Montag, 20. Januar 2020

(15) Die Prophezeiung der 70 Wochen (1)


Dieser Vortrag vertieft sich ins Studium von der Prophezeiung über die 70 Wochen. Was haben diese 70 Wochen zu bedeuten? Wann beginnen sie? Sind sie ein Teil für sich selber, gehören sie zu etwas anderem? Sind sie abgeschnitten oder sind sie Teil einer längeren Prophezeiung und vor allen Dingen, worauf beziehen sie sich und was ist das für ein Erlaß der da den Juden gegeben wurde und wer war derjenige durch den die Zerstörung Jerusalems gebracht worden ist?

Laßt uns beten. Lieber himmlischer Vater, welches Vorrecht ist es doch, Dich Vater zu nennen. Wir danken Dir für die wunderbare Gelegenheit die wir haben, daß wir noch einmal zusammen kommen können, um Dein Wort zu öffnen und die Botschaft zu verstehen die Du für uns in diesem erstaunlichen Zeitabschnitt der Geschichte hast. Vater, wir können Dein Wort ohne göttliche Hilfe nicht verstehen und deswegen kommen wir vor Deinen Thron, in Demut und drücken unser Bedürfnis nach Weisheit von oben aus. Wir bitten Dich Vater, daß Du uns durch Deine Gegenwart segnest, durch den Dienst der Engel, daß Du uns alles ganz klar machst, für jeden einzelnen von uns. Und wir danken Dir Vater für Deine Gegenwart und daß Du unser Gebet erhörst, denn wir kommen mutig vor Deinen Thron im Namen Jesu, Amen.



Ich möchte damit beginnen, daß ich Euch daran erinnere, daß die Prophezeiung der 70 Wochen der kleinere Teil der Prophezeiung von den 2300 Tagen ist. Mit anderen Worten die 2300 Tage sind die vollständige Prophezeiung und die 70 Wochen sind davon abgeschnitten. Nun möchte ich die Prophezeiung so lesen wie sie in Daniel 9:25-27 geschrieben steht. Sofort nachdem Gabriel zurück kam und sagte: 'Verstehe das "mareh"!', fängt er sofort an von den 70 Wochen zu sprechen. Die 70 Wochen stehen mit dem "mareh" in Zusammenhang. Mit anderen Worten, sie helfen den Zeitfaktor der 2300 Tage zu verstehen. Und so finden wir folgendes in Daniel 9:25-27

"So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems ..."

Jerusalem sollte nicht nur wiederaufgebaut, sondern auch wiederhergestellt werden.

"... bis auf den Gesalbten, einen Fürsten, vergehen 7 Wochen; und innerhalb von 62 Wochen werden die Straßen und Gräben wieder gebaut, und zwar in bedrängter Zeit. Und nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden, so daß keiner mehr sein wird; die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk eines zukünftigen Fürsten verderben, und sie geht unter in der Überschwemmung, und der Krieg, der bestimmt ist zu ihrer Zerstörung, dauert bis ans Ende."

Im original heißt es dann, nicht wie auf deutsch übersetzt wurde: 

"Und man wird vielen den Bund schwer machen eine Woche lang." 

Sondern:

"... Und er ..."

Das ist der Fürst der kommen soll.

"... wird einen Bund mit vielen für eine Woche bestätigen aber mitten in der Woche …"

Das ist die letzte Woche.

"... wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen, und auf der Zinne werden Gräuel des Verwüsters aufgestellt, ..."

Vergeßt nicht, hier sind zwei Schlüsselworte. Es werden die Worte "auf der Zinne" und "Gräuel des Verwüsters aufgestellt", verwendet.

"... bis daß sich die bestimmte Vertilgung über die Verwüstung ergossen hat."

Das ist die berühmte Prophezeiung über die 70 Wochen und nun wollen wir die Bedeutung von dieser hervorragenden Prophezeiung auslegen. Wir werden unser Studium nicht in diesem Vortrag beenden können weil wir eigentlich zwei Teile der 70 Wochen studieren. In diesem Vortrag werden wir bis zu dem Zeitpunkt studieren, wo der Messias abgeschnitten wird, oder der Gesalbte ausgerottet und im nächsten Vortrag werden wir den verbleibenden Teil der Prophezeiung über die 70 Wochen behandeln. Wir wollen nun mit Daniel 9:25 beginnen wo es heißt:

"So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls bis zum Wiederaufbau Jerusalems…"

Meine Frage an Euch: Gibt es einen Anfangspunkt für die Prophezeiung der 70 Wochen? Ja, es heißt: "vom". Gibt es einen Endpunkt für die ersten 69 Wochen von der Prophezeiung der 70 Wochen? So ist es, denn es heißt "vom" - "bis zum". So gibt es einen klar definierten Anfangspunkt und Endpunkt. Nun ist es interessant das Wort "Befehl" hier zu sehen.

"Vom Erlaß des Befehls."

Dieses Wort "Befehl" wird ein bißchen früher in Daniel 9 gebraucht, in Vers 23, wo die Bibel uns sagt, daß Gott Gabriel den Befehl gab, oder das Wort erging, es heißt:

"Als Du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich bin gekommen, es Dir anzuzeigen;"

Gabriel sollte dem Daniel das "mareh" erklären. Mit anderen Worten, was wir hier haben ist ein Erlaß, ein Gebot oder ein Befehl. Jetzt seht Ihr, daß dieser Befehl zwei Dinge in Erwägung zieht. Erstens zieht er die Vorstellung in Betracht, daß Jerusalem wieder hergestellt wird und was auch noch? Jerusalem wieder aufzubauen. Ich habe jetzt keine Zeit in alle Einzelheiten zu gehen, aber sie sind nicht das gleiche. Sie sind mit einander verwandt, aber sie sind nicht das gleiche. "Wiederherstellen" und "wiederaufbauen" sind zwei getrennte Dinge, obwohl sie verwandt sind.

Nun, um zu verstehen, was es bedeutet Jerusalem "wiederherzustellen" und "wiederaufzubauen", müssen wir verstehen, was mit "Jerusalem" gemeint ist. Nun, wir denken normaler Weise, wenn wir "Jerusalem" hören, an die Stadt die sich aus Gebäuden, Mauern und einem Tempel zusammensetzt. Aber "Jerusalem" bedeutet viel mehr als dies. "Jerusalem" bedeutet nicht nur die faßbare, materielle Stadt, gemacht aus Gebäuden und Mauern, es bezieht sich auch auf die soziale, religiöse und politische Ordnung der Stadt, das bedeutet alle Einrichtungen der Stadt, das sind die politischen und religiösen Einrichtungen. Das heißt also, daß "Jerusalem" aus dem Handel, den Regierenden, den Friedensrichtern, den Richtern und den zivilen und religiösen Gesetzen besteht.

Nun, es ist eine Tatsache, daß Jerusalem ihre Oberhoheit nicht verloren hatte, als die Stadt zerstört wurde, sondern sie hat ihre Oberhoheit 605 v. Chr. verloren, als König Nebukadnezar kam und er das ganze Königshaus, alle Prinzen und alle Regierenden von Jerusalem gefangen nach Babylon führte. Mit anderen Worten Jerusalem hatte ihre politische Unabhängigkeit und ihre Gesetze verloren. Das bedeutet, die Stadt gehörte jetzt jemand anderem und nicht nur das, sondern alle Einrichtungen mit denen die Stadt gearbeitet hat, wurden beendet, denn es gab keine rechtsmäßigen Herrscher mehr in der Stadt. Laßt uns nun 2. Könige 24:14-16 betrachten, wo wir den Gedanken finden, was mit "Jerusalem" gemeint ist. Wie schon gesagt, "Jerusalem" bedeutet nicht nur die faßbare, materielle Stadt. Die Stadt setzt sich ja aus all den Friedensrichtern, den Herrschern, den Geschäftsmännern, den militärischen Führern und so weiter zusammen. Wir wollen nun 2. Könige 24:14-16 dazu lesen. Es heißt hier von Nebukadnezar:

"Und er führte ganz Jerusalem gefangen hinweg,…"

Nun, ich habe mich immer gefragt, wie er Jerusalem in Gefangenschaft führen konnte, er muß wohl ziemlich schwere Wagen gehabt haben, um das zu tun. Was ist damit gemeint, daß er ganz Jerusalem in die Gefangenschaft geführt hat? Ist hier die Rede von der Stadt, oder von den Leitern der Stadt, die politischen, handels- und militärischen Führer? Wir wollen das mal lesen:

"Und er führte ganz Jerusalem gefangen hinweg, nämlich alle Obersten und alle kriegstüchtigen Männer, zehntausend Gefangene, auch alle Schlosser und alle Schmiede, und ließ nichts übrig als geringes Landvolk. Also führte er Jehojachin nach Babel hinweg, auch die Mutter des Königs und die Frauen des Königs und seine Kämmerer. Dazu führte er die Mächtigen des Landes von Jerusalem gefangen nach Babel, auch alle Kriegsleute, siebentausend, dazu die Schlosser und die Schmiede, im ganzen tausend, alles kriegstüchtige Männer; und der König von Babel brachte sie gefangen nach Babel."

Habt Ihr gemerkt, daß das Wort "Jerusalem" auf zwei verschiedene Weisen benutzt worden ist? Zuerst heißt es, daß er Jerusalem gefangen führte und dann heißt es am Ende des Satzes, daß er all diese in die Gefangenschaft führte, von Jerusalem nach Babylon. Nun, "Jerusalem" bedeutet zweierlei, erst einmal, die politischen, und militärischen Leiter von Jerusalem, das ist die politische Struktur der Stadt und es bedeutet auch die faßbare, materielle Stadt selber. Ich möchte, daß Ihr jetzt auch 2. Könige 14:22 beachtet, wo ganz genau die gleichen Worte: "wieder aufgebaut" und "wieder hergestellt" gebraucht werden, damit Ihr sehen könnt, daß diese beiden Worte, obwohl sie verwandt sind verschiedene Bedeutungen haben. Hier ist die Rede von Asaria, der König von Juda war und es heißt:

"Er baute Elat und brachte es wieder an Juda,…"

Was bedeutet es: 
 
"Er baute und brachte es wieder"? 
 
Es bedeutet, daß er es an Juda zurückgegeben hat, damit Juda was tun könnte? Damit Juda darüber herrschen könnte. So heißt es:

"Er baute Elat und brachte es wieder an Juda, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte."
So, jeglicher Erlaß, der diesen Befehl erfüllt, Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen muß nicht nur beinhalten, daß die materielle Stadt gebaut wird, sondern was gehört noch dazu? Das die politischen, militärischen und gerichtlichen Einrichtungen wieder hergestellt werden, so daß die Stadt als eine politische, wirtschaftliche und soziale Einheit tätig sein kann.

Nun gab es vier Erlasse die in Bezug auf Jerusalem gegeben wurden. Wir wollen uns nun diese vier Erlasse anschauen, die gegeben worden sind. Der erste Erlaß wurde von Kyrus gegeben und das war 536 v. Chr. Ihr könnt dies in Esra 1:1-4 finden und ebenso in 2. Chronik 36:23. Wir wollen nun diese Verse lesen und wir werden herausfinden, daß Kyrus nur die Erlaubnis gab den Tempel wieder aufzubauen. Es heißt hier in Esra 1:1-4.

"Im ersten Jahre Kyrus, des Königs von Persien, - damit erfüllt würde das durch den Mund Jeremias geredete Wort des HERRN -, erweckte der HERR den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, so daß er durch sein ganzes Königreich ausrufen und auch schriftlich bekannt machen ließ: So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und Er selbst hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter Euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei sein Gott, und er ziehe hinauf gen Jerusalem, das in Juda ist, und baue das Haus des HERRN, des Gottes Israels. Er ist der Gott zu Jerusalem. Und wer noch übrig ist an allen Orten, wo er als Fremdling weilt, dem sollen die Leute seines Ortes helfen mit Silber, Gold, Gut und Vieh,  nebst freiwilligen Gaben für das Haus Gottes zu Jerusalem."

Und nun lesen wir 2. Chronik 36:23.

"So spricht Kyrus, der König von Persien: Der HERR, der Gott des Himmels, hat mir alle Königreiche der Erde gegeben, und Er selbst hat mir befohlen, Ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist. Wer irgend unter Euch zu seinem Volk gehört, mit dem sei der HERR, sein Gott, und er ziehe hinauf!"

Es hatte nichts damit zu tun Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen. Es hatte nur etwas mit dem Tempel zu tun, mit den religiösen Einrichtungen von Israel. Nach der Gefangenschaft sind viele Tausende, eigentlich 50.000 Juden nach Jerusalem zurückgekehrt und sie haben von dem Erlaß Gebrauch gemacht und sie begannen den Tempel zu bauen und sie legten das Fundament des Tempels. Doch dann gab es Widerstand durch die Leute dort im Land und somit sagten sie:

 'Es ist für uns noch nicht an der Zeit den Tempel zu bauen, wir haben alle möglichen Probleme.' 

Und somit haben sie den Vorsatz den Tempel zu bauen aufgegeben und alle haben damit angefangen ihre eigenen Häuser zu bauen und herzurichten und jeder tat das seine. Dies kann man im Buch Haggai Kapitel 1 lesen. Dort wird sehr klar beschrieben, was in diesem Zeitabschnitt geschehen ist.

Und dann ein bißchen später, hat Darius der I. der Darius der Perser gewesen ist, nicht Darius der Meder der Babylon erobert hat, dies ist also Darius der I. und er gab einen Erlaß, er erneuerte den Erlaß, den Kyrus gegeben hatte. Über diesen Erlaß könnt Ihr in Esra 6:3-12 nachlesen, sowohl in Nehemia und Haggai. So hat Darius der I. einfach nur den Erlaß, der von Kyrus gegeben worden ist gutgeheißen und bestätigt und das geschah im Jahr 520 v. Chr. Es gibt nichts in dem Erlaß, das davon spricht, daß die Stadt wieder hergestellt und wieder aufgebaut werden sollte. Das einzige, was man in diesem Erlaß findet ist, den Tempel wieder aufzubauen. Und somit kann dieser Erlaß den Befehl nicht erfüllen Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen.

Ein dritter Erlaß wurde von König Arthasastas I. gegeben, auch als "Longanimus" oder unter dem griechischen Namen als "Artaxerxes" bekannt war. Es wurde im Herbst des Jahres 457 v. Chr. gegeben. Und wenn wir im Buch Esra lesen, dann sehen wir, daß dies der dritte Erlaß war, der mit Bezug auf Jerusalem von persischen Königen gegeben wurde. Es ist der dritte Erlaß. Der erste war von Kyrus, der zweite von Darius und es heißt in Esra 6:14+15, daß dies der dritte Erlaß war, der gegeben worden ist.

"Und die Ältesten der Juden bauten weiter, und es gelang ihnen durch die Weissagung der Propheten Haggai und Sacharja, des Sohnes Iddos. Also bauten sie und vollendeten es nach dem Befehl des Gottes Israels und nach dem Befehl des Kyrus und Darius und Artasastas, der Könige von Persien. Sie vollendeten aber das Haus am dritten Tage des Monats Adar, das war im sechsten Jahre der Regierung des Königs Darius."

Ich glaube, daß dies der Erlaß ist, der die Prophezeiung über die 70 Wochen erfüllt, den Befehl Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen und wir werden gleich mal dazu kommen, aber bevor wir das machen, möchte ich noch den vierten Erlaß erwähnen, der im Jahr 445 v. Chr. gegeben worden ist. Und die meisten evangelikalen Gelehrten von heute glauben, daß dies der Erlaß ist, der den Anfang der Prophezeiung der 70 Wochen macht. Ich stimme mit dem überhaupt nicht überein, denn das Jahr 445 v. Chr. ist wirklich überhaupt kein neuer Erlaß.

Was nun eigentlich passierte ist, daß nachdem Artaxerxes seinen Erlaß gegeben hatte Jerusalem wieder herzustellen und aufzubauen kamen böse Berichte von Leuten die in Juda wohnten. Sie schrieben einen Brief an den König und sagten: 

'König, die Juden bauen die Stadt wieder auf und sie bauen auch die Mauer wieder auf. Dies ist ein rebellisches Volk! Sie haben eine schlechte Geschichte und wenn Du ihnen nun erlaubst weiter zu bauen, dann werden sie Dir alle möglichen Probleme bereiten.' 

Und so erzählt uns die Bibel, daß Artaxerxes seinen Erlaß auf Eis gelegt hat, bis er die Situation untersuchen konnte. Und nachdem Artaxerxes dann sich von der ganzen Situation überzeugt hatte, erneuerte er im Jahr 445 v. Chr. den Erlaß Jerusalem wieder herzustellen und aufzubauen. Somit paßt dieser Erlaß nicht. Nun laßt uns dem Erlaß lesen, der paßt. Es ist der Erlaß, der in Esra 7 erwähnt ist. Geht mit mir zu Esra 7 und Ihr werdet die Worte von Artaxerxes I. finden. Hier gibt es eine sehr interessante Einzelheit. Hier spricht Artaxerxes und er sagt in Esra 7:13.

"Von mir wird hiermit Befehl gegeben, …"

Dieses Wort "Befehl" ist das ganz gleiche Wort das in Daniel 9:25 benutzt wird, das Wort "Befehl" Jerusalem wiederherzustellen und aufzubauen. Es ist genau das gleiche Wort auf hebräisch: Das Wort"dabar". Nun, würden wir vermuten, daß dies der Erlaß ist, wenn es das ganz gleiche Wort ist, das wir in Daniel 9:25 finden? So ist es. So sagt nun Artaxerxes:

"Von mir wird hiermit Befehl gegeben daß, wer in meinem Reiche vom Volk Israel und seinen Priestern und Leviten willens ist, nach Jerusalem zu ziehen, mit Dir ziehen solle."

Er sagt zu Esra: 
 
'Jeder der nach Jerusalem gehen will um es wiederherzustellen und aufzubauen kann jetzt gehen!'

Nun ist die Frage: Warum nehmen wir nun diesen Erlaß von Artaxerxes aus dem Jahr 457 v. Chr. als den Erlaß, der den Anfang der 70 Wochen macht? Es gibt drei Gründe. Der erste Grund ist der, den ich schon erwähnt habe. Das Wort "dabar", das in Daniel 9:25 mit "Befehl" übersetzt worden ist, ist genau das gleiche Wort das in Esra 7:13 gebraucht wird. Wo der König sagt:

"Von mir wird hiermit Befehl gegeben."

Das ganz gleiche Wort. Es gibt einen zweiten Grund. Keiner der anderen Erlasse würde für die Chronologie des Messias passend sein. Wir wollen uns das mal anschauen und uns vorstellen, daß die 70 Wochen im Jahr 536 v. Chr. begonnen haben. Wir gehen 70 Wochen weiter, was 490 Jahre ist, bei welchem Datum würden wir ankommen? Wir würden im Jahr 46 v. Chr. ankommen. Würde sich das mit dem Messias erfüllen? Ganz und gar nicht.

Jetzt wollen wir den zweiten Erlaß von Darius nehmen, Darius dem Perser und laßt uns schauen wie dieser paßt. Dann gehen wir vom Jahr 520 v. Chr. aus, 490 Jahre in die Zukunft, wo würde uns das hin bringen? Das würde uns bis zum Jahr 30 v. Chr. bringen. Jesus war im Jahr 30 v. Chr. noch nicht einmal geboren.

Laßt uns jetzt aber den Erlaß nehmen, der im Jahr 445 v. Chr. gegeben worden ist. Die Erneuerung des Erlasses durch Artaxerxes. Wenn wir dann also von 445 v. Chr. 490 Jahre in die Zukunft gehen, kommen wir im Jahr 45 n. Chr. an. Das Problem ist, Jesus Christus wäre somit im Jahr 45 n. Chr. gekreuzigt worden. Und wenn man diesen Erlaß nehmen würde, dann wäre es zu spät. Jeder Gelehrte stimmt damit überein, daß es zu spät wäre. Und somit wären die ersten beiden Erlasse zu früh und der letzte Erlaß wäre zu spät. Wie viele Erlasse bleiben dann noch übrig? Es bleibt nur noch ein Erlaß übrig.

Und jetzt gibt es noch einen dritten Grund und das ist der wichtigste, daß der Erlaß von Artaxerxes im Jahr 457 v. Chr. der einzige ist, der nicht nur die Erlaubnis gibt wiederaufzubauen, aber er gibt auch die Erlaubnis die politische Struktur der hebräischen Gesellschaft wieder herzustellen. Beachtet noch einmal Esra 7:12-14.

"Artahsasta, der König aller Könige, an Esra, den Priester und Beauftragten für das Gesetz des Gottes des Himmels: Friede zuvor! Und nun, von mir ist befohlen worden, daß alle, die von dem Volk Israel und den Priestern und Leviten in meinem Reich willig sind, nach Jerusalem zu ziehen, mit Dir ziehen können, weil Du vom König und seinen sieben Räten gesandt bist, um aufgrund des Gesetzes Deines Gottes, das in Deiner Hand ist, nachzuforschen, wie es in Juda und Jerusalem steht, ..."

In Bezug auf was? Was würden sie untersuchen?

"… um aufgrund des Gesetze Deines Gottes, das in Deiner Hand ist."

Mit anderen Worten hat Artaxerxes damit gesagt, daß sie die Gesellschaft in Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes wiederherstellen können? So ist es. Laßt uns jetzt aber weiter nach unten zu den Versen 25+26 gehen, wo die Wiederherstellung der zivilen Ordnung von Israel ganz klar erwähnt ist. Esra 7: 25+26, es heißt hier:

"Du aber, Esra, nach der Weisheit Deines Gottes, die in Deiner Hand ist, bestelle …"

Was? Hm. Interessant. Würde das etwas damit zu tun haben, die Stadt wiederherzustellen? So ist es.

"… bestelle Richter und Rechtspfleger, …"

gibt er die Erlaubnis die zivile Ordnung wiederherzustellen, sowohl als auch die Stadt zu bauen? So ist es. Das wurde doch alles durch Nebukadnezar weggenommen. In der Tat hatte Nebukadnezar der Stadt ihre Eigenstaatlichkeit schon 18 Jahre bevor die Stadt zerstört worden ist weggenommen. Eigentlich wurde sie 605 v. Chr. abgesprochen und die Stadt wurde dann im Jahr 587 v. Chr. zerstört. So heißt es:

"Du aber, Esra, nach der Weisheit deines Gottes, die in Deiner Hand ist, bestelle Richter und Rechtspfleger, die alles Volk richten, das jenseits des Stromes ist, alle, die deines Gottes Gesetze kennen; ..."

Durch wessen Gesetze sollte dieses Gebiet nun beherrscht werden? Durch die Gesetze Gottes. Die Theokratie sollte wieder eingesetzt werden. Und beachtet weiter:

"... und wer sie nicht kennt, den sollt Ihr unterrichten. ..."

Und hört gut zu. Strafende Maßnahmen könnten gegen die jenigen ergriffen werden, die diesen Gesetzen nicht gehorchen, denn es heißt:

"Und ein jeder, der nicht mit Fleiß das Gesetz deines Gottes und das Gesetz des Königs tun wird, über den soll gewissenhaft Gericht gehalten werden, es sei zum Tode oder zur Verbannung, zur Geldbuße oder zum Gefängnis."

Erlaubte Artaxerxes die zivile Ordnung noch einmal gemäß der Gesetze des Gottes Israels wieder herzustellen? So ist es. Es ist der einzige Erlaß, auf den alle Bedingungen zutreffen. Beides, chronologisch und mit den Aufgaben die erledigt werden mußten, um Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen.

Nun wird wohl jemand fragen: 'Pastor Bohr, wie genau ist das Datum 457 v. Chr. als das Datum für den Erlaß des Artaxerxes?' Die Tatsache ist, daß die Bibel sagt, daß dieser im 7. Jahr der Regentschaft des Artaxerxes erlassen wurde. Dieses Datum ist eines der fest gegründetsten Daten der Antike. In der Tat wurde vor einigen Jahren ein Buch von Siegfried Horn, einem Archäologen und Kenneth Wood geschrieben das heißt "Die Chronologie von Esra 7". Und in diesem Buch, es wird leider nicht mehr gedruckt, stützen sie sich auf historische, biblische, archäologische und astronomische Aufzeichnungen, um jenseits jedes Zweifels zu beweisen, daß der Herbst von 457 v. Chr. das Datum war an dem Artaxerxes seinen Erlaß gegeben hat Jerusalem wieder aufzubauen und wieder herzustellen. Dieses Datum ist in der Geschichte unumstößlich. Dieses Datum ist gewiß. Somit können wir definitiv wissen, daß die Prophezeiung der 70 Wochen im Herbst des Jahres 457 v. Chr. beginnt. Und Ihr werdet gleich mal sehen, warum wir wissen, daß es im Herbst war.

Nun zu unserem Studium über die 70 Wochen. Es heißt dort in Daniel 9:25.

"So wisse und verstehe: Vom Erlaß des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems bis…"

Bis wann?

"…bis auf den Gesalbten, einen Fürsten, vergehen sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen…"

Nun stellt sich die Frage: Warum hat Gabriel nicht einfach nur gesagt 69 Wochen? Warum hat er diesen Zeitabschnitt in sieben Wochen und in 62 Wochen aufgeteilt von denen wir wissen, daß sie was sind? 69 Wochen. Er hätte nur 69 sagen können. Der Grund dafür ist, daß er sagen wird, daß die ersten sieben Wochen, was also 49 Tage und welche somit 49 Jahre sind, mit dem Wiederaufbau und der Wiederherstellung Jerusalems zu tun haben. In der Tat, laßt uns nun beachten, was wir in Daniel 9:25 finden.

"…bis auf den Gesalbten, einen Fürsten, vergehen sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen…"

Und nun beachtet, daß es im letzten Teil von Vers 25 heißt:

"…werden die Straßen …"

Die Straßen von was? Von Jerusalem.

"…werden die Straßen und Gräben wieder gebaut, wiewohl in kummervoller Zeit."

So, während dieser 70 Wochen oder 49 Jahre, würde die Wiederherstellung und der Aufbau Jerusalem wie vonstatten gehen? In sehr kummervoller Zeit. Und wenn Ihr das Buch von Esra lest, werdet Ihr alle möglichen Widerstände gegen die Wiederherstellung und den Aufbau Jerusalems finden. Diejenigen die im Land geblieben sind, haben ihr letztes Hemd dafür gegeben, damit dies nicht passieren würde. Dies waren ganz gewiß kummervolle Zeiten. Aber nun beachtet, daß es hier heißt:

"Vom Erlaß des Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems bis auf den Gesalbten, einen Fürsten, vergehen sieben Wochen; …"

Was mit der Wiederherstellung der zivilen und der religiösen Ordnung von Israel zu tun hat.

"…und zweiundsechzig Wochen …"

Wohin kommen wir dann? Wir kommen zu der Ankunft des Messias. Nun ist die Frage, was bedeutet das Wort "Messias"? Das hebräische Wort "Mashiyach" bedeutet "gesalbt". Und so müssen wir herausfinden, was das für eine Handlung war, die Jesus Christus "gesalbt" hat. Und nun beachtet, daß es heißt:

"… bis ein Gesalbter, ein Fürst, kommt,…"

Richtig? So hat Er also zwei Namen "Gesalbter", was Messias bedeutet und wie wird er noch genannt? Der "Fürst". Es gibt keinen Zweifel wie auch immer, daß der Fürst Jesus Christus ist. Im Buch Daniel wird Er mit verschiedenen Namen bezeichnet. Er wird in Daniel 8:11 der "Fürst des Heeres" genannt. Wir haben das schon studiert. In Daniel 11:2 wird Er "Fürst des Bundes" genannt. In Daniel 12:1 heißt Er "der große Fürst Michael".

Anmerkung: In der englischen Bibel wird "Fürst" mit "Prinz" übersetzt. Anmerkung Ende.

Wißt Ihr, was interessant ist? In den prophetischen Kapiteln von Daniel, außer den historischen Kapiteln, wo es von den Prinzen erzählt, die Nebukadnezar gedient haben, also nur in den prophetischen Kapiteln von Daniel, jedes mal, wenn das Wort "Prinz" auftaucht, (auf deutsch also "Fürst"), dann bezieht es sich auf Jesus Christus. Es gibt keine Ausnahme zu dieser Regel. Mit anderen Worten, dieser Prinz oder Fürst ist niemand anderes als wer? Jesus Christus. In der Tat nennt ihn Jesaja in Jesaja 9:5 "Friedefürst". Und Petrus nennt ihn zweimal Fürst. Apostelgeschichte 3:15 "Fürst des Lebens" und Apostelgeschichte 5:31 "Fürst und Heiland". So gibt es keinen Zweifel darüber, wer dieser Gesalbte, der Messias, der Fürst ist. Nun ist die Frage, weil "Messias", der "Gesalbte" bedeutet, wann Jesus "gesalbt" wurde. Nun, laßt uns zu Johannes 1:22 gehen. Hier wird von Jesu Taufe erzählt, die den Beginn Seines Dienstes kennzeichnet.

"Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf Ihm bleiben."

Bezieht sich das auf die Taufe von Jesus als der Heilige Geist auf Ihn herabkam? So ist es. Nun möchte ich, daß wir zu Vers 40+41 gehen, nur ein paar Verse weiter. Andreas spricht mit seinem Bruder Petrus und ich möchte, daß Ihr beachtet, was Andreas zu Petrus sagt. Das kommt direkt nachdem hier vom Heiligen Geist die Rede war. Johannes spricht davon wie der Heilige Geist auf Christus gekommen ist. Es heißt hier:

"Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden…"

Interessant, das gleiche Wort. Gleich nach der Taufe von Jesus.

"Wir haben den Messias gefunden…"

Und nun hört zu, wie es weiter heißt:

"Wir haben den Messias gefunden (das heißt übersetzt: den Christus)."

Oder den Gesalbten. Wißt Ihr, im Griechischen ist das Wort "Christus" genau das gleiche wie "Messias". Der "Gesalbte". Direkt nach der Taufe sehen wir also, daß Andreas zu Petrus sagt: 'Wir haben den Gesalbten gefunden'. Nun beachtet Lukas 4:14. Wir sprechen immer noch vom Messias dem Fürsten.

"Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes zurück nach Galiläa;..."

Wie kehrte Jesus nach Galiläa zurück? In der Kraft des Geistes.

"… und das Gerücht von ihm verbreitete sich durch die ganze umliegende Landschaft."

Nun, was kommt direkt vor diesem Text? Wenn Ihr Lukas 3 anschaut, dann berichtet dieses Kapitel über die Taufe von Jesus und Kapitel 4:1-11 berichtet über die Versuchungen Jesu. Und der Rest von Kapitel 4 erzählt von dem Beginn und dem öffentlichen Dienst Jesu in Galiläa. Und es erzählt uns, daß Er nach Seiner Taufe und den Versuchungen, in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurückkehrte, um dann Seinen Dienst zu beginnen. Nun beachtet, mit welchen Worten Jesus Seinen Dienst begonnen hat. Er ist in der Synagoge in Nazareth. Beachtet hierzu Lukas 4:18+19. Hier sagt Jesus:

"Der Geist des Herrn ist …"

Wo ist der Geist des Herrn?

"Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er …"

Was hat Er getan?

"… weil Er Mich gesalbt hat; …"

Wann hat Jesus den Heiligen Geist empfangen? Als Er was wurde? Als Er getauft wurde. So heißt es:

"Der Geist des Herrn ist auf Mir, weil Er Mich gesalbt hat; Er hat Mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu predigen und den Blinden, daß sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen; zu predigen das angenehme Jahr des Herrn."

So, wann wurde Jesus zum Messias gesalbt? Er wurde zum Messias gesalbt als Er den Heiligen Geist empfing und wann fand dies statt? Bei Seiner Taufe. Wenn jemand Zweifel dran hat, dann laßt uns Apostelgeschichte 10:36-38 lesen.

"Das Wort, das Er den Kindern Israel gesandt hat, indem Er Frieden verkünden ließ durch Jesus Christus - welcher ist aller Herr -, ihr kennt die Geschichte, die in ganz Judäa geschehen ist und in Galiläa anfing nach der Taufe, die Johannes predigte: Jesus von Nazareth, wie Gott Ihn mit heiligem Geist und Kraft…"

Hier kommt das Schlüsselwort:

"… gesalbt hat, …"

Wann wurde Jesus mit dem Heiligen Geist und Kraft gesalbt? In was für einem Moment geschah das? Als Er getauft wurde. So heißt es hier:

"Jesus von Nazareth, wie Gott Ihn mit heiligem Geist und Kraft gesalbt hat, welcher umherzog, indem Er wohltat und alle heilte, die vom Teufel überwältigt waren; denn Gott war mit Ihm."

Nun, wann ist der Augenblick als die 69 Wochen zu Ende gingen? Es war zu dem Zeitpunkt, als Jesus zu dem Gesalbten wurde und das bezieht sich worauf? Es bezieht sich auf Seine Taufe. Nun, haben wir ein Datum der Taufe Christi? Das haben wir gewiß. Lukas 3:1+2. Dieses Datum bezieht sich auf das Jahr 27 n. Chr. Ich möchte, daß Ihr beachtet, daß es uns einige geschichtliche Punkte gibt. Ich denke Gott wollte, daß wir wissen, wie dieses Datum ist, denn beachtet all die geschichtlichen Punkte die Gott gibt. Lukas 3:1+2.

"Im fünfzehnten Jahre aber der Regierung des Kaisers Tiberius,…"

Wir wissen, daß dies das Jahr 27 n. Chr. ist.

"… als Pontius Pilatus Landpfleger von Judäa war und Herodes Vierfürst von Galiläa, sein Bruder Philippus aber Vierfürst der Landschaft Ituräa und Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene, unter den Hohenpriestern Hannas und Kajaphas,…"

Gibt uns Gott hier allerlei Punkte? So ist es.

"… erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste."

Und dann wird Jesus getauft. Dies ist das Jahr 27 n. Chr. als Jesus Seinen Dienst begann. Ich möchte Euch nun etwas fragen: Zu wem hat Jesus gepredigt? Jesus ist über die ganze Welt gegangen und hat den Heiden gepredigt, nicht wahr? Nein. Wem hat Er nur gepredigt? Den Juden. Warum? Denn die Prophezeiung der 70 Wochen in Daniel 9:24 besagt:

"Siebzig Wochen sind über Dein Volk und über Deine heilige Stadt verordnet."

Somit mußte Jesus zu den Juden predigen, bis diese Zeit erfüllt war. Könnt Ihr mir folgen? Beachtet, was wir in Matthäus 10:5+6 finden. Es ist eindeutig. Es heißt hier:

"Diese zwölf sandte Jesus aus,  …"

Als die 70 Wochen zu Ende gingen, war es die Zeit als das Evangelium an die Heiden gehen sollte, gemäß dem was wir bereits studiert haben. Als Er Seinen Sohn sandte und sie Seinen Sohn ablehnten, war das der Zeitpunkt als dann das Evangelium an die Heiden ging? Ja. Es heißt ja in Matthäus 21:43

"Darum sage Ich Euch: Das Reich Gottes wird von Euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt."

Aber zu diesem Zeitpunkt waren die 70 Wochen noch nicht zu Ende, was stand also im Mittelpunkt des Dienstes Jesu? Es heißt also in Matthäus 10:5+6.

"Diese zwölf sandte Jesus aus, gebot ihnen und sprach: Begebt Euch nicht auf die Straße der Heiden und betretet keine Stadt der Samariter; geht vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel."

Weil die 70 Wochen noch nicht vorüber waren. Und die 70 Wochen waren über die Stadt und über Daniels Volk bestimmt. Könnt Ihr mir folgen? Wie die Bibel all diese Dinge in Einklang bringt ist einfach erstaunlich. Es heißt in der Prophezeiung über die 70 Wochen in Daniel 9:26

"Und nach den zweiundsechzig Wochen…"

Beachtet, daß es hier nicht ausdrücklich heißt wann danach, sondern nur "nach den 62 Wochen". Irgendwann später.

"… wird der Gesalbte ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteil werden."

Wir wollen nun Jesaja 53:5 aufschlagen, um zu sehen, ob das eine richtige Aussage ist. Ist Jesus für sich gestorben? Nein, Er ist nicht wegen sich selber gestorben. Beachtet Jesaja 53:5 Es heißt hier:

"Aber Er wurde durchbohrt um unserer Übertretung willen, zerschlagen wegen unserer Missetat; die Strafe, uns zum Frieden, lag auf Ihm, und durch Seine Wunden sind wir geheilt."

So, war das Leiden und der Tod Jesu für Ihn selber? Nein, es war für uns. Nun, was bedeutet der Ausdruck "ausgerottet"? Es heißt:

"… wird der Gesalbte ausgerottet werden, und Ihm wird nichts zuteil werden."

Wir haben gesehen, das was Jesus getan hat, Er für uns getan hat, aber was bedeutet "ausgerottet" oder wie es im englischen heißt "abgeschnitten"? Nun, Jesaja 53:8, welches die große messianische Prophezeiung ist, sagt uns, was "ausrotten" oder "abschneiden" bedeutet. Jesaja 53:8. Es heißt hier über den Messias:

"Infolge von Drangsal und Gericht wurde Er weggenommen; wer bedachte aber zu Seiner Zeit, daß Er aus dem Lande der Lebendigen…"

Interessant, was wurde Er? Er wurde weggerissen oder abgeschnitten. Er wurde also

"… aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, …"

Bedeutet das Wort "weggerissen", daß er gestorben ist? Ja, denn er wurde

"… aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, …"

Hat Er es für sich selber getan? Nein. Denn es heißt weiter:

"… wegen der Übertretung meines Volkes ward Er geschlagen."

Hat Jesus das für sich selber getan? Nein. Wurde Er abgeschnitten, ausgerottet oder ist er gestorben? Ja, ganz gewiß. Wer erfüllt diese Voraussetzungen wo es heißt, daß nach 62 Wochen der Messias abgeschnitten werden würde, das heißt daß Er getötet werden würde, aber nicht für sich selber, sondern für andere und es gibt nur einen, es muß Jesus Christus sein, denn die messianische Prophezeiung steht in vollkommener Übereinstimmung mit der Prophezeiung von Daniel 9. Wir wollen nun zum nächsten Satz gehen, dort steht in Daniel 9:26, nachdem es hieß, daß Messias, der Fürst, das bedeutet der Gesalbte, ausgerottet oder abgeschnitten wurde, nicht für sich selber und nach Seinem Tod, heißt es weiter, hört gut zu:

"Und das Volk eines Fürsten …"

Was denkt Ihr, wer dieser Fürst ist? Gibt es irgendeine Veränderung zwischen dem vorhergehenden und diesem Satz, die erkennen lassen würde, das dies ein anderer Fürst wäre? Evangelische Gelehrte sagen, daß dies der "Antichristfürst" ist. Es gibt keinen Beweis in dem Verlauf der Prophezeiung, daß dies irgendein "Antichristfürst" ist, der in der Zukunft auftreten wird. Hört wie es heißt:

"Und das Volk eines Fürsten wird kommen …"

Und was wird er tun?

"…und die Stadt und das Heiligtum zerstören, …"

Ich möchte Euch etwas fragen: Würde Jerusalem noch einmal zerstört werden? Das ist interessant, denn Gott hat Daniel gesagt, daß Jerusalem wiederhergestellt und gebaut werden, aber dann nach 69 Wochen, wird Messias der Gesalbte kommen und dann nach diesen 69 Wochen wird der Messias abgeschnitten werden, aber nicht für sich selber. Und dann sagt er, daß die Stadt und das Heiligtum noch einmal zerstört werden. Könnt Ihr mir folgen? Sie werden noch einmal zerstört werden. Nun, hat das "Abschneiden des Messias" irgendetwas mit der Zerstörung der Stadt zu tun? Das hat es ganz gewiß. Zuerst heißt es, daß der Messias abgeschnitten werden sollte, jedoch nicht für sich selber, und dann ist die Rede von der Zerstörung der Stadt. Und es heißt weiter noch einmal in Daniel 9:26

"Und das Volk eines Fürsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstören, aber dann kommt das Ende …"

Das ist das Ende der Stadt und des Heiligtums. Wodurch wird das Ende kommen?

"… durch eine Flut, …"

In der Schrift werden Invasionen durch Armeen durch eine "Flut" dargestellt. Zum Beispiel, wird in Jesaja 8:7+8 dieses Bild gebraucht. Laßt es uns kurz lesen:

"Siehe, so wird der Herr die starken und großen Wasser des Stromes über sie bringen, den assyrischen König mit seiner ganzen Macht. Der wird sich über sein Bett ergießen und über alle seine Ufer treten; und wird daherfahren über Juda, es überschwemmen und überfluten bis an den Hals; und die Ausdehnung seiner Heeresflügel wird die Breite Deines Landes füllen."

Es heißt dann weiter in Daniel 9:26

"Und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwüstung, …"

Hier ist ein Schlüsselwort "Verwüstung", vergeßt es bitte nicht. Was ist mit dieser Verwüstung?

"…Verwüstung die längst beschlossen ist."

Nun müssen wir darlegen wer dieser Fürst ist. Es gibt drei Anschauungen bezüglich des Fürsten. Die erste Anschauung ist die traditionelle adventistische Anschauung des Fürsten. Im Grunde genommen ist die Vorstellung, daß der Fürst Titus ist und das Volk des Fürsten, die römischen Armeen. Das ist die traditionelle Ansicht.

Eine zweite Anschauung ist, daß der Fürst ein fieser, übler Antichrist ist, der sich in der Zukunft nach der Entrückung der Gemeinde, erheben wird. Das paßt überhaupt nicht, wie wir in unserem Studium über die 70 Wochen herausfinden werden.

Die dritte Anschauung ist die, die ich befürworte ist, daß Jesus der Fürst ist und das Volk des Fürsten die Juden sind. Und Ihr sagt vielleicht: 

'Pastor Bohr, das paßt ja gar nicht.' 

Nun, laßt es uns untersuchen und schauen, ob es paßt.

Wir wollen nun über die erste Anschauung sprechen. Hört gut zu. Die erste Anschauung ist, daß der Fürst Titus ist und das Volk des Fürsten die römischen Armeen sind. Diese Anschauung ist nicht haltbar und Ihr fragt Euch nun vielleicht: 

'Warum ist es nicht haltbar?' 

Aus dem einfachen Grund, weil uns in Vers 27 gesagt wird, daß dieser Fürst drei Dinge tun würde. Was würde er tun? Zuerst einmal wird er den Bund mit vielen für eine Woche bestätigen. Hat Titus das getan? Hat Titus einen Bund mit Israel für die letzte Woche bestätigt? Nein, er lebte im Jahr 70 n. Chr.

Zweitens:

"Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen."

Hat Titus das getan? Er hat Schlachtopfer und Speisopfer abgeschafft, aber nicht in der Mitte der letzten Woche. Und dann würde er schließlich Jerusalem verwüsten, das ist aber das einzige das paßt. Versteht Ihr mich, ja oder nein? Und somit paßt Titus gar nicht. Denn der Fürst des Volkes wird den Bund für eine Woche bestätigen und in der Mitte der letzten Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen und drittens würde dann sein Tod zur Verwüstung von Jerusalem führen.

Nun stellt sich die Frage. Wer ist dieser Fürst und wer ist das Volk des Fürsten? Ihr sagt vielleicht:

'Pastor Bohr, Du bist ein bißchen verrückt! Willst Du damit sagen, daß die Juden ihre eigene Stadt zerstört haben? Das Volk des Fürsten hat Jerusalem zerstört?' 

Genau das will ich damit sagen. Laßt mich erst einmal weiter reden um Euch ein entsprechendes Beispiel zu geben. Laßt mich Euch fragen, wer zerstörte Jerusalem das erste Mal? In der Bibel gibt es drei Erklärungen. Daniel 9:14 Es heißt hier:

"Darum hat auch der HERR dafür gesorgt, daß das Unglück über uns kam; …"

Nun, wer hat für die erste Zerstörung Jerusalems gesorgt? Es war der Herr. In 2. Chronik 36:17-20 heißt es, daß Gott Nebukadnezar gebrauchte um die Stadt Jerusalem zu zerstören.

"Da ließ Er den König der Chaldäer wider sie heraufkommen…"

Und in Daniel 9:11,14+15, steht ganz klar, daß es die Sünden Israels waren, die die Zerstörung Jerusalems herbeigeführt haben. So ist nun meine Frage: Wer zerstörte Jerusalem? War es Gott, war es Nebukadnezar oder war es das Volk? Oder alle drei? Es waren alle drei. Wißt Ihr, es war die Rebellion des Volkes, sie hat Gott dazu gebracht Nebukadnezar dafür zu gebrauchen, das Volk für seine Rebellion zu bestrafen. Versteht Ihr mich, ja oder nein? In der Tat sagt die Bibel folgendes. Beachtet was Jeremia zum König Zedekia gesagt hat. Jeremia 38:17

"Da sprach Jeremia zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels: Wenn Du freiwillig zu den Fürsten des babylonischen Königs hinausgehst, so sollst Du am Leben bleiben, dann soll auch diese Stadt nicht mit Feuer verbrannt werden, und Du sollst samt deinem Hause am Leben bleiben."

Mit anderen Worten sagt Jeremia: 'Unterwerfe Dich dem König von Babylon, oder ansonsten …' Beachtet nun was in Jeremia 38:21+23 steht:

"Weigerst Du Dich aber hinauszugehen, so hat mir der HERR für diesen Fall das Wort geoffenbart: … und Du wirst diese Stadt mit Feuer verbrennen."

D.h. Du wirst Schuld daran sein, daß sie verbrannt wird. Wer wird Schuld daran haben, daß die Stadt mit Feuer verbrannt wird? Zedekia der König. Warum? Weil er dem Herrn nicht gehorsam war sondern er hat rebelliert und er hat sich König Nebukadnezar nicht unterworfen.

Laßt uns nun über die zweite Zerstörung Jerusalems sprechen. Habt Ihr bemerkt, jedes mal, wenn die Zerstörung Jerusalems in der Prophezeiung der 70 Wochen angesprochen wird, daß es etwas gibt, das der Messias direkt vorher getan hat? Er wird abgeschnitten und Jerusalem wird zerstört. Dann heißt es, er wird "Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen". Und wieder einmal wurde Jerusalem zerstört. Hat die Verwerfung und der Tod des Messias irgendetwas mit der Zerstörung Jerusalems zu tun? So ist es. Geht mit mir zu Psalm 118:22+23. Dieser Psalm ist eine messianische Prophezeiung. Beachtet wie es hier heißt:

"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,…"

Ihr erkennt das sofort als messianische Prophezeiung, nicht wahr?

"Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden; vom HERRN ist das geschehen; es ist ein Wunder in unseren Augen!"

Nun, auf wen bezieht sich diese Prophezeiung? Bezieht sie sich auf irgendjemand oder auf Jesus Christus als den Messias? Sie bezieht sich auf den Messias. Beachtet Matthäus 21:42. Jesus zitiert diesen Vers. Er sagt damit: 'Dieser Psalm gehört Mir.'

"Jesus spricht zu ihnen: Habt Ihr noch nie gelesen in der Schrift: «Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen, und es ist wunderbar in unseren Augen»?"

Auf wen bezieht Jesus diese Prophezeiung aus Psalm 118? Er bezieht sie auf Sich selber. Wußtet Ihr, daß ein wenig später in diesem Psalm, in Vers 26, der gesungen wurde, hört aufmerksam zu, er wurde von denen gesungen, die Jesus begleiteten als er im triumphalen Einzug nach Jerusalem kam. Es heißt:

"Und das Volk eines Fürsten wird kommen …"

Wir wollen nun diesen Ausdruck "wird kommen" näher betrachten. Geht mit mir zu Psalm 118:26 und wir haben schon gesehen, daß dies ein messianischer Psalm ist. Die Leute haben gesungen. Was haben sie gesungen?

"Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN! Wir segnen Euch vom Hause des HERRN."

So, wer ist es der da im Namen des Herrn kommt? Es ist niemand anderes als Jesus Christus. Laßt uns nun zu einem interessanten Abschnitt gehen, der all dies zusammenfügt. Lukas 19:37-44 und ich möchte, daß Ihr seht, daß in diesem Abschnitt drei Schlüsselworte sind, drei Hauptgedanken. Das erste ist, daß Jesus nach Jerusalem kommt und die Leute singen

"Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!"

Dies ist der Fürst der kommen sollte. Das zweite ist, daß Jesus von der Zurückweisung durch die jüdische Nation spricht. Und als drittes spricht Jesus von der Zerstörung Jerusalems. Drei Punkte. Zuerst kommt Jesus nach Jerusalem und die Leute singen.

"Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HERRN!"

Zweitens, Jesus wird abgelehnt. Drittens Jesus spricht von der Zerstörung Jerusalems. Laßt uns diese Verse lesen. Lukas 19:37-44

"Als Er sich aber schon dem Abhang des Ölberges näherte, fing die ganze Menge der Jünger freudig an, Gott zu loben mit lauter Stimme wegen all der Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gepriesen sei der König, der da kommt im Namen des Herrn!"

Ist dies der Fürst der kommen sollte? So ist es.

"Friede im Himmel und Ehre in der Höhe! Und etliche der Pharisäer unter dem Volk sprachen zu ihm: Meister, weise Deine Jünger zurecht! Und Er antwortete und sprach: Ich sage Euch, wenn diese schweigen, so werden die Steine schreien! Und als Er näher kam und die Stadt sah, weinte Er über sie und sprach: Wenn doch auch Du erkannt hättest an diesem deinem Tage, was zu deinem Frieden dient! Nun aber ist es vor Deinen Augen verborgen, …"

Spricht Jesus von der Zurückweisung durch die Stadt Jerusalem? So ist es. Und was wird das Ergebnis davon sein, daß die jüdische Nation Ihn zurückgewiesen hat? Seht nun, was wir in Vers 33 finden, wo über die Zerstörung berichtet wird.

"… daß Tage über Dich kommen werden, da Deine Feinde einen Wall gegen Dich aufwerfen, Dich ringsum einschließen und von allen Seiten ängstigen und Dich dem Erdboden gleich machen werden, auch Deine Kinder in Dir, und in Dir keinen Stein auf dem anderen lassen werden,…"

Aus welchem Grund wird das geschehen?

"… darum, weil Du die Zeit Deiner Heimsuchung nicht erkannt hast!"

Wer hat die Zerstörung Jerusalems verursacht? Titus? Würde Titus die Stadt zerstört haben, wenn die Bevölkerung treu gewesen wäre? Hätte Gott die Stadt zerstört, wenn das Volk zu Ihm gestanden hätte? Ganz und gar nicht. Wer hat also die Zerstörung über Jerusalem gebracht? Wißt Ihr, es gibt einen Text im Alten Testament, Hosea 13:9, wo Gott sagt:

"Israel, Du bringst Dich ins Unglück; denn Dein Heil steht allein bei Mir."

Was ist es, daß zu dieser Zerstörung Jerusalems führte? Es war die Zurückweisung durch wen? Durch das Volk. Nun laßt uns etwas wiederholen, was wir schon studiert haben. Ihr erinnert Euch an Matthäus 21, wo Jesus im Tempel ankam, richtig? Und dann kam das Ereignis mit dem Feigenbaum. Alles womit Er sich nach Matthäus 21 abgegeben hat, hat mit der Geschichte und der Rebellion der jüdischen Nation zu tun. Das Ereignis mit dem Feigenbaum der keine Früchte hatte. Jesus hat den Baum verflucht und er verdorrte bis in die Wurzeln. Und Jesus sagte in Vers 19:

"Nun komme von Dir keine Frucht mehr in Ewigkeit!"

Und dies stellt die jüdische Theokratie als eine Nation dar. Es bedeutet nicht, daß alle Juden verloren gehen. Hier ist die Rede von der jüdischen Theokratie als Gottes auserwähltes Gefäß, um das Evangelium zu verkünden. Erinnert Ihr Euch auch an das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg? Die drei Abschnitte. Er sendet Boten, sie haben sie zurückgewiesen. Dann hat er noch mehr Boten geschickt und auch sie wurden abgewiesen und letztlich hat er seinen Sohn geschickt und was haben sie getan? Sie haben auch Ihn abgelehnt. Und dann sagte Jesus, nachdem er dieses Gleichnis erzählt hat, in Vers 43:

"Darum sage Ich Euch: Das Reich Gottes wird von Euch genommen und einem Volke gegeben werden, das dessen Früchte bringt."

Welches ist diese Nation das dessen Früchte bringt? Im nächsten Vortrag wird es ganz und gar klar werden, wenn es das noch nicht ist, wenn wir uns mit dem zweiten Teil der 70 Wochen beschäftigen, daß es mit dem Predigen des Evangeliums in der heidnischen Welt zu tun hat. Und dann werdet Ihr sehen, daß nachdem er das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg erzählt hat, daß Er die "Wehe" über die Schriftgelehrten und Pharisäer ausspricht und Er sagt: 

'Füllt den Becher, der Becher ist voll!'

Aber wie wir bemerken werden, sagt Jesus:

'Ich werde Euch weiterhin weise Menschen senden und ich werde Euch weiterhin Propheten senden.' 

Denn die 70 Wochen sind noch nicht zu Ende, nachdem Jesus verworfen wurde, sie sind 3 ½ Jahre später zu Ende gegangen. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Sogar danach gibt es noch 3 ½ Jahre Gnadenzeit für die hebräische Nation.

Und dann, nachdem Jesus die "Wehe" über die Schriftgelehrten und Pharisäer ausgesprochen hat, verläßt Er den Tempel, die "Schechina Herrlichkeit" verläßt den Tempel und in Matthäus 23:38 sagt Er dann:

"Siehe, Euer Haus wird Euch öde gelassen werden."

Ist das ein Wort, das in Daniel 9 benutzt wird? So ist es.

"Euer Haus wird Euch öde gelassen werden."

Mit anderen Worten, die "Schechina" hat den Tempel verlassen und wo wird Jesus nun sitzen? Genauso wie in der ersten Zerstörung, Er geht und sitzt auf dem Ölberg und worüber fängt Er dann an zu sprechen? Er beginnt von der Zerstörung Jerusalems zu erzählen, die auf Grund der Ablehnung des Messias geschehen ist. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Spricht diese Prophezeiung von irgendeinem Anti-Christen in der Zukunft nach der Entrückung? Hört genau zu, was die christliche Welt draus gemacht hat. Zuerst einmal haben sie die jüdische Nation davon frei gesprochen, daß sie am Tod des Messias schuldig war. Und wie haben sie das getan? 

Sie haben das getan, indem sie diese Prophezeiung auf einen Anti-Christen in der Zukunft nach der Entrückung angewandt haben. Somit hat die jüdische Nation nichts mit der Erfüllung der Ablehnung des Messias zu tun. Das zweite was sie getan haben war, indem sie sagen, daß sich die Prophezeiung von dem kleinen Horn auf den Anti-Christen in der Zukunft bezieht, haben sie die römisch-katholische Kirche von der Schuld frei gesprochen, daß sie den Leib Jesu Christi, Seine Gemeinde getötet haben. 

Und somit haben sie im Grunde genommen, indem sie diese Prophezeiungen auf die Zukunft lenken, die Schuld der jüdischen Nation als Nation aus den Augen verloren und auch die Schuld des römisch-katholischen Papsttums, daß es die Heiligen des Allerhöchsten verfolgt hat, denn sie leiten diese Dinge auf die Zukunft um und sie sehen nicht, wie sich diese Dinge schon in der Vergangenheit erfüllt haben. Beachtet wie Ellen White den Grund für die Zerstörung Jerusalems im Großen Kampf auf Seite 35 beschreibt.

"Die Juden hatten sich selbst die Fesseln geschmiedet,..."

Was haben die Juden getan? Sie haben sich selber die Fesseln geschmiedet.

 "...sich selbst den Becher der Rache gefüllt. In der vollständigen Vernichtung, die ihnen als Nation widerfuhr, und in all dem Weh, das ihnen in die Diaspora (die Zerstreuung) nachfolgte, ernteten sie nur, was sie mit eigenen Händen gesät hatten."  

Wer hat Jerusalem zerstört? Das haben sie getan, als sie den Messias verworfen haben.

"Ein Prophet schrieb einst: "Israel, Du bringst Dich in Unglück!... denn Du bist gefallen um Deiner Missetat willen." Hosea 13:9... " 

Nun hört gut zu!

"Ihre Leiden werden oft als eine Strafe hingestellt, mit der sie auf direkten Befehl Gottes heimgesucht wurden. Auf diese Weise sucht der große Betrüger sein eigenes Werk zu verbergen. Durch eigensinnige Verwerfung der göttlichen Liebe und Gnade ..."

Hört gut zu!

"... hatten die Juden den Schutz Gottes verwirkt, so daß Satan sie nach seinem Willen beherrschen konnte."

Nun, welche der drei Möglichkeiten macht mehr Sinn? War es Titus und die Armeen von Rom? Nein. Ist es irgendein Anti-Christ in der Zukunft? Nein. Auf wen bezieht es sich? Das Volk des Fürsten sind die Juden, das Volk Jesu Christi, die die Zerstörung über sich selbst brachten, indem sie Jesus verworfen haben.



Übersetzung - Manuela Sahm - August 2015 ©

Stephen Bohr - "Sein Weg ist im Heiligtum" - (15) Die Prophezeiung der 70 Wochen (1)

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela


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