Montag, 20. Januar 2020

(14) Die drei Abschnitte der Geschichte Israels


Dieser Vortrag vertieft sich ins Studium von Hesekiel 9 wo die Rede von dem Gericht ist, das Gott über Israel verhängt weil es sich durch seine Abtrünnigkeit von Ihm entfernt und die Treue gebrochen hat. Warum hat Gottes Herrlichkeit sie verlassen? Was aber hat das mit uns heute zu tun?


Laßt uns beten. Unser liebender, gnadenvoller und gerechter himmlischer Vater, was für ein wunderbares Vorrecht es ist, in Deiner Gegenwart zu sein. Es gibt keinen anderen Ort wo wir an einem Sabbatmorgen sein wollen, als in Deinem heiligen Haus. Wir danken Dir Vater, denn Du hast uns schon mit Deiner Gegenwart gesegnet. Und nun, wenn wir die Seiten Deines heiligen Buches öffnen, so bitten wir Dich um die Gegenwart des Heiligen Geistes durch den Dienst der Engel. Öffne unsere Gemüter und unsere Herzen um das Wort zu empfangen und wir danken Dir, daß Du unser Gebet erhörst, denn wir bitten dies in Jesu Namen, Amen.


Es war im Jahr 1445 v. Chr. Israel war aus der Sklaverei in Ägypten befreit worden und nun lagerten sie am Fuße des Berges Sinai. Und als sie dort am Sinai waren, sagte Gott zu Mose, daß er den Berg hinauf gehen sollte, weil Er eine besondere Botschaft für ihn hätte, und Gott wollte, daß er sie dem Volk bringen würde. Diese Botschaft ist in 2. Mose 19:1-6 zu finden. Und ich werde diese Verse lesen und es gibt einige sehr wichtige Punkte dort. Vergeßt nicht, Gott hatte Israel gerade erst aus der Gefangenschaft geführt. Es ist um die 3 Monate später und sie sind nun am Berg Sinai und Gott sagte zu Mose:  
 
'Komm herauf, denn Ich habe eine Botschaft, die Du dem Volk Israel geben sollst.'  
 
Hier heißt es in 2. Mose 19:1-6

"Im dritten Monat nach dem Auszug der Kinder Israel aus Ägypten kamen sie an demselben Tag in die Wüste Sinai. Denn sie waren von Raphidim ausgezogen und in die Wüste Sinai gekommen und lagerten sich in der Wüste; Israel lagerte sich daselbst dem Berg gegenüber. Und Mose stieg hinauf zu Gott; denn der HERR rief ihm vom Berge und sprach: Also sollst Du zum Hause Jakobs sagen und den Kindern Israel verkündigen."

Hier ist die Botschaft, die Gott Israel geben will, Vers 4:

"Ihr habt gesehen, was Ich den Ägyptern getan, und wie Ich Euch auf Adlersflügeln getragen und Euch zu Mir gebracht habe."

Gott sagt damit: 
 
'Ich habe Euch von Pharao weggenommen und Ich habe Euch zu Mir selber gebracht. Ich habe die großartige Befreiungsaktion durchgeführt.' 
 
Und nun seht Vers 5.

"Werdet…"

Das ist ein Bedingungswort!

"Werdet Ihr nun Meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen und Meinen Bund bewahren,..."

Gebt hierauf Acht, wie es heißt!

"Werdet Ihr nun Meiner Stimme Gehör schenken und gehorchen und Meinen Bund bewahren, so sollt Ihr vor allen Völkern Mein besonderes Eigentum sein; denn die ganze Erde ist Mein; ..."

War die Erwählung Israels an eine Bedingung geknüpft, ja oder nein? So ist es, es war an die Bedingung geknüpft, dem Bund gehorsam zu sein. Lesen wir nun Vers 6:

"… Ihr aber sollt Mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein! Das sind die Worte, die Du den Kindern Israel sagen sollst."

Somit sagt Gott zum Volk Israel durch Mose: 

'Ich will einen Bund mit Euch schließen. Ich möchte, daß Ihr Mein besonderes Volk seid, mein besonderer Schatz. Ich möchte, daß Ihr Priester für die Nationen seid. Ich möchte, daß Ihr das Evangelium mit der Welt teilt. Seid Ihr willig die Bedingungen des Bundes anzunehmen, Meiner Stimme zu gehorchen und dem Bund treu zu sein? Ja oder nein?'

Und so geht Mose den Berg hinunter und bringt diese Botschaft dem Volk Israel. Laßt uns nun 2. Mose 19:7+8 lesen, wo wir die Antwort des Volkes Israels finden.

"Mose kam und berief die Ältesten des Volkes und legte ihnen alle diese Worte vor, die der HERR geboten hatte."

Und jetzt beachtet dies:

"Da antwortete das ganze Volk miteinander und sprach: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun!"

Haben sie zugestimmt diesen Bund einzugehen, ja oder nein? Haben sie zugestimmt Gottes Stimme zu gehorchen und gehorsam zu sein? So ist es. Und nun beachtet das Ende von Vers 8:

"Und Mose überbrachte dem HERRN die Antwort des Volkes."

Somit gab es nun einen Bund. Gott hat den Bund auf der Bedingung des Gehorsams angeboten und Israel sagte:

"Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun!"

Später hat Gott dem Bund Sein Siegel aufgedrückt, nachdem die Stiftshütte gebaut worden war, als die "Schechina Herrlichkeit Gottes" in das Heiligtum einzog, um unter Gottes Volk zu wohnen. 

Anmerkung: Erklärung dazu aus Wikipedia:
"Der Begriff "Schechina" kommt aus dem hebräischen und bezeichnet in der jüdischen Religion die "Einwohnung" oder "Wohnstatt" Jahwes in Israel, die als Inbegriff der Gegenwart Gottes bei Seinem Volk verstanden wird. Das Bedeutungsspektrum schließt eine Reihe von Nebenbedeutungen wie "Ruhe", "Glück", "Heiligkeit" oder "Frieden" ein, immer als Merkmale, die den Wirkungskreis der Gegenwart Gottes charakterisieren und für den Menschen spürbar werden lassen."
Anmerkung Ende.

Laßt uns von dieser Herrlichkeit lesen. In 2. Mose 40:34 haben Gott und Israel einen Bund geschlossen und Mose baute eine Stiftshütte. Gottes Herrlichkeit kommt in diese Stiftshütte und Gott sagt damit, wie es in Jeremia 30:22 steht:

"Und Ihr sollt Mein Volk sein, und Ich will Euer Gott sein!"

In 2. Mose 40:34 heißt es:

"Da bedeckte die Wolke die Stiftshütte, und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte die Wohnung."

So war nun der Bund vollständig. Gott war in ihrer Mitte und Israel war Sein Volk. Später sagt Gott zu Salomo, daß er einen beständigeren Bau für Ihn aufrichten sollte, um darin zu wohnen. Dieser Tempel wurde im Jahr 960 v. Chr. fertig gestellt und als dieser Tempel fertig war, hat Er noch einmal Seine Gegenwart mit Israel besiegelt, indem Er als die Herrlichkeit in Salomos Tempel hinein kam. Laßt uns das in 1. Könige 8:10+11 lesen, wie die Herrlichkeit Gottes in Salomos Tempel hinein kam. Übrigens, das ist eine Fehlbezeichnung, denn es war in Wirklichkeit "Gottes Tempel", von Salomo erbaut. Nun, so heißt es hier:

"Als aber die Priester aus dem Heiligtum traten, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, also daß die Priester wegen der Wolke nicht hintreten konnten, um ihren Dienst zu verrichten; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN."

Es war nun mal so, daß von 1445 v. Chr. an, für eine Zeit von ungefähr 800 Jahren, Israel ständig gegen Gott und Seinen Bund rebellierte. Obwohl Gott Bote nach Bote nach Bote geschickt hat, um Israel dazu aufzurufen treu zu sein, sie zu dem Bund zurückzurufen, den sie mit dem Herrn gemacht hatten, waren 800 Jahre eine Geschichte der offenen Rebellion gegen Gott. Wir wollen das mal in 2. Chronik 36:14-16 lesen. Der Chronikschreiber erzählt die Geschichte des Volkes Israel und es heißt hier:

"Auch alle Obersten der Priester samt dem Volk vergingen sich schwer nach allen Gräueln…"

Ich möchte, daß Ihr Euch das Wort "Gräuel" merkt, denn es ist ein Schlüsselwort.

"…sich schwer nach allen Gräueln der Heiden und verunreinigten das Haus des HERRN, das Er geheiligt hatte zu Jerusalem. Und gleichwohl mahnte sie der HERR, der Gott ihrer Väter, unermüdlich durch Seine Boten; denn Er hatte Mitleid mit Seinem Volk und Seiner Wohnung."

Hat Gott Boten zu ihnen gesandt, um von ihren Gräueln abzulassen? So ist es. Doch wie reagierten sie auf Gottes Warnungen? Vers 16:

"Aber sie verspotteten die Boten Gottes und verachteten Seine Worte und verlachten Seine Propheten, bis der Zorn des HERRN über Sein Volk so hoch stieg, daß keine Heilung mehr möglich war."

In der Tat war der Bund, den Gott mit dem Volk Israel am Berg Sinai schloß, war ein "Ehebund". Mit anderen Worten, Gott hat Israel "geheiratet". Er wollte gerne, daß Israel seine "Frau" ist. Ihr fragt Euch nun vielleicht: 
 
"Wo sagt die Bibel denn das?" In Jeremia 31:32 ist zu lesen, wo Gott von Sinai spricht und sagt: 
 
'Ich habe einen Ehebund mit Israel am Berg Sinai geschlossen.' 
 
Hier heißt es:

"Wie der Bund, den Ich mit ihren Vätern schloß an dem Tage, da Ich sie bei der Hand ergriff, um sie aus dem Lande Ägypten auszuführen; denn sie haben Meinen Bund gebrochen, und Ich hatte sie mir doch angetraut, spricht der HERR."

Und doch, Prophet nach Prophet sagt, daß Israel die "Hure" machte. Das heißt, sie hatte andere "Geliebte", denn sie folgte den Gräueln der anderen Nationen. Laßt uns einen dieser Texte lesen. Hesekiel 16:15. Hier spricht Gott zu Israel und Er sagt:

"Du aber verließest Dich auf Deine Schönheit. Und weil Du so gerühmt wurdest, triebst Du Hurerei und botest Dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen."

Und so verübte Israel die Gräuel der anderen Nationen, sie wurde zur Hure. Mit anderen Worten, sie brach ihren Ehebund. Und so sind die Boten oder die Propheten sozusagen Gottes Anwälte in dem Scheidungsgericht und Gott sagt: 
 
'Ich will die Scheidung! Ich will aus diesem Bund, denn Du treibst Gräeuel und Hurerei mit den Nationen!'

Schließlich am Ende von 800 Jahren ständiger Rebellion, entschied Gott, daß Er kommen und Sein Volk für ihre Verruchtheit und ihre Gräuel richten würde. Und so kam es nun, daß im Jahr 592 v. Chr. gemäß Hesekiel 1:4 Gott zum Tempel von Jerusalem kam, um dort im Tempel das Gericht zu halten. Laßt uns diesen Abschnitt lesen, in dem es das Kommen Gottes zum Tempel in Jerusalem beschreibt, um Israel für ihre Gräuel zu richten. Es heißt dort in Hesekiel 1:4

"Ich schaute aber, und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her, eine große Wolke, unaufhörlich blitzend und von einem Strahlenglanz umgeben; mitten drin aber, inmitten des Feuers, war es wie der Silberblick des Erzes."

Und wenn Ihr die nächsten Kapitel weiter lest, dann werdet Ihr sehen, daß dies Gott ist. Er kommt vom Norden und kommt an im Westen und Er kommt zum Tempel von Jerusalem, um wegen der Gräuel Israels, das Gericht zu halten. Wir haben jetzt keine Zeit von Kapitel 8 zu lesen, doch das Kapitel, das wirklich von den Gräueln spricht, die vom Volk Gottes begangen wurden ist eben Hesekiel 8. Gott zeigt Hesekiel eine Gräueltat die von seinem eigenen Volk begangen wurde.

Und Hesekiel sagt: 'Gott, das ist ja schrecklich!'
und Gott sagt: 'Hesekiel, Du hast bisher noch nichts gesehen, ich werde Dir eine noch größere Gräueltat als diese zeigen.'
Und Gott zeigt ihm eine noch größere Gräueltat.
Und Hesekiel sagt: 'Es kann nichts Schlimmeres als diese geben.'
Und Gott sagt: 'Du hast immer noch nichts gesehen, Ich werde Dir eine noch größere Gräueltat zeigen, die unter meinem Volk begangen wurde.'

Und was ganz oben auf der Liste steht, ist daß diese religiösen Führer, ihre Rücken dem Tempel zugedreht haben, ihre Gesichter schauten nach Osten und sie beteten die Sonne an. Und weil Israel all diese Gräuel verübte und den Ehebund mit Gott gebrochen hatte, kam der Herr zum Tempel und sagte:
 
'Ich werde ein Werk der Trennung durchführen und werde die Gerechten von den Ungerechten trennen.' 
 
Und von diesem Gericht wird in Hesekiel 9:1-6 gesprochen. Beachtet was wir dort finden. Hier heißt es:

"Und er rief mir mit lauter Stimme in die Ohren und sprach: Nahet herzu, Ihr Heimsuchungen der Stadt!"

Das ist Jerusalem.

"Ein jeder nehme seine Mordwaffe zur Hand! Und siehe, da kamen sechs Männer des Weges vom oberen Tor her, welches nach Norden schaut, und ein jeder hatte seine Zerstörungswaffe in der Hand; in ihrer Mitte aber war ein Mann, der trug ein leinenes Kleid…"

Das ist Jesus Christus, der Hohepriester.

"…und hatte ein Schreibzeug an der Seite; diese gingen hinein und stellten sich neben den ehernen Altar."

Der sich im Vorhof befindet. Vers 3:

"Da erhob sich die Herrlichkeit des Gottes Israels von dem Cherub, über welchem sie gewesen, hin zur Schwelle des Hauses und rief dem Manne zu, der das leinene Kleid trug und das Schreibzeug an der Seite hatte. Und der HERR sprach zu ihm: Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache…"

Und nun beachtet dies:

"… und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die da seufzen und jammern über die Gräuel, die darinnen verübt werden."

Hat jeder in Jerusalem diese Gräuel verübt? Nein! Mußten diese Getreuen von den Ungetreuen getrennt werden, bevor die Vernichtung gekommen ist? So ist es! Und so heißt es, noch einmal Vers 4:

"… Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen auf die Stirn der Leute, die da seufzen und jammern über die Gräuel, die darinnen verübt werden. Zu den anderen aber sprach Er vor meinen Ohren: Geht hinter ihm her…"

Mit anderen Worten, nachdem die Trennung vollzogen worden ist, nachdem die Gerechten von den Ungerechten getrennt worden sind, wozu Gott ja in Kapitel 1 gekommen ist und Er Israel für ihre Untreue zum Ehebund richten wollte, heißt es nun:

"Gehet hinter ihm her durch die Stadt und erschlagt; Euer Auge soll nicht schonen, und Ihr dürft kein Mitleid haben. Tötet, vernichtet Greise, Jünglinge und Jungfrauen, Kinder und Frauen! Von denen aber, die das Zeichen tragen, rühret niemand an! Fanget aber bei Meinem Heiligtum an! Da fingen sie bei den Ältesten an, die vor dem Tempel waren."

Nachdem also das Werk des Gerichtes beendet war, das ist die Trennung der Gerechten von den Ungerechten, bevor dann die Zerstörung kam, erzählt uns die Bibel, daß die "Schechina Herrlichkeit Gottes" aus dem Tempel verschwunden ist. Beachtet Hesekiel 10, hier steht nun, daß die "Schechina Herrlichkeit Gottes", die in Kapitel 1 gekommen war, um das Werk des Gerichtes zu tätigen, nun den Tempel verläßt. Hesekiel 10:19 Es heißt hier:

"Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde bei ihrem Wegzug vor meinen Augen, und die Räder neben ihnen."

Die Räder sind die Räder von Gottes Wagen, oder Gottes Thron und beachtet wie es weiter heißt:

"Aber an der östlichen Pforte des Hauses des HERRN blieben sie stehen, …"

Das ist, nebenbei bemerkt, das Tor das in Richtung des Ölberges steht. Und es heißt:

"… und oben über ihnen war die Herrlichkeit des Gottes Israels."

So beachtet, daß die Herrlichkeit Gottes sich vom Tempel entfernt und für einen Augenblick über dem Osttor des Tempels verweilt, das in Richtung auf den Ölberg ausgerichtet ist. Dann verläßt die Herrlichkeit Gottes den Tempel und nun möchte ich, daß Ihr beachtet wohin sie geht. Hesekiel 11:22+23, bitte merkt Euch das, denn wir werden später noch einmal darauf zurückkommen.

"Darnach hoben die Cherubim ihre Flügel empor, und die Räder neben ihnen, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen."

Und nun beachtet dies:

"Und die Herrlichkeit des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt, …"

Läßt die Herrlichkeit die Stadt nun im Stich? So ist es! Und nun beachtet eine sehr wichtige Einzelheit:

"…und blieb stehen auf dem Berge,…"

Anders ausgedrückt, sie verweilte auf dem Berg, der wo ist?

"… der östlich von der Stadt liegt."

Welcher Berg ist das, wo die Herrlichkeit für einen Augenblick verweilt? Das ist auf dem Ölberg. Vergeßt das nicht, denn das ist sehr, sehr wichtig! Mit anderen Worten, die "Schechina Herrlichkeit" die in dem Tempel war, die ein Symbol der Gegenwart Gottes darstellte, bewegt sich nun zum Osttor des Tempels, sie verläßt den Tempel, sie verweilt beim Osttor und dann bewegt sie sich weiter und verweilt einen Augenblick über dem Ölberg, der Berg im Osten von Jerusalem und dann erhebt sie sich und geht in den Himmel zurück. Die "Schechina Herrlichkeit Gottes" hat die Stadt im Stich gelassen. Und wißt Ihr, was mit der Stadt nun passiert? Geht mit mir zu 2. Chronik 36:17-21

Die Gräuel führten zur Verwüstung. Könnt Ihr mir folgen? Habt Ihr jemals von "dem Gräuel der Verwüstung" gehört? Die Gräuel Israels führten zur Verwüstung von Jerusalem. Laßt uns jetzt davon lesen. Es heißt also in 2. Chronik 36:17

"Da ließ Er…"

Das ist wegen ihrer Verruchtheit.

"Da ließ Er den König der Chaldäer wider sie heraufkommen, der tötete ihre Jungmannschaft mit dem Schwert im Hause ihres Heiligtums und verschonte weder Jünglinge noch Jungfrauen, weder Alte noch Hochbetagte, …"

Erinnert Ihr Euch, als wir von der Versiegelung in Kapitel 9 gesprochen haben? Es heißt weiter.

"…alle gab Er in seine Hand. Und alle Geräte des Hauses Gottes, die großen und die kleinen, und die Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des Königs und seiner Fürsten, alles ließ Er nach Babel führen. Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer von Jerusalem nieder und verbrannten alle ihre Paläste mit Feuer, so daß alle ihre kostbaren Geräte zugrunde gingen. Was aber vom Schwert übriggeblieben war, führte er nach Babel hinweg,…"

War Jerusalem verlassen? Warum war es verlassen? Wegen was? Wegen ihrer Gräuel. Waren sie dem Bund mit Gott untreu? Nun stellt sich hier die Frage: Sollte Jerusalem für immer verlassen sein? Ganz und gar nicht, laßt uns noch mal zu Vers 20 gehen.

"Was aber vom Schwert übriggeblieben war, führte er nach Babel hinweg, und sie wurden seine und seiner Söhne Knechte, …"

Und nun beachtet dies aufmerksam!

"…bis das Königreich …"

Sollte diese Gefangenschaft einmal enden? Ja.

"… bis das Königreich der Perser zur Herrschaft kam. Also wurde das Wort des HERRN durch den Mund Jeremias erfüllt: Bis das Land seine Sabbate gefeiert hat, soll es ruhen,..."

Hier ist das Wort "ruhen", was "verlassen" bedeutet. Die Stadt war verlassen.

"Bis das Land seine Sabbate gefeiert hat, soll es ruhen, solange die Verwüstung währt, …"

Wie lange?

"… bis siebzig Jahre vollendet sind!"

So, hier ist der erste Zeitabschnitt der Geschichte Israels. Der erste Zeitabschnitt der 1445 v. Chr. beginnt, als der Bund geschlossen wurde. Israel ist für einen Zeitabschnitt von 800 Jahren rebellisch. Dann entzieht Gott dem Tempel die "Schechina Herrlichkeit", sie verweilt über dem Ölberg und kehrt in den Himmel zurück und die Stadt und der Tempel sind von der "Schechina" im Stich gelassen worden und daher führen die Gräuel zur Verwüstung. Aber wir haben gesehen, daß Gott Israel eine weitere Chance gegeben hat. Ein zweiter Zeitabschnitt der Geschichte Israels nach der Gefangenschaft ist, als Persien kam, um nach Babylon zu regieren.

Laßt uns jetzt diesen zweiten Zeitabschnitt der Geschichte Israels studieren. Israel wurde es erlaubt in ihr Land zurück zu kehren und ihre Religion wieder aufzurichten und schließlich auch ihre Regierung oder ihre Theokratie. Es heißt dort in 2. Chronik 36:22+23

"Aber im ersten Jahr Kyrus, des Königs von Persien, - damit das durch den Mund Jeremias geredete Wort des HERRN erfüllt würde - …"

Das sind die siebzig Jahre.

"… erweckte der HERR den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, so daß er durch sein ganzes Königreich, auch schriftlich, kundmachen und sagen ließ: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und Er selbst hat mir befohlen, …"

Und dies ist erstaunlich für einen heidnischen König so etwas zu sagen.

"… Er selbst hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. …"

Was wurde ihm aufgetragen? Jerusalem wieder aufzubauen? Nein. Er sollte Gott ein Haus bauen. Das ist sehr wichtig und wir werden dies in unserem nächsten Vortrag noch genauer studieren. Und so sagt Kyrus:

"Wer irgend unter Euch zu Seinem Volk gehört, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!"

Und so sind ungefähr 50.000 Juden nach den 70 Jahren Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt um den Tempel wieder aufzubauen, wie Kyrus sagte, daß sie tun sollten. Aber dann haben sie Probleme bekommen. Wißt Ihr, die Samariter hatten was dagegen, daß sie den Tempel wieder aufbauen würden und so haben sie für 16 Jahre damit aufgehört den Tempel zu bauen und sie waren alle damit beschäftigt ihre eigenen Häuser zu bauen und sie zu verschönern. Das könnt Ihr im Buch Haggai nachlesen.

Aber dann standen Haggai, Sacharja und andere auf und sagten: 

'Leute laßt uns nun endlich anfangen! Kyrus hat uns den Erlaß gegeben, daß wir das Haus des Herrn wieder aufbauen können, laßt uns nun endlich anfangen und dies tun!' 

Und so vom Jahr 520-515 v. Chr. wurde der Tempel gebaut und im Jahr 515 v. Chr. wurde der Tempel eingeweiht. Aber dieser Tempel hatte ein ernstes Problem. Beachtet Haggai 2:2+3. Wißt Ihr, die "Schechina Herrlichkeit" kam nicht in diesen Tempel, nachdem der Tempel fertig war. Hier heißt es:

"Sage doch zu Serubbabel, dem Sohne Sealtiels, dem Statthalter von Juda, und zu Josua, dem Sohne Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu dem übrigen Volk und sprich: Wer ist unter Euch übrig geblieben,…"

Es gab noch einige Leute die lebten und die den Tempel Salomos gesehen hatten oder vielmehr, den Tempel, den Salomo erbauen ließ.

"Wer ist unter Euch übrig geblieben der dies Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie sehet Ihr es jetzt? Ist es nicht so viel wie nichts in Euren Augen?"

Mit anderen Worten, verglichen mit dem Tempel Salomos, ist dieses Haus nichts und doch hat Haggai ein Versprechen gegeben. Ein Versprechen, das die Juden bis auf diesen Tag noch versuchen zu verstehen. Haggai 2:6-9

"Denn also spricht der HERR der Heerscharen: Noch einen kleinen Augenblick, und Ich erschüttere den Himmel und die Erde, das Meer und das Trockene; und Ich will auch alle Nationen erschüttern, und es werden die Kostbarkeiten aller Nationen kommen,…"

Eine bessere Übersetzung wäre: "Begehren aller Nationen." Und nun beachtet dies:

"… und Ich will dieses Haus mit Herrlichkeit erfüllen, spricht der HERR der Heerscharen. Mein ist das Silber, und Mein ist das Gold, spricht der HERR der Heerscharen. …"

Mit anderen Worten sagt Gott: 

'Macht Euch keine Sorgen um all das Silber und Gold, das Ihr in dem ersten Tempel hattet und das Ihr in diesem Tempel nicht mehr habt.' 

Denn beachtet Vers 9:

"Es soll die Herrlichkeit dieses letzten Hauses größer werden, als die des ersten war, spricht der HERR der Heerscharen; und an diesem Orte will ich Frieden geben, spricht der HERR der Heerscharen."

Die Tatsache ist, daß der zweite Tempel, zumindest äußerlich, nicht an die Herrlichkeit heranreichte die der Tempel hatte, den Salomo erbauen ließ. Und somit konnten die Juden diese besondere Prophezeiung niemals erklären, denn die "Schechina Herrlichkeit", so wie sie es betrachteten, kam niemals in den Tempel. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Hat Gott nach der Gefangenschaft zusätzliche Boten zu Israel geschickt um sie zu dem Bund zurück zu gewinnen? So ist es. Er hat Menschen wie Haggai, Sacharja, Josua, Serubbabel, Esra, Nehemia, Maleachi und schließlich Johannes den Täufer geschickt.

Dieser zweite Zeitabschnitt der Geschichte Israel ist die Zeit der 70 Wochen. Nach der Gefangenschaft kehrte Gottes Volk nach Jerusalem zurück. Sie bauten die Stadt wieder auf und auch den Tempel. Und dann sagte Gott:  
 
'Nun werde Ich Euch noch mal eine Bewährungszeit geben.' 
 
 Und diese zweite Bewährungszeit ist die Zeit der 70 Wochen und während dieser Zeit schickt Gott Boten in Hülle und Fülle zu Israel. Aber die Frage ist, wie reagierte Israel auf diese zweite Gelegenheit die Gott ihnen während dieser Zeit von 70 Wochen gegeben hatte? Nun, als Jesus kam, so sagt uns die Bibel in Johannes 1:11

"Er kam in Sein Eigentum, und die Seinen nahmen Ihn nicht auf."

Sie waren dem blind gegenüber, was Jesus tun würde. Mit anderen Worten sie haben keinen Nutzen daraus gezogen, daß Gott ihnen zusätzliche Boten während der Zeit der 70 Wochen gesandt hat, daß sie gemäß der Bedingungen des Bundes lebten. Und somit kommen wir zum dritten Zeitabschnitt der Geschichte Israels. Der dritte Abschnitt ist eigentlich, als Jesus in der letzten Woche der Prophezeiung über die 70 Wochen kam. Wißt Ihr, Gott hat ihnen 483 Jahre bis der Messias kommen würde, gegeben, um sich vorzubereiten und für das Kommen des Messias bereit zu sein. Waren sie bereit als der Messias kam? Nein. So kam nun der Messias. Der dritte Abschnitt der Geschichte Israels. Und nun möchte ich, daß Ihr beachtet, was wir in Johannes 1:14 finden. Hier erklärt uns die Bibel die Prophezeiung die Haggai bezüglich des späteren Tempels gemacht hat, der mehr Herrlichkeit hätte als der erste Tempel. Johannes 1:14 hier heißt es:

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; …"

Vergeßt das nicht. Das Wort wurde was? Fleisch und was dann? Und wohnte unter uns und dann heißt es weiter, was sahen wir?

"… und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."

Erinnert Ihr Euch, als Gott zu Mose gesagt hat, daß er einen Tempel bauen sollte? Er sagt in 2. Mose 25:8

"Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, daß Ich mitten unter ihnen wohne!"

Und dann kam die "Schechina Herrlichkeit" in diesen Tempel. Ich möchte Euch etwas fragen: Wer war die "Herrlichkeit" die in diesen Tempel nach der Gefangenschaft kam? Es war Jesus Christus, da sind die gleichen Worte. In Johannes 1:14 bedeutet das Wort "wohnte" eigentlich, "er zeltete". Wißt Ihr, die Juden haben immer damit geprahlt wie wunderbar schön Salomos Tempel aussehen würde. Sie schwelgten immer in Erinnerung der großartigen Tage, den "guten alten Tagen". In der Tat sagt Jesus zu ihnen in Matthäus 6:28+29

"Und warum sorgt Ihr Euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen nicht; Ich sage Euch aber, daß auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie deren eine."

Und dann fügt Er in Matthäus 12:42 folgendes hinzu:

"Die Königin von Mittag … kam vom Ende der Erde, um Salomos Weisheit zu hören. Und siehe, hier ist mehr als Salomo!"

Er sprach von sich selber, aber sie haben Ihn nicht erkannt. Sie haben Seine Herrlichkeit nicht gesehen. Ich möchte Euch etwas fragen: Hat Jesus viele male im Tempel von Jerusalem gelehrt? Das hat Er ganz gewiß getan. Er war die "Schechina Herrlichkeit" im Tempel.Wir wollen uns nun in der Bibel den letzten Besuch anschauen, den Jesus dem Tempel abgestattet hat. Geht mit mir zu Lukas 19:37+38. Erinnert Euch jetzt daran, was wir im Buch Hesekiel studiert haben, weil wir darauf zurückkommen werden. Wißt Ihr, Hesekiel spricht von der ersten Zerstörung Jerusalems. Nun werden wir über eine zweite Zerstörung sprechen. Jesus geht vom Ölberg hinunter, Er geht nach Jerusalem und dort durch das goldene Tor, durch das Osttor. Die "Schechina Herrlichkeit" geht zum letzten Mal in den Tempel. Seht nun was wir in Lukas 19:37+38 finden:

"Als er sich aber schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn! Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!"

Erinnert Ihr Euch, daß Haggai in Haggai 2:9 gesagt hat:

"… und an diesem Orte will ich Frieden geben, ..."

Und so haben sie gesungen. Dies ist ein triumphaler Einzug:

"Friede im Himmel und Ehre in der Höhe!"

Aber wißt Ihr, was die religiösen Leiter getan haben als sie sahen, daß Jesus triumphal in Jerusalem einmarschierte? Wißt Ihr, wenn die religiösen Leiter nicht gewesen wären, hätten die Leute Jesus Christus angenommen. Aber die Leiter haben ständig gegen Jesus gearbeitet. Lukas 19:47+48. Hört gut zu:

"Und Er lehrte täglich…"

Wo lehrte Er?

"… im Tempel; …"

Die lebende "Schechina Herrlichkeit".

"Er lehrte täglich im Tempel; die Hohenpriester aber und die Schriftgelehrten und die Vornehmsten des Volkes trachteten danach …"

Was beabsichtigten sie?

"…sie trachteten danach Ihn umzubringen. Und sie fanden nicht, was sie tun sollten; denn das ganze Volk hing an Ihm und hörte auf Ihn."

Wo lag hier das Problem? Bei den religiösen Leitern oder beim Volk? Es lag bei den religiösen Leitern. Sie wollten ihn vernichten. Gemäß der Schrift war Er die lebende "Schechina Herrlichkeit", die im Tempel gelehrt hat. Nun beachtet Matthäus 21 als Jesus tatsächlich den Tempel betritt. Matthäus 21:12+13. Das sind sehr wichtige Verse. Es heißt hier:

"Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein…"

Ein sehr wichtiger Satzteil! Was war der Tempel zu dieser Zeit? Er war immer noch was? Er war immer noch "Gottes Tempel".

"Und Jesus ging in den Tempel Gottes hinein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle derer, welche Tauben verkauften."

Und nun hört gut zu:

"Und Er sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: «Mein Haus…"

Wie hat Jesus den Tempel genannt? Dies war Gottes Tempel und Er sagte:

"Mein Haus soll ein Bethaus heißen!» Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle."

Jetzt hört gut zu. Als Jesus dort im Tempel war, begann Er damit, einige Gleichnisse zu lehren. Sehr interessante Gleichnisse und wißt Ihr, was Er in diesen Gleichnissen beschrieben hat? Er beschrieb die Geschichte Israels. Die traurige Geschichte Israels als Er im Tempelhof lehrte. Eines dieser Gleichnisse ist ein lebendiges Gleichnis und darin bezieht sich Jesus auf die Geschichte mit dem Feigenbaum. Erinnert Ihr Euch wie Er den Feigenbaum verflucht hat?

Alle Gleichnisse hatten mit der Rebellion Israels zu tun und wie Er versuchte sie zurück zu gewinnen. Ihr erinnert Euch, Jesus sah einen Feigenbaum in der Ferne und Er sagt zu Seinen Jüngern: 
 
'Laßt uns hingehen und sehen ob wir ein paar Feigen von diesem Baum pflücken können, Ich habe Hunger.' 
 
Wißt Ihr, was dieser Feigenbaum darstellt? Alle Gelehrten die in Einklang mit dem Alten Testament sind, sagen gemeinsam, daß dieser Feigenbaum Israel darstellt. Und so geht Jesus hin und schaut Sich den Baum an. Der Baum hatte viele Blätter, aber nicht eine einzige Feige. Und was hat Jesus dann mit dem Feigenbaum gemacht? Er hat den Feigenbaum verflucht. Und die Bibel erzählt uns, nachdem Er den Feigenbaum verflucht hat, daß dieser bis in die Wurzeln verdorrte. Wir wollen dazu Matthäus 21:18+19 lesen.

"Da Er aber des Morgens früh in die Stadt zurückkehrte, hungerte Ihn. Und als Er einen einzelnen Feigenbaum am Wege sah, ging er zu Ihm hin und fand nichts daran als nur Blätter. Da sprach Er zu ihm: Nun komme von Dir keine Frucht mehr in Ewigkeit!"

Würde dieser Feigenbaum jemals wieder Früchte tragen? Niemals! In der Tat, der Paralleltext in Markus sagt, daß er bis in die Wurzeln verdorrte. Was passiert, wenn ein Baum bis in die Wurzeln verdorrt? Nun, das war's. Ende, aus. Und so sagt Er:

"Nun komme von Dir keine Frucht mehr in Ewigkeit! Und auf der Stelle verdorrte der Feigenbaum."

Würde die Bewährungszeit, ohne Abhilfe, für die Nation Israels zu Ende gehen, als ein Ergebnis davon, daß sie den Messias verworfen haben? So ist es. Dies lebendige Gleichnis veranschaulicht ganz klar, daß Gottes Plan für die buchstäbliche Nation Israels oder für die jüdische Theokratie zu einem Ende kommen würde. Nun hat Jesus im Tempel ein weiteres Gleichnis erzählt. Es ist das Gleichnis von den Weingärtnern. Ich möchte, daß Ihr die drei Zeitabschnitte der Geschichte Israels in diesem Gleichnis seht. Geht mit mir zu Matthäus 21:33-43 und ich werde das Gleichnis auslegen während wir es lesen.

"Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, …"

Der Hausherr ist Gott der Vater.

"…der pflanzte einen Weinberg, …"

Der Weinberg ist die Stadt Jerusalem.

"…zog einen Zaun darum, …"

Das ist das Gesetz.

"Grub eine Kelter darin, baute einen Wachtturm, …"

Das ist der Tempel.

"…verpachtete ihn an Weingärtner …"

Wer sind die Weingärtner? Israel.

"… und reiste ab. Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern,…"

Das ist die erste Gruppe Knechte. Wie viele Zeitabschnitte hat die Geschichte Israels? Sie hat drei Abschnitte. Beachtet nun folgendes:

"Als nun die Zeit der Früchte nahte, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, …"

Diese sind wie Jesaja, Jeremia und die Propheten die vor der Gefangenschaft kamen.

"…um seine Früchte in Empfang zu nehmen. Aber die Weingärtner ergriffen seine Knechte und schlugen den einen, den andern töteten sie, den dritten steinigten sie."

Nun sagt Ihr jetzt vielleicht: 
 
'Das war's! Ende. Aus.' 
 
Nein, das war es noch nicht. Es gibt einen zweiten Abschnitt.

"Da sandte er wieder andere Knechte,…"

Dieser ist nach der Gefangenschaft und das sind Menschen wie Haggai, Sacharja, Maleachi, Johannes der Täufer und so weiter.

"Da sandte er wieder andere Knechte, mehr denn zuvor; und sie behandelten sie ebenso."

Und nun beachtet folgendes.

"Zuletzt…"

Schwingt da irgendwie das Gefühl der Endgültigkeit mit? Das war's? So ist es.

"Zuletzt sandte er seinen Sohn …"

Wer ist das? Jesus.

"… zu ihnen und sprach: Sie werden sich vor meinem Sohne scheuen. Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: Das ist der Erbe; kommt, laßt uns sein Erbgut behalten! Und sie nahmen ihn, stießen ihn zum Weinberg …"

Wo hinaus? Aus Jerusalem hinaus. Jesus starb außerhalb von Jerusalem.

"…hinaus und töteten ihn. Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt, …"

So stellt Jesus die Frage:

"…was wird er mit diesen Weingärtnern tun?..."

Sie waren ganz blind dem gegenüber, wovon Jesus redete. Aber sie werden sich selber verurteilen. Vers 41.

"Sie sprachen zu ihm: Er wird die Übeltäter übel umbringen und den Weinberg anderen Weingärtnern verpachten, welche ihm die Früchte zu ihrer Zeit abliefern werden. Jesus spricht zu ihnen: Habt Ihr noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist wundersam in Euren Augen»?"

Und nun beachtet, was Jesus sagt. Als Folge, daß sie den Sohn getötet haben.

"Darum sage Ich Euch: Das Reich Gottes wird von Euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt."

Welches ist die Nation die dessen Früchte bringt? Es sind die Heiden. Das Wort "Nation" dort, ist das Wort "ethne". Im Allgemeinen, wenn im Neuen Testament von Israel die Rede ist, dann wird das Wort "laos" gebraucht. Das ist Gottes Volk. Aber dies ist das Wort "ethne", daher kommt unser Wort "ethnisch". Mit anderen Worten sagt Jesus: 

'Weil Ihr auf den ersten Aufruf nicht reagiert habt und auch nicht auf den zweiten und Ihr dann schließlich noch den Sohn bei dem dritten Aufruf vernichtet habt, somit wär's das dann.' Er sagte: 'Das war's. Ende, aus. Ich werde meinen Weinberg anderen geben, die seine Früchte tragen werden.'

Und die Botschaft ging an die Heiden. Wißt Ihr, daß es noch ein Gleichnis gibt, das Jesus im Tempel lehrte? Es ist so ähnlich wie dieses hier. Es steht in Matthäus 22:1-14. Es ist ein faszinierendes Gleichnis. Es handelt vom gleichen Thema. Es heißt dort, daß Boten ausgesandt worden sind, um die Leute zu der Hochzeit einzuladen. Und sie sagten:  
 
'Nein, danke!' 
 
Dann wird ein gemästetes Kalb zubereitet, was sich auf den Tod Jesu Christi bezieht. Und sie haben den Aufruf wieder abgelehnt. 

Und so wurde die Botschaft gegeben: 

'Geht überall hin und ladet jeden ein herein zu kommen.' 

Das ist der Aufruf an die Heiden. Wir wollen dieses Gleichnis einmal ganz lesen. Matthäus 22:1-14

"Und Jesus hob an und redete wieder in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Das Himmelreich ist einem menschlichen König gleich, der seinem Sohne Hochzeit machte. Und er sandte seine Knechte aus, um die Geladenen zur Hochzeit zu rufen; aber sie wollten nicht kommen. Da sandte er nochmals andere Knechte und sprach: Siehe, meine Mahlzeit habe ich bereitet; meine Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, und alles ist bereit; kommt zur Hochzeit! Sie aber achteten nicht darauf, sondern gingen hin, der eine auf seinen Acker, der andere zu seinem Gewerbe die übrigen aber ergriffen seine Knechte, mißhandelten und töteten sie. 

Da wurde der König zornig, sandte seine Heere aus und brachte diese Mörder um und zündete ihre Stadt an. Dann sprach er zu seinen Knechten: Die Hochzeit ist zwar bereit, aber die Geladenen waren nicht würdig; darum geht hin an die Kreuzungen der Straßen und ladet zur Hochzeit, so viele Ihr findet! Und die Knechte gingen hinaus auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal ward voll von Gästen. Als aber der König hineinging, die Gäste zu besehen, sah er daselbst einen Menschen, der kein hochzeitliches Kleid anhatte; und er sprach zu ihm: Freund, wie bist Du hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Kleid an? Er aber verstummte. 

Da sprach der König zu den Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Da wird das Heulen und Zähneknirschen sein. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt!"

Mit anderen Worten, dies ist ein weiteres Gleichnis, das Jesus im Tempel lehrte und das davon handelt, daß das Königreich der jüdischen Nation, von der jüdischen Theokratie, weggenommen und den Heiden gegeben werden würde.

Wir wollen nun zu Matthäus 23:29-33 gehen. Jesus ist noch im Tempel und Er wird jetzt die letzten Bemerkungen machen, bevor Er den Tempel verlassen wird. Diese sind die "Wehe" Ausrufe über die religiösen Leiter, über die Schriftgelehrten und Pharisäer. Matthäus 23:29-33 Es heißt hier:

"Wehe Euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Ihr Heuchler, daß Ihr die Gräber der Propheten baut und die Denkmäler der Gerechten schmückt und sagt: Hätten wir in den Tagen unserer Väter gelebt, wir hätten uns nicht mit ihnen des Blutes der Propheten schuldig gemacht."

Natürlich planen sie Jesus umzubringen. Und Er sagt weiter:

"So gebt Ihr ja über Euch selbst das Zeugnis, daß Ihr Söhne der Prophetenmörder seid. Ja, macht nur das Maß Eurer Väter voll!"

Was bedeutet es das Maß voll zumachen? Was wird der Becher sein? Der Becher wird zum Überlaufen voll sein. Wißt Ihr was das bedeutet? Es bedeutet einfach, daß ihre Missetaten, ihre Frevel vollständig sein werden. Erinnert Ihr Euch an die Verse in 1. Mose 15:16 wo es heißt:

"Sie aber sollen im vierten Geschlecht wieder hierher kommen; denn das Maß der Sünden der Amoriter ist noch nicht voll."

Somit konnten sie, das sind die Nachkommen Abrahams, noch nicht in das verheißene Land einziehen, denn sie, die Amoriter, hatten noch nicht über den Tag der Gnade hinaus gesündigt. Im Übrigen, in Offenbarung 17 ist die Rede von den sieben Plagen und die Becher sind übervoll mit dem Zorn Gottes. Das bedeutet, daß sie unvermengt sind, mit was? Mit Gnade. Sie sind also ohne Gnade. Und dann sagt Jesus in Matthäus 23:33

"Ihr Schlangen!"

Wow!

"Ihr Otterngezüchte! Wie wollt Ihr dem Gerichte der Hölle entgehen?"

Anmerkung.

Das Wort "Hölle" ist ein allgemeiner Ausdruck, der sich im Sprachgebrauch eingebürgert hat. So wäre eine bessere Übersetzung: Wie wollt Ihr dem Gericht der Gehanna entgehen?

Erklärung aus Wiktionary, dem freien online Wörterbuch.

Das Wort geht übezuladen. Und sie sagten:r kirchenlateinisches "gehenna" und altgriechisches γέεννα (geenna) auf biblisch-hebräisches גֵּי־הִנֹּם‎ (gēy Hinnom), "Tal des Sohnes Hinnoms" zurück.

Es handelt sich um ein Eigenwort und bezeichnet im Alten Testament ursprünglich ein Tal bei Jerusalem, in welchem dem Moloch durch Verbrennung Kinderopfer dargebracht worden sein sollen. Es soll eine Schlachtstätte und ein Leichenfeld gewesen sein und besonders in der Zeit nach dem Exil wohl eine Begräbnisstätte, vor allem eine für diejenigen, die aus bestimmten Gründen nicht an den regulären Begräbnisstätten bestattet wurden, womöglich auch eine Hinrichtungsstätte und ein Ort, an dem Wild, wie Reh etc. verbrannt wurden. Daraus ist dann der Volksglaube entstanden, dieser Ort sei zum Schindanger für die beim Jüngsten Gericht zu bestrafenden israelitischen Missetäter bestimmt. Als einen Schindanger bezeichnete man einen gemeinschaftlichen Platz eines Dorfes oder einer Stadt, den Anger, auf dem das tote Vieh gehäutet wurde.

Schließlich wurde der Eingang in die Hölle dorthin verortet und Gehenna wurde zur gebräuchlichen Bezeichnung für den Strafort der Bösen nach dem Tod.

Weitere Anmerkung.

Die Bibel spricht jedoch nicht von einer ewig brennenden Hölle, in der die Bösen und Gottlosen auf ewig bestraft werden und unendliche Qualen erleiden müssen, sondern von einem zweiten Tod. Also nicht von ewigem Leiden. Denn was wäre das für ein angeblich liebender Gott, den Jesus immer wieder den Menschen hat nahe bringen und das Verständnis über Ihn ins richtige Licht rücken wollte, wenn er die gottlosen Menschen, deren Lebensjahre auf Erden, verglichen mit der Ewigkeit nur ein Hauch gewesen ist, damit bestrafen würde auf ewig zu leiden. Das ist kein Gegengewicht. Dann wäre auch Gott ein noch grausamerer Satan als Satan selber, der diese Lüge über eine ewig brennende Hölle ursprünglich in die Welt gesetzt hat.

Der Feuersee, von dem die Bibel spricht, wo die Gottlosen nach den 1000 Jahren zusammen mit Satan und seinen bösen Engeln, enden werden, wird nur so lange brennen, bis das letzte bißchen Sünde und auch Satan für immer vernichtet sein wird. Danach ist alles aus und vorbei. Das ist der zweite Tod, wie es in Offenbarung 20:14 heißt. Und obwohl in der Bibel drin steht, daß Jesus dieses Wort der Gehenna, oder der Hölle gebrauchte, um das ewige Verlorensein zu beschreiben, da die Menschen dies ja damit verbunden haben, gibt es sie auf diese Art und Weise nicht, daß es ein echter Ort wäre der ewig brennt, sondern ist eine reine Erfindung, um den Menschen Angst einzujagen.

Anmerkung Ende.
 

Wißt Ihr, was interessant ist? Obwohl das nur ein paar Tage vor Jesu Tod geschieht, würde Jesus der jüdischen Nation sogar noch 3 ½ Jahre Bewährungszeit einräumen, sogar noch nach Seiner Kreuzigung. Die 70 Wochen enden nicht, als Jesus gekreuzigt wurde, die 70 Wochen enden im Jahr 34 n. Chr. 3 ½ Jahre später. Sogar nachdem sie Jesus umgebracht haben, sagt Er: 

'Ich werde Euch noch mehr Boten schicken!'

Ihr mögt das den vierten Zeitabschnitt der Geschichte Israels nennen, obwohl es noch Teil des dritten ist, denn es ist noch Teil der 70 Wochen. Ihr fragt Euch vielleicht: 

'Wo sagt Jesus das?' 

Matthäus 23:34-36

"Darum, siehe, Ich sende zu Euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte; ..."

Stephanus war ein Prophet, das werden wir noch sehen. Die sieben Diakone waren Weise. Mit anderen Worten, Gott schickt zusätzliche Boten nach Jesu Kreuzigung.

"… und etliche von ihnen werdet Ihr…"

Das ist Zukunft von dem Zeitpunkt an.

"… und etliche von ihnen werdet Ihr töten und kreuzigen, und etliche werdet Ihr in Euren Synagogen geißeln …"

Wie sie es mit Petrus und Johannes getan haben, siehe Apostelgeschichte 2+3

"… und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen…"

Wer war es, der von einer Stadt zur anderen verfolgt hat? Das war Saulus von Tarsus. Und weil sie diese letzten Botschafter so behandelt haben, und der Becher zum Überlaufen voll ist, wird ihnen folgendes widerfahren, wie Jesus sagt:

"… auf daß über Euch komme alles gerechte Blut, das auf Erden vergossen worden ist, vom Blute Abels, des Gerechten, an bis auf das Blut Zacharias, des Sohnes Barachias, welchen Ihr zwischen dem Tempel und dem Altar getötet habt. Wahrlich, Ich sage Euch, dies alles wird über dieses Geschlecht kommen."

Ist dies das Ende der hebräischen Theokratie? Ganz genau so ist es. Jesus beendet Seine Bemerkungen an die Schriftgelehrten und Pharisäer und ich möchte, daß Ihr jetzt beachtet, was passiert. Matthäus 23:37+38

"Jerusalem, Jerusalem, die Du tötest die Propheten und steinigst, die zu Dir gesandt sind! Wie oft habe Ich Deine Kinder sammeln wollen,…"

Wir haben gesehen, daß Er versucht hat sie zurück zu gewinnen, im Alten Testament, zwei mal, vor der Gefangenschaft und nach der Gefangenschaft.

"Wie oft habe Ich Deine Kinder sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber Ihr habt nicht gewollt!"

Und nun beachtet dies aufmerksam. Was war der Tempel als Jesus als "Schechina Herrlichkeit" ihn das letzte Mal betreten hat? Es war der Tempel Gottes und wie hat Jesus ihn genannt? "Mein Haus"! Aber jetzt beachtet die Veränderung. Vers 38.

"Siehe, Euer Haus wird Euch öde gelassen werden;"

Haben wir dieses Wort in Alten Testament gesehen? Nein, haben wir nicht. Wohin haben die Gräuel geführt? Zur Verwüstung. Im Übrigen, wißt Ihr, wohin Jesus gegangen ist, als Er den Tempel verlassen hat? Er ging den gleichen Weg, den die "Schechina Herrlichkeit" zur Zeit Hesekiels gegangen ist. Ist das alles Zufall? Nein, es ist überhaupt kein Zufall, beachtet Matthäus 24:1.

"Und Jesus ging hinaus und vom Tempel hinweg."

Warum war der Tempel verlassen? Weil die "Schechina Herrlichkeit" nicht mehr länger dort war.

"Und seine Jünger traten herzu, um Ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen."

Und dann spricht Jesus von der Zerstörung Jerusalems. Warum wurde Jerusalem zerstört? Weil sie Jesus abwiesen. Laßt uns das lesen in Matthäus 24:2+3.

"Jesus aber sprach zu ihnen: Sehet Ihr nicht dieses alles? Wahrlich, Ich sage Euch, hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen wird!"

Und wo war Er dann? Oh, die "Schechina Herrlichkeit" war jetzt auf dem Ölberg, Er hat den Tempel verlassen, so heißt es:

"Als Er aber auf dem Ölberge saß, traten die Jünger zu Ihm besonders und sprachen: Sage uns, wann wird das alles geschehen, und welches wird das Zeichen Deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?"

Und dann gab Jesus Seine berühmte Predigt auf dem Ölberg und ich möchte, daß Ihr beachtet, was Jesus vorhergesagt hat. Wir lesen nur Matthäus 24:15, hört gut zu. Die zwei Schlüsselwörter, die wir in der Prophezeiung der 70 Wochen finden, stecken hier in Matthäus 24:15 und in Lukas 21:20 wird erklärt was das Gräuel bedeutet. Gebt nun Acht darauf, was Jesus hier sagt:

"Wenn Ihr nun das Gräuel der Verwüstung, …"

Sind das die Worte, die wir im Alten Testament, in Daniel 9:27 gefunden haben? Ja! Und wenn Ihr denkt, daß dies nichts mit Daniel zu tun hat, denn Jesus sagte:

"…von welchem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, stehen seht an heiliger Stätte wer es liest, der merke darauf!"

Worauf sich Jesus bezieht, ist daß die römischen Armeen Jerusalem umzingelt hatten und sie richteten ihre Fahne auf, die einen Adler als Bild hatte und sie beteten diese Fahnen an. Und das interessante ist ja, daß Gott Seinem Volk gesagt hatte, wenn wir dort in Matthäus 24 weiter lesen, so heißt es:

'Wenn Ihr dieses Zeichen seht, das Gräuel der Verwüstung, dann stellt sicher, daß Ihr die Stadt verlaßt, damit Ihr nicht umkommt, wenn die Stadt zerstört wird.' 

Fand ein Trennungswerk statt bevor die Stadt zerstört worden ist? So ist es. Uns wird im "Großen Kampf"erzählt, daß während der Zerstörung Jerusalems nicht ein einziger Christ umgekommen ist, denn sie wurden getrennt bevor die Zerstörung kam, so wie es auch im Alten Testament geschehen ist. Nun, was bedeuten diese Worte? 

"Wenn Ihr nun das Gräuel der Verwüstung, …seht..." ?

Es sind eigentlich die die römischen Armeen die Jerusalem umzingelt hatten. Ihr fragt Euch nun vielleicht: 
 
'Wie wissen wir das?' 
 
 Lukas 21:20, hier lehrt Jesus das gleiche, aber Er gebraucht andere Worte. In Matthäus sagte Er:

"Wenn Ihr nun das Gräuel der Verwüstung, …seht...."

Nun gebt gut Acht, was Er jetzt sagt:

"Wenn Ihr aber Jerusalem von Kriegsheeren belagert seht, alsdann erkennt, daß ihre Verwüstung nahe ist."

Welches waren diese Armeen, die Jerusalem umzingelten, die denjenigen die in der Stadt waren das Signal gaben, daß sie fliehen mußten um nicht umgebracht zu werden? Das waren die römischen Armeen. Aber nun fragt Ihr Euch vielleicht: 

'Wie konnten sie fliehen, wenn die Stadt umzingelt war?' 

Nun Josephus erzählt uns, daß aus irgendeinem unerklärlichen Grund, wir wissen, daß es Gottes Vorsehung war, die römischen Armeen sich plötzlich zurückzogen. Und die Juden in der Stadt sagten:

'Hey, das ist ein Zeichen, daß Gott mit uns ist!' 

Und sie verfolgten die Römer. Wißt Ihr, was die Christen gemacht haben, als die Römer weg waren? Genauso wie Jesus gesagt hat, sind sie alle in die Berge von Judäa geflohen. Dann kamen die Römer zurück und sie zerstörten die Stadt und den Tempel. Folgt Ihr dem, was wir jetzt hier studieren? Es ist lebenswichtig für das, was wir in unseren nächsten beiden Vorträgen studieren werden. Nun beachtet Lukas 19:41-4.4

"Und als Er näher kam und die Stadt sah, weinte Er über sie und sprach: Wenn doch auch Du erkannt hättest an diesem Deinem Tage, was zu Deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor Deinen Augen verborgen, daß Tage über Dich kommen werden, da Deine Feinde einen Wall gegen Dich aufwerfen, Dich ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen und Dich dem Erdboden gleich machen werden, …"

Das ist die Verwüstung Jerusalems bis auf die Grundmauern.

"… auch Deine Kinder in Dir, und in Dir keinen Stein auf dem anderen lassen werden, …"

Aus welchem Grund wird das geschehen?

"… darum, weil Du die Zeit Deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!"

Wer hat diese Heimsuchung vorgenommen? Jesus Christus. Ich möchte nun etwas sehr klar stellen. Gott liebt die Juden. Sogar Juden die nicht glauben. Gott liebt sie, Er liebt jeden in dieser Welt. Wenn wir so sprechen, in Übereinstimmung mit der Schrift, dann sagen wir nicht, daß wir anti-jüdisch sein sollen. Es gibt viele einzelne Menschen im Judaismus, die aufrichtig sind und den Herrn lieben und viele von ihnen werden messianische Juden. Aber wir sprechen hier von dem Ende der jüdischen Theokratie, als Gottes Nation, nicht von all den einzelnen Menschen in dieser Nation, ist das deutlich? Es gibt viele aufrichtige Menschen in dieser Nation, genauso wie es viele aufrichtige Menschen in der römisch-katholischen Kirche und in den protestantischen Kirchen gibt, die den falschen Tag der Woche halten. Und deswegen sagt Gott zu diesen Menschen in Offenbarung 18:4.

"Geht aus ihr heraus, Mein Volk, damit Ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit Ihr nicht von ihren Plagen empfangt!"

Nun möchte ich die drei Zeitabschnitte der Geschichte Israels wiederholen. Der erste Zeitabschnitt sind die ersten 800 Jahre. Vom Berg Sinai bis zur Gefangenschaft. Danach sagt Gott: 
 
'Noch weitere 70 Wochen!' 
 
Das sind 490 Jahre. Haben sie sich zusammengerissen? Nein. Als Jesus kam waren sie ganz blind dem gegenüber, was Seine Mission war. Und so wurde Jesus gesandt. Dies war die letzte Gelegenheit. Schlußendlich sandte Gott Seinen eigenen Sohn als letzten Ausweg. Und was haben sie gemacht? Anstatt den Sohn anzunehmen erhoben sie sich um Ihn zu vernichten. Und was geschah mit der jüdischen Theokratie? Die jüdische Theokratie findet ihr Ende. Und durch wen wurde das Evangelium nun verkündigt? Durch die Heiden ging es an die Welt. Ich möchte noch einen Abschnitt aus dem "Großen Kampf" Seite 23 vorlesen bevor wir zum Ende des Vortrags kommen. Wir müssen dies in unsere Tage, in unsere Zeit bringen. Ellen White sagt hier:

"Die große Sünde der Juden war die Verwerfung Christi; das große Vergehen der christlichen Welt wäre die Verwerfung des Gesetzes Gottes, der Grundlage Seiner Regierung im Himmel und auf Erden."

Was war die große Sünde der Juden? Wen haben sie verworfen? Christus. Und was wird die Verwerfung der christlichen Welt sein? Gottes Gesetz. Jetzt sagt Ihr vielleicht: 'Nun, das sind zwei verschiedene Sünden.' Nein, das sind sie nicht, denn wißt Ihr, das Gesetz Gottes ist eine Widerspiegelung von Christi Charakter. Es ist eine schriftliche Beschreibung von Christus in Seinem Charakter. So, wenn man das Gesetz ans Kreuz nagelt, wen nagelt man dann eigentlich ans Kreuz? Jesus Christus wird gekreuzigt, denn das Gesetz ist eine Widerspiegelung von Ihm. Nun, ich finde es sehr interessant, daß man in den heutigen christlichen Kirchen Aussagen hört wie:

"Das Gesetz ist ans Kreuz genagelt worden! Keiner kann es halten: Wir sind nicht mehr unter dem Gesetz, wir sind unter der Gnade. Wir sind nicht unter dem Buchstaben, wir sind unter dem Geist. Glaubt nur und Ihr werdet gerettet werden."

Man kann das von den Kanzeln hören. Aber in der politischen Arena kann man eine andere Melodie hören. Man hört die evangelikalen sagen: 

'Nun Leute, wir müssen die Regierung dazu bringen Gesetze zu erlassen, die die Heiligkeit der Ehe und des Lebens beschützen. Und diese Regierung muß anti-pornografische Gesetze erlassen. Und wir müssen die zehn Gebote in den Gerichtssälen aufstellen.'

Nun ja, ich dachte die wären ans Kreuz genagelt worden. Dies ist doppelzüngig gesprochen. So spricht man mit zwei verschiedenen Zungen. Wie kann man in der Kirche sagen: 

'Man kann das Gesetz nicht halten. Du bist nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade. Es war für die Juden.' 

Und sich dann umdrehen und sagen: 

'Cäsar, stelle die zehn Gebote in Deinen Gerichtssälen auf und biege das wieder hin, was wir vermasselt haben.'

Wißt Ihr, die Leute haben auf ihre Prediger gehört und sie sind dahin gekommen, das zu glauben, was ihre Prediger sagen. Ihre Prediger sagen: 

'Oh, niemand kann das Gesetz halten, Gott erwartet nicht, daß Ihr das Gesetz haltet, Ihr seid durch Gnade gerettet.' 

Und die Christen sagen: 

'Gut, dann werde ich mein Leben zu vollem Genüge leben und auf zwei Hochzeiten tanzen.'

Versteht Ihr mich? So ist die Sünde der Juden von damals nicht größer als die Sünden der christlichen Welt von heute. Und die Zerstörung von Jerusalem hat eine zweifältige Erfüllung. Die Jünger haben Jesus in Matthäus 24:3 zwei Fragen gestellt:

"Sage uns, wann wird das alles geschehen, ..."

Das ist die Zerstörung Jerusalems.

"…und welches wird das Zeichen Deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?"

Was mit der jüdischen Nation geschehen ist, wird auch mit der christlichen Welt am Ende der Zeit geschehen. Habt Ihr verstanden, was wir in diesem Vortrag studiert haben? Dies ist das Fundament dafür, was wir in unseren nächsten zwei Vorträgen studieren werden.


Übersetzung - Manuela Sahm - August 2015 ©

Stephen Bohr - "Sein Weg ist im Heiligtum" - (14) Die drei Abschnitte der Geschichte Israels

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela


Keine Kommentare:

Alle Studienreihen - Stephen Bohr - Sein Weg ist im Heiligtum

Auf dieser Seite sind alle Studien auf einmal enthalten. Das ist nur aus dem Grund, wenn man etwas sucht, man sich aber nicht mehr daran eri...