Montag, 20. Januar 2020

(21) Gott auf der Anklagebank


Dieser Vortrag vertieft sich ins Studium im Buch Hiob darüber, warum Gott auf der Anklagebank sitzt. Werden denn nicht wir Menschen vor Gott von Satan angeklagt? Warum sollte denn Gott angeklagt werden? Ist das echt anders herum? Wurde Hiob nicht von Satan angeklagt, sondern ist es eher so, daß Gott von ihm angeklagt wurde? Warum das denn? Wie ist das Buch Hiob eigentlich wirklich zu verstehen? Was hat es heute noch für uns zu bedeuten? Laßt uns einen Blick hineinwerfen.


Laßt uns beten. Unser liebender himmlischer Vater, wir danken Dir, daß wir das Vorrecht haben uns Deinem Thron zu nähern. Nicht durch unsere eigenen Verdienste, sondern durch die machtvollen Verdienste Deines Sohnes, Jesu Christi. Wenn wir die Welt betrachten sehen wir so viele Dinge die verkehrt laufen. Es gibt so viel Böses, so viele Verbrechen, so viele Naturkatastrophen und das hat viele Menschen dazu geführt zu fragen: 'Wo ist Gott?' Ich bitte Dich Vater, wenn wir die Antwort zu dieser so wichtigen Frage studieren, daß Du uns durch den Dienst Deines heiligen Geistes führst. Hilf uns die Botschaft in dem Buch Hiob zu verstehen, eine Geschichte die nicht nur für die Vergangenheit Bedeutung hatte, sondern auch für die Zukunft und wir danken Dir, daß Du unser Gebet erhörst, denn wir bitten dies im Namen Jesu, Amen.

Das Buch Hiob ist das älteste Buch der Bibel. Es ist eigentlich ein dichterisches Meisterstück. Es wurde von Mose ungefähr 1.500 Jahre bevor Jesus geboren wurde, geschrieben. Aber es erzählt eigentlich die Geschichte eines Patriarchen der fast 500 Jahre, bevor Mose das Buch in der frühen Zeit der Patriarchen geschrieben hat, lebte. Dieses Buch stellt sich zuerst einmal, in den ersten beiden Kapiteln, aus "Prosa", also der "ungebundenen Rede", zusammen. Und dann von Kapitel 3 an bis Kapitel 42:7 ist es in Gedichtform geschrieben. Und schließlich in Kapitel 42:8-17 kehrt es zur "Prosa" zurück.

Nun, dieses Buch hat viele Theologen verwirrt. Es gibt so einige Vorstellungen für den Grund dieses Buches. Einige sagen, daß es der Zweck des Buches ist die Frage zu beantworten: 

'Warum leiden die Gerechten?' 

Andere wiederum sagen, daß es der Zweck des Buches ist um uns beizubringen, daß wir standhaft und ausdauernd inmitten von Leiden sein sollten. Nun, es gibt keinen Zweifel, daß diese Themen in der Geschichte von Hiob mit eingeschlossen sind. Aber die Geschichte geht viel tiefer als nur die Frage:

'Warum leiden die Gerechten?' oder die Notwendigkeit inmitten von Leiden durchzuhalten.

Was wirklich im Buch Hiob vor sich geht ist ein Gerichtsverfahren. Dieses Gerichtsverfahren findet interessanter Weise im Himmel statt. Und tatsächlich deutet es das Untersuchungsgericht an, das jetzt im Himmel stattfindet. Wenn Ihr diese Geschichte sorgfältig betrachtet, werdet Ihr sehen, das es einen Ankläger gibt, es ist Satan. Es gibt einen Verteidiger, das ist Jesus, oder Gott. Es gibt einen Richter der auf Seinem Thron sitzt. Es gibt Geschworene, sie werden die "Söhne Gottes" genannt. Die Tatsachen werden untersucht. Es gibt Anklagen und Erwiderungen zu diesen Anklagen. Und wir werden am Ende der Geschichte sehen, daß es einen abschließenden Urteilsspruch gibt.

Dieses Buch ist mit Rechtssprache getränkt. Mit anderen Worten, es muß im juristischen Zusammenhang verstanden werden. Es ist eigentlich ein Gerichtsverfahren, das im Himmel stattfindet, glaubt es oder nicht. Ich möchte Euch ein Beispiel von der Rechtssprache geben, die in diesem Buch verwendet wird. Und ich habe in meinen schriftlichen Unterlagen noch viel mehr Texte aus Hiob die diese Rechtssprache oder juristische Sprache verwenden. Gehen wir nun zu Hiob 16:19. Hier spricht Hiob zu Gott und er sagt:

"Siehe, auch jetzt noch ist mein Zeuge im Himmel, und mein Fürsprecher ist in der Höhe."

Zeuge und Beweis. Sprache im Gericht. Nun ist es sehr wichtig, daß wir uns daran erinnern, daß es keine geschriebene Offenbarung gab, als diese Geschichte passiert ist. Keines der biblischen Bücher war bisher geschrieben worden. Somit hatte Hiob nicht alle Information die wir heute haben, die uns helfen damit wir verstehen können, was in der unsichtbaren Welt vor sich geht. In der Tat, wir werden in dieser Geschichte bemerken, daß der Himmel weiß was auf der Erde geschieht, aber die Erde weiß nicht was im Himmel vor sich geht. Wenn Hiob die Schrift gehabt hätte und hätte er es gewußt, dann hätte er seine Probe viel leichter ertragen können.

Nun, der Schauplatz im Buch Hiob ist auf der Erde und es beginnt dort. Es ist wie ein Drama. Der Vorhang öffnet sich und wir befinden uns auf der Erde und Hiob wird in Kapitel 1:1-3 vorgestellt.

"Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse. Und er zeugte sieben Söhne und drei Töchter,..."

In biblischer Zeit wurde es als ein Zeichen von Gottes Segen angesehen, wenn man viele Kinder hatte. Aber er hatte nicht nur viele Kinder, denn es heißt weiter:

"... und er besaß siebentausend Schafe, dreitausend Kamele, fünfhundert Joch Rinder und fünfhundert Eselinnen und sehr viel Gesinde, und er war reicher als alle, die im Osten wohnten."

Hiob war ein sehr reicher und wohlhabender Mann. Aber er war auch ein sehr geistlicher Mann. In der Tat eine merkwürdige Kombination. Reich und geistlich. Beachtet Hiob 1:1 und dann noch die Verse 4:5+8

"Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Der war ..."

Hört nun die Beschreibung seines Charakters.

"Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse."

Und wißt Ihr, ich lese das, denn manche Theologen sagen, daß Hiob ein arroganter, selbstgenügsamer Mensch war. Die Schrift unterstützt diese Ansicht aber nicht. Nun gebt Acht, wie es hier in Vers 4 heißt:

"Und seine Söhne gingen hin und machten ein Festmahl, ein jeder in seinem Hause an seinem Tag,..."

Wahrscheinlich an ihrem Geburtstag.

"...und sie sandten hin und luden ihre drei Schwestern ein, mit ihnen zu essen und zu trinken. Und wenn die Tage des Mahles um waren, sandte Hiob hin und heiligte sie ..."

Beachtet, er war ein Familienmensch. Er war am geistlichen Wohlergehen seiner Familie interessiert. So heißt es:

"... sandte Hiob hin und heiligte sie und machte sich früh am Morgen auf und opferte Brandopfer nach ihrer aller Zahl; denn Hiob dachte: Meine Söhne könnten gesündigt und Gott abgesagt haben in ihrem Herzen. So tat Hiob allezeit."

Vers 8...

"Der HERR sprach zum Satan: Hast Du Acht gehabt auf Meinen Knecht Hiob? ..."

Mit anderen Worten sagt Gott: '

Hast Du Meinen Diener angesehen, der auf Deinem Gebiet wohnt?'

"Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse."

Nun beachtet hier, daß es Gott ist der spricht. In der Einleitung des Buches steht einfach nur, daß "er" es war. Aber hier heißt es, daß Gott dies über seinen Diener Hiob gesagt hat.

"Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse."

Hiob war auch ein sehr großzügiger, menschenfreundlicher, wohltätiger Mann. Er gebrauchte seinen Besitz um andere zu segnen. Beachtet Hiob 29:12-17. Hier beschreibt Hiob wofür er seine Reichtümer verwendete.

"Denn ich errettete den Armen, der da schrie, und die Waise, die keinen Helfer hatte. Der Segen des Verlassenen kam über mich, und ich erfreute das Herz der Witwe. Gerechtigkeit war mein Kleid, das ich anzog, und mein Recht war mir Mantel und Kopfbund. Ich war des Blinden Auge und des Lahmen Fuß. Ich war ein Vater der Armen, und der Sache des Unbekannten nahm ich mich an. Ich zerbrach die Kinnbacken des Ungerechten und riß ihm den Raub aus den Zähnen."

War er ein großzügiger Mann? Oh ja. Sehr menschenfreundlich. Reich, geistlich und großzügig. Laßt uns nun zu Kapitel 1:6 gehen. Der Vorhang schließt sich vor der Handlung auf der Erde. Die Bühne wird verändert. Der Vorhang öffnet sich wieder und wir sind im Himmel. Hiob 1:6. Gott hat eine Unterredung mit Satan und es heißt hier.

"Es begab sich aber eines Tages, da die Söhne Gottes ..."

Die "Söhne Gottes", ich habe jetzt keine Zeit näher darauf einzugehen wer sie sind, aber die "Söhne Gottes" sind die Stellvertreter der Welten die niemals gesündigt haben. Jede Welt hat einen Stellvertreter im himmlischen Rat. Es heißt also:

"Es begab sich aber eines Tages, da die Söhne Gottes vor den HERRN zu treten pflegten, daß auch Satan unter sie kam."

Der Grund dafür warum Satan unter ihnen war ist, weil er Adams Platz als Stellvertreter dieser Erde gestohlen hatte als Adam ihm erlaubte, von ihm überwältigt zu werden. Vers 7:

"Da sprach der HERR zum Satan: Wo kommst Du her? Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe das Land durchstreift und bin darin umhergegangen."

Das bedeutet: 'Ich habe mein Gebiet kontrolliert.'

"...und bin darin umhergegangen."

Und dann hat Gott vielleicht mit einem Hauch gesundem Stolz in Vers 8 zu Satan gesagt:

"Hast Du Acht gehabt auf Meinen Knecht Hiob? ..."

Mit anderen Worten: Er lebt zwar auf deinem Gebiet, aber er ist Mein Diener.

"Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse."

'Hast Du Meinen Diener gesehen? Obwohl er auf Deinem Gebiet lebt fürchtet Er Mich und er liebt Mich und ist Mir gehorsam.' 

Nun fordert Satan Gott in den Versen 9-11 heraus. Dies sind vielleicht die wichtigsten Verse im ganzen Buch. Satan fordert Gott heraus und er sagt in etwa:

'Dient Hiob Dir, weil er Dich liebt, oder dient er Dir, wegen den Broten und Fischen?'

Anmerkung:
Dies ist in Anlehnung an das Wunder der Speisung der 5.000 Menschen durch Jesus. Viele waren nur begeistert von Ihm wegen dem Wunder und liebten Ihn nicht um Seiner selbst willen.
Anmerkung Ende.

'Würde Hiob Dich lieben und Dir dienen auch wenn alles schief laufen würde?' 

Laßt uns das in Vers 9 lesen.

"Satan antwortete dem HERRN und sprach: Meinst Du, daß Hiob Gott umsonst fürchtet?"

Mit anderen Worten: 

'Würde Hiob Dir dienen auch wenn er nichts von dem hätte, was Du ihm alles gegeben hast?' 

Wir lesen weiter.

"Hast Du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt."

Mit anderen Worten: 'Du hast einen Zaun um ihn herum gezogen und ich habe keinen Zugang zu ihm. Du segnest ihn. Du hast seine Treue erkauft.' Wißt Ihr, es gibt da ein grundlegendes Mißverständnis über das Buch Hiob. Der Teufel hat nicht Hiob angeklagt, sondern er klagte Gott an. Und man kann die Lehre des Buches nicht verstehen außer man versteht, daß die Anklage hauptsächlich gegen Gott gerichtet ist. Denn Satan sagt eigentlich zu Gott: 

'Hiob dient Dir wegen den Broten und Fischen. Er liebt Dich und fürchtet Dich, wegen allem was Du ihm gegeben hast. Aber er würde Dir nicht mehr dienen wenn alles verschwinden würde. So dient er Dir, weil Du so gut zu ihm warst.' 

Es heißt weiter in den Versen 10+11

"Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke Deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt's, er wird Dir ins Angesicht absagen!"

Der ganze Himmel hört dieser Unterredung zu. Der Himmel beobachtet was geschieht und sie fragen sich: 

'Ist es wahr womit Satan Gott beschuldigt, daß Hiob Gott dient weil Gott einen Zaun um ihn herum aufgerichtet hat und weil Gott gut zu ihm ist? Dient Hiob Gott nur wegen den Segnungen die er empfangen hat? Oh, wir fragen uns das!' So sagt Gott: 'Ihr wundert Euch? Ich werde Euch sagen, was er tun darf.' 

Lesen wir Vers 12:

"Der HERR sprach zum Satan: Siehe, alles, was er hat, sei in Deiner Hand; nur an ihn selbst lege Deine Hand nicht. Da ging Satan hinaus von dem HERRN."

Dann sagt der Teufel: 

'Oh, oh, oh wie schön, wie schön! Ich werde beweisen, daß Hiob Gott nur dient weil Er so gut zu ihm ist.' 

Und somit schließt sich der Vorhang.

Die Bühne wird verändert und der Vorhang öffnet sich und wir sind wieder auf der Erde. Und was nun auf der Erde geschieht ist wirklich unglückselig. Die Bibel erzählt uns, daß die Sabäer, ein Stamm der wüstenähnlichen Menschen, kamen und alle Ochsen und Esel von Hiob gestohlen und dazu auch noch seine Diener umgebracht haben. Dann fällt Feuer vom Himmel und verbrennt die Schafe und die Diener. Die Chaldäer kamen und haben alle Kamele gestohlen und die Diener umgebracht. Dazu kam dann noch ein mächtiger Wind und ließ das Haus einstürzen in dem alle seine Kinder versammelt waren und sie sind alle umgekommen.

Nun, dies fand nicht im Zeitraum vom mehreren Tagen statt, sondern wie die Geschichte uns erzählt, kaum war ein Bote mit seinem Bericht fertig kam schon der nächste mit seiner Schreckensnachricht von dem was passiert ist. Dies fand innerhalb weniger Augenblicke statt. Er hat all seinen Besitz und alle seine Kinder verloren. Er verlor seine Ochsen, Esel, Schafe, Kamele, Diener und Kinder. Mit einem Wort er ist total bankrott. Doch, wie hat Hiob reagiert? Es heißt in Hiob 1:20-22

"Da stand Hiob auf und zerriß sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; ..."

Er lag halbrichtig. Der Herr hatte gegeben, aber der Herr hatte nicht weggenommen, aber das wußte er nicht. Er hatte nicht die geschriebene Offenbarung, das ist sehr wichtig. So sagte er:

"Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt!"

Der Teufel hatte gesagt: 

'Er wird Dich verfluchen!' 

Aber Hiob sagte:

"Der Name des HERRN sei gelobt! – In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott."

Und ich kann mir vorstellen, wie der himmlische Rat gesagt hat: 

'Ja!!! Gott hat recht! Hiob dient Ihm weil er Ihn liebt! Schaut Euch den alten Teufel an, er hat ihm alles weggenommen und Hiob fürchtet und dient Gott immer noch und er liebt Ihn von ganzem Herzen. Gott hat recht und Satan hat unrecht!' 

Beginnt der ganze Himmel einen Schimmer von dem Unterschied zwischen Gott und Satan zu erhaschen? So ist es. Dies ist eine weltweite Auseinandersetzung. Alle Augen sind auf die Erde gerichtet. Deshalb heißt es auch in 1. Korinther, daß die ganze Welt ein Theater des Universums ist, beides, vor den Menschen und vor den Engeln. Das ganze Weltall schaut zu. Es heißt also in 1. Korinther 4:9

"Denn wir sind ein Schauspiel geworden der Welt, sowohl Engeln als Menschen."

Der Vorhang schließt sich. Die Bühne wird umgebaut. Der Vorhang öffnet sich wieder und wir sind noch einmal im Himmel. Eine andere Ratsversammlung findet hier statt. Laßt uns das in Hiob 2:1-3 lesen:

"Es begab sich aber eines Tages, da die Gottessöhne kamen und vor den HERRN traten, daß auch  Satan unter sie kam und vor den HERRN trat. Da sprach der HERR zu Satan: Wo kommst Du her?  Satan antwortete dem HERRN und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen."

Mit anderen Worten: 'Ich habe mein Gebiet kontrolliert das Adam mir gegeben hat.'

Und nun denke ich, daß Gott vielleicht mit einem Hauch extra gesundem Stolz sagte:

"Hast Du Acht auf Meinen Knecht Hiob gehabt? Denn es ist seinesgleichen auf Erden nicht, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; Du aber hast Mich bewogen, ihn ohne Grund zu verderben."

Gott sagt: 

'Was Du getan hast ist widersinnig, es gab keinen Grund dafür.' 

Aber Satan hat schon mal wieder einen Einwand auf seinen Lippen. Hiob 2:4+5

"Satan antwortete dem HERRN und sprach: Haut für Haut! Und alles, was ein Mann hat, läßt er für sein Leben. Aber strecke Deine Hand aus und taste sein Gebein und Fleisch an: was gilt's, er wird Dir ins Angesicht absagen!"

Der ganze Himmel schaut und hört zu. So sagt der himmlische Rat. 

'Oh, das ist wahr, er hat alles verloren, seinen ganzen Besitz und alle seine Kinder. Aber Gott hat Satan nicht erlaubt ihn anzurühren.' 

Beachtet, was wir in Kapitel 2:6 finden:

"Der HERR sprach zu Satan: Siehe da, er sei in Deiner Hand, doch schone sein Leben!"

Der Vorhang schließt sich. Die Bühne wird wieder verändert. Der Vorhang geht auf und wir befinden uns wieder auf der Erde. Kapitel 2:7+8

"Da ging Satan hinaus vom Angesicht des HERRN und schlug Hiob mit bösen Geschwüren von der Fußsohle an bis auf seinen Scheitel. Und er nahm eine Scherbe und schabte sich und saß in der Asche."

Somit hat er nun auch noch seine Gesundheit verloren und er ist nahe dran die Unterstützung seiner Frau zu verlieren, die zum bösen Versucher wird, ein Werkzeug in der Hand des Teufels um Hiob zu versuchen. Seht nun Kapitel 2:9+10

"Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst Du noch fest an Deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb!"

Wer sagte, daß Hiob Gott verfluchen würde? Satan war das. Wessen Werkzeug ist sie somit? Satans Werkzeug um zu versuchen Hiob zu überreden Gott zu verfluchen. Vers 10, aber Hiob sagte zu ihr:

"Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen."

Noch einmal hat Hiob fast recht weil er sagt:

"Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?"

Nun, Gott schickt das Böse nicht, aber Hiob weiß das nicht. Dies ist eine sehr wichtige Einzelheit um dieses Buch zu verstehen. Hiob weiß es nicht. Sein Wissen ist unvollständig, sein Wissen ist nur bruchstückhaft. Er weißt nicht das, was wir heute vom Lesen in der Schrift her wissen. Und dann ist Hiob nahe dran seine besten Freunde zu verlieren. Seine besten drei Freunde kommen, um ihn zu trösten und das Buch erzählt uns, daß sie zu seinen Anklägern werden. Seht Kapitel 2:11-13. Es heißt hier:

"Als aber die drei Freunde Hiobs all das Unglück hörten, das über ihn gekommen war, kamen sie, ein jeder aus seinem Ort: Elifas von Teman, Bildad von Schuach und Zofar von Naama. Denn sie waren eins geworden hinzugehen, um ihn zu beklagen und zu trösten. ..."

Ein bißchen Trost.

"Und als sie ihre Augen aufhoben von ferne, erkannten sie ihn nicht ..."

Er war entstellt weil er sich mit der Scherbe geschabt hat, daher erkannten sie ihn nicht gleich.

"… und erhoben ihre Stimme und weinten, und ein jeder zerriß sein Kleid und sie warfen Staub gen Himmel auf ihr Haupt ..."

Dies war damals die Art schrecklichen Kummer und Leid auszudrücken.

"... und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war."

So, was hatte Hiob verloren?
  1. Er verlor all seinen Besitz.
  2. Er verlor alle seine Diener.
  3. Er verlor alle seine Kinder.
  4. Er verlor seine Gesundheit.
  5. Er verlor die Unterstützung seiner Frau und seine besten Freunde wurden zu seinen Anklägern.
Aber wißt Ihr, was Hiob am meisten gepeinigt hat? Das war, das offensichtlich Gott, sein bester Freund, ihn auch verlassen hatte. Es gibt etwas, daß die großen Theologen verwirrt hat, als sie das Buch studiert haben und das war, daß Satan nach Kapitel 2 scheinbar aus dem Buch verschwunden ist. Wißt Ihr, alle Hauptpersonen des Buches erscheinen noch einmal am Ende des Buches. Aber Satan, der all dies Leid und Schmerz verursacht hat scheint nach Kapitel zwei aus der Geschichte verschwunden zu sein. Und er kommt ungeschoren davon. Und sie sagen: 

'Dieses Buch ist ein Hohn auf die Gerechtigkeit, denn wir wissen nicht was mit dem Kerl geschehen ist, der Hiob all dies angetan hat!'

Aber Tatsache ist, und wir werden das herausfinden, daß Satan nicht aus dem Buch verschwindet. Er erscheint am Ende, jedoch unter einem anderen Namen. So, nach Kapitel 2, hat Hiob Gott verflucht? Nein, hat er nicht. Er ist treu geblieben. Und ich kann mir vorstellen, daß nach der zweiten Ratssitzung die himmlischen Wesen gesagt haben: 

'Halleluja, Gott hat recht. Hiob hat alles verloren, aber immer noch fürchtet er Gott, verabscheut das Böse und liebt Gott trotz allem was schief gelaufen ist!'

Nun müssen wir verstehen, und ich möchte das noch einmal wiederholen, daß Hiob überhaupt keine Ahnung hatte, er war völlig unwissend. Und als er dann für eine lange Zeit gelitten hatte, kam er dann schließlich dazu zu glauben, daß Gott ihm das angetan hat und er ist verwirrt. Er kann den Grund dafür nicht verstehen. Es ist für ihn unbegreiflich, daß sein bester Freund ihm dies wirklich antun würde. Und Laufe des Buches sieht man, daß er versucht ist, das Handtuch zu werfen und genau das zu tun was der Teufel sagte, daß er tun sollte. Er wird von nagenden Fragen und Zweifeln gequält weil es scheint, daß Gott ihn verlassen hat.

Im Rest des Buches spricht er dauernd mit Gott. Er sagt: 

'Gott, bitte erkläre mir was geschehen ist. Warum hast Du Dich gegen mich gewandt?' 

Und Gottes Antwort ist nur Stillschweigen. Wißt Ihr, Hiob kann den Gedanken, daß er all seinen Besitz verloren hat noch aushalten, auch den Verlust seiner Kinder, der Unterstützung seiner Frau, seiner Gesundheit und der Unterstützung seiner Freunde. Aber er kann den Gedanken, Gott seinen besten Freund verloren zu haben, nicht ertragen, besonders weil er ein rechtschaffener Mann war. Er kann nicht verstehen was geschehen ist und er fleht Gott um eine persönliche Anhörung an. Und Gottes Antwort ist bis Kapitel 38, Schweigen. Laßt uns einige dieser Verse lesen wo Hiob Gott diese Fragen stellt. Hiob 16:11-14 Er sagt: 

'Gott haßt mich, ich kann nicht verstehen warum. Er hat mich den Händen des Bösen überlassen, ich kann nicht verstehen warum.' 

Hier heißt es also:

"Gott hat mich übergeben dem Ungerechten und hat mich in die Hände der Gottlosen kommen lassen. Ich war in Frieden, aber Er hat mich zunichte gemacht; ..."

Beachtet wie oft er sagt, daß ihm Gott das angetan hat.

"... Er hat mich beim Genick genommen und zerschmettert. Er hat mich als Seine Zielscheibe aufgerichtet; Seine Pfeile schwirren um mich her. Er hat meine Nieren durchbohrt und nicht verschont; Er hat meine Galle auf die Erde geschüttet. Er schlägt in mich eine Bresche nach der andern; Er läuft gegen mich an wie ein Kriegsmann."

Was ist nun seine Ansicht von Gott? Gott hat sich herumgedreht und er als sein Freund ist zum Feind geworden und er kann nicht verstehen warum. Verse 16,17+20 Hiob sagt:

"Mein Antlitz ist gerötet vom Weinen, auf meinen Wimpern liegt Dunkelheit, obwohl kein Frevel in meiner Hand und mein Gebet rein ist. Meine Freunde verspotten mich; unter Tränen blickt mein Auge zu Gott auf."

Ich wähle gewisse Verse in diesem Abschnitt aus. Ich hätte viel mehr auswählen können von dem was vor sich geht. Hiob 19:6+7+11+12 Hiob sagt hier:

"So merkt doch endlich, daß Gott mir unrecht getan hat und mich mit seinem Jagdnetz umgeben hat. Siehe, ich schreie »Gewalt!« und werde doch nicht gehört; ich rufe, aber kein Recht ist da. Sein Zorn ist über mich entbrannt, und Er achtet mich Seinen Feinden gleich. Vereint kommen Seine Kriegsscharen und haben ihren Weg gegen mich gebaut und sich um meine Hütte her gelagert."

Mit anderen Worten: 

'Gott ist zu meinem Feind geworden und ich es kann nicht verstehen, weil ich doch sein Freund bin.'

Hiob 19:9-11. Hier finden wir noch einmal das Gefühl das Hiob hat. Er spricht von Gott und sagt:

"Er hat mir mein Ehrenkleid ausgezogen und die Krone von meinem Haupt genommen. Er hat mich zerbrochen um und um, daß ich dahinfuhr, und hat meine Hoffnung ausgerissen wie einen Baum. Sein Zorn ist über mich entbrannt, und Er achtet mich seinen Feinden gleich."

In Hiob 23:3-5 sagt er: 

'Oh, wenn ich Gott nur finden könnte wo immer Er auch sein mag, ich würde Ihm meinen Fall darlegen und ich weiß, daß Er das Licht sehen würde.' 

Hiob 23:3-5

"Ach daß ich wüßte, wie ich Ihn finden und zu Seinem Thron kommen könnte! So würde ich Ihm das Recht darlegen ..."

Ihr seht, das ist ein richtiges Gerichtsverfahren.

"... und meinen Mund mit Beweisen füllen..."

Wie gut nur, daß er das nicht getan hat, denn niemand ist törichter als sich selber vor Gericht zu vertreten. Was er nicht wußte war, daß Gott ihn vertreten und verteidigt hat, obwohl es ganz und gar nicht so aussah. Vers 5

"... und erfahren die Reden, die er Mir antworten, und vernehmen, was Er mir sagen würde."

Und dann sagt er in Kapitel 30:20+21

"Ich rufe zu Dir, aber Du antwortest mir nicht; ich stehe da, aber Du achtest nicht auf mich. Du hast Dich mir verwandelt in einen Grausamen und streitest gegen mich mit der Stärke Deiner Hand."

Erinnert Euch, Hiob hatte keinerlei geschriebene Offenbarung. Er hatte keine klare Sicht auf das was hinter den Kulissen vor sich gegangen ist. Alles was er sehen konnte war, daß die Unglücke in sein Leben kamen. Er wußte nicht, was sie verursacht hat. Er hat gedacht, daß Gott sich gegen ihn gewandt hat. Die Nationen machen sich über Hiob lustig. Hiob 30:9-11 sagt uns:

"Jetzt bin ich ihr Spottlied geworden und muß ihnen zum Gerede dienen. Sie verabscheuen mich und halten sich ferne von mir und scheuen sich nicht, vor meinem Angesicht auszuspeien. Er ..."

Das ist Gott.

"Er hat mein Seil gelöst und mich gedemütigt und den Zaum weggetan, an dem Er mich hielt."

Mit anderen Worten: 'Weil Gott mir das antut, sind sie zügellos geworden und tun mit mir was immer sie wollen.' In Hiob 31:5+6 finden wir wieder einmal Rechtssprache. Hier sagt Hiob:

"Bin ich gewandelt in Falschheit, oder ist mein Fuß geeilt zum Betrug? Gott möge mich wiegen auf rechter Waage, so wird Er erkennen meine Unschuld!"

In Kapitel 31:35 ruft Hiob zu Gott: 'Bitte antworte mir!'

"O hätte ich einen, der mich anhört – hier meine Unterschrift! Der Allmächtige antworte mir! –, oder die Schrift, die mein Verkläger geschrieben!"

Seht Ihr hier das Wort "Verkläger"? Das Buch ist mit Rechtssprache getränkt. Dies ist ein Gerichtsverfahren das im Himmel stattfindet und der Fall der untersucht wird, ist der Fall von Hiob. Nun, ist nicht der ganze Teil des Buches Hiob bis Kapitel 38 negativ. Hiob hat auch seine Momente überragenden Glaubens. Er fragt: 

'Gott, warum bist Du mein Feind? Warum antwortest Du mir nicht? Warum hörst Du mich nicht?' 

Aber dann kommen Momente wo er in Kapitel 19:25 sagt:

"Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt."

Irgendwie ein zwiespältiges Gefühl. Er will loslassen und doch sagt er wieder: 

'Nein, ich lasse nicht los!' 

Hiob 13:15

"Siehe, Er wird mich doch umbringen, und ich habe nichts zu hoffen; doch will ich meine Wege vor Ihm verantworten."

Beachtet den Gedanken der Verteidigung. In Hiob 14:14+15 kommt dieser Glaube von Hiob noch einmal hervor in der Mitte der Anfechtungen und Leiden. Er stellt die Frage:

"Meinst Du, ein toter Mensch wird wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt. "

Dies wird sein, wenn das Sterbliche in die Unsterblichkeit verwandelt werden wird. Dann sagt er weiter:

"Du würdest rufen und ich Dir antworten; es würde Dich verlangen nach dem Werk Deiner Hände."

Mit anderen Worten: 

'Du wirst Dich an diesem Tag nach mir sehnen.' 

Die Verse 25-27 in Hiob 19 zeigen noch einmal diesen triumphalen Glauben von Hiob. Dort sagt er:

"Aber ich weiß, daß mein Erlöser lebt, und als der Letzte wird er über dem Staub sich erheben. Und ist meine Haut noch so zerschlagen und mein Fleisch dahingeschwunden, so werde ich doch Gott sehen. Ich selbst werde ihn sehen, meine Augen werden ihn schauen und kein Fremder."

Anders ausgedrückt: 

'Ich weiß, daß mein Erlöser lebt und ich weiß, daß ich Ihn an jenem Tag sehen werde.' 

Noch einmal hat Hiob diese Worte der Hoffnung und des Mutes. Hiob 23:8-12

"Aber gehe ich nun vorwärts, so ist Er nicht da; gehe ich zurück, so spüre ich Ihn nicht. Ist Er zur Linken, so schaue ich Ihn nicht; verbirgt Er sich zur Rechten, so sehe ich Ihn nicht. Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich befunden werden wie das Gold. Denn ich hielt meinen Fuß auf Seiner Bahn und bewahrte Seinen Weg und wich nicht ab und übertrat nicht das Gebot Seiner Lippen und bewahrte die Reden Seines Mundes bei mir."

War Hiob immer noch treu? Ja, das war er. Doch er stellte diese Fragen, weil sein Wissen nicht vollständig war. Wir dürfen mit Hiob nicht zu hart sein. Wir haben die Bibel, er nicht. Er hatte nicht alle biblischen Ansichten dessen was in der Welt als Resultat der Werke Satans geschieht. Schließlich kommen wir zu Kapitel 38. Gott hat genug gehört. Nun wird Gott zu Hiob sagen: 

'Hiob sei nun still. Ich werde jetzt die Fragen stellen.' 

Schließlich bricht Gott Sein Schweigen. Hiob 38:1+2

"Und der HERR antwortete Hiob aus dem Wettersturm und sprach:..."

Nun hört gut zu!

"Wer ist es, der den Ratschluß verdunkelt mit Worten ohne Verstand?"

Was war Hiobs Problem? Seinen Worten fehlte was? Die Kenntnis. Gott sagt: 

'Bereite Dich vor wie ein Mann, Ich werde Dir Fragen stellen und Du sollst mir antworten.'

Und wißt Ihr, in den Kapiteln 38-40 stellt Gott dem Hiob über 60 Fragen. Und die Hauptfrage war: 

'Wo warst Du, Du kläglicher kleiner Mensch, als Ich den Grund der Erde legte?' 

Und wenn Ihr die Kapitel 38+39 lest werdet Ihr etwas sehr interessantes entdecken und das ist, daß Gott die Schöpfungswoche in der genauen Reihenfolge beschreibt. 1., 2., 3., 4., 5., und 6. Tag und dann fragte Er Hiob: 

'Hiob Du bist so intelligent, wo warst Du als Ich all das gemacht habe?' 

Und Gott beschreibt Sein wunderbares Schöpfungswerk und mit jedem Schritt wird Hiob kleiner und kleiner und kleiner und sagt: 

'Nun wird mir bewußt, daß sich das Weltall nicht um mich dreht.' 

Gott sagt: 

'Ich habe das ganze Weltall zu bewältigen, wer bist Du, daß Du so einen großen Gott in Frage stellst?' 

Und Gott beendet eine ganze Reihe von Fragen mit einer durchdringenden Frage. Hiob 40:1+2

"Und der HERR antwortete Hiob und sprach: Wer mit dem Allmächtigen rechtet, kann der ihm etwas vorschreiben? Wer Gott zurechtweist, der antworte!"

Versteht Ihr die Frage? Gott sagt zu Hiob: 'Hast Du das Recht den Allmächtigen zu berichtigen? Derjenige der Gott tadelt soll diese Frage beantworten.' Und dann beantwortet Hiob Gottes Frage und er sagt im Grunde genommen: 

'Du hast recht und ich liege falsch. Du hast Deinen Punkt klar gemacht. Wer bin ich, in Frage zu stellen was Du tust und was Du erlaubst? Ich bin nur ein armseliges, unbedeutendes, kleines menschliches Wesen das Antworten vom König des Weltalls verlangt.' 

Und so sagt Hiob: '

Du hast Dich klar ausgedrückt, ich werde nichts mehr sagen.' 

Beachtet Hiob 40:3-5

"Hiob aber antwortete dem HERRN und sprach: Siehe, ich bin zu gering,..."

Das Wort bedeutet im hebräischen eigentlich "unbedeutend". Ich bin unbedeutend.

"...was soll ich antworten? Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Einmal hab ich geredet und will nicht mehr antworten, ein zweites Mal geredet und will es nicht wieder tun."

Mit anderen Worten: 

'Ich werde nichts mehr sagen.' 

Und dann erreichen wir den Höhepunkt der Geschichte von Hiob in Kapitel 41. Satan taucht wieder auf. Aber am Ende des Buches heißt er nicht Satan. "Satan" bedeutet "der Widersacher". Aber hier wurde ihm ein anderer Name gegeben, nun heißt er "Leviathan". Es ist trotzdem der gleiche Teufel. Nun möchte ich, daß Ihr noch ein paar Verse in Kapitel 41 beachtet und Ihr sagt mir dann mal, was "Leviathan" darstellt. Wißt Ihr, Hiob hat zum Herrn gesagt:

'Du hast Dich klar ausgedrückt. Du bist groß und ich bin klein. Ich bin ein Geschöpf, Du bist der Schöpfer. Ich werde keine Fragen mehr stellen.' 

Aber Gott hat doch noch ein paar Fragen an Hiob. Seht was Gott in Hiob 41:1-4 sagt:

"Kannst Du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? Kannst Du ihm eine Angel in die Nase legen und mit einem Stachel ihm die Backen durchbohren? Meinst Du, er werde Dir viel Flehens machen oder Dir heucheln? Meinst Du, daß er einen Bund mit Dir machen werde, daß Du ihn immer zum Knecht habest?"

Was fragt Gott den Hiob eigentlich? Er fragt:

 'Kannst Du es mit Leviathan aufnehmen? Kannst Du ihn Dir zum Knecht machen? Für immer?' 

Nun, wer ist dieser "Leviathan"

Offensichtlich haben wir hier ein Sinnbild. Laßt uns zu den Versen 18-21 gehen. Ich hoffe Ihr werdet mal das ganze Kapitel lesen, denn es ist richtig fesselnd. Wißt Ihr, manche Gelehrte denken, daß dies ein Krokodil ist. Nein, es ist kein Krokodil. Außer wenn Ihr schon mal ein feuerspeiendes Krokodil gesehen habt. Es heißt in Vers 18-21:

"Sein Niesen glänzt wie ein Licht; seine Augen sind wie die Wimpern der Morgenröte. Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. Aus seiner Nase geht Rauch wie von heißen Töpfen und Kesseln. Sein Odem ist wie eine lichte Lohe, und aus seinem Munde gehen Flammen."

Das ist ein Drache, richtig? Beachtet die Verse 24-27, die beschreiben, daß der Leviathan unbesiegbar ist. Es heißt in Vers 24:

"Sein Herz ist so hart wie ein Stein…"

Oh, ja er hat ein steinernes Herz.

"... und so fest wie ein unterer Mühlstein. Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken; und wenn er daher bricht, so ist keine Gnade da. Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht, oder mit Spieß, Geschoß und Panzer. Er achtet Eisen wie Stroh, und Erz wie faules Holz."

Ist dies ein mächtiges Wesen? Es ist ein feuerspeiendes Wesen. Und Gott fragt: 

'Kannst Du es mit Leviathan aufnehmen und ihn besiegen?'

Natürlich hat Hiob gewußt wer "Leviathan" ist, denn in seiner Kultur hat man geglaubt, daß es ein Wesen gab, daß "Lotan" und auch "Leviathan" genannt wurde, gegen die die Götter kämpfen mußten, um fähig zu sein das Weltall zu erschaffen. So war der Glaube in seiner Kultur. Er verstand, daß dies die Feinde der Götter darstellte. In diesem Fall ist es der Feind Gottes. Hiob 41:33+34

"Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein."

Gott spricht hier:

"Er verachtet alles, was hoch ist; er ist ein König über alle Stolzen."

Wer ist der König aller Stolzen? Der erste der in der Geschichte des Universums stolz gewesen ist und der sagte: (Jesaja 14:14)

"Ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten."

Er, der sagte: 'Ich bin schön, ich bin weise, ich bin reich.', das ist Satan.

Nun möchte ich Euch ein paar Abschnitte aus der Schrift vorlesen um dies zu beweisen. Jesaja 24-27 ist bekannt als das kleine Buch der Offenbarung des Alten Testaments. Jesaja 27:1

"Zu der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, großen und starken Schwert den Leviatan, die flüchtige Schlange, …"

Oh, die flüchtige… Was ist der Leviathan? Es ist was? Eine flüchtige Schlange.

"… und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer töten."

Und weil die Übersetzer dachten, daß dies eine Art Krokodil wäre haben sie übersetzt: 

'Er wird das Reptil erschlagen das in dem Meer ist.' 

Eigentlich ist das griechische Wort "drakon". Die King James Bibel übersetzt das mit "dem Drachen". So ist dies der Drachen und die Schlange. Nun gibt die Offenbarung ihr Zeugnis dazu, wie man dieses Wesen identifiziert. Wißt Ihr, was Gott Hiob erzählt? Gott sagt zu ihm: 

'Weißt Du, wer all Deine Probleme verursacht? Ich habe das Durcheinander des Universums an der Backe. Es ist Leviathan.' 

Und nun fängt Hiob an zu verstehen. Ihr werdet das sehen. Beachtet Offenbarung 12:7-9

"Und es entbrannte ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel, und sie siegten nicht und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel."

Nun beachtet den Ausdruck:

"Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan."

Was war der Name der diesem Wesen im Beginn des Buches Hiob gegeben worden ist? Satan. Das erste mal in der Geschichte, daß der Name "Satan" auftaucht. Das erste Mal in der Schrift, denn das Buch Hiob wurde geschrieben bevor irgendetwas anderes geschrieben wurde. So werden ihm drei Namen in diesem Abschnitt gegeben. Satan, der Drache und die Schlange. So, wo ist "Leviathan"? "Leviathan" ist ein Symbol für den Teufel. Und es heißt weiter:

"Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt, und er wurde auf die Erde geworfen, und seine Engel wurden mit ihm dahin geworfen."

Nun, erinnert Ihr Euch, daß Hiob gesagt hat: 

'Ich werde nichts mehr sagen. Ich werde meine Hand über meinen Mund legen. Ich werde still sein.'

Aber nun hat Hiob das Gefühl, daß er wieder was sagen muß, nachdem Gott ihm den "Leviathan" gezeigt hat. Er sagt: 

'Nun habe ich es verstanden.' 

Hiob 42:1-6 Hört gut zu, dies ist der Höhepunkt des Buches.

"Und Hiob antwortete dem HERRN und sprach: Ich erkenne, daß Du alles vermagst, …"

Was mit eingeschlossen? Gemäß dieses Textes ist was mit eingeschlossen? Du kannst auch wen besiegen? "Leviathan".

"... und nichts, das Du Dir vorgenommen, ist Dir zu schwer. »Wer ist der, der den Ratschluß verhüllt mit Worten ohne Verstand?« ..."

Nun hört gut zu:

"Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe."

Was ist das Problem mit Hiob? Mangelndes Wissen, Verständnis, Information. Er hatte die Schrift nicht. Er dachte, es wäre Gott gewesen. Und wer war es in Wirklichkeit? Es war Leviathan. Satan.

"Darum hab ich unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. »So höre nun, laß mich reden; ich will Dich fragen, lehre mich!«

Und nun hört gut zu:

"Ich hatte von Dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge Dich gesehen."

Anders ausgedrückt: 'Nun verstehe ich Dich.' Meint Ihr, daß das himmlische Universum sich dies angesehen hat? Was für eine Sicht von Gott bekommen sie? 'Ah, das ist der gute Gott.' Und was für eine von Satan? Böse, übel, Zerstörer. Der ganze Weltall hat den Unterschied zwischen Gott und dem Feind Gottes gesehen. Verse 5+6

"Ich hatte von Dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge Dich gesehen. Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche."

Mit anderen Worten sagt er: 

'Es tut mir leid, daß ich Dich jemals in Frage gestellt habe.' 

Hat Hiob Gott jemals verflucht? Niemals. Die Bibel sagt auch, daß Gott ihm zweimal so viel gab wie er vorher besessen hat. Gott hätte ihn nicht belohnt, wenn Hiob Ihn verflucht hätte. Und so sagt das himmlische Universum: 

'Gott hat recht und Satan ist im Unrecht.' 

Nun hört gut zu. Diese Geschichte wird sich in der Endzeit wiederholen. Während der Trübsalszeit, wie es sie noch nie in der Geschichte der Welt gegeben hat. Die Bibel erzählt uns, daß das Universum das zuschaut eine ganze Generation Menschen sehen wird, die Gott so sehr lieben, daß sie gewillt sind eher zu sterben als ihr Vertrauen auf Gott aufzugeben.

Die Bibel sagt uns, daß der Teufel dem Volk Gottes alles wegnehmen wird.
  • Er wird ihren Besitz wegnehmen.
  • Er wird ihre Gesundheit wegnehmen.
  • Er wird sie ins Gefängnis werfen.
  • Er wird ihre Familien gegen sie aufbringen.
  • Ihre Freunde werden sie verlassen.
  • Sie werden keine weltliche Unterstützung haben.
Und doch weil sie die Erfahrung des Hiob haben und andere Erfahrungen aus der Bibel, werden sie wie Hiob in Kapitel 13:15 sagen:

"Siehe, Er wird mich töten, ich will auf Ihn warten."

In der Tat hat Hiob den Text in Kapitel 23:10 verstanden. Er sagt:

"Er aber kennt meinen Weg gut. Er prüfe mich, so will ich befunden werden wie das Gold."

Ihr erinnert Euch an die Geschichte der drei jungen Männer die in den brennenden Feuerofen geworfen worden sind. Haben sie ihre Beziehung mit Gott höher geschätzt als ihr eigenes Leben? Ja, das haben sie getan. Es war eine Angelegenheit ihrer Treue zu Gott. Egal was kommt. Und sie waren gewillt ihr Leben aufzugeben um Gott treu zu sein. Wißt Ihr, als sie vor König Nebukadnezar standen, sagte der König. 

'Ihr wißt, wenn Ihr nicht vor dem Standbild niederkniet und es anbetet, dann gilt Euch dieser Urteilsspruch. Ihr werdet in den brennenden Feuerofen geworfen und welcher Gott kann Euch aus meiner Hand befreien?' Und sie sagten: 'Gott wird uns erlösen und wir werden Dein Standbild das Du aufgestellt hast nicht anbeten.' 

So ließ Nebukadnezar den Ofen sieben mal heißer machen als zuvor. Ich glaube, daß dies die Zeit der letzten Plagen darstellt, die große Trübsalszeit. Und sie liebten Gott so sehr, daß sie bereit waren zu sterben. Das Universum hat zugeschaut was geschehen ist. Und natürlich wißt Ihr, wie sich die Geschichte entwickelt. Sie sind im Feuer und gehen umher als wären sie im Garten. Das einzige was verbrannt ist, waren die Schnüre mit denen sie gefesselt waren. Und Nebukadnezar sieht einen vierten Mann in dem Ofen und er sagt in Daniel 3:24-26:

"Haben wir nicht drei Männer gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum König: Ja, König. Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen und sie sind unversehrt. Und Nebukadnezar trat vor die Tür des glühenden Ofens und sprach: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes des Höchsten, tretet heraus und kommt her!"

Wenn Gott errettet, dann errettet Er wirklich, denn nicht einmal ein Haar von ihren Köpfen ist verbrannt. Sie haben nicht einmal nach Rauch gerochen. Die Bibel sagt das. Hat Gott Seine Diener belohnt? Hat Er sie vor der Prüfung bewahrt? Nein das hat Er nicht. Aber Er hat sie inmitten der Prüfung bewahrt, was ganz was anderes ist als das was viele heutzutage lehren. Sie sagen: 

'Oh nein, die Gemeinde wird in den Himmel entrückt werden und die Trübsalszeit ist für die Juden.' 

Und dann werden sie sich in der Trübsalszeit ohne Zuflucht wiederfinden, weil sie vorher keine Vorbereitungen getroffen haben.

Wißt Ihr, daß die Bibel in Jesaja 33 sagt, daß es die Gerechten sein werden, die im ewigen Feuer leben werden können? Ich hatte das in einem anderen Vortrag vorgelesen. Wißt Ihr warum? Weil sie einen feuerfesten Charakter haben. Das Feuer Gottes wird sie nicht verzehren. Nun, zu den Ungerechten. Das Feuer wird sie in einem Augenblick verzehren. Sie werden nicht für immer und immer brennen. Das Feuer wird sie verbrennen und das war's. Aber Gottes Volk wird in der Gegenwart eines heiligen Gottes leben können, in der Mitte des Feuers das verzehrt, weil sie Gott mehr geliebt haben als das Leben selbst.



Übersetzung - Manuela Sahm - Oktober 2015 ©

Stephen Bohr - "Sein Weg ist im Heiligtum" - (21) Gott auf der Anklagebank

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela



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