Donnerstag, 20. Februar 2020

(47) Das Priestertum des Melchisedek



Wer war Melchisedek? Was war das besondere an ihm und ebenso an seinem Priestertum? Diese Frage hat schon so manche “merkwürdige” Antwort hervorgebracht. Zugegeben, es ist auch nicht so ganz einfach das alles zu verstehen. Dieser Vortrag geht näher darauf ein, was diese Person für eine Rolle spielt und was es mit diesem besonderen Priestertum auf sich hat und warum es so besonders war. Doch was hat Jesus mit diesem Priestertum zu tun und warum? Das hat etwas spezielles auf sich und wir wollen in diesem Vortrag herausfinden, was es ist. 
Laßt uns beten. Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir für das wunderbare Vorrecht in Deine Gegenwart zu kommen, um Dein heiliges Wort zu öffnen. Wenn wir nun das Priestertum des Melchisedek studieren, bitten wir Dich, daß Du mit Deinem Heiligen Geist bei uns bist, um uns zu unterrichten. Wir bitten Dich, daß Du uns göttliche Weisheit gibst damit wir die Lektionen lernen die für unseren persönlichen, täglichen Wandel mit Jesus nützlich sind und wir danken Dir, daß Du unser Gebet erhörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.
In der Bibel gibt es wahrscheinlich keine wundersamere Gestalt als jemand der "Melchisedek" genannt wird. Er ist jemand der in 1. Mose Kapitel 14 erwähnt wird. Im Verlauf der christlichen Geschichte gab es verschiedene Ansichten darüber wer dieser Melchisedek überhaupt war. Einige dachten, daß Melchisedek eigentlich ein anderer Name für Michael der Erzengel ist. Andere wiederum glauben, daß es ein anderer Name für Sem ist, der Sohn von Noah. Wiederum andere glauben, daß es tatsächlich ein Name für Christus war bevor Er in diese Welt geboren worden ist und wieder andere glauben, daß Melchisedek eigentlich eine Darstellung des Heiligen Geistes im Alten Testament ist. Nun, ich möchte Euch sagen, daß ich glaube, daß keine dieser Ansichten richtig ist. Ich glaube, daß Melchisedek tatsächlich eine geschichtliche Gestalt war die auf der Bildfläche erscheint und schnell wieder verschwindet.

Ich möchte damit beginnen, daß ich ein sehr wichtiges Zitat vorlese, das wir im "Review and Herald", vom 18. Februar 1890 finden. Dies wurde von Ellen White geschrieben. Sie hatte folgendes über Melchisedek zu sagen:

"Es war Christus der durch Melchisedek gesprochen hatte, der Priester des aller höchsten Gottes. Melchisedek war nicht Christus, aber er war die Stimme Gottes in der Welt, der Beauftragte des Vaters. Und durch alle vorangegangen Generationen der Vergangenheit hat Christus gesprochen. Christus hat Sein Volk geführt und war das Licht der Welt."

Und so sehen wir in diesem Zitat sehr deutlich, daß Melchisedek nicht Christus war. Melchisedek war eigentlich ein Beauftragter Christi. Und wir möchten diesen Beauftragten studieren, dessen Geschichte in 1. Mose 14:18-20 verzeichnet steht. Laßt uns unser Studium damit beginnen indem wir diese Verse lesen. Hier finden wir folgende Worte:

"Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn ..."

Melchisedek hat also Abraham gesegnet.

"... und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem."

Nun, um diesen Abschnitt zu verstehen, müssen wir uns die Geschichte anschauen die direkt davor kommt. Ihr erinnert Euch sicherlich an die Geschichte von Lot und der vielen Männer von Sodom, die von dieser Gruppe der Könige Kanaans, gefangen genommen worden sind. Eigentlich war es ein Zusammenschluß mehrerer Könige die zusammengekommen sind. Sie sind nach Sodom gekommen und haben Lot und viele Männer Sodoms und natürlich auch Beute oder den ganzen Reichtum Sodoms mitgenommen. Als Abraham hörte, daß Lot und die Männer von Sodom und die Reichtümer Sodoms von diesen Königen Kanaans weggeführt worden sind, hat Abraham 318 Männer zusammengerufen. Nun müssen wir aber verstehen, daß Abraham kein Krieger war und doch hat er diese 318 Männer zusammengerufen und ist diesen Königen hinterher und die Geschichte erzählt uns, daß Abraham und seine 318 Männer die Könige von Kanaan besiegen konnte und Abraham konnte den ganzen Reichtum zurück bringen und die Gefangenen die sie gemacht hatten, befreien. Hier sind zwei Schlüsselpunkte in dieser Geschichte, die vor dem Abschnitt mit Melchisedek kommen. Zuerst einmal sind da die Gefangenen und zweitens finden wir die Feinde, die Gefangene machen. Ein wenig später werden wir noch sehen, daß dies sehr wichtig ist, es zu verstehen. So kommen also die Feinde und machen Gefangene. Abraham geht hin und besiegt die Feinde und befreit die Gefangenen aus der Gefangenschaft. Und dann natürlich als Abraham zurückkehrt, finden wird den Abschnitt den wir gerade gelesen haben, wo Abraham Melchisedek trifft.

Nun gibt es ein paar Dinge die ich in diesem Abschnitt unterstreichen möchte den wir gerade in 1. Mose 14:18-20 gelesen haben. Zuerst einmal werdet Ihr bemerken, daß Melchisedek plötzlich auf der Bildfläche erscheint. Wir wissen von ihm nichts anderes, weder davor noch danach. Er erscheint plötzlich und dann verschwindet er wieder. Wir wissen nichts von seiner Geburt oder seinem Stammbaum. Wir wissen nichts von seinem Schicksal. Er erscheint und verschwindet fast genauso schnell wieder wie er aufgetaucht ist. Eine weitere wichtige Einzelheit die wir gerade über Melchisedek gelesen haben ist, daß er der König von Salem war. Nun, wenn Ihr Psalm 76:1+2 lest, dann werdet Ihr entdecken, daß "Salem" ein anderer Name für "Jerusalem" ist. Und so war Melchisedek eigentlich der König von Jerusalem.

Aber Ihr werdet auch sehen, daß er nicht nur der König von Jerusalem war, sondern von ihm wird auch gesagt, daß er der Priester des allerhöchsten Gottes war. Und so ist Melchisedek König und auch der Priester in der Stadt von Jerusalem. Mit anderen Worten, in ihm als eine Person waren zwei Ämter vereint, die eines Königs und die eines Priesters. Ich möchte, daß Ihr auch beachtet, daß als Abraham Melchisedek trifft, dieser Wein und Brot heraus bringt. Dies ist sehr, sehr bedeutsam daß ein Priester Brot und Wein herausbringt. Wir werden herausfinden, daß hier das Abendmahl versinnbildlicht ist und natürlich ist Jesus der große Hohepriester gemäß des Buches an die Hebräer.

Ihr werdet ebenso in dem Abschnitt sehen, daß Melchisedek Abraham gesegnet und daß Abraham ihm den Zehnten von der ganzen Beute gegeben hat, die er nach Sodom zurück brachte. Nun sind dies sehr wichtige Einzelheiten weil sie zeigen, daß Melchisedek tatsächlich größer ist als Abraham, denn derjenige der segnet ist größer als derjenige den Segen empfängt und nicht nur das, auch derjenige der den Zehnten erhält ist größer als der, der ihn gibt. Und so finden wir heraus, daß aus diesen zwei Gründen Melchisedek größer ist als Abraham.

Nun ist es interessant zu sehen, daß Melchisedek noch an anderer Stelle im Alten Testament in Psalm 110 erwähnt wird. Nun sagt Ihr vielleicht: 'Pastor Bohr, Du sagst daß Melchisedek nach 1. Mose 14 nicht wieder in der Bibel auftaucht.' Und das ist wahr. Melchisedek taucht als Person nicht wieder auf. Was wir finden ist das Priestertum nach der Weise des Melchisedek und so ist die Rede von dem Priestertum das von dem Priestertum des Melchisedek kommt, aber nicht direkt von ihm selber.

Nun haben wir da in Psalm 110:1+4 eine sehr interessante, messianische Weissagung die sich auf Melchisedek bezieht. Es heißt hier:

"Der Herr sprach zu meinem Herrn: »Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege .« "

Nun gibt es hier ein paar Dinge in diesem Vers die ich unterstreichen möchte. Zuerst einmal, wenn es heißt:

"Der Herr sprach zu meinem Herrn: ..."

Der erste Bezug zu "Herr" ist der Name des Bundes, "Jahwe" oder "Jehovah". Der zweite Bezug ist "Adonai". Mit anderen Worten, wenn es auf hebräisch heißt, daß "Jahwe" oder "Jehovah" zu "Adonai" sagte, so heißt es eigentlich: "Jehovah" sagte zu meinem "Adonai",

"... Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege."

Nun ist es sehr wichtig zu erkennen, daß dies eine messianische Weissagung ist. Sie wurde von David gegeben, aber er spricht hier nicht von seinem Sohn Salomo. Er spricht von jemandem der viel größer als Salomo ist und Ihr fragt Euch: 'Wie können wir das wissen?' Ganz einfach, weil es in Psalm 110 heißt:

"Der Herr sprach zu meinem Herrn: ..."

David schreibt darüber was der Herr zu seinem Herrn gesagt hat, also zu Davids Herrn. Nun, wer war Davids Sohn? Davids Sohn war Salomo. Wie würde David Salomo nennen, wenn dies Salomo wäre? Er würde seinen Sohn wie nennen? "Seinen Herrn". Ich möchte Euch etwas fragen: War Salomo Davids Herr? Nein, er war Davids Sohn. Und so finden wir grundlegend in diesem Vers, daß hier nicht die Rede davon ist, daß Salomo Davids Sohn ist, weil David diesen jemand "Herr" nennt. Und so, wenn er diesen jemand "mein Herr" nennt, dann muß es sich auf jemand anderen beziehen als seinen Sohn Salomo. Versteht Ihr was ich sage? Und so ist dies eigentlich eine messianische Weissagung.

Nun möchte ich Euch was fragen: Spricht diese messianische Weissagung über königliche Herrschaft? Ja, wenn David sagt: "Jehovah sagt zu meinem Adonai", sagt er damit, daß der Herr zu meinem Herrn sagt, daß er was tun soll?

"...Setze Dich zu Meiner Rechten , ..."

Wird er auf dem Thron sitzen? Ja, wird er.

"... Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege.« "

Wer wird die Feinde zum Schemel machen? Es ist der Herr Jehovah, der die Feinde des Adonai oder die Feinde des Sohnes Davids, in einem messianischen Sinn, unter seine Füße legt. Und nun laßt uns noch den Vers 4 aus Psalm 110 lesen. Dieser jemand ist nicht nur ein König der mit Jehovah auf dem Thron sitzt, denn Jehovah sagt zu Adonai:

"... Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße leg.« "

Er ist nicht nur König, aber ich möchte daß Ihr seht, daß er auch Priester ist. Es heißt also in Psalm 110:4

"Der HERR ..."

Das ist das Wort "Jahwe" oder "Jehovah" wie wir es kennen.

"Der HERR hat geschworen und es wird ihn nicht gereuen: »Du bist ein Priester ewiglich nach der Weise Melchisedeks.«"

Nun möchte ich Euch was fragen: Wird diese messianische Gestalt nach Psalm 110, beides sein, König und Priester? Ja, ganz bestimmt. Und nach wessen Weise wird sein Priestertum sein? Der des Melchisedek. Übrigens, hat der König einen besonderen Sohn, der mit ihm auf seinem Thron sitzen wird, bis alle Feinde dem Sohn durch den Vater Untertan gemacht worden sind? So ist es. Es ist sehr wichtig, daß wir das im Auge behalten während wir uns in der heiligen Schrift weiter bewegen. Nun möchte ich einen weiteren Abschnitt aus dem Alten Testament lesen, der dem ähnlich ist was wir gerade in Psalm 110 gesehen haben. Es ist Sacharja 6. Dies ist eine weitere messianische Weissagung. Hier ist die Rede von einer anderen Person die beides sein wird, König und Priester und wieder haben zwei Personen damit zu tun, ein Vater und ein Sohn. Es heißt hier in Sacharja 6:12+13 wie folgt:

"Und sprich zu ihm: So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt »Sproß«; denn unter Ihm wird's sprossen, und Er wird bauen des HERRN Tempel. ..."

Nun laßt uns hier kurz innehalten. Wer war es der im Alten Testament den Tempel des Herrn gebaut hat? Das war Salomo. Aber spricht diese Prophezeiung denn überhaupt von Salomo? Nein. Genauso wie in Psalm 110 nicht die Rede von Salomo ist, weil doch David sonst seinen Sohn "Herr" nennen würde. Das würde bedeuten, daß sein Sohn größer wäre als er. Es kann also nicht Salomo sein. Es muß eine messianische Gestalt sein und so sehen wir hier, daß der Erbauer des Tempels des Herrn nicht Salomo sein kann. Es ist jemand größeres als dieser. Und so sagt er weiter:

"... Ja, den Tempel des HERRN wird Er bauen, und Er wird herrlich geschmückt sein und wird sitzen und herrschen auf Seinem Thron. ..."

Frage: Wird diese messianische Gestalt, die der "Zweig" genannt wird auf einem Thron sitzen? Ganz gewiß. Er wird auf seinem Thron sitzen und regieren. Aber es gibt noch mehr dazu. Beachtet wie es weiter heißt:

"... Und ein Priester wird sein zu Seiner Rechten, und es wird Friede sein zwischen den beiden."

Wie viele sind an dieser Prophezeiung beteiligt? Das Wort "beide" bedeutet was? "Zwei". Wie viele sitzen auf dem Thron? Zwei. Ist der Sohn beides, König und Priester? Ja, das ist er. Nun, wie Ihr Euch erinnert, gehörte die königliche Herrschaft dem Stamm Juda. Und das Priestertum gehörte dem Stamm der Leviten. Aber hier finden wir jemanden der beide Ämter innehat. Er sitzt als König auf einem Thron mit seinem Vater und er dient auch als ein Priester nach der Weise des Melchisedek. Er ist König und Priester. Er hat zwei Ämter genommen die zwei Stämmen im Alten Testament gehörten und vereinigt sie in sich selber. Nun ist die Frage: Wer ist dieser Sohn von David, der größer ist als Salomo, sein buchstäblicher Sohn? Wir brauchen nicht zu raten, weil wir in der Apostelgeschichte die Antwort von Petrus finden, die er am Pfingsttage gegeben hat. Apostelgeschichte 2:34-36. Hier finden wir den Apostel Petrus folgendes sagen:

"Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst: (Psalm 110:1) »Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde zum Schemel unter Deine Füße lege.« ..."

Welche Prophezeiung zitiert Petrus hier? Er zitiert Psalm 110 und jetzt laßt uns sehen was im letzten Teil des Verses steht:

"... So wisse nun das ganze Haus Israel gewiß, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat."

So, in wem erfüllt sich die Weissagung von Melchisedek? Sie hat sich in Jesus erfüllt, der der König und Priester von Israel wurde. Ich meine damit nicht das buchstäbliche Israel, sondern das wahre, geistliche Israel das Jesus Christus als Heiland und Herrn annimmt. Nun befindet sich die größte Entwicklung des Themas von Melchisedek in der Bibel in Hebräer Kapitel 7. Wir werden das ganze Kapitel 7 durcharbeiten und wir werden sehen, was es uns über Jesus beibringt, den Nachfolger Melchisedeks oder Jesus als Priester nach der Weise des Melchisedek.

Wir wollen in Hebräer 7:1 beginnen, wo wir die Einleitung zu Melchisedek haben. Und übrigens im Buch an die Hebräer finden wir noch ein paar zusätzliche Einzelheiten die in 1. Mose nicht erwähnt werden. Wir werden sehen, daß der Apostel Paulus, von dem ich glaube, daß er das Buch an die Hebräer geschrieben hat, die Geschichte von 1. Mose 14 nimmt und uns gewisse Dinge über Melchisedek berichtet die in 1. Mose 14 erwähnt werden. Doch nicht nur das, er erzählt uns auch ein paar Dinge, die nicht erwähnt werden. Mit anderen Worten, er zieht nicht nur in Betracht was 1. Mose sagt, aber auch was es nicht sagt, worüber 1. Mose schweigt. Laßt uns nun Hebräer 7:1 lesen

"Dieser Melchisedek aber war König von Salem, Priester des höchsten Gottes; ..."

Ist das in Übereinstimmung mit dem, was wir in 1. Mose gelesen haben? So ist es. Er ist König und Priester.

"... er ging Abraham entgegen, als der vom Sieg über die Könige zurückkam, und segnete ihn; ihm gab Abraham auch den Zehnten von allem. Erstens heißt er übersetzt: König der Gerechtigkeit; dann aber auch: König von Salem, das ist: König des Friedens. ..."

Laßt mich hier kurz innenhalten. Der Name Melchisedek kommt von zwei hebräischen Worten. Das Wort "melech" bedeutet "König" und das Wort "sadach" bedeutet "Gerechtigkeit". So bedeutet der Name "Melchisedek" eigentlich "König der Gerechtigkeit". Nun, laut des Neuen Testamentes, wer ist unsere Gerechtigkeit? Christus ist unsere Gerechtigkeit. Ihr werdet auch sehen, daß der Apostel Paulus sagt, daß Melchisedek der König des Friedens ist. Nun, wer ist laut Bibel "Shiloh", der Friedensbringer? Es ist Jesus Christus. Nun beachtet, daß der Apostel Paulus von dem argumentiert was in 1. Mose 14 nicht gesagt wurde und das hat viele Leute verwirrt. Hier heißt es von Melchisedek:

"... Er ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne Stammbaum und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens. So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit."

Nun, was die Leute verwirrt hat ist, daß gesagt wird, daß dies eine göttliche Gestalt sein muß. Das muß Melchisedek sein, denn es wird gesagt, daß er weder Vater noch Mutter noch einen Stammbaum hat. Er hatte keinen Anfang und es gibt kein Ende seines Lebens und somit muß dies Jesus oder eine göttliche Gestalt sein. Ganz und gar nicht. Was der Apostel Paulus argumentiert ist, daß wir keine Aufzeichnung dieser Dinge haben. Mit anderen Worten, wissen wir wer der Vater von Melchisedek war? Nein. Wissen wir wer seine Mutter war? Nein. Haben wir einen Stammbaum? Nein. Haben wir irgendeine Aufzeichnung von seinem Anfang oder seinem Ende? Ganz und gar nicht. Nun macht es der Text sehr deutlich, daß Melchisedek nicht Christus ist, denn im letzten Teil des Verses heißt es:

"... So gleicht er dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. "

Beachtet, daß Melchisedek nicht der Sohn Gottes ist. Er gleicht nur dem Sohn Gottes. Anders gesagt, Melchisedek ist ein Typus von Christus, er ist ein Beauftragter Christi. Er ist eine Darstellung des Werkes Jesu Christi. Versteht Ihr was ich sage? Wenn es also heißt, daß er ohne Vater, Mutter und Stammbaum war und weder Anfang noch Ende hatte, heißt das nicht daß er keinen Anfang und kein Ende hatte. Alles was das bedeutet ist, daß wir keine Aufzeichnung davon haben. Übrigens, das levitische Priestertum hing von einer sehr genauen Aufzeichnung des Stammbaumes ab, denn man mußte ein Mitglied welches Stammes sein um Priester zu werden? Den der Leviten.

Aber was der Apostel Paulus hier argumentiert ist, daß Melchisedek ein Recht auf das Priestertum hatte, nicht weil er von einem gewissen Stammbaum war, aber weil sein Priestertum nach einer anderen Weise war. Versteht Ihr was ich sage? Laßt uns jetzt zu Vers 4 gehen und bis Vers 10 finden wir heraus, daß die Betonung darauf liegt, daß Melchisedek größer war als Abraham. Ich muß Euch warnen. Die Argumentation wird hier ein bißchen tückisch, also bleibt dran. Fangt nicht an dran zu denken, was Ihr morgen machen wollten oder träumt auch nicht vor Euch hin, denn dann werdet Ihr nicht mitbekommen was ich sagen will. Der Apostel Paulus benutzt hier in diesem Abschnitt ein bißchen merkwürdige Logik. Es heißt hier in Vers 4:

"... Seht aber, wie groß der ist, dem auch Abraham, der Erzvater, den Zehnten gab von der eroberten Beute. ..."

Frage: Wer ist größer, derjenige der den Zehnten gibt oder ihn erhält? Das Argument vom Apostel Paulus ist, daß der Empfänger größer ist als der Geber. Und aus diesem Grund ist Melchisedek größer Abraham, weil Abraham ihm den Zehnten gibt. Weiter mit Vers 5:

"... Zwar haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten zu nehmen vom Volk nach dem Gesetz, also von ihren Brüdern, obwohl auch diese aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind. ..."

Haben die Leviten den Zehnten erhalten? Ja, haben sie. Stammen die Leviten von Abraham ab? Sind sie seine Nachkommen? Ja, das sind sie. Das Argument ist also, daß als Abraham Melchisedek den Zehnten gegeben hat, und weil die Leviten von Abraham abstammen, daß die Leviten Melchisedek den Zehnten zahlen. Ich weiß nicht, ob Ihr mir folgen könnt was ich sage. Es heißt, daß Levi "in den Lenden Abrahams" war. Das bedeutet, daß er ein Nachkomme von Abraham sein würde.

Also, als nun Abraham Melchisedek den Zehnten gab, da haben die Leviten den Zenten an Melchisedek durch Abraham gegeben, ihrem Beauftragten und dies macht die Leviten geringer als Melchisedek. Versteht Ihr was hier die Argumentation ist? Nun laßt uns noch einmal den Vers 5 lesen.

"... Zwar haben auch die von den Söhnen Levis, die das Priestertum empfangen, ein Gebot, den Zehnten zu nehmen vom Volk nach dem Gesetz, ..."

Das ist das Gesetz des Priestertums.

"... also von ihren Brüdern, obwohl auch diese aus den Lenden Abrahams hervorgegangen sind. Der aber, der nicht von ihrem Stamm war, ..."

Von wem ist das? Von den Leviten, das ist richtig.

"... nahm den Zehnten von Abraham und segnete den, der die Verheißungen hatte. ..."

Nun ist Melchisedek nicht nur größer als Abraham weil dieser ihm den Zehnten gegeben hat, sondern er ist auch noch größer weil er Abraham gesegnet hat und derjenige der segnet, ist größer als derjenige, der gesegnet wird. Seht was wir in Vers 7 finden.

"... Nun ist aber unstreitig, dass das Geringere vom Höheren gesegnet wird. Und hier nehmen den Zehnten sterbliche Menschen, ..."

Das bedeutet die Leviten.

"... dort aber einer, dem bezeugt wird, daß er lebt. ..."

Weil wir keine Aufzeichnung eines Stammbaumes von ihm haben. Vers 9:

"... Um es nun so zu sagen: Auch Levi, der selbst den Zehnten nimmt, ist durch Abraham mit dem Zehnten belegt worden. Denn er war noch in den Lenden des Vaters, als Melchisedek ihm entgegenging."

Versteht Ihr die Logik die der Apostel Paulus hier anbringt? Er sagt, daß das Priestertum Melchisedeks größer ist als das Priestertum von Aaron oder der Leviten. Dies bewahrheitet sich aus zwei Gründen: Erstens weil die Leviten durch Abraham wem den Zehnten gegeben haben? Melchisedek. Und zweitens wurden Abraham und auch die Leviten durch Abraham was? Sie wurden von Melchisedek gesegnet und derjenige der segnet wird, ist geringer als derjenige der segnet. Hebt Eure Hand wenn Ihr versteht was ich sage.

Das ist ein sehr wichtiger Teil des Arguments vom Apostel Paulus. So beton er in den Versen 4-10, daß Melchisedek größer war als Abraham und als das Priestertum der Leviten. Das ist sehr grundlegend für das, zu dem wir gleich noch kommen werden. Nun werden wir in den Versen 11-13 sehen, damit also Christus, der der Nachkomme von Melchisedek war, ein Priester sein konnte, mußte Er ein Priester von einer anderen Weise sein als die Leviten, weil Jesus nicht vom Stamm Levi war. Aus welchem Stamm war Jesus? Aus dem Stamm Juda. Hatte Jesus das Recht König zu sein. Ja, das hatte Er. Hatte Er das Recht Priester nach der Weise der Leviten zu sein? Ganz und gar nicht, weil Er von einem anderen Stamm war. Und so mußte Jesus ein anderes Priestertum als das levitische haben, oder Er konnte kein Priester sein. Laßt uns nun Hebräer 7:11 lesen. Es heißt hier:

"Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen – denn unter diesem hat das Volk das Gesetz empfangen –, ..."

Hier ist nicht die Rede von den zehn Geboten. Es handelt sich in diesem Zusammenhang um das Priestertum.

"... wozu war es dann noch nötig, einen andern als Priester nach der Ordnung Melchisedeks einzusetzen, anstatt einen nach der Ordnung Aarons zu benennen? Denn wo das Priestertum verändert wird, da muß auch das Gesetz verändert werden. ..."

Das Gesetz hier ist nicht das Gesetz der zehn Gebote, sondern es ist was für ein Gesetz? Es ist das des Priestertums. Das Thema um das es sich hier dreht ist das Gesetz des Priestertums. Es gab den Priestern im Alten Testament das Recht im Amt. Es hat nichts was auch immer mit den zehn Geboten zu tun. Es sagt nicht aus, daß die zehn Gebote geändert werden mußten. Es ist das Gesetz des Priestertums das Veränderung benötigte. Nun muß ich ein kleines Wort erklären das wir hier finden und das sehr wichtig ist. Es ist das Wort "Vollendung".

"Wäre nun die Vollendung durch das levitische Priestertum gekommen."

Hier ist nicht die Rede von der Vollendung des sittlichen Charakters, sondern wenn im Buch an die Hebräer die Rede von der "Vollendung" ist, dann ist die Rede von der "Erfüllung" dessen was im Alten Testament im Bild dargestellt wurde. Laßt mich erklären was ich meine. Als die Israeliten im Alten Testament ein Tier geopfert haben, hat das wahrhaftig ihre Sünden weggenommen? Nein, denn es war nur auf der Grundlage der zukünftigen Verheißung des kommenden Christus, daß die Sünden weggenommen wurden. Als der Priester in das Heiligtum gegangen ist, um für das Volk Fürsprache einzulegen, hat da der Priester tatsächlich die Fürsprache eingelegt oder war es Jesus im Alten Testament der dies getan hat? Es war Jesus. Aber wir müssen verstehen, damit Jesus als unser Priester dastehen konnte, Er zuerst ein Opfer darbringen mußte. Und so wenn der Apostel Paulus sagt, daß wenn die "Vollendung" durch das levitische Priestertum möglich gewesen wäre, dann würde die Notwendigkeit für ein anderes Priestertum nicht bestehen. Er spricht hier nicht von der sittlichen Vollendung. Er spricht von der Tatsache, daß das System des Alten Testaments nicht tatsächlich die Sünden weggenehmen konnte und daß die Priester des Alten Testaments nicht das echte Priestertum waren. Als Jesus kam, wurde das wirkliche Opfer dargebracht und das wirkliche Priestertum wurde von Jesus eingesetzt. Versteht Ihr was ich sage? Mit anderen Worten, das System des Alten Testaments war nicht ausreichend. Das System des Neuen Testaments auf das alles im Alten Testament hingewiesen hatte, erfüllte sich in Christus, und ist viel ausreichender und erfüllt tatsächlich die Prophezeiungen des Alten Testaments.

Nun, warum mußte es eine Veränderung im Gesetz des Priestertums geben? Warum war es notwendig, daß Jesus als Priester kam um das Gesetz des Priestertums des Alten Testaments zu verändern? Nun, wie ich schon erwähnt habe konnte Jesus gemäß der Leviten nicht rechtmäßig Priester sein. In der Tat war es etwas sehr ernstes wenn jemand beansprucht hat ein Priester zu sein und nicht aus dem richtigen Stamm war. Er konnte aus dem Volk ausgetilgt werden wenn er beanspruchte ein Priester zu sein und nicht aus dem Stamm Levi war. Somit hatte Jesus nicht das Recht Priester nach der Weise des Aaron zu sein. Deswegen mußte das Gesetz der Rechtsnachfolge des Priestertums verändert werden und Jesus mußte Priester nach einer anderen Weise sein. Versteht Ihr was ich sage? Laßt uns nun ab Vers 14 in Hebräer 7 weiter lesen. Hier entwickelt der Apostel Paulus folgenden Gedanken.

"... Denn der, von dem das gesagt wird, der ist von einem anderen Stamm, ..."

Welcher Stamm ist das? Juda.

"... von dem nie einer am Altar gedient hat."

Hat irgendjemand von Juda jemals am Altar gedient? Hatten sie ein Recht als Priester zu amtieren? Nein. Ist Jesus also von einem anderen Stamm? Sicher. Damit Jesus nun Priester sein konnte, mußte das Gesetz des Priestertums geändert werden, wie wir sehen werden, das Gesetz der Rechtsnachfolge gemäß des fleischlichen Gebotes? So ist es. Es heißt in Vers 14:

"... Denn es ist ja offenbar, daß unser Herr aus Juda hervorgegangen ist, dem Stamm, zu welchem Mose nichts gesagt hat vom Priestertum. Und das ist noch viel klarer, wenn in gleicher Weise wie Melchisedek ein anderer Priester auftritt, der es nicht geworden ist nach dem Gesetz eines fleischlichen Gebots, ..."

Was ist das "Gesetz des fleischlichen Gebots"? Es ist das Gebot das sagt, daß der Priester woher kommen muß? Aus dem Stamm von Levi.

"... sondern nach der Kraft unzerstörbaren Lebens. ..."

Was also Melchisedek betrifft, haben wir keinerlei Aufzeichnung seines Beginns noch dem Ende seiner Tage, weder von seinem Vater noch seiner Mutter und sein Priestertum besteht weiter in Jesus. Jesus ist Priester nach einer anderen Weise. Er hat das Recht auf ein Priestertum das nicht im Priestertum von Aaron oder dem levitischen Priestertum eingeschlossen ist. Wenn Ihr Euch das Alte Testament anschaut, dann werdet Ihr entdecken, daß Jesus Sein Recht ein Priester zu sein, von Melchisedek erhält. Aber Er erhält eine Beschreibung Seiner Tätigkeit als Priester von Aaron. Anders ausgedrückt, alles was Jesus als unser Priester nach dem Priestertum des Aaron getan hat wurde bildlich getan.

Wir wissen nicht viel darüber was Melchisedek in seinem Dienst als Priester getan hat, aber wir wissen eine Menge darüber was die Priester im levitischen System getan haben und so erhält Jesus eine Beschreibung Seiner Aufgaben von dem Priestertum Levis oder von Priestertum Aarons, während Er das Recht auf Sein Priestertum von dem Priestertum des Melchisedeks erhält. Nun laßt uns den Vers 17 lesen. Das ist ein wichtiger Vers, es heißt hier:

"... Denn es wird bezeugt: (Psalm 110:4) »Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.«

Woher stammt dieses Zitat? Aus Psalm 110:4. Ist das eine messianische Weissagung? Wird sie direkt auf Christus angewendet? So ist es. Nach wessen Weise ist Jesus ein Priester? Er ist Priester nach der Weise des Melchisedek. Er vereinigt die Prophezeiung von 1. Mose 14 und von Psalm 110:4. Er kommt nicht von Aaron, denn dann hätte Er ja nicht das Recht dies zu tun, so mußte also das Gesetz des Priestertums verändert werden, Er mußte einer anderen Weise angehören. Seht was in den Versen 18+19 steht.

"... Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es schwach und nutzlos war; ..."

Welches frühere Gebot? Ich bin der Meinung hier ist die Rede vom Sabbatgebot, nicht wahr? Wie könnt Ihr auch nur je daran denken, daß hier die Rede von den zehn Geboten ist und doch gebrauchen Christen diesen Vers und reißen ihn aus dem Zusammenhang und sie sagen: 'Seht, dies zeigt uns, daß das Sabbatgebot aufgehoben worden ist.' Hier ist die Rede einzig vom Priestertum. Es hat nichts mit den zehn Geboten zu tun.

"... Denn damit wird das frühere Gebot aufgehoben – weil es schwach und nutzlos war; ..."

Man hatte keinen Nutzen davon, weil Jesus kein Priester nach dieser Weise sein konnte.

"... denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung – ..."

Was bedeutet es, daß das Gesetz nichts zur "Vollendung" gebracht hat? Konnte das Priestertum von Aaron tatsächlich Sünden wegnehmen? Nein. Konnte es sie rechtmäßig tilgen? Nein. Hat es dem Priester ein gesetzliches Recht gegeben Israel zu vertreten? Nein, denn sie waren sündige Menschen. Und somit war es schwach und nutzlos. Deswegen heißt es:

"... denn das Gesetz brachte nichts zur Vollendung –, und eingeführt wird eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahen. ..."

Im System des Alten Testaments konnten sich die Menschen nicht tatsächlich Gott nähern. Da gab es Schranken wegen dem Priestertum. Aber nun haben wir Zugang zum Thron Gottes durch Jesus Christus als den wahren Priester nach der Weise des Melchisedek. Und nun möchte ich, daß Ihr beachtet, daß das Priestertum von Aaron etwas war, das aufgrund der Ahnenreihe geerbt wurde. Aber das Priestertum von Melchisedek wurde durch einen göttlichen Eid erteilt. Seht wie es in den Versen 20-24 weiter heißt:

"... Und das geschah nicht ohne Eid. ..."

Mit anderen Worten, Jesus wurde nicht ohne Eid zum Priester.

"... Denn jene sind zwar ohne Eid Priester geworden ..."

Wer sind "jene"? Die levitischen Priester. Sie wurden es durch den Stammbaum, nicht durch einen Eid.

"... dieser aber ..."

Das ist Jesus.

"... durch den Eid dessen, der zu ihm spricht: (Psalm 110:4) »Der Herr hat geschworen und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks« ..."

Ist dies ein viel größeres Priestertum wenn es einen Eid von Gott dem Vater beinhaltet, der besagt, daß Jesus ein Priester für immer nach der Weise des Melchisedek ist, viel mehr als ein schwaches Gebot, daß man das Priestertum aufgrund der Abstammung erbt? Das ist das was der Apostel Paulus sagt. Hier sehen wir noch einmal das Zitat aus Psalm 110:4

"... »Der Herr hat geschworen und es wird Ihn nicht gereuen: Du bist Priester in Ewigkeit nach der Weise Melchisedeks.« So ist Jesus Bürge eines viel besseren Bundes geworden. ..."

Warum ist Jesus ein Bürge eines besseren Bundes, als dieser alte levitische Bund? Weil Jesus den levitischen Bund erfüllt und Er ein echter Priester wird, der uns vor Gott vertreten kann. Jesus hat tatsächlich das Recht unser Fürsprecher zu sein, weil Er Gott und Mensch und weil Er vollkommen ist. Seht wie es in Vers 23 weiter heißt:

"... Auch sind es viele, die Priester wurden, ..."

Das ist im alten System.

"... weil der Tod sie nicht bleiben ließ; dieser aber hat, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. ..."

War das Priestertum der Leviten ein veränderliches Priestertum? Natürlich, denn was war mit den Priestern? Sie sind gestorben und konnten nicht weiter machen. Ist das Priestertum von Jesus unveränderlich, beständig und ewig? So ist es, denn so wie wir von Melchisedek keine Aufzeichnung seines Ursprungs oder seiner Bestimmung haben, so wissen wir von Jesus gemäß dieses Priestertums, daß Jesus keinen Ursprung hatte und offensichtlich wird Er kein Ende haben. Was also über Melchisedek auf einer geringeren Ebene gesagt wird, wird von Jesus auf einer viel größeren Ebene gesagt, weil Jesus viel größer ist als Melchisedek. So ist also der Vorgang, daß Melchisedek größer als Abraham und Levi ist, aber Jesus ist größer als Melchisedek. Nun gibt es noch einen anderen Grund warum Jesus größer als das Priestertum von Aaron ist. Nicht nur weil das Priestertum von Melchisedek durch einen Eid gegeben worden ist, sondern auch weil Jesus ein sündloser Priester ist. Seht wie es weiter in den Versen 25-28 heißt.

"... Daher kann Er auch für immer selig machen, die durch Ihn zu Gott kommen; denn Er lebt für immer und bittet für sie. ..."

Ist das Priestertum von Jesus ewig und unveränderlich? Ja. Und so können wir immer zu Ihm kommen und wissen, daß Er uns vor dem Vater vertritt. Das konnte man von dem Priestertum der Leviten nicht sagen, weil sie vom Tod und durch ihre Sündhaftigkeit davon abgehalten wurden das Gesetz des Priestertums vollständig zu erfüllen. Nun seht wie es weiter heißt. Vers 26:

"... Denn einen solchen Hohenpriester mußten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel. ..."

Wie unterscheidet sich Jesus von dem levitischen Priester. Er ist was? Er ist ...

"... heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als die Himmel..."

Nun laßt und hier kurz innehalten. Jemand sagt jetzt vielleicht: 'Nun, Pastor Bohr, es heißt hier:

"von den Sündern geschieden"

Wie kann uns Jesus vertreten, wenn Er von den Sündern geschieden ist?' Laßt mich Euch eine Veranschaulichung geben, damit Ihr das verstehen könnt. Stellt Euch vor Ihr würdet in Treibsand versinken. Würdet Ihr dann lieber jemand haben, der auf festem Grund steht und ein Seil in seiner Hand hat oder jemanden der mit Euch im Treibsand steckt und mit Euch mitfühlen kann? Ich denke, Ihr würdet sagen: 'Ich würde lieber jemanden haben, der auf festem Grund steht und mir das Seil zuwerfen kann.' Ihr seht, wenn Jesus ein Sünder wie wir wäre, dann bräuchte Er einen Erlöser, Er bräuchte ein Opfer und einen Priester der Ihn vertreten kann. Aber die Tatsache ist, daß Er von den Sündern in dem Sinn geschieden ist, daß Er niemals eine Sünde begangen hat. Er hat zwar unter Sündern gelebt, Er hat mit ihnen mitgefühlt, Er hat sie verstanden, ebenso hatte Er die Versuchungen die wir haben, aber Er hat niemals gesündigt. So kann Er sich mit uns identifizieren, aber Er steht auf festem Grund und kann uns ein Seil zuwerfen und uns raus ziehen und uns aus dem Sumpf der Sünde retten. Weiter mit Vers 27:

"... Er hat es nicht nötig wie jene Hohenpriester, täglich zuerst für die eigenen Sünden Opfer darzubringen und dann für die des Volkes; denn das hat Er ein für alle Mal getan, als Er sich selbst opferte. ..."

Wie Ihr wißt, haben die Priester des Alten Testaments Opfer nach Opfer nach Opfer gebracht. Jesus macht das nicht. Wie viele Opfer mußte Er darbringen? Nur ein Opfer und das hat Ihn dazu berechtigt unser Priester zu werden. Übrigens, dies ist sehr wichtig für die Menschen, die einer gewissen Kirche angehören die lehrt, daß in den Gottesdiensten Jesus jedes Mal erneut geopfert wird und das Opfer Christi immer und immer und immer und immer wieder wiederholt wird, wenn der Dienst vollzogen wird. Das Buch an die Hebräer sagt uns klar und deutlich, daß Jesus einmal geopfert wurde und das für immer und auf diese Art und Weise wurde Er dazu berechtigt unser Priester zu sein. Vers 28:

"... Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben; ..."

Welches Gesetz ist es, das dies festlegt? Welches Gesetz ist es? Die zehn Gebote, nicht wahr? Nein, es ist das Gesetz des Priestertums.

"... Denn das Gesetz macht Menschen zu Hohenpriestern, die Schwachheit an sich haben; dies Wort aber des Eides, der nach dem Gesetz gesagt ist, ..."

Das ist in Psalm 110.

"... setzt den Sohn ein, der ewig und vollkommen ist."

Anders ausgedrückt, als Ergebnis dessen was Er getan hat, ist Er berechtigt für immer unser Hoherpriester zu sein. Beruhigt Euch das nicht, zu wissen, daß wir einen älteren Bruder haben der auf dem Thron als König sitzt, aber daß der König uns auch als Priester vertritt? Ich sag Euch was. Das ist ein sehr beruhigender Gedanke, daß Er nicht wie die Leviten das gleiche Opfer immer und immer wieder wiederholen muß und daß Er nicht voller Sünde war und daher keinen Fürsprecher brauchte und selber ein Opfer gewesen ist und daß Sein Priestertum nicht durch den Tod unterbrochen wird, sondern daß Er auf ewig ein Priester ist und daß Er unumschränkte Macht hat uns vor Gott zu vertreten. Das ist ein wunderbarer Gedanke.

Nun laßt uns zusammenfassen was wir bisher studiert haben. Jesus hat in der Ewigkeit den Thron mit Seinem Vater geteilt. Wir haben das in Sacharja 6:12+13 gelesen. Beide saßen sie auf dem Thron. Der Rat des Friedens war zwischen ihnen beiden. Mit anderen Worten, in einem gewissen Sinn war Jesus König und Priester, zumindest in Anbetracht der Verheißung die von Ewigkeit zu Ewigkeit gegeben worden ist. In diesem Sinn ist Jesus ein Priester von Ewigkeit her. Nicht erst als Er kam und geopfert wurde und von den Toten auferstanden ist und uns vor dem Vater vertritt, aber Er ist der Vermittler zwischen dem Vater und uns. Jesus war eigentlich derjenige der uns geschaffen hat. So sehen wir, daß Jesus eigentlich ewiglich König und Priester ist. Weiterhin haben wir gesehen, daß Jesus durch einen Eid Seines Vater zum Priester gemacht wurde, was in Psalm 110 wiederholt wird, aber das wurde Er schon durch den Vater in der Ewigkeit gemacht. Der Vater sagte: 'Wenn der Mensch sündigen sollte, wirst Du das Opfer und auch der Priester sein um denen Erlösung zu bringen die sündigen.' Wir sehen, daß Jesus beide Ämter vereinigt, das Amt des Priesters und das Amt des Königs. Das Opfer Jesu vergibt die Sünde tatsächlich ein für alle Mal. Es besteht keine Notwenigkeit für irgendein anderes Opfer. Und weil Sein Opfer ein für alle Mal war, ist Jesus dazu berechtigt uns vor dem Vater zu vertreten, da Er für immer lebt um Fürsprache für uns vor dem Vater einzulegen.

Nun möchte ich Euch was fragen: Hat uns Jesus von unseren Feinden befreit? Ihr erinnert Euch an die ursprüngliche Geschichte in 1. Mose 14. Übrigens wird dieser Gedanke in Psalm 110 wieder aufgegriffen wo es heißt, daß Er mit den Feinden was machen wird? Sie zu Seinem Schemel. Seht, der Gedanke des kleinen Modells von 1. Mose 14 wird wieder aufgegriffen wo die Feinde überwunden werden und was mit den Gefangenen passiert? Die Gefangenen werden befreit. Frage: Hat Jesus die geistlichen Feinde durch Seinen Tod am Kreuz besiegt? Ja, hat Er getan. Hat Er die geistlichen Gefangenen von der Gefangenschaft der Sünde befreit? Ja, das hat Er ganz gewiß gemacht. Laßt uns das mal lesen, wie dies in Lukas 1:68-71 aufgegriffen wird. Das ist ein sehr interessanter Abschnitt wo Johannes als Baby zum Tempel gebracht wird und ich möchte, daß Ihr auf die Worte Acht gebt, die hier von Zacharias gesprochen werden. Es heißt hier in Vers 68 wie folgt:

"Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn Er hat besucht und erlöst Sein Volk und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils ..."

Übrigens, das Wort "Horn" bezieht sich auf "königliche Herrschaft".

"... und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause Seines Dieners David ..."

Hier ist die Verbindung zu Psalm 110:4

"... – wie Er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten –, daß Er uns errettete von unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen."

Sollte Jesus von Seinen Feinden befreit werden? Ja. Nicht vorrangig von den leiblichen Feinden, sondern von welchen? Von den geistigen Feinden. Dem Teufel, seinen Engeln, der Sünde, dem Fleisch und der Welt. Übrigens, hat Jesus die Gefangenen errettet? Ihr könnt das in Lukas 4:18 lesen, es heißt, daß Jesus kam die Gefangenen frei zu lassen.

"Er hat Mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, daß sie frei sein sollen."

Dies ist zu Beginn Seines Dienstes und dann heißt es am Ende Seines Dienstes als Er dann in den Himmel aufgefahren ist in Epheser 4:8

"Darum heißt es: (Psalm 68:19) »Er ist aufgefahren zur Höhe, hat Gefangene in die Gefangenschaft geführt und den Menschen Gaben gegeben.« "

Genauso wie Abraham hin ging und Lot und die Gefangenen befreite, die Feinde besiegte und sie nach Hause zurück brachte. Jesus ist der Priester nach der Weise des Melchisedek der dies geistig mit Seinem Volk erfüllt. Übrigens betont Hebräer Kapitel 7, daß Jesus ein besonderer Priester ist, weil Er der Sohn in einem besonderen Sinn ist, weil Er einen sündlosen Charakter hat und weil Er durch einen Eid von Seinem Vater bestätigt wurde. Erinnert Ihr Euch an 1. Mose 14 als der Sieg errungen war, daß Brot und Wein von diesem Priester herausgebracht wurden? Der Priester des allerhöchsten Gottes. Was meint Ihr, warum Brot und Wein heraus gebracht wurden? Nun, laßt mich Euch dies fragen: Was ist die Gedächtnisfeier die Jesus von Seinem Sieg am Kreuz von Golgatha erlassen hat? Ihr wißt das. Jesus hat selber, bevor Er gestorben ist, in der Gemeinde eine besondere Feierlichkeit eingesetzt. Sie wird das "Abendmahl" genannt. Und der Apostel Paulus wiederholt dies in 1. Korinther 11, daß Jesus in der Nacht als Er verraten wurde was genommen hat? Jesus hat das Brot genommen und danach den Kelch, von dem wir wissen, daß er Traubensaft in sich hatte, unvergorenen Traubensaft. Und in der Tat sagt der Apostel Paulus, wenn man an diesem Brot teilnimmt und wenn man von diesem Kelch trinkt, daß man den Tod Jesu Christi verkündigt bis was geschieht? Bis Er kommt.

So, indem Melchisedek Brot und Wein heraus gebracht hat, hat er eigentlich schon das bildlich dargestellt, was Jesus tun würde indem Er Seinen Leib darbringt, was durch das Brot versinnbildlicht wird und das Darbringen Seines Blutes wurde durch den Traubensaft veranschaulicht, das ein Symbol Seiner Erlösung war. Dies deutet eigentlich auf das Abendmahl hin. Es ist eine Gedächtnisfeier des Sieges Jesu am Kreuz, der Sieg über die geistigen Feinde und Jesus selber, der die Gefangenen aus der Gefangenschaft Satans, der Welt und der Sünde frei gelassen hat. Nun wird die letztendliche Erfüllung dieser Prophezeiung aus Psalm 110 noch stattfinden. Ich möchte in der kurzen Zeit die uns noch verbleibt 1. Korinther 15:24-28 lesen. Hier wird der Apostel Paulus auf die Art und Weise auf der er schreibt ein bißchen kompliziert und so werde ich es erläutern während ich lese. Ich werde die Namen von "Er" einsetzen, wer also diese "Er" darstellen, weil es ein paar davon gibt und man irgendwie verwirrt wird, welcher "Er" wer ist. Also, 1. Korinther 15:24-28. Die letztendliche Erfüllung von 1. Mose 14. Es heißt hier:

"Danach das Ende, wenn Er, (Jesus) das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem Er (der Vater) alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. ..."

Übrigens, wer hat Abraham den Sieg gegeben? Wenn man die Geschichte liest, dann sieht man, daß es Gott gewesen sein muß der sie ihm gab und Melchisedek kommt um den Sieg zu feiern, aber er wurde von Gott gegeben. Und so heißt es hier:

"... nachdem Er (der Vater) alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn Er (Jesus) muß herrschen, bis Gott Ihm »alle Feinde unter Seine Füße (Jesu Füße) legt. « (Psalm 110:1).

Wann werden alle Feinde unter Jesu Füße gelegt? Am Ende, nach dem was hier steht und dann heißt es:

"... Der letzte Feind, der vernichtet wird, ..."

Wer wird das sein?

"... ist der Tod. Denn »alles hat Er (der Vater) unter Seine (Jesu) Füße getan« (Psalm 8:7). Wenn es aber heißt, "alles" sei Ihm (Jesus) unterworfen, so ist offenbar, daß der (der Vater) ausgenommen ist, der Ihm (Jesus) alles unterworfen hat. Wenn aber alles Ihm (Jesus) untertan sein wird, ..."

Übrigens wer macht sie Ihm untertan? Der Vater macht das.

"... dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem (der Vater), der Ihm (Jesus) alles unterworfen hat, damit Gott (Gott der Vater) sei alles in allem."

Das ist die letztendliche Erfüllung und Jesus wird unser Priester für immer im Königreich sein. Er wird einer von uns sein. Er wird seine menschliche Natur behalten und wir werden Gemeinschaft mit Ihm von Angesicht zu Angesicht haben, mit Ihm unserem Bruder, der gekommen ist uns zu erretten. Ist das nicht eine wunderbare Botschaft die Gott ganz am Anfang schon in 1. Mose gegeben hat? Er hat damit eigentlich eine Prophezeiung gegeben die das Kommen unseres Hohenpriesters, Jesus Christus, als unseren König angekündigt hat, der mit dem Vater auf Seinem Thron sitzen wird. Ehre und Herrlichkeit sei dem Vater für immer und ewig.



Übersetzung - Manuela Sahm - Januar 2017 ©

Stephen Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (47) Das Priestertum des Melchisedek

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela


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