Wer
ist derjenige der größer ist als Joseph? Warum ist er “größer”
und was hat Josef mit ihm zu tun? Für die Antwort auf diese Fragen
wollen wir nun in dieses Thema etwas tiefer eintauchen, damit wir
sehen können, welcher Zusammenhang zwischen ihnen besteht.
Laßt
uns beten. Unser Vater im Himmel, welch Freude ist es in Deine
Gegenwart zu kommen um Dein Wort zu studieren. Wir bitten Dich, wenn
wir die Geschichte von Josef als ein Symbol für das Leben Christi
betrachten, daß Dein Heiliger Geist mit uns sei um uns zu
unterrichten. Lehre uns die Lektionen die für unseren persönlichen
Wandel mit Jesus notwendig sind und wir danken Dir für die
Verheißung Deiner Gegenwart. Wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.
Es war der Nachmittag der Auferstehung
und zwei der Nachfolger Jesu, aber nicht von seinen 12 Jüngern, sind
zu einem kleinen Ort namens Emmaus gegangen, der recht nahe bei
Jerusalem liegt. Und als diese zwei Männer nach Emmaus gingen, hatte
Jesus sie eingeholt und ist mit ihnen zusammen gegangen. Ihr könnt
diese Geschichte in Lukas Kapitel 24 finden und wir werden gleich ein
paar Verse von dort lesen, aber ich möchte daß Ihr Euch das Bild
vorstellt. So geht Jesus also mit ihnen und sagt dann:
"Was
sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da
blieben sie traurig stehen."
Und natürlich schauen die zwei Männer Jesus an und wenn sie heute
leben würden, dann hätten sie wahrscheinlich gesagt: 'Auf
welchem Planeten bist Du die letzten drei Tage gewesen? Weißt Du
nicht was in Jerusalem in diesen letzten drei Tagen passiert ist?
Unmöglich, daß Du nichts davon weißt, wenn Du hier in dieser
Gegend gewesen bist!' Und dann hören wir die Enttäuschung
dieser Männer in Lukas 24:21. Man kann fast ihre Stimme hören wenn
man das liest. Es heißt hier in Vers 21:
"Wir
aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das
alles ist heute der dritte Tag, daß dies geschehen ist."
Wir dachten, daß dieser Mann Israel
erlösen würde und nun ist es schon der dritte Tag seitdem er
gekreuzigt worden ist. Man kann die Enttäuschung in ihren Stimmen
hören. Und dann hat Jesus ganz direkt mit ihnen gesprochen und ich
möchte Euch Seine Worte von Lukas 24:25-27 vorlesen. Eigentlich ist
das ja ein ziemlicher Tadel von Jesus.
"Und
Er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu
glauben, was die Propheten geredet haben! Mußte nicht der Christus
dies erleiden und in Seine Herrlichkeit eingehen? …"
Und nun beachtet
den Vers 27:
"...
Und Er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was
in allen Schriften von Ihm gesagt war."
Wir haben drei
Bereiche die hier von Jesus erwähnt werden. Mose, die Propheten und
die Schriften. Dies sind genau die 3 Unterteilungen die die Juden für
das Alte Testament gemacht haben. Das Gesetz Moses, die Propheten
waren die "nebeim" und
die Schriften die "ketubim".
Anders ausgedrückt, Jesus sagt damit: 'Ich
bin der Mittelpunkt der Schriften von Mose, von allen Propheten und
auch von dem Rest des Alten Testaments.'
"...
und legte ihnen aus, was in allen Schriften von Ihm gesagt war."
Nun möchte ich, daß Ihr beachtet wie
sich diese Männer gefühlt haben, als Jesus diese Worte zu ihnen
geredet hat. Lukas 24 und die Verse 30-32.
"Und
es geschah, als Er mit ihnen zu Tisch saß, nahm Er das Brot, dankte,
brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie
erkannten Ihn. Und Er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen
untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da Er mit uns redete
auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?"
Beachtet, daß als Jesus ihnen die
Schrift eröffnet und sich ihnen aus der Schrift offenbart hat, daß
es in ihren Herzen brannte weil sie nun die Schrift aus einem ganz
anderen Blickwinkel betrachtet haben. Ein bißchen später war Jesus
dann im Obergemach mit Seinen Jüngern und ich möchte, daß Ihr
beachtet was Er zu Seinen Jüngern in Lukas 24:44+45 sagt:
"Das
sind Meine Worte, die Ich zu euch gesagt habe, als Ich noch bei euch
war: Es muß alles erfüllt werden, was von Mir geschrieben steht im
Gesetz des Mose und in den Propheten und Psalmen. Da öffnete Er
ihnen das Verständnis, daß sie die Schrift verstanden."
Wir finden in diesen Versen, daß der
Mittelpunkt der Schrift des Alten Testaments, Jesus ist. Ob es die
Schriften von Mose sind oder der Propheten oder die Schriften als
solche im Alten Testament, was auch immer nicht von Mose und den
Propheten ist, wie die Psalmen, Jesus sagt, daß die Schriften eine
Offenbarung von Ihm sind. Auf jeder Seite des Alten Testaments finden
wir eine Offenbarung von Jesus.
Nun werden wir heute die Geschichte von
Josef studieren. Josef ist ein Symbol von Jesus Christus. Wir werden
eine Serie von erstaunlichen Parallelen zwischen Josef und Jesus
entdecken. Wir werden sehen, daß das Leben von Josef ein Muster oder
eine Anschauung oder Typus des Lebens Jesu war, das Er später in der
menschlichen Geschichte leben würde. Eigentlich ungefähr 1.700
Jahre später. Laßt uns nun mit dem Studium von Josefs Leben in 1.
Mose 37:3 beginnen. Hier wird uns folgendes gesagt:
"Israel
..."
Israel ist im
übrigen Jakob.
"Israel
aber hatte Josef lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn
seines Alters war, und machte ihm einen bunten Rock."
So haben wir hier jemanden den wir "den
Uralten" nennen können, der einen geliebte Sohn hat den er
vor allen anderen Söhnen liebt. Und der Name dieses Sohnes ist
Josef. Nun wissen wir alle, daß Josef zwei Träume hatte.
Seinem Vater und seinen Brüdern erzählte er was er in diesen
Träumen gesehen hat und das war im Wesentlichen, daß sie eines
Tages kommen und sich vor ihm verneigen würden. Seht dazu 1. Mose
37:10. Dies hat seine Brüder verärgert. Es heißt hier also in Vers
10:
"Und
als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn
sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du
geträumt hast? Sollen denn ich und deine Mutter und deine Brüder
kommen und vor dir niederfallen?"
Und natürlich wissen wir von dieser
Geschichte, daß seine Brüder sehr, sehr wütend auf ihn waren als
er ihnen sagte, daß sie kommen und ihm zu Füßen niederfallen
würden. In der Tat wird uns in 1. Mose 37 gesagt, daß seine Brüder
ihn gehaßt haben. Es heißt hier in 1. Mose 37:4+5
"Als
nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle
seine Brüder, wurden sie ihm feind und konnten ihm kein freundliches
Wort sagen. …"
Und dann heißt es:
"Und
Josef hatte einen Traum und sagte seinen Brüdern davon; da wurden
sie ihm noch mehr feind."
Der bloße Gedanke, daß sie einst
kommen und sich vor Josef verneigen würden und daß er der geliebte
Sohn war, führte sie dahin ihren Bruder zu hassen. Übrigens die
Tatsache, daß das Leben von Josef beispielhaft war und ihre
Sündhaftigkeit verurteilte, erregte ihren Haß ebenso. In der Tat
haßten sie ihn nicht nur aus all diesen Gründen, sondern waren auch
noch eifersüchtig auf ihn. Seht, was wir in 1. Mose 37:11 finden. Es
heißt hier:
"Und
seine Brüder wurden neidisch auf ihn. Aber sein Vater behielt diese
Worte."
Und so beneideten ihn seine Brüder
wegen seiner bevorzugten Stellung zum Vater, weil er der geliebte
Sohn war. Nun sehen wir sofort eine Parallele zu Jesus. Jesus ist
auch der besondere Sohn Seines Vaters. Jesus hatte auch einen
beispielhaften Charakter der die Sündhaftigkeit Seiner Brüder
getadelt hat, für die Er kam um sie zu erretten. Ebenso waren
diejenigen zu denen Er kam um unter ihnen zu dienen, sehr verärgert
als Jesus davon sprach, daß Er ein König sei und über die Erde
herrschen würde. In der Tat finden wir in Lukas 19:14, daß sie die
Vorstellung nicht angenommen haben, daß Jesus über sie herrschen
würde. Es heißt hier also:
"Seine
Bürger aber waren ihm Feind …"
Und nun hört was jetzt kommt:
"...
und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen:
Wir wollen nicht, daß dieser über uns herrsche."
Sie sagen damit: 'Wir werden Ihn
nicht als König akzeptieren. Er wird nicht über uns herrschen.'
Wir sehen wir in der Schrift, daß Jesus von denen beneidet wurde mit
denen Er in Berührung kam. Seht was wir in Matthäus 27:18 finden.
In der Tat beneideten Ihn diejenigen wegen Seiner besonderen Stellung
für die Er gekommen war um sie zu erretten. Es heißt hier also in
Matthäus 27:18
"Denn
er wußte, daß sie Ihn aus Neid überantwortet hatten."
Hier ist die Rede von Pilatus. Daß sie
also Jesus weswegen überantwortet hatten? Aus Neid. Und so wurde
Jesus, der geliebte Sohn Seines Vaters, von Seinen eigenen Brüdern
gehaßt. Sie sagten:
"Wir
wollen nicht, daß dieser über uns herrsche."
Sie hassen die Tatsache, daß Er der
geliebte Sohn des Vaters ist und sie hassen Seinen makellosen
Charakter, der ihre Sündhaftigkeit tadelte. Nun ist es interessant
zu sehen, daß Jakob der Vater, seinen Sohn Josef zu seinen Brüdern
weit weg schickt. Wir finden das in 1. Mose 37:13. Es heißt hier:
"Hüten
nicht deine Brüder das Vieh in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen
senden. Er aber sprach: Hier bin ich."
Beachet, daß der Vater plant Seinen
Sohn Josef zu seinen Brüdern zu schicken und Josef sagt zu seinem
Vater: 'Dein Wille geschehe.' Und so verläßt
Josef das Haus seines Vaters und reist weit fort, um seinen Brüdern
zu dienen. Und übrigens, seine Brüder sind verloren gegangen. Er
geht eigentlich los um sie zu suchen. Er hält auf seinem Weg an und
fragt: 'Wo sind meine Brüder? Ich suche meine Brüder.' Kann
ich es wagen zu sagen, daß dies das gleiche ist was mit Jesus
geschah? Seht, was wir im Lukasevangelium finden. Dies ist der
Abschluß der Geschichte von Zachäus und beachtet die Ausdrucksweise
die hier gebraucht wird. Lukas 19:10. Es heißt hier:
"Denn
der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was
verloren ist."
Und so wurde Jesus Christus von Seinem
Vater in ein fernes Land gesandt um Seine Brüder zu suchen die
verloren waren, genauso wie Josef von seinem Vater in ein fernes Land
geschickt wurde um seine Brüder zu suchen die auch verloren waren.
Und als Gott der Vater zu Jesus gesagt hat: 'Du sollst hinab gehen
und Deinen Brüdern Mein Geschenk bringen.' Sagte Jesus genauso
wie Josef: 'Vater, hier bin ich, Dein Wille geschehe.' Aber
uns wird in der heiligen Schrift gesagt, daß als Josef das Geschenk
seines Vaters zu seinen Brüdern brachte, sie im Geheimen geplant
haben ihn umzubringen weil sie ihn gehaßt haben. Laßt uns dazu 1.
Mose 37:18+19 lesen. Es heißt hier:
"Als
sie ihn nun sahen von ferne, ehe er nahe zu ihnen kam, machten sie
einen Anschlag, daß sie ihn töteten, und sprachen untereinander:
Seht, der Träumer kommt daher!"
Es heißt also hier, daß als Josef
seine Brüder von der Ferne gesehen hat, sie planten ihn umzubringen
obwohl er doch mit einem Geschenk vom Vater gekommen war.
Bewahrheitet sich das auch mit Jesus? In Johannes 1:11 wird uns
folgendes von Jesus gesagt:
"Er
kam in Sein Eigentum; und die Seinen nahmen Ihn nicht auf."
Wir sehen auch in Johannes 15:25 ein
Hinweis. Hier wird sich auch Jesus bezogen. Es heißt hier in Vers
25:
"Aber
es muß das Wort erfüllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben
steht: »Sie hassen mich ohne Grund«."
Haben die Brüder von Josef tatsächlich
irgendeinen echten Grund gehabt um ihren Bruder zu hassen? Ganz und
gar nicht. Sie haben ihn ohne Grund gehaßt. Ebenso haßten Jesu
Brüder Jesus ebenso.
Beachtet wie die Geschichte von Josef
auch in Matthäus 21:37+38 aufgegriffen wird. Dies ist das berühmte
Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Es heißt hier:
"Zuletzt
aber sandte Er seinen Sohn zu ihnen und sagte Sich: Sie werden sich
vor Meinem Sohn scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen,
sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten
und sein Erbe an uns bringen!"
Genauso wie Josef zu seinen Brüdern
kam und von seinem Vater gesandt wurde und er ohne Grund von ihnen
gehaßt wurde, weil sie eifersüchtig auf ihn waren, haben auch die
Brüder Jesu Ihn nicht aufgenommen als Sein Vater Ihn zu ihnen
gesandt hat. Sie haben auch Ihn ohne Grund gehaßt. Laut dem was in
der heiligen Schrift steht haben sie Ihn aus Eifersucht überantwortet
und sie haben beratschlagt Jesus umzubringen genauso wie die Brüder
von Josef es getan haben.
Es gibt noch einen weiteren
interessanten Vergleich in dieser Geschichte. Einer der Brüder von
Josef wollte ihn eigentlich aus den Händen der anderen Brüder
befreien. Wie hieß er? Er hieß Ruben. Laßt uns dazu 1. Mose
37:21+22 lesen.
"Als
das Ruben hörte, wollte er ihn aus ihren Händen erretten und
sprach: Laßt uns ihn nicht töten! Und weiter sprach Ruben zu ihnen:
Vergießt nicht Blut, sondern werft ihn in die Grube hier in der
Wüste und legt die Hand nicht an ihn! Er wollte ihn aber aus ihrer
Hand erretten und seinem Vater wiederbringen."
Aber Ruben mangelte es an tugendhaftem
Rückgrat. In diesem Moment hätte er zu seinen Brüdern sagen
sollen: 'Das ist falsch, das sollten wir nicht tun!' und er
hätte Josef zurück zu seinem Vater schicken sollen. Aber er hat es
verschoben. Er sagte sich: 'Nun, ich lasse sie ihn in die Grube
werfen und dann werde ich später kommen und ihn von dort befreien.'
Ihm fehlte das tugendhafte Rückgrat um für das Rechte einzustehen.
Nun möchte ich euch etwas fragen. Gab es da im Fall Christi jemanden
der Jesus hätte befreien können aber kein tugendhaftes Rückgrat
hatte? Natürlich. Wie hieß er denn? Er hieß Pontius Pilatus. Er
hat alles Mögliche getan um Jesus zu befreien, aber er hat dazu
nicht klar Stellung bezogen. Johannes 19:12 ist eines der Verse die
von der Absicht des Pontius Pilatus sprechen Jesus zu befreien. Es
heißt hier in Vers 12:
"Von
da an trachtete Pilatus danach, Ihn freizulassen. Die Juden aber
schrien: Läßt du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht;
wer sich zum König macht, der ist gegen den Kaiser."
Und so, anstatt sich in dem Moment auf
die Hinterbeine zu stellen und Jesus zu befreien hat Pontius Pilatus
tatsächlich erlaubt, daß Jesus ausgeliefert wurde um getötet zu
werden.
Eine weitere interessante Parallele
zwischen Josef und Jesus ist die Tatsache, daß Josef von seinen
Brüdern seiner Kleidung entledigt wurde. Seht was wir in 1. Mose
37:23 finden, was seine Brüder mit ihm gemacht haben. Es heißt
hier:
"Als
nun Josef zu seinen Brüdern kam, zogen sie ihm seinen Rock aus, den
bunten Rock, den er an hatte."
Frage: Ist Jesus auch Seiner Kleidung
entledigt worden? Seht, was wir in Matthäus 27:27+28 finden als
Jesus im Gerichtshof von Pilatus gewesen ist.
"Da
nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus mit sich in das Prätorium
und versammelten um Ihn die ganze Kohorte und zogen Ihn aus und
legten Ihm einen Purpurmantel an."
Wir kommen gleich noch mal auf den
Purpurmantel zurück. Beachtet, daß sie Ihn Seiner Gewänder
entledigt und Ihm ein rotes Gewand angelegt haben. So wurden also in
beiden Fällen, Josef und auch Jesus, die Gewänder ausgezogen. Nun
ist es interessant, daß Josef laut 1. Mose, in eine leere Grube
geworfen worden ist. Und das Wort "Grube" kann sich,
nebenbei erwähnt auch auf einen Ort beziehen wohin tote Menschen
gelegt werden. In Jesaja 38:18 wird dieses Wort gleichbedeutend mit
dem Wort "Sheol" verwendet. Es wird für den Tod
verwendet. Mit anderen Worten, seine Brüder haben ihn wahrscheinlich
mit der Absicht in die leere Grube geworfen, damit er darin sterben
würde.
Laßt uns nun Lukas 23:52+53 ansehen,
dort stehen die folgenden Worte über Josef von Arimathäa und Jesus
geschrieben:
"Der
ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu und nahm Ihn herab vom
Kreuz, wickelte Ihn in ein Leinentuch und legte Ihn in ein
Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte."
Und so wurde Josef in die leere Grube
geworfen und Jesus in das leere Grab gelegt. Eine weitere
interessante Parallelen zwischen Josef und Jesus ist die Tatsache,
daß beide Männer für ein paar Silberstücke verkauft worden sind.
Josef wurde für 20 Silberstücke verkauft. Laßt uns das in
1. Mose 37:28 lesen. Hier finden wir
die folgenden Worte:
"Als
aber die midianitischen Kaufleute vorüberkamen, zogen sie ihn heraus
aus der Grube und verkauften ihn um zwanzig Silberstücke den
Ismaelitern; die brachten ihn nach Ägypten."
Und nun möchte ich, daß Ihr beachtet,
was uns über Jesus gesagt wird. Matthäus 26:15 Ich bin sicher wir
haben das schon einmal gelesen, aber laßt es uns noch einmal lesen.
Es heißt hier von Judas Iskariot:
"Und
er sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will ihn euch verraten. Und
sie boten ihm dreißig Silberlinge."
Und so wurden Josef und Jesus für ein
paar Silberstücke verkauft. Noch eine weitere interessante Parallele
zwischen Josef und Christus ist die Tatsache, daß beide Gewänder
mit Blut getränkt worden sind. Nun fragt Ihr: 'Wie das denn?' Ihr
wißt doch, was Seine Brüder mit Josefs Mantel getan haben? Wurde er
in Blut getaucht? Ja, wurde er, ganz sicher. In 1. Mose 37:31+32
heißt es:
"Da
nahmen sie Josefs Rock und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten
den Rock ins Blut und schickten den bunten Rock hin und ließen ihn
ihrem Vater bringen und sagen: Diesen haben wir gefunden; sieh, ob es
deines Sohnes Rock sei oder nicht."
Und so wurden die Gewänder von Josef
mit Blut befleckt. Wenn Ihr die Evangelien lest, dann werdet Ihr
entdecken, daß Jesus ein rotes Gewand umgelegt worden ist und dann
wurde Er geschlagen und das rote Gewand wurde mit dem Blut Jesu
befleckt. Eigentlich hat das Opfer des Ziegenbockes durch die Brüder
von Josef das Opfer Jesu symbolisiert und die Tatsache, daß die
Gewänder von Jesus mit Seinem Blut befleckt werden würden.
Nun ist es auch interessant zu sehen,
daß Jakob, der Vater von Josef, unglaublich heftig zusammen mit
seinem Sohn gelitten hat. Seht was wir in 1. Mose 37:34+35 finden. Es
heißt hier:
"Und
Jakob zerriß seine Kleider und legte ein härenes Tuch um seine
Lenden und trug Leid um seinen Sohn lange Zeit. Und alle seine Söhne
und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht
trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid zu meinem Sohn in die
Grube fahren. Und sein Vater beweinte ihn."
Und wenn man Buch "Das Leben
Jesu" liest, dann wird man entdecken, daß nicht nur Jesus
allein gelitten hat, aber daß Sein Vater zusammen mit Ihm durch
dieses Leiden ging, zuerst im Garten Gethsemane und dann als Jesus am
Kreuz von Golgatha hing. Es ist auch interessant zu sehen, daß alles
was Josef tat in seinen Händen wuchs und gedieh. Seht was wir in 1.
Mose 39:3 finden. Es heißt hier:
"Und
sein Herr sah, daß der Herr mit ihm war; und alles, was er tat, ließ
der Herr in seiner Hand glücken."
Ihr seht also, daß alles was der Herr
in die Hände von Josef gelegt hatte Er glücken ließ. Übrigens,
das ist das gleiche, das von Jesus als den leidenden Diener in Jesaja
53:10 gesagt wird. Laßt uns das einmal lesen und beachtet diese
wunderbare Weissagung über Christus und wie alles was der Vater im
Plan für Jesus hatte, Seinen Händen glücken würde. Es heißt hier
in Jesaja 53:10
"So
wollte Ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn Er sein Leben zum
Schuldopfer gegeben hat, wird Er Nachkommen haben und in die Länge
leben, und des HERRN Plan wird durch Seine Hand gelingen."
Was wird gelingen?
"...
und des HERRN Plan wird durch Seine Hand gelingen."
Und genauso wie Josef leidet, aber wie
alles was er tut ihm gelingt, gelingt Jesus dem leidenden Diener
alles was Er verrichtet und der Herr läßt es in Seinen Händen
gelingen.
Wenn Ihr Euch nun das Leben von Josef
anschaut wo ihn seine Brüder in die Sklaverei verkauft haben, da war
es doch, nebenbei gesagt, so als ob Josef gestorben wäre, nicht
wahr? Zumindest für den Vater war Josef gestorben und für die
Brüder war es, daß sie ihn losgeworden sind und die Weissagung, daß
Josef einst Herr über sie sein würde, würde sich ihrer Meinung
nach somit nicht erfüllen. Das Interessante ist aber, daß genau
durch diesen Anschlag auf Josef um ihn loszuwerden, er dadurch in
ein fernes Land ging und er tatsächlich ihr Retter wurde und sie vor
dem Tod bewahrt hat. So war das Attentat auf Josef in der Absicht ihn
zu vernichten das Mittel zu ihrer Errettung. Nun möchte ich Euch
etwas fragen: In dem Fall von Jesus, war da der Anschlag gegen Ihn,
Seine Ermordung und Sein Tod am Kreuz das Mittel das Gott benutzt hat
um diejenigen vom geistlichen und ewigen Tod zu erretten die Ihn
gekreuzigt haben? Ja. Sie haben das Attentat verübt und dachten
tatsächlich, daß sie Jesus damit losgeworden wären. Doch eben
durch diese Handlung ist Jesus aber zu ihrem Erlöser geworden.
Es ist interessant zu sehen, daß Josef
lernte auf Gott zu vertrauen durch das was er erlitten hat. In der
Tat, wenn man sich die Geschichte in 1. Mose anschaut, dann sieht
man, daß Josef eigentlich nie Pläne für sein Leben gemacht hat, er
vertraute ganz auf Gott und erlaubte Ihn sein Leben zu lenken. Er hat
nicht gesagt: 'Ich mache jetzt dies und ich werde jenes machen.'
Er hat einfach mit Gott zusammengearbeitet, er ist mit Gott
gewandelt indem er Seinen Willen erfüllt hat, wie Gott ihm Schritt
für Schritt Seine Pläne offenbarte. Und interessanter Weise, indem
Josef ein Diener in Ägypten geworden ist, hat er Gehorsam gelernt.
Er hat gelernt von Gott abhängig zu sein und als Ergebnis davon
wurde er zum Herren und wurde dazu befähigt, seinen Dienst als Herr
und Meister auszuführen.
So ist es auch mit Jesus. Wißt Ihr,
Jesus wurde zum Diener. Und indem Er ein Diener wurde, wurde Er dazu
befähigt Herr über Sein Volk zu sein. Jesus hat keine Pläne für
Sich selber gemacht, Er hat einfach mit dem Plan des Vaters Tag für
Tag zusammengearbeitet. Obwohl Jesus wahrscheinlich nicht alles
verstanden hat was in Seinem Leben geschehen ist, ist Er Schritt für
Schritt in dem gewandelt was der Vater für Ihn ausgearbeitet hatte.
Ich möchte Euch gerne ein Zitat vorlesen, das wir im Leben Jesus auf
der Seite 193 finden. Dies ist ein sehr gut bekanntes Zitat und sehr
tiefgründig. Sie schreibt hier:
"So
weitgehend hatte Christus Sein Ich aufgegeben, daß Er selber keine
Pläne machte. ..."
Ist das nicht erstaunlich? Er war so
selbstentleert, daß Er keine Pläne für Sich gemacht hat.
"...
Er unterwarf Sich bereitwillig den Plänen, die Gott mit Ihm vorhatte
und die der Vater Ihm Tag für Tag enthüllte. ..."
Ich bin sicher, daß Josef eine Menge
von den Dingen die ihm widerfahren sind gar nicht verstanden hat. In
der Tat, haben wir noch einen Vortrag, der noch kommt, wo wir die
Vorsehung Gottes in der Geschichte von Josef besprechen werden. Wißt
Ihr, ich bin sicher, daß Josef wegen seines meisterhaften Charakters
und weil er von seinem Vater geliebt worden ist insbesondere nicht
verstand, warum er in die Sklaverei verkauft worden ist. Das sah wie
Ungerechtigkeit aus. Und dann war er treu indem er das Gebot
"Du
sollst nicht ehebrechen"
befolgt hat und dafür landete er im
Gefängnis. Ich denke, daß Josef nicht alles völlig verstanden hat
was geschehen ist, aber er sagte: 'Gott hat einen Plan. Ich
verstehe den Plan nicht aber eines Tages werde ich es tun. Ich werde
Schritt für Schritt in dem Plan gehen den Gott für mich vorbereitet
hat.' Und so war es auch mit Jesus. Viele Dinge sind in Seinem
Leben passiert und vielleicht, als Er diese Dinge durchmachte, naja,
wißt Ihr, hat Er vielleicht nicht alles völlig verstanden was
geschehen ist. Aber Er wandelte Schritt für Schritt mit den Plänen
Seines Vaters.
Und dann schreibt Ellen White folgendes
und sie spricht uns an.
"...
Genauso sollten auch wir uns auf Gott verlassen. Unser Leben wird
dann nur noch die Ausführung Seines Willens sein."
Nun möchte ich in Hebräer 5:8+9 etwas
über Christus lesen. Wußtet Ihr, daß Jesus indem Er zum Diener
wurde und indem Er durch Seine Prüfungen und Anfechtungen gegangen
ist eigentlich dafür qualifiziert wurde Herr zu werden? Nun seht was
wir in Hebräer 5:8+9 finden. Es heißt hier:
"So
hat Er, obwohl Er Gottes Sohn war, doch an dem, was Er litt, Gehorsam
gelernt. …"
Übrigens, das Wort "Gehorsam"
hier würde bedeuten, daß Er gelernt hat sich auf Seinen Vater zu
verlassen. Nun Vers 9:
"...
Und als Er vollendet war, ..."
Das bedeutet nicht, daß Er nicht
vollkommen war. Das Wort "vollendet" bedeutet
"qualifiziert um Seinen Auftrag auszuführen" wegen
dem was Er erlitten hat.
"...
Und als Er vollendet war, ist Er für alle, die ihm gehorsam sind,
der Urheber des ewigen Heils geworden."
Mit anderen Worten die Leiden, die
Prüfungen und die Versuchungen von Jesus wurden zur Schule in der Er
gelernt hat und Er hat sich qualifiziert, um Seine Aufgabe als
Erretter der Menschen zu erfüllen. Das gleiche trifft auch auf Josef
zu. Die Dinge die er erlitten und den Versuchungen denen er
widerstanden hat, qualifizierten ihn dann dafür, seine Aufgabe zu
erfüllen seine Brüder und seinen Vater zu retten und nebenbei
gesagt die heilige Ahnenreihe zu bewahren.
Wurde Josef aufs äußerste in seinem
Leben geprüft? Nun, es gab da eine besondere Verführung als
Potiphars Frau versuchte ihn zum Ehebruch zu verleiten. Wie hat Josef
da geantwortet? Er hat mit der Versuchung nicht gespielt. Er hat
stattdessen sofort gesagt:
"Wie
sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott
sündigen?" (1.
Mose 39:9)
Wie ist Jesus den Versuchungen
entgegengetreten als Satan Ihm nachgestellt hat? Jesus hat mit der
Versuchung nicht gespielt. Als Satan mit der Versuchung daher kam,
was hat Jesus da sofort gesagt?
"Es
steht geschrieben."
Beide, Josef und Jesus haben durch die
Kraft Gottes die Verführung überwunden. Nun gibt es noch eine
weitere interessante Parallele zwischen Josef und Jesus. Wißt Ihr,
laut dieser Geschichte wird Josef zuerst ein Diener und dann wird er
Herr. Seine Stellung als ein Diener qualifizierte ihn dazu Herr zu
werden. Das finden wir in der Geschichte von Josef. Aber wußtet Ihr,
daß dies ganz genau die gleiche Situation ist, wie wir sie auch bei
Jesus finden? Jesus wurde auch zum Diener damit Er Herr werden würde.
Laßt uns nun 1. Mose 45:15 lesen. Hier wird uns gesagt:
"Und
er küßte alle seine Brüder und weinte an ihrer Brust. Danach
redeten seine Brüder mit ihm."
Hat Josef seinen Brüdern trotz der
Tatsache vergeben, daß sie ihn gehaßt und das Komplott geschmiedet
haben ihn zu töten? So ist es. Welche Worte hat Jesus am Kreuz von
Golgatha ausgesprochen? Er sagte:
"Vater,
vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun."
(Lukas
23:34)
Übrigens, sind
die Brüder von Josef letztendlich gekommen und haben sich vor Josef
verneigt? Das haben sie ganz gewiß getan. Der Traum der Josef am
Anfang seines Lebens offenbart worden ist, hatte sich nun erfüllt.
Hat Jesus davon gesprochen, daß sich jedes Knie vor Ihm beugen und
jede Zunge bekennen würde, daß Jesus Herr ist, nachdem Er ein
Diener war? Laßt uns
Philipper 2:5-11 lesen. Dies ist
ein sehr gut bekannter Abschnitt. Der Apostel Paulus sagt folgendes.
"Seid
so unter euch gesinnt, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus
entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für
einen Raub, Gott gleich zu sein, …"
Das bedeutet, daß
Er die Gleichheit mit Gott nicht als etwas betrachtet hat woran Er
sich klammern oder festhalten mußte. Es heißt weiter:
"...sondern
entäußerte Sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den
Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er
erniedrigte Sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode
am Kreuz. …"
Hier ist ein Abschnitt der davon
spricht, daß Jesus ein Diener wird. Aber was ist das Ergebnis davon,
daß Er zum Diener geworden ist? In Vers 9 heißt es:
"...
Darum hat Ihn auch Gott erhöht und hat Ihm den Namen gegeben, der
über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen
aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde
sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr
ist, zur Ehre Gottes, des Vaters."
So, wie Josef zum Diener geworden ist
und er dann zum Herrn über seine Brüder wurde, so wurde auch Jesus
zum Diener, damit Er Herr über die Menschheit werden konnte. Und wie
ich schon erwähnt habe, hat Jesus Seinen Brüdern vergeben und
genauso war Josef auch großherzig und gnädig und hat seinen Brüdern
vergeben, was sie ihm angetan hatten. Übrigens, wir haben hier eine
riesige Lektion in der Geschichte von Josef. Wißt Ihr, viele Leute
wollen hohe Positionen einnehmen, bevor sie lernen zu dienen. Wißt
Ihr, das Wesentliche in den Lehren Christi finden wir kurz und bündig
in Matthäus 23:12 zusammengefaßt wo Jesus sagt:
"Wer
sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst
erniedrigt, der wird erhöht werden."
Wir finden diese Veranschaulichung im
Leben Jesu. Jesus demütigte Sich selber, Er wurde zu einem Diener
und deswegen hat Gott Ihn erhöht. Das Problem mit Luzifer war, daß
er erhöht werden wollte, ohne ein Diener geworden zu sein. Übrigens,
wenn Ihr Euch die Bibelgeschichte zum Beispiel von Nebukadnezar
anschaut, dann seht Ihr, daß er auf den Balkon seines Palastes ging
und sagte:
"Das
ist das große Babel, das ich erbaut habe zur Königsstadt durch
meine große Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit."
(Daniel 4:27)
Und dann schaute Gott sich Nebukadnezar
an und sagte: 'Aha, ist das so? So, Du bist also der Herr? Du bist
der große Mann?' Und in einem Augenblick hat Gott Nebukadnezar
seinen Sinn genommen. Mit anderen Worten, er hat genau das verloren
was die Menschen von den Tieren unterscheidet. Und dann verhielt sich
Nebukadnezar natürlich wie ein Tier. Nebukadnezar wollte sich selber
erhöhen und was war dann? Er wurde gedemütigt. Und dann finden wir
ganz am Ende der ganzen Geschichte in Daniel 4 was Nebukadnezar
sagte:
"Darum
lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn
all Sein Tun ist Wahrheit, und Seine Wege sind recht, und wer stolz
einherschreitet, den kann Er demütigen."
Übrigens, die Bibel spricht von zwei
Geheimnissen. Das Geheimnis der Gottesfurcht und das Geheimnis der
Bosheit. Das erste ist sehr einfach. Gott hat Sich selber in
menschlichem Fleisch offenbart. Gott kam herab, Gott hat sich
gedemütigt. Und von Jesus heißt es dann später in 1. Timotheus
Kapitel 3, daß nachdem Er herab gekommen war und Sich selber
gedemütigt hat, Er zu Seines Vaters Thron aufgestiegen ist. Er wurde
erhöht. Andererseits haben wir in 2. Thessalonicher 2:4 das
Geheimnis der Bosheit. In diesem Geheimnis der Bosheit gibt es
jemanden der hier unten ist und der im Tempel Gottes sitzen will und
vorgibt er sei Gott und daher wird er in die Verdammnis gehen.
Habt Ihr den Unterschied zwischen dem
"Geheimnis der Gottesfurcht" und
dem "Geheimnis der Bosheit"
gesehen? Das Geheimnis der Gottesfurcht ist, daß Gott im
menschlichen Fleisch offenbart wurde, Er wurde zum Diener und daher
wurde Er von Gott erhoben. Im Falle des Geheimnisses der Bosheit
ist da ein Wesen das sich selber zur Stellung Gottes empor heben
wollte und deswegen ist es gedemütigt worden. Dies wird in der
Geschichte von Josef veranschaulicht. Josef wurde ein demütiger
Diener und er wurde als Herr über seine Brüder erhoben. Auf die
gleiche Art und Weise ist es mit Jesus geschehen. Jesus begab sich
selber auf die niedrige Stufe eines Dieners und wurde von Seinem
Vater als Herr über Israel erhoben, als Herr über Sein ganzes Volk.
Nun möchte ich Euch Zitat vorlesen,
was wir in dem Buch "Patriarchen und Propheten"
finden. In diesem Zitat sind viele Elemente dessen was wir heute in
unserem Vortrag studiert haben. Übrigens, "Patriarchen und
Propheten" ist ein wunderbares Buch das die Geschichte des
Alten Testaments beschreibt. Eigentlich fängt es schon davor an,
beim Ursprung im Himmel, aber hauptsächlich von der Zeit der
Schöpfung an, bis ganz zur Zeit Davids, ganz besonders bis zur
Geschichte von Salomo. Es ist eine gewaltige, geschichtliche
Erzählung der heiligen Schrift und sie wird auf eine schöne Art und
Weise verstärkt. Und nebenbei erwähnt, ist das Zitat, das ich Euch
nun vorlesen werde, jenes von dem ich die meisten Gedanken bekommen
habe die ich schon mit Euch in diesem Vortrag betrachtet habe. Josef
als ein Symbol für Christus. Hier heißt es also in dem Zitat auf
Seite 214:
"Josephs
Werdegang veranschaulicht auch Christi Leben. Neid bewog Josephs
Brüder, ihn als Sklaven zu verkaufen. Sie hofften dadurch zu
verhindern, daß er mächtiger würde als sie. Und als er nach
Ägypten verschleppt war, bildeten sie sich ein, er könnte ihnen mit
seinen Träumen nun nicht mehr Verdruß bereiten, weil sie alle
Möglichkeiten für ihre Erfüllung beseitigt hätten. Aber Gott
durchkreuzte ihren eigenen Weg und ließ genau das zustandekommen,
was sie verhindern wollten. In ähnlicher Weise waren die jüdischen
Priester und Ältesten eifersüchtig auf Christus, weil sie
befürchteten, daß er das Volk von ihnen ablenken und für sich
gewinnen würde. Sie brachten ihn um, damit Er nicht König würde,
aber gerade das hatte ihr Tun zur Folge. Durch seine Knechtschaft in
Ägypten wurde Joseph zum Retter der Familie. Doch dies verringerte
keineswegs die Schuld seiner Brüder.
So
machte die Kreuzigung Christi durch Seine Feinde, Ihn zum Erlöser
des Menschengeschlechts, zum Heiland der Verlorenen und zum Herrscher
über die ganze Welt. Aber das Verbrechen Seiner Mörder war deshalb
genauso verabscheuungswürdig, als wenn Gottes Hand die Ereignisse zu
Seinem Ruhm und zum Heil der Menschen nicht gelenkt hätte. Wie die
eigenen Brüder Joseph an die Heiden, so verkaufte einer der Jünger,
Christus an Seine bittersten Feinde. Joseph wurde wegen seiner
Keuschheit fälschlich angeklagt und ins Gefängnis geworfen. So
verachtete und schmähte man Christus, weil Er durch Sein gerechtes,
selbstverleugnendes Leben die Sünde verurteilte. Obwohl Er nichts
Unrechtes getan hatte, wurde Er durch die Aussage falscher Zeugen
verurteilt. Josephs Geduld und Sanftmut trotz Ungerechtigkeit und
Bedrückung, seine Vergebungsbereitschaft und Güte gegenüber
solchen unnatürlichen Brüdern sind ein Bild des Heilandes, der Haß
und Mißhandlung durch böse Menschen klaglos erduldete, der nicht
nur seinen Mördern vergab, sondern allen, die zu ihm kamen, ihre
Sünden bekannten und Vergebung suchten."
Und so ist das Leben von Josef eine
wunderbare Anschauung des Lebens Jesu Christi. Als wir unser heutiges
Studium begonnen haben, haben wir in Lukas 24 gesehen, daß Mose, die
Propheten, die Schriften und die Psalmen, alle Zeugnis von Jesus
Christus abgeben. Die Geschichte von Josef ist eine wunderbare
Vorausschau auf das Leben Jesu. Aber es gibt da noch einen Punkt, den
ich unterstreichen möchte, der besonders bedeutsam ist und daß
Josef durch das war er getan hat, es tatsächlich möglich macht, für
den Einen der größer ist als Josef, in diese Welt zu kommen um Sein
Volk zu retten. Laßt mich das kurz betrachten. Ihr fragt Euch
vielleicht, warum Josef, so ein junger Mann, als Sklave nach Ägypten
verschleppt worden ist und dann im Gefängnis landete weil er Gott
treu und Seinen Geboten gehorsam war. Ihr fragt Euch das, bis Ihr die
Entwicklung der Geschichte seht. Tatsache ist, daß es da eine
Prophezeiung in 1. Mose 15:13-15 gibt, die besagt, daß Israel in
einem fremden Land sein würde, welches nicht ihnen gehört und das
für 400 Jahre. Nach diesen 400 Jahren würden sie aus diesem fremden
Land heraus kommen, was ja Ägypten war und würden zurück in das
Land Kanaan gehen. Es heißt hier in 1. Mose 15:13-15
"Da
sprach der HERR zu Abram: Das sollst du wissen, daß deine Nachkommen
Fremdlinge sein werden in einem Lande, das nicht das ihre ist; und da
wird man sie zu dienen zwingen und unterdrücken vierhundert Jahre.
Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen müssen. Danach werden
sie ausziehen mit großem Gut. Und du sollst fahren zu deinen Vätern
mit Frieden und in gutem Alter begraben werden."
Wußtet Ihr, daß die Geschichte von
Josef tatsächlich dazu geführt hat, daß die Prophezeiung erfüllt
wurde? Es war nämlich für Jakob und seine Familie notwendig nach
Ägypten zu ziehen, weil Gott sie aus Ägypten 400 Jahre nachdem
diese Prophezeiung gegeben wurde, befreien würde und deswegen mußten
sie in Ägypten sein. Nun fragt Ihr: 'Warum mußten sie denn nach
Ägypten gehen? Warum konnten sie denn nicht in Kanaan bleiben?'
Es gab dafür einen ganz besonderen Grund und das ist der, daß Gott
eine Nation, ein Volk in Ägypten gründen mußte. Er wußte, wenn
Abraham und seine Nachkommen in Kanaan bleiben würden, daß sie
durch den Einfluß Kanaans ganz und gar verdorben worden wären. Und
so sagte Gott: 'Ich werde das Volk nach Ägypten führen um sie
als wachsende Nation vor der Umgebung zu schützen wo die
Gottlosigkeit weit verbreitet ist.' Aber es gibt noch mehr dazu.
Als sie nach Ägypten kommen sagte Pharao zu Josef: 'Weißt Du,
Dein Vater und Deine Familie können im besten Teil des Landen, in
Gosen leben.' Übrigens, wißt Ihr, warum Pharao das gemacht hat?
Uns wir in 1. Mose gesagt, daß er es getan hat, weil die Ägypter
nicht in der gleichen Gegend wohnen wollten wie die Bauern, also mit
Menschen die Viehzucht betrieben. Wir werden uns damit noch ein
bißchen mehr beschäftigen wenn wir zu unserem zweiten Vortrag über
Josef kommen.
Und so, was also geschehen ist auf
Grund dessen, weil die Ägypter sich nicht mit solchen Leuten
vermischen wollten war, daß Israel im sehr fruchtbaren Land Gosen
wachsen und gedeien und sich stark vermehren konnte, ohne den bösen
Einfluß der Ägypter, der sie ganz und gar verdorben und dazu
geführt hätte ihre Identität zu verlieren. Mit anderen Worten, sie
konnten zu einer riesigen Nation ohne den bösen Einfluß von Kanaan
heranwachsen, obwohl sie bis zu einem gewissen Grad, aber nicht
vollständig, beeinflußt worden sind, aber zumindest ohne den bösen
Einfluß der Ägypter. Und so sind sie natürlich zu einer großen
Nation heran gewachsen. Und ganz pünktlich hat Gott sie dann aus dem
Land befreit und sie von Ägypten nach Kanaan gebracht, wo der "Same"
später dann in der Geschichte, geboren wurde.
Übrigens, Gottes Vorhersehung in
dieser Geschichte ist wundervoll. Wißt Ihr, zum Beispiel daß Josef
nach Ägypten kommt, dort zum Sklaven wird und im Gefängnis landet.
Und dann sind da noch die Träume vom Becker und vom Mundschenk des
Pharaos. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, der Mundschenk
kommt aus dem Gefängnis frei und er vergißt zwei Jahre lang Josef's
Namen zu erwähnen, weil es noch nicht an der Zeit war. Und dann
hatte Pharao zwei Jahre später diese Träume über die 7 Jahre der
Fülle und der 7 Jahre der Hungersnot. Damit hat Gott Pharao und
Josef eigentlich offenbart, daß die Absicht des Teufels war, Jakob
und seine Familie zu Tode hungern zu lassen, weil von ihnen einst der
"Same" kommen sollte. Ihr könnt das
in 1. Mose 45:5-7 finden.
Seht, Gott kennt den Anfang vom Ende.
Er wußte, was der Teufel im Schilde geführt hat und hat ihm erlaubt
die Hungersnot zu verursachen. Aber Gott sandte Josef nach Ägypten,
damit er während der sieben Jahre der Fülle Vorkehrungen treffen
konnte damit, wenn die Hungersnot dann kommen würde, es genug
Vorräte für Jakob und seine Familie geben würde und sie nach
Ägypten kommen und ihr Leben nicht verlieren würden, damit die
heilige Ahnenreihe weiter bestehen würde und der Messias schließlich
geboren werden könnte. Ist es nicht wunderbar auf welche Art und
Weise die Vorsehung Gottes wirkt? Wißt ihr Josef hätte heulen und
jammern und sich beschweren und sagen können: 'Alles was ich
bekomme ist eine ungerechte Behandlung. Ich bin Gott treu und meine
Brüder hassen mich und sind ohne Grund auf mich eifersüchtig und
dann verkaufen sie mich in die Sklaverei nach Ägypten. Und nicht nur
das, aber ich bin Gottes Geboten treu und lande im Gefängnis. Was
nützt es denn überhaupt Gott treu zu sein?' Aber Josef wußte,
daß Gott einen Plan hatte und er machte selber keine Pläne. Er
erlaubte Gott Seine Pläne für ihn zu entfalten.
Genauso war es mit Jesus. Der Vater
zeichnete das Leben Christi vor und jeden Tag offenbarte der Vater
Ihm Seine Pläne. Und Jesus ist den Weg gegangen, den Sein Vater Ihm
bereitet hat. Und so kann es mit uns sein. Wißt Ihr, wenn wir dem
Herrn vertrauen, egal welche Widerwärtigkeiten, Prüfungen und
Probleme wir in unserem Leben haben, wenn wir von Josefs Leben und
von Jesu Leben lernen, dann werden wir vielleicht nicht alles
verstehen, was in unserem Leben geschieht, aber wir können sagen:
'Vater ich vertraue Dir. Ich werde auf dem Weg gehen den Du für
mich vorbereitet hast. Eines Tages werde ich es verstehen und wenn
ich zurück schaue dann werde ich sagen: 'Danke Herr, daß Du es auf
diese Art und Weise hast geschehen lassen, ich hätte nicht gewollt,
daß es anders gewesen ist.' Wißt Ihr, wir würden keinen
anderen Weg für uns selber auswählen als den Weg Gottes, wenn wir
wie Gott das Ende vom Anfang her sehen könnten. Und so, laßt uns
von Josef lernen und laßt uns lernen demütigen und sanftmütigen
Herzens zu sein. Wie wär's damit?
Übersetzung
- Manuela Sahm - November 2016 ©
Stephen
Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (43) Jemand
größeres als Joseph
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen