Dieser Vortrag vertieft sich ins Studium von der Prophezeiung über die 70 Wochen. Was haben diese 70 Wochen zu bedeuten? Wann beginnen sie? Sind sie ein Teil für sich selber, gehören sie zu etwas anderem? Sind sie abgeschnitten oder sind sie Teil einer längeren Prophezeiung und vor allen Dingen, worauf beziehen sie sich und was ist das für ein Erlaß der da den Juden gegeben wurde und wer war derjenige durch den die Zerstörung Jerusalems gebracht worden ist?
Laßt
uns beten. Lieber himmlischer Vater, welches Vorrecht ist es doch,
Dich Vater zu nennen. Wir danken Dir für die wunderbare Gelegenheit
die wir haben, daß wir noch einmal zusammen kommen können, um Dein
Wort zu öffnen und die Botschaft zu verstehen die Du für uns in
diesem erstaunlichen Zeitabschnitt der Geschichte hast. Vater, wir
können Dein Wort ohne göttliche Hilfe nicht verstehen und deswegen
kommen wir vor Deinen Thron, in Demut und drücken unser Bedürfnis
nach Weisheit von oben aus. Wir bitten Dich Vater, daß Du uns durch
Deine Gegenwart segnest, durch den Dienst der Engel, daß Du uns
alles ganz klar machst, für jeden einzelnen von uns. Und wir danken
Dir Vater für Deine Gegenwart und daß Du unser Gebet erhörst, denn
wir kommen mutig vor Deinen Thron im Namen Jesu, Amen.
Ich möchte damit beginnen, daß ich
Euch daran erinnere, daß die Prophezeiung der 70 Wochen der kleinere
Teil der Prophezeiung von den 2300 Tagen ist. Mit anderen Worten die
2300 Tage sind die vollständige Prophezeiung und die 70 Wochen sind
davon abgeschnitten. Nun möchte ich die Prophezeiung so lesen wie sie in Daniel 9:25-27 geschrieben steht. Sofort nachdem
Gabriel zurück kam und sagte: 'Verstehe das "mareh"!',
fängt er sofort an von den 70 Wochen zu sprechen. Die 70 Wochen stehen mit dem "mareh" in Zusammenhang. Mit anderen
Worten, sie helfen den Zeitfaktor der 2300 Tage zu verstehen. Und so
finden wir folgendes in Daniel 9:25-27
"So wisse und verstehe: Vom Erlaß
des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems ..."
Jerusalem sollte nicht nur
wiederaufgebaut, sondern auch wiederhergestellt werden.
"... bis auf den Gesalbten, einen
Fürsten, vergehen 7 Wochen; und innerhalb von 62 Wochen werden die Straßen
und Gräben wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den
62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, so daß keiner mehr
sein wird; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk eines
zukünftigen Fürsten verderben, und sie geht unter in der
Überschwemmung, und der Krieg, der bestimmt ist zu ihrer Zerstörung,
dauert bis ans Ende."
Im
original heißt es dann, nicht wie auf deutsch übersetzt wurde:
"Und
man wird vielen den Bund schwer machen eine Woche lang."
Sondern:
"...
Und er ..."
Das
ist der Fürst der kommen soll.
"...
wird einen
Bund mit vielen für eine Woche bestätigen aber mitten in der Woche
…"
Das
ist die letzte Woche.
"...
wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und auf der Zinne
werden Gräuel des Verwüsters aufgestellt, ..."
Vergeßt
nicht, hier sind zwei Schlüsselworte. Es werden die Worte "auf
der Zinne" und
"Gräuel des Verwüsters aufgestellt",
verwendet.
"...
bis daß sich die bestimmte Vertilgung über die Verwüstung ergossen
hat."
Das
ist die berühmte Prophezeiung über die 70 Wochen und nun wollen wir
die Bedeutung von dieser hervorragenden Prophezeiung auslegen.
Wir werden unser Studium nicht in diesem Vortrag beenden können weil
wir eigentlich zwei Teile der 70 Wochen studieren. In diesem Vortrag
werden wir bis zu dem Zeitpunkt studieren, wo der Messias
abgeschnitten wird, oder der Gesalbte ausgerottet und im nächsten
Vortrag werden wir den verbleibenden Teil der Prophezeiung über die
70 Wochen behandeln. Wir wollen nun mit Daniel 9:25 beginnen wo es
heißt:
"So wisse und verstehe: Vom Erlaß
des Befehls bis zum Wiederaufbau Jerusalems…"
Meine Frage an Euch: Gibt es einen Anfangspunkt für
die Prophezeiung der 70 Wochen? Ja, es heißt: "vom".
Gibt es einen Endpunkt für die ersten 69 Wochen von der Prophezeiung
der 70 Wochen? So ist es, denn es heißt "vom" - "bis zum".
So gibt es einen klar definierten Anfangspunkt und Endpunkt. Nun ist
es interessant das Wort "Befehl" hier zu sehen.
"Vom Erlaß des Befehls."
Dieses Wort "Befehl"
wird ein bißchen früher in Daniel 9 gebraucht, in Vers 23, wo die
Bibel uns sagt, daß Gott Gabriel den Befehl gab, oder das Wort
erging, es heißt:
"Als
Du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich
bin gekommen, es Dir anzuzeigen;"
Gabriel sollte dem Daniel das "mareh"
erklären. Mit anderen Worten, was wir hier haben ist ein Erlaß, ein
Gebot oder ein Befehl. Jetzt seht Ihr, daß dieser Befehl zwei Dinge
in Erwägung zieht. Erstens zieht er die Vorstellung in Betracht, daß
Jerusalem wieder hergestellt wird und was auch noch? Jerusalem wieder
aufzubauen. Ich habe jetzt keine Zeit in alle Einzelheiten zu gehen,
aber sie sind nicht das gleiche. Sie sind mit einander verwandt, aber
sie sind nicht das gleiche. "Wiederherstellen"
und
"wiederaufbauen" sind zwei getrennte Dinge,
obwohl sie verwandt sind.
Nun, um zu verstehen, was es bedeutet
Jerusalem "wiederherzustellen"
und
"wiederaufzubauen", müssen wir verstehen, was
mit "Jerusalem" gemeint ist. Nun, wir denken
normaler Weise, wenn wir "Jerusalem" hören, an die
Stadt die sich aus Gebäuden, Mauern und einem Tempel zusammensetzt.
Aber "Jerusalem" bedeutet viel mehr als dies.
"Jerusalem" bedeutet nicht nur die faßbare,
materielle Stadt, gemacht aus Gebäuden und Mauern, es bezieht sich
auch auf die soziale, religiöse und politische Ordnung der Stadt,
das bedeutet alle Einrichtungen der Stadt, das sind die politischen
und religiösen Einrichtungen. Das heißt also, daß "Jerusalem"
aus dem Handel, den Regierenden, den
Friedensrichtern,
den Richtern und den zivilen und religiösen Gesetzen besteht.
Nun,
es ist eine Tatsache, daß Jerusalem ihre Oberhoheit
nicht verloren hatte, als die Stadt zerstört wurde, sondern sie hat
ihre Oberhoheit
605 v. Chr. verloren, als König Nebukadnezar kam und er das ganze
Königshaus, alle Prinzen und alle Regierenden von Jerusalem gefangen
nach Babylon führte. Mit anderen Worten Jerusalem hatte ihre
politische Unabhängigkeit und ihre Gesetze verloren. Das bedeutet, die Stadt gehörte jetzt jemand anderem und nicht nur das,
sondern alle Einrichtungen mit denen die Stadt gearbeitet hat, wurden
beendet, denn es gab keine rechtsmäßigen
Herrscher mehr in der Stadt. Laßt uns nun 2. Könige 24:14-16
betrachten, wo wir den Gedanken finden, was mit "Jerusalem"
gemeint ist. Wie schon gesagt, "Jerusalem"
bedeutet nicht nur die faßbare, materielle Stadt. Die Stadt setzt
sich ja aus all den Friedensrichtern,
den Herrschern, den Geschäftsmännern, den militärischen Führern
und so weiter zusammen. Wir wollen nun 2. Könige 24:14-16 dazu lesen. Es
heißt hier von Nebukadnezar:
"Und er führte ganz Jerusalem
gefangen hinweg,…"
Nun, ich habe mich immer gefragt, wie
er Jerusalem in Gefangenschaft führen konnte, er muß wohl ziemlich
schwere Wagen gehabt haben, um das zu tun. Was ist damit gemeint, daß
er ganz Jerusalem in die Gefangenschaft geführt hat? Ist hier die Rede von der Stadt, oder von den Leitern der Stadt, die politischen, handels- und militärischen Führer? Wir wollen das mal lesen:
"Und er führte ganz Jerusalem
gefangen hinweg, nämlich alle Obersten und alle kriegstüchtigen
Männer, zehntausend Gefangene, auch alle Schlosser und alle
Schmiede, und ließ nichts übrig als geringes Landvolk. Also führte
er Jehojachin nach Babel hinweg, auch die Mutter des Königs und die
Frauen des Königs und seine Kämmerer. Dazu führte er die Mächtigen
des Landes von Jerusalem gefangen nach Babel, auch alle Kriegsleute,
siebentausend, dazu die Schlosser und die Schmiede, im ganzen
tausend, alles kriegstüchtige Männer; und der König von Babel
brachte sie gefangen nach Babel."
Habt Ihr gemerkt, daß das Wort "Jerusalem"
auf zwei verschiedene Weisen benutzt worden ist? Zuerst heißt es,
daß er Jerusalem gefangen führte und dann heißt es am Ende des
Satzes, daß er all diese in die Gefangenschaft führte, von
Jerusalem nach Babylon. Nun, "Jerusalem" bedeutet
zweierlei, erst einmal, die politischen, und militärischen Leiter
von Jerusalem, das ist die politische Struktur der Stadt und es
bedeutet auch die faßbare, materielle Stadt selber. Ich möchte, daß
Ihr jetzt auch 2. Könige 14:22 beachtet, wo ganz genau die gleichen
Worte: "wieder aufgebaut" und
"wieder hergestellt" gebraucht werden, damit Ihr sehen
könnt, daß diese beiden Worte, obwohl sie verwandt sind
verschiedene Bedeutungen haben. Hier ist die Rede von Asaria, der
König von Juda war und es heißt:
"Er baute Elat und brachte es
wieder an Juda,…"
Was bedeutet es:
"Er baute und
brachte es wieder"?
Es bedeutet, daß er es an Juda
zurückgegeben hat, damit Juda was tun könnte? Damit Juda darüber
herrschen könnte. So heißt es:
"Er baute Elat und brachte es
wieder an Juda, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt
hatte."
So, jeglicher Erlaß, der diesen
Befehl erfüllt, Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen
muß nicht nur beinhalten, daß die materielle Stadt gebaut wird,
sondern was gehört noch dazu? Das die politischen, militärischen
und gerichtlichen Einrichtungen wieder hergestellt werden, so daß
die Stadt als eine politische, wirtschaftliche und soziale Einheit
tätig sein kann.
Nun gab es vier Erlasse die in Bezug
auf Jerusalem gegeben wurden. Wir wollen uns nun diese vier Erlasse anschauen,
die gegeben worden sind. Der erste Erlaß wurde von Kyrus gegeben und
das war 536 v. Chr. Ihr könnt dies in Esra 1:1-4 finden und ebenso
in 2. Chronik 36:23. Wir wollen nun diese Verse lesen und wir
werden herausfinden, daß Kyrus nur die Erlaubnis gab den Tempel
wieder aufzubauen. Es heißt hier in Esra 1:1-4.
"Im ersten Jahre Kyrus, des
Königs von Persien, - damit erfüllt würde das durch den Mund
Jeremias geredete Wort des HERRN -, erweckte der HERR den Geist des
Kyrus, des Königs von Persien, so daß er durch sein ganzes
Königreich ausrufen und auch schriftlich bekannt machen ließ: So
spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des
Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und Er selbst
hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda
ist. Wer irgend unter Euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei sein
Gott, und er ziehe hinauf gen Jerusalem, das in Juda ist, und baue
das Haus des HERRN, des Gottes Israels. Er ist der Gott zu Jerusalem.
Und wer noch übrig ist an allen Orten, wo er als Fremdling weilt,
dem sollen die Leute seines Ortes helfen mit Silber, Gold, Gut und Vieh, nebst freiwilligen Gaben für das Haus Gottes zu
Jerusalem."
Und nun lesen wir 2. Chronik 36:23.
"So spricht Kyrus, der König von
Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche
der Erde gegeben, und Er selbst hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu
bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter Euch zu seinem
Volk gehört, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!"
Es hatte nichts damit zu tun Jerusalem
wieder aufzubauen und wieder herzustellen. Es hatte nur etwas mit dem
Tempel zu tun, mit den religiösen Einrichtungen von Israel. Nach der
Gefangenschaft sind viele Tausende, eigentlich 50.000 Juden nach
Jerusalem zurückgekehrt und sie haben von dem Erlaß Gebrauch
gemacht und sie begannen den Tempel zu bauen und sie legten das
Fundament des Tempels. Doch dann gab es Widerstand durch die Leute
dort im Land und somit sagten sie:
'Es ist für uns noch nicht an
der Zeit den Tempel zu bauen, wir haben alle möglichen Probleme.'
Und somit haben sie den Vorsatz den Tempel zu bauen aufgegeben und
alle haben damit angefangen ihre eigenen Häuser zu bauen und
herzurichten und jeder tat das seine. Dies kann man im Buch Haggai
Kapitel 1 lesen. Dort wird sehr klar beschrieben, was in diesem
Zeitabschnitt geschehen ist.
Und dann ein bißchen später, hat
Darius der I. der Darius der Perser gewesen ist, nicht Darius der
Meder der Babylon erobert hat, dies ist also Darius der I. und er gab
einen Erlaß, er erneuerte den Erlaß, den Kyrus gegeben hatte. Über
diesen Erlaß könnt Ihr in Esra 6:3-12 nachlesen, sowohl in Nehemia
und Haggai. So hat Darius der I. einfach nur den Erlaß, der von
Kyrus gegeben worden ist gutgeheißen und bestätigt und das geschah
im Jahr 520 v. Chr. Es gibt nichts in dem Erlaß, das davon spricht,
daß die Stadt wieder hergestellt und wieder aufgebaut werden sollte.
Das einzige, was man in diesem Erlaß findet ist, den Tempel wieder
aufzubauen. Und somit kann dieser Erlaß den Befehl nicht erfüllen
Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen.
Ein dritter Erlaß wurde von König
Arthasastas I. gegeben, auch als
"Longanimus"
oder unter dem griechischen Namen als "Artaxerxes"
bekannt war. Es wurde im Herbst des Jahres 457 v. Chr. gegeben. Und
wenn wir im Buch Esra lesen, dann sehen wir, daß dies der dritte
Erlaß war, der mit Bezug auf Jerusalem von persischen Königen
gegeben wurde. Es ist der dritte Erlaß. Der erste war von Kyrus, der
zweite von Darius und es heißt in Esra 6:14+15, daß dies der dritte
Erlaß war, der gegeben worden ist.
"Und die Ältesten der Juden
bauten weiter, und es gelang ihnen durch die Weissagung der Propheten
Haggai und Sacharja, des Sohnes Iddos. Also bauten sie und
vollendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl
des Kyrus und Darius und Artasastas, der Könige von Persien. Sie
vollendeten aber das Haus am dritten Tage des Monats Adar, das war im
sechsten Jahre der Regierung des Königs Darius."
Ich glaube, daß dies der Erlaß ist,
der die Prophezeiung über die 70 Wochen erfüllt, den Befehl
Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen und wir werden
gleich mal dazu kommen, aber bevor wir das machen, möchte ich noch den
vierten Erlaß erwähnen, der im Jahr 445 v. Chr. gegeben worden
ist. Und die meisten evangelikalen Gelehrten von heute glauben, daß
dies der Erlaß ist, der den Anfang der Prophezeiung der 70 Wochen
macht. Ich stimme mit dem überhaupt nicht überein,
denn das Jahr 445 v. Chr. ist wirklich überhaupt kein neuer Erlaß.
Was nun eigentlich passierte ist, daß
nachdem Artaxerxes seinen Erlaß gegeben hatte Jerusalem wieder
herzustellen und aufzubauen kamen böse Berichte von Leuten die in
Juda wohnten. Sie schrieben einen Brief an den König und sagten:
'König, die Juden bauen die Stadt wieder auf und sie bauen auch die
Mauer wieder auf. Dies ist ein rebellisches Volk! Sie haben eine
schlechte Geschichte und wenn Du ihnen nun erlaubst weiter zu bauen,
dann werden sie Dir alle möglichen Probleme bereiten.'
Und so
erzählt uns die Bibel, daß Artaxerxes seinen Erlaß auf Eis gelegt
hat, bis er die Situation untersuchen konnte. Und nachdem Artaxerxes
dann sich von der ganzen Situation überzeugt hatte, erneuerte er im
Jahr 445 v. Chr. den Erlaß Jerusalem wieder herzustellen und
aufzubauen. Somit paßt dieser Erlaß nicht. Nun laßt uns dem Erlaß
lesen, der paßt. Es ist der Erlaß, der in Esra 7 erwähnt ist. Geht
mit mir zu Esra 7 und Ihr werdet die Worte von Artaxerxes I. finden.
Hier gibt es eine sehr interessante Einzelheit. Hier spricht
Artaxerxes und er sagt in Esra 7:13.
"Von mir wird hiermit Befehl
gegeben, …"
Dieses Wort "Befehl" ist
das ganz gleiche Wort das in Daniel 9:25 benutzt wird, das Wort
"Befehl" Jerusalem wiederherzustellen und
aufzubauen. Es ist genau das gleiche Wort auf hebräisch: Das Wort"dabar".
Nun, würden wir vermuten, daß dies der Erlaß ist, wenn es
das ganz gleiche Wort ist, das wir in Daniel 9:25 finden? So ist es.
So sagt nun Artaxerxes:
"Von mir wird hiermit Befehl
gegeben daß, wer in meinem Reiche vom Volk Israel und seinen
Priestern und Leviten willens ist, nach Jerusalem zu ziehen, mit Dir
ziehen solle."
Er sagt zu Esra:
'Jeder der nach
Jerusalem gehen will um es wiederherzustellen und aufzubauen kann
jetzt gehen!'
Nun ist die Frage: Warum nehmen wir
nun diesen Erlaß von Artaxerxes aus dem Jahr 457 v. Chr. als den
Erlaß, der den Anfang der 70 Wochen macht? Es gibt drei Gründe. Der
erste Grund ist der, den ich schon erwähnt habe. Das Wort "dabar",
das in Daniel 9:25 mit "Befehl" übersetzt worden
ist, ist genau das gleiche Wort das in Esra 7:13 gebraucht wird. Wo
der König sagt:
"Von mir wird hiermit Befehl
gegeben."
Das ganz gleiche Wort. Es gibt einen
zweiten Grund. Keiner der anderen Erlasse würde für die Chronologie
des Messias passend sein. Wir wollen uns das mal anschauen und uns
vorstellen, daß die 70 Wochen im Jahr 536 v. Chr. begonnen haben.
Wir gehen 70 Wochen weiter, was 490 Jahre ist, bei welchem Datum
würden wir ankommen? Wir würden im Jahr 46 v. Chr. ankommen. Würde
sich das mit dem Messias erfüllen? Ganz und gar nicht.
Jetzt wollen wir den zweiten Erlaß von
Darius nehmen, Darius dem Perser und laßt uns schauen wie dieser
paßt. Dann gehen wir vom Jahr 520 v. Chr. aus, 490 Jahre in die
Zukunft, wo würde uns das hin bringen? Das würde uns bis zum Jahr
30 v. Chr. bringen. Jesus war im Jahr 30 v. Chr. noch nicht einmal
geboren.
Laßt uns jetzt aber den Erlaß
nehmen, der im Jahr 445 v. Chr. gegeben worden ist. Die Erneuerung
des Erlasses durch Artaxerxes. Wenn wir dann also von 445 v. Chr. 490
Jahre in die Zukunft gehen, kommen wir im Jahr 45 n. Chr. an. Das
Problem ist, Jesus Christus wäre somit im Jahr 45 n. Chr. gekreuzigt
worden. Und wenn man diesen Erlaß nehmen würde, dann wäre es zu
spät. Jeder Gelehrte stimmt damit überein, daß es zu spät wäre.
Und somit wären die ersten beiden Erlasse zu früh und der letzte
Erlaß wäre zu spät. Wie viele Erlasse bleiben dann noch übrig? Es
bleibt nur noch ein Erlaß übrig.
Und jetzt gibt es noch einen
dritten Grund und das ist der wichtigste, daß der Erlaß von
Artaxerxes im Jahr 457 v. Chr. der einzige ist, der nicht nur die
Erlaubnis gibt wiederaufzubauen, aber er gibt auch die Erlaubnis die
politische Struktur der hebräischen Gesellschaft wieder
herzustellen. Beachtet noch einmal Esra
7:12-14.
"Artahsasta,
der König aller Könige, an Esra, den Priester und Beauftragten für
das Gesetz des Gottes des Himmels: Friede zuvor! Und nun, von mir ist
befohlen worden, daß alle, die von dem Volk Israel und den Priestern
und Leviten in meinem Reich willig sind, nach Jerusalem zu ziehen,
mit Dir ziehen können, weil Du vom König und seinen sieben Räten
gesandt bist, um aufgrund des Gesetzes Deines Gottes, das in Deiner
Hand ist, nachzuforschen, wie es in Juda und Jerusalem steht, ..."
In Bezug auf was? Was würden sie
untersuchen?
"… um aufgrund des Gesetze Deines Gottes, das in Deiner Hand ist."
Mit anderen Worten hat Artaxerxes
damit gesagt, daß sie die Gesellschaft in Übereinstimmung mit dem
Gesetz Gottes wiederherstellen können? So ist es. Laßt uns jetzt
aber weiter nach unten zu den Versen 25+26 gehen, wo die
Wiederherstellung der zivilen Ordnung von Israel ganz klar erwähnt
ist. Esra 7: 25+26, es heißt hier:
"Du aber, Esra, nach der Weisheit Deines Gottes, die in Deiner Hand ist, bestelle …"
Was? Hm. Interessant. Würde das etwas
damit zu tun haben, die Stadt wiederherzustellen? So ist es.
"… bestelle Richter und
Rechtspfleger, …"
gibt er die Erlaubnis die zivile
Ordnung wiederherzustellen, sowohl als auch die Stadt zu bauen? So
ist es. Das wurde doch alles durch Nebukadnezar weggenommen. In der
Tat hatte Nebukadnezar der Stadt ihre Eigenstaatlichkeit schon 18
Jahre bevor die Stadt zerstört worden ist weggenommen. Eigentlich
wurde sie 605 v. Chr. abgesprochen und die Stadt wurde dann im Jahr
587 v. Chr. zerstört. So heißt es:
"Du aber, Esra, nach der Weisheit
deines Gottes, die in Deiner Hand ist, bestelle Richter und
Rechtspfleger, die alles Volk richten, das jenseits des Stromes ist,
alle, die deines Gottes Gesetze kennen; ..."
Durch wessen Gesetze sollte dieses
Gebiet nun beherrscht werden? Durch die Gesetze Gottes. Die
Theokratie sollte wieder eingesetzt werden. Und beachtet weiter:
"... und wer sie nicht kennt, den
sollt Ihr unterrichten. ..."
Und hört gut zu. Strafende Maßnahmen
könnten gegen die jenigen ergriffen werden, die diesen Gesetzen
nicht gehorchen, denn es heißt:
"Und ein jeder, der nicht mit
Fleiß das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs tun wird,
über den soll gewissenhaft Gericht gehalten werden, es sei zum Tode
oder zur Verbannung, zur Geldbuße oder zum Gefängnis."
Erlaubte Artaxerxes die zivile Ordnung
noch einmal gemäß der Gesetze des Gottes Israels wieder
herzustellen? So ist es. Es ist der einzige Erlaß, auf den alle
Bedingungen zutreffen. Beides, chronologisch und mit den Aufgaben die
erledigt werden mußten, um Jerusalem wieder aufzubauen und wieder
herzustellen.
Nun wird wohl jemand fragen: 'Pastor
Bohr, wie genau ist das Datum 457 v. Chr. als das
Datum für den Erlaß des Artaxerxes?' Die Tatsache ist, daß die
Bibel sagt, daß dieser im 7. Jahr der Regentschaft des Artaxerxes
erlassen wurde. Dieses Datum ist eines der fest
gegründetsten Daten der Antike. In der Tat wurde vor einigen
Jahren ein Buch von Siegfried Horn, einem Archäologen und Kenneth
Wood geschrieben das heißt "Die Chronologie von Esra 7".
Und in diesem Buch, es wird leider nicht mehr gedruckt, stützen sie
sich auf historische, biblische, archäologische und astronomische
Aufzeichnungen, um jenseits jedes Zweifels zu beweisen, daß der
Herbst von 457 v. Chr. das
Datum war an dem Artaxerxes seinen Erlaß gegeben hat Jerusalem
wieder aufzubauen und wieder herzustellen. Dieses Datum ist in der
Geschichte unumstößlich. Dieses Datum ist gewiß. Somit können wir
definitiv wissen, daß die Prophezeiung der 70 Wochen im Herbst des
Jahres 457 v. Chr. beginnt. Und Ihr werdet gleich mal sehen, warum
wir wissen, daß es im Herbst war.
Nun zu unserem Studium über die 70
Wochen. Es heißt dort in Daniel 9:25.
"So wisse und verstehe: Vom Erlaß
des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems bis…"
Bis wann?
"…bis auf den Gesalbten, einen
Fürsten, vergehen sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen…"
Nun stellt sich die Frage: Warum hat
Gabriel nicht einfach nur gesagt 69 Wochen? Warum hat er diesen
Zeitabschnitt in sieben Wochen und in 62 Wochen aufgeteilt von denen
wir wissen, daß sie was sind? 69 Wochen. Er hätte nur 69 sagen
können. Der Grund dafür ist, daß er sagen wird, daß die ersten
sieben Wochen, was also 49 Tage und welche somit 49 Jahre sind, mit dem Wiederaufbau und der
Wiederherstellung Jerusalems zu tun haben. In der Tat, laßt uns nun
beachten, was wir in Daniel 9:25 finden.
"…bis auf den Gesalbten, einen
Fürsten, vergehen sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen…"
Und nun beachtet, daß es im letzten
Teil von Vers 25 heißt:
"…werden die Straßen …"
Die Straßen von was? Von Jerusalem.
"…werden die Straßen und
Gräben wieder gebaut, wiewohl in kummervoller Zeit."
So, während dieser 70 Wochen oder 49
Jahre, würde die Wiederherstellung und der Aufbau Jerusalem wie
vonstatten gehen? In sehr kummervoller Zeit. Und wenn Ihr das Buch
von Esra lest, werdet Ihr alle möglichen Widerstände gegen die Wiederherstellung und den Aufbau Jerusalems finden. Diejenigen die im
Land geblieben sind, haben ihr letztes Hemd dafür gegeben, damit
dies nicht passieren würde. Dies waren ganz gewiß kummervolle Zeiten. Aber nun beachtet, daß es hier heißt:
"Vom Erlaß des Befehls zum
Wiederaufbau Jerusalems bis auf den Gesalbten, einen Fürsten,
vergehen sieben Wochen; …"
Was mit der Wiederherstellung der
zivilen und der religiösen Ordnung von Israel zu tun hat.
"…und zweiundsechzig Wochen …"
Wohin kommen wir dann? Wir kommen zu
der Ankunft des Messias. Nun ist die Frage, was bedeutet das Wort
"Messias"? Das hebräische Wort "Mashiyach"
bedeutet "gesalbt". Und so müssen wir
herausfinden, was das für eine Handlung war, die Jesus Christus
"gesalbt" hat. Und nun beachtet, daß es heißt:
"… bis ein Gesalbter, ein
Fürst, kommt,…"
Richtig? So hat Er also zwei Namen
"Gesalbter", was Messias bedeutet und wie wird er
noch genannt? Der "Fürst". Es gibt keinen Zweifel
wie auch immer, daß der Fürst Jesus Christus ist. Im Buch Daniel
wird Er mit verschiedenen Namen bezeichnet. Er wird in Daniel 8:11
der "Fürst des Heeres" genannt. Wir haben das schon
studiert. In Daniel 11:2 wird Er "Fürst des Bundes"
genannt. In Daniel 12:1 heißt Er "der große Fürst
Michael".
Anmerkung:
In der englischen Bibel wird "Fürst" mit "Prinz"
übersetzt. Anmerkung Ende.
Wißt Ihr, was interessant ist? In den
prophetischen Kapiteln von Daniel, außer den historischen Kapiteln,
wo es von den Prinzen erzählt, die Nebukadnezar gedient haben, also
nur in den prophetischen Kapiteln von Daniel, jedes mal, wenn das
Wort "Prinz" auftaucht, (auf deutsch also "Fürst"),
dann bezieht es sich auf Jesus Christus. Es gibt keine Ausnahme zu
dieser Regel. Mit anderen Worten, dieser Prinz oder Fürst ist
niemand anderes als wer? Jesus Christus. In der Tat nennt ihn Jesaja
in Jesaja 9:5 "Friedefürst". Und Petrus nennt ihn
zweimal Fürst. Apostelgeschichte 3:15 "Fürst des Lebens" und Apostelgeschichte 5:31 "Fürst und Heiland". So gibt es keinen
Zweifel darüber, wer dieser Gesalbte, der Messias, der Fürst ist.
Nun ist die Frage, weil "Messias", der "Gesalbte"
bedeutet, wann Jesus "gesalbt" wurde. Nun, laßt uns
zu Johannes 1:22 gehen. Hier wird von Jesu Taufe erzählt, die den
Beginn Seines Dienstes kennzeichnet.
"Und Johannes zeugte und sprach:
Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf Ihm
bleiben."
Bezieht sich das auf die Taufe von
Jesus als der Heilige Geist auf Ihn herabkam? So ist es. Nun möchte
ich, daß wir zu Vers 40+41 gehen, nur ein paar Verse weiter. Andreas
spricht mit seinem Bruder Petrus und ich möchte, daß Ihr beachtet,
was Andreas zu Petrus sagt. Das kommt direkt nachdem hier vom
Heiligen Geist die Rede war. Johannes spricht davon wie der Heilige
Geist auf Christus gekommen ist. Es heißt hier:
"Andreas, der Bruder des Simon
Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten
und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon
und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden…"
Interessant, das gleiche Wort. Gleich
nach der Taufe von Jesus.
"Wir haben den Messias gefunden…"
Und nun hört zu, wie es weiter heißt:
"Wir haben den Messias gefunden
(das heißt übersetzt: den Christus)."
Oder den Gesalbten. Wißt Ihr, im
Griechischen ist das Wort "Christus" genau das
gleiche wie "Messias". Der "Gesalbte".
Direkt nach der Taufe sehen wir also, daß Andreas zu Petrus sagt:
'Wir haben den Gesalbten gefunden'. Nun beachtet Lukas
4:14. Wir sprechen immer noch vom Messias dem Fürsten.
"Und Jesus kehrte in der Kraft
des Geistes zurück nach Galiläa;..."
Wie kehrte Jesus nach Galiläa zurück?
In der Kraft des Geistes.
"… und das Gerücht von ihm
verbreitete sich durch die ganze umliegende Landschaft."
Nun, was kommt direkt vor diesem Text?
Wenn Ihr Lukas 3 anschaut, dann berichtet dieses Kapitel über die
Taufe von Jesus und Kapitel 4:1-11 berichtet über die Versuchungen
Jesu. Und der Rest von Kapitel 4 erzählt von dem Beginn und dem
öffentlichen Dienst Jesu in Galiläa. Und es erzählt uns, daß Er
nach Seiner Taufe und den Versuchungen, in der Kraft des Geistes nach
Galiläa zurückkehrte, um dann Seinen Dienst zu beginnen. Nun
beachtet, mit welchen Worten Jesus Seinen Dienst begonnen hat. Er ist
in der Synagoge in Nazareth. Beachtet hierzu Lukas 4:18+19. Hier sagt
Jesus:
"Der Geist des Herrn ist …"
Wo ist der Geist des Herrn?
"Der Geist des Herrn ist auf Mir,
weil Er …"
Was hat Er getan?
"… weil Er Mich gesalbt hat; …"
Wann hat Jesus den Heiligen Geist
empfangen? Als Er was wurde? Als Er getauft wurde. So heißt es:
"Der Geist des Herrn ist auf Mir,
weil Er Mich gesalbt hat; Er hat Mich gesandt, den Armen frohe
Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind,
Gefangenen Befreiung zu predigen und den
Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu
setzen; zu predigen das angenehme Jahr des Herrn."
So, wann wurde Jesus zum Messias
gesalbt? Er wurde zum Messias gesalbt als Er den Heiligen Geist
empfing und wann fand dies statt? Bei Seiner Taufe. Wenn jemand
Zweifel dran hat, dann laßt uns Apostelgeschichte 10:36-38 lesen.
"Das Wort, das Er den Kindern
Israel gesandt hat, indem Er Frieden verkünden ließ durch Jesus
Christus - welcher ist aller Herr -, ihr kennt die
Geschichte, die in ganz Judäa geschehen ist und in Galiläa anfing
nach der Taufe, die Johannes predigte: Jesus von Nazareth, wie Gott
Ihn mit heiligem Geist und Kraft…"
Hier kommt das Schlüsselwort:
"… gesalbt hat, …"
Wann wurde Jesus mit dem Heiligen
Geist und Kraft gesalbt? In was für einem Moment geschah das? Als Er
getauft wurde. So heißt es hier:
"Jesus von Nazareth, wie Gott Ihn
mit heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, welcher umherzog, indem Er
wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn
Gott war mit Ihm."
Nun, wann ist der Augenblick als die
69 Wochen zu Ende gingen? Es war zu dem Zeitpunkt, als Jesus zu dem
Gesalbten wurde und das bezieht sich worauf? Es bezieht sich auf
Seine Taufe. Nun, haben wir ein Datum der Taufe Christi? Das haben
wir gewiß. Lukas 3:1+2. Dieses Datum bezieht sich auf das Jahr 27 n.
Chr. Ich möchte, daß Ihr beachtet, daß es uns einige
geschichtliche Punkte gibt. Ich denke Gott wollte, daß wir wissen,
wie dieses Datum ist, denn beachtet all die geschichtlichen Punkte
die Gott gibt. Lukas 3:1+2.
"Im fünfzehnten Jahre aber der
Regierung des Kaisers Tiberius,…"
Wir wissen, daß dies das Jahr 27 n.
Chr. ist.
"… als Pontius Pilatus
Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein
Bruder Philippus aber Vierfürst der Landschaft Ituräa und
Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter den
Hohenpriestern Hannas und Kajaphas,…"
Gibt uns Gott hier allerlei Punkte? So
ist es.
"… erging das Wort Gottes an
Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste."
Und dann wird Jesus getauft. Dies ist
das Jahr 27 n. Chr. als Jesus Seinen Dienst begann. Ich möchte Euch
nun etwas fragen: Zu wem hat Jesus gepredigt? Jesus ist über die ganze
Welt gegangen und hat den Heiden gepredigt, nicht wahr? Nein. Wem hat
Er nur gepredigt? Den Juden. Warum? Denn die Prophezeiung der 70
Wochen in Daniel 9:24 besagt:
"Siebzig Wochen sind über Dein
Volk und über Deine heilige Stadt verordnet."
Somit mußte Jesus zu den Juden
predigen, bis diese Zeit erfüllt war. Könnt Ihr mir folgen?
Beachtet, was wir in Matthäus 10:5+6 finden. Es ist eindeutig. Es
heißt hier:
"Diese zwölf sandte Jesus aus, …"
Als die 70 Wochen zu Ende gingen, war
es die Zeit als das Evangelium an die Heiden gehen sollte, gemäß
dem was wir bereits studiert haben. Als Er Seinen Sohn sandte und sie
Seinen Sohn ablehnten, war das der Zeitpunkt als dann das Evangelium
an die Heiden ging? Ja. Es heißt ja in Matthäus 21:43
"Darum sage Ich Euch: Das Reich
Gottes wird von Euch genommen und einem Volke gegeben werden, das
dessen Früchte bringt."
Aber zu diesem Zeitpunkt waren die 70
Wochen noch nicht zu Ende, was stand also im Mittelpunkt des Dienstes
Jesu? Es heißt also in Matthäus 10:5+6.
"Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebt Euch nicht auf die
Straße der Heiden und betretet keine Stadt der Samariter; geht
vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel."
Weil die 70 Wochen noch nicht vorüber
waren. Und die 70 Wochen waren über die Stadt und über Daniels Volk
bestimmt. Könnt Ihr mir folgen? Wie die Bibel all diese Dinge in
Einklang bringt ist einfach erstaunlich. Es heißt in der Prophezeiung über die 70 Wochen in
Daniel 9:26
"Und nach den zweiundsechzig
Wochen…"
Beachtet, daß es hier nicht
ausdrücklich heißt wann danach, sondern nur "nach den 62
Wochen". Irgendwann später.
"… wird der Gesalbte
ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteil werden."
Wir wollen nun Jesaja 53:5 aufschlagen, um zu
sehen, ob das eine richtige Aussage ist. Ist Jesus für sich
gestorben? Nein, Er ist nicht wegen sich selber gestorben. Beachtet
Jesaja 53:5 Es heißt hier:
"Aber Er wurde durchbohrt um
unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die
Strafe, uns zum Frieden, lag auf Ihm, und durch Seine Wunden sind wir
geheilt."
So, war das Leiden und der Tod Jesu
für Ihn selber? Nein, es war für uns. Nun, was bedeutet der
Ausdruck "ausgerottet"? Es heißt:
"… wird der Gesalbte
ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteil werden."
Wir haben gesehen, das was Jesus getan
hat, Er für uns getan hat, aber was bedeutet "ausgerottet"
oder wie es im englischen heißt "abgeschnitten"?
Nun, Jesaja 53:8, welches die große messianische Prophezeiung ist,
sagt uns, was "ausrotten" oder
"abschneiden" bedeutet. Jesaja 53:8. Es heißt hier
über den Messias:
"Infolge von Drangsal und Gericht
wurde Er weggenommen; wer bedachte aber zu Seiner Zeit, daß Er aus
dem Lande der Lebendigen…"
Interessant, was wurde Er? Er wurde
weggerissen oder abgeschnitten. Er wurde also
"… aus dem Lande der Lebendigen
weggerissen, …"
Bedeutet das Wort "weggerissen",
daß er gestorben ist? Ja, denn er wurde
"… aus dem Lande der Lebendigen
weggerissen, …"
Hat Er es für sich selber getan?
Nein. Denn es heißt weiter:
"… wegen der Übertretung
meines Volkes ward Er geschlagen."
Hat Jesus das für sich selber getan?
Nein. Wurde Er abgeschnitten, ausgerottet oder ist er gestorben? Ja,
ganz gewiß. Wer erfüllt diese Voraussetzungen wo es heißt, daß
nach 62 Wochen der Messias abgeschnitten werden würde, das heißt
daß Er getötet werden würde, aber nicht für sich selber, sondern
für andere und es gibt nur einen, es muß Jesus Christus sein, denn
die messianische Prophezeiung steht in vollkommener Übereinstimmung
mit der Prophezeiung von Daniel 9. Wir wollen nun zum nächsten Satz
gehen, dort steht in Daniel 9:26, nachdem es hieß, daß Messias, der
Fürst, das bedeutet der Gesalbte, ausgerottet oder abgeschnitten
wurde, nicht für sich selber und nach Seinem Tod, heißt es weiter,
hört gut zu:
"Und das Volk eines Fürsten …"
Was denkt Ihr, wer dieser Fürst ist?
Gibt es irgendeine Veränderung zwischen dem vorhergehenden und
diesem Satz, die erkennen lassen würde, das dies ein anderer Fürst
wäre? Evangelische Gelehrte sagen, daß dies der "Antichristfürst"
ist. Es gibt keinen Beweis in dem Verlauf der Prophezeiung, daß dies
irgendein "Antichristfürst"
ist, der in der Zukunft auftreten wird. Hört wie es heißt:
"Und
das Volk eines Fürsten wird kommen …"
Und was wird er tun?
"…und die Stadt und das
Heiligtum zerstören, …"
Ich möchte Euch etwas fragen: Würde Jerusalem noch einmal
zerstört werden? Das ist interessant, denn Gott hat Daniel gesagt,
daß Jerusalem wiederhergestellt und gebaut werden, aber dann nach 69
Wochen, wird Messias der Gesalbte kommen und dann nach diesen 69
Wochen wird der Messias abgeschnitten werden, aber nicht für sich
selber. Und dann sagt er, daß die Stadt und das Heiligtum noch
einmal zerstört werden. Könnt Ihr mir folgen? Sie werden noch
einmal zerstört werden. Nun, hat das "Abschneiden des
Messias" irgendetwas mit der Zerstörung der Stadt zu tun?
Das hat es ganz gewiß. Zuerst heißt es, daß der Messias
abgeschnitten werden sollte, jedoch nicht für sich selber, und dann
ist die Rede von der Zerstörung der Stadt. Und es heißt weiter noch
einmal in Daniel 9:26
"Und
das Volk eines Fürsten wird kommen und
die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das
Ende …"
Das ist das Ende der Stadt und des
Heiligtums. Wodurch wird das Ende kommen?
"… durch eine Flut, …"
In der Schrift werden Invasionen durch
Armeen durch eine "Flut" dargestellt. Zum Beispiel,
wird in Jesaja 8:7+8 dieses Bild gebraucht. Laßt es uns kurz lesen:
"Siehe, so wird der Herr die
starken und großen Wasser des Stromes über sie bringen, den
assyrischen König mit seiner ganzen Macht. Der wird sich über sein
Bett ergießen und über alle seine Ufer treten; und wird daherfahren
über Juda, es überschwemmen und überfluten bis an den Hals; und
die Ausdehnung seiner Heeresflügel wird die Breite Deines Landes
füllen."
Es heißt dann weiter in Daniel
9:26
"Und bis zum Ende wird es Krieg
geben und Verwüstung, …"
Hier ist ein Schlüsselwort
"Verwüstung", vergeßt es bitte nicht. Was ist mit
dieser Verwüstung?
"…Verwüstung die längst
beschlossen ist."
Nun müssen wir darlegen wer dieser
Fürst ist. Es gibt drei Anschauungen bezüglich des Fürsten. Die
erste Anschauung ist die traditionelle adventistische Anschauung des Fürsten.
Im Grunde genommen ist die Vorstellung, daß der Fürst Titus ist und
das Volk des Fürsten, die römischen Armeen. Das ist die
traditionelle Ansicht.
Eine zweite Anschauung ist, daß der
Fürst ein fieser, übler Antichrist ist, der sich in der Zukunft
nach der Entrückung der Gemeinde, erheben wird. Das paßt überhaupt
nicht, wie wir in unserem Studium über die 70 Wochen herausfinden
werden.
Die dritte Anschauung ist die, die ich
befürworte ist, daß Jesus der Fürst ist und das Volk des Fürsten
die Juden sind. Und Ihr sagt vielleicht:
'Pastor Bohr, das paßt
ja gar nicht.'
Nun, laßt es uns untersuchen und schauen, ob es
paßt.
Wir wollen nun über die erste
Anschauung sprechen. Hört gut zu. Die erste Anschauung ist, daß der
Fürst Titus ist und das Volk des Fürsten die römischen Armeen
sind. Diese Anschauung ist nicht haltbar und Ihr fragt Euch nun vielleicht:
'Warum ist
es nicht haltbar?'
Aus dem einfachen Grund, weil uns in Vers 27
gesagt wird, daß dieser Fürst drei Dinge tun würde. Was würde er
tun? Zuerst einmal wird er den Bund mit vielen für eine Woche
bestätigen. Hat Titus das getan? Hat Titus einen Bund mit Israel für
die letzte Woche bestätigt? Nein, er lebte im Jahr 70 n. Chr.
Zweitens:
"Und in der Mitte der Woche wird
er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen."
Hat Titus das getan? Er hat Schlachtopfer
und Speisopfer abgeschafft, aber nicht in der Mitte der letzten
Woche. Und dann würde er schließlich Jerusalem verwüsten, das ist
aber das einzige das paßt. Versteht Ihr mich, ja oder nein? Und somit paßt Titus
gar nicht. Denn der Fürst des Volkes wird den Bund für eine Woche
bestätigen und in der Mitte der letzten Woche wird er Schlachtopfer
und Speisopfer abschaffen und drittens würde dann sein Tod zur
Verwüstung von Jerusalem führen.
Nun stellt sich die Frage. Wer ist
dieser Fürst und wer ist das Volk des Fürsten? Ihr sagt vielleicht:
'Pastor Bohr, Du bist ein bißchen verrückt! Willst Du damit
sagen, daß die Juden ihre eigene Stadt zerstört haben? Das Volk des
Fürsten hat Jerusalem zerstört?'
Genau das will ich damit
sagen. Laßt mich erst einmal weiter reden um Euch ein entsprechendes
Beispiel zu geben. Laßt mich Euch fragen, wer zerstörte Jerusalem
das erste Mal? In der Bibel gibt es drei Erklärungen. Daniel 9:14 Es
heißt hier:
"Darum hat auch der HERR dafür
gesorgt, daß das Unglück über uns kam; …"
Nun, wer hat für die erste Zerstörung
Jerusalems gesorgt? Es war der Herr. In 2. Chronik 36:17-20 heißt
es, daß Gott Nebukadnezar gebrauchte um die Stadt Jerusalem zu
zerstören.
"Da ließ Er den König der
Chaldäer wider sie heraufkommen…"
Und in Daniel 9:11,14+15, steht ganz
klar, daß es die Sünden Israels waren, die die Zerstörung
Jerusalems herbeigeführt haben. So ist nun meine Frage: Wer zerstörte
Jerusalem? War es Gott, war es Nebukadnezar oder war es das Volk?
Oder alle drei? Es waren alle drei. Wißt Ihr, es war die Rebellion
des Volkes, sie hat Gott dazu gebracht Nebukadnezar dafür zu
gebrauchen, das Volk für seine Rebellion zu bestrafen. Versteht Ihr
mich, ja oder nein? In der Tat sagt die Bibel folgendes. Beachtet was
Jeremia zum König Zedekia gesagt hat. Jeremia 38:17
"Da sprach Jeremia zu Zedekia: So
spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn Du
freiwillig zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so
sollst Du am Leben bleiben, dann soll auch diese Stadt nicht mit
Feuer verbrannt werden, und Du sollst samt deinem Hause am Leben
bleiben."
Mit anderen Worten sagt Jeremia:
'Unterwerfe Dich dem König von Babylon, oder ansonsten …'
Beachtet nun was in Jeremia 38:21+23 steht:
"Weigerst
Du Dich aber hinauszugehen, so hat mir der HERR für diesen Fall das
Wort geoffenbart: … und Du wirst diese Stadt mit Feuer verbrennen."
D.h.
Du wirst Schuld daran sein, daß sie verbrannt wird. Wer wird
Schuld daran haben, daß die Stadt mit Feuer verbrannt wird? Zedekia
der König. Warum? Weil er dem Herrn nicht gehorsam war sondern er
hat rebelliert und er hat sich König Nebukadnezar nicht unterworfen.
Laßt uns nun über die zweite
Zerstörung Jerusalems sprechen. Habt Ihr bemerkt, jedes mal, wenn
die Zerstörung Jerusalems in der Prophezeiung der 70 Wochen
angesprochen wird, daß es etwas gibt, das der Messias direkt vorher
getan hat? Er wird abgeschnitten und Jerusalem wird zerstört. Dann
heißt es, er wird "Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen".
Und wieder einmal wurde Jerusalem zerstört. Hat die Verwerfung und
der Tod des Messias irgendetwas mit der Zerstörung Jerusalems zu
tun? So ist es. Geht mit mir zu Psalm 118:22+23. Dieser Psalm ist
eine messianische Prophezeiung. Beachtet wie es hier heißt:
"Der Stein, den die Bauleute
verworfen haben,…"
Ihr erkennt das sofort als
messianische Prophezeiung, nicht wahr?
"Der Stein, den die Bauleute
verworfen haben, ist zum Eckstein geworden; vom HERRN ist das
geschehen; es ist ein Wunder in unseren Augen!"
Nun, auf wen bezieht sich diese
Prophezeiung? Bezieht sie sich auf irgendjemand oder auf Jesus
Christus als den Messias? Sie bezieht sich auf den Messias. Beachtet
Matthäus 21:42. Jesus zitiert diesen Vers. Er sagt damit: 'Dieser
Psalm gehört Mir.'
"Jesus spricht zu ihnen: Habt Ihr
noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute
verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn
geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen»?"
Auf wen bezieht Jesus diese
Prophezeiung aus Psalm 118? Er bezieht sie auf Sich selber. Wußtet
Ihr, daß ein wenig später in diesem Psalm, in Vers 26, der gesungen
wurde, hört aufmerksam zu, er wurde von denen gesungen, die Jesus
begleiteten als er im triumphalen Einzug nach Jerusalem kam. Es
heißt:
"Und
das Volk eines Fürsten wird kommen …"
Wir wollen nun diesen Ausdruck "wird kommen" näher betrachten. Geht mit mir zu Psalm 118:26 und wir
haben schon gesehen, daß dies ein messianischer Psalm ist. Die Leute
haben gesungen. Was haben sie gesungen?
"Gesegnet sei, der da kommt im
Namen des HERRN! Wir segnen Euch vom Hause des HERRN."
So, wer ist es der da im Namen des
Herrn kommt? Es ist niemand anderes als Jesus Christus. Laßt uns nun
zu einem interessanten Abschnitt gehen, der all dies zusammenfügt.
Lukas 19:37-44 und ich möchte, daß Ihr seht, daß in diesem
Abschnitt drei Schlüsselworte sind, drei Hauptgedanken. Das erste
ist, daß Jesus nach Jerusalem kommt und die Leute singen
"Gesegnet sei, der da kommt im
Namen des HERRN!"
Dies ist der Fürst der kommen sollte.
Das zweite ist, daß Jesus von der Zurückweisung durch die jüdische
Nation spricht. Und als drittes spricht Jesus von der Zerstörung
Jerusalems. Drei Punkte. Zuerst kommt Jesus nach Jerusalem und die
Leute singen.
"Gesegnet sei, der da kommt im
Namen des HERRN!"
Zweitens, Jesus wird abgelehnt.
Drittens Jesus spricht von der Zerstörung Jerusalems. Laßt uns
diese Verse lesen. Lukas 19:37-44
"Als Er sich aber schon dem
Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger
freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die
sie gesehen hatten, und sprachen: Gepriesen sei der König, der da
kommt im Namen des Herrn!"
Ist dies der Fürst der kommen sollte?
So ist es.
"Friede im Himmel und Ehre in der
Höhe! Und etliche der Pharisäer unter dem Volk sprachen zu ihm:
Meister, weise Deine Jünger zurecht! Und Er antwortete und sprach:
Ich sage Euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien!
Und als Er näher kam und die Stadt sah, weinte Er über sie und
sprach: Wenn doch auch Du erkannt hättest an diesem deinem Tage, was
zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor Deinen Augen verborgen,
…"
Spricht Jesus von der Zurückweisung
durch die Stadt Jerusalem? So ist es. Und was wird das Ergebnis davon
sein, daß die jüdische Nation Ihn zurückgewiesen hat? Seht nun,
was wir in Vers 33 finden, wo über die Zerstörung berichtet wird.
"… daß Tage über Dich kommen
werden, da Deine Feinde einen Wall gegen Dich aufwerfen, Dich ringsum
einschließen und von allen Seiten ängstigen und Dich dem Erdboden
gleich machen werden, auch Deine Kinder in Dir, und in Dir keinen
Stein auf dem anderen lassen werden,…"
Aus welchem Grund wird das geschehen?
"… darum, weil Du die Zeit
Deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!"
Wer hat die Zerstörung Jerusalems
verursacht? Titus? Würde Titus die Stadt zerstört haben, wenn die Bevölkerung treu gewesen
wäre? Hätte Gott die Stadt zerstört, wenn das Volk zu Ihm gestanden hätte? Ganz und gar nicht. Wer hat also die
Zerstörung über Jerusalem gebracht? Wißt Ihr, es gibt einen Text
im Alten Testament, Hosea 13:9, wo Gott sagt:
"Israel, Du bringst Dich ins
Unglück; denn Dein Heil steht allein bei Mir."
Was ist es, daß zu dieser Zerstörung
Jerusalems führte? Es war die Zurückweisung durch wen? Durch das
Volk. Nun laßt uns etwas wiederholen, was wir schon studiert haben.
Ihr erinnert Euch an Matthäus 21, wo Jesus im Tempel ankam, richtig?
Und dann kam das Ereignis mit dem Feigenbaum. Alles womit Er sich
nach Matthäus 21 abgegeben hat, hat mit der Geschichte und der
Rebellion der jüdischen Nation zu tun. Das Ereignis mit dem
Feigenbaum der keine Früchte hatte. Jesus hat den Baum verflucht und
er verdorrte bis in die Wurzeln. Und Jesus sagte in Vers 19:
"Nun komme von Dir keine Frucht
mehr in Ewigkeit!"
Und dies stellt die jüdische
Theokratie als eine Nation dar. Es bedeutet nicht, daß alle Juden
verloren gehen. Hier ist die Rede von der jüdischen Theokratie als
Gottes auserwähltes Gefäß, um das Evangelium zu verkünden.
Erinnert Ihr Euch auch an das Gleichnis mit den Arbeitern im
Weinberg? Die drei Abschnitte. Er sendet Boten, sie haben sie
zurückgewiesen. Dann hat er noch mehr Boten geschickt und auch sie
wurden abgewiesen und letztlich hat er seinen Sohn geschickt und was
haben sie getan? Sie haben auch Ihn abgelehnt. Und dann sagte Jesus,
nachdem er dieses Gleichnis erzählt hat, in Vers 43:
"Darum sage Ich Euch: Das Reich
Gottes wird von Euch genommen und einem Volke gegeben werden, das
dessen Früchte bringt."
Welches ist diese Nation das dessen
Früchte bringt? Im nächsten Vortrag wird es ganz und gar klar
werden, wenn es das noch nicht ist, wenn wir uns mit dem zweiten Teil
der 70 Wochen beschäftigen, daß es mit dem Predigen des Evangeliums
in der heidnischen Welt zu tun hat. Und dann werdet Ihr sehen, daß
nachdem er das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg erzählt hat,
daß Er die "Wehe" über die Schriftgelehrten und
Pharisäer ausspricht und Er sagt:
'Füllt den Becher, der Becher
ist voll!'
Aber wie wir bemerken werden, sagt Jesus:
'Ich
werde Euch weiterhin weise Menschen senden und ich werde Euch
weiterhin Propheten senden.'
Denn die 70 Wochen sind noch nicht
zu Ende, nachdem Jesus verworfen wurde, sie sind 3 ½ Jahre später
zu Ende gegangen. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Sogar danach gibt es noch
3 ½ Jahre Gnadenzeit für die hebräische Nation.
Und dann, nachdem Jesus die "Wehe"
über die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgesprochen hat,
verläßt Er den Tempel, die "Schechina Herrlichkeit"
verläßt den Tempel und in Matthäus 23:38 sagt Er dann:
"Siehe, Euer Haus wird Euch öde
gelassen werden."
Ist das ein Wort, das in Daniel 9
benutzt wird? So ist es.
"Euer
Haus wird Euch öde gelassen werden."
Mit anderen Worten, die "Schechina"
hat den Tempel verlassen und wo wird Jesus nun sitzen? Genauso wie in
der ersten Zerstörung, Er geht und sitzt auf dem Ölberg und worüber
fängt Er dann an zu sprechen? Er beginnt von der Zerstörung
Jerusalems zu erzählen, die auf Grund der Ablehnung des Messias
geschehen ist. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Spricht diese
Prophezeiung von irgendeinem Anti-Christen in der Zukunft nach der
Entrückung? Hört genau zu, was die christliche Welt draus gemacht
hat. Zuerst einmal haben sie die jüdische Nation davon frei
gesprochen, daß sie am Tod des Messias schuldig war. Und wie haben
sie das getan?
Sie haben das getan, indem sie diese Prophezeiung auf
einen Anti-Christen in der Zukunft nach der Entrückung angewandt
haben. Somit hat die jüdische Nation nichts mit der Erfüllung der
Ablehnung des Messias zu tun. Das zweite was sie getan haben war,
indem sie sagen, daß sich die Prophezeiung von dem kleinen Horn auf
den Anti-Christen in der Zukunft bezieht, haben sie die
römisch-katholische Kirche von der Schuld frei gesprochen, daß sie
den Leib Jesu Christi, Seine Gemeinde getötet haben.
Und somit haben
sie im Grunde genommen, indem sie diese Prophezeiungen auf die
Zukunft lenken, die Schuld der jüdischen Nation als Nation aus den
Augen verloren und auch die Schuld des römisch-katholischen
Papsttums, daß es die Heiligen des Allerhöchsten verfolgt hat, denn
sie leiten diese Dinge auf die Zukunft um und sie sehen nicht, wie
sich diese Dinge schon in der Vergangenheit erfüllt haben. Beachtet
wie Ellen White den Grund für die Zerstörung Jerusalems im Großen
Kampf auf Seite 35 beschreibt.
"Die
Juden hatten sich selbst die Fesseln geschmiedet,..."
Was haben die Juden getan? Sie haben
sich selber die Fesseln geschmiedet.
"...sich selbst den Becher der Rache gefüllt. In der vollständigen Vernichtung, die ihnen als Nation widerfuhr, und in all dem Weh, das ihnen in die Diaspora (die Zerstreuung) nachfolgte, ernteten sie nur, was sie mit eigenen Händen gesät hatten."
Wer hat Jerusalem zerstört? Das haben
sie getan, als sie den Messias verworfen haben.
"Ein Prophet schrieb einst: "Israel, Du bringst Dich in Unglück!... denn Du bist gefallen um Deiner Missetat willen." Hosea 13:9... "
Nun hört gut zu!
"Ihre
Leiden werden oft als eine Strafe hingestellt, mit der sie auf
direkten Befehl Gottes heimgesucht wurden. Auf diese Weise sucht der
große Betrüger sein eigenes Werk zu verbergen. Durch eigensinnige
Verwerfung der göttlichen Liebe und Gnade ..."
Hört gut zu!
"... hatten die Juden den Schutz Gottes verwirkt, so daß Satan sie nach seinem Willen beherrschen konnte."
Nun, welche der drei Möglichkeiten
macht mehr Sinn? War es Titus und die Armeen von Rom? Nein. Ist es
irgendein Anti-Christ in der Zukunft? Nein. Auf wen bezieht es sich?
Das Volk des Fürsten sind die Juden, das Volk Jesu Christi, die die
Zerstörung über sich selbst brachten, indem sie Jesus verworfen
haben.
Übersetzung - Manuela Sahm - August 2015 ©
Stephen Bohr - "Sein Weg ist im Heiligtum" - (15) Die Prophezeiung der 70 Wochen (1)
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
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