Dienstag, 2. Juni 2020

(07) Wie wir beten können




Habt Ihr bis jetzt eine gute Woche gehabt? Es ist wirklich ein Segen, am Leben zu sein, nicht wahr? Wenn man wirklich darüber nachdenkt, ist der größte Segen, den wir haben können, am Leben zu sein, und der Herr ist so gut. Er versorgt uns mit allem, was wir nicht nur für unser körperliches Leben, sondern auch für unser geistliches Leben brauchen und wir wollen über unser geistliches Leben sprechen, über einen der Gesichtspunkte unseres geistlichen Lebens. Laßt uns also direkt in unser Thema einsteigen. Der Titel unseres Studiums ist "Wie wir beten können". Ich habe viele Bücher und viele Begriffserklärungen über das Gebet gelesen und ich möchte vier meiner bevorzugten Erklärungen für Gebet mit Euch teilen, die auf meiner eigenen Gebetserfahrung beruhen. Die erste, die mir am besten gefällt, ist, daß das Gebet der Atem der Seele ist. Das Gebet ist der Atem der Seele. Das bedeutet, genauso wie man nicht leben kann, ohne körperlich zu atmen, kann man auch nicht leben, ohne geistlich zu atmen. Und das Gebet ist dieser Atem. Wißt Ihr, wir haben in einem vorherigen Vortrag gesagt, daß die Nahrung Gottes Wort ist, wenn wir sie studieren. 

Es ist bekannt, daß man mehrere Tage ohne Nahrung leben kann, aber man kann nur wenige Minuten leben ohne zu atmen. Und so ist das Gebet der unverzichtbarste Bestandteil des geistlichen Lebens. Eine andere Begriffserklärung für Gebet, die mir gefällt, ist, daß wenn der schwache Arm des Menschen die allmächtige Hand und den Arm Gottes ergreift. Wenn unsere begrenzten Möglichkeiten mit Gottes grenzenlosen Möglichkeiten vereint werden, wenn die Schwäche des Menschen die Stärke Gottes ergreift. Eine andere, die mir gefällt ist, daß Gebet der Schlüssel in der Hand des Glaubens ist, der das Vorratshaus des Himmels öffnet. Mit anderen Worten: Der Himmel ist wie ein Vorratsspeicher, und mit dem Schlüssel des Glaubens öffnen wir durch das Gebet diesen Speicher, und Gott ist in der Lage, Seinen Segen reichlich über uns auszuschütten. 

Und dann gibt es wahrscheinlich meinen zweitliebsten Favoriten nach dem Atem der Seele, und das ist, daß das Gebet so ist, daß man mit Gott spricht, wie man mit einem Freund sprechen würde. Wie hat Jesus das Gebet betrachtet? Was waren die Gewohnheiten Jesu im Zusammenhang mit dem Gebet? Welche Bedingungen hat Jesus gestellt, die wir erfüllen müssen, damit unsere Gebete erhört werden können? Ich möchte gerne einige Grundsätze mit Euch teilen, die unser Herr Jesus gegeben hat und die auch in anderen Teilen der Heiligen Schrift darüber zu finden sind, wie unsere Gebete erhört werden können. Als erstes möchte ich auf die beste Zeit und den besten Ort zum Beten eingehen. Nun können wir natürlich überall beten. Wißt Ihr, einige der besten Gebetserfahrungen die ich mache sind, wenn ich morgens mit dem Fahrrad unterwegs bin. Ich fahre etwa eine halbe Stunde mit dem Fahrrad. Früher fuhr ich fünf Tage in der Woche zehn Meilen. Jetzt fahre ich an sieben Tagen in der Woche fünf Meilen, und ich habe meine kleine Schleife dort. Sie ist eine Meile lang. Ich fahre fünfmal herum und während der Zeit, in der ich herumfahre, kann ich über geistliche Dinge nachdenken. Ich kann zum Herrn beten.

Eine weitere meiner Lieblingszeiten zum Beten ist, wenn ich Gottes Wort studiere und das tue ich ziemlich oft. Einige von Euch kommen hier ins Büro und sehen mich in der Gemeinschaftshalle mit Büchern auf dem ganzen Tisch, und zu bestimmten Zeiten, wenn ich an eine Stelle komme, an der ich nicht weiterkommen kann, wo ich nicht verstehe was ich studiere, oder an einen Punkt, an dem ich ein bestimmtes Thema nicht verstehen kann, richte ich ein kleines Gebet an Gott. Und es ist erstaunlich, wie oft Gott genau dort ist, bereit, mir einen klaren Blick zu geben und zu erklären, was ich in diesem bestimmten Moment nicht verstehen kann. Schauen wir uns nun die besten Momente an, die Jesus für das Gebet ausgewählt hat. Geht mit mir zum Markusevangelium, Kapitel 1:35. Die beste Zeit zum Beten ist nicht in einem öffentlichen Gottesdienst. Es ist nicht, wenn man von der Hektik des Lebens umgeben ist. Jesus hat eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort zum Beten gewählt. Beachtet nun Markus 1:35. Es heißt hier:

"Und des Morgens vor Tage stand Er auf und ging hinaus. Und Jesus ging in eine wüste Stätte und betete daselbst."

Und dies ist nicht das einzige Mal, daß wir diesen Begriff in den Evangelien finden. Beachtet hier, daß es uns den Lieblingsort und die Lieblingszeit, die Jesus zum Beten wählte, nennt. Was war der Lieblingsort? Hier steht "ein einsamer Ort". Und was war seine Lieblingszeit? Früh am Morgen. In Vers 35 heißt es in der Tat, daß es eine lange Zeit vor dem Morgengrauen war. Warum hat Jesus wohl diese besondere Zeit und diesen besonderen Ort zum Beten gewählt? Weil zu dieser Zeit alles still ist, alles ist ruhig. Man kann sich auf das konzentrieren, was man sagt, und man kann auch die Stimme Gottes klarer zu sich sprechen hören. Und so ist das beste Gebetsleben, das wir haben können, nicht die Gebete, die wir in der Gemeinde sprechen oder die Gebete, die in der Öffentlichkeit gesprochen werden. Die besten Gebete, die beste Erfahrung im Gebet ist an einem einsamen Ort am frühen Morgen. Übrigens betete der Herr Jesus auch abends, nachdem alle zu Bett gegangen waren. Seine Lieblingszeiten waren also früh morgens vor dem Aufstehen und auch abends, nachdem alle zu Bett gegangen waren. Lesen wir dazu in Matthäus, daß sich diese Erfahrung von Jesus auf den Abend bezieht. Dort heißt es in Matthäus 14:23

"Und da Er das Volk von Sich gelassen hatte, stieg Er auf einen Berg allein, daß Er betete. Und am Abend war Er allein daselbst."

Laßt uns auch betrachten, was Jesus in Matthäus 6:6 gesagt hat. Hier gibt Er uns Ratschläge. Wir haben bereits zwei Verse gelesen, die sich auf Jesu Lieblingszeit und Seinen Lieblingsort zum Beten beziehen. Aber jetzt wollen wir Seinen Rat an uns betrachten. Matthäus 6:6, Jesus sagt:

"Wenn aber Du betest, so gehe in Dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu Deinem Vater im Verborgenen; und Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es Dir vergelten öffentlich."

Mit anderen Worten, das beste Gebet, das wir haben können, ist in unserem Zimmer allein, wenn wir mit unserem himmlischen Vater sprechen. Damit sind wir bei unserem zweiten Punkt angelangt. Wann immer wir entsprechend Jesus beten, müssen wir zu Gott als unserem Vater beten. Erinnert Ihr Euch an das "Vaterunser"? Als Jesus Seine Jünger das Beten lehrte, sagte Er, daß sie so beten sollten:

"Vater unser, der Du bist im Himmel."

Und wenn Ihr durch die Evangelien geht, werdet Ihr feststellen, daß der Herr Jesus immer und immer wieder Gott als Seinen Vater anspricht. Ich möchte nun etwas erklären. Unglücklicherweise haben oder hatten viele von uns in dieser Welt, und ich spreche nicht von mir selbst, sondern ich spreche von der Allgemeinheit, denn ich hatte einen sehr, sehr guten Vater. Lobt den Herrn, ich habe eine wunderbare Mutter. Aber einige Väter haben ihre Kinder mißbraucht und ihre Kinder mißhandelt. Und leider ist das Bild, das wir von unserem irdischen Vater haben, in der Regel das Bild, das wir auch von unserem himmlischen Vater haben. Denn wenn wir unseren irdischen Vater sehen, sehen wir in ihm einen Widerschein unseres himmlischen Vaters. Das ist der Grund, warum wir, wenn wir einen Vater haben, der sehr streng ist, einen Vater, der mißbräuchlich war, im Grunde dieselbe Vorstellung von unserem himmlischen Vater haben werden. Aber wenn wir unseren himmlischen Vater als "Vater" ansprechen, müssen wir daran denken, daß Er der vollkommene Vater ist. Er ist nicht wie unsere irdischen Väter, die anfällig für Fehler sind, die anfällig für Sünde sind, die anfällig dafür sind in ihrer Vaterrolle nicht vollkommen zu sein, Gott ist der makellose Vater. Beachtet, wie es in Matthäus Kapitel 6 heißt, und lasst uns hier einige Verse lesen, die unsere Gebete zu Gott als unserem Vater betreffen. Ihr werdet feststellen, wie oft Jesus uns sagt, daß wir zum Vater beten sollen. Beachtet Vers 6:

"Wenn aber Du betest, so gehe in Dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu Deinem Vater"

Beachtet dies!

" ...im Verborgenen; und Dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird es Dir vergelten öffentlich. ..."

Seht nun Vers 8:

"… Darum sollt ihr euch ihnen nicht gleichstellen. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet, ehe ihr ihn bittet. …"

Und dann Vers 9:

"...Darum sollt Ihr also beten: Unser Vater in dem Himmel! … "

Vers 14:

"Denn so Ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird Euch Euer himmlischer Vater auch vergeben ..."

Vers 15:

"Wo Ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird Euch Euer Vater Eure Fehler auch nicht vergeben."

Dies sind nur einige wenige Verse in Matthäus Kapitel 6, aber wenn Ihr die übrigen Evangelien durchgeht, werdet Ihr feststellen, daß der Herr Jesus uns ständig gelehrt hat, Gott unseren "himmlischen Vater" zu nennen. Tatsächlich lehrte Er uns nicht nur, dies zu tun, sondern Er hat es selbst auch getan. Wenn Ihr zum Beispiel zu Johannes Kapitel 17 geht, findet Ihr dort mehrere Verse, daß der Herr Jesus Gott mit "O, Vater" anspricht. Manchmal nennt Er Ihn in Seinem Gebet "Heiliger Vater". Und manchmal spricht Er Ihn als "gerechter Vater" an.

Tatsächlich sagt uns die Bibel, daß wir auf der Erde keinen Menschen unseren Vater nennen sollen, wenn wir von religiösen Führern sprechen, denn einer ist Euer Vater. Jesus sagt: "Euer Vater, der im Himmel ist." Es gibt in der Bibel keinen Beweis, daß wir zu Jesus beten sollen. Es ist heute sehr üblich, daß die Menschen sagen: "Lieber Jesus." Es gibt keinen Beweis in der Bibel, daß wir zum Heiligen Geist beten sollen. Die Bibel sagt uns einheitlich, daß wir Gott als Vater ansprechen sollen. Wir sollen unsere Gebete damit beginnen, daß wir sagen: "Vater im Himmel" oder "Unser Vater", weil unsere Gebete an Ihn gerichtet sind. Das bedeutet aber nicht, daß wir Jesus von unseren Gebeten ausschließen. Wir werden gegen Ende unseres Studiums feststellen, daß wir immer im "Namen Jesu" beten. Aber dazu werden wir jetzt noch nicht kommen.

Nun, eine weitere Bedingung, die wir erfüllen müssen, damit unsere Gebete beantwortet werden ist, daß wir, wenn wir beten, in voller Erkenntnis unserer großen Not beten müssen. Wie Ihr wißt, sagt uns Psalm 139:1-4, daß Gott alles über uns weiß, bevor wir überhaupt geboren wurden. Er weiß, wann wir aufstehen werden. Er weiß, wohin wir gehen werden. Er weiß, wann wir uns hinlegen werden. Er weiß alles. Bevor wir überhaupt geboren wurden. Und Ihr fragt vielleicht: "Wenn Er alles weiß, warum beten wir dann?" Der Grund, warum wir beten, ist, daß wir unsere vollkommene Abhängigkeit von Gott als unserem Vater zeigen wollen. Wir wollen unsere Demut, unsere Anerkennung zeigen, daß wir Geschöpfe sind, daß wir eine große Not haben. Das ist der Hauptzweck des Gebets. Es geht nicht darum, Gott zu beeinflussen, damit Er etwas für uns tut. Der Zweck des Gebets ist es, unsere völlige und uneingeschränkte Abhängigkeit von Gott zu zeigen, als unseren Vater, wie ein kleines Kind von seinem Vater abhängig ist. 



Nun beachtet das schöne Gleichnis, das wir zur Veranschaulichung dieses Punktes haben, vielleicht ist es in gewissem Sinne nicht so schön, es ist das Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner, aber es ist schön, weil es eine schöne Wahrheit lehrt. Wir wollen Lukas 18:10 lesen. Hier gibt Jesus das berühmte Gleichnis vom Pharisäer und dem Zöllner. Beginnen wir bei Vers zehn.


"Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner."

Erinnert Ihr Euch, was wir beim letzten Mal studiert haben? Wie sahen die Pharisäer äußerlich aus? Sahen sie äußerlich ziemlich gut aus? Oh, sie hatten eine wunderbare äußere Religion. Wie waren sie drinnen? Ernste Probleme, verkommen, ich habe das Wort gehört. Ja! Seht nun Vers elf.

"Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: ..."

Wißt Ihr, wenn Ihr kein Bedürfnis verspürt, zu wem betet Ihr dann? Zu Euch selbst, denn Gebet bedeutet im Grunde genommen, daß Ihr zu Gott als Vater betet, weil Ihr ein großes Bedürfnis verspürt, etwas, das nur Euer himmlischer Vater stillen kann, und so heißt es:

"… Ich danke Dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner."

Verspürte dieser Mann irgendein Bedürfnis? Nein, er fühlte, daß er alles hatte, warum sollte er also zu Gott beten? Er betet nicht zu Gott, er betet zu sich selbst. Und was ist mit dem Steuereintreiber? Vers dreizehn:

"Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: »Gott, sei mir Sünder gnädig!«"

Hat der Zöllner sein unendliches Bedürfnis nach Gott und nach Gottes Gerechtigkeit erkannt? Ja, und wenn wir beten, müssen wir in Demut zu Gott kommen, um unsere Abhängigkeit von Ihm zu zeigen. Und Vers vierzehn:

"Ich sage Euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt ..."

Was "vergeben" bedeutet.

"… in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden."

Wißt Ihr, das erinnert mich an Jesaja. Und im sechsten Kapitel von Jesaja, obwohl es nicht in den Evangelien steht, hatte er diese wunderbare Vision von einem heiligen Gott. Er sah das himmlische Heiligtum, und das himmlische Heiligtum erzitterte, und er hörte die Stimmen der Engel singen:

"Heilig, heilig, heilig!"

Und die Bibel sagt uns, daß Jesaja darauf reagierte, indem er sagte:

"Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen."

Ich bin ein Nichts! Und Gott sagt: "Wenn Du erkennst, daß Du nichts bist, dann kann ich Dich zu etwas machen." Und so sendet Gott einen Engel vom himmlischen Altar, dem Räucheraltar, mit einem Stück Kohle und berührt die Lippen Jesajas, und durch die Reinigung seiner Lippen reinigt er Jesaja in seiner Gesamtheit von der Sünde, weil Jesaja erkannt hat, daß er selbst ein absolutes Nichts ist.

Wir müssen also mit einem Gefühl absoluter Abhängigkeit von unserem himmlischen Vater kommen, wenn wir wollen, daß unsere Gebete erhört werden. Ein weiterer Punkt, den wir erkennen müssen, ist, daß der Zweck des Gebets nicht darin besteht, unsere großartigen rednerischen Talente zur Schau zu stellen. Einige Leute, das sage ich Euch, knien sich hin und beten wie wild. Sie verwenden so schwierige Ausdrücke und Worte, die die Gemeinde nicht einmal verstehen kann, und ich bin nicht einmal sicher, ob der Herr sie verstehen kann. Das war nur ein Scherz. Der Zweck des öffentlichen Gebets besteht nicht darin, unsere großen rednerischen Fähigkeiten herauszustellen. Der Zweck des öffentlichen Gebets besteht nicht darin, unsere enorme Hingabe und Geistlichkeit zur Schau zu stellen. Es gibt die Vorstellung, daß jemand, der immer gebeugt ist und in der Öffentlichkeit sehr demütig erscheint und der immer betet und schöne Worte im Gebet verwendet, daß diese Person viel frommer ist als andere Menschen.

Nun wollen wir uns ansehen, was Jesus dazu gesagt hat. Ich sage nicht, daß es nicht unbedingt so ist, aber ich sage, daß es kein absoluter Beweis ist, denn die Pharisäer waren äußerlich sehr fromm. Beachtet, wie es in Matthäus 6:5+7 heißt:

"Und wenn Du betest, sollst Du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen und an den Ecken auf den Gassen, auf daß sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich Ich sage Euch: Sie haben ihren Lohn dahin."

Und was ist ihre Belohnung? Das Lob der Menschen. Und wie viel ist das in Bezug auf die Erlösung wert? Absolut nichts. Sie haben ihren Lohn, und was ist ihr Lohn? Von den Menschen gepriesen zu werden. Hier heißt es also, daß das öffentliche Gebet, sich selbst zu verherrlichen, wertlos ist. Die Pharisäer liebten es, auf diese Weise zu beten. Vers 7.

"Und wenn Ihr betet, sollt Ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viel Worte machen."

Das ist die Gefahr von formalen Gebeten, Gebeten, die vorbereitet und geschrieben und viele Male wiederholt werden. Wir wiederholen sie und merken nicht einmal, was wir sagen, ist das nicht wahr? Das das Gebet sollte spontan sein. Es sollte aus dem Herzen kommen. Es sollte natürlich sein. Wir sollten keine eitlen Wiederholungen verwenden, und manchmal höre ich Leute in der Öffentlichkeit beten und sie wiederholen den Namen Gottes immer und immer und immer wieder. Unbeabsichtigt. Ist Euch das jemals aufgefallen? Sie sagen: "Herr dies und Gott das, und Herr dies und Herr" und sie erwähnen Seinen Namen immer und immer wieder. Wißt Ihr, daß es in 2. Mose 20:7 heißt:

"Du sollst den Namen des HERRN, Deines Gottes, nicht mißbrauchen."

Das bedeutet, den Namen des Herrn, unseres Gottes, nicht herauszupicken und ihn nicht unnötig zu benutzen. Im Vaterunser sagte der Herr Jesus:

"Geheiligt werde Dein Name."

Wißt Ihr, was das Wort "geheiligt" bedeutet? Es bedeutet "heilig". Es bedeutet "geheiligt sei Dein Name". Wir müssen uns vor einer unangemessenen Vertrautheit mit Gott hüten. Manche Leute nennen ihn "Daddy". Manche Leute nennen ihn "Paps". Ich habe gehört, wie Ihn einige junge Leute nennen: "Hallo Paps, wie geht's Dir?" Wir müssen erkennen, daß Gott, ja, Er ist unser Vater, aber Gott muß respektiert werden, denn Er ist nicht nur unser Vater, sondern auch der König des Universums! Sein Name ist heilig, Er muß als heilig anerkannt werden, so wie wir Seinen Namen benutzen.

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, an den wir uns beim Beten erinnern müssen, ist, daß wir immer beten, daß Gottes Wille sich erfüllt. Ihr wißt, daß einige Leute sagen: "Gott beantwortet niemals meine Gebete." Ich möchte Euch folgendes fragen. Wenn Eure Kinder Euch um ein paar Kekse bitten und Ihr sagt: "ja", ist das eine Antwort? Sicher. Und wenn Ihr "nein" sagt, ist das auch eine Antwort? Und wenn Ihr "vielleicht" sagt, ist das eine Antwort? Ja. Das Problem ist, wenn Gott nicht "ja" sagt, sagen wir: "Er hat nicht geantwortet." Aber Tatsache ist, daß Gott auch "nein" antworten kann, weil Er weiß, daß es nicht das Beste für uns ist. Deshalb sagte der Herr Jesus im Vaterunser, daß wir beten sollen: "Dein Wille geschehe", und das ist so schwer für uns, weil wir wissen, was wir wollen. Es sind nicht wirklich gefühlte Bedürfnisse, es sind gefühlte Wünsche, und wir wollen Gott so manipulieren, daß Er uns das gibt, was wir wollen, statt das, was wir brauchen. Aber nur Gott weiß wirklich, was wir brauchen.

Ich möchte nun aus Matthäus 26 lesen, um diesen Punkt zu veranschaulichen. Matthäus 26:39. Hier ist Jesus im Garten Gethsemane und Er betet dieses Gebet dreimal. Qualvoll. Erinnert Ihr Euch an diesen Platz im Garten Gethsemane, dies war am Donnerstagabend, bald würde Er geholt und am nächsten Tag gekreuzigt werden. Der Herr Jesus ist im Garten Gethsemane, die Last der Sünde der Welt wird in diesem Augenblick auf Ihn gelegt, und Er hat den Kelch des Zornes Gottes in Seiner Hand. Vielleicht fragt Ihr: "Woher wissen wir, daß Er den Kelch in der Hand hat?" Wir werden ihn gleich entdecken. Er hat den Kelch des Zornes Gottes in der Hand, und Er mußte aus diesem Kelch trinken. Es ist derselbe Kelch wie in der Offenbarung. Ihr erinnert Euch, daß die Plagen in Kelchen oder Schalen sind und dort auf die Erde ausgegossen werden. Der Zorn Gottes. Jesus trägt also den Zorn Gottes an Eurer und meiner Stelle. Er trinkt aus dem Kelch des Zornes Gottes. Er ist dabei, die Strafe für die Sünden der ganzen Welt zu erfahren. Und Er schreckte davor zurück, Er wußte nicht, ob Er es tun könnte. Seht nun Vers 39:

"Und ging hin ein wenig, fiel nieder auf Sein Angesicht und betete und sprach: …"

Im Lukas-Evangelium heißt es, daß Er tatsächlich Blutstropfen geschwitzt hat. Er sagte:

"Mein Vater, …"

Ihr könnt ihn geradezu hören, wie Er dies sagt.

"Mein Vater, ist es möglich, so gehe dieser Kelch von Mir; doch nicht, wie Ich will, … "

Sondern wie?

"… sondern wie Du willst!"

Mit anderen Worten: Jesus wollte den Vater nicht um etwas bitten, das Ihm nicht angenehm war. Und wißt Ihr, hier ist etwas Interessantes für Euch: Wenn wir das Ende von Anfang an sehen könnten, dann würden wir die Dinge genau so haben wollen, wie Gott sie in unserem Leben zugelassen hat. Das Problem ist, daß wir das Ende nicht von Anfang an sehen können, sondern nur den gegenwärtigen Augenblick. Wir glauben also zu wissen, was im Moment das Beste ist. Ich möchte Euch ein biblisches Beispiel geben, Joseph. Erinnert Ihr Euch an Joseph? Was meint Ihr, wie Joseph sich fühlte, als er nach Ägypten verschleppt wurde? Meint Ihr, daß viele dachten, er sei ganz schön rau behandelt worden? Oh, ich glaube schon. Glaubt Ihr, daß er Heimweh nach seinem Vater und nach seinen Brüdern hatte? Sicher. Meint Ihr, daß er sich fragte, warum Gott es zuließ, daß er, ein junger, Gott geweihter Junge, zu Unrecht als Sklave nach Ägypten verschleppt wurde? Ich kann mir vorstellen, daß er alle möglichen Bedenken in seinem Kopf hatte. Glaubt Ihr, daß Joseph seine Erfahrungen nach dem Geschehen anders betrachtete als damals, als er zum ersten Mal nach Ägypten gebracht wurde? Ja, natürlich.

Wißt Ihr, nachdem all seine Erfahrungen vorüber waren, erinnert er sich daran, als er im Gefängnis war. Der Traum, den der Bäcker hatte, und der Traum, den der Mundschenk hatte, und er erinnert sich an all die Erfahrungen, die er in Ägypten gemacht hat, und er blickt zurück und sagt: "Meine Güte, ich hätte es nicht anders gewollt, als den Weg, den Gott bereitet hat." Wißt Ihr, wenn wir das Ende von Anfang an sehen könnten, würden wir immer beten: "Dein Wille geschehe, denn Gott, Du weißt es besser als ich." Seht nun wie es in 1. Johannes 5:14 heißt: Denkt daran, daß dies derselbe Autor ist wie derjenige, der das Johannes-Evangelium geschrieben hat. 1. Johannes 5:14. Wir sind immer noch bei diesem Punkt, daß wir beten müssen, daß Gottes Wille geschehen möge. Es heißt in Vers 14:

"Und das ist die Freudigkeit, die wir in Ihm haben, daß, so wir etwas bitten nach Seinem
Willen,…"

Dann wird Er was tun?

"… so hört Er uns."

Ich möchte Euch an einer Erfahrung teilhaben lassen, die einfach erstaunlich ist. Ich hatte mal zwei Predigerfreunde. Als ich ein Kind war, kannte ich sie. Sie waren Prediger in Venezuela. Sie waren sehr gute Freunde meines Vaters. Ich bin in Venezuela aufgewachsen. Ich habe dort meine gesamte Grundschulausbildung in Spanisch gemacht und kam dann in die USA zurück, ging dann zurück und lebte einige Jahre als Arbeiter in Kolumbien und kam dann in die Vereinigten Staaten zurück. Nun, diese beiden Prediger mußten zu einem Kongress in einem Inselstaat in Venezuela namens "Margarita" reisen, und sie mußten das Flugzeug gegen sieben Uhr morgens erreichen. Es ist etwa eine Stunde und fünfzehn Minuten Fahrt von der Stadt Caracas aus, bis hinunter auf die Höhe des Meeresspiegels, wo der Flughafen liegt. 


Sie sind sehr früh losgefahren und hatten dann unterwegs eine Reifenpanne. Und als sie in den Kofferraum schauten, war kein Wagenheber im Kofferraum. Und als sie uns die Geschichte erzählten, erzählten sie uns auch, daß sie ständig auf die Uhr schauten und sahen, daß die Zeit für den Abflug des Flugzeugs kam und daß sie keinen Wagenheber hatten und versuchten, ein Auto zu stoppen, aber niemand wollte anhalten. Sie beteten zum Herrn, daß der Herr den Flug verzögern oder ihnen irgendwie erlauben würde, den Reifen zu reparieren, damit sie rechtzeitig ankommen würden, weil sie auf dieser sehr wichtigen Konferenz sprechen mußten.


Endlich hielt dann jemand an, sie konnten den Reifen wechseln und zum Flughafen fahren. Als sie dort ankamen, hob das Flugzeug gerade ab, und wie einer dieser Prediger erzählte, sagte er. "In diesem Moment hatte ich das Gefühl, daß Gott unser Gebet nicht beantwortet hatte. Aber wißt Ihr was? Zehn Minuten später war das Flugzeug gegen einen Berg geprallt. Und jeder einzelne Mensch in diesem Flugzeug kam dabei ums Leben." Ihr seht, manchmal antwortet Gott gemäß Seinem Willen und nicht gemäß unserem Willen. Lobet den Herrn! Da der Herr genau wußte, was passieren würde, und da Gott das Ende von Anfang an kennt, sollten wir Ihm vertrauen. Wenn jemand krank wird, beten wir, daß wir wollen, daß diese Person geheilt wird. "Gerade jetzt, Herr, wollen wir, daß die Person geheilt wird!" Doch wir sollten beten: "Wenn es Dein Wille ist, dann heile diese Person." Denn Gott könnte etwas wissen, was wir nicht wissen.

Der nächste Punkt, den ich in Bezug auf das Gebet im Verständnis von Jesus beachten möchte, ist, daß wir ohne Unterlass, mit Ausdauer und ohne aufzugeben beten sollten. Wir wollen nun die Verse 1-8 in Lukas 18 lesen. Vor einiger Zeit habe ich eine vollständige Predigt über diesen Abschnitt gehalten. Ich werde nicht den ganzen Abschnitt mit Euch studieren, aber ich möchte, daß Ihr die Lektion beachtet, die Jesus in diesem Gleichnis lehren wollte. Lukas 18:1-8. Hier heißt es folgendermaßen:

"Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle, und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen. Es war aber eine Witwe in dieser Stadt, die kam zu ihm und sprach: Rette mich von meinem Widersacher! Und er wollte lange nicht. Darnach aber dachte er bei sich selbst: Ob ich mich schon vor Gott nicht fürchte noch vor keinem Menschen scheue, dieweil aber mir diese Witwe so viel Mühe macht, will ich sie retten, auf daß sie mich nicht durch ihr ständiges Kommen ermüdet...."

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie diese Witwe zu diesem Richter geht? Übrigens ist der Richter ein Symbol Gottes. Ihr fragt vielleicht: "Wie kann dieser ungerechte Richter, der gesagt hat: 'Ich werde ihr endlich antworten, weil ich sie mir vom Hals schaffen will'. Wie kann er Gott darstellen?" Nun, es ist sehr einfach. Was Jesus damit sagen will, ist, wenn ein Richter auf das Gesuch einer Witwe antwortet, nachdem sie ständig zu ihm kommt, um sie sich vom Hals zu schaffen wie viel mehr wird Gott, der ein Vater ist und uns liebt, antworten, wenn wir zu ihm kommen? Achtet nun darauf, was er weiterhin sagt. Vers 6:

"Und Jesus, der Herr, erklärte dazu: »Ihr habt gehört, was dieser ungerechte Richter gesagt hat. Wenn schon er so handelt, wie viel mehr wird Gott Seinen Auserwählten zum Recht verhelfen, die ihn Tag und Nacht darum bitten! Wird Er sie etwa lange warten lassen?«..."

Mit anderen Worten, obwohl Er ihre Gebete nicht sofort beantwortet. Und dann stellt Jesus die Frage:

"… »Wird der Menschensohn, wenn Er kommt, auf der Erde überhaupt noch Menschen mit einem solchen Glauben finden?«"

Mit anderen Worten: Wird Er jemanden wie diese Witwe finden, wenn Er kommt, die so großen Glauben hat, daß sie kommt und kommt und kommt und nicht aufgibt? Der Apostel Paulus sagt, daß wir beten sollen ohne was zu tun? 1. Thessalonicher 5:17 sagt uns, daß wir ohne Unterlaß beten sollen.

Nun möchte ich, daß wir Hebräer aufschlagen. Hebräer 5:7+8 und laßt uns das ausdauernde Gebet unseres Herrn Jesu beachten. Interessanterweise haben wir hier in Hebräer etwas sehr Interessantes über das Gebet Jesu im Garten Gethsemane. Dort steht in Vers 7 was Jesus betrifft:

"Dieser hat in den Tagen Seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen ..."

Notice this:

"... mit lautem Rufen und Tränen dem dargebracht, der Ihn aus dem Tod erretten konnte."

Hat der Vater Ihn übrigens sofort vor dem Tod gerettet? Nein. Wenn Ihr nämlich Psalm 22:1-8 vergleicht, werdet Ihr feststellen, daß wir dort die Prophezeiung haben, wo Jesus sagt:

"Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"

"Ich rufe Tag und Nacht zur Dir und Du hörst mich nicht!" Aber ich möchte, daß Ihr beachtet, daß, obwohl Jesus entsprechend dieser Aussage

" … sowohl Bitten als auch Flehen mit lautem Rufen und Tränen dem dargebracht, der Ihn aus dem Tod erretten konnte."

Er wurde nicht vor dem Tod gerettet, aber es heißt: Er ...

"... und ist auch erhört worden um Seiner Gottesfurcht willen. Und obwohl Er Sohn war, hat Er doch an dem, was Er litt, den Gehorsam gelernt."

Nun, unser Herr Jesus hat durch die Verzögerung Gehorsam gelernt. Ist es manchmal gut, wenn Gott Seine Antwort hinauszögert? Ja, denn es lehrt uns, uns auf Gott zu verlassen und Gott zu vertrauen und Seine Hand nicht loszulassen. Das erinnert mich an die Erfahrung von Jakob. Erinnert Ihr Euch an Jakob, den Verdränger? Übrigens bedeutet der Name "Jakob" - "der Verdränger", einer, der versucht, den Platz eines anderen einzunehmen, den rechtmäßigen Platz eines anderen. Tatsächlich war er von seiner Geburt an der "Verdränger", denn die Bibel sagt, daß er sich an die Ferse seines Bruders geklammert hatte, um als erster geboren zu werden und seinen Bruder zu verdrängen, obwohl Gott gesagt hat, daß Esau zuerst und Jakob danach geboren werden sollte. Also wollte er der Verdränger sein, und dann erzählt uns die Bibel natürlich später, daß Jakob seinem Bruder das Geburtsrecht gestohlen hat und sein Bruder wurde wütend und so mußte Jakob von zu Hause fliehen. Nun hatte Jakob das Gefühl, daß nicht nur sein Bruder gegen ihn war, sondern daß Gott ihn verlassen hatte. Nach ein paar Tagen der Reise legte er sich mit dem Kopf auf einen Felsbrocken an einem Ort nieder, der später "Bethel", "das Haus Gottes", genannt wurde. Hier hatte er diesen schönen Traum von der Leiter. Die Leiter, die auf die Erde stand und bis in den höchsten Himmel reichte, und auf dieser Leiter stiegen Engel auf und ab, und wie wir gleich sehen werden, ist sie ein Symbol oder eine Darstellung von Jesus.

Mit anderen Worten sagte Gott zu Jakob: "Schau Jakob, auch wenn Du es vermasselt hast. Du hast gegen Deinen Bruder gesündigt. Du hast Deinen Vater belogen, Ich habe Dich nicht verlassen. Es gibt immer noch eine Verbindung zwischen Himmel und Erde. Ich bin immer noch Dein Fürsprecher." Aber wißt Ihr, daß Jakob zwanzig Jahre lang nicht bereit war, sich selbst zu verzeihen? Schließlich, zwanzig Jahre später, nachdem er für Laban gearbeitet hatte, der übrigens ein wirklich böser Charakter war, einer der bösartigsten Menschen in der ganzen Bibel, Laban. Er tat Jakob das an, was Jakob getan hatte.

"Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten." (Galater 6:7)

Da habt Ihr eine Lehre, Jakob hat diesen Samen geerntet. Könnt Ihr Euch vorstellen, wie es für Jakob gewesen sein muß? Und er denkt, er wird diese schöne Frau Rachel bekommen. Wißt Ihr, die Hochzeit findet statt, sie spielen den Hochzeitsmarsch, ich inszeniere das natürlich für Euch, und sie gehen zum Altar und der Pastor sagt: "Du darfst die Braut jetzt küssen." Und nun hebt Jakob den Schleier, und statt Rachel ist es Lea! Hab Erbarmen!

Der Betrüger wurde betrogen, denn ...

"Was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten." (Galater 6:7)

Aber wie auch immer, zwanzig Jahre später, als er in seine Heimat zurückkehrte, kam sein Bruder mit vierhundert Männern hinter ihm her, um ihn zu vernichten. Und Jakob geht an einen einsamen Ort am Bach Jaboc und schüttet Gott sein Herz aus, und plötzlich kommt jemand und schnappt ihn sich und fängt an, mit ihm zu kämpfen, und er denkt, es sei ein Feind. Er merkt nicht, dass es sich um einen Engel handelt, eigentlich mehr als um einen Engel, es ist Jesus Christus, wenn man den Abschnitt sorgfältig liest, denn Jakob sagt später: "Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht in meinem Kampf gesehen!" Und so kämpft er die ganze Nacht mit diesem Wesen. Und er merkt, daß dieses Wesen viel zu viel Kraft hat, um ein gewöhnlicher, normaler Mensch zu sein. Und tatsächlich, als es auf den Morgen zugeht, berührt der Engel, Jesus, im Grunde nur seine Hüfte und sie ist ausgerenkt, und dann weiß er wirklich, daß er in der Klemme steckt. Und der Engel, übrigens, wenn wir "der Engel" sagen, sprechen wir über "Michael, den Erzengel", Wißt Ihr, die Bibel lehrt nicht, daß Jesus ein von Gott geschaffener Engel ist, wie viele Menschen glauben. Jesus ist der ewige Gott. "Michael" ist einfach einer der Namen, die auf Jesus angewandt werden, denn der Name "Michael" bedeutet "wer ist wie Gott?" Sein Name ist eine Herausforderung "Wer ist wie Gott?" Und so kämpft Jakob, und der Erzengel Michael sagt: "Laß mich gehen!" Und Jakob klammert sich fest und sagt: "Ich werde Dich nicht gehen lassen!" - "Laß mich gehen, denn die Sonne geht auf!" - "Ich lasse Dich nicht gehen, bis Du mich gesegnet hast!" Wißt Ihr, das ist ein Symbol dafür, wie unser Gebetsleben sein sollte. Ich werde Dich nicht gehen lassen, bis Du mich gesegnet hast. 

Eine weitere Voraussetzung für erhörte Gebete ist laut Jesus die Bereitschaft, anderen Menschen zu verzeihen. Das ist ziemlich schwierig, nicht wahr? Es gibt gewisse Leute, denen wir nicht vergeben wollen. Ihr wißt, was das Vaterunser sagt:

"Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

Oder wie einige Versionen sagen:

"Vergib uns unsere Verfehlungen, wie auch wir jenen vergeben, die gegen uns Unrecht getan haben".

Beachtet nun, daß Gott uns nicht vergibt, weil wir anderen vergeben, Gott vergibt uns, genauso wie wir anderen vergeben. Gibt es da einen Unterschied? Genauso wie wir vergeben, vergibt Gott. Wenn wir nicht vergeben, dann vergibt Gott nicht. Erinnert Ihr Euch an das Gleichnis der beiden Schuldner? Da war ein Mann, der eine große Geldsumme schuldig war. Er konnte sie nicht bezahlen, wie es in Matthäus Kapitel 18 steht. Der Mann, der das Geld schuldete, hatte es tatsächlich vollständig veruntreut und sein Gläubiger sagte: "Werft ihn ins Gefängnis, bis er alles bezahlt hat." Aber er flehte diesen Mann an und sagte: "Bitte gib mir Zeit, ich werde es Dir zurück zahlen!" Er hätte es aber niemals zurück zahlen können, unmöglich. 


So sagte der Mann, dem er das Geld schuldete: "O.k., ich werde es noch besser machen. Deine Schulden sind Dir erlassen." Ihr könnt Euch vorstellen, daß er vor Freude hüpfend weggeht. Seine riesigen Schulden, die er niemals hätte bezahlen können, sind ihm erlassen worden. Und als er auf die Straße geht, findet er jemanden, der ihm ein wenig Geld schuldet, eine sehr bezahlbare Schuld. Und er sagt: "Wenn ich darüber nachdenke, schuldest Du mir doch etwas Geld, oder?" Und diese Person sagt: "Ja, das tue ich." - "Dann bezahl mich!" - "Nun, ich habe das Geld gerade nicht, gib mir Zeit." - "Zeit??" Die Bibel sagt, er packte ihn an der Kehle und begann ihn zu würgen, als er sagte: "Bezahl mir, was Du mir schuldest!" Und er läßt ihn ins Gefängnis werfen. Nun hörte der Gläubiger, der ihm die große Schuld erlassen hatte, davon und was tat er? Er nahm diesen Mann, und warf ihn ins Gefängnis, bis er die ganze Schuld bezahlt hätte.


Beachtet nun, was in Matthäus Kapitel 18 steht. Die Lektion, die Jesus lehren will. Matthäus 18:35 am Ende dieses Gleichnisses.

"Also wird Euch Mein himmlischer Vater auch tun, so Ihr nicht vergebt von Eurem Herzen, ein jeglicher seinem Bruder seine Fehler."

Wir sollen also anderen ihre Schuld vergeben, so wie Gott uns vergibt. Eine weitere Voraussetzung für erhörte Gebete ist, daß wir mit Glauben beten. Wißt Ihr, Gebet und Glaube gehen Hand in Hand. Betet ohne jeglichen Zweifel. Zum Beispiel in Johannes Kapitel 11. Schlagen wir das kurz auf. Johannes Kapitel 11 und hier geht es um die Auferstehung des Lazarus. Wir werden etwas später mehr darüber sprechen. Johannes Kapitel 11. Und wir wollen Vers 41 lesen. Hier betet Jesus zu seinem Vater. Jesus selbst, der Herr, betet zu Ihm. Hier steht:

"Da hoben sie den Stein ab, da der Verstorbene lag. Jesus aber hob Seine Augen empor und sprach: Vater, Ich danke Dir, daß Du Mich erhört hast."

Moment mal, Jesus hatte noch nicht einmal Lazarus auferstehen lassen, und was sagt Er?

" Vater, Ich danke Dir, daß Du ..."

Wofür dankt Er Ihm?

"... daß Du Mich erhört hast."

Mit anderen Worten: Jesus war Sich so sicher, daß Gott Sein Gebet erhören würde, daß Er Lazarus bereits als auferstanden betrachtete, noch bevor er auferstanden war. Anders gesagt, das Gebet muß mit dem Glauben verbunden werden. Nun möchte ich Euch versichern, daß es einen sehr großen Unterschied zwischen Glauben und Anmaßung gibt. Sie sind sehr unterschiedlich, aber sie liegen auch sehr nahe beieinander. Ich bin sicher, daß Ihr schon mal auf Bahngleisen gestanden seid. Wenn Ihr in die Ferne schaut, dann sehen die Bahngleise aus, als ob sie zu was werden? Zu einem Gleis. Nun, Tatsache ist, daß die Gleise des Glaubens und die der Anmaßung zwei getrennte Gleise sind, aber wenn man sie in der Ferne betrachtet, scheinen sie eins zu werden. Ich möchte Euch ein paar Beispiele nennen.

Habt Ihr jemals diese Dokumentarfilme gesehen, in denen sie diese christlichen Kirchen zeigen, in denen Menschen mit Giftschlangen umgehen? Ziemlich erstaunlich, nicht wahr? Ihr ganzer Gottesdienst dreht sich um das Ergreifen von Giftschlangen, denn die Bibel sagt: "Du wirst eine giftige Schlange aufheben und sie wird Dich nicht beißen." Und doch sind viele von ihnen gestorben. Es gibt andere Kirchen, in denen sie Becher mit Gift nehmen. Buchstäblich, und sie trinken Gift, denn Jesus sagte in Markus 16: "Ihr werdet etwas Tödliches trinken, und es wird Euch nicht schaden." Es gibt Menschen, die eine medizinische Behandlung verweigern. Habt Ihr von diesen Kindern gehört, denen eine medizinische Behandlung verweigert wird und die sterben, weil sie sagen: "Wir haben Glauben, wir haben Vertrauen in Gott."

Ich möchte Euch etwas sagen, meine Lieben, der Glaube beansprucht Gottes Verheißungen im Gehorsam, während die Anmaßung Gottes Verheißungen im Ungehorsam beansprucht. Erinnert Ihr Euch an den Herrn Jesus, als Er auf dem Berg der Versuchung war? Der Teufel kommt zu Jesus und sagt: "Wenn Du der Sohn Gottes bist, spring!" Und dann zitiert er eine Verheißung, er sagt: "Gott wird Seine Engel senden, die Dich in ihre Arme nehmen werden, bevor Du auf dem Boden aufschlägst." Interessanterweise zitierte der Teufel die biblische Verheißung aus Psalm 91, und es war ein echtes Zitat aus Psalm 91. Das einzige Problem ist, daß Gott Jesus nicht gebeten hat, zu springen, um sich selbst zur Schau zu stellen. Ein Sprung würde bedeuten, sich selbst in Gefahr zu bringen und Gott zu Seiner unnötigen Rettung zu bewegen. Mit anderen Worten, es würde bedeuten, Gottes Verheißungen des Schutzes zu beanspruchen, während Er springt oder dem Willen Gottes ungehorsam ist.

Dasselbe passiert uns oft, wenn wir beten, daß Gott uns hilft, die Prüfung zu bestehen, wenn wir nicht studiert haben. Dasselbe passiert uns, wenn wir Lungenkrebs bekommen, weil wir unser ganzes Leben lang geraucht haben und wir Gott dafür verantwortlich machen. Und so geschieht es jeden Tag unseres Lebens, wenn wir uns erdreisten so die Verheißungen Gottes in Anspruch zu nehmen. Wir beanspruchen die Verheißungen Gottes im Ungehorsam und wir erwarten, daß Gott unsere Bitten beantwortet. Tatsache ist, daß Glaube bedeutet, Gottes Verheißungen im Gehorsam zu beanspruchen, während Anmaßung bedeutet, Gottes Verheißungen im Ungehorsam zu beanspruchen. Gott wird Seine Versprechen an uns nicht erfüllen, wenn wir Ihm nicht gehorchen, und wenn wir zu Gott beten, müssen wir im Glauben beten und nicht daran zweifeln, daß Gott Sein Versprechen erfüllt, wenn wir die Bedingung erfüllen.

Ein weiteres Merkmal der Gebete, die gemäß Jesus beantwortet werden, ist, daß wir nicht um das Falsche bitten sollten. Jesus sagt: "Bittet Mich um alles, was Ihr wollt, und Ich werde es Euch geben." Nehmen wir also an, ich will einen nagelneuen Cadillac. So sage ich: "Herr, Du weißt, daß ich diesen alten Lieferwagen von 1988 fahre. Ich fürchte, daß ich eines Tages eine Panne haben werde, Du weißt wie sehr ich ein neues Auto brauche. Gott helfe mir, im Lotto zu gewinnen." Natürlich spiele ich nicht im Lotto. Aber auf diese Weise zockt Ihr mit Gott, seht Ihr das? Glaubt Ihr, daß Gott ein solches Gebet beantworten wird? Nein, denn wir beten für Dinge, die nicht notwendig sind, die für uns nicht vonnöten sind. Wir müssen vorsichtig sein, wenn wir um die falschen Dinge bitten. Das erinnert mich irgendwie an Hiskia im Alten Testament.

Gott sagte zu ihm: "Es ist Zeit für Dich zu sterben." - "Ach, wirklich? Ich will nicht sterben." Der Herr sagt: "Glaub mir, es ist an der Zeit." - "Auf keinen Fall, ich will leben!" Und er flehte den Herrn an, und er bettelte und flehte Ihn so sehr an, daß der Herr ihn nicht sterben lassen würde, bis der Herr schließlich sagte: "O.k., Ich lasse Dich leben." Und Er ließ ihn noch weitere 13 Jahre leben, und in diesen 13 Jahren tat Hiskia mehr Böses als in der ganzen anderen Zeit, in der er regierte, und er vermasselte alles, was er zuvor getan hatte, weil er darauf bestand, daß Gott die Dinge nach seinem Willen tun sollte. Er hat das Falsche verlangt.

Nun seht, wie es in Jakobus 4:3 heißt. Übrigens war Jakobus ein Bruder unseres Herrn Jesus, und deshalb denke ich, daß er das Herz Jesu gekannt hat. Jakobus 4:3. Hier sagt Jakobus:

"Ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß Ihr übel bittet, nämlich dahin, daß Ihr es mit Euren Wollüsten verzehrt."

Übrigens erinnert Ihr Euch, als Jesus im Garten von Gethsemane war und die Soldaten kamen, um Ihn zu verhaften, und Petrus sein Schwert herauszog? Petrus schnitt dem Diener Malchus das Ohr ab. Glaubt mir, er hat nicht versucht, ihm ein Ohr abzuschneiden. Er zielte auf seinen Kopf, aber er verfehlte ihn, denn Petrus war ein Fischer, er war kein Soldat. Wie dem auch sei, schneidet er das Ohr ab, und was sagt der Herr Jesus zu Petrus? Er sagt: "Petrus, weißt Du nicht, daß Ich, wenn Ich wollte, Meinen Vater um zwölf Legionen Engel bitten könnte, und sie würden in diesem Augenblick hier sein, um Mich zu befreien?" Aber bat Jesus um die zwölf Legionen Engel? Nein, weil Er wußte, daß es falsch war, darum zu bitten, denn Er mußte leiden, Er mußte für die Sünde sterben, damit wir alle gerettet werden können.

Ein weiteres Merkmal der Gebete, die gemäß Jesus und auch dem ganzen Rest der Heiligen Schrift beantwortet werden, ist, daß Gebete mit Danksagung verschmolzen sein sollten. Ihr wißt, daß Gott nicht müde wird,wenn wir bitten, aber wir füllen Gottes Herz mit Freude wenn wir Ihm für das was Er tut danken, wenn wir uns freuen und Ihn für das was Er tut preisen.

Ich möchte kurz auf einige dieser Verse eingehen, die wir auf unserer Liste haben. In Johannes 11:41 heißt es, daß Jesus Seinem Vater dankt, daß Er Ihn erhörte, noch bevor Er Lazarus auferweckt hat. In Matthäus 15:36 heißt es, bevor Jesus die Fünftausend speist, erhebt Er Seine Augen zum Himmel, und Er dankt Seinem Vater für das tägliche Brot. In der Tat heißt es im Vaterunser: "Unser tägliches Brot gib uns heute." Und Jesus dankte Seinem Vater immer für das tägliche Brot. Tatsächlich hob Jesus nach Lukas 22 beim letzten Abendmahl, als Er im Begriff war das Brot zu brechen, Seine Hände und dankte. Ihr habt gewiß schon das Wort "Eucharistie" gehört. Das ist das Wort, das einige Kirchen benutzen, um von dem Abendmahl zu sprechen. Wißt Ihr, was das Wort "Eucharistie" bedeutet? Es stammt eigentlich aus Matthäus 26. Es bedeutet "Dank sagen". Und als Jesus das Brot brach, dankte Er. Und als Er dann die Frucht des Weinstocks reichte, dankte Er Gott noch einmal. Mit anderen Worten, wir sollten nicht nur Gott bitten, sondern Gott auch danken. Der Apostel Paulus sagt, daß unsere Gebete mit Danksagung verschmolzen sein sollten. 


Eine weitere Bedingung für erhörte Gebete ist laut Jesus, in Seinem Willen zu bleiben. Beachtet Johannes 15:7. Und jetzt kommen wir zu einem sehr, sehr wichtigen Punkt in unserem Studium. Hier spricht Jesus. Er spricht vom Weinstock und von den Reben. In Johannes 15:7 heißt es wie folgt:


"So Ihr in Mir bleibet und Meine Worte in Euch bleiben, so werdet Ihr bitten, was Ihr wollt, und es wird Euch widerfahren."

Was ist die Bedingung dafür, daß Gott das tut, worum wir bitten? Wir müssen in Ihm bleiben und was haben? Sein Wort, das in uns bleibt. Laßt uns das Zeugnis aus 1. Johannes 3:22 zu diesem Punkt beachten. Dies ist ein wunderbarer Vers. Der geliebte Jünger Jesu sagt Folgendes:

"Und was wir bitten, werden wir von Ihm erhalten; ..."

Warum?

"...denn wir halten Seine Gebote und tun, was vor Ihm angenehm ist."

Was immer wir also bitten, erhalten wir von Ihm aus was für einem Grund? Weil wir Seine Gebote halten und die Dinge tun, die in Seinen Augen angenehm sind. In Psalm 66:18 sagt der Psalmist, daß, wenn ich Missetat in meinem Herzen beherberge, der Herr nicht auf mein Gebet hören wird. Das bedeutet, wenn ich die Sünde in meinem Herzen schätze, wenn ich die Sünde in meinem Herzen bewahre, wenn ich versuche, die Sünde in meinem Herzen zu verbergen, dann sagt die Bibel, daß Gott meine Gebete nicht erhören kann. Wenn ich mich weigere, ihre Gebote aus Liebe zu Ihm zu halten. Und der Text, den wir gerade gelesen haben, besagt, daß wir nicht das erhalten werden, worum wir bitten. In der Tat heißt es in Sprüche 28:9

"Wer sein Ohr abwendet, das Gesetz zu hören, des Gebet ist ein Greuel."

Eine der Bedingungen für erhörte Gebete ist also die Bereitschaft, Gottes Wort zu empfangen, das zu tun, was in Gottes Augen angenehm ist, nicht die Ungerechtigkeit im Herzen zu bewahren, sondern unsere Sünden zu bekennen und ein reines Herz von Gott zu empfangen. Das erinnert mich an die Apostelgeschichte, schlagt mit mir nun Apostelgeschichte 10:1-4 auf. Dort war ein sehr frommer Mann. Der Name dieses Mannes war Cornelius. Er war ein Heide. Er war kein Gläubiger und doch war er aufrichtig, er hatte ein hungriges Herz, eine hungrige Seele, und er betete, daß Gott ihm das Licht, daß Er ihm die Wahrheit zeigen möge. Beachtet, was in Apostelgeschichte 10:1-4 steht.

"Es war aber ein Mann zu Cäsarea, mit Namen Kornelius, ein Hauptmann von der Schar, die da heißt die italische, gottselig und gottesfürchtig samt seinem ganzen Hause, und gab dem Volk viel Almosen und betete immer zu Gott. …"

Wißt Ihr, worum er gebetet hat? Er betete für jemanden, der kommt und ihm die Wahrheit zeigt.

" … Der sah in einem Gesicht offenbarlich um die neunte Stunde am Tage einen Engel Gottes zu sich eingehen, der sprach zu ihm: Kornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und sprach: HERR, was ist es? Er aber sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind hinaufgekommen ins Gedächtnis vor Gott."

Und während Gott dies mit Kornelius tut und Kornelius diese Vision gibt, gibt Gott Petrus eine weitere Vision, weil Petrus nun Kornelius die Wahrheit zeigen soll. Ich möchte, daß wir hier beachten, daß, wenn Ihr hungrig und durstig nach der Wahrheit Gottes seid, wenn Ihr aufrichtigen Herzens seid, Gott Euch den Weg zur Entdeckung der Wahrheit bereiten wird und Euch die Möglichkeit gibt, die Wahrheit zu erkennen und die Wahrheit in Euer Herz aufzunehmen. Aber ich muß bereit sein, Gott zu gefallen, ich muß bereit sein, Seinen Willen anzuerkennen, daß Sein Wort in meinem Herzen bleibt, damit Er die Sünde aus meinem Herzen vertreibt, und dann wird Gott hören und mein Gebet annehmen.

Die letzte Bedingung, auf die ich eingehen möchte, wenn wir von unserem Gebet sprechen, ist, daß wir im Namen Jesu beten müssen, damit unser Gebet erhört wird. Wißt Ihr, was mich beunruhigt ist, daß viele Menschen ihr Gebet mit einem Gebet zu Jesus oder mit einem Gebet zum Heiligen Geist beginnen. Wenn die Bibel sagt, daß wir unsere Gebete an Gott, den Vater richten sollen, und wenn sie dann das Gebet beenden, enden sie oft abrupt, dann sagen sie einfach: "Amen" und Jesus wird in dem Gebet nicht einmal erwähnt. Tatsache ist, daß Jesus sehr deutlich gemacht hat, daß wir unser Gebet immer so beenden sollten: "im Namen Jesu." Und der Grund dafür ist, daß wir Sünder sind, wir können nicht einmal zum Thron Gottes kommen, denn Gott ist ein gerechter Gott, Er ist ein heiliger Gott, Er ist ein vollkommener Gott und wir sind Sünder. Wenn wir versuchen würden, den Thron Gottes selbst zu erreichen und uns selbst zu vertreten, müßte Gott uns zerstören. Es gibt keinen größeren Narren als eine Person, die sich selbst vor Gericht vertritt. Deshalb brauchen wir Jesus oder einen Anwalt. In 1. Johannes 2:1 heißt es:

"Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist."

Wenn wir also beten, beenden wir unser Gebet, das wir an den Vater richten, indem wir sagen: "in Jesu Namen." Und wenn der Vater den Namen Jesu hört, sagt Er: "Oh, in diesem Namen liegt Verdienst." In diesem Namen liegt Vollkommenheit, in diesem Namen liegt Heiligkeit, in diesem Namen ist die Schuld der Sünde bezahlt worden. Und wie Paulus in Epheser 1:6 sagt

"Zum Lob Seiner herrlichen Gnade, durch welche Er uns hat angenehm gemacht in dem Geliebten."

Und so müssen wir uns keine Sorgen machen, was Gott von uns denkt. Wir müssen uns darüber Gedanken machen, was Gott von Jesus denkt, der unser Stellvertreter ist. Mit anderen Worten: Jesus ist unser Stellvertreter vor Gott, er ist unsere Leiter. Übrigens wißt Ihr, daß die Bibel lehrt, daß die Engel unsere Gebete zu Gott bringen und die Engel Antworten von Gott zurückbringen? Erinnert Ihr Euch an den Traum von der Leiter? Das Ende der Leiter stand auf der Erde und die Spitze der Leiter reichte bis in den höchsten Himmel, und die Bibel sagt, daß auf der Leiter, die nach oben und unten führt, wer auf und ab geht? Die Engel. Die Engel sind die Vermittler, durch die Jesus Gebete hört und beantwortet.

Deshalb sagt Hebräer, daß sie dienende Geister sind. Ist es nicht wunderbar, daß es Millionen und Abermillionen von Engeln gibt, die auf Gottes Geheiß handeln? Und das ist übrigens der Grund, warum es auch im hebräischen Heiligtum zwei Abteilungen gab, das Heilige und das Allerheiligste. Das Allerheiligste war der Ort, an dem die Bundeslade war, wo Gott Seine Gegenwart offenbarte, das war ein Sinnbild für Gottes Thron und auf dem Vorhang, der das Heilige vom Allerheiligsten trennte, waren Engel eingestickt, Engel, die nach oben und Engel, die nach unten gingen.

Und direkt vor dem Vorhang, bevor man in das Allerheiligste ging, befand sich der sogenannte Räucheraltar. Was also der Hohepriester tat war, daß er hinein ging und morgens und abends auf diesem Altar Weihrauch opferte, der süßlich duftendes Räucherwerk verbrannte, und als er das Feuer vom Opferaltar im Vorhof nahm und den Weihrauch untermischte und ihn nahm und auf diesen Altar legte, sagt die Bibel, daß das Räucherwerk als duftender Geruch aufstieg und über den Vorhang in die Gegenwart Gottes gelangte. Das stellte die Gebete der Heiligen dar, die sich mit dem Räucherwerk der Verdienste Jesu als süßer Geruch zu unserem himmlischen Vater vermischten. Und der Grund, warum es Engel gibt, die auf dem Vorhang auf und ab gehen, ist, daß, wenn der Rauch mit dem Räucherwerk aufstieg, dies die Tatsache darstellt, daß die Engel unsere Gebete im Namen Jesu in die Gottes Gegenwart tragen.

Und so müssen wir uns nicht darum kümmern, was Gott der Vater für uns empfindet, sondern wir müssen uns darum kümmern, was der Vater für Jesus empfindet, und der Vater nimmt Jesus voll und ganz an, denn Jesus hat die Schuld der Sünde voll und ganz bezahlt. Aber wußtet Ihr, daß der Name Jesu nicht nur mächtig ist, damit wir vor Gottes Gegenwart kommen, der Name Jesu ist auch mächtig, damit wir in der Lage sind, Ihn vor den Menschen zu verkünden. Der Name Jesus ist sehr mächtig, nicht nur für uns, damit wir uns dem Vater nähern können, sondern auch, damit wir uns unseren Mitmenschen nähern können.

Sie erinnert Ihr Euch zum Beispiel daran, als David sich gegen Goliath behauptete und David sagte:

"David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Schild; ich aber komme zu Dir im Namen des HERRN Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den Du verhöhnt hast." (1. Samuel 17:45)

Und als er den Namen des Herrn benutzte, wurde Goliath besiegt. Der Name des Herrn ist eine ernste Sache, er hat Macht! Wenn Euer Leben mit Jesus in Ordnung ist, hat es nicht nur Macht für Euch, vor den Vater zu gehen und angenommen zu werden, wenn Ihr durch Jesus mutig zum Vater geht, sondern es hat auch Macht, wenn es darum geht, Jesus unter den Menschen zu vertreten.

Ein weiteres Beispiel aus dem Alten Testament. Erinnert Ihr Euchan Elia? Die Bibel sagt, daß Elia in den Himmel aufgefahren war. Elisa hat es allen erzählt: "Hört, Elia ist in den Himmel aufgefahren!" Und einige der Eltern, die dort waren, fingen an, ihren Kindern davon zu erzählen: "Könnt Ihr diese absurde Idee, daß Elia in den Himmel aufgefahren ist nicht wirklich glauben!" Und man sagte zu Elisa: "Komm schon, wo hast du ihn versteckt? Was soll die Fantasie, daß Gott ihn in den Himmel geholt hat?" So zweifelten sie an der prophetischen Berufung Elisas. Eines Tages ging Elisa die Straße hinunter, und da befinden sich 42 Kinder, die von ihren Eltern gelehrt worden waren, die prophetische Gabe, die Gott Elisa gegeben hatte, zu entehren. Und sie riefen laut:

"Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf!" (2. Kings 2:23)

{Anmerkung: Lange hatte ich nicht verstanden was das bedeuten sollte, aber nun verstehe ich, daß die Kinder sozusagen, Gott nachgeäfft haben und Ihn somit verspotteten, indem sie das riefen und das bewegte Elisa dazu den Namen der Herrn zu verteidigen und sie zu verfluchen.}

Die Bibel sagt, daß Elisa sich umdrehte und sie im Namen des Herrn verfluchte. Huh ... es ist besser, im Namen des Herrn gesegnet zu werden. Die Bibel sagt, daß zwei Bärinnen aus dem Wald kamen und die Kinder zerrissen, und die Schuld daran trugen in Wirklichkeit die Eltern, denn sie hatten diese Kinder gelehrt, Gottes Propheten zu entehren. Es ist Macht im Namen Jesu. Wißt Ihr, der Teufel ist ein großer Fiesling, er schubst uns gerne herum, und natürlich sind wir zu schwach für ihn. Nunja, der Herr hat mich nicht mit einem Bruder gesegnet, sondern mit drei Schwestern, und ich liebe meine drei Schwestern, aber wißt Ihr, ich war im Nachteil, als ich auf dem Schulhof war, als ich in Caracas, Venezuela, aufwuchs, denn es gab einige kleine Kinder, die ungefähr so groß waren wie ich, aber sie hatten Brüder in der Schule, die noch größer waren. Und wenn ein Fiesling kam und sie herumschubste, sagten sie: "Schau, ich bin zu klein für Dich, ich kann nichts tun, aber wenn Du mich nicht in Ruhe läßt, hole ich meinen Bruder und er wird sich um Dich kümmern!" Und sie haben ihn in Ruhe gelassen.

So ist also der Teufel, er ist ein Gewalttäter, aber wenn wir sagen: "Hey, ich bin schwächer als Du, Du kannst mich herumschubsen, aber wenn Du mich weiter herumschubst, hetze ich meinen Bruder auf Dich!" Und wer ist mein Bruder? Jesus. Wißt Ihr, der Name Jesus gibt uns die Vollmacht. Es ist, als ob Jesus auf der Erde wäre. Und deshalb muß der Satan, wenn wir den Namen Jesus verwenden, fliehen, denn beim Namen Jesu flieht der Teufel immer. Wenn also die Versuchung kommt, sagt nicht nur: "Es steht geschrieben!", sondern sagt auch: "Im Namen Jesu, der Dich überwunden hat, der Dich besiegt hat, weiche von mir!" und er wird fliehen müssen, denn wenn wir den Namen Jesu benutzen, ist es, als wäre Jesus persönlich hier, denn wir haben Vollmacht in Seinem Namen.

Ich möchte einen letzten Text lesen. Apostelgeschichte Kapitel vier und ich möchte Vers sieben lesen. Apostelgeschichte 4:7. Beachtet die Frage, die die Obersten Petrus stellten:

"Und stellten sie vor sich und fragten sie: »Aus welcher Gewalt oder in welchem Namen habt Ihr das getan?«"

Sie haben gerade den gelähmten Mann geheilt. Was bedeutet der Name? Vollmacht. In welchem Namen oder mit welcher Vollmacht. Mit anderen Worten, der Name ist machtvoll. Durch den Namen Jesus könnt Ihr mehr als nur Überwinder sein. Lernen wir also, im Namen Jesu zu unserem himmlischen Vater zu beten und wir werden Sieg um Sieg um Sieg erringen und ein gewaltiges geistliches Wachstum in unserem Leben erfahren. Möchtet Ihr, daß ich jetzt bete, daß der Herr Euch den Mut gibt, die Erinnerung daran, den mächtigen Namen Jesu zu gebrauchen und die Bedingungen zu erfüllen, damit Gott Eure Gebete beantworten kann. Ist das Euer Wunsch? Laßt uns beten.

Vater, wir danken Dir, daß Du uns diese mächtige Waffe des Gebets gegeben hast. Aber Herr, wir wissen, daß es gewisse Bedingungen gibt, die laut Jesus erfüllt werden müssen, damit unsere Gebete vor Deinen Augen angenommen werden können. Wir bitten Dich, Herr, daß Du uns hilfst, diese Bedingungen zu erfüllen, denn in unserem sündigen Zustand können wir es nicht tun, wir sind zu schwach, der Feind ist zu stark, und deshalb bitten wir Dich, daß Du uns Jesus geben wirst, denn Er ist mächtiger als der Feind. Herr, vielleicht ist heute jemand hier, der mit sündigen Gewohnheiten, sündigen Gedanken, mit so großen Problemen kämpft, daß er keinen Ausweg sieht. Ich bitte Dich, Herr, daß Du Dich ihnen in diesem Augenblick näherst, und Du ihnen helfen wirst, zu lernen, zu Dir zu beten und zu rufen und auszuharren. Ich bitte Dich, Herr, daß Du ihre Gebete erhörst. Sie sind vielleicht in der Lage, eine persönliche Beziehung zu Jesus aufzubauen. Wir wissen, daß Jesus sehr, sehr bald kommen wird, und wir wollen bereit sein. Und so mache uns, Herr, durch die Kraft Deines Geistes bereit und hilf uns, Tag ein, Tag aus mit unserem geliebten Erlöser in Gemeinschaft zu treten. Wir danken Dir, Herr, daß Du Dir in Deinem vollen Terminkalender, in dem Du das Universum aufrechterhält, die Zeit genommen hast, Dein Ohr auf Deine armseligen kleinen Menschen zu richten. Welch ein großartiges Vorrecht, mit dem Herrscher des Universums zu sprechen. Wir danken Dir dafür, und wir wissen, daß Du dieses Gebet erhört hast, denn wir bitten Dich im kostbarsten und heiligsten Namen Jesu. Amen.


Übersetzung - Manuela Sahm - Februar 2020 ©
Stephen Bohr "Was Jesus sagte" - (07) "Wir wir beten können"
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

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