar verdorben worden wären. Und so sagte Gott: 'Ich werde das Volk nach Ägypten führen um sie als wachsende Nation vor der Umgebung zu schützen wo die Gottlosigkeit weit verbreitet ist.' Aber es gibt noch mehr dazu. Als sie nach Ägypten kommen sagte Pharao zu Josef: 'Weißt Du, Dein Vater und Deine Familie können im besten Teil des Landen, in Gosen leben.' Übrigens, wißt Ihr, warum Pharao das gemacht hat? Uns wir in 1. Mose gesagt, daß er es getan hat, weil die Ägypter nicht in der gleichen Gegend wohnen wollten wie die Bauern, also mit Menschen die Viehzucht betrieben. Wir werden uns damit noch ein bißchen mehr beschäftigen wenn wir zu unserem zweiten Vortrag über Josef kommen.

Und so, was also geschehen ist auf Grund dessen, weil die Ägypter sich nicht mit solchen Leuten vermischen wollten war, daß Israel im sehr fruchtbaren Land Gosen wachsen und gedeien und sich stark vermehren konnte, ohne den bösen Einfluß der Ägypter, der sie ganz und gar verdorben und dazu geführt hätte ihre Identität zu verlieren. Mit anderen Worten, sie konnten zu einer riesigen Nation ohne den bösen Einfluß von Kanaan heranwachsen, obwohl sie bis zu einem gewissen Grad, aber nicht vollständig, beeinflußt worden sind, aber zumindest ohne den bösen Einfluß der Ägypter. Und so sind sie natürlich zu einer großen Nation heran gewachsen. Und ganz pünktlich hat Gott sie dann aus dem Land befreit und sie von Ägypten nach Kanaan gebracht, wo der "Same" später dann in der Geschichte, geboren wurde.

Übrigens, Gottes Vorhersehung in dieser Geschichte ist wundervoll. Wißt Ihr, zum Beispiel daß Josef nach Ägypten kommt, dort zum Sklaven wird und im Gefängnis landet. Und dann sind da noch die Träume vom Becker und vom Mundschenk des Pharaos. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, der Mundschenk kommt aus dem Gefängnis frei und er vergißt zwei Jahre lang Josef's Namen zu erwähnen, weil es noch nicht an der Zeit war. Und dann hatte Pharao zwei Jahre später diese Träume über die 7 Jahre der Fülle und der 7 Jahre der Hungersnot. Damit hat Gott Pharao und Josef eigentlich offenbart, daß die Absicht des Teufels war, Jakob und seine Familie zu Tode hungern zu lassen, weil von ihnen einst der "Same" kommen sollte. Ihr könnt das in 1. Mose 45:5-7 finden.

Seht, Gott kennt den Anfang vom Ende. Er wußte, was der Teufel im Schilde geführt hat und hat ihm erlaubt die Hungersnot zu verursachen. Aber Gott sandte Josef nach Ägypten, damit er während der sieben Jahre der Fülle Vorkehrungen treffen konnte damit, wenn die Hungersnot dann kommen würde, es genug Vorräte für Jakob und seine Familie geben würde und sie nach Ägypten kommen und ihr Leben nicht verlieren würden, damit die heilige Ahnenreihe weiter bestehen würde und der Messias schließlich geboren werden könnte. Ist es nicht wunderbar auf welche Art und Weise die Vorsehung Gottes wirkt? Wißt ihr Josef hätte heulen und jammern und sich beschweren und sagen können: 'Alles was ich bekomme ist eine ungerechte Behandlung. Ich bin Gott treu und meine Brüder hassen mich und sind ohne Grund auf mich eifersüchtig und dann verkaufen sie mich in die Sklaverei nach Ägypten. Und nicht nur das, aber ich bin Gottes Geboten treu und lande im Gefängnis. Was nützt es denn überhaupt Gott treu zu sein?' Aber Josef wußte, daß Gott einen Plan hatte und er machte selber keine Pläne. Er erlaubte Gott Seine Pläne für ihn zu entfalten.

Genauso war es mit Jesus. Der Vater zeichnete das Leben Christi vor und jeden Tag offenbarte der Vater Ihm Seine Pläne. Und Jesus ist den Weg gegangen, den Sein Vater Ihm bereitet hat. Und so kann es mit uns sein. Wißt Ihr, wenn wir dem Herrn vertrauen, egal welche Widerwärtigkeiten, Prüfungen und Probleme wir in unserem Leben haben, wenn wir von Josefs Leben und von Jesu Leben lernen, dann werden wir vielleicht nicht alles verstehen, was in unserem Leben geschieht, aber wir können sagen: 'Vater ich vertraue Dir. Ich werde auf dem Weg gehen den Du für mich vorbereitet hast. Eines Tages werde ich es verstehen und wenn ich zurück schaue dann werde ich sagen: 'Danke Herr, daß Du es auf diese Art und Weise hast geschehen lassen, ich hätte nicht gewollt, daß es anders gewesen ist.' Wißt Ihr, wir würden keinen anderen Weg für uns selber auswählen als den Weg Gottes, wenn wir wie Gott das Ende vom Anfang her sehen könnten. Und so, laßt uns von Josef lernen und laßt uns lernen demütigen und sanftmütigen Herzens zu sein. Wie wär's damit?



Übersetzung - Manuela Sahm - November 2016 ©

Stephen Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (43) Jemand größeres als Joseph

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela


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