Donnerstag, 20. Februar 2020

(48) Ewiger Verlust für einen Teller Linsen



Ist alles, was in der Bibel drin steht buchstäblich zu nehmen oder hat es auch symbolischen oder prophetischen Wert? Wie symbolträchtig ist die Geschichte in der es u.a. um einen Teller Linsen geht? War das nur eine uralte Geschichte von vielen die in der Bibel steht, oder steckt noch mehr dahinter als man vermuten mag?
Laßt uns beten. Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir so sehr für das wunderbare Vorrecht an Deinem heiligen Sabbat in Deine Gegenwart zu kommen. Vater wir wissen, daß dies Vorrecht einmal zu Ende gehen wird, früher als später, aber wir danken Dir, daß wir uns noch frei versammeln können um Dein Wort zu öffnen und es zu studieren. Wir bitten Dich nun, wenn wir die Geschichte von Jakob und Esau studieren, daß Dein Heiliger Geist uns helfen möge diese Lektionen zu lernen, die uns in unserem persönlichen Wandel mit Jesus helfen. Wir danken Dir, daß Du unser Gebet hörst, denn wir bitten dies in dem wertvollen Namen Deines geliebten Sohnes, Jesus, Amen. 
Im Verlauf dieses Seminars haben wir die Geschichten von 1. Mose studiert, die ein prophetisches Ausmaß haben. Und unser zentraler Vers dieser Vortragsreihe war 1. Mose 3:15, der berühmte Text der von dem Krieg zwischen der Schlange und der Frau spricht und zwischen dem Samen der Schlange und Samen der Frau. Nun habt Ihr vielleicht bemerkt, daß das Buch 1. Mose eine Serie von Paaren hat. Da sind die Schlange und die Frau, der Same der Schlange und der Same der Frau. Dann sind da Kain und Abel. Die Söhne Gottes und die Töchter der Menschen. Isaak und Ismael, Jakob und Esau, Joseph und seine Brüder. Grundlegend ist das Buch 1. Mose eine Verstärkung von 1. Mose 3:15. Die Geschichte von Jakob und Esau ist eigentlich ein Mikrokosmos, oder eine "kleine Welt", die die Themen in der großen Auseinandersetzung von Gut und Böse auf dem Planeten Erde veranschaulicht. Ich möchte, daß wir uns einmal anschauen wie diese Auseinandersetzung in 1. Mose 25:22+23 eingeleitet wird.

Wißt Ihr, in dieser Geschichte geht es um mehr als nur um Jakob und Esau. Sie haben symbolischen Stellenwert. Sie stellen zwei weltweite Gruppen am Ende der Zeit dar. Ihre Charaktere stellen die Charaktere der zwei Klassen von Menschen dar, die es am Ende der Zeit geben wird und wir können uns das ganz von Anfang der Geschichte anschauen, vom Moment ihrer Geburt. Laßt uns nun 1. Mose 25:22+23 lesen. Es heißt hier:

"Und die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib."

Gab es da schon eine große Auseinandersetzung im Mutterleib? So ist es.

"Da sprach sie: Wenn es so ist, warum geschieht mir das? Und sie ging hin, den HERRN zu befragen. Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus deinem Schoß; und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der Ältere wird dem Jüngeren dienen."

Nun sehen wir ganz deutlich von Anfang an, daß der Starke verlieren und der Schwache in diesem Kampf oder in dieser Auseinandersetzung gewinnen wird. Wir werden ein bißchen später in der Geschichte sehen, daß Jakob sich das Erstgeburtsrecht angeeignet, wohingegen Esau, dem es ursprünglich gehörte, es verloren hat. Übrigens, Jesus hat das gleiche Prinzip ausgedrückt als Er in Matthäus 20:16 sagte:

"So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein."

Anders ausgedrückt, in diesem Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, werden diejenigen die stark erscheinen die Verlierer sein und diejenigen die schwach erscheinen werden die Gewinner sein. Nun möchte ich, daß Ihr den Unterschied zwischen den Charakteren von Jakob und Esau in 1. Mose 25:27 seht. Hier wird uns gesagt:

"Und als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte auf dem Felde umher,..."

Mit anderen Worten, er wurde durch seine Erfahrungen gehärtet. Unser zweites Lehrbuch, "Patriarchen und Propheten" sagt, daß er es liebte zu jagen und als er zurück kam würde er seinem Vater alle seine Begegnungen mit den wilden Tieren erzählen und alle wilden Erfahrungen die er gemacht hat, als er draußen auf dem Feld war. Er war eine Art stürmischer Mensch. Aber seht dagegen Jakob an. Es heißt hier von ihm:

"... Jakob aber war ein ruhiger Mann und blieb bei den Zelten."

Ein ruhiger Mann und der andere ein wilder, aufbrausender Mensch. Zwei verschiedene Charaktere. In dem Buch "Geschichte der Erlösung" auf Seite 91 finden wir diese sehr bedeutungsvollen Worte:

"Jakob und Esau verkörpern zwei Klassen: Jakob die Gerechten und Esau die Gottlosen."
Nun dreht sich die ganze Auseinandersetzung in der Geschichte von Jakob und Esau um das Thema des Erstgeburtsrechts. Derjenige der zuerst geboren wurde, hatte gewisse Aufgaben, Verpflichtungen und Vorrechte. Das waren also drei Dinge.

  • Erstens: Er würde der Leiter des Haushalts seines Vaters sein, nachdem dieser verstorben war.
  • Zweitens: Er würde der Priester sein. Das heißt, er würde der geistliche Leiter der Familie werden.
  • Drittens: Er hätte das Vorrecht der Vorfahre des Messias sein.

Drei große Vorrechte: Seinem Haus vorstehen gemäß des Willen Gottes, seinen Haushalt geistlich führen und das Vorrecht haben, vielleicht den Messias von seiner Ahnenreihe in die Welt zu bringen. Nun laßt uns von dem einen Tag lesen als Esau vom Feld nach Hause kam und am "Verhungern" war, zumindest seiner Auffassung nach. 1. Mose 25:29-34. Es heißt hier:

"Und Jakob kochte ein Gericht. ..."

Offenbar war er ein guter Koch, nachdem was hier steht. Man könnte das erwarten, denn er war sozusagen ein "Hausmann". Anders ausgedrückt, er war fügsam. Er erfreute sich daran bei seiner Mutter zu sein. Und dann hat er natürlich auch die Kochkünste von seiner Mutter gelernt. Und so kocht Jakob nun den Eintopf.

"Da kam Esau vom Feld und war müde und sprach zu Jakob: Laß mich schnell von dem Roten essen, dem Roten da; denn ich bin müde. Daher heißt er Edom. ..."

Übrigens, der Name "Edom" bedeutet "rot". Wir werden gleich mal herausfinden, daß alles was mit Esau zu tun hat rot ist und dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund. Und Jakob erkennt den Augenblick der günstigen Gelegenheit.

"Aber Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt."

Nun, wenn Esau mit dem Herrn in Einklang gewesen wäre, was hätte er da gesagt? 'Keineswegs! Ich verhungere lieber als das Vorrecht zu verlieren meine Familie in der Furcht des Herrn zu führen, ein geistlicher Leiter, ein Oberhaupt zu sein und das Vorrecht zu haben den Messias aus meiner Ahnenreihe in diese Welt zu bringen. Ich kann meine geistlichen Vorrechte nicht verkaufen.' Aber seht was für eine Art von Mensch Esau war.

"Aber Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt. Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; ..."

Natürlich war das überspitzt, das war eine Übertreibung.

"... Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir da die Erstgeburt? Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm und verkaufte so Jakob seine Erstgeburt. Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank ..."

Und hört was nun kommt.

"... und stand auf und ging davon."

Er hat nicht zweimal darüber nachgedacht.

"... So verachtete Esau seine Erstgeburt."

Wißt Ihr, das Problem mit Esau war, daß er auf die Vorrechte des Erstgeburtsrechts schaute, aber er verstand die Verantwortung nicht die damit einherging. Anders ausgedrückt, Esau wollte die Macht ohne den notwendigen Charakter. Nun sagt Ellen White in "Patriarchen und Propheten", unserem zweiten Lehrbuch in diesem Seminar, das erste ist die Bibel, sie sagt also folgendes auf Seite 155 über den Charakter von Esau:

"Aber Esau hatte weder Neigung zur Frömmigkeit noch zum geistlichen Leben. ..."

Und nun hört was jetzt kommt:

"... Die mit dem Erstgeburtsrecht verbundenen Bedingungen waren ihm ein lästiger und geradezu verhaßter Zwang. ..."

Anders ausgedrückt, der Leiter des Haushalts zu sein, der geistliche Führer zu sein und den Messias in die Welt zu bringen, all daran hatte er kein Interesse. Er wollte die Macht, die Herrschaft, ja, aber nicht die Verantwortung und die Aufgaben. Sie sagt weiter:

"... Esau empfand Gottes Gesetz, das die Bedingung des göttlichen Bundes mit Abraham gewesen war, als ein Joch."

Wie hat er das Gesetz betrachtet, als was? Als ein Joch.

"... Mit seinem Hang zur Zügellosigkeit begehrte er nichts so sehr wie die Freiheit, tun und lassen zu können, was er wollte. Für ihn waren Macht und Reichtum, Gelage und Lustbarkeiten gleichbedeutend mit einem glücklichen Leben. Er hat die Freiheit seines wilden, umherschweifenden Lebens voll und ganz genossen."

Er glaubte, daß Gottes Gesetz ein Joch der Gefangenschaft war. Er wollte essen, trinken und fröhlich sein. 'Denn morgen ...', so sagte er sich: '… werde ich sterben und das war's dann.' Wir können einen flüchtigen Blick von dem erhaschen wie Esau war, als er entschloß zu heiraten. Wißt Ihr, sein Vater sagte zu ihm: 'Wenn Du heiratest, dann heirate keine Frau aus Kanaan, sondern von deiner eigenen Abstammung.'

Er war aufsässig und seinem Vater ungehorsam, ebenso den Vorschriften Gottes, daß er jemanden aus einem gläubigen Haus heiraten sollte. Doch er hatte sich ungleich vereinigt und mit mehr als nur einer, würde ich mal sagen. Und jetzt seht einmal was Esau da vor den Augen seines Vaters getan hat. Das steht in 1. Mose 28:8+9.

"... Esau aber sah, daß die Töchter Kanaans seinem Vater Isaak mißfielen. Da ging er hin zu Ismael und nahm zu den Frauen, die er bereits hatte, Mahalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester Nebajots, zur Frau."

Und wenn Ihr zu Kapitel 36 geht, dann werdet Ihr herausfinden, daß er vier Frauen aus Kanaan vor den Augen seines Vaters geheiratet hat. Mit anderen Worten, er war herausfordernd, ungehorsam dem Willen Gottes gegenüber und dem seines Vaters. Er wollte keinerlei Einschränkungen. Er lebte für sein gegenwärtiges Leben, ohne jegliche Rücksicht auf das zukünftige Leben.

Nun habe ich erwähnt, daß die Farbe "rot" sehr eng mit Esau verknüpft ist. Der Grund dafür ist, daß Esau mit dem Schwert gelebt hat. Er war ein gewalttätiger Mann. Ich möchte Euch die folgenden Beispiele aus der Schrift geben. In 1. Mose 25:25 heißt es, daß als er geboren wurde Esau ganz rot war. Offenbar war er sehr haarig und seine Haare waren rot und daher nannten ihn seine Eltern "Edom". Er wurde natürlich Esau genannt, aber sein anderer Name war Edom. Und wißt Ihr was "Edom" bedeutet? Es bedeutet "rot". Nicht nur das, wir können in 1. Mose 25:30 lesen, daß Esau sein Erstgeburtsrecht für ein paar rote Linsen verkauft hat. Weiterhin finden wir den Namen "Bozra", ein weiterer Name für Edom. Er bedeutet "reife Trauben". Sehr bedeutsam! Und wenn Ihr zu Jesaja 63:1-5 geht, werdet Ihr finden, daß beide Edom und Bozra in dem Zusammenhang mit den Leiden Christi und dem Treten der Weinkelter erwähnt werden und wie das Blut über seine Kleidung spritzte. Mit anderen Worten, die Farbe "rot" betont Blutvergießen. Und das genau war die Art von Mensch die Esau war. Und schließlich würde er seinem Bruder entgegenkommen und versuchen ihn zu vernichten.

Wenn wir nun in der Bibel und anderen Orten schauen wo die Edomiten auftauchen, werden wir einige Charaktereigenschaften von dem entdecken wie die Nachkommen von Esau waren. Ich will sie nur kurz erwähnen. Alle diese Charaktereigenschaften zeigen ein gefühlsbeherrschtes, gewalttätiges Volk. Zum Beispiel waren sie stolz und hochmütig. Sie waren grausam und rachsüchtig. Sie waren götzendienerisch und abergläubisch. Mit anderen Worten, sie waren in Spiritismus verwickelt. Sie waren Geschäftemacher, sie hatten viel mit Handel zu tun. Und die schlimmste Charaktereigenschaft war, daß sie Verräter ihrer eigenen Brüder, der Israeliten, waren.

Und so können wir einen Blick von dem erhaschen was dieser erste Sohn verkörpert. Er verkörpert Menschen die für die gegenwärtige Zeit leben ohne die Zukunft zu bedenken, die sich um ihr Geburtsrecht nichts scheren, noch darum Könige und Priester zu sein und ihr Leben mit dem des Messias verknüpft zu haben. Menschen die für den Augenblick leben, die nur für das Vergnügen leben, ohne darauf zu achten was in der Zukunft stattfinden wird.

Und natürlich kennt Ihr alle die Geschichte. Jakobs Mutter Rebekka sagte: 'Wir können nicht zulassen, daß Esau den Segen bekommt.' Und so hat sie diesen Plan geschmiedet in dem Jakob seinen Vater betrügt, denn Rebekka sagte: 'Wenn wir erlauben, daß Esau das Erstgeburtsrecht hat, dann wird es ein Unglück geben.' Übrigens, Esau hatte es ja schon verkauft. So hat Jakob ihm ja eigentlich nichts mehr weggenommen, was Esau nicht schon verkauft hatte. Aber die hinterhältigen Methoden denen er sich bediente, waren falsch und Jakob beging diese schreckliche Sünde und hat gelogen indem er seine Identität versteckt hat. Aber Gott hätte natürlich alles auf Seine Art und Weise hingebogen wenn Jakob und seine Mutter nur geduldig gewesen wären.

Übrigens dies zeigt, daß das Ende die Mittel nicht rechtfertigt. Ihr kennt den Ausdruck: 'Ende gut alles gut.' Keineswegs, nicht wenn man die falschen Methoden anwendet. Wißt Ihr, die Grundeinstellung ist falsch, also die Vorstellung, daß man etwas falsches tun kann so lange wie das was dabei herauskommt richtig ist. Ich nenne das die "Robin Hood Moral", weil es okay ist von den Reichen zu stehlen so lange man es den Armen gibt. Keineswegs! Gott hätte es gemäß Seines eignen Kalenders geschehen lassen können, aber Jakob und seine Mutter haben den Auslöser zu früh gedrückt und Jakob hat diese schreckliche Sünde begangen, die die Trennung zwischen ihm und seinem Vater, seiner Mutter und seinem Zuhause verursacht hat.

Als nun Esau von der Jagd zurück kam und seinem Vater das zubereitete Mahl brachte und sein Vater ihm sagte, daß er Jakob bereits gesegnet hat, da sehen wir wie Esau bittere Tränen weint. Laßt uns das mal in 1. Mose 27:34 lesen. Es heißt hier:

"Als Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde über die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch, mein Vater!"

Und in Vers 38 heißt es:

"Esau sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und weinte."

War er reumütig, hat es ihm leid getan? Es tat ihm Leid um die Folgen seiner Entscheidung, aber er tat ihm nicht Leid, daß er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Er war über die Folgen seiner Sünde traurig, aber nicht über die Sünde selber. Wißt Ihr, heute habe ich in meiner Sabbatschulklasse den Fall von Judas und Petrus erwähnt. Wißt Ihr, irgendwie ähneln sie sich. Beide haben Christus verraten, nicht wahr? Beide haben Ihn verraten. Beide haben das gemäß der Bibel bereut. Aber gab es dennoch einen Unterschied zwischen der Reue von Petrus und der von Judas? Judas bereute die Tatsache, daß sein Plan nach hinten los ging. Er bereute, daß die Dinge nicht so geklappt hatten, wie er wollte. Übrigens, er wollte, daß Jesus Vergeltung übt, entflieht und sich auf den Thron setzt. Mit anderen Worten, er wollte Jesus dahin drängen sich selber zum König auszurufen. Und als das dann nicht geklappt hat, so sagt uns die Bibel, warf er das Geld hin und erhängte sich. Das ist die Art von Reue die Esau hatte. In der Tat finden wir dazu einen Bezug darauf im Buch an die Hebräer 12:14-17. Laßt uns diese Verse mal lesen. Es heißt hier:

"Jagt dem Frieden nach mit jedermann ..."

Übrigens, Esau war gerade das Gegenteil. Er hatte Krieg mit seinem Bruder und mit allen anderen auch.

"Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird, und seht darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume; ..."

Und gebt Acht was nun kommt.
"... daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden; daß nicht jemand sei ein Hurer oder Gottloser wie Esau, ..."

Wie wird er beschrieben? Als ein Hurer und ein was? Ein Gottloser.

"... der um der einen Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. Ihr wiß ja, daß er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen suchte."

Er hatte den Punkt überschritten wo es keine Rückkehr mehr gab. Was das betrifft finden wir in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 158 die folgenden Worte über die Reue von Esau.

"Sein Kummer entsprang aber nicht dem Schuldbewußtsein. Er suchte auch keine Versöhnung mit Gott, sondern grämte sich nur über die Folgen seiner Sünde, nicht über sie selbst."

Anders ausgedrückt, es tat ihm Leid, daß er die falsche Entscheidung getroffen hatte, was das Ergebnis betraf, aber nicht, daß die Entscheidung selber verkehrt war. Das war falsche Reue.

Nun ist es interessant zu sehen, daß dieser niederträchtige, gotteslästerliche, unzüchtige, gewalttätige, götzendienerische, hochmütige Mensch, der für den gegenwärtigen Moment lebte, für hier und jetzt, vielmehr als für die schöne Ewigkeit, als er sah, daß Jakob sein Erstgeburtsrecht wegnahm, sagte er sich: 'Das werde ich ihm heimzahlen und ihn umbringen.' Übrigens, habt Ihr gesehen, daß dies eine Auseinandersetzung zwischen Brüdern ist? Es ist kein Außenstehender gegen einen vom inneren Kreis. Beide sind Brüder. Finden wir das wiederholt in 1. Mose? Gewiß finden wir das. Kain und Abel waren Brüder. Dann Joseph und seine Brüder. Isaak und Ismael waren Brüder. Und jedes Mal wollte der ältere Bruder was mit dem jüngeren machen? Er wollte ihn umbringen. Nun möchte ich, daß Ihr beachtet was in 1. Mose 27:41 steht.

"Und Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald kommen, daß man um meinen Vater Leid tragen muß; dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen."

Und so spricht er von Anfang an das Todesurteil über seinen Bruder Jakob aus. Als Ergebnis seiner Sünde mußte Jakob von Zuhause fliehen, das war der Rat seiner Mutter. Nun mußte er wegen seiner Sünde sein glückliches Zuhause verlassen und in ein fernes Land ziehen. Und als er so gewandert ist hat er zweifelsohne Tränen vergossen, weil er sein Zuhause aufgrund seiner Sünde verloren hatte. Laßt uns dazu den Vers 43 lesen. 1. Mose 27:43.

"Und nun höre auf mich, mein Sohn: Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran."

Und nun möchte ich, daß Ihr etwas seht was von entscheidender Wichtigkeit in dieser Geschichte ist. Während Jakob zum Hause Laban wandert gibt Gott ihm einen Traum, denn zu diesem Zeitpunkt fühlt sich Jakob, als ob Gott ihn wegen seiner Sünde verlassen hat und daß Er ihm nicht vergeben kann was er getan hat. Er flieht also von Zuhause und er ist gequält und fragt sich: 'Hat Gott mich verlassen?' Aber als er sich zum Schlaf niederlegt und er seinen Kopf auf ein paar Steine gelegt hat, gibt Gott ihm einen Traum. In 1. Mose 28:12-15 heißt es dann wie folgt:

"Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, ..."

Gott sagt damit: 'Sieh, Du bist nicht von Mir wegen Deiner Sünde getrennt.' Und an diesem Punkt war Jakob bußfertig. Er rief zum Herrn um Vergebung und dieser sagte:

"... Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. ..."

Hat Gott ihm versprochen ihn in das Land zurückzubringen? So ist es.

"... Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. ..."

Seht Ihr die gleichen Verheißungen die Gott Abraham gegeben hat? Er sagt: 'Zuerst einmal das Land, Du wirst das Land bekommen. Zweiten wirst Du eine unzählige Nachkommenschaft haben die in diesem Land leben wird. Und drittens werden alle Deine Nachkommen gesegnet werden.' Und dann gibt es doch noch eine vierte Verheißung. Vers 15:

"... Und siehe, Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn Ich will dich nicht verlassen, bis Ich alles tue, was Ich dir zugesagt habe.

Hatte Gott Jakob bestimmte Verheißungen gegeben? Ja, hat Er gemacht. Er hat gesagt: 'Du hast gesündigt, aber Du bist nicht verlassen. Ich verspreche Dir, daß Du eines Tages das Land haben wirst und eine unzählbare Nachkommenschaft, den Segen und Ich werde Dich behüten und Dich von den Mächten Deiner Feinde fern halten.' Jakob konnte diese Verheißungen als bare Münze nehmen und er brauchte sie später noch in dieser Geschichte. Er wird Gott an diese Verheißungen erinnern als er sein Zuhause verlassen hat.

So seht Ihr also, daß er wegen seiner Sünde sein glückliches Zuhause verlassen mußte, aber Gott hat ihm das Versprechen gegeben als Er zu ihm sagte: 'Du wirst zurückkommen. Ich habe Dich nicht verlassen.'

Und die Leiter hat natürlich wen dargestellt? Jesus Christus. Durch wen werden die Segnungen erlangt werden? Nicht nur allein das Land Kanaan aber die ganze Erde? Durch wen wird es ein Heer von geretteten Menschen geben die gemäß Offenbarung 7 niemand zählen kann? Durch wen wird die ganze Menschheit gesegnet werden wenn der Fluch fort ist? Es wird einst keinen Fluch mehr geben. Und wer wird Sein von Volk von seinen Feinden befreien? Es waren weder Jakob, Abraham, noch Isaak. Es war eine Prophezeiung darüber, was Jesus auf einer weltweiten Ebene tun würde. Und dann verließ Jakob sein Zuhause. Er hatte diese Verheißungen als er sein Zuhause verließ, indem Gott sagte: 'Ich werde Dich zurückbringen. Eines Tages wirst Du zurückkehren.' Und dann landete er im Haus von Laban. Es gibt in der Bibel keine Figur die satanischer ist als Laban. Wenn Ihr über seinen Charakter lest, ist es genauso, als ob Ihr über den Teufel etwas lesen würdet.

Ich möchte nun ein paar Dinge über Laban erzählen. Er war ein Heuchler. Er täuschte Liebe für seine Töchter vor als Jakob weggegangen war. Ihm waren seine Töchter so was von egal. Er war ein Lügner, ein Betrüger, ein Ankläger, ein Dieb. Alle Charaktereigenschaften die in der Bibel als die des Teufels erwähnt werden.

Mit anderen Worten, Jakob landet im Haushalt eines Typs der geradezu den Charakter wie der Teufel hat und was macht er mit dem Leben von Jakob? Er macht es elend und erbärmlich während dieser von Zuhause weg ist. Laßt uns mal dazu 1. Mose 31:6+7 anschauen.

"Und ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient habe. Und er hat mich getäuscht und zehnmal meinen Lohn verändert; aber Gott hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte."

Und nun schaut Euch den nächsten Abschnitt in 1. Mose 31:26-28 über seine Töchter an.

"Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie im Krieg gefangen wären? Warum bist du heimlich geflohen und hast mich hintergangen und hast mir es nicht angesagt, daß ich dich geleitet hätte mit Freuden, mit Liedern, mit Pauken und Harfen? ..."

Ja, klar!

"... Und hast mich nicht einmal lassen meine Enkel und Töchter küssen? Nun, du hast töricht getan. ..."

Was für ein Heuchler! Es drehte sich doch bei ihm nur um die Erscheinung. Und nun beachtet die Unehrlichkeit dieses selbstsüchtigen Mannes der Jakobs Leben so schwer gemacht hat.

Übrigens, war diese Erfahrung in Labans Haus für Jakob nützlich? Hat er gelernt fleißig zu sein? Hat er gelernt sich noch mehr auf den Herrn zu verlassen? Das hat er gewiß getan. So war es also keine verschwendete Zeit im Haus von diesem hinterhältigen, selbstsüchtigen Menschen zu leben. Es war ihm eigentlich hilfreich um sein Unterscheidungsvermögen und seine Arbeitsmoral eifrig zu schärfen. Seht was in 1. Mose 31:41+42 steht:

"So habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn zehnmal verändert. ..."

Jedes Mal als er Erfolg gehabt hat, hat Laban gesagt: 'Nun reduzieren wir Dein Gehalt ein wenig.' Irgendwie hört sich das in dieser Welt bekannt an.

"... Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der Schrecken Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich leer ziehen lassen."

Und so verbringt Jakob zwanzig Jahre in dem Haus dieses teuflischen Wesens. Aber am Ende der zwanzig Jahre beschließt Jakob nach Kanaan zurück zu kehren und hier wird die Geschichte nun sehr interessant und wenn Ihr nicht auch noch den nächsten Vortrag hört, dann bekommt Ihr nur die Hälfte der Geschichte mit, weil wir jetzt nur Jakob und Esau besprechen werden, Ihre Charaktere und wie Jakob sein Zuhause verlassen mußte, wie er im Haus des Feindes gelandet ist und so weiter. Wir werden die Geschehnisse nur kurz streifen die sich kurz bevor Jakob in das Land Kanaan zurückkehrt, das er wegen Seiner Sünde verloren hatte, zugetragen haben. In 1. Mose 32:6 finden wir die Geschichte von Esau, der immer noch vorhatte seinen Bruder zu vernichten, weil dieser das Erstgeburtsrecht hatte, weil nun sein Bruder König und Priester und der Stammvater des Messias sein würde. Nun kommt er Jakob entgegen mit der Absicht ihn und alle die bei ihm sind zu töten. In 1. Mose 32:7+8 finden wir diese Worte:

"Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann. Da fürchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange."

Als nun sein Bruder kam, der nur in Bezug auf dieses Leben lebte, sich also vorbereitete seinen eigenen Bruder zu vernichten, denjenigen der das Erstgeburtsrecht hatte, der die Verheißungen und die Segnungen des Bundes hatte. Nun kommt Esau und Jakob hat Angst und ist bekümmert. Er hat Angst, daß Gott ihn wegen der großen Sünde die er zwanzig Jahre zuvor begangen hatte, nicht beschützen oder sich um ihn kümmern kann. Hatte Gott ihm nicht schon gesagt, daß seine Sünde vergeben worden ist? Hatte Er ihm das nicht schon gesagt? Warum hatte Gott ihm dann überhaupt diesen Traum gegeben? Gott hat damit gesagt: 'Hör, Dir ist vergeben worden. Du wirst das Land zurück erhalten und eine große Nachkommenschaft dazu. Der Segen wird über Dich kommen. Ich werde Mich um Dich kümmern. Ich werde Dich behüten. Mach Dir keine Sorgen. Deine Feinde werden die Oberhand über Dich nicht haben.' Aber hier sehen wir wie Jakob Angst hat. Er sagt: 'Ich habe Angst, daß mein Bruder mit den 400 Mann, mich und meine Familie vernichten wird.' Und so schüttet Jakob sein Herz vor Gott im Gebet aus, der Gott mit der durch den Traum zu ihm gesprochen hatte. Wir sehen das in 1. Mose 32:9-12.

"Weiter sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und zu deiner Verwandtschaft, Ich will dir wohltun –, ich bin zu gering ..."

Habt Ihr bemerkt was seine Einstellung ist? Was fühlt er? Ich möchte, daß Ihr Euch diese Einzelheiten merkt. Er fühlt seine völlige Unwürdigkeit.

"... ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die Du an Deinem Knechte getan hast. ..."

Mit anderen Worten: 'Ich habe kein Recht zu Dir zu beten, ich bin ein Sünder. Ich habe kein Recht Deinen Schutz zu beanspruchen. Nur weil ich mich an Deine Gnade lehne, wage ich es zu Dir zu kommen und Dich anzusprechen.' Weiter mit Vers 12

"... Errette mich von der Hand meines Bruders, ..."

Nicht weil es mein eigener Verdienst wäre, sondern wegen Deiner Gnade.

"... Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er komme und schlage mich, die Mutter samt den Kindern. Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht zählen kann."

Worauf beruft sich Jakob in dieser Zeit der Seelenqual, Ringen und Gebet? Er beruft sich auf Gottes Verheißungen. In seiner Unwürdigkeit stützt er sich auf Gottes Verheißungen. Vergeßt das nicht! Wißt Ihr, da gibt es einen interessanten Abschnitt im Buch "Der Große Kampf" und da heißt ein ganzes Kapitel "Die trübselige Zeit", also die Zeit der Trübsal Jakobs. Und alle Punkte die wir uns jetzt anschauen und auch das was wir im nächsten Vortrag noch ausführlicher studieren werden, finden wir in diesem Kapitel im Buch "Der Große Kampf". Mit anderen Worten, das was einst mit Jakob stattgefunden hat, wird am Ende der Zeit mit Gottes übrigem Volk geschehen wenn die Gottlosen der Erde kommen und Gottes Volk vom Angesicht der Erde auslöschen wollen.

Hier ist nun Jakob wie er im Gebet seine Unwürdigkeit vor Gott darbringt. Übrigens, die einzige Art und Weise auf die wir uns Gottes Thron nähern können ist in unserer Unwürdigkeit. Wir können an Gott keine Forderungen stellen. Wir sind Sünder, Er ist heilig. Wir können uns nur aufgrund der Gnade Gottes nähern und weil Gott versprochen hat, daß wir uns auf Seine Verheißungen beziehen können. Wenn Gott etwas verspricht, dann können wir uns drauf berufen, weil Gott niemals ein Versprechen gibt, das Er nicht erfüllen kann oder will.

Nun laßt uns 1. Mose 32 lesen und sehen, wie er seine Seele vor Gott ausschüttet und um Vergebung für die Sünde bittet die er zwanzig Jahre vorher begangen hatte. Als er darum flehte, daß Gott ihn beschützen möge, sehen wir wie sich ihm ein Mann nähert und anfängt mit ihm zu ringen. Es heißt hier in 1. Mose 32:24-26:

"Jakob aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. ..."

Das ist ein ziemlicher Ringkampf!

"... Und als er sah, daß er ihn nicht bezwingen konnte, ..."

Wer konnte wen nicht bezwingen? Der Mann konnte Jakob nicht bezwingen, denn es heißt weiter:

"... da rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, ..."

Wer hat das Gelenkt seiner Hüfte angerührt? Der Mann mit dem Jakob gekämpft hat. Meint Ihr, ob Jakob wahnsinnige Schmerzen hatte? Habt Ihr jemals eine ausgerenkte Hüfte oder Schulter gehabt?

Es wäre sehr einfach für diesen Mann gewesen ihn zu besiegen. Übrigens, wußte Jakob zu diesem Zeitpunkt, daß er nicht mit einem gewöhnlichen menschlichen Wesen gerungen hat? Oh, ja, das wußte er. Nur indem der andere ihm seine Hüfte ausgerenkt hat? Ja, denn er sagte sich: 'Hier ist mehr als man sehen kann.' Und doch trotz der Tatsache, daß er wahnsinnige Schmerzen hatte, ließ er ihn da los? Nein! In Vers 27 sagt dieses Wesen zu ihm:

"Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn. "

Wißt Ihr, daß Jakob zu diesem Zeitpunkt nicht fähig war, sich selber zu vergeben? Meine Lieben, müssen wir da eine Lektion über Vergebung lernen? Wißt Ihr, wenn wir eine Sünde begangen haben und sie danach bereuen und vor Gott bekennen, dann ist es oft so, daß wir uns selber nicht vergeben können. Wir bringen sie immer wieder hoch und erinnern uns an sie. Ich hatte mal ein Gemeindemitglied und sie kam zu mir und sagte:

"Pastor Bohr, ich habe da diese Sünde und ich fühle nicht, daß Gott mir vergeben hat."

Ich sagte: "Oh, tatsächlich? Hast Du sie bereut?" -

"Ja." sagte sie.

"Hast Du sie bekannt?" -

"Ja." sagte sie wieder. Dann sagte ich:

"Wenn Du bereust und bekennst, so sagt die Bibel, in 1. Johannes 1:9

"So ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."

Dir ist also vergeben worden." Sagte ich dann. Darauf sagte sie:

"Aber Pastor, ich fühle mich nicht danach, daß mir vergeben worden ist."

Dann sagte ich ihr:

"Hör, Gefühle habe nichts damit zu tun. Du glaubst nicht, daß Dir vergeben worden weil Du es fühlst, sondern weil Gott es so gesagt hat. Wenn Gott sagt:

"Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."

Dann kannst Du das für bare Münze nehmen, nicht weil Du es fühlst, sondern weil Gott es so sagt. Wir müssen lernen durch das zu leben was Gott sagt, nicht durch unsere Gefühle, durch jedes Wort das aus dem Munde Gottes geht."

Und so sagt der Engel also: 'Laß mich gehen.' Und Jakob antwortet. 'Auf keinen Fall, bis ich die Gewißheit habe daß mir vergeben worden ist und daß Du mich und meine Familie vor dem Feind der kommt beschützen kannst.' Und seht wie es in 1. Mose 32:28 weiter heißt.

"Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. ..."

Übrigens, der Name "Jakob" bedeutet "Verdränger". Wußtet Ihr, daß Jakob eigentlich schon im Mutterleib versucht hatte seinen Bruder zu verdrängen? Es heißt, daß er ihn an der Ferse festgehalten hat weil er versuchte Esau zurück zu ziehen, damit er zuerst geboren werden würde. Und dann hat er natürlich seinen Bruder verdrängt indem er ihm das Erstgeburtsrecht nahm. Aber hat sich der Charakter von Jakob verändert? Ja, hat er. Er war ein bußfertiger Mann der sich auf die Verheißungen Gottes stützte und durch seine Erfahrung demütig wurde indem er zwanzig Jahre lang im Haus des Feindes gelernt hat. Und so heißt es weiter in Kapitel 32:28

"... Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; ..."

Der Name Israel bedeutet: "Fürst Gottes".

"... denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen."

Mit wem hat Jakob gekämpft? Dieser Mann war kein geringerer als der Erzengel Michael. Jetzt fragt Ihr Euch: 'Woher weißt Du das?' Geht mit mir zum Buch Hosea 12, hier kommt es ganz deutlich durch. 1. Mose sagt, daß er ein Mann war. Hosea erklärt wer dieser Mann war. Es heißt hier in Hosea 12:4+5, und die Rede ist von Jakob:

"Er hat schon im Mutterleibe seinen Bruder betrogen und im Mannesalter mit Gott gekämpft...."

Mit wem hat er gekämpft? Mit Gott.

"... Er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und bat ihn."

Von wem hat er etwas erbeten? Von dem Engel. Habt Ihr das mitbekommen? Es heißt, daß er mit Gott gekämpft hat und dann steht hier aber, daß er mit wem kämpfte? Mit dem Engel und dann hat er ihn um eine Gunst gebeten. Diesen Engel also. Wer ist dieser Engel? Dieser Engel ist Jesus.

Übrigens, werden wir in unserem nächsten Vortrag sehen, daß als Nebukadnezar vier Männer im Feuerofen gesehen hat er sagte:

"Ich sehe aber vier Männer ... und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter."
(Daniel 3:25)

Dann sagt er gleich darauf, daß Gott seinen Engel gesandt hat, um Seine Knechte zu erretten.
(Daniel 3:25) So, wer ist dieser Engel? Der Engel ist der Sohn Gottes. Dies ist Michael, der Erzengel, Christus in Seinem Zustand, bevor Er in diese Welt geboren worden ist. Mit wem hat Jakob also gerungen? Er hat mit Jesus gerungen. Übrigens, wird sich diese Geschichte wiederholen? Ich möchte die Geschichte kurz betrachten um zu sehen ob sich dies nicht auch am Ende der Zeit mit Gottes Volk wiederholt. Wird es am Ende der Zeit zwei Gruppen geben die die Charaktere von Jakob und Esau aufweisen? So ist es. Die letzte Auseinandersetzung wird geistlich sein, Bruder gegen Bruder. Wird der Schwächere schließlich die Oberhand über den Stärkeren erlangen? So ist es? Das könnt Ihr zum Beispiel in Offenbarung 3:9 sehen, wo es heißt, daß die Synagoge von Satan, welches die Mächte der Welt sind, die Vorherrschaft haben und daß sie dann aber kommen und zu den Füßen derjenigen anbeten werden die Gott geliebt hat.

Hat Gott Seinen Nachfolgern versprochen, daß sie Könige und Priester sein werden? Offenbarung 1:5 sagt, daß Jesus uns zu Königen und Priestern gemacht hat. Sind wir somit die Erstgeborenen? So ist es. Haben wir eines Tages das Vorrecht mit dem Messias zusammen zu leben? So ist es. So ist also das Erstgeburtsrecht das Jakob gehört eigentlich unser Geburtsrecht in Christus. Dieses Recht eines Tages Könige und Priester zu sein und mit dem Messias zusammen zu leben der uns dieses Geburtsrecht gegeben hat. Werden diejenigen die den Charakter von Esau haben am Ende der Zeit Gottes heilige Gebote verachten? Werden sie es als ein Joch der Knechtschaft betrachten? Werden sie in dieser Welt leben als ob es keine andere Welt geben würde, für die gegenwärtigen Vergnügen dieses Lebens und ihr ewiges Geburtsrecht als Könige und Priester und das Vorrecht für immer mit dem Messias zusammen zu leben, für eine "Schüssel Linsengericht" sozusagen "verkaufen"? Und das nur für die vorübergehenden, momentanen Vergnügen, den Dingen in diesem Leben? So ist es. Übrigens, haben wir unser Zuhause als Folge der Sünde verloren? Ja, Eden. Hat Gott Adam und Eva an genau dem Tag als sie sündigten versprochen, daß Eden wieder hergestellt werden würde? Hat Er ihnen eine messianische Prophezeiung gegeben? So ist es. In 1. Mose 3:15 sagte Er: 'Ich werde einen Samen in die Welt senden und Er wird mit der Schlange kämpfen und den Kopf der Schlange zertreten und dann werdet Ihr wiederhergestellt werden.' So haben also Gottes Kinder eine messianische Weissagung empfangen, einen Hoffnungsschimmer, genauso wie Jakob als er von Zuhause fliehen mußte.

Wo sind wir gelandet als wir unser Zuhause in Eden verlassen haben? In wessen Haus? In Labans Haus sozusagen. Was für eine Art von Wesen ist Satan? Ist er wie Laban? Das ist er ganz gewiß. Ist er hinterhältig? Ist er ein Betrüger? Ist er ein Lügner? Ist er selbstsüchtig? Hat er alle diese Eigenschaften? Wird er es so aussehen lassen als ob er Euch Gutes tut, wenn er es in Wirklichkeit für sich selber macht? Er ist genauso wie Laban. Will er, daß wir ihm für immer zu seinem eigenen Nutzen dienen? Ja. Anders ausgedrückt, wir sind in Labans Haus gelandet. Ist es ein Segen dort zu sein, nun, in einem gewissen Sinn? Was möchte Gott von uns, daß wir tun sollen während wir in Labans Haus sind? Jesus hat gesagt: 'Arbeitet hart, seid beschäftigt bis Ich komme und haltet Eure Augen offen für möglichen Betrug und erlaubt Laban nicht die Oberhand über Euch zu erlangen und seid versichert, daß Gott Euch segnet und Er Euch erhalten wird wie Er es mit Jakob getan hat und das sogar in dem hinterhältigen Haushalt von Laban.'

Wird Gottes Volk durch eine bittere Zeit der Trübsal gehen, kurz bevor es zu seinem Zuhause zurückkehrt das es verloren hat? So ist es. Dies wird "die Zeit der Trübsal Jakobs" genannt und wird in Daniel 12:1 erwähnt. Wir werden diese Zeit der Trübsal studieren. Es ist eine erstaunliche Geschichte, sie ist so hochgradig biblisch. Falls Ihr Euch gewundert habt woher Ellen White ihre Information bekommen hat als sie das Kapitel im "Großen Kampf" behandelt hat, dann müßt Ihr zum nächsten Vortrag kommen, denn wir werden das in allen Einzelheiten studieren. Die Erfüllungen finden wir in Daniel 11:44 wo die Kräfte der Erde ausziehen und darauf aus sind Gottes Volk am Ende der Zeit zu vernichten.

"Es werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden, und er wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben."

Und dann heißt es, daß zu der Zeit Michael aufstehen wird. Das ist der Engel. Daniel 12:1

"Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen."

Diese Geschichte wird sich wiederholen. Worauf wird sich Gottes Volk in dieser Zeit der äußersten Not stützen? Werden sie demütig zu Gott sagen: 'Wir verlassen und auf Deine Gnade, wir verlassen und auf Deine Verheißungen.' ? So ist es. Und wird es das einzige sein, was das Volk Gottes aufrechterhalten wird, wenn die Mächte der Erde in der Absicht kommen werden, um es zu zerstören? Ja, wird es. Übrigens, wußtet Ihr daß Gottes Volk in der Zeit der Trübsal ringen wird? Es wird mit Jesus geistig im Gebet ringen, denn am Ende werden wir es mit weltweiten Ereignissen zu tun haben.

Diese kleine Erfahrung die Jakob in Miniaturausführung damals gemacht hat, veranschaulicht in Wirklichkeit weltweite Ereignisse und geistliche Themen. Es ist nicht länger der buchstäbliche Israel und der buchstäbliche Esau. Es ist das geistliche Israel und Menschen die den Charakter von Esau haben. Übrigens, wußtet Ihr, wenn Gottes Volk schließlich siegen wird, daß es in Offenbarung 3:12 heißt, daß sie einen neuen Namen bekommen werden?

Diejenigen die überwinden werden was erhalten? Einen neuen Namen. Nun möchte ich Euch was fragen: Wird Gottes Volk wieder in das Land zurückkehren das Gott ihnen verheißen hat? So ist es. Die Sanftmütigen werden das Land erben. Wird Gottes Volk in einem Land sein wo es niemals mehr einen Fluch geben wird? Offenbarung 22:3 sagt, daß der Fluch fort ist. Alles wird Segen sein. War das eine der Verheißungen die Gott Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat? Wird Gottes Volk von seinen Feinden befreit und es nun sicher im Königreich sein? So ist es. Und wird Gottes Volk eine riesige Menschenmenge sein die niemand zählen kann? Gemäß Offenbarung 7, ja. Alle diese Verheißungen, auf die sich Gottes Volk während der Zeit der Trübsal stützt, werden sich schließlich auf einer weltweiten Ebene mit Gottes Volk erfüllen.

Bevor ich nun zum Ende komme, möchte ich Euch eine Frage stellen. Leben wir für diese gegenwärtige Zeit? Leben wir für das hier und jetzt, anstatt auf die wunderbare Zukunft zu schauen? Die Häuser die wir kaufen und die Autos die wir fahren. Das Geld das wir in der Bank horten während Gottes Werk dahin schmachtet? Die luxuriöse Kleidung die wir tragen. Die teuren Spielzeuge die wir kaufen. Sagt uns das vielleicht, daß wir auf das hier und jetzt schauen anstatt auf die wunderbare Zukunft? Verkaufen wir unser Erstgeburtsrecht für diese zeitlichen, gegenwärtigen Vergnügen? Könnte mir das passieren? Natürlich. Seht was der Apostel Paulus in 2. Korinther 4:17+18 sagt:

"Denn unsere Bedrängnis, die zeitlich ..."

Unsere Bedrängnis ist nur zeitlich, sie geht vorüber.

"... und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, ..."

Unsere gegenwärtige Bedrängnis ist leicht und gering, verglichen mit der Herrlichkeit die kommen wird.

"... uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.

Worauf sehen wir? Nicht auf das was man sehen kann, aber auf das was man nicht sehen kann.

"... Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; ..."

Das sind unsere Häuser, unsere Autos, unser Geld unsere Kleidung unsere "Spielzeuge", was auch immer. Es heißt:

"... was aber unsichtbar ist, das ist ewig."

Eine letzte Geschichte. In Hebräer 11 finden wir die Geschichte von Mose. Ihr wißt, daß Mose in der Reihe stand der nächste Pharao von Ägypten zu werden und Gott sagte zu ihm: 'Ich möchte, daß Du mit einem rebellischen Volk in die Wüste ziehst, das Dich immer bemängeln wird. Es wird heiß dort sein und es wird Schlangen geben. Sie werden Dich dafür steinigen wollen. Anstatt daß Du der nächste Pharao von Ägypten wirst, und all den Ruhm und die Macht besitzt, möchte Ich, daß Du wählst mit diesem Volk in die Wüste zu ziehen.' Hättet Ihr das gewählt? Gute Frage. Lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach, nicht wahr? Das ist die Lebenseinstellung von vielen Menschen. Aber es heißt in Hebräer 11, daß Mose die Bedrängnis mit dem Volk Gottes vorgezogen hat anstatt die vergänglichen, zeitlichen Vergnügen der Sünde zu haben. Er wurde in der Tat von dem erhalten der unsichtbar ist. Hebräer 11:24-27. Es heißt hier:

"Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharao gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen mißhandelt werden als eine Zeit lang den Genuß der Sünde haben, und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung. Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er Ihn."

Möge das die Erfahrung von uns allen sein.



Übersetzung - Manuela Sahm - Januar 2017 ©

Stephen Bohr - "Den Code von 1. Mose knacken" - (48) Ewiger Verlust für einen Teller Linsen

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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