Freitag, 20. März 2020

(09) Michael wird aufstehen








Die Ereignisse der Bibel erzählen davon, daß ein Gericht im Himmel stattfindet. Doch wen betrifft das? Werden die Gläubigen oder die Ungläubigen gerichtet? Sicherlich doch die Ungläubigen, oder? Was bedeutet es, daß Jesus das Reich empfängt? Wo empfängt Er es, im Himmel oder bei Seiner Wiederkunft, oder wenn Er einst über die Erde herrschen wird? Wo ist dieses Reich? Wann wird die Trübsalszeit stattfinden, wer wird diese Zeit durchmachen? Werden die Gläubigen vorher entrückt werden? Wann und wo wird Jesus herrschen? Was hat das mit der “Gnadenzeit” auf sich? Wann besteht sie? Wann geht sie zu Ende? Wen betrifft sie? Was bedeutet es, daß Jesus wie ein Dieb in der Nacht kommen wird? Ist das vielleicht die “Entrückung” vor der Trübsalszeit, wie viele glauben? Schwups und weg und es wird nur eine Überraschung für die Zurückgebliebenen sein? Haben wir das richtige Verständnis davon was es bedeutet? Und wer ist der “König des Nordens”? Warum kommt er und was ist seine Absicht, was will er tun? Wir wollen all das und mehr in diesem interessanten Studium untersuchen.


Bevor wir unser Studium beginnen, wollen wir den Herrn um Seinen besonderen Segen bitten und so lade ich Euch ein, Euer Haupt mit mir zu beugen, wenn wir jetzt beten.


Vater im Himmel, wenn wir nun diese Ereignisse studieren werden, die sich nach Abschluß der Gnadenzeit und bevor Christus wiederkommen wird, zutragen werden, so bitten wir Dich um die Gegenwart Deines Heiligen Geistes. Herr, wir wissen, daß schwierige Zeiten vor uns liegen, aber gleichzeitig können wir uns gewiß sein, daß Gottes Volk errettet werden wird, jeder der im Lebensbuch geschrieben steht. So bitte ich Dich darum, daß Du uns mit dem was wir studieren wollen, ermutigst und daß Du auch bei uns sein wirst, wenn wir diese Vortragsreihe mit dem nächsten Vortrag über Deine wunderbare Errettung abschließen werden. Wir danken Dir Vater für die Verheißung Deiner Gegenwart und wir bitten dies im wertvollen Namen Jesu, Amen.


Die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten hält ein paar einzigartige Glaubenspunkte inne, die, so weit ich weiß, von keiner anderen christlichen Religionsgemeinschaft gehalten werden. Eines dieser Glaubenspunkte ist die Lehre vom Untersuchungsgericht vor der Wiederkehr Jesu, in dem Jesus den Fall eines jeden einzelnen Menschen untersucht, der sich auf den Namen Jesu Christi beruft, angefangen mit Adam und es wird mit der letzten Person enden wenn das Untersuchungsgericht abgeschlossen sein wird. Nun, dieses Gericht setzt sich eigentlich aus drei Abschnitten zusammen, so wie die Abschnitte der Gerichte hier auf der Erde.
Zuerst einmal gibt es da die Untersuchung der Beweise. Ist das nicht so in irdischen Gerichten, daß es zuerst die Untersuchung der Beweise gibt? Allerdings.
Der zweite Abschnitt des Gerichts ist das Urteil das aufgrund der Beweise ausgesprochen wird. Und natürlich kann dieses Urteil "schuldig" oder "unschuldig" lauten.
Und an dritter Stelle haben wir dann die Ausführung des Urteils.
Mit anderen Worten, die Umsetzung des Urteils das am Ende der Untersuchung ausgesprochen worden ist. Nun gibt es da noch ein Glied in der prophetischen Kette, das wir noch nicht angeschaut haben und der Grund dafür ist, weil dieses bestimmte Glied in der Kette ein Ereignis ist, daß nicht auf der Erde, sondern im Himmel stattfindet. Wir wollen nun erst einmal die prophetische Kette wiederholen und dann werdet Ihr sehen, daß all die Ereignisse die beschrieben werden auf der Erde stattgefunden haben. Da ist erst einmal Babylon, dann Medo-Persien, Griechenland, das römische Reich, die Teilungen des römischen Reichs, das "kleine Horn" für 1.260 Jahre, die "tödliche Wunde", das "Tier" das sich aus der Erde erhebt und die Vereinigten Staaten darstellt, die Untätigkeit des Papsttums für mehr als 200 Jahre und dann noch das "Heilen der Wunde".

All diese Ereignisse trugen sich auf der Erde zu. Aber ein Glied, das wir noch nicht studiert haben und sich im Himmel zuträgt finden wir in Daniel 7:9+10 und wir werden auch noch die Verse 13, 14, 18, 21+22 lesen. Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht warum wir die anderen Verse überspringen? Ganz einfach, weil wir nicht so viel Zeit haben alles dazwischen noch zu studieren. Aber ich möchte, daß Ihr versteht, daß sich diese drei Abschnitte des Gerichts in diesen Versen befinden. Laßt uns nun Daniel 7:9+10 lesen. Übrigens, der geschichtliche Zusammenhang hiervon ist direkt nachdem das "kleine Horn" für 1.260 Jahre regiert hat. Mit anderen Worten, dieses Ereignis findet nach den 1260 Jahren der Herrschaft des "kleinen Horns" statt. Nun, wenn ich Zeit hätte, dann würde ich Euch zeigen, daß dieses Gericht eigentlich 1844 beginnt, aber dafür müßten wir Daniel 8:14 studieren, das von den 2300 Tagen spricht und dem Heiligtum das gereinigt werden wird. Aber wir haben keine Zeit das zu studieren und so möchte ich nun, daß Ihr Euch daran erinnert, daß dieses Gericht stattfindet nachdem das "kleine Horn" für 1.260 Jahre regiert hat. Seht was in Daniel 7:9 steht.

"Solches sah ich, bis daß Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich. ..."

Wer ist der "Alte"? Es ist Gott der Vater. Wo lebt Gott der Vater? Im Himmel. Wir beten: "Unser Vater der Du bist im Himmel." So, wo findet dies also statt? Im Himmel.

"Solches sah ich, bis daß Stühle gesetzt wurden; und der Alte setzte sich. ..."

So, das ist interessant, Er hat sich gesetzt. Demnach muß Er auf diesem bestimmten Thron nicht gesessen haben, denn Er hat sich ja hingesetzt. Nun kommt eine Beschreibung des Alten, reich an Tagen.

"… Des Kleid war schneeweiß, und das Haar auf Seinem Haupt wie reine Wolle; Sein Stuhl war eitel Feuerflammen, und dessen Räder brannten mit Feuer."

Vers 10:

"Und von Ihm her ging ein langer feuriger Strahl. Tausend mal tausend dienten Ihm, und zehntausend mal zehntausend standen vor Ihm. ..."

Wer sind diese? Das sind die Engel. Wo leben die Engel? Im Himmel wo der Alte an Tagen ist. Dies findet also im Himmel statt. Und nun seht den zweiten Teil von Vers 10.

"... Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan."

So, versteht Ihr das? Wenn Ihr den vorangegangenen Vers, also Vers 8 lest, dann werdet Ihr sehen, das dies vor sich geht, nachdem das "kleine Horn" für 1.260 Jahre regiert hat. Das ist, wenn das Gericht stattfindet. Und so heißt es also:

"... Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan."

Warum wurden die Bücher aufgetan? Weil es da eine Untersuchung der Fälle all derjenigen geben sollte die sich auf den Namen Jesu Christi berufen. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Berufen sich diejenigen die zu dem System des "kleinen Horns" gehören auf Jesus Christus? Ja, denn es ist eine Fälschung. Könnt Ihr mir folgen? So ist also das "kleine Horn" ein christliches System das sich drauf beruft Christus zu dienen.

Jetzt möchte ich, daß Ihr beachtet wo das Gericht sitzt, wo also der "Alte an Tagen" sitzt und die Bücher zur Untersuchung geöffnet werden. Verse 13+14 sagen etwas sehr interessantes aus. Der Vater hat sich fortbewegt, aber nun bewegt sich eine andere Person dort hin, wohin sich der Vater bewegt hat. Übrigens dieser Ort ist das "Allerheilige". So heißt es in Vers 13:

"Ich sah in diesem Gesicht des Nachts, und siehe, es kam einer in des Himmels Wolken wie eines Menschen Sohn ..."

Was sind diese Wolken des Himmels? Engel. Wohin geht Er? Kommt Er auf die Erde? Ist dies das zweite Kommen Jesu? Nein, es heißt, daß Er zum "Alten an Tagen" kam. Wo wäre das? Im Himmel.

"... bis zu dem Alten und ward vor Ihn gebracht."

Wer sind diejenigen die Ihn gebracht haben? Die Wolken, welches Engel sind. So heißt es:

"... bis zu dem Alten und ward vor Ihn gebracht."

Nun, warum geht der Sohn dort hin wo der Vater ist? Vers 14:

"Der gab Ihm ..."

Wer ist "Ihm"? Der "Sohn des Menschen". Und wer ist der "Sohn des Menschen"? Jesus. So jemand hat Ihm etwas gegeben, wer ist das? Gott der Vater. So heißt es:

"Der gab Ihm Gewalt, Ehre und Reich, ..."

So, warum ist Jesus in die Gegenwart des Vaters im Himmel gegangen? Er geht dort hin um was zu erhalten? Das Reich. Der Vater gibt Ihm also das Reich. Mit anderen Worten, das Gericht hat etwas damit zu tun, daß Jesus das Reich übergeben wird. Seht wie es in Vers 14 weiter geht.

"Der gab Ihm Macht, Ehre und Reich, daß Ihm alle Völker, Nationen und Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig, die nicht vergeht, und Sein Königreich hat kein Ende."

Und nun kommt eine interessante Einzelheit. Jesus wird das Reich übergeben, aber dann übergibt Er es den Heiligen des Allerhöchsten. Seht, was wir in Vers 18 finden, dort heißt es:

"Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich einnehmen und werden es immer und ewiglich besitzen."

Und jetzt seht Vers 21, das ist eine Wiederholung von dem was wir schon in den Versen 13+14 gesehen haben. Es heißt hier:

"Und ich sah das Horn streiten wider die Heiligen, und es behielt den Sieg wider sie, ..."

Bis was geschah?

"... bis der Alte kam und Gericht hielt für die Heiligen des Höchsten, ..."

Wo findet das Gericht statt? Im Himmel. Findet das Gericht zugunsten der Heiligen statt? Ja. Aber nun seht wie es weiter heißt:

"... und die Zeit kam, daß die Heiligen das Reich einnahmen."

Versteht Ihr was hier gesagt wird? Es gibt drei Abschnitte in diesen Versen. Erstens: Das Gericht setzt sich, die himmlischen Bücher werden aufgetan und all diejenigen die sich auf den Namen Jesu berufen, gehen im himmlischen Gericht, anhand ihrer Namen, vor Gott vorüber. Dann geht die Untersuchung zu Ende und das Reich wird wem übergeben? Es wird Jesus übergeben. Habt Ihr das soweit mitbekommen? Das Reich wird also Jesus übergeben und dann werden Seine Untertanen schließlich was erhalten? Sie werden das Reich erhalten. Nun, Ellen White hat dies verstanden. Wir müssen verstehen was das "Reich, dieses "Königreich" ist.

Wißt Ihr, normaler Weise verstehen wir unter einem "Königreich" ein räumliches Gebiet. Wir sagen, nun, diese Welt wird das Königreich Christi sein, aber tatsächlich ist das "Königreich" aus denen zusammengestellt, die gerettet sind. Die Untertanen des Reiches sind das "Königreich" selber. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wie legt Jesus fest, wer ein Untertan Seines Reiches sein wird? Wann geschieht das? Es ist während des Untersuchungsgerichts. Wenn der letzte Fall entschieden sein wird, dann wird das Reich Jesu zusammengesetzt sein. Ja, denn Er wird offenbart haben, wer der letzte Mensch sein wird, der ein Untertan Seines Reiches sein oder dazu gehören wird. Seht wie Ellen White dies sehr klar in ihrem Buch "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 267 verstanden hat. Sie spricht von dem Moment, wenn sich die Gnadentür schließen und der letzte Fall untersucht sein wird. Jeder Fall wird entweder zum Leben oder zum Tod entschieden worden sein.

"Während Jesus im Heiligtum gedient hatte, war das Gericht ..."

Das ist das Untersuchungsgericht. Für wen ist das Untersuchungsgericht vor sich gegangen? Für die Gottlosen? Nein, nein nein. Ihr fragt vielleicht: 'Warum untersucht ein Gericht vor dem zweiten Kommen nur die Fälle der Gerechten?' Das ist sehr einfach, denn wenn Jesus kommt, dann wird Er die Gerechten in den Himmel aufnehmen, so muß Er vorherig offenbaren wen Er mitnehmen darf. Könnt Ihr mir folgen? Muß Er das mit den Gottlosen tun? Nein, denn die Gottlosen werden nicht mitgenommen werden. Sie können während der tausend Jahre, untersucht werden, weil sie ja nicht mit in den Himmel genommen werden, wenn Jesus kommt. Aber die Gerechten müssen vorher untersucht werden, weil Jesus dem Weltall offenbaren muß, wen Er in den Himmel mitnehmen darf und wen nicht, wenn Er zurück kommt. So schreibt sie also:

"Jeder Fall war zum Leben oder zum Tod entschieden worden. Während Jesus im Heiligtum gedient hatte, war das Gericht über die gerechten Toten und dann über die gerechten Lebenden vor sich gegangen."

Und nun hört was sie weiter schreibt:

"Christus hatte Sein Reich empfangen;..."

Nun fragt Ihr vielleicht: 'Was bedeutet das, daß Christus Sein Reich empfangen hat?' Nun, sie wird das erklären.

"Er hatte das Sühnopfer für Sein Volk gebracht und ihre Sünden ausgetilgt. ..."

Nun hört die Erklärung dafür an.

"...Die Untertanen Seines Reiches waren nun vollzählig."

So, was bedeutet es, daß Jesus das Reich empfängt? Das bedeutet, daß die Untertanen Seines Reiches zusammengesetzt sind. Es ist offenbart worden, wer wirklich ein Untertan Jesu Christi ist. Wie viele von Euch verstehen, was ich sage? Hebt Eure Hand, wenn Ihr versteht, was ich sage. Preis den Herrn, zumindest die Hälfte von Euch hat das verstanden. Sie schreibt weiter:

"...Die Hochzeit des Lammes war vollzogen. Das Reich, die Gewalt und die Macht unter dem ganzen Himmel wurde ..."

Wem gegeben? Sie wurde Jesus gegeben. Sie kommentiert hier Daniel 7. Sie wurde also

"... Jesus und den Erben des Heils gegeben. ..."

Und als was sollte Jesus nun regieren?

"... Jesus sollte als König aller Könige und Herr aller Herren regieren.

Versteht Ihr nun, warum sich der Vater gesetzt hat und die Bücher geöffnet worden sind? Wessen Fall wird untersucht? All diejenigen die sich auf den Namen Jesu Christi berufen, angefangen bei denen die schon gestorben sind und mit denen die noch leben wird das ganze beendet. Und wenn jeder Fall entschieden sein wird, dann wird sich das Reich Jesu vollständig zusammengesetzt haben. Und nun werden drei Ereignisse stattfinden, wenn das Reich vollständig ist. Drei aufeinander folgende Ereignisse werden sich abspielen. 
 
Erstens: Das Ende der Gnadenzeit wird nach der Untersuchung all derjenigen die sich auf Christus berufen haben, für die Menschen kommen. Dann wird es keine Gelegenheit mehr für die Ungerechten geben, gerecht zu werden und für die Gerechten ungerecht zu werden. Jeder Fall wird für die Ewigkeit entschieden worden sein. Wenn nun die Gnadenzeit zu Ende gegangen sein wird, was folgt dann?  
 
Dann wird eine Trübsalszeit folgen wie sie in der Weltgeschichte noch nie gesehen worden ist. Wird Gottes Volk während der Trübsalszeit auf der Erde sein? Werden all diejenigen die wert empfunden worden sind, gerettet zu werden, noch auf der Erde sein? Sie werden ganz bestimmt noch auf der Erde sein und wir werden das gleich mal sehen. Und dann nach der großen Trübsalszeit wird Jesus aus dem Himmel herabkommen um Sein Volk zu erretten.

So, drei aufeinander folgende Ereignisse, nachdem jeder Fall entschieden worden ist. Das sind der Abschluß der Gnadenzeit, die Zeit der Trübsal und das zweite Kommen Jesu Christi, um Sein Volk zu erretten. Und ich möchte sagen, daß der Gedanke, daß die Gnadenzeit zu Ende geht, bevor Jesus wieder kommt ein weiterer, einzigartiger Glaubenspunkt der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten ist. Wißt Ihr, was die meisten christlichen Kirchen, zumindest die konservativen Kirchen glauben ist, daß Jesus sieben Jahre vor Seinem glorreichen Kommen, erscheinen wird. Er wird kommen und Seine Gemeinde entrücken. Er wird die Gerechten für sieben Jahre in den Himmel nehmen und nach diesen sieben Jahren wird Jesus mit den Heiligen die Er mitgenommen hat wieder kommen, um diejenigen zu vernichten die im Gegensatz zu Seinem Königreich standen und Er wird Sein tausendjähriges Reich hier auf der Erde aufrichten.

Wißt Ihr, es gibt keine andere Gemeinschaft, so weit ich weiß, die glaubt daß die Gnadenzeit zu Ende gehen wird bevor Jesus kommt und es gibt sehr wenige Kirchen die glauben, daß das Volk Gottes durch die Trübsalszeit nach dem Abschluß der Gnadenzeit, vor dem zweiten Kommen Jesu Christi hindurchgehen wird.

Nun, in unserem jetzigen Studium werden wir uns ein paar "Schnappschüsse" von dem Abschluß der Gnadenzeit, der Zeit der Trübsal und die schließliche Befreiung von Gottes Volk ansehen. Zuerst einmal wollen wir uns die Geschichte in 1. Mose ansehen, weil sie ein Muster darlegt um diese drei Punkte in der Zeit zu verstehen. Das Ende der Gnadenzeit, die Zeit der Trübsal und die herrliche Befreiung.

Wir wissen alle, daß Gott Noah vor der Flut dazu aufgerufen hat eine Gerichtsbotschaft zu verkünden. Für wie viele Jahre hat Noah gepredigt? Für 120 Jahre. Wurde seine Botschaft vom Heiligen Geist begleitet? Ja, denn es heißt in 1. Mose 6:3, daß Gott sagt:

"Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn auch der Mensch ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben 120 Jahre."

So wird also die Botschaft von Noah von der Kraft des Heiligen Geistes begleitet. Noah hat also 120 Jahre gepredigt. Ich möchte Euch etwas fragen: Konnten sich Menschen in diesem Zeitabschnitt dafür entscheiden ob sie gerettet werden wollten oder nicht? Allerdings. So war dies eine Botschaft der Trennung oder eine Gerichtsbotschaft je nach dem, wie die Leute auf die Botschaft von Noah reagiert haben? So ist es. Es war eine Gerichtsbotschaft. Die Leute haben sich entweder für oder gegen die Wahrheit entschieden. Und als Noah dann an der Tür der Arche stand, seine Familie war schon in der Arche, ebenso waren all die Tiere auf dem transatlantischen Schiff, ich kann mir also vorstellen wie Noah einen letzten Aufruft macht und sagt: 
 
'Liebe Leute, diejenigen die in der Arche sind werden gerettet werden und diejenigen die draußen sind werden durch die Sintflut vernichtet werden, bitte nehmt Zuflucht in der Arche.'

Doch Noahs Aufruf wurde mit Gespött beantwortet und so möchte ich, daß Ihr seht, daß sich dann drei wichtige Ereignisse zugetragen haben.

Der erste Punkt steht in 1. Mose 7:16. Das Buch 1. Mose gibt uns das Muster für den Rest der Bibel. In Vers 16 ist die Rede von den Tieren. Es heißt dort:

"Und das waren Männchen und Weibchen von allem Fleisch, und sie gingen hinein, wie denn Gott ihm geboten hatte. ..."

Und nun kommt der Schlüsselsatz:

"... Und der HERR schloß hinter ihm zu."

Wer hat die Tür zugemacht? Der Herr. Ich möchte Euch etwas fragen: Als die Tür verschlossen worden ist, war da jeder Fall entschieden gewesen, entweder zum Leben oder zum Tod? Konnten diejenigen die drinnen waren so gottlos sein, wie die draußen? Nein. Und konnten diejenigen die draußen waren hineinkommen? Nein. Jeder Fall war entschieden als die Tür geschlossen wurde. Die Geretteten waren gerettet und die Verlorenen waren verloren.

Aber nun gibt es noch einen zweiten Punkt. Hat es direkt nachdem die Tür geschlossen worden ist, angefangen zu regnen? Nein. Wie viele Tage sind vergangen bis es anfing zu regnen? Sieben ganze Tage. Es fing eigentlich am achten Tag an, denn sieben ganze Tage sind vergangen. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Meint Ihr, daß der Glaube von Noah und seiner Familie in diesen sieben Tagen auf die Probe gestellt worden ist? Allerdings, zweifellos, denn ein Tag verging und kein Regen, zwei Tage, 3, 4, 5, 6, 7 Tage vergingen, immer noch klarer Himmel. 
 
Ich möchte Euch noch etwas fragen: Wie haben sich wohl die Feinde von Noah und seiner Familie benommen, die außerhalb der Arche waren? Jeden Tag wurden sie mehr und mehr gewalttätig. In diesen sieben Tagen wurde der Glaube von Noah und seiner Familie äußerst geprüft. Aber dann, nachdem die sieben Tage vorüber gegangen waren, was geschah dann früh am achten Tag mit den Gottlosen? Sie wurden vernichtet und Gottes Volk errettet. Könnt Ihr mir folgen?

So, was sind die drei Punkte in der Zeit? Das Schließen der Tür, die Glaubensprüfung, der Siegestag der Gottlosen aber dennoch werden die Gottlosen schließlich vernichtet und die Gerechten gerettet. Nun wollen wir uns dem zuwenden, wie Jesus diese Geschichte angewendet hat. Laßt uns dazu Matthäus 24:37-39 lesen. Wißt Ihr, Jesus hat eine Parallele zwischen dem gezogen, was in den Tagen Noahs geschehen ist und was am Ende der Zeit geschehen wird. Hier sagt Er folgendes:

"Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. ..."

Seht Ihr, wie Er diese zwei Ereignisse vergleicht?

"Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut - sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten …"

Und nun kommt eine sehr wichtiger Warnhinweis was die Zeit dessen betrifft.

"... bis an den Tag, an dem Noah ..."

Bis er was getan hat? An dem er ...

"... in die Arche hineinging; ..."

So, der erste Zeitpunkt markiert was? Bis Noah in die Arche ging. Aber nun möchte ich, daß Ihr etwas sehr interessantes beachtet. So heißt es also:

"... bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin -, ..."

Nun möchte ich Euch etwas fragen: Im original griechischen heißt es anstatt "beachteten es nicht", "wußten es nicht". Was also wußten die Gottlosen nicht, zwischen der Zeit als sich die Tür geschlossen hat, bis es anfing zu regnen? Sie wußten nicht, daß wenn sich die Tür schließen, sie verloren gehen würden. So sagt Jesus also, als Noah in die Arche ging und sieben Tage vergingen, in denen die Gottlosen nicht wußten, daß sie verloren gehen würden, aber als die Zerstörung kam ist ihnen was bewußt geworden? Das sie verloren sind. Und Jesus endet damit indem Er sagt:

"... so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns."

Ist es geradezu möglich, daß die Tür der Gnade für die Welt sich vor dem Kommen Jesu Christi schließen wird und die Gottlosen vernichtet werden? Allerdings, Jesus sagt es hier. Ich möchte Euch noch einen weiteren Vergleich geben, damit wir es sogar noch besser verstehen können. Jesus hat gesagt, daß Er wie ein Dieb in der Nacht kommen würde. Ihr habt diese Verse schon einmal gelesen, nicht wahr? Wie ein Dieb in der Nacht. Nun, wie viele Abschnitte hat der Dieb, wenn er kommt? Wenn Ihr es genau betrachtet, dann sind es zwei. Ein kleines Beispiel.

Nehmen wir nun mal an, es ist wieder einer dieser kalten Wintertage mit Nebel und durchdringender Kälte und alles was Ihr wollt ist nach Hause kommen. Ihr habt den ganzen Tag hart gearbeitet und wollt Euch nun gerne gemütlich auf der Couch ausruhen, die Nachrichten schauen, ein gutes Abendessen zu Euch nehmen und dann früh ins Bett gehen. Und so geht Ihr ins Bett, aber vorher dreht Ihr das Thermostat von der Heizung noch runter und geht dann ins Bett. Es ist schön warm da drin und als Ihr da so im Bett liegt, fällt Euch ein:

'Oh nein, ich habe vergessen die Haustür abzuschließen. Ach, es ist so schön warm unter meiner Bettdecke, ich habe nun keine Lust wieder aufzustehen, weil ich ja auch schon das Thermostat runter gedreht habe. Ich lebe schon 25 Jahre hier in diesem Haus und noch nie ist hier jemand eingebrochen, dann wird auch heute Nacht kein Dieb kommen.'

Aber ach du Schreck, um Mitternacht kam doch ein Dieb. Zuerst bemerkt er erst einmal, daß die Haustüre nicht abgeschlossen ist und geht ins Haus und stiehlt was auch immer ihm unter die Finger kommt. Ist Euch bewußt gewesen, daß der Dieb gekommen ist? Nein, weil Ihr was nicht getan habt? Ihr ward nicht wachsam, Ihr habt geschlafen. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wann habt Ihr dann bemerkt, daß ein Dieb da war? Am Morgen, als es zu spät war. Das gleiche wird am Ende der Zeit geschehen. Die Gnadenzeit wird zu Ende gehen und Jesus wird wie ein Dieb kommen. Er kommt wie ein Dieb, aber dies ist nicht das zweite Kommen. Das Kommen des Diebes ist wenn die Tür der Gnade zugehen wird. Was wird dann mit der Mehrheit der Menschen in dieser Welt, sogar mit Christen passieren? Sie werden was tun? Sie werden schlafen, denn sie werden nicht wachsam sein. Wann werden sie dann entdecken, daß sie verloren sind? Es ist, wenn Jesus in den Wolken des Himmels kommen wird, daß sie gewahr werden, daß sie verloren sind, aber die Gnadenzeit wird für sie vor dem zweiten Kommen Jesu zu Ende gehen. Versteht Ihr was ich sage? Ja oder nein?

Und so haben wir diese drei Zeitpunkte:

- Der Abschluß der Gnadenzeit,

- die Zeit der Trübsal und

- die Vernichtung der Gottlosen und die Errettung der Gerechten.

So haben wir also ein paar gemeinsame Nenner in den Geschichten die wir studieren werden. Laßt uns sie noch einmal anschauen. Da ist die Geschichte von Noah. Gab es da einen treuen Rest in den Tagen Noahs? Wer war das? Noah und seine Familie, nicht wahr. Hatte Noah Feinde? Ja, seine Feinde waren diejenigen die sich über sein Predigen lustig gemacht haben. Ich möchte Euch etwas fragen: Hat Noah und seine Familie eine ernsthafte Zeit der Qual in der Arche erlebt? Wurde ihr Glaube in dieser Zeit der Trübsal äußerst getestet? Allerdings. Hat Gott sie sofort erlöst oder gab es da eine Verzögerung? Es gab eine Verzögerung, aber wurden sie schließlich durch Gott errettet? Ja, so beachtet nun all diese gemeinsamen Nenner, denn wir werden sie in den Geschichten wiederfinden die wir studieren werden, die diesen Zeitpunkt darstellen. Das sind also ein treuer Rest, die Feinde von diesem Rest, eine Zeit der Trübsal und der Qual, für die übrig gebliebenen.

Der Glaube dieser Übrigen wird auf die Probe gestellt. Die Übrigen werden nicht gleich errettet, es gibt eine Verzögerung, aber schließlich werden sie von Gott nach dieser Verzögerung erlöst. Nun müssen wir zu dem Text gehen, der besagt, daß sich Michael erheben wird. Schlagt mit mir dazu Daniel 12:1 auf. Ich muß Euch dazu noch ein bißchen von dem vorangegangenen Zusammenhang geben. Da ist die Rede von einer Macht, sie wird der "König des Nordens" genannt. Und der "König des Nordens" kommt, um das treue Volk Gottes zu vernichten. Das ist der Zusammenhang.

Nun wird diese Macht in Daniel 11 der "König des Nordens" genannt.

Das ist die gleiche Macht die in Daniel 7 und 8 das "kleine Horn" genannt wird.
Und die gleiche Macht die Offenbarung 13 als "das Tier" bezeichnet.
In 2. Thessalonicher 2 wird diese Macht "der Mensch der Sünde" genannt.
In Matthäus 24 wird diese ganz gleiche Macht als "das Gräuel der Verwüstung" bezeichnet.
In Offenbarung 17 wird diese Macht die "Hure Babylons" genannt.
Und in 1. Johannes 2 der "Anti-Christ".

Es sind nur unterschiedliche Namen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Aber, der "König des Nordens" ist das gleiche wie "das kleine Horn", "das Tier", also das "Papsttum", die Macht über die wir schon in dieser Vortragsreihe gesprochen haben. So ist in Daniel 11:44+45 die Rede von dem "kleinen Horn" oder dem "Tier", das der "König des Nordens" genannt wird, der kommt um Gottes Volk zu vernichten. Und wenn er nahe dran ist Gottes treues Volk zu vernichten, da passiert etwas.

Wir wollen uns nun Daniel 12:1 anschauen und es gibt vier Punkte die wir besonders betrachten wollen und das Schlüsselwort ist hier "erretten". Vergeßt dieses Wort nicht. Dieses Wort wird nur in drei Kapiteln von Daniel gebraucht, also in den Kapiteln 3, 6 und 12. Daniel 3, wo die drei jungen Männer in den Feuerofen geworfen worden sind, in Daniel 6, wo Daniel selber in die Löwengrube geworfen wurde und Daniel 12, zu dem wir jetzt kommen. Laßt uns nun Daniel 12:1 lesen.

"Zur selben Zeit ..."


Das ist, wenn der König des Nordens, das kleine Horn, das Tier, der Mensch der Sünde, das Gräuel der Verwüstung, die Hure, wie man es auch bezeichnen mag, sich aufmacht um Gottes Volk zu vernichten. So heißt es dann:

"Zur selben Zeit wird der große Fürst Michael, ..."

Was wird Er tun? Er wird sich erheben. Die Frage ist nun, wer ist "Michael"? Michael ist ein Name für Jesus, er bedeutet: "Wer ist wie Gott". So steht "Michael" symbolisch für Christus. So, warum würde Michael sich erheben? Was wird Er tun? Es heißt:

"Zur selben Zeit wird der große Fürst Michael, der für die Kinder Deines Volkes steht, sich aufmachen."

So, warum steht Er auf oder macht sich auf? Es heißt, daß Er für die Kinder deines Volkes steht. Weiß Er zu diesem Zeitpunkt wer Sein Volk ist? Muß Er ja, weil Er sie beschützen wird. Nun ist die Frage: Was bedeutet es, daß Michael sich erhebt? Wir wollen uns das mal im Untertitel anschauen, damit wir verstehen können, was die Bibel damit meint, wenn sie sagt, daß Michael sich erheben wird. Zu was für einem Zeitpunkt wird das sein? Daniel 11:2+3. Das gleiche hebräische Wort wird an beiden Stellen gleich übersetzt. Daniel 11:2+3 beschreibt was das Wort "aufstehen" bedeutet. Es heißt hier:

"Und nun will ich Dir kundtun, was gewiß geschehen soll. Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, ..."

Was bedeutet das? Es bedeutet, daß noch drei Könige in Persien regieren werden. Sie werden sich erheben um in Persien zu regieren. Und so heißt es weiter.

"Siehe, es werden noch drei Könige in Persien aufstehen, der vierte aber wird größeren Reichtum haben als alle anderen. Und wenn er in seinem Reichtum am mächtigsten ist, wird er alles gegen das Königreich Griechenland aufbieten. ..."

Und nun seht, was jetzt kommt, Vers 3:

"Danach wird ein mächtiger König aufstehen ..."

Was bedeutet es, daß ein mächtiger König "aufstehen" wird? Das bedeutet, daß er anfangen wird, was zu tun? Zu herrschen. Wir müssen da nicht raten, denn es heißt weiter:

"... und mit großer Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten."

Nun seht auch Daniel 8:22. Hier ist die Rede von den "vier Hörnern" die das gleiche sind wie die "vier Köpfe" des Panthers. Hier heißt es also:

"Daß aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war, ..."

Das war das beachtliche Horn.

"... bedeutet, daß vier Königreiche ..."

Was werden die vier Königreiche tun?

"... aus seinem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig wie er."

So, was bedeutet also "aufstehen" im Buch Daniel? Es bedeutet was anzufangen? Über ein Königreich zu herrschen. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wenn es heißt, daß Michael "sich erheben wird", dann bedeutet es, daß Jesus anfangen wird was zu tun? Zu herrschen. Warum wird Er aber damit beginnen zu herrschen? Weil die Gnadenzeit zu Ende gegangen ist und was ist mit Seinem Königreich? Es ist vollständig. Könnt Ihr mir folgen was ich sage? Laßt uns nun weitermachen indem wir zu Daniel 12:1 zurück gehen.

"Zur selben Zeit wird der große Fürst Michael, der für die Kinder Deines Volkes steht, sich aufmachen."

Und nun beachtet den zweiten Punkt. Was wird es geben?

"… Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. ..."

So, ist dies die große "Trübsal"? Und wird Gottes Volk während dieser Zeit auf der Erde sein? Ja, denn Michael wird aufstehen, um über sie zu herrschen und sie zu beschützen. Es gibt also eine Zeit der Trübsal und nun seht wie es weiter heißt:

"... Aber zu jener Zeit ..."

Das ist die Zeit der Trübsal in der was mit Gottes Volk geschehen wird?

"... wird Dein Volk errettet werden, alle, ..."

Werden alle, mit denen was ist?

"... die im Buch geschrieben stehen."

Noch mal:

"Aber zu jener Zeit wird Dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen."

Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wann wurden sie in dieses Buch hinein geschrieben? Beim Untersuchungsgericht. Könnt Ihr mir folgen? Jetzt möchte ich noch mal das Zitat von Ellen White von vorhin lesen, also das aus "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 267.

"Jeder Fall war zum Leben oder zum Tod entschieden worden. Während Jesus im Heiligtum gedient hatte, war das Gericht über die gerechten Toten und dann über die gerechten Lebenden vor sich gegangen."

Seht, während das Untersuchungsgericht vor sich geht, werden Fälle immer noch entschieden, die Gnadenzeit ist noch nicht zu Ende. Aber dann schreibt sie weiter, daß Christus was empfangen hat?

"Christus hatte Sein Reich empfangen; Er hatte das Sühnopfer für Sein Volk gebracht und ihre Sünden ausgetilgt. Die Untertanen Seines Reiches waren nun vollzählig."

Das Leben eines jeden Menschen wird also vor Gericht geprüft. Dann wird entschieden, wessen Name in das Buch eingetragen wird. Ich möchte noch ein weiteres Zitat von Ellen White aus dem Andachtsbuch "Lift him up", übersetzt heißt das: "Erhöht Ihn", von Seite 326 vorlesen, was den Abschluß des Gerichts betrifft. Sie sagt folgendes:

"Christus sagt von dem Überwinder: "Ich werde seinen Namen nicht aus dem Buch des Lebens streichen." Die Namen all derjenigen, die sich Gott hingegeben haben, sind im Buch des Lebens geschrieben und ihr Charakter geht jetzt an Ihm vorüber. ..."

Das ist das Untersuchungsgericht.

"… Engel Gottes wiegen ihren sittlichen Wert und sie beobachten die Entwicklung des Charakters derer, die jetzt leben, ..."

Um was zu sehen?

"... um zu sehen ob ihre Namen im Buch des Lebens aufbewahrt werden können."

Ist es das, was im Untersuchungsgericht stattfindet? Wird dort aufgezeigt, wessen Name im Buch des Lebens stehenbleiben darf? Nun, wenn Jesus sich erhebt, sind das dann alle Namen die im Buch stehenbleiben durften? Natürlich, deswegen heißt es ja auch in Daniel 12:1, daß all diejenigen von der Zeit der Trübsal bewahrt werden, diejenigen sind, deren Name im Buch geschrieben steht. Wann wurden ihre Namen dort hinein geschrieben? Wann war das? Während des Untersuchungsgerichtes. Ist Euch das so weit verständlich?

So, vier Punkte in Daniel 12:1. 
 
Erstens: "Aufstehen" bedeutet, daß Jesus über Sein Reich zu regieren beginnt, weil es vollständig ist. Er hat das Untersuchungsgericht beendet.
Zweitens: Nun wird Gottes Volk auf eine schwere Zeit der Trübsal zugehen, wie sie noch niemals in der Geschichte dieser Welt gesehen worden ist.
Drittens: Dann heißt es, daß Gottes Volk am Ende dieser Trübsalszeit erlöst werden wird, aber nur die Namen derer die während des Untersuchungsgerichtes wohin geschrieben worden sind? In das Buch des Lebens. 
  
Seht Ihr alle die Elemente hier, die wir erwähnt haben, alle die gemeinsamen Nenner? Gibt es hier einen treuen Überrest? Ja, Gottes Volk. Wie steht es da mit den Feinden der Übrigen? Ja, der König des Nordens und seine Kohorten. 
 
Wird das Volk Gottes durch eine ernsthafte Zeit der Trübsal gehen? Allerdings.
Wird ihr Glaube äußerst geprüft werden? Ja.
Werden sie sofort erlöst werden oder wird es da eine Verzögerung geben? Sie müssen durch die Zeit der Trübsal gehen, es wird eine Verzögerung geben.
Aber wird Gottes Volk schließlich errettet werden? Ja.
So finden alle gemeinsamen Nenner in Daniel 12:1.

Nun fragt Ihr vielleicht: 
 
'Woher kommt der Begriff "Zeit der Angst in Jakob"?' 
 
Dazu müssen wir zurück zum Buch 1. Mose gehen um zu verstehen was das bedeutet, denn es ist ein bestimmter Name der diesem Ereignis gegeben worden ist. Wir finden die Geschichte in 1. Mose 32 und ich werde Euch die Geschichte kurz erzählen. Jakob ist nach 20 Jahren Exil nach Hause zurückgekehrt. Er war doch im Exil, weil er das Erstgeburtsrecht von seinem Bruder gestohlen und seinen Vater betrogen hat. Als er sich seinem Zuhause nähert, hört er daß sein Bruder, der sein Feind war, ihm mit 400 Mann entgegenkommen würde um ihn und seine Familie zu vernichten. Die Geschichte erzählt uns, daß Jakob und seine Familie ganz schutzlos waren. Mit anderen Worten, sie hätten sich gegen Esau und die 400 bewaffneten Männer nicht verteidigen können. Und so fürchtete Jakob um sein eigenes Leben und das seiner Familie. Und die Bibel erzählt uns, daß er befürchtete daß Gott ihn wegen der Sünde die er 20 Jahre zuvor begangen hatte nicht beschützen würde. So ist Jakob also zum Fluß Jabbok gegangen und hat Gott sein Herz im Gebet in sehr großer Qual ausgeschüttet. Ich möchte Euch ein paar Verse vorlesen, wo diese Seelenqual in 1. Mose 32:11+12 beschrieben steht.

"HERR, ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die Du an Deinem Knechte getan hast; denn ich hatte nicht mehr als diesen Stab, als ich hier über den Jordan ging, und nun sind aus mir zwei Lager geworden. ..."

Und dann gebraucht er das Schlüsselwort aus Daniel 12:1, erinnert Ihr Euch? Was wird mit Gottes Volk geschehen? Es wird errettet werden. So sagt er:

"… Errette mich von der Hand meines Bruders, von der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, daß er komme und schlage mich, die Mütter samt den Kindern."

So ruft Jakob aus in Seelenqual: Errette mich, errette meine Familie vor dem Feind, vor Esau und den 400 die bei ihm sind. Die Bibel erzählt uns, daß während er mit Gott im Gebet gerungen hat, da kam eine geheimnisvolle Person auf ihn zu und fing an mit ihm zu ringen. Bald entdeckte Jakob, daß dies kein gewöhnlicher Mensch war. Es war der "Engel des Bundes". Und so, als die Sonne anfing aufzugehen, klammert sich Jakob an dieses Wesen und dieses sagt zu ihm:

"Laß Mich gehen, denn die Morgenröte bricht an."

Doch Jakob klammert sich noch mehr an ihn und sagt:

"Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn."

Mit anderen Worten, bis Du mir die Zusicherung gibt, daß mir vergeben worden ist und daß Du mich und meine Familie beschützen wirst, lasse ich Dich nicht los. Dann sagt die Bibel, daß diese geheimnisvolle Person Jakob fragte wie er heißen würde. Und Jakob antwortete: "Jakob", was "Betrüger" oder "Verdränger" bedeutet.

Und dieses geheimnisvolle Wesen antwortete ihm dann in Vers 29:

"Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn Du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen."

Mit anderen Worten, 'Du hast den Sieg errungen.' Und die Bibel sagt, daß dieses geheimnisvolle Wesen seinen Namen von Jakob in "Israel" geändert hat, was "Fürst Gottes" bedeutet. Wir wollen die Geschichte mal ganz lesen, was die "Angst in Jakob" in 1. Mose 32:23-30 bedeutet.

"Und Jakob stand auf in der Nacht und nahm seine beiden Frauen und die beiden Mägde und seine elf Söhne und zog an die Furt des Jabbok, nahm sie und führte sie über das Wasser, sodaß hinüberkam, was er hatte, und blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah, daß er ihn nicht bezwingen konnte, ..."

Das ist der Engel, der ihn nicht zu überwinden vermochte.

"... schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Laß mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn. Er sprach: Wie heißt Du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn Du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. Und Jakob fragte ihn und sprach: Sage doch, wie heißt Du? Er aber sprach: Warum fragst Du, wie ich heiße? Und er segnete ihn daselbst."

Nun ist die Frage, was war das für ein geheimnisvolles Wesen? Das Buch Hosea Kapitel 12:4 sagt uns, wer dieses Wesen war. Ihr erinnert Euch an Daniel 12:1, "Michael den Erzengel", nicht wahr? Habt Ihr bemerkt, daß es ein Engel war, mit dem Jakob gerungen hat? Ja, er hat mit dem "Engel des Bundes" gerungen, der niemand anderes war als Jesus Christus selber. Übrigens Jesus ist kein erschaffener Engel. Er ist der "Engel des Bundes". Er ist der Sohn Gottes. Er ist der Bote Gottes. Seht wie es in Hosea 12:4 heißt.

"Er kämpfte mit dem Engel ..."

Er hat also mit dem Engel gekämpft. Nicht mit irgendeinem Engel, sondern mit dem gewissen Engel und was war dann?

"... er weinte und bat ihn. ..."

Dieser Engel war niemand anderes als Gott. Und nun fragt Ihr Euch vielleicht: 'Woher weißt Du das?' Wegen dem Namen, den Jakob diesem Ort gegeben hat. Seht was in 1. Mose 32:31 steht.

"... Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; ..."

"Pnuël" bedeutet: "das Angesicht Gottes" und Jakob sagt:

"… ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet."

So, mit wem hat Jakob also gerungen? Er hat mit Jesus Christus gerungen, dem Engel des Bundes im Alten Testament. Nun möchte ich Euch etwas fragen: 
 
Finden wir alle gemeinsamen Nenner in dieser Geschichte? Die finden wir ganz gewiß.
Finden wir einen treuen Rest? Ja, es ist Jakob.
Finden wir auch seine Feinde? So ist es.
Ist es eine Trübsalszeit für Jakob? Allerdings.
Wird sein Glaube äußerst geprüft? Ruft er aus in Seelenqual nach Zusicherung? So ist es.
Hat Gott ihm sofort geantwortet? Nein.
Aber wurde er dann nach dem Kampf in der Nacht erlöst? Ja.
Dies beschreibt die letzte Zeit der Trübsal von Gottes Volk. Lest doch mal im "Großen Kampf" die Beschreibung von Ellen White über das Ringen von Jakob, wie es das Ringen von Gottes Volk am Ende der Zeit darstellt.

Nun, den bestimmten Ausdruck "die Zeit der Angst in Jakob", finden wir in Jeremia 30 und wir werden das nur kurz behandeln. Es gibt da einen treuen Überrest in Jeremia 30, es sind diejenigen die in Israel treu geblieben sind als Babylon gegen sie in der Gestalt von Nebukadnezar aufgetreten ist. Der Feind ist Nebukadnezar. Die Zeit der Trübsal ist die Seelenqual der Treuen, als sie als Gefangene nach Babylon fortgeführt worden sind. Gott hat ihre Befreiung aus der Gefangenschaft um 70 Jahre verschoben und der Glaube von Israel wurde äußerst geprüft. Aber hat Gott schließlich Sein Volk aus der Gefangenschaft in Babylon befreit? Ja, als Kyrus kam und den Erlaß zu ihrer Freilassung gab. Ich werde den Abschnitt jetzt einmal lesen. Das steht in Jeremia 30 und wir beginnen mit Vers 5.

"So spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede. Forscht doch und seht, ob dort Männer gebären! ..."

Seine Seelenqual ist so heftig, daß es wie eine Frau mit Geburtswehen ist.

"… Wie kommt es denn, daß ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind? Wehe, es ist ein gewaltiger Tag und seinesgleichen ist nicht gewesen, ..."

Und was ist das für eine Zeit?

"... und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. ..."

Wurde Israel daraus errettet? Ja, ganz gewiß und dann finden wir die Bestrafung die über Babylon herein fällt. Es heißt weiter in Vers 8:

"... Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth, daß ich das Joch auf Deinem Nacken zerbrechen will und Deine Bande zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen, sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will..."

Übrigens, dies konnte nicht der buchstäbliche David sein, denn der lebte schon sehr lange nicht mehr. Wenn hier von "David" die Rede ist, dann bedeutet das, wer über sie herrschen würde? Niemand anderes als Jesus Christus. So finden wir alle gleichen Nenner in dieser "Zeit der Angst für Jakob", wie es hier in Jeremia 30 genannt wird.

Laßt uns nun zu Matthäus 24 gehen und dort sind noch zwei weitere Geschichten, die wir noch kurz betrachten wollen. Matthäus 24:21+22 und ich will Euch dazu einen kleinen Zusammenhang geben. Wenn Ihr Euch die vorangegangenen Verse anschaut, dann seht Ihr, daß es heißt, daß das "Gräuel der Verwüstung" aufgestellt werden wird und daß Gottes Volk fliehen muß, weil es verfolgt werden würde. Das ist kurz der Zusammenhang. Seht, was wir in Vers 21 finden, was Jesus gesagt hat.

"Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. ..."

Das hört sich ganz schön nach Daniel 12:1 an, nicht wahr? Und dann heißt es weiter:

"… Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch selig werden; aber um der Auserwählten ..."

Merkt Euch das Wort "Auserwählten".

"... aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt."

Wird Gott einen Überrest haben? Ja, und wie wird er genannt werden? Die "Auserwählten". Werden sie verfolgt werden und müssen sie um ihr Leben fliehen? Werden ihre Feinde hinter ihnen her sein? Allerdings, wie es hier in diesem Zusammenhang steht. Wird ihr Glaube heftig geprüft werden? Werden sie sofort befreit werden? Die Tage werden verkürzt werden, aber sie werden durch die Trübsalszeit gehen. Nun möchte ich Euch etwas fragen: Wird Gottes Volk schließlich aus dieser Trübsalszeit erlöst werden? Nun gebt Acht auf die Verse 29-31. Es heißt hier:

"Sogleich aber nach der Bedrängnis ..."

Wird Gottes Volk also durch die Trübsalszeit gehen?

"Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird Seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden Seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen."

Werden die Auserwählten durch die Trübsalszeit gehen? Werden sie Seelenqual erleiden? Werden sie verfolgt werden? Wird ihr Glaube geprüft werden? Allerdings. Und so heißt es:

"... und sie werden Seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum anderen."

Wird Gottes Volk erlöst werden, wenn Jesus kommt um sie nach Hause zu holen? So ist es. So haben wir noch einmal in der letzten Zeit der Trübsal die gleichen Elemente, die wir in den anderen Geschichten gefunden haben. Jetzt gibt es noch eine Geschichte die wir uns anschauen müssen. Dies ist das "Gleichnis vom ungerechten Richter". Eigentlich trägt es einen ganz falschen Titel. Es müßte eigentlich "Das Gleichnis der beharrlichen Witwe" heißen. Das wäre passender. Übrigens, ich möchte daß Ihr beachtet, daß das Wort "auserwählt" in diesem Gleichnis verwendet wird, das gleiche Wort das wir in Matthäus 24 gesehen haben. Weiterhin möchte ich, daß Ihr beachtet, daß dieses Gleichnis eine direkte Anwendung auf die Endzeit findet, gerade vor dem zweiten Kommen Christi. Und jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: 'Woher können wir das denn wissen?' Nun, direkt vor dem Gleichnis hat Jesus von den Tagen Noahs und den Tagen Lots gesprochen und diese mit Seinem Kommen verglichen. Und das Gleichnis endet mit der Frage:

"Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst Du, Er werde Glauben finden auf Erden?"

Das Gleichnis bezieht sich auf zwei Ereignisse die das zweite Kommen umrahmen. In dieser Geschichte gibt es mehrere Mitwirkende. Das ist erst einmal der Richter und dann die Witwe. Die Witwe fleht um Gerechtigkeit gegenüber ihrem Widersacher. Also gibt es auch noch einen Gegner. Auch gibt es da eine Verzögerung bis für die Witwe Gerechtigkeit geübt wird, was aber dann letztendlich geschieht. Seht Ihr alle Elemente in dieser Geschichte? Wir wollen das Gleichnis jetzt einmal lesen. Lukas 18:2-8

"Er sagte ihnen aber ein Gleichnis darüber, daß sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten, ..."

Mit anderen Worten, ausdauernd im Gebet sein. So sagt Er weiter:

"... Es war ein Richter in einer Stadt, ..."

Nun, ich möchte gerne, daß Ihr versteht, daß dieser Richter Gott darstellt.

"... der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen."

Jetzt fragt Ihr Euch vielleicht: 'Wie kann ein Richter, der sich weder vor Gott noch vor einem Menschen scheute als Parallele zu Gott angesehen werden?' Nun, es ist nur als Kontrast zu verstehen. Wir werden sehen, daß Jesus in diesem Gleichnis sagt, daß wenn ein ungerechter Richter einer Witwe Recht verschaffen kann, um sie loszuwerden, wie viel mehr wird Gott Seinem Volk Recht verschaffen, weil Er sie liebt und sie sich beharrlich an Ihn wenden? Auf die Art und Weise wird der ungerechte Richter mit Gott verglichen. Wir werden das gleich noch sehen. So heißt es also hier:

"Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, ..."

Diese Witwe hatte keinerlei menschliche Unterstützung. Sie hatte keinen Platz wo sie ihr Haupt hinlegen konnte und der Widersacher hat alles ausgelöscht. Die meisten, die dieses Gleichnis studiert haben sagen, daß Ihr Mann Schulden hatte und er hat seinen Kreditgebern große Summen Geld geschuldet und als er gestorben ist, kamen die Kreditgeber und haben der Witwe alles weggenommen um die Schulden zu tilgen. Mit anderen Worten, sie haben ihr nichts gelassen. Und so heißt es weiter:

"... Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm und sprach: ..."

Eigentlich ist sie ja immer wieder zu ihm gekommen.

"... Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher! ..."

Seht, das war derjenige der ihr alles genommen hatte. Gibt es da eine Verzögerung?

"... Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, will ich doch dieser Witwe, weil sie mir so viel Mühe macht, Recht schaffen, ..."

Beachtet, daß der Richter sagt, daß sie nicht nur einmal gekommen ist, sondern ihm durch ihr beharrliches Kommen so viel Mühe macht und zu ihm sagt, daß er ihr, gegenüber ihrem Widersacher, Recht verschaffen soll. Sie hat nicht aufgegeben und Jesus erklärt, was dieses Gleichnis bedeutet. 

Vers 6:

"... Da sprach der Herr: Hört, was der ungerechte Richter sagt!

Wen stellt also der Richter dar? Er stellt Gott dar, und es heißt weiter:

"... Sollte Gott nicht auch Recht schaffen Seinen Auserwählten, ..."

Seinen was? Seinen "Auserwählten". Was stellt also die Witwe dar? Die "Auserwählten". Übrigens, wird Gottes Volk alles verlieren? Ihr wißt, daß eine "Frau" symbolisch eine Kirche darstellt. Eine "Hure" stellt eine gefallene Kirche dar und eine "reine Frau" eine reine Kirche. Was würde aber eine "Witwe" darstellen? Eine Frau ohne jegliche menschliche Unterstützung. Es würde Gottes "auserwähltes Volk" darstellen, die sich in der Zeit der Trübsal, an nichts lehnen können. Und so heißt es dann weiter:

"... Sollte Gott nicht auch Recht schaffen Seinen Auserwählten, die zu Ihm Tag und Nacht rufen,..."

Antwortet Gott sofort? Nein.

"... die zu Ihm Tag und Nacht rufen, ..."

Flehen sie Ihn immer und immer wieder an, so wie Jakob es getan hat? Allerdings.

"... und sollte Er es bei ihnen lange hinziehen? ..."

Mit anderen Worten, beantwortet Gott ihre Gebete sofort? Nein. So heißt es weiter:

"... Ich sage Euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. ..."

Und dann kommt Er mit der folgenden Frage zum Ende:

"... Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst Du, Er werde Glauben finden auf Erden?"

Wird Er eine Gruppe von Menschen vorfinden, die diese Art von Glauben, wie diese Witwe haben? 

Nun möchte ich wiederholen, was wir betrachtet haben. Gibt es einen treuen Überrest in diesem Gleichnis? Wer ist das? Die Witwe. Sie hat keinerlei menschliche Unterstützung. Hat sie alles verloren? Stimmt das in Bezug auf Gottes Volk während der Trübsalszeit? Ja. Gibt es da einen Feind der Witwe der sie auslöschen wollte? Ja, und übrigens wen stellt das dar? Den Teufel. Wißt Ihr, daß das Wort "Widersacher" kein Wort ist, das für gewöhnlich im Neuen Testament gebraucht wird? Es heißt auf griechisch "antidikos", und wird in 1. Petrus 5:8 verwendet, wo es heißt:

"Seid nüchtern und wacht; denn Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge."

So entlarvt das Neue Testament den "Widersacher", der die "Witwe" oder die "Gemeinde" auslöschen will und ihr alles nimmt. Geht die "Witwe" durch eine heftige Zeit der Trübsal? Oh ja, sie ruft aus in Seelenqual. Sie hat nichts worauf sie sich stützen kann. Wird ihr Glaube bis auf's äußerste geprüft? Ja. Wird der Glaube von Gottes Volk hart geprüft werden, wenn sie in dieser Welt sind ohne sich an etwas lehnen zu können? Allerdings. Hat Gott das Flehen der "Witwe" gleich erhört? Nein, es gab eine Verzögerung. Wißt Ihr, manchmal wollen wir, daß Gott "ja" oder "nein" sagt, aber Gott kann auch "warte" antworten. Wir mögen aber diese Antwort nicht so unbedingt und wir werden in unserem nächsten Studium herausfinden, was der Grund dafür ist, warum Gott zu denen die durch die Zeit der Trübsal gehen, sagt, daß sie warten sollen. Aber ich möchte Euch etwas fragen. Wurde die Witwe erlöst und hat sie Gerechtigkeit empfangen? Gewiß.

So, seht Ihr wie alle diese Geschichten einen gemeinsamen Nenner haben? Wißt Ihr, meine Lieben, das Schöne an all dem ist, daß, obwohl der Glaube des Volkes Gottes auf eine harte Probe gestellt wird und sie während der Zeit der Trübsal in Seelenqualen ausrufen, sie jede menschliche Unterstützung verlieren werden. Und auch wenn Gott in dieser Zeit, die noch kommen wird, die Antwort auf das Flehen Seines Volkes aufschieben wird, so ist doch die gute Nachricht, daß am Ende jeder Geschichte, auch der, die wir in unserem nächsten Studium betrachten werden, daß Gott für Sein Volk eintritt, um es vor seinen Feinden zu retten und um ihnen die Belohnung zu geben. Das ist die wunderbare Botschaft, daß inmitten der Zeit der Trübsal, Gott Sein Volk erretten wird. Jeden der im Buch des Lebens geschrieben steht.



Übersetzung - Manuela Sahm - Juni 2017 ©

Stephen Bohr - "Gottes große prophetische Kette" - (09) Michael wird aufstehen

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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