Ist
alles, was in der Bibel drin steht buchstäblich zu nehmen oder hat
es auch symbolischen oder prophetischen Wert? Wie symbolträchtig ist
die Geschichte in der es u.a. um einen Teller Linsen geht? War das
nur eine uralte Geschichte von vielen die in der Bibel steht, oder
steckt noch mehr dahinter als man vermuten mag?
Laßt
uns beten. Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir so sehr für das
wunderbare Vorrecht an Deinem heiligen Sabbat in Deine Gegenwart zu
kommen. Vater wir wissen, daß dies Vorrecht einmal zu Ende gehen
wird, früher als später, aber wir danken Dir, daß wir uns noch
frei versammeln können um Dein Wort zu öffnen und es zu studieren.
Wir bitten Dich nun, wenn wir die Geschichte von Jakob und Esau
studieren, daß Dein Heiliger Geist uns helfen möge diese Lektionen
zu lernen, die uns in unserem persönlichen Wandel mit Jesus helfen.
Wir danken Dir, daß Du unser Gebet hörst, denn wir bitten dies in
dem wertvollen Namen Deines geliebten Sohnes, Jesus, Amen.
Im Verlauf dieses
Seminars haben wir die Geschichten von 1. Mose studiert, die ein
prophetisches Ausmaß haben. Und unser zentraler Vers dieser
Vortragsreihe war 1. Mose 3:15, der berühmte Text der von dem Krieg
zwischen der Schlange und der Frau spricht und zwischen dem Samen der
Schlange und Samen der Frau. Nun habt Ihr vielleicht bemerkt, daß
das Buch 1. Mose eine Serie von Paaren hat. Da sind die Schlange und
die Frau, der Same der Schlange und der Same der Frau. Dann sind da
Kain und Abel. Die Söhne Gottes und die Töchter der Menschen. Isaak
und Ismael, Jakob und Esau, Joseph und seine Brüder. Grundlegend ist
das Buch 1. Mose eine Verstärkung von 1. Mose 3:15. Die Geschichte
von Jakob und Esau ist eigentlich ein Mikrokosmos, oder eine "kleine
Welt", die die Themen in der
großen Auseinandersetzung von Gut und Böse auf dem Planeten Erde
veranschaulicht. Ich möchte, daß wir uns einmal anschauen wie diese
Auseinandersetzung in 1. Mose 25:22+23 eingeleitet wird.
Wißt Ihr, in
dieser Geschichte geht es um mehr als nur um Jakob und Esau. Sie
haben symbolischen Stellenwert. Sie stellen zwei weltweite Gruppen am
Ende der Zeit dar. Ihre Charaktere stellen die Charaktere der zwei
Klassen von Menschen dar, die es am Ende der Zeit geben wird und wir
können uns das ganz von Anfang der Geschichte anschauen, vom Moment
ihrer Geburt. Laßt uns nun 1. Mose 25:22+23 lesen. Es heißt hier:
"Und
die Kinder stießen sich miteinander in ihrem Leib."
Gab es da schon
eine große Auseinandersetzung im Mutterleib? So ist es.
"Da
sprach sie: Wenn es so ist, warum geschieht mir das? Und sie ging
hin, den HERRN zu befragen. Und der HERR sprach zu ihr: Zwei Völker
sind in deinem Leibe, und zweierlei Volk wird sich scheiden aus
deinem Schoß; und ein Volk wird dem anderen überlegen sein, und der
Ältere wird dem Jüngeren dienen."
Nun sehen wir
ganz deutlich von Anfang an, daß der Starke verlieren und der
Schwache in diesem Kampf oder in dieser Auseinandersetzung gewinnen
wird. Wir werden ein bißchen später in der Geschichte sehen, daß
Jakob sich das Erstgeburtsrecht angeeignet, wohingegen Esau, dem es
ursprünglich gehörte, es verloren hat. Übrigens, Jesus hat das
gleiche Prinzip ausgedrückt als Er in Matthäus 20:16 sagte:
"So
werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein."
Anders
ausgedrückt, in diesem Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen
Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, werden diejenigen die stark
erscheinen die Verlierer sein und diejenigen die schwach erscheinen
werden die Gewinner sein. Nun möchte ich, daß Ihr den Unterschied
zwischen den Charakteren von Jakob und Esau in 1. Mose 25:27 seht.
Hier wird uns gesagt:
"Und
als nun die Knaben groß wurden, wurde Esau ein Jäger und streifte
auf dem Felde umher,..."
Mit anderen
Worten, er wurde durch seine Erfahrungen gehärtet. Unser zweites
Lehrbuch, "Patriarchen und
Propheten" sagt, daß er es
liebte zu jagen und als er zurück kam würde er seinem Vater alle
seine Begegnungen mit den wilden Tieren erzählen und alle wilden
Erfahrungen die er gemacht hat, als er draußen auf dem Feld war. Er
war eine Art stürmischer Mensch. Aber seht dagegen Jakob an. Es
heißt hier von ihm:
"...
Jakob aber war ein ruhiger Mann und blieb bei den Zelten."
Ein ruhiger Mann
und der andere ein wilder, aufbrausender Mensch. Zwei verschiedene
Charaktere. In dem Buch "Geschichte
der Erlösung" auf Seite 91
finden wir diese sehr bedeutungsvollen Worte:
"Jakob
und Esau verkörpern zwei Klassen: Jakob die Gerechten und Esau die
Gottlosen."
Nun dreht sich
die ganze Auseinandersetzung in der Geschichte von Jakob und Esau um
das Thema des Erstgeburtsrechts.
Derjenige der zuerst geboren wurde, hatte gewisse Aufgaben,
Verpflichtungen und Vorrechte. Das waren also drei Dinge.
- Erstens: Er würde der Leiter des Haushalts seines Vaters sein, nachdem dieser verstorben war.
- Zweitens: Er würde der Priester sein. Das heißt, er würde der geistliche Leiter der Familie werden.
- Drittens: Er hätte das Vorrecht der Vorfahre des Messias sein.
Drei große
Vorrechte: Seinem Haus vorstehen gemäß des Willen Gottes, seinen
Haushalt geistlich führen und das Vorrecht haben, vielleicht den
Messias von seiner Ahnenreihe in die Welt zu bringen. Nun laßt uns
von dem einen Tag lesen als Esau vom Feld nach Hause kam und am
"Verhungern"
war, zumindest seiner Auffassung nach. 1. Mose 25:29-34. Es heißt
hier:
"Und
Jakob kochte ein Gericht. ..."
Offenbar war er
ein guter Koch, nachdem was hier steht. Man könnte das erwarten,
denn er war sozusagen ein "Hausmann".
Anders ausgedrückt, er war fügsam. Er erfreute sich daran bei
seiner Mutter zu sein. Und dann hat er natürlich auch die Kochkünste
von seiner Mutter gelernt. Und so kocht Jakob nun den Eintopf.
"Da
kam Esau vom Feld und war müde und sprach zu Jakob: Laß mich
schnell von dem Roten essen, dem Roten da; denn ich bin müde. Daher
heißt er Edom. ..."
Übrigens, der
Name "Edom"
bedeutet "rot".
Wir werden gleich mal herausfinden, daß alles was mit Esau zu tun
hat rot
ist und dafür gibt es einen ganz bestimmten Grund. Und Jakob erkennt
den Augenblick der günstigen Gelegenheit.
"Aber
Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt."
Nun, wenn Esau
mit dem Herrn in Einklang gewesen wäre, was hätte er da gesagt?
'Keineswegs! Ich verhungere lieber
als das Vorrecht zu verlieren meine Familie in der Furcht des Herrn
zu führen, ein geistlicher Leiter, ein Oberhaupt zu sein und das
Vorrecht zu haben den Messias aus meiner Ahnenreihe in diese Welt zu
bringen. Ich kann meine geistlichen Vorrechte nicht verkaufen.'
Aber seht was für eine Art von Mensch Esau war.
"Aber
Jakob sprach: Verkaufe mir zuvor deine Erstgeburt. Esau antwortete:
Siehe, ich muß doch sterben; ..."
Natürlich war
das überspitzt, das war eine Übertreibung.
"...
Esau antwortete: Siehe, ich muß doch sterben; was soll mir da die
Erstgeburt? Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm
und verkaufte so Jakob seine Erstgeburt. Da gab ihm Jakob Brot und
das Linsengericht, und er aß und trank ..."
Und hört was nun
kommt.
"...
und stand auf und ging davon."
Er hat nicht
zweimal darüber nachgedacht.
"...
So verachtete Esau seine Erstgeburt."
Wißt Ihr, das
Problem mit Esau war, daß er auf die Vorrechte des Erstgeburtsrechts
schaute, aber er verstand die Verantwortung nicht die damit
einherging. Anders ausgedrückt, Esau wollte die Macht ohne den
notwendigen Charakter. Nun sagt Ellen White in "Patriarchen
und Propheten", unserem zweiten
Lehrbuch in diesem Seminar, das erste ist die Bibel, sie sagt also
folgendes auf Seite 155 über den Charakter von Esau:
"Aber
Esau hatte weder Neigung zur Frömmigkeit noch zum geistlichen Leben.
..."
Und nun hört was jetzt kommt:
"...
Die mit dem Erstgeburtsrecht verbundenen Bedingungen waren ihm ein
lästiger und geradezu verhaßter Zwang. ..."
Anders ausgedrückt, der Leiter des
Haushalts zu sein, der geistliche Führer zu sein und den Messias in
die Welt zu bringen, all daran hatte er kein Interesse. Er wollte die
Macht, die Herrschaft, ja, aber nicht die Verantwortung und die
Aufgaben. Sie sagt weiter:
"...
Esau empfand Gottes Gesetz, das die Bedingung des göttlichen Bundes
mit Abraham gewesen war, als ein Joch."
Wie hat er das Gesetz betrachtet, als
was? Als ein Joch.
"...
Mit seinem Hang zur Zügellosigkeit begehrte er nichts so sehr wie
die Freiheit, tun und lassen zu können, was er wollte. Für ihn
waren Macht und Reichtum, Gelage und Lustbarkeiten gleichbedeutend
mit einem glücklichen Leben. Er hat die Freiheit seines wilden,
umherschweifenden Lebens voll und ganz genossen."
Er glaubte, daß
Gottes Gesetz ein Joch der
Gefangenschaft war. Er wollte essen,
trinken und fröhlich sein. 'Denn
morgen ...', so sagte er sich: '…
werde ich sterben und das war's dann.'
Wir können einen flüchtigen Blick von dem erhaschen wie Esau war,
als er entschloß zu heiraten. Wißt Ihr, sein Vater sagte zu ihm:
'Wenn Du heiratest, dann heirate
keine Frau aus Kanaan, sondern von deiner eigenen Abstammung.'
Er war aufsässig
und seinem Vater ungehorsam, ebenso den Vorschriften Gottes, daß er
jemanden aus einem gläubigen Haus heiraten sollte. Doch er hatte
sich ungleich vereinigt und mit mehr als nur einer, würde ich mal
sagen. Und jetzt seht einmal was Esau da vor den Augen seines Vaters
getan hat. Das steht in 1. Mose 28:8+9.
"...
Esau aber sah, daß die Töchter Kanaans seinem Vater Isaak
mißfielen. Da ging er hin zu Ismael und nahm zu den Frauen, die er
bereits hatte, Mahalat, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die
Schwester Nebajots, zur Frau."
Und wenn Ihr zu
Kapitel 36 geht, dann werdet Ihr herausfinden, daß er vier Frauen
aus Kanaan vor den Augen seines Vaters geheiratet hat. Mit anderen
Worten, er war herausfordernd, ungehorsam dem Willen Gottes gegenüber
und dem seines Vaters. Er wollte keinerlei Einschränkungen. Er lebte
für sein gegenwärtiges Leben, ohne jegliche Rücksicht auf das
zukünftige Leben.
Nun habe ich
erwähnt, daß die Farbe "rot"
sehr eng mit Esau verknüpft ist. Der Grund dafür ist, daß Esau mit
dem Schwert gelebt hat. Er war ein gewalttätiger Mann. Ich möchte
Euch die folgenden Beispiele aus der Schrift geben. In 1. Mose 25:25
heißt es, daß als er geboren wurde Esau ganz rot war. Offenbar war
er sehr haarig und seine Haare waren rot und daher nannten ihn seine
Eltern "Edom".
Er wurde natürlich Esau
genannt, aber sein anderer Name war Edom.
Und wißt Ihr was "Edom"
bedeutet? Es bedeutet "rot".
Nicht nur das, wir können in 1. Mose 25:30 lesen, daß Esau sein
Erstgeburtsrecht für ein paar rote
Linsen
verkauft hat. Weiterhin finden wir den Namen "Bozra",
ein weiterer Name für Edom.
Er bedeutet "reife Trauben".
Sehr bedeutsam! Und wenn Ihr zu Jesaja 63:1-5 geht, werdet Ihr
finden, daß beide Edom
und Bozra
in dem Zusammenhang mit den Leiden Christi und dem Treten
der Weinkelter erwähnt werden und
wie das Blut über seine Kleidung spritzte. Mit anderen Worten, die
Farbe "rot"
betont Blutvergießen.
Und das genau war die Art von Mensch die Esau war. Und schließlich
würde er seinem Bruder entgegenkommen und versuchen ihn zu
vernichten.
Wenn wir nun in
der Bibel und anderen Orten schauen wo die Edomiten
auftauchen, werden wir einige Charaktereigenschaften von dem
entdecken wie die Nachkommen von Esau
waren. Ich will sie nur kurz erwähnen. Alle diese
Charaktereigenschaften zeigen ein gefühlsbeherrschtes, gewalttätiges
Volk. Zum Beispiel waren sie stolz und hochmütig. Sie waren grausam
und rachsüchtig. Sie waren götzendienerisch und abergläubisch. Mit
anderen Worten, sie waren in Spiritismus verwickelt. Sie waren
Geschäftemacher, sie hatten viel mit Handel zu tun. Und die
schlimmste Charaktereigenschaft war, daß sie Verräter ihrer eigenen
Brüder, der Israeliten, waren.
Und so können
wir einen Blick von dem erhaschen was dieser erste Sohn verkörpert.
Er verkörpert Menschen die für die gegenwärtige Zeit leben ohne
die Zukunft zu bedenken, die sich um ihr Geburtsrecht nichts scheren,
noch darum Könige und Priester zu sein und ihr Leben mit dem des
Messias verknüpft zu haben. Menschen die für den Augenblick leben,
die nur für das Vergnügen leben, ohne darauf zu achten was in der
Zukunft stattfinden wird.
Und natürlich
kennt Ihr alle die Geschichte. Jakobs Mutter Rebekka sagte: 'Wir
können nicht zulassen, daß Esau den Segen bekommt.'
Und so hat sie diesen Plan geschmiedet in dem Jakob seinen Vater
betrügt, denn Rebekka sagte: 'Wenn
wir erlauben, daß Esau das Erstgeburtsrecht hat, dann wird es ein
Unglück geben.' Übrigens, Esau
hatte es ja schon verkauft. So hat Jakob ihm ja eigentlich nichts
mehr weggenommen, was Esau nicht schon verkauft hatte. Aber die
hinterhältigen Methoden denen er sich bediente, waren falsch und
Jakob beging diese schreckliche Sünde und hat gelogen indem er seine
Identität versteckt hat. Aber Gott hätte natürlich alles auf Seine
Art und Weise hingebogen wenn Jakob und seine Mutter nur geduldig
gewesen wären.
Übrigens dies
zeigt, daß das Ende die Mittel nicht rechtfertigt. Ihr kennt den
Ausdruck: 'Ende gut alles gut.'
Keineswegs, nicht wenn man die falschen Methoden anwendet. Wißt Ihr,
die Grundeinstellung ist falsch, also die Vorstellung, daß man etwas
falsches tun kann so lange wie das was dabei herauskommt richtig ist.
Ich nenne das die "Robin Hood
Moral", weil es okay ist von
den Reichen zu stehlen so lange man es den Armen gibt. Keineswegs!
Gott hätte es gemäß Seines eignen Kalenders geschehen lassen
können, aber Jakob und seine Mutter haben den Auslöser zu früh
gedrückt und Jakob hat diese schreckliche Sünde begangen, die die
Trennung zwischen ihm und seinem Vater, seiner Mutter und seinem
Zuhause verursacht hat.
Als nun Esau von
der Jagd zurück kam und seinem Vater das zubereitete Mahl brachte
und sein Vater ihm sagte, daß er Jakob bereits gesegnet hat, da
sehen wir wie Esau bittere Tränen weint. Laßt uns das mal in 1.
Mose 27:34 lesen. Es heißt hier:
"Als
Esau diese Worte seines Vaters hörte, schrie er laut und wurde über
die Maßen sehr betrübt und sprach zu seinem Vater: Segne mich auch,
mein Vater!"
Und in Vers 38
heißt es:
"Esau
sprach zu seinem Vater: Hast du denn nur einen Segen, mein Vater?
Segne mich auch, mein Vater! Und er erhob seine Stimme und weinte."
War er reumütig,
hat es ihm leid getan? Es tat ihm Leid um die Folgen seiner
Entscheidung, aber er tat ihm nicht Leid, daß er die falsche
Entscheidung getroffen hatte. Er war über die Folgen seiner Sünde
traurig, aber nicht über die Sünde selber. Wißt Ihr, heute habe
ich in meiner Sabbatschulklasse den Fall von Judas und Petrus
erwähnt. Wißt Ihr, irgendwie ähneln sie sich. Beide haben Christus
verraten, nicht wahr? Beide haben Ihn verraten. Beide haben das gemäß
der Bibel bereut. Aber gab es dennoch einen Unterschied zwischen der
Reue von Petrus und der von Judas? Judas bereute die Tatsache, daß
sein Plan nach hinten los ging. Er bereute, daß die Dinge nicht so
geklappt hatten, wie er wollte. Übrigens, er wollte, daß Jesus
Vergeltung übt, entflieht und sich auf den Thron setzt. Mit anderen
Worten, er wollte Jesus dahin drängen sich selber zum König
auszurufen. Und als das dann nicht geklappt hat, so sagt uns die
Bibel, warf er das Geld hin und erhängte sich. Das ist die Art von
Reue die Esau hatte. In der Tat finden wir dazu einen Bezug darauf im
Buch an die Hebräer 12:14-17. Laßt uns diese Verse mal lesen. Es
heißt hier:
"Jagt
dem Frieden nach mit jedermann ..."
Übrigens, Esau
war gerade das Gegenteil. Er hatte Krieg mit seinem Bruder und mit
allen anderen auch.
"Jagt
dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand
den Herrn sehen wird, und seht darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade
versäume; ..."
Und gebt Acht was
nun kommt.
"...
daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte
und viele durch sie verunreinigt werden; daß nicht jemand sei ein
Hurer oder Gottloser wie Esau, ..."
Wie wird er
beschrieben? Als ein Hurer und ein was? Ein Gottloser.
"...
der um der einen Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. Ihr
wiß ja, daß er hernach, als er den Segen ererben wollte, verworfen
wurde, denn er fand keinen Raum zur Buße, obwohl er sie mit Tränen
suchte."
Er hatte den
Punkt überschritten wo es keine Rückkehr mehr gab. Was das betrifft
finden wir in "Patriarchen und
Propheten" auf Seite 158 die
folgenden Worte über die Reue von Esau.
"Sein
Kummer entsprang aber nicht dem Schuldbewußtsein. Er suchte auch
keine Versöhnung mit Gott, sondern grämte sich nur über die Folgen
seiner Sünde, nicht über sie selbst."
Anders
ausgedrückt, es tat ihm Leid, daß er die falsche Entscheidung
getroffen hatte, was das Ergebnis betraf, aber nicht, daß die
Entscheidung selber verkehrt war. Das war falsche Reue.
Nun ist es
interessant zu sehen, daß dieser niederträchtige,
gotteslästerliche, unzüchtige, gewalttätige, götzendienerische,
hochmütige Mensch, der für den gegenwärtigen Moment lebte, für
hier und jetzt, vielmehr als für die schöne Ewigkeit, als er sah,
daß Jakob sein Erstgeburtsrecht wegnahm, sagte er sich: 'Das
werde ich ihm heimzahlen und ihn umbringen.'
Übrigens, habt Ihr gesehen, daß dies eine Auseinandersetzung
zwischen Brüdern
ist? Es ist kein
Außenstehender gegen einen vom
inneren Kreis. Beide sind Brüder. Finden wir das wiederholt in 1.
Mose? Gewiß finden wir das. Kain und Abel waren Brüder. Dann Joseph
und seine Brüder. Isaak und Ismael waren Brüder. Und jedes Mal
wollte der ältere Bruder was mit dem jüngeren machen? Er wollte ihn
umbringen. Nun möchte ich, daß Ihr beachtet was in 1. Mose 27:41
steht.
"Und
Esau war Jakob gram um des Segens willen, mit dem ihn sein Vater
gesegnet hatte, und sprach in seinem Herzen: Es wird die Zeit bald
kommen, daß man um meinen Vater Leid tragen muß; dann will ich
meinen Bruder Jakob umbringen."
Und so spricht er
von Anfang an das Todesurteil über seinen Bruder Jakob aus. Als
Ergebnis seiner Sünde mußte Jakob von Zuhause fliehen, das war der
Rat seiner Mutter. Nun mußte er wegen seiner Sünde sein glückliches
Zuhause verlassen und in ein fernes Land ziehen. Und als er so
gewandert ist hat er zweifelsohne Tränen vergossen, weil er sein
Zuhause aufgrund seiner Sünde verloren hatte. Laßt uns dazu den
Vers 43 lesen. 1. Mose 27:43.
"Und
nun höre auf mich, mein Sohn: Mach dich auf und flieh zu meinem
Bruder Laban nach Haran."
Und nun möchte
ich, daß Ihr etwas seht was von entscheidender Wichtigkeit in dieser
Geschichte ist. Während Jakob zum Hause Laban wandert gibt Gott ihm
einen Traum, denn zu diesem Zeitpunkt fühlt sich Jakob, als ob Gott
ihn wegen seiner Sünde verlassen hat und daß Er ihm nicht vergeben
kann was er getan hat. Er flieht also von Zuhause und er ist gequält
und fragt sich: 'Hat Gott mich
verlassen?' Aber als er sich zum
Schlaf niederlegt und er seinen Kopf auf ein paar Steine gelegt hat,
gibt Gott ihm einen Traum. In 1. Mose 28:12-15 heißt es dann wie
folgt:
"Und
ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit
der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran
auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin
der HERR, ..."
Gott sagt damit:
'Sieh, Du bist nicht von Mir wegen
Deiner Sünde getrennt.' Und an
diesem Punkt war Jakob bußfertig. Er rief zum Herrn um Vergebung und
dieser sagte:
"...
Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott;
das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
..."
Hat Gott ihm
versprochen ihn in das Land zurückzubringen? So ist es.
"...
Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du
sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden,
und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf
Erden gesegnet werden. ..."
Seht Ihr die
gleichen Verheißungen die Gott Abraham gegeben hat? Er sagt: 'Zuerst
einmal das Land, Du wirst das Land bekommen. Zweiten wirst Du eine
unzählige Nachkommenschaft haben die in diesem Land leben wird. Und
drittens werden alle Deine Nachkommen gesegnet werden.'
Und dann gibt es doch noch eine vierte Verheißung. Vers 15:
"...
Und siehe, Ich bin mit dir und will dich behüten, wo
du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn Ich
will dich nicht verlassen, bis Ich alles tue, was Ich dir zugesagt
habe.
Hatte Gott Jakob
bestimmte Verheißungen gegeben? Ja, hat Er gemacht. Er hat gesagt:
'Du hast gesündigt, aber Du bist
nicht verlassen. Ich verspreche Dir, daß Du eines Tages das Land
haben wirst und eine unzählbare Nachkommenschaft, den Segen und Ich
werde Dich behüten und Dich von den Mächten Deiner Feinde fern
halten.' Jakob konnte diese
Verheißungen als bare Münze nehmen und er brauchte sie später noch
in dieser Geschichte. Er wird Gott an diese Verheißungen erinnern
als er sein Zuhause verlassen hat.
So seht Ihr also,
daß er wegen seiner Sünde sein glückliches Zuhause verlassen
mußte, aber Gott hat ihm das Versprechen gegeben als Er zu ihm
sagte: 'Du wirst zurückkommen. Ich
habe Dich nicht verlassen.'
Und die Leiter
hat natürlich wen dargestellt? Jesus Christus. Durch wen werden die
Segnungen erlangt werden? Nicht nur allein das Land Kanaan aber die
ganze Erde? Durch wen wird es ein Heer von geretteten Menschen geben
die gemäß Offenbarung 7 niemand zählen kann? Durch wen wird die
ganze Menschheit gesegnet werden wenn der Fluch fort ist? Es wird
einst keinen Fluch mehr geben. Und wer wird Sein von Volk von seinen
Feinden befreien? Es waren weder Jakob, Abraham, noch Isaak. Es war
eine Prophezeiung darüber, was Jesus auf einer weltweiten Ebene tun
würde. Und dann verließ Jakob sein Zuhause. Er hatte diese
Verheißungen als er sein Zuhause verließ, indem Gott sagte: 'Ich
werde Dich zurückbringen. Eines Tages wirst Du zurückkehren.'
Und dann landete er im Haus von Laban. Es gibt in der Bibel keine
Figur die satanischer ist als Laban. Wenn Ihr über seinen Charakter
lest, ist es genauso, als ob Ihr über den Teufel etwas lesen würdet.
Ich möchte nun
ein paar Dinge über Laban erzählen. Er war ein Heuchler. Er
täuschte Liebe für seine Töchter vor als Jakob weggegangen war.
Ihm waren seine Töchter so was von egal. Er war ein Lügner, ein
Betrüger, ein Ankläger, ein Dieb. Alle Charaktereigenschaften die
in der Bibel als die des Teufels erwähnt werden.
Mit anderen
Worten, Jakob landet im Haushalt eines Typs der geradezu den
Charakter wie der Teufel hat und was macht er mit dem Leben von
Jakob? Er macht es elend und erbärmlich während dieser von Zuhause
weg ist. Laßt uns mal dazu 1. Mose 31:6+7 anschauen.
"Und
ihr wißt, daß ich aus allen meinen Kräften eurem Vater gedient
habe. Und er hat mich getäuscht und zehnmal meinen Lohn verändert;
aber Gott hat ihm nicht gestattet, daß er mir Schaden täte."
Und nun schaut
Euch den nächsten Abschnitt in 1. Mose 31:26-28 über seine Töchter
an.
"Da
sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan, daß du mich getäuscht
hast und hast meine Töchter entführt, als wenn sie im Krieg
gefangen wären? Warum bist du heimlich geflohen und hast mich
hintergangen und hast mir es nicht angesagt, daß ich dich geleitet
hätte mit Freuden, mit Liedern, mit Pauken und Harfen? ..."
Ja, klar!
"...
Und hast mich nicht einmal lassen meine Enkel und Töchter küssen?
Nun, du hast töricht getan. ..."
Was für ein
Heuchler! Es drehte sich doch bei ihm nur um die Erscheinung. Und nun
beachtet die Unehrlichkeit dieses selbstsüchtigen Mannes der Jakobs
Leben so schwer gemacht hat.
Übrigens, war
diese Erfahrung in Labans Haus für Jakob nützlich? Hat er gelernt
fleißig zu sein? Hat er gelernt sich noch mehr auf den Herrn zu
verlassen? Das hat er gewiß getan. So war es also keine
verschwendete Zeit im Haus von diesem hinterhältigen,
selbstsüchtigen Menschen zu leben. Es war ihm eigentlich hilfreich
um sein Unterscheidungsvermögen und seine Arbeitsmoral eifrig zu
schärfen. Seht was in 1. Mose 31:41+42 steht:
"So
habe ich diese zwanzig Jahre in deinem Hause gedient, vierzehn um
deine Töchter und sechs um deine Herde, und du hast mir meinen Lohn
zehnmal verändert. ..."
Jedes Mal als er
Erfolg gehabt hat, hat Laban gesagt: 'Nun
reduzieren wir Dein Gehalt ein wenig.'
Irgendwie hört sich das in dieser Welt bekannt an.
"...
Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Abrahams und der
Schrecken Isaaks, auf meiner Seite gewesen wäre, du hättest mich
leer ziehen lassen."
Und so verbringt
Jakob zwanzig Jahre in dem Haus dieses teuflischen Wesens. Aber am
Ende der zwanzig Jahre beschließt Jakob nach Kanaan zurück zu
kehren und hier wird die Geschichte nun sehr interessant und wenn Ihr
nicht auch noch den nächsten Vortrag hört, dann bekommt Ihr nur die
Hälfte der Geschichte mit, weil wir jetzt nur Jakob und Esau
besprechen werden, Ihre Charaktere und wie Jakob sein Zuhause
verlassen mußte, wie er im Haus des Feindes gelandet ist und so
weiter. Wir werden die Geschehnisse nur kurz streifen die sich kurz
bevor Jakob in das Land Kanaan zurückkehrt, das er wegen Seiner
Sünde verloren hatte, zugetragen haben. In 1. Mose 32:6 finden wir
die Geschichte von Esau, der immer noch vorhatte seinen Bruder zu
vernichten, weil dieser das Erstgeburtsrecht hatte, weil nun sein
Bruder König und Priester und der Stammvater des Messias sein würde.
Nun kommt er Jakob entgegen mit der Absicht ihn und alle die bei ihm
sind zu töten. In 1. Mose 32:7+8 finden wir diese Worte:
"Die
Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir kamen zu deinem Bruder
Esau, und er zieht dir auch entgegen mit vierhundert Mann. Da
fürchtete sich Jakob sehr und ihm wurde bange."
Als nun sein
Bruder kam, der nur in Bezug auf dieses Leben lebte, sich also
vorbereitete seinen eigenen Bruder zu vernichten, denjenigen der das
Erstgeburtsrecht hatte, der die Verheißungen und die Segnungen des
Bundes hatte. Nun kommt Esau und Jakob hat Angst und ist bekümmert.
Er hat Angst, daß Gott ihn wegen der großen Sünde die er zwanzig
Jahre zuvor begangen hatte, nicht beschützen oder sich um ihn
kümmern kann. Hatte Gott ihm nicht schon gesagt, daß seine Sünde
vergeben worden ist? Hatte Er ihm das nicht schon gesagt? Warum hatte
Gott ihm dann überhaupt diesen Traum gegeben? Gott hat damit gesagt:
'Hör, Dir ist vergeben worden. Du
wirst das Land zurück erhalten und eine große Nachkommenschaft
dazu. Der Segen wird über Dich kommen. Ich werde Mich um Dich
kümmern. Ich werde Dich behüten. Mach Dir keine Sorgen. Deine
Feinde werden die Oberhand über Dich nicht haben.'
Aber hier sehen wir wie Jakob Angst hat. Er sagt: 'Ich
habe Angst, daß mein Bruder mit den 400 Mann, mich und meine Familie
vernichten wird.' Und so schüttet
Jakob sein Herz vor Gott im Gebet aus, der Gott mit der durch den
Traum zu ihm gesprochen hatte. Wir sehen das in 1. Mose 32:9-12.
"Weiter
sprach Jakob: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters
Isaak, HERR, der du zu mir gesagt hast: Zieh wieder in dein Land und
zu deiner Verwandtschaft, Ich will dir wohltun –, ich bin zu gering
..."
Habt Ihr bemerkt
was seine Einstellung ist? Was fühlt er? Ich möchte, daß Ihr Euch
diese Einzelheiten merkt. Er fühlt seine völlige Unwürdigkeit.
"...
ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die Du an
Deinem Knechte getan hast. ..."
Mit anderen
Worten: 'Ich habe kein Recht zu Dir
zu beten, ich bin ein Sünder. Ich habe kein Recht Deinen Schutz zu
beanspruchen. Nur weil ich mich an Deine Gnade lehne, wage ich es zu
Dir zu kommen und Dich anzusprechen.'
Weiter mit Vers 12
"...
Errette mich von der Hand meines Bruders, ..."
Nicht weil es
mein eigener Verdienst wäre, sondern wegen Deiner Gnade.
"...
Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn
ich fürchte mich vor ihm, daß er komme und schlage mich, die Mutter
samt den Kindern. Du hast gesagt: Ich will dir wohltun und deine
Nachkommen machen wie den Sand am Meer, den man der Menge wegen nicht
zählen kann."
Worauf beruft
sich Jakob in dieser Zeit der Seelenqual, Ringen und Gebet? Er beruft
sich auf Gottes Verheißungen. In seiner Unwürdigkeit stützt er
sich auf Gottes Verheißungen. Vergeßt das nicht! Wißt Ihr, da gibt
es einen interessanten Abschnitt im Buch "Der
Große Kampf" und da heißt ein
ganzes Kapitel "Die trübselige
Zeit", also die Zeit der
Trübsal Jakobs. Und alle Punkte die wir uns jetzt anschauen und auch
das was wir im nächsten Vortrag noch ausführlicher studieren
werden, finden wir in diesem Kapitel im Buch "Der
Große Kampf". Mit anderen
Worten, das was einst mit Jakob stattgefunden hat, wird am Ende der
Zeit mit Gottes übrigem Volk geschehen wenn die Gottlosen der Erde
kommen und Gottes Volk vom Angesicht der Erde auslöschen wollen.
Hier ist nun
Jakob wie er im Gebet seine Unwürdigkeit vor Gott darbringt.
Übrigens, die einzige Art und Weise auf die wir uns Gottes Thron
nähern können ist in unserer Unwürdigkeit. Wir können an Gott
keine Forderungen stellen. Wir sind Sünder, Er ist heilig. Wir
können uns nur aufgrund der Gnade Gottes nähern und weil Gott
versprochen hat, daß wir uns auf Seine Verheißungen beziehen
können. Wenn Gott etwas verspricht, dann können wir uns drauf
berufen, weil Gott niemals ein Versprechen gibt, das Er nicht
erfüllen kann oder will.
Nun laßt uns 1.
Mose 32 lesen und sehen, wie er seine Seele vor Gott ausschüttet und
um Vergebung für die Sünde bittet die er zwanzig Jahre vorher
begangen hatte. Als er darum flehte, daß Gott ihn beschützen möge,
sehen wir wie sich ihm ein Mann nähert und anfängt mit ihm zu
ringen. Es heißt hier in 1. Mose 32:24-26:
"Jakob
aber blieb allein zurück. Da rang einer mit ihm, bis die Morgenröte
anbrach. ..."
Das ist ein
ziemlicher Ringkampf!
"...
Und als er sah, daß er ihn nicht bezwingen konnte, ..."
Wer konnte wen
nicht bezwingen? Der Mann konnte Jakob nicht bezwingen, denn es heißt
weiter:
"...
da rührte er an das Gelenk seiner Hüfte, ..."
Wer hat das
Gelenkt seiner Hüfte angerührt? Der Mann mit dem Jakob gekämpft
hat. Meint Ihr, ob Jakob wahnsinnige Schmerzen hatte? Habt Ihr jemals
eine ausgerenkte Hüfte oder Schulter gehabt?
Es wäre sehr
einfach für diesen Mann gewesen ihn zu besiegen. Übrigens, wußte
Jakob zu diesem Zeitpunkt, daß er nicht mit einem gewöhnlichen
menschlichen Wesen gerungen hat? Oh, ja, das wußte er. Nur indem der
andere ihm seine Hüfte ausgerenkt hat? Ja, denn er sagte sich: 'Hier
ist mehr als man sehen kann.' Und
doch trotz der Tatsache, daß er wahnsinnige Schmerzen hatte, ließ
er ihn da los? Nein! In Vers 27 sagt dieses Wesen zu ihm:
"Laß
mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete:
Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn. "
Wißt Ihr, daß
Jakob zu diesem Zeitpunkt nicht fähig war, sich selber zu vergeben?
Meine Lieben, müssen wir da eine Lektion über Vergebung lernen?
Wißt Ihr, wenn wir eine Sünde begangen haben und sie danach bereuen
und vor Gott bekennen, dann ist es oft so, daß wir uns selber nicht
vergeben können. Wir bringen sie immer wieder hoch und erinnern uns
an sie. Ich hatte mal ein Gemeindemitglied und sie kam zu mir und
sagte:
"Pastor
Bohr, ich habe da diese Sünde und ich fühle nicht, daß Gott mir
vergeben hat."
Ich sagte: "Oh,
tatsächlich? Hast Du sie bereut?" -
"Ja."
sagte sie.
"Hast Du
sie bekannt?" -
"Ja."
sagte sie wieder. Dann sagte ich:
"Wenn Du
bereust und bekennst, so sagt die Bibel, in 1. Johannes 1:9
"So
ist Er treu und gerecht, daß Er uns die Sünden vergibt und reinigt
uns von aller Ungerechtigkeit."
Dir ist also
vergeben worden." Sagte ich
dann. Darauf sagte sie:
"Aber
Pastor, ich fühle mich nicht danach, daß mir vergeben worden ist."
Dann sagte ich
ihr:
"Hör,
Gefühle habe nichts damit zu tun. Du glaubst nicht, daß Dir
vergeben worden weil Du es fühlst, sondern weil Gott es so gesagt
hat. Wenn Gott sagt:
"Wenn
wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, daß Er
uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."
Dann kannst Du
das für bare Münze nehmen, nicht weil Du es fühlst, sondern weil
Gott es so sagt. Wir müssen lernen durch das zu leben was Gott sagt,
nicht durch unsere Gefühle, durch jedes Wort das aus dem Munde
Gottes geht."
Und so sagt der
Engel also: 'Laß mich gehen.'
Und Jakob antwortet. 'Auf keinen
Fall, bis ich die Gewißheit habe daß mir vergeben worden ist und
daß Du mich und meine Familie vor dem Feind der kommt beschützen
kannst.' Und seht wie es in 1. Mose
32:28 weiter heißt.
"Er
sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. ..."
Übrigens, der
Name "Jakob"
bedeutet "Verdränger".
Wußtet Ihr, daß Jakob eigentlich schon im Mutterleib versucht hatte
seinen Bruder zu verdrängen? Es heißt, daß er ihn an der Ferse
festgehalten hat weil er versuchte Esau zurück zu ziehen, damit er
zuerst geboren werden würde. Und dann hat er natürlich seinen
Bruder verdrängt indem er ihm das Erstgeburtsrecht nahm. Aber hat
sich der Charakter von Jakob verändert? Ja, hat er. Er war ein
bußfertiger Mann der sich auf die Verheißungen Gottes stützte und
durch seine Erfahrung demütig wurde indem er zwanzig Jahre lang im
Haus des Feindes gelernt hat. Und so heißt es weiter in Kapitel
32:28
"...
Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; ..."
Der Name Israel
bedeutet: "Fürst Gottes".
"...
denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen."
Mit wem hat Jakob
gekämpft? Dieser Mann war kein geringerer als der Erzengel
Michael. Jetzt fragt Ihr Euch:
'Woher weißt Du das?'
Geht mit mir zum Buch Hosea 12, hier kommt es ganz deutlich durch. 1.
Mose sagt, daß er ein Mann war. Hosea erklärt wer dieser Mann war.
Es heißt hier in Hosea 12:4+5, und die Rede ist von Jakob:
"Er
hat schon im Mutterleibe seinen Bruder betrogen und im Mannesalter
mit Gott gekämpft...."
Mit wem hat er
gekämpft? Mit Gott.
"...
Er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und bat ihn."
Von wem hat er
etwas erbeten? Von dem Engel. Habt Ihr das mitbekommen? Es heißt,
daß er mit Gott gekämpft hat und dann steht hier aber, daß er mit
wem kämpfte? Mit dem Engel und dann hat er ihn um eine Gunst
gebeten. Diesen Engel also. Wer ist dieser Engel? Dieser Engel ist
Jesus.
Übrigens, werden
wir in unserem nächsten Vortrag sehen, daß als Nebukadnezar vier
Männer im Feuerofen gesehen hat er sagte:
"Ich
sehe aber vier Männer ... und der vierte sieht aus, als wäre er ein
Sohn der Götter."
(Daniel
3:25)
Dann sagt er
gleich darauf, daß Gott seinen Engel gesandt hat, um Seine Knechte
zu erretten.
(Daniel
3:25) So, wer ist dieser Engel?
Der Engel ist der Sohn Gottes. Dies ist Michael, der Erzengel,
Christus in Seinem Zustand, bevor Er in diese Welt geboren worden
ist. Mit wem hat Jakob also gerungen? Er hat mit Jesus gerungen.
Übrigens, wird sich diese Geschichte wiederholen? Ich möchte die
Geschichte kurz betrachten um zu sehen ob sich dies nicht auch am
Ende der Zeit mit Gottes Volk wiederholt. Wird es am Ende der Zeit
zwei Gruppen geben die die Charaktere von Jakob und Esau aufweisen?
So ist es. Die letzte Auseinandersetzung wird geistlich sein, Bruder
gegen Bruder. Wird der Schwächere schließlich die Oberhand über
den Stärkeren erlangen? So ist es? Das könnt Ihr zum Beispiel in
Offenbarung 3:9 sehen, wo es heißt, daß die Synagoge von Satan,
welches die Mächte der Welt sind, die Vorherrschaft haben und daß
sie dann aber kommen und zu den Füßen derjenigen anbeten werden die
Gott geliebt hat.
Hat Gott Seinen
Nachfolgern versprochen, daß sie Könige und Priester sein werden?
Offenbarung 1:5 sagt, daß Jesus uns zu Königen und Priestern
gemacht hat. Sind wir somit die Erstgeborenen? So ist es. Haben wir
eines Tages das Vorrecht mit dem Messias zusammen zu leben? So ist
es. So ist also das Erstgeburtsrecht das Jakob gehört eigentlich
unser Geburtsrecht in Christus. Dieses Recht eines Tages Könige und
Priester zu sein und mit dem Messias zusammen zu leben der uns dieses
Geburtsrecht gegeben hat. Werden diejenigen die den Charakter von
Esau haben am Ende der Zeit Gottes heilige Gebote verachten? Werden
sie es als ein Joch der Knechtschaft betrachten? Werden sie in dieser
Welt leben als ob es keine andere Welt geben würde, für die
gegenwärtigen Vergnügen dieses Lebens und ihr ewiges Geburtsrecht
als Könige und Priester und das Vorrecht für immer mit dem Messias
zusammen zu leben, für eine "Schüssel
Linsengericht" sozusagen
"verkaufen"?
Und das nur für die vorübergehenden, momentanen Vergnügen, den
Dingen in diesem Leben? So ist es. Übrigens, haben wir unser Zuhause
als Folge der Sünde verloren? Ja, Eden. Hat Gott Adam und Eva an
genau dem Tag als sie sündigten versprochen, daß Eden wieder
hergestellt werden würde? Hat Er ihnen eine messianische
Prophezeiung gegeben? So ist es. In 1. Mose 3:15 sagte Er:
'Ich werde einen Samen in die Welt senden und Er wird mit der
Schlange kämpfen und den Kopf der Schlange zertreten und dann werdet
Ihr wiederhergestellt werden.' So
haben also Gottes Kinder eine messianische Weissagung empfangen,
einen Hoffnungsschimmer, genauso wie Jakob als er von Zuhause fliehen
mußte.
Wo sind wir
gelandet als wir unser Zuhause in Eden verlassen haben? In wessen
Haus? In Labans Haus sozusagen. Was für eine Art von Wesen ist
Satan? Ist er wie Laban? Das ist er ganz gewiß. Ist er hinterhältig?
Ist er ein Betrüger? Ist er ein Lügner? Ist er selbstsüchtig? Hat
er alle diese Eigenschaften? Wird er es so aussehen lassen als ob er
Euch Gutes tut, wenn er es in Wirklichkeit für sich selber macht? Er
ist genauso wie Laban. Will er, daß wir ihm für immer zu seinem
eigenen Nutzen dienen? Ja. Anders ausgedrückt, wir sind in Labans
Haus gelandet. Ist es ein Segen dort zu sein, nun, in einem gewissen
Sinn? Was möchte Gott von uns, daß wir tun sollen während wir in
Labans Haus sind? Jesus hat gesagt: 'Arbeitet
hart, seid beschäftigt bis Ich komme und haltet Eure Augen offen für
möglichen Betrug und erlaubt Laban nicht die Oberhand über Euch zu
erlangen und seid versichert, daß Gott Euch segnet und Er Euch
erhalten wird wie Er es mit Jakob getan hat und das sogar in dem
hinterhältigen Haushalt von Laban.'
Wird Gottes Volk
durch eine bittere Zeit der Trübsal gehen, kurz bevor es zu seinem
Zuhause zurückkehrt das es verloren hat? So ist es. Dies wird "die
Zeit der Trübsal Jakobs"
genannt und wird in Daniel 12:1 erwähnt. Wir werden diese Zeit der
Trübsal studieren. Es ist eine erstaunliche Geschichte, sie ist so
hochgradig biblisch. Falls Ihr Euch gewundert habt woher Ellen White
ihre Information bekommen hat als sie das Kapitel im "Großen
Kampf" behandelt hat, dann müßt
Ihr zum nächsten Vortrag kommen, denn wir werden das in allen
Einzelheiten studieren. Die Erfüllungen finden wir in Daniel 11:44
wo die Kräfte der Erde ausziehen und darauf aus sind Gottes Volk am
Ende der Zeit zu vernichten.
"Es
werden ihn aber Gerüchte erschrecken aus Osten und Norden, und er
wird mit großem Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu
verderben."
Und dann heißt
es, daß zu der Zeit Michael aufstehen wird. Das ist der Engel.
Daniel 12:1
"Zu jener Zeit
wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt,
sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie
sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.
Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch
geschrieben stehen."
Diese Geschichte
wird sich wiederholen. Worauf wird sich Gottes Volk in dieser Zeit
der äußersten Not stützen? Werden sie demütig zu Gott sagen: 'Wir
verlassen und auf Deine Gnade, wir verlassen und auf Deine
Verheißungen.' ? So ist es. Und
wird es das einzige sein, was das Volk Gottes aufrechterhalten wird,
wenn die Mächte der Erde in der Absicht kommen werden, um es zu
zerstören? Ja, wird es. Übrigens, wußtet Ihr daß Gottes Volk in
der Zeit der Trübsal ringen wird? Es wird mit Jesus geistig im Gebet
ringen, denn am Ende werden wir es mit weltweiten Ereignissen zu tun
haben.
Diese kleine
Erfahrung die Jakob in Miniaturausführung damals gemacht hat,
veranschaulicht in Wirklichkeit weltweite Ereignisse und geistliche
Themen. Es ist nicht länger der buchstäbliche Israel und der
buchstäbliche Esau. Es ist das geistliche Israel und Menschen die
den Charakter von Esau haben. Übrigens, wußtet Ihr, wenn Gottes
Volk schließlich siegen wird, daß es in Offenbarung 3:12 heißt,
daß sie einen neuen Namen
bekommen werden?
Diejenigen die
überwinden werden was erhalten? Einen neuen
Namen. Nun möchte ich Euch was
fragen: Wird Gottes Volk wieder in das Land zurückkehren das Gott
ihnen verheißen hat? So ist es. Die Sanftmütigen werden das Land
erben. Wird Gottes Volk in einem Land sein wo es niemals mehr einen
Fluch geben wird? Offenbarung 22:3 sagt, daß der Fluch fort ist.
Alles wird Segen sein. War das eine der Verheißungen die Gott
Abraham, Isaak und Jakob gegeben hat? Wird Gottes Volk von seinen
Feinden befreit und es nun sicher im Königreich sein? So ist es. Und
wird Gottes Volk eine riesige Menschenmenge sein die niemand zählen
kann? Gemäß Offenbarung 7, ja. Alle diese Verheißungen, auf die
sich Gottes Volk während der Zeit der Trübsal stützt, werden sich
schließlich auf einer weltweiten Ebene mit Gottes Volk erfüllen.
Bevor ich nun zum
Ende komme, möchte ich Euch eine Frage stellen. Leben wir für diese
gegenwärtige Zeit? Leben wir für das hier und jetzt, anstatt auf
die wunderbare Zukunft zu schauen? Die Häuser die wir kaufen und die
Autos die wir fahren. Das Geld das wir in der Bank horten während
Gottes Werk dahin schmachtet? Die luxuriöse Kleidung die wir tragen.
Die teuren Spielzeuge die wir kaufen. Sagt uns das vielleicht, daß
wir auf das hier und jetzt schauen anstatt auf die wunderbare
Zukunft? Verkaufen wir unser Erstgeburtsrecht für diese zeitlichen,
gegenwärtigen Vergnügen? Könnte mir das passieren? Natürlich.
Seht was der Apostel Paulus in 2. Korinther 4:17+18 sagt:
"Denn
unsere Bedrängnis, die zeitlich ..."
Unsere Bedrängnis
ist nur zeitlich, sie geht vorüber.
"...
und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige
Herrlichkeit, ..."
Unsere gegenwärtige Bedrängnis ist leicht und
gering, verglichen mit der Herrlichkeit die kommen wird.
"...
uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das
Unsichtbare.
Worauf sehen wir?
Nicht auf das was man sehen kann, aber auf das was man nicht sehen
kann.
"...
Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; ..."
Das sind unsere
Häuser, unsere Autos, unser Geld unsere Kleidung unsere
"Spielzeuge",
was auch immer. Es heißt:
"...
was aber unsichtbar ist, das ist ewig."
Eine letzte
Geschichte. In Hebräer 11 finden wir die Geschichte von Mose. Ihr
wißt, daß Mose in der Reihe stand der nächste Pharao von Ägypten
zu werden und Gott sagte zu ihm: 'Ich
möchte, daß Du mit einem rebellischen Volk in die Wüste ziehst,
das Dich immer bemängeln wird. Es wird heiß dort sein und es wird
Schlangen geben. Sie werden Dich dafür steinigen wollen. Anstatt daß
Du der nächste Pharao von Ägypten wirst, und all den Ruhm und die
Macht besitzt, möchte Ich, daß Du wählst mit diesem Volk in die
Wüste zu ziehen.' Hättet Ihr das
gewählt? Gute Frage. Lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube
auf dem Dach, nicht wahr? Das ist die Lebenseinstellung von vielen
Menschen. Aber es heißt in Hebräer 11, daß Mose die Bedrängnis
mit dem Volk Gottes vorgezogen hat anstatt die vergänglichen,
zeitlichen Vergnügen der Sünde zu haben. Er wurde in der Tat von
dem erhalten der unsichtbar ist. Hebräer 11:24-27. Es heißt hier:
"Durch
den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als
Sohn der Tochter des Pharao gelten, sondern wollte viel lieber mit
dem Volk Gottes zusammen mißhandelt werden als eine Zeit lang den
Genuß der Sünde haben, und hielt die Schmach Christi für größeren
Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung.
Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn
des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe
er Ihn."
Möge das die
Erfahrung von uns allen sein.
Übersetzung
- Manuela Sahm - Januar 2017 ©
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen