Wer
war Melchisedek? Was war das besondere an ihm und ebenso an seinem
Priestertum? Diese Frage hat schon so manche “merkwürdige”
Antwort
hervorgebracht. Zugegeben, es ist auch nicht so ganz einfach das
alles zu verstehen. Dieser Vortrag geht näher darauf ein, was diese
Person für eine Rolle spielt und was es mit diesem besonderen
Priestertum auf sich hat und warum es so besonders war. Doch was hat
Jesus mit diesem Priestertum zu tun und warum? Das hat etwas
spezielles auf sich und wir wollen in diesem Vortrag herausfinden,
was es ist.
Laßt
uns beten. Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir für das wunderbare
Vorrecht in Deine Gegenwart zu kommen, um Dein heiliges Wort zu
öffnen. Wenn wir nun das Priestertum des Melchisedek studieren,
bitten wir Dich, daß Du mit Deinem Heiligen Geist bei uns bist, um
uns zu unterrichten. Wir bitten Dich, daß Du uns göttliche Weisheit
gibst damit wir die Lektionen lernen die für unseren persönlichen,
täglichen Wandel mit Jesus nützlich sind und wir danken Dir, daß
Du unser Gebet erhörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.
In der Bibel gibt
es wahrscheinlich keine wundersamere Gestalt als jemand der
"Melchisedek"
genannt wird. Er ist jemand der in 1. Mose Kapitel 14 erwähnt wird.
Im Verlauf der christlichen Geschichte gab es verschiedene Ansichten
darüber wer dieser Melchisedek überhaupt war. Einige dachten, daß
Melchisedek
eigentlich ein anderer Name für Michael
der Erzengel ist. Andere wiederum
glauben, daß es ein anderer Name für Sem ist, der Sohn von Noah.
Wiederum andere glauben, daß es tatsächlich ein Name für Christus
war bevor Er in diese Welt geboren worden ist und wieder andere
glauben, daß Melchisedek eigentlich eine Darstellung des Heiligen
Geistes im Alten Testament ist. Nun, ich möchte Euch sagen, daß ich
glaube, daß keine dieser Ansichten richtig ist. Ich glaube, daß
Melchisedek
tatsächlich eine geschichtliche Gestalt war die auf der Bildfläche
erscheint und schnell wieder verschwindet.
Ich möchte damit
beginnen, daß ich ein sehr wichtiges Zitat vorlese, das wir im
"Review and Herald",
vom 18. Februar 1890 finden. Dies wurde von Ellen White geschrieben.
Sie hatte folgendes über Melchisedek
zu sagen:
"Es
war Christus der durch Melchisedek gesprochen hatte, der Priester des
aller höchsten Gottes. Melchisedek war nicht Christus, aber er war
die Stimme Gottes in der Welt, der Beauftragte des Vaters. Und durch
alle vorangegangen Generationen der Vergangenheit hat Christus
gesprochen. Christus hat Sein Volk geführt und war das Licht der
Welt."
Und so sehen wir
in diesem Zitat sehr deutlich, daß Melchisedek
nicht Christus war. Melchisedek
war eigentlich ein Beauftragter Christi. Und wir möchten diesen
Beauftragten studieren, dessen Geschichte in 1. Mose 14:18-20
verzeichnet steht. Laßt uns unser Studium damit beginnen indem wir
diese Verse lesen. Hier finden wir folgende Worte:
"Aber
Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er
war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn ..."
Melchisedek
hat also Abraham gesegnet.
"...
und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel
und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine
Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von
allem."
Nun, um diesen
Abschnitt zu verstehen, müssen wir uns die Geschichte anschauen die
direkt davor kommt. Ihr erinnert Euch sicherlich an die Geschichte
von Lot und der vielen Männer von Sodom, die von dieser Gruppe der
Könige Kanaans, gefangen genommen worden sind. Eigentlich war es ein
Zusammenschluß mehrerer Könige die zusammengekommen sind. Sie sind
nach Sodom gekommen und haben Lot und viele Männer Sodoms und
natürlich auch Beute oder den ganzen Reichtum Sodoms mitgenommen.
Als Abraham hörte, daß Lot und die Männer von Sodom und die
Reichtümer Sodoms von diesen Königen Kanaans weggeführt worden
sind, hat Abraham 318 Männer zusammengerufen. Nun müssen wir aber
verstehen, daß Abraham kein Krieger war und doch hat er diese 318
Männer zusammengerufen und ist diesen Königen hinterher und die
Geschichte erzählt uns, daß Abraham und seine 318 Männer die
Könige von Kanaan besiegen konnte und Abraham konnte den ganzen
Reichtum zurück bringen und die Gefangenen die sie gemacht hatten,
befreien. Hier sind zwei Schlüsselpunkte in dieser Geschichte, die
vor dem Abschnitt mit Melchisedek kommen. Zuerst einmal sind da die
Gefangenen und zweitens finden wir die Feinde, die Gefangene machen.
Ein wenig später werden wir noch sehen, daß dies sehr wichtig ist,
es zu verstehen. So kommen also die Feinde und machen Gefangene.
Abraham geht hin und besiegt die Feinde und befreit die Gefangenen
aus der Gefangenschaft. Und dann natürlich als Abraham zurückkehrt,
finden wird den Abschnitt den wir gerade gelesen haben, wo Abraham
Melchisedek trifft.
Nun gibt es ein
paar Dinge die ich in diesem Abschnitt unterstreichen möchte den wir
gerade in 1. Mose 14:18-20 gelesen haben. Zuerst einmal werdet Ihr
bemerken, daß Melchisedek plötzlich auf der Bildfläche erscheint.
Wir wissen von ihm nichts anderes, weder davor noch danach. Er
erscheint plötzlich und dann verschwindet er wieder. Wir wissen
nichts von seiner Geburt oder seinem Stammbaum. Wir wissen nichts von
seinem Schicksal. Er erscheint und verschwindet fast genauso schnell
wieder wie er aufgetaucht ist. Eine weitere wichtige Einzelheit die
wir gerade über Melchisedek gelesen haben ist, daß er der König
von Salem war. Nun, wenn Ihr Psalm 76:1+2 lest, dann werdet Ihr
entdecken, daß "Salem"
ein anderer Name für "Jerusalem"
ist. Und so war Melchisedek eigentlich der König von Jerusalem.
Aber Ihr werdet
auch sehen, daß er nicht nur der König von Jerusalem war, sondern
von ihm wird auch gesagt, daß er der Priester
des allerhöchsten Gottes war. Und
so ist Melchisedek König
und auch der Priester
in der Stadt von Jerusalem. Mit anderen Worten, in ihm als eine
Person waren zwei Ämter vereint, die eines Königs und die eines
Priesters. Ich möchte, daß Ihr auch beachtet, daß als Abraham
Melchisedek trifft, dieser Wein und Brot heraus bringt. Dies ist
sehr, sehr bedeutsam daß ein Priester Brot und Wein herausbringt.
Wir werden herausfinden, daß hier das Abendmahl versinnbildlicht ist
und natürlich ist Jesus der große Hohepriester gemäß des Buches
an die Hebräer.
Ihr werdet ebenso
in dem Abschnitt sehen, daß Melchisedek Abraham gesegnet und daß
Abraham ihm den Zehnten von der ganzen Beute gegeben hat, die er nach
Sodom zurück brachte. Nun sind dies sehr wichtige Einzelheiten weil
sie zeigen, daß Melchisedek tatsächlich größer ist als Abraham,
denn derjenige der segnet ist größer als derjenige den Segen
empfängt und nicht nur das, auch derjenige der den Zehnten erhält
ist größer als der, der ihn gibt. Und so finden wir heraus, daß
aus diesen zwei Gründen Melchisedek größer ist als Abraham.
Nun ist es
interessant zu sehen, daß Melchisedek noch an anderer Stelle im
Alten Testament in Psalm 110 erwähnt wird. Nun sagt Ihr vielleicht:
'Pastor Bohr, Du sagst daß
Melchisedek nach 1. Mose 14 nicht wieder in der Bibel auftaucht.'
Und das ist wahr. Melchisedek taucht als Person nicht wieder auf. Was
wir finden ist das Priestertum nach
der Weise des Melchisedek und so ist
die Rede von dem Priestertum das von dem Priestertum des Melchisedek
kommt, aber nicht direkt von ihm selber.
Nun haben wir da
in Psalm 110:1+4 eine sehr interessante, messianische Weissagung die
sich auf Melchisedek bezieht. Es heißt hier:
"Der
Herr sprach zu meinem Herrn: »Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich
Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege .« "
Nun gibt es hier
ein paar Dinge in diesem Vers die ich unterstreichen möchte. Zuerst
einmal, wenn es heißt:
"Der
Herr sprach zu meinem Herrn: ..."
Der erste Bezug
zu "Herr" ist
der Name des Bundes, "Jahwe"
oder "Jehovah".
Der zweite Bezug ist "Adonai".
Mit anderen Worten, wenn es auf hebräisch heißt, daß "Jahwe"
oder "Jehovah"
zu "Adonai"
sagte, so heißt es eigentlich: "Jehovah"
sagte zu meinem "Adonai",
"...
Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter
Deine Füße lege."
Nun ist es sehr
wichtig zu erkennen, daß dies eine messianische Weissagung ist. Sie
wurde von David gegeben, aber er spricht hier nicht von seinem Sohn
Salomo. Er spricht von jemandem der viel größer als Salomo ist und
Ihr fragt Euch: 'Wie können wir das
wissen?' Ganz einfach, weil es in
Psalm 110 heißt:
"Der
Herr sprach zu meinem Herrn: ..."
David schreibt
darüber was der Herr zu seinem Herrn gesagt hat, also zu Davids
Herrn. Nun, wer war Davids Sohn? Davids Sohn war Salomo. Wie würde
David Salomo nennen, wenn dies Salomo wäre? Er würde seinen Sohn
wie nennen? "Seinen Herrn".
Ich möchte Euch etwas fragen: War Salomo Davids Herr? Nein, er war
Davids Sohn. Und so finden wir grundlegend in diesem Vers, daß hier
nicht die Rede davon ist, daß Salomo Davids Sohn ist, weil David
diesen jemand "Herr"
nennt. Und so, wenn er diesen jemand "mein
Herr" nennt, dann muß es sich
auf jemand anderen beziehen als seinen Sohn Salomo. Versteht Ihr was
ich sage? Und so ist dies eigentlich eine messianische Weissagung.
Nun möchte ich
Euch was fragen: Spricht diese messianische Weissagung über
königliche Herrschaft? Ja, wenn David sagt: "Jehovah
sagt zu meinem Adonai", sagt er
damit, daß der Herr zu meinem Herrn sagt, daß er was tun soll?
"...Setze
Dich zu Meiner Rechten , ..."
Wird er auf dem
Thron sitzen? Ja, wird er.
"...
Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter
Deine Füße lege.« "
Wer wird die
Feinde zum Schemel machen? Es ist der Herr Jehovah, der die Feinde
des Adonai oder die Feinde des Sohnes Davids, in einem messianischen
Sinn, unter seine Füße legt. Und nun laßt uns noch den Vers 4 aus
Psalm 110 lesen. Dieser jemand ist nicht nur ein König der mit
Jehovah auf dem Thron sitzt, denn Jehovah sagt zu Adonai:
"...
Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter
Deine Füße leg.« "
Er ist nicht nur
König, aber ich möchte daß Ihr seht, daß er auch Priester ist. Es
heißt also in Psalm 110:4
"Der
HERR ..."
Das ist das Wort
"Jahwe"
oder "Jehovah"
wie wir es kennen.
"Der
HERR hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: »Du bist ein
Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.«"
Nun möchte ich
Euch was fragen: Wird diese messianische Gestalt nach Psalm 110,
beides sein, König und Priester? Ja, ganz bestimmt. Und nach wessen
Weise wird sein Priestertum sein? Der des Melchisedek. Übrigens, hat
der König einen besonderen Sohn, der mit ihm auf seinem Thron sitzen
wird, bis alle Feinde dem Sohn durch den Vater Untertan gemacht
worden sind? So ist es. Es ist sehr wichtig, daß wir das im Auge
behalten während wir uns in der heiligen Schrift weiter bewegen. Nun
möchte ich einen weiteren Abschnitt aus dem Alten Testament lesen,
der dem ähnlich ist was wir gerade in Psalm 110 gesehen haben. Es
ist Sacharja 6. Dies ist eine weitere messianische Weissagung. Hier
ist die Rede von einer anderen Person die beides sein wird, König
und Priester und wieder haben zwei Personen damit zu tun, ein Vater
und ein Sohn. Es heißt hier in Sacharja 6:12+13 wie folgt:
"Und
sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann,
der heißt »Sproß«; denn unter Ihm wird's sprossen, und Er wird
bauen des HERRN Tempel. ..."
Nun laßt uns hier kurz innehalten. Wer
war es der im Alten Testament den Tempel des Herrn gebaut hat? Das
war Salomo. Aber spricht diese Prophezeiung
denn überhaupt von Salomo? Nein. Genauso wie in Psalm 110 nicht die
Rede von Salomo ist, weil doch David sonst seinen Sohn "Herr"
nennen würde. Das würde bedeuten, daß sein Sohn größer wäre als
er. Es kann also nicht Salomo sein. Es muß eine messianische
Gestalt sein und so sehen wir hier,
daß der Erbauer des Tempels des
Herrn nicht Salomo sein kann. Es ist
jemand größeres als dieser. Und so sagt er weiter:
"...
Ja, den Tempel des HERRN wird Er bauen, und Er wird herrlich
geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf Seinem Thron. ..."
Frage: Wird diese
messianische Gestalt, die der "Zweig"
genannt wird auf einem Thron sitzen? Ganz gewiß. Er wird auf seinem
Thron sitzen und regieren. Aber es gibt noch mehr dazu. Beachtet wie
es weiter heißt:
"...
Und ein Priester wird sein zu Seiner Rechten, und es wird Friede sein
zwischen den beiden."
Wie viele sind an
dieser Prophezeiung beteiligt? Das Wort "beide"
bedeutet was? "Zwei".
Wie viele sitzen auf dem Thron? Zwei. Ist der Sohn beides, König und
Priester? Ja, das ist er. Nun, wie Ihr Euch erinnert, gehörte die
königliche Herrschaft dem Stamm Juda. Und das Priestertum gehörte
dem Stamm der Leviten. Aber hier finden wir jemanden der beide Ämter
innehat. Er sitzt als König auf einem Thron mit seinem Vater und er
dient auch als ein Priester nach der Weise
des Melchisedek. Er ist König
und Priester. Er hat zwei Ämter
genommen die zwei Stämmen im Alten Testament gehörten und vereinigt
sie in sich selber. Nun ist die Frage: Wer ist dieser Sohn von David,
der größer ist als Salomo, sein buchstäblicher Sohn? Wir brauchen
nicht zu raten, weil wir in der Apostelgeschichte die Antwort von
Petrus finden, die er am Pfingsttage gegeben hat. Apostelgeschichte
2:34-36. Hier finden wir den Apostel Petrus folgendes sagen:
"Denn
David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: (Psalm
110:1) »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu
Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße
lege.« ..."
Welche
Prophezeiung zitiert Petrus hier? Er zitiert Psalm 110 und jetzt laßt
uns sehen was im letzten Teil des Verses steht:
"...
So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus,
den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat."
So, in wem
erfüllt sich die Weissagung von Melchisedek? Sie hat sich in Jesus
erfüllt, der der König und Priester von Israel wurde. Ich meine
damit nicht das buchstäbliche
Israel, sondern das wahre,
geistliche Israel
das Jesus Christus als Heiland und Herrn annimmt. Nun befindet sich
die größte Entwicklung des Themas von Melchisedek in der Bibel in
Hebräer Kapitel 7. Wir werden das ganze Kapitel 7 durcharbeiten und
wir werden sehen, was es uns über Jesus beibringt, den Nachfolger
Melchisedeks oder Jesus als Priester nach der Weise
des Melchisedek.
Wir wollen in
Hebräer 7:1 beginnen, wo wir die Einleitung zu Melchisedek haben.
Und übrigens im Buch an die Hebräer finden wir noch ein paar
zusätzliche Einzelheiten die in 1. Mose nicht erwähnt werden. Wir
werden sehen, daß der Apostel Paulus, von dem ich glaube, daß er
das Buch an die Hebräer geschrieben hat, die Geschichte von 1. Mose
14 nimmt und uns gewisse Dinge über Melchisedek berichtet die in 1.
Mose 14 erwähnt werden. Doch nicht nur das, er erzählt uns auch ein
paar Dinge, die nicht erwähnt werden. Mit anderen Worten, er zieht
nicht nur in Betracht was 1. Mose sagt, aber auch was es nicht sagt,
worüber 1. Mose schweigt. Laßt uns nun Hebräer 7:1 lesen
"Dieser
Melchisedek aber war König von Salem, Priester des höchsten Gottes;
..."
Ist das in
Übereinstimmung mit dem, was wir in 1. Mose gelesen haben? So ist
es. Er ist König und Priester.
"...
er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige
zurückkam, und segnete ihn; ihm gab Abraham auch den Zehnten von
allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann
aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens. ..."
Laßt mich hier
kurz innenhalten. Der Name Melchisedek kommt von zwei hebräischen
Worten. Das Wort "melech"
bedeutet "König"
und das Wort "sadach"
bedeutet "Gerechtigkeit".
So bedeutet der Name "Melchisedek"
eigentlich "König
der Gerechtigkeit". Nun, laut
des Neuen Testamentes, wer ist unsere Gerechtigkeit? Christus ist
unsere Gerechtigkeit. Ihr werdet auch sehen, daß der Apostel Paulus
sagt, daß Melchisedek der König des
Friedens ist. Nun, wer ist laut
Bibel "Shiloh",
der Friedensbringer? Es ist Jesus Christus. Nun beachtet, daß der
Apostel Paulus von dem argumentiert was in 1. Mose 14 nicht gesagt
wurde und das hat viele Leute verwirrt. Hier heißt es von
Melchisedek:
"...
Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang
der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und
bleibt Priester in Ewigkeit."
Nun, was die
Leute verwirrt hat ist, daß gesagt wird, daß dies eine göttliche
Gestalt sein muß. Das muß Melchisedek sein, denn es wird gesagt,
daß er weder Vater noch Mutter noch einen Stammbaum hat. Er hatte
keinen Anfang und es gibt kein Ende seines Lebens und somit muß dies
Jesus oder eine göttliche Gestalt sein. Ganz und gar nicht. Was der
Apostel Paulus argumentiert ist, daß wir keine Aufzeichnung dieser
Dinge haben. Mit anderen Worten, wissen wir wer der Vater von
Melchisedek war? Nein. Wissen wir wer seine Mutter war? Nein. Haben
wir einen Stammbaum? Nein. Haben wir irgendeine Aufzeichnung von
seinem Anfang oder seinem Ende? Ganz und gar nicht. Nun macht es der
Text sehr deutlich, daß Melchisedek nicht Christus ist, denn im
letzten Teil des Verses heißt es:
"...
So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. "
Beachtet, daß
Melchisedek nicht der Sohn Gottes ist. Er gleicht nur dem Sohn
Gottes. Anders gesagt, Melchisedek ist ein Typus von Christus, er ist
ein Beauftragter Christi. Er ist eine Darstellung des Werkes Jesu
Christi. Versteht Ihr was ich sage? Wenn es also heißt, daß er ohne
Vater, Mutter und Stammbaum war und weder Anfang noch Ende hatte,
heißt das nicht daß er keinen Anfang und kein Ende hatte. Alles was
das bedeutet ist, daß wir keine Aufzeichnung davon haben. Übrigens,
das levitische Priestertum hing von einer sehr genauen Aufzeichnung
des Stammbaumes ab, denn man mußte ein Mitglied welches Stammes sein
um Priester zu werden? Den der Leviten.
Aber was der
Apostel Paulus hier argumentiert ist, daß Melchisedek ein Recht auf
das Priestertum hatte, nicht weil er von einem gewissen Stammbaum
war, aber weil sein Priestertum nach
einer anderen Weise war. Versteht
Ihr was ich sage? Laßt uns jetzt zu Vers 4 gehen und bis Vers 10
finden wir heraus, daß die Betonung darauf liegt, daß Melchisedek
größer war als Abraham. Ich muß Euch warnen. Die Argumentation
wird hier ein bißchen tückisch, also bleibt dran. Fangt nicht an
dran zu denken, was Ihr morgen machen wollten oder träumt auch nicht
vor Euch hin, denn dann werdet Ihr nicht mitbekommen was ich sagen
will. Der Apostel Paulus benutzt hier in diesem Abschnitt ein bißchen
merkwürdige Logik. Es heißt hier in Vers 4:
"...
Seht aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Erzvater, den
Zehnten gab von der eroberten Beute. ..."
Frage: Wer ist
größer, derjenige der den Zehnten gibt oder ihn erhält? Das
Argument vom Apostel Paulus ist, daß der Empfänger größer ist als
der Geber. Und aus diesem Grund ist Melchisedek größer Abraham,
weil Abraham ihm den Zehnten gibt. Weiter mit Vers 5:
"... Zwar
haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen,
ein Gebot, den Zehnten zu nehmen vom Volk nach dem Gesetz, also von
ihren Brüdern, obwohl auch diese aus den Lenden Abrahams
hervorgegangen sind. ..."
Haben die Leviten
den Zehnten erhalten? Ja, haben sie. Stammen die Leviten von Abraham
ab? Sind sie seine Nachkommen? Ja, das sind sie. Das Argument ist
also, daß als Abraham Melchisedek den Zehnten gegeben hat, und weil
die Leviten von Abraham abstammen, daß die Leviten Melchisedek den
Zehnten zahlen. Ich weiß nicht, ob Ihr mir folgen könnt was ich
sage. Es heißt, daß Levi "in
den Lenden Abrahams" war. Das
bedeutet, daß er ein Nachkomme von Abraham sein würde.
Also, als nun
Abraham Melchisedek den Zehnten gab, da haben die Leviten den Zenten
an Melchisedek durch Abraham gegeben, ihrem Beauftragten und dies
macht die Leviten geringer als Melchisedek. Versteht Ihr was hier die
Argumentation ist? Nun laßt uns noch einmal den Vers 5 lesen.
"...
Zwar haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priestertum
empfangen, ein Gebot, den Zehnten zu nehmen vom Volk nach dem Gesetz,
..."
Das ist das
Gesetz des Priestertums.
"...
also von ihren Brüdern, obwohl auch diese aus den Lenden Abrahams
hervorgegangen sind. Der aber, der nicht von ihrem Stamm war, ..."
Von wem ist das?
Von den Leviten, das ist richtig.
"...
nahm den Zehnten von Abraham und segnete den, der die Verheißungen
hatte. ..."
Nun ist
Melchisedek nicht nur größer als Abraham weil dieser ihm den
Zehnten gegeben hat, sondern er ist auch noch größer weil er
Abraham gesegnet hat und derjenige der segnet, ist größer als
derjenige, der gesegnet wird. Seht was wir in Vers 7 finden.
"...
Nun ist aber unstreitig, dass das Geringere vom Höheren gesegnet
wird. Und hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, ..."
Das bedeutet die
Leviten.
"...
dort aber einer, dem bezeugt wird, daß er lebt. ..."
Weil wir keine
Aufzeichnung eines Stammbaumes von ihm haben. Vers 9:
"...
Um es nun so zu sagen: Auch Levi, der selbst den Zehnten nimmt, ist
durch Abraham mit dem Zehnten belegt worden. Denn er war noch in den
Lenden des Vaters, als Melchisedek ihm entgegenging."
Versteht Ihr die
Logik die der Apostel Paulus hier anbringt? Er sagt, daß das
Priestertum Melchisedeks größer ist als das Priestertum von Aaron
oder der Leviten. Dies bewahrheitet sich aus zwei Gründen: Erstens
weil die Leviten durch Abraham wem den Zehnten gegeben haben?
Melchisedek. Und zweitens wurden Abraham und auch die Leviten durch
Abraham was? Sie wurden von Melchisedek gesegnet und derjenige der
segnet wird, ist geringer als derjenige der segnet. Hebt Eure Hand
wenn Ihr versteht was ich sage.
Das ist ein sehr
wichtiger Teil des Arguments vom Apostel Paulus. So beton er in den
Versen 4-10, daß Melchisedek größer war als Abraham und als das
Priestertum der Leviten. Das ist sehr grundlegend für das, zu dem
wir gleich noch kommen werden. Nun werden wir in den Versen 11-13
sehen, damit also Christus, der der Nachkomme von Melchisedek war,
ein Priester sein konnte, mußte Er ein Priester von einer anderen
Weise sein als die Leviten, weil Jesus nicht vom Stamm Levi war. Aus
welchem Stamm war Jesus? Aus dem Stamm Juda. Hatte Jesus das Recht
König zu sein. Ja, das hatte Er. Hatte Er das Recht Priester nach
der Weise der Leviten
zu sein? Ganz und gar nicht, weil Er von einem anderen Stamm war. Und
so mußte Jesus ein anderes Priestertum als das levitische haben,
oder Er konnte kein Priester sein. Laßt uns nun Hebräer 7:11 lesen.
Es heißt hier:
"Wäre
nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen – denn
unter diesem hat das Volk das Gesetz empfangen –, ..."
Hier ist nicht
die Rede von den zehn Geboten. Es handelt sich in diesem Zusammenhang
um das Priestertum.
"...
wozu war es dann noch nötig, einen andern als Priester nach der
Ordnung Melchisedeks einzusetzen, anstatt einen nach der Ordnung
Aarons zu benennen? Denn wo das Priestertum verändert wird, da muß
auch das Gesetz verändert werden. ..."
Das Gesetz hier
ist nicht das Gesetz der zehn Gebote, sondern es ist was für ein
Gesetz? Es ist das des Priestertums. Das Thema um das es sich hier
dreht ist das Gesetz des Priestertums. Es gab den Priestern im Alten
Testament das Recht im Amt. Es hat nichts was auch immer mit den zehn
Geboten zu tun. Es sagt nicht aus, daß die zehn Gebote geändert
werden mußten. Es ist das Gesetz des
Priestertums das Veränderung
benötigte. Nun muß ich ein kleines Wort erklären das wir hier
finden und das sehr wichtig ist. Es ist das Wort "Vollendung".
"Wäre
nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen."
Hier ist nicht
die Rede von der Vollendung des
sittlichen Charakters, sondern wenn
im Buch an die Hebräer die Rede von der "Vollendung"
ist, dann ist die Rede von der "Erfüllung"
dessen was im Alten Testament im Bild dargestellt wurde. Laßt mich
erklären was ich meine. Als die Israeliten im Alten Testament ein
Tier geopfert haben, hat das wahrhaftig ihre Sünden weggenommen?
Nein, denn es war nur auf der Grundlage der zukünftigen Verheißung
des kommenden Christus, daß die Sünden weggenommen wurden. Als der
Priester in das Heiligtum gegangen ist, um für das Volk Fürsprache
einzulegen, hat da der Priester tatsächlich die Fürsprache
eingelegt oder war es Jesus im Alten Testament der dies getan hat? Es
war Jesus. Aber wir müssen verstehen, damit Jesus als unser Priester
dastehen konnte, Er zuerst ein Opfer darbringen mußte. Und so wenn
der Apostel Paulus sagt, daß wenn die "Vollendung"
durch das levitische Priestertum möglich gewesen wäre, dann würde
die Notwendigkeit für ein anderes Priestertum nicht bestehen. Er
spricht hier nicht von der sittlichen Vollendung. Er spricht von der
Tatsache, daß das System des Alten Testaments nicht tatsächlich die
Sünden weggenehmen konnte und daß die Priester des Alten Testaments
nicht das echte
Priestertum waren. Als Jesus kam, wurde das wirkliche Opfer
dargebracht und das wirkliche Priestertum wurde von Jesus eingesetzt.
Versteht Ihr was ich sage? Mit anderen Worten, das System des Alten
Testaments war nicht ausreichend. Das System des Neuen Testaments auf
das alles im Alten Testament hingewiesen hatte, erfüllte sich in
Christus, und ist viel ausreichender und erfüllt tatsächlich die
Prophezeiungen des Alten Testaments.
Nun, warum mußte
es eine Veränderung im Gesetz des
Priestertums geben? Warum war es
notwendig, daß Jesus als Priester kam um das Gesetz
des Priestertums des Alten
Testaments zu verändern? Nun, wie ich schon erwähnt habe konnte
Jesus gemäß der Leviten nicht rechtmäßig Priester sein. In der
Tat war es etwas sehr ernstes wenn jemand beansprucht hat ein
Priester zu sein und nicht aus dem richtigen Stamm war. Er konnte aus
dem Volk ausgetilgt werden wenn er beanspruchte ein Priester zu sein
und nicht aus dem Stamm Levi war. Somit hatte Jesus nicht das Recht
Priester nach der Weise des Aaron
zu sein. Deswegen mußte das Gesetz der Rechtsnachfolge des
Priestertums verändert werden und Jesus mußte Priester nach einer
anderen Weise
sein. Versteht Ihr was ich sage? Laßt uns nun ab Vers 14 in Hebräer
7 weiter lesen. Hier entwickelt der Apostel Paulus folgenden
Gedanken.
"...
Denn der, von dem das gesagt wird, der ist von einem anderen Stamm,
..."
Welcher Stamm ist
das? Juda.
"...
von dem nie einer am Altar gedient hat."
Hat irgendjemand
von Juda jemals am Altar gedient? Hatten sie ein Recht als Priester
zu amtieren? Nein. Ist Jesus also von einem anderen Stamm? Sicher.
Damit Jesus nun Priester sein konnte, mußte das Gesetz
des Priestertums geändert werden,
wie wir sehen werden, das Gesetz der Rechtsnachfolge gemäß des
fleischlichen Gebotes? So ist es. Es heißt in Vers 14:
"...
Denn es ist ja offenbar, daß unser Herr aus Juda hervorgegangen ist,
dem Stamm, zu welchem Mose nichts gesagt hat vom Priestertum. Und das
ist noch viel klarer, wenn in gleicher Weise wie Melchisedek ein
anderer Priester auftritt, der es nicht geworden ist nach dem Gesetz
eines fleischlichen Gebots, ..."
Was ist das
"Gesetz des fleischlichen
Gebots"? Es ist das Gebot das
sagt, daß der Priester woher kommen muß? Aus dem Stamm von Levi.
"...
sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. ..."
Was also
Melchisedek betrifft, haben wir keinerlei Aufzeichnung seines Beginns
noch dem Ende seiner Tage, weder von seinem Vater noch seiner Mutter
und sein Priestertum besteht weiter in Jesus. Jesus ist Priester nach
einer anderen Weise. Er hat das Recht auf ein Priestertum das nicht
im Priestertum von Aaron oder dem levitischen Priestertum
eingeschlossen ist. Wenn Ihr Euch das Alte Testament anschaut, dann
werdet Ihr entdecken, daß Jesus Sein Recht ein Priester zu sein, von
Melchisedek erhält. Aber Er erhält eine Beschreibung Seiner
Tätigkeit als Priester von Aaron. Anders ausgedrückt, alles was
Jesus als unser Priester nach dem Priestertum des Aaron getan hat
wurde bildlich getan.
Wir wissen nicht
viel darüber was Melchisedek in seinem Dienst als Priester getan
hat, aber wir wissen eine Menge darüber was die Priester im
levitischen System getan haben und so erhält Jesus eine Beschreibung
Seiner Aufgaben von dem Priestertum Levis oder von Priestertum
Aarons, während Er das Recht auf Sein Priestertum von dem
Priestertum des Melchisedeks erhält. Nun laßt uns den Vers 17
lesen. Das ist ein wichtiger Vers, es heißt hier:
"...
Denn es wird bezeugt:
(Psalm
110:4) »Du
bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«
Woher stammt
dieses Zitat? Aus Psalm 110:4. Ist das eine messianische Weissagung?
Wird sie direkt auf Christus angewendet? So ist es. Nach wessen Weise
ist Jesus ein Priester? Er ist Priester nach der Weise
des Melchisedek. Er vereinigt die
Prophezeiung von 1. Mose 14 und von Psalm 110:4. Er kommt nicht von
Aaron, denn dann hätte Er ja nicht das Recht dies zu tun, so mußte
also das Gesetz des Priestertums
verändert werden, Er mußte einer anderen
Weise angehören. Seht was in den
Versen 18+19 steht.
"...
Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es schwach und
nutzlos war; ..."
Welches frühere
Gebot? Ich bin der Meinung hier ist die Rede vom Sabbatgebot, nicht
wahr? Wie könnt Ihr auch nur je daran denken, daß hier die Rede von
den zehn Geboten ist und doch gebrauchen Christen diesen Vers und
reißen ihn aus dem Zusammenhang und sie sagen: 'Seht,
dies zeigt uns, daß das Sabbatgebot aufgehoben worden ist.'
Hier ist die Rede einzig vom Priestertum.
Es hat nichts
mit den zehn Geboten
zu tun.
"...
Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es schwach und
nutzlos war; ..."
Man hatte keinen
Nutzen davon, weil Jesus kein Priester nach dieser Weise sein konnte.
"...
denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung – ..."
Was bedeutet es,
daß das Gesetz nichts zur "Vollendung"
gebracht hat? Konnte das Priestertum von Aaron tatsächlich Sünden
wegnehmen? Nein. Konnte es sie rechtmäßig tilgen? Nein. Hat es dem
Priester ein gesetzliches Recht gegeben Israel zu vertreten? Nein,
denn sie waren sündige Menschen. Und somit war es schwach
und nutzlos. Deswegen heißt es:
"...
denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung –, und eingeführt
wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahen. ..."
Im System des
Alten Testaments konnten sich die Menschen nicht tatsächlich Gott
nähern. Da gab es Schranken wegen dem Priestertum. Aber nun haben
wir Zugang zum Thron Gottes durch Jesus Christus als den wahren
Priester nach der Weise des
Melchisedek. Und nun möchte ich,
daß Ihr beachtet, daß das Priestertum von Aaron etwas war, das
aufgrund der Ahnenreihe geerbt wurde. Aber das Priestertum von
Melchisedek wurde durch einen göttlichen
Eid erteilt. Seht wie es in den Versen 20-24 weiter heißt:
"... Und
das geschah nicht ohne Eid. ..."
Mit anderen
Worten, Jesus wurde nicht ohne Eid zum Priester.
"... Denn
jene sind zwar ohne Eid Priester geworden ..."
Wer sind "jene"?
Die levitischen Priester. Sie wurden es durch den Stammbaum,
nicht durch einen Eid.
"...
dieser aber ..."
Das ist Jesus.
"...
durch den Eid dessen, der zu ihm spricht: (Psalm
110:4) »Der
Herr hat geschworen und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist Priester
in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks« ..."
Ist dies ein viel
größeres Priestertum wenn es einen Eid von Gott dem Vater
beinhaltet, der besagt, daß Jesus ein Priester für immer nach der
Weise des Melchisedek ist, viel mehr als ein schwaches Gebot, daß
man das Priestertum aufgrund der Abstammung erbt? Das ist das was der
Apostel Paulus sagt. Hier sehen wir noch einmal das Zitat aus Psalm
110:4
"...
»Der Herr hat geschworen und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist
Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.« So ist Jesus
Bürge eines viel besseren Bundes geworden. ..."
Warum ist Jesus
ein Bürge eines besseren Bundes, als dieser alte levitische Bund?
Weil Jesus den levitischen Bund erfüllt und Er ein echter
Priester wird, der uns vor Gott vertreten kann. Jesus hat tatsächlich
das Recht unser Fürsprecher zu sein, weil Er Gott und Mensch und
weil Er vollkommen ist. Seht wie es in Vers 23 weiter heißt:
"...
Auch sind es viele, die Priester wurden, ..."
Das ist im alten
System.
"...
weil der Tod sie nicht bleiben ließ; dieser aber hat, weil er ewig
bleibt, ein unvergängliches Priestertum. ..."
War das
Priestertum der Leviten ein veränderliches Priestertum? Natürlich,
denn was war mit den Priestern? Sie sind gestorben und konnten nicht
weiter machen. Ist das Priestertum von Jesus unveränderlich,
beständig und ewig? So ist es, denn so wie wir von Melchisedek keine
Aufzeichnung seines Ursprungs oder seiner Bestimmung haben, so wissen
wir von Jesus gemäß dieses Priestertums, daß Jesus keinen Ursprung
hatte und offensichtlich wird Er kein Ende haben. Was also über
Melchisedek auf einer geringeren Ebene gesagt wird, wird von Jesus
auf einer viel größeren Ebene gesagt, weil Jesus viel größer ist
als Melchisedek. So ist also der Vorgang, daß Melchisedek größer
als Abraham und Levi ist, aber Jesus ist größer als Melchisedek.
Nun gibt es noch einen anderen Grund warum Jesus größer als das
Priestertum von Aaron ist. Nicht nur weil das Priestertum von
Melchisedek durch einen Eid gegeben worden ist, sondern auch weil
Jesus ein sündloser
Priester ist. Seht wie es weiter in den Versen 25-28 heißt.
"...
Daher kann Er auch für immer selig machen, die durch Ihn zu Gott
kommen; denn Er lebt für immer und bittet für sie. ..."
Ist das
Priestertum von Jesus ewig und unveränderlich? Ja. Und so können
wir immer zu Ihm kommen und wissen, daß Er uns vor dem Vater
vertritt. Das konnte man von dem Priestertum der Leviten nicht sagen,
weil sie vom Tod und durch ihre Sündhaftigkeit davon abgehalten
wurden das Gesetz des Priestertums vollständig zu erfüllen. Nun
seht wie es weiter heißt. Vers 26:
"...
Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig,
unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist
als die Himmel. ..."
Wie unterscheidet
sich Jesus von dem levitischen Priester. Er ist was? Er ist ...
"...
heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher
ist als die Himmel..."
Nun laßt und
hier kurz innehalten. Jemand sagt jetzt vielleicht: 'Nun,
Pastor Bohr, es heißt hier:
"von
den Sündern geschieden"
Wie kann uns Jesus vertreten, wenn
Er von den Sündern geschieden ist?'
Laßt mich Euch eine Veranschaulichung geben, damit Ihr das verstehen
könnt. Stellt Euch vor Ihr würdet in Treibsand versinken. Würdet
Ihr dann lieber jemand haben, der auf festem Grund steht und ein Seil
in seiner Hand hat oder jemanden der mit Euch im Treibsand steckt und
mit Euch mitfühlen kann? Ich denke, Ihr würdet sagen: 'Ich
würde lieber jemanden haben, der auf festem Grund steht und mir das
Seil zuwerfen kann.' Ihr seht, wenn
Jesus ein Sünder wie wir wäre, dann bräuchte Er einen Erlöser, Er
bräuchte ein Opfer und einen Priester der Ihn vertreten kann. Aber
die Tatsache ist, daß Er von den Sündern in dem Sinn geschieden
ist, daß Er niemals eine Sünde begangen hat. Er hat zwar unter
Sündern gelebt, Er hat mit ihnen mitgefühlt, Er hat sie verstanden,
ebenso hatte Er die Versuchungen die wir haben, aber Er hat niemals
gesündigt. So kann Er sich mit uns identifizieren, aber Er steht auf
festem Grund und kann uns ein Seil zuwerfen und uns raus ziehen und
uns aus dem Sumpf der Sünde retten. Weiter mit Vers 27:
"...
Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für
die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes;
denn das hat Er ein für alle Mal getan, als Er sich selbst opferte.
..."
Wie Ihr wißt,
haben die Priester des Alten Testaments Opfer nach Opfer nach Opfer
gebracht. Jesus macht das nicht. Wie viele Opfer mußte Er
darbringen? Nur ein Opfer und das hat Ihn dazu berechtigt unser
Priester zu werden. Übrigens, dies ist sehr wichtig für die
Menschen, die einer gewissen Kirche angehören die lehrt, daß in den
Gottesdiensten Jesus jedes Mal erneut geopfert wird und das Opfer
Christi immer und immer und immer und immer wieder wiederholt wird,
wenn der Dienst vollzogen wird. Das Buch an die Hebräer sagt uns
klar und deutlich, daß Jesus einmal
geopfert wurde und das für
immer
und auf diese Art und Weise wurde Er dazu berechtigt unser Priester
zu sein. Vers 28:
"...
Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an
sich haben; ..."
Welches Gesetz
ist es, das dies festlegt? Welches Gesetz ist es? Die zehn Gebote,
nicht wahr? Nein, es ist das Gesetz
des Priestertums.
"...
Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an
sich haben; dies Wort aber des Eides, der nach dem Gesetz gesagt ist,
..."
Das ist in Psalm
110.
"...
setzt den Sohn ein, der ewig und vollkommen ist."
Anders
ausgedrückt, als Ergebnis dessen was Er getan hat, ist Er berechtigt
für immer unser Hoherpriester zu sein. Beruhigt Euch das nicht, zu
wissen, daß wir einen älteren Bruder haben der auf dem Thron als
König sitzt, aber daß der König uns auch als Priester vertritt?
Ich sag Euch was. Das ist ein sehr beruhigender Gedanke, daß Er
nicht wie die Leviten das gleiche Opfer immer und immer wieder
wiederholen muß und daß Er nicht voller Sünde war und daher keinen
Fürsprecher brauchte und selber ein Opfer gewesen ist und daß Sein
Priestertum nicht durch den Tod unterbrochen wird, sondern daß Er
auf ewig ein Priester ist und daß Er unumschränkte Macht hat uns
vor Gott zu vertreten. Das ist ein wunderbarer Gedanke.
Nun laßt uns
zusammenfassen was wir bisher studiert haben. Jesus hat in der
Ewigkeit den Thron mit Seinem Vater geteilt. Wir haben das in
Sacharja 6:12+13 gelesen. Beide saßen sie auf dem Thron. Der Rat des
Friedens war zwischen ihnen beiden. Mit anderen Worten, in einem
gewissen Sinn war Jesus König und Priester, zumindest in Anbetracht
der Verheißung die von Ewigkeit zu Ewigkeit gegeben worden ist. In
diesem Sinn ist Jesus ein Priester
von Ewigkeit her. Nicht erst als Er
kam und geopfert wurde und von den Toten auferstanden ist und uns vor
dem Vater vertritt, aber Er ist der Vermittler zwischen dem Vater und
uns. Jesus war eigentlich derjenige der uns geschaffen hat. So sehen
wir, daß Jesus eigentlich ewiglich König und Priester ist.
Weiterhin haben wir gesehen, daß Jesus durch einen Eid Seines Vater
zum Priester gemacht wurde, was in Psalm 110 wiederholt wird, aber
das wurde Er schon durch den Vater in der Ewigkeit gemacht. Der Vater
sagte: 'Wenn der Mensch sündigen
sollte, wirst Du das Opfer und auch der Priester sein um denen
Erlösung zu bringen die sündigen.'
Wir sehen, daß Jesus beide Ämter vereinigt, das Amt des Priesters
und das Amt des Königs. Das Opfer Jesu vergibt die Sünde
tatsächlich ein für alle Mal. Es besteht keine Notwenigkeit für
irgendein anderes Opfer. Und weil Sein Opfer ein für alle Mal war,
ist Jesus dazu berechtigt uns vor dem Vater zu vertreten, da Er für
immer lebt um Fürsprache für uns vor dem Vater einzulegen.
Nun möchte ich
Euch was fragen: Hat uns Jesus von unseren Feinden befreit? Ihr
erinnert Euch an die ursprüngliche Geschichte in 1. Mose 14.
Übrigens wird dieser Gedanke in Psalm 110 wieder aufgegriffen wo es
heißt, daß Er mit den Feinden was machen wird? Sie zu Seinem
Schemel. Seht, der Gedanke des kleinen Modells von 1. Mose 14 wird
wieder aufgegriffen wo die Feinde überwunden werden und was mit den
Gefangenen passiert? Die Gefangenen werden befreit. Frage: Hat Jesus
die geistlichen Feinde durch Seinen Tod am Kreuz besiegt? Ja, hat Er
getan. Hat Er die geistlichen Gefangenen von der Gefangenschaft der
Sünde befreit? Ja, das hat Er ganz gewiß gemacht. Laßt uns das mal
lesen, wie dies in Lukas 1:68-71 aufgegriffen wird. Das ist ein sehr
interessanter Abschnitt wo Johannes als Baby zum Tempel gebracht wird
und ich möchte, daß Ihr auf die Worte Acht gebt, die hier von
Zacharias gesprochen werden. Es heißt hier in Vers 68 wie folgt:
"Gelobt
sei der Herr, der Gott Israels! Denn Er hat besucht und erlöst Sein
Volk und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils ..."
Übrigens, das
Wort "Horn"
bezieht sich auf "königliche
Herrschaft".
"...
und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Seines Dieners
David ..."
Hier ist die
Verbindung zu Psalm 110:4
"... –
wie Er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen
Propheten –, daß Er uns errettete von unseren Feinden und aus der
Hand aller, die uns hassen."
Sollte Jesus von
Seinen Feinden befreit werden? Ja. Nicht vorrangig von den leiblichen
Feinden, sondern von welchen? Von den geistigen Feinden. Dem Teufel,
seinen Engeln, der Sünde, dem Fleisch und der Welt. Übrigens, hat
Jesus die Gefangenen errettet? Ihr könnt das in Lukas 4:18 lesen, es
heißt, daß Jesus kam die Gefangenen frei zu lassen.
"Er
hat Mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein
sollen."
Dies ist zu
Beginn Seines Dienstes und dann heißt es am Ende Seines Dienstes als
Er dann in den Himmel aufgefahren ist in Epheser 4:8
"Darum
heißt es: (Psalm
68:19) »Er
ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft
geführt und den Menschen Gaben gegeben.« "
Genauso wie
Abraham hin ging und Lot und die Gefangenen befreite, die Feinde
besiegte und sie nach Hause zurück brachte. Jesus ist der Priester
nach der Weise des Melchisedek der dies geistig mit Seinem Volk
erfüllt. Übrigens betont Hebräer Kapitel 7, daß Jesus ein
besonderer Priester ist, weil Er der Sohn in einem besonderen Sinn
ist, weil Er einen sündlosen Charakter hat und weil Er durch einen
Eid von Seinem Vater bestätigt wurde. Erinnert Ihr Euch an 1. Mose
14 als der Sieg errungen war, daß Brot und Wein von diesem Priester
herausgebracht wurden? Der Priester des allerhöchsten Gottes. Was
meint Ihr, warum Brot und Wein heraus gebracht wurden? Nun, laßt
mich Euch dies fragen: Was ist die Gedächtnisfeier die Jesus von
Seinem Sieg am Kreuz von Golgatha erlassen hat? Ihr wißt das. Jesus
hat selber, bevor Er gestorben ist, in der Gemeinde eine besondere
Feierlichkeit eingesetzt. Sie wird das "Abendmahl"
genannt. Und der Apostel Paulus wiederholt dies in 1. Korinther 11,
daß Jesus in der Nacht als Er verraten wurde was genommen hat? Jesus
hat das Brot genommen und danach den Kelch, von dem wir wissen, daß
er Traubensaft in sich hatte, unvergorenen Traubensaft. Und in der
Tat sagt der Apostel Paulus, wenn man an diesem Brot teilnimmt und
wenn man von diesem Kelch trinkt, daß man den Tod Jesu Christi
verkündigt bis was geschieht? Bis Er kommt.
So, indem
Melchisedek Brot und Wein heraus gebracht hat, hat er eigentlich
schon das bildlich dargestellt, was Jesus tun würde indem Er Seinen
Leib darbringt, was durch das Brot versinnbildlicht wird und das
Darbringen Seines Blutes wurde durch den Traubensaft veranschaulicht,
das ein Symbol Seiner Erlösung war. Dies deutet eigentlich auf das
Abendmahl
hin. Es ist eine Gedächtnisfeier des Sieges Jesu am Kreuz, der Sieg
über die geistigen Feinde und Jesus selber, der die Gefangenen aus
der Gefangenschaft Satans, der Welt und der Sünde frei gelassen hat.
Nun wird die letztendliche Erfüllung dieser Prophezeiung aus Psalm
110 noch stattfinden. Ich möchte in der kurzen Zeit die uns noch
verbleibt 1. Korinther 15:24-28 lesen. Hier wird der Apostel Paulus
auf die Art und Weise auf der er schreibt ein bißchen kompliziert
und so werde ich es erläutern während ich lese. Ich werde die Namen
von "Er"
einsetzen, wer also diese "Er"
darstellen, weil es ein paar davon gibt und man irgendwie verwirrt
wird, welcher "Er"
wer ist. Also, 1. Korinther 15:24-28. Die letztendliche Erfüllung
von 1. Mose 14. Es heißt hier:
"Danach
das Ende, wenn Er, (Jesus)
das Reich Gott, dem Vater,
übergeben wird, nachdem
Er (der
Vater) alle
Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. ..."
Übrigens, wer
hat Abraham den Sieg gegeben? Wenn man die Geschichte liest, dann
sieht man, daß es Gott gewesen sein muß der sie ihm gab und
Melchisedek kommt um den Sieg zu feiern, aber er wurde von Gott
gegeben. Und so heißt es hier:
"...
nachdem Er (der
Vater) alle
Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn Er
(Jesus)
muß herrschen, bis Gott
Ihm »alle Feinde unter Seine Füße
(Jesu
Füße) legt.
« (Psalm
110:1).
Wann werden alle
Feinde unter Jesu Füße gelegt? Am Ende, nach dem was hier steht und
dann heißt es:
"...
Der letzte Feind, der vernichtet wird, ..."
Wer wird das
sein?
"...
ist der Tod. Denn »alles hat Er
(der
Vater) unter
Seine (Jesu)
Füße getan«
(Psalm
8:7). Wenn
es aber heißt, "alles" sei Ihm
(Jesus)
unterworfen, so ist offenbar, daß
der (der
Vater) ausgenommen
ist, der Ihm (Jesus)
alles unterworfen hat. Wenn aber
alles Ihm (Jesus)
untertan sein wird, ..."
Übrigens wer
macht sie Ihm untertan? Der Vater macht das.
"...
dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem
(der
Vater),
der Ihm
(Jesus)
alles unterworfen hat, damit Gott
(Gott
der Vater)
sei alles in
allem."
Das ist die
letztendliche Erfüllung und Jesus wird unser Priester für immer im
Königreich sein. Er wird einer von uns sein. Er wird seine
menschliche Natur behalten und wir werden Gemeinschaft mit Ihm von
Angesicht zu Angesicht haben, mit Ihm unserem Bruder, der gekommen
ist uns zu erretten. Ist das nicht eine wunderbare Botschaft die Gott
ganz am Anfang schon in 1. Mose gegeben hat? Er hat damit eigentlich
eine Prophezeiung gegeben die das Kommen unseres Hohenpriesters,
Jesus Christus, als unseren König angekündigt hat, der mit dem
Vater auf Seinem Thron sitzen wird. Ehre und Herrlichkeit sei dem
Vater für immer und ewig.
Übersetzung
- Manuela Sahm - Januar 2017 ©
Stephen
Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (47) Das
Priestertum des Melchisedek
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
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