Montag, 2. November 2020

(05) Wer sind die 24 Ältesten

 


Sind die 24 Ältesten tatsächlich wie vielfach gelehrt diejenigen die zusammen mit Jesus auferstanden und mit Ihm in den Himmel aufgefahren sind? Stimmt diese Ansicht oder gibt es in Wirklichkeit eine ganz andere, biblische Auslegung dafür? Wie können wir uns diesbezüglich sicher sein wer sie in der Tat sind? Laßt uns das gemeinsam studieren und die tatsächliche, biblisch fundierte Antwort heraus

 

Hallo zusammen! Willkommen zu einem weiteren Tag. Ich hoffe, Ihr hattet eine gute Nachtruhe und seid bereit für einen langen Studientag, aber ich bin sicher, daß es ein sehr produktives Studium sein wird. Ich hoffe, Ihr habt Eure Hausaufgaben gemacht und so viele Seiten wie möglich gelesen, die ich gestern empfohlen habe. Das wird für unser heutiges Studium hilfreich sein. Wir wollen mit Gebet beginnen, und dann werden wir die vier kommenden Vorträge den 24 Ältesten widmen. Beginnen wir also mit einem Wort des Gebets und dann gehen wir direkt in unser Studium über.

Vater im Himmel, wir danken Dir, daß Du uns an diesem Tag aufgeweckt und uns das Leben erneut geschenkt hast. Was für eine Freude ist es, am Leben zu sein. Wir danken Dir für die frische Luft die wir atmen, für das gute Essen das wir essen und für das frische Wasser das wir trinken. Wir danken Dir Herr, für all die Dinge, die wir einfach als selbstverständlich ansehen und wir danken Dir besonders für Dein Heiliges Wort, das in einer so verwirrten Welt ein sicherer Leitfaden ist. Wir bitten Dich, daß Dein Heiliger Geist mit uns sei während wir heute studieren, um uns zu lehren, uns einen klaren Verstand und ein williges Herz zu geben. Wir bitten Dich im kostbaren Namen Jesu. Amen.

Wir werden mit der Frage beginnen, wer die 24 Ältesten sind. Zunächst müssen wir verstehen, was die althergebrachte Ansicht der 24 Ältesten ist und zwar, daß diese Gruppe diejenigen sind, die mit Jesus auferstanden sind und mit Ihm in den Himmel auffuhren, als Er nach Seinem irdischen Werk in den Himmel zurückkehrte.

Das ist die traditionelle Sichtweise, die man in den meisten Büchern der Siebenten-Tags-Adventisten über die Offenbarung, im STA-Bibelkommentar usw. findet. Wir müssen studieren, um herauszufinden, ob diese Vorstellung richtig ist, ob die 24 Ältesten tatsächlich diejenigen sind, die mit Christus auferstanden sind und die Jesus 40 Tage nach Seiner Auferstehung in den Himmel mitgenommen hat.

Gehen wir also zu Hiob 38:4-7. Hier wird Gott Hiob eine Reihe von Fragen stellen und diese beziehen sich auf die Schöpfung. Gott spricht zu Hiob und es heißt dort:

"Wo warst Du, als Ich den Grund der Erde legte? Sage an, wenn Du es weißt!…"

Etwas sarkastisch gesprochen.

"Wer hat ihre Maße bestimmt? Weißt Du das?Oder wer hat die Meßschnur über sie ausgespannt?…"

Eindeutig auf die Schöpfung bezogen, richtig? Und nun beachtet diese Frage:

"Worauf wurden ihre Grundpfeiler gestellt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jauchzten und alle Söhne Gottes jubelten?"

Uns wird hier also gesagt, daß bei der Schöpfung die Morgensterne zusammen sangen und die Söhne Gottes vor Freude jubelten. Welche Schlußfolgerungen können wir aus diesen Versen ziehen?

Zunächst einmal beschreibt Hiob 38:1-7 Ereignisse, die sich während der Schöpfungswoche ereignet haben.

Zweitens waren die Morgensterne, die Söhne Gottes, als Zeugen der Schöpfung anwesend. Diese Verse weisen sehr deutlich darauf hin.

Nun zum dritten Punkt. Es gibt zwei Möglichkeiten und zwar, daß die Gottessöhne und die Morgensterne die gleiche Gruppe darstellen. Mit anderen Worten, der Ausdruck "Morgensterne" und "Söhne Gottes" ist einfach eine gleichbedeutende Übereinstimmung.

Es besteht auch die Möglichkeit, daß die Sterne die Engel sind, und daß die "Söhne Gottes" die Engel sind, die die Welten vertreten.

Ich persönlich glaube, daß die "Morgensterne" und die "Söhne Gottes" eine Übereinstimmung darstellen, sie beziehen sich auf die gleiche Gruppe. Offensichtlich gab es die "Söhne Gottes" und die "Morgensterne" bereits, als Gott diese Welt erschuf. Ist dieser Punkt deutlich? Mit anderen Worten, die "Morgensterne" und die "Söhne Gottes" waren bereits vorhanden, bevor es Menschen gab. Es gab sie schon bei der Schöpfung. Jetzt stellt sich die Frage, wer sind nun die "Morgensterne" und "die Söhne Gottes"?

Nun, die Bibel erklärt sich selber. Wir können klar erkennen, wer die "Sterne" sind. In Offenbarung 12:3 und dann in Vers 9 finden wir klar, wer die "Sterne" sind, und wir haben diese Verse schon viele Male zuvor gelesen.

"Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: siehe, ein großer, feuerroter Drache, der hatte sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Kronen; und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde.…"

Da ist also Satan und sein Schwanz. Übrigens bezieht sich der "Schwanz" auf die Lügen, die er erzählt hat, darauf wollen wir jetzt nicht näher eingehen, *(1) aber mit seinem Schwanz hat er ein Drittel der Engel gestohlen, es heißt ein Drittel der "Sterne". Jetzt wissen wir, daß es Engel sind, denn in Vers 9 heißt es:

"So wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, genannt der Teufel und der Satan, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm geworfen."

Der Zusammenhang erklärt also genau, daß die "Sterne des Himmels" was darstellen? Sie stellen die Engel dar.

Nun bestätigt Ellen White dies, daß die "Söhne Gottes", die im Buch Hiob erwähnt werden, Engel waren. Gebt Acht auf diese Aussage aus "Der große Kampf", Seite 521, sie erinnert an die Geschichte von Hiob:

"Die Heilige Schrift erklärt, daß bei einer Gelegenheit, als die Engel Gottes kamen, um sich vor dem Herrn zu zeigen, Satan auch unter sie trat, nicht um sich vor dem ewigen König zu verneigen, sondern um seine eigenen böswilligen Pläne gegen die Gerechten voranzutreiben, mit dem gleichen Ziel ist er anwesend, wenn Menschen sich zur Anbetung Gottes versammeln."

Also ganz klar, was sind die "Söhne Gottes" im Buch Hiob? Die Engel. Offenbarung Kapitel 12 bestätigt es, und auch Ellen White bestätigt es, wenn sie sagt, daß die "Engel Gottes" kamen. Das Buch Hiob sagt, die "Söhne Gottes" seien gekommen, also sind die Söhne Gottes Engel.

 Nun, wollen wir hier eine kleine Klarstellung vornehmen. Ihr wißt, daß manche Leute sagen: "Nun, wißt Ihr, wenn die "Söhne Gottes" im Buch Hiob Engel sind, dann müssen die "Söhne Gottes" in 1. Mose Kapitel 6, mit denen die "Töchtern der Menschen" sexuelle Beziehungen hatten, auch Engel sein."

Und Ihr werdet feststellen, daß eine ganze Reihe von protestantischen Kommentarschreibern heute glauben, daß in 1. Mose Kapitel 6, Engel tatsächlich diese schönen Frauen gesehen haben, daß sie herunterkamen und mit ihnen intim waren und daß sie die Riesen hervorbrachten, die im gleichen Kapitel erwähnt werden.

Wißt Ihr, das Problem bei dieser Sichtweise besteht darin, daß wir Begriffe immer in ihrem Zusammenhang betrachten müssen. Wir müssen uns ansehen, was vor dem Ausdruck "Söhne Gottes" in 1. Mose 6:1+2 steht. In der Heiligen Schrift bedeuten Begriffe und Symbole nicht immer dasselbe.

Zum Beispiel kann ein Löwe verschiedene Dinge in verschiedenen Zusammenhängen darstellen. Er kann Christus darstellen, als den "Löwen des Stammes Juda". Offenbarung 5:5

"Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda."

Oder den Teufel. 1. Petrus 5:8

"Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne."

Der Löwe kann Babylon darstellen, wie in Daniel 7:4

"Das erste glich einem Löwen und hatte Adlerflügel."

Und der Löwe kann auch Juda, den Sohn Jakobs, darstellen. 1. Mose 49:9

Juda ist ein junger Löwe."

So bedeutet es also nicht, daß "Löwe" in jedem Zusammenhang dasselbe bedeutet, nur weil man das Wort "Löwe" gefunden hat.

Dasselbe gilt für Sauerteig. Wir sagen, daß
"Sauerteig" die Sünde darstellt, aber in dem "Gleichnis vom Sauerteig" stellt der Sauerteig den Heiligen Geist dar. Wenn der Heilige Geist in der Gemeinde anwesend ist, wächst die Gemeinde.

Matthäus 13:33 "Ein anderes Gleichnis sagte er ihnen: Das Himmelreich ist gleich einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Scheffel Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert wurde."

Der "Sauerteig" kann also je nach Zusammenhang sowohl den Heiligen Geist als auch die Sünde darstellen

In der Bibel steht das "Schwert" für die Bibel, aber das "Schwert" kann auch für die Macht des Staates stehen, diejenigen zu verurteilen, die gegen das Zivilrecht verstoßen.

Wir müssen also den Zusammenhang berücksichtigen. Und was ist der Zusammenhang von 1. Mose Kapitel 6? Der unmittelbar vorausgehende Zusammenhang hat zwei Abstammungslinien. In 1. Mose Kapitel 4 finden wir die Ahnenreihe von Kain. In seiner Ahnenreihe werden drei böse Frauen erwähnt, das waren die "Töchter der Menschen". Dann sind dort in Kapitel 5 die Nachkommen von Seth aufgeschrieben. Das sind die Nachkommen der Rechtschaffenen, (das waren die "Söhne Gottes".) Und dann kommen in 1. Mose 6:1+2 die "Söhne Gottes" und die "Töchter der Menschen". Der Zusammenhang weist darauf hin, daß dies keine Engel sind. Übrigens heißt es in Lukas 3:38, daß Adam der "Sohn Gottes" war, und Adam war sicherlich kein Engel. Er war ein menschliches Wesen. Menschen können also auch als "Söhne Gottes" bezeichnet werden. Und Ihr werdet feststellen, daß der Apostel Paulus in diesem Text von Römer 8:14 folgendes sagt:

"Denn alle, die sich vom Geiste Gottes leiten lassen, sind Gottes Kinder."

Wie viele von Euch betrachten sich als "Söhne und Töchter Gottes"? Für mich seht Ihr nicht wie Engel aus, für mich seht Ihr sehr menschlich aus. Versteht Ihr den Punkt? Mit anderen Worten, verknüpft also nicht 1. Moses 6 mit dem Buch Hiob. Es sind verschiedene Zusammenhänge, und der Ausdruck "Söhne Gottes" kann in verschiedenen Zusammenhängen verschiedene Dinge bedeuten.

Wir wollen nun die erste Zusammenkunft des Himmlischen Rates betrachten. Dies ist in Hiob 1:6+7.

"Es begab sich aber eines Tages, da die Söhne Gottes…"

Wer sind die Söhne Gottes? Die Engel. Sehr gut.

"…vor den Herrn zu treten pflegten, daß auch der Satan unter ihnen kam. Da sprach der Herr zum Satan: Wo kommst du her? Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe das Land durchstreift und bin darin umhergegangen."

Nun, warum habe ich bestimmte Worte, die wir hier haben, unterstrichen? Wir wollen dazu die Einzelheiten oder die Schlußfolgerung betrachten. Die "Söhne Gottes" wohnen nicht immer in der Gegenwart Gottes, zumindest nicht diese "Söhne Gottes"", die gekommen sind, um sich vor dem Herrn zu zeigen. Denn uns wird gesagt, daß sie an einem bestimmten Tag kamen, was bedeutet, daß sie nicht immer da sind. Das steht übrigens im Gegensatz zu Hiob 1:7, wo es heißt, daß Hiob immer Opfer dargebracht hat. Das ist ein Gegensatz. Mit anderen Worten: Die "Söhne Gottes" kommen zu bestimmten Gelegenheiten, während Hiob immer Opfer darbrachte.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß Satan nicht zusammen mit den "Söhnen Gottes" kam, er betrachtete sich selbst als eines der Mitglieder der "Söhne Gottes". Es heißt, er sei unter den "Söhnen Gottes" gewesen. Er beansprucht also ein Recht darauf, zu dieser auserwählten Gruppe zu gehören: den "Söhnen Gottes". Er kommt nicht mit ihnen zusammen, er reiht sich unter sie ein, also behauptet er, ein Recht darauf zu haben, zu dieser Gruppe zu gehören.

Und dann sagt uns die Aufzeichnung auch, daß Satan von wo kam? Er kam von einem Planeten, vom Planeten Erde. Wenn also Satan zu diesem himmlischen Treffen kam und den Planeten Erde vertreten hat, wer müssen dann die anderen Vertreter sein, die gekommen sind? Es ist nicht allzu weit hergeholt zu glauben, daß die anderen "Söhne Gottes" auch von anderen Planeten kamen. Folgt Ihr mir, ja oder nein? Denn sie kamen, um sich unter den "Söhnen Gottes" in diesem himmlischen Rat zu zeigen.

Nun bestätigt das zweite Treffen diese Sichtweise. Wir wollen dazu Hiob 2:1+2 lesen:

"Es kam aber ein Tag, da die Söhne Gottes sich vor dem Herrn zu stellen pflegten; da erschien unter ihnen auch der Satan, um sich vor dem Herrn zu stellen. Da sprach der Herr zum Satan: »Wo kommst Du her?« Satan antwortete dem Herrn und sprach: »Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf.«"

Dieselben Bemerkungen, die bezüglich des ersten Treffens gemacht wurden, galten auch für das zweite Treffen, nur daß es eine weitere wichtige Einzelheit gibt, und zwar das Wort "wieder". Das heißt also, dies ist ein zweites Treffen. Müssen demnach die Söhne Gottes nach dem ersten Treffen die Gegenwart Gottes verlassen haben? Natürlich, denn hier steht, daß sie wieder gekommen sind, was bedeutet, daß sie nach der ersten Begegnung irgendwohin gegangen sind? Sie gingen zurück zu den Planeten, die sie vertreten.

Nun gibt es eine weitere Geschichte im Alten Testament, die die Tatsache veranschaulicht, daß Gott einen himmlischen Rat hat. Anders ausgedrückt, Gott hat so etwas wie Vertreter im ganzen Universum, die sich zusammenfanden, um über die Verwaltung des Universums zu beraten. Ihr sagt vielleicht: "Nun, das könnte Gott doch ganz allein tun."

Ja, aber Gott ist derjenige der die Aufgaben verteilt. Mit anderen Worten: Gott leitet eine Regierung, in der es Stellvertreter für Ihn gibt. Er hat verschiedene Aufgaben für verschiedene Engel und Wesen im Universum. Ich gebe Euch nun dieses Beispiel aus der Zeit von Ahab und König Joschafat. Ahab war der König des nördlichen Königreichs, der zehn Stämme Israels; Joschafat dagegen war der König der beiden Stämme des südlichen Königreichs.

Und eines Tages sagt Ahab zu Joschafat: "Ich denke, wir sollten uns zusammenschließen und gegen die Syrer, unseren Feind, kämpfen."

Und so sagte Joschafat: "Nun, weißt Du, das mag eine gute Idee sein, aber sollten wir nicht prophetische Zustimmung einholen? Sollten wir uns nicht von einem Propheten sagen lassen, ob es klug ist, das zu tun oder nicht? Hast Du keine Propheten irgendwo?"

Und Ahab sagt: "Propheten in Hülle und Fülle, ich habe viele Propheten. Ich habe 400 von ihnen." Und so ruft er die vierhundert Propheten herbei und sagt: "Ihr wißt, Joschafat und ich wollen losziehen und gegen die Syrer kämpfen. Ist das eine gute Idee oder etwa nicht?"

nd natürlich sagten die falschen Propheten: "Oh ja, wenn Ihr in diese Schlacht zieht, werdet ihr einen entscheidenden Sieg erringen.

Doch Joschafat war nicht überzeugt, also schaut er Ahab an und sagt: "Ist nicht ein Prophet des Herrn in der Nähe?"

Und König Ahab sagt: "Ja, es gibt einen Propheten des Herrn, er ist im Kerker. Sein Name ist Micha, denn jedes Mal, wenn ich ihn bitte, zu prophezeien, prophezeite er Böses."

Nun wurde Micha gebracht, weil Joschafat darum gebeten hatte. Er ist also aus dem Kerker geholt worden, und jetzt wird Micha etwas sehr Interessantes über das, was im Himmel geschah, sagen. Wir wollen dazu 2. Chronik 8:18-22 lesen.

"Er aber sprach: Darum höret das Wort des Herrn: Ich sah den Herrn auf seinem Throne sitzen, und das ganze Heer des Himmels stand zu seiner Rechten und zu seiner Linken. Und der Herr sprach: Wer will Ahab, den König von Israel, betören, daß er hinaufziehe und falle zu Ramot in Gilead?..."

Mit anderen Worten, wer wird Ahab überzeugen, in die Schlacht zu ziehen, damit er getötet wird?

"... Und nachdem der eine dies, der andere das gesagt hatte, ..."

Offensichtlich wollte das niemand tun.

"... kam ein Geist hervor und trat vor den Herrn und sprach: Ich will ihn betören! Der Herr aber sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und ein Geist der Lüge sein im Munde aller seiner Propheten! ... "

War das ein treuer Engel? War das ein ungefallener Engel? Wollte er Ahab mit Lügen in die Schlacht locken? Glaubt Ihr, daß die gewissenhaften und treuen Engel lügen, um etwas zu erreichen? Wer war dieser Geist? Dieser Geist war Satan! War er beim himmlischen Rat anwesend? Ja, das war er. Dies ist also ein weiteres Beispiel aus dem Alten Testament für ein himmlisches Ratstreffen, bei dem Satan den Planeten Erde vertritt. Und jetzt gibt Gott ihm die Erlaubnis, dazu heißt es:

"... Da sprach er: Du sollst ihn betören, und Du wirst es auch vermögen! Gehe aus und tue also! Und nun siehe, der Herr hat einen Geist der Lüge in den Mund dieser Deiner Propheten gelegt;..."

Dies ist nicht Gottes verursachender Wille, es ist Gottes zustimmender Wille. Er hat Satan die Erlaubnis gegeben, es ist wie bei Hiob. Gott hat die Bedrängnis Hiobs nicht verursacht, Gott erlaubte Satan, die Bedrängnis zu verursachen, also deshalb hat der Herr...

"… einen Geist der Lüge in den Mund dieser Deiner Propheten gelegt; und der Herr hat Unglück über Dich beschlossen."

Hat Gott also einen himmlischen Rat? Ja, den hat Er, zu dem alle Vertreter des Universums zusammenkommen, um über bestimmte Fragen bezüglich der Verwaltung des Universums zu beraten. "Patriarchen und Propheten", Seite 11, erklärt eindeutig, daß es einen himmlischen Rat gibt. Das war zu der Zeit, als Luzifer noch im Himmel war und seine Lügen über Gott verbreitete. Es heißt dort:

"Im Himmlischen Rat flehten die Engel Luzifer an …"

Der himmlische Rat hat sich also versammelt und die Engel flehen Luzifer an, seine Idee, den Thron Gottes zu übernehmen, aufzugeben.

Das nächste Beispiel: Nachdem Gott Adam und Eva erschaffen hatte, versammelte Satan seinen eigenen Rat, um eine Methode zur Täuschung von Adam und Eva vorzubereiten. Im Gegenzug dazu versammelte Gott Seinen Rat, um über eine Vorgehensweise zu beraten, um die List des Ratschlusses Satans zu vereiteln.

Satan versammelt also den Rat und sagt: "Laßt uns planen, wie wir Adam und Eva täuschen wollen." Und Gott sagt: "Nun, laßt uns einen Rat einberufen, um dem entgegenzuwirken, so daß es ihm nicht gelingt, Adam und Eva zu täuschen."

Seht was auf Seite 21 in "Geschichte der Erlösung" steht.

"Gott versammelte die Engelschar, um Maßnahmen zur Abwendung des drohenden Bösen zu ergreifen. Im himmlischen Rat der Engel wurde beschlossen, Eden zu besuchen und Adam zu warnen, daß er durch den Feind in Gefahr sei. Zwei Engel machten sich schnell auf den Weg, um unsere ersten Eltern aufzusuchen."

Hat Gott also einen himmlischen Rat, in dem Entscheidungen getroffen werden, die das Weltraumgeschehen, die Verwaltung des Universums betreffen? Auf jeden Fall. Und das ist es, was im Buch Hiob geschieht, der himmlische Rat versammelt sich, um zu beraten, und natürlich ist Satan als Vertreter des Planeten Erde anwesend. Und wir werden in wenigen Augenblicken darüber sprechen, warum er an diesem Punkt den Planeten Erde vertreten hat.

Wir wollen nun betrachten, was Ellen White über die Persönlichkeit der 24 Ältesten zu sagen hat. Gemäß dem Geist der Weissagung sind die "Söhne Gottes" die Befehlshaber der Engelscharen und die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben. Sie sind die Mitglieder des himmlischen Rates. Seht nun diese Aussage, die wir schon mal im "Leben Jesu", auf Seite 838 gelesen haben.

"Die Befehlshaber der Engelscharen, die Söhne Gottes, die Vertreter der ungefallenen Welten, sind versammelt. Der himmlische Rat, vor dem Luzifer Gott und Seinen Sohn angeklagt hatte, die Vertreter jener sündlosen Reiche, über die Satan seine Herrschaft zu errichten gedachte, sind alle da, um den Erlöser zu begrüßen."

Also , wir sehen hier noch einmal, daß es einen himmlischen Rat gibt, und wir werden feststellen, daß die Mitglieder des himmlischen Rates die "Söhne Gottes" genannt werden, die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben, und die Befehlshaber der Engelscharen. Wären dies die höchsten aller Engel? Dies wären die höchsten aller Engel.

Nun haben sich einige gefragt, ob Ellen White sich auf drei Gruppen bezieht, wenn sie sagt: die Befehlshaber der Engelscharen, die Söhne Gottes, die Vertreter der ungefallenen Welten. Und die Antwort ist: Nein. Dies sind nur drei Möglichkeiten, ein und dieselbe Gruppe zu beschreiben.

Ich möchte Euch nun drei Beispiele aus den Schriften von Ellen White geben. Nur um Euch eine Vorstellung davon zu geben. Beachtet, daß Ellen White über Erweckung spricht und seht, wie sie über "Erweckung" auf drei verschiedene Arten schreibt:

"Erweckung bedeutet eine Erneuerung des geistlichen Lebens, eine Belebung der Kräfte des Geistes und des Herzens, eine Auferstehung vom geistlichen Tod." (Review and Herald 25. Februar 1902)

Ich möchte Euch etwas fragen: Sind Erneuerung, Belebung und Auferstehung gleichbedeutend? Bezieht sie sich auf drei verschiedene Dinge? Nein. Sie verwendet drei Begriffe, um dasselbe zu beschreiben.

Hier ist ein weiteres Beispiel: "Selected Messages" (dt. Ausgewählte Botschaften) *(2), Band 3 Seite 392:

"Es wird ein ..."

Sie spricht von der endgültigen Vereinigung der Welt gegen Gottes Übrige.

"Es wird ein weltumspannendes Einigungsbündnis geben, eine große Eintracht, eine Vereinigung der Kräfte Satans..."

Sind Einigungsbündnis, Eintracht und Vereinigung alles gleichbedeutende Begriffe? Ja, das sind sie. Und im dritten Vortag erwähnte ich einen weiteren Begriff, der im "Leben Jesu" auf Seite 523 steht, wo Ellen White erklärt:

"In Christus ist das Leben ungeliehen, ursprünglich, ungeborgt und nicht abgeleitet. Wer den Sohn hat, der hat das Leben; die Gottheit Christi ist für die Gläubigen die Gewissheit des ewigen Lebens...."

"Ungeliehen, ursprünglich, nicht abgeleitet", sind drei Möglichkeiten, das Gleiche zu sagen. Ihr folgt mir oder? Es gibt also keine drei getrennten Gruppen, es ist eine Gruppe. Und wenn Ihr Offenbarung aufschlagt werdet Ihr sehen, daß es in Kapitel 4 keine drei zusätzlichen Gruppen, abgesehen von den vier Lebewesen gibt, sondern nur eine weitere Gruppe, nämlich die 24 Ältesten.

Als Jesus nun den Sieg über Satan am Kreuz errang, freuten sich die Himmel und alle, die in den Himmeln wohnten. Gibt es Wesen auf anderen Planeten? Das ist die große Frage. Ist dies die einzige Welt im Universum, die bewohnt ist? Die Antwort auf diese Frage lautet: Nein. Als Jesus auferstanden ist, sangen die Engelscharen, und ich möchte, daß Ihr genau beachten, was sie sangen. Offenbarung 12:12

"Darum freuet Euch, Ihr Himmel und die darin wohnen! ..."

Versteht Ihr die Feinheiten hier? Diejenigen ...

"… Ihr Himmel ..."

Also, es ist "die" Himmel – Mehrzahl.

"… die darin wohnen! Weh denen, die auf Erden wohnen ..."

Es gibt eine kleine Welt inmitten des Universums Gottes.

"… Weh denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß er wenig Zeit hat."

Ich habe dieses Zitat von Billy Graham eingefügt. Billy Graham glaubte vor seinem Tod, daß es Bewohner auf anderen Planeten gibt, das ist nicht nur bei der Adventgemeinde so. Natürlich ist Billy Graham als der Vorsteher aller Evangelisten bekannt. Als er noch lebte, ich meine, er traf sich mit jedem Präsidenten, bis zu seinem Tod und so weiter. Er war also kein Faulpelz, wenn es um Theologie geganen ist. Dies ist seine Aussage:

"Ich glaube, es gibt Leben auf anderen Planeten. Wir haben diese Galaxie, die Milchstraße, und man spekuliert jetzt, daß es Millionen und Abermillionen von Galaxien gibt, und in jeder Galaxie eine Billion Sterne, Planeten und all das. Ich kann mir nicht vorstellen, daß wir die einzigen sind, die Leben haben, das wäre eine schrecklich selbstsüchtige Behauptung, die wir als Planet aufstellen würden. Ich glaube, daß Gott der Gott von all dem ist, und deshalb ist Er so großartig und gewaltig und wenn ich in Seine Gegenwart komme, habe ich das Gefühl, nicht würdig zu sein."

Es gibt also andere Welten mit Bewohnern darauf und jede dieser Welten hat einen Vertreter, der sie im himmlischen Rat vertritt und diese werden "Söhne Gottes" genannt.

Nun haben wir bereits bemerkt, daß die 24 Ältesten Engelswesen sind. Ihr fragt Euch vielleicht: "Nun, woher weißt Du, daß sie Engelwesen sind?" Sie sind die "Söhne Gottes". Wir haben bereits gesehen, daß die "Söhne Gottes" gemäß Offenbarung 12 und Ellen White zufolge, Engel sind. Aber woher wissen wir, daß die 24 Ältesten Engel sind, daß sie mit den "Söhnen Gottes" gleichzusetzen sind? Nun, wir wollen dem nachgehen. In Offenbarung 5:5 haben wir diesen interessanten Vers.

"Und einer von den Ältesten spricht zu mir: ..."

Hier ist ein Ältester, der mit Johannes spricht:

"Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe, der da ist vom Geschlecht Juda, die Wurzel Davids, aufzutun das Buch und zu brechen seine sieben Siegel."

Wer ist es also, der mit Johannes spricht? Es heißt eindeutig: Einer der Ältesten spricht zu Johannes. Aber beachtet nun diesen Kommentar von Ellen White. Sie spricht von derselben Sache: dem versiegelten Buch.

"…Diese Rolle war innen und außen beschrieben. Johannes sagt: "Ich weinte viel, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und zu lesen, noch darauf zu schauen" {Vers 4}. …"

Beachtet jetzt ihren Kommentar!

"… Die Vision, wie sie Johannes dargelegt wurde, prägte sich in seinem Geist ein. Das Schicksal jeder Nation war in diesem Buch enthalten. Johannes war betrübt über die völlige Unfähigkeit jedes menschlichen Wesens oder engelsgleicher Weisheit, die Worte zu lesen oder auch nur darauf zu schauen. Seine Seele war bis zu einem solchen Punkt der Qual und Spannung aufgewühlt, …"


Und jetzt aufgepaßt, hier kommt der Schlüssel:


"… daß einer der starken Engel Mitleid mit ihm hatte. Er legte ihm versichernd die Hand auf und sagte: "Weine nicht: siehe, der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, hat das Buch geöffnet und seine sieben Siegel gebrochen."


Versteht Ihr den Punkt? Es war einer der Ältesten, der diese Worte gemäß der Offenbarung sprach. Ellen White sagt, es war einer der starken Engel.


So sind also die 24 Ältesten diejenigen, die mit Jesus auferstanden sind? Nein. Und sie gehören auch nicht zu den gewöhnlichen Engelscharen, denn Ellen White sagt in diesem Zitat, daß Johannes über die völlige Unfähigkeit jedes menschlichen Wesens oder engelhafter Klugheit, die Worte zu lesen, äußerst betrübt war. Nicht einmal die Weisheit eines Engel reichte aus dies zu tun. Mit anderen Worten, die gewöhnlichen Engel der Engelscharen konnten es nicht tun, es mußte einer der starken Engel sein.


Die Ältesten sind also Engel. Die Schlußfolgerung ist unvermeidlich. Nach Vers 5 sprach einer der 24 Ältesten mit Johannes, doch Ellen White bezeichnet den Ältesten als einen der starken Engel, was eindeutig darauf hinweist, daß die 24 Ältesten nicht menschlich, sondern eher engelsgleich sind.


Nun, hier ist etwas Ähnliches in Offenbarung Kapitel 7. Im biblischen Zusammenhang zeigte Gott Johannes eine große Schar, die niemand zählen konnte und diese große Schar stammte aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen, die vor dem Thron Gottes und des Lammes standen. Nun stellte einer der Ältesten Johannes eine Frage über diese große Schar, die in Offenbarung 7:13 zu finden ist.


"Und es antwortete der Ältesten …"


Beachtet die Fachsprache.


"Und es antwortete der Ältesten einer und sprach zu mir: Wer sind diese, mit den weißen Kleidern angetan, und woher sind sie gekommen?…"


Mit anderen Worten: Woher kam diese große Schar aus allen Nationen, Sprachen, Stämmen und Völkern, woher kamen sie? Und Johannes beantwortet die Frage.


"… Herr, Du weißt es. …"


Mit anderen Worten: "Sag Du es mir." Dann sagt der Älteste zu Johannes:


"… Diese sind es, die gekommen sind aus großer Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes."


Das Gespräch findet also zwischen Johannes und wem statt? Zwischen ihm und einem Ältesten, richtig? Einer der 24 Ältesten. Beachtet den Kommentar von Ellen White in diesem, wie ich sagen möchte, sehr interessanten, sehr scharfsinnigen Kommentar.


"Johannes erblickt eine unzählbare Schar, kostbar, verfeinert, gereinigt, um den Thron der Majestät des Himmels. Der Engel fragt Johannes:…" {Signs of the times, 22. Dezember 1887, par. 7}


Wer war es, der Johannes gemäß Offenbarung 7 befragte? Einer der Ältesten. Ellen White schreibt dazu:


"…Der Engel fragt Johannes: »Was sind das für Wesen, die in weißen Gewändern auf uns warten, und woher sind sie gekommen?« Und Johannes antwortet: »Herr, Du weißt es.« Dann erklärt der Engel: »Diese sind es, die aus der Großen Trübsal gekommen sind und haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.«"


Wieder einmal ist die Schlußfolgerung unvermeidlich. In seinem ursprünglichen biblischen Zusammenhang führt einer der Ältesten das Gespräch. Ellen White hingegen bezeichnet den Ältesten als einen der starken Engel.


Das folgende ist äußerst wichtig. Es gibt jedoch noch eine weitere wichtige Schlußfolgerung, auf die wir später noch eingehen werden, nämlich, daß der Älteste eindeutig kein Mitglied der großen Menge aus allen Nationen, Sprachen und Völkern war. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?


Gehörte der Älteste zu den Mitgliedern der Nationen, Stämme, Völker und Sprachen? Nein, gehörte er nicht. Wenn wir also zu Offenbarung 5:9+10 kommen, werden wir feststellen, daß dies sehr wertvoll ist. Die Ältesten sind nicht Teil der großen Menge, denkt daran. Wir werden feststellen, daß dies ein wichtiger Punkt ist, denn die King James Übersetzung von Offenbarung 5:9+10 vermittelt uns den Eindruck, daß die Ältesten aus jedem Stamm, jeder Sprache, jedem Volk und jeder Nation erlöst wurden, aber das wurden sie nicht.


Nun noch zwei weitere Zitate von Ellen White. "Sermons and Talks" {dt.: "Predigten und Gespräche"}, Band 1, Seite 20.


"Johannes sah eine Gruppe um den Thron Gottes stehen, und der Engel fragte ihn:…"


Wer hat ihn gefragt? Hmm. Aber nach Offenbarung 7 war es was? Einer der Ältesten.


"...Wer sind die in weißen Gewändern? Er antwortete: »Du weißt es.« Außerdem sagte der Engel: »Diese sind es, die ihre Gewänder gewaschen und sie im Blut des Lammes weiß gemacht haben.« Es gibt einen Quell, in dem wir uns von jedem Fleck der Unreinheit waschen können. Darüber hinaus sagt der Engel:..."


Sie sagt also dreimal "der Engel".

"... »Er wird sie zu Brunnen mit lebendigem Wasser führen, wird alle Tränen von ihren Augen abwischen, dies wird das glückliche Vorrecht derer sein, die die Gebote Gottes auf der Erde gehalten haben«..."


Ein wunderschönes Versprechen. Und dann eine letzte Erklärung von Ellen White.


"... Als Johannes die große Volksmenge um den Thron Gottes stehen sah, wurde die Frage gestellt: »Was sind das für welche, die in weiße Gewänder gekleidet sind, und woher sind sie gekommen?« »Das sind die, die aus der Großen Trübsal gekommen sind", antwortete der Engel, "und ihre Gewänder haben sie gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.«"


Nun könnte jemand fragen: "Nun, Pastor Bohr, es heißt aber, daß die 24 Älteste die Gebete von Gottes Volk im Himmel darbringen. Wie können sie Engel sein? Ist es nicht Jesus, der unsere Gebete darbringt?"


Nun, laßt uns diese interessante Aussage von Ellen White beachten. In Offenbarung 5:8 heißt es, daß die 24 Ältesten Harfe spielen, sie bringen die Gebete der Heiligen *(3) vor Gott.


Laßt uns nun ansehen, wer diese sind, die die Gebete des Volkes Gottes darbringen. Erinnert Ihr Euch, daß ich im letzten Vortrag die Leiter erwähnte, die Jakob gesehen hat? Sind die Engel daran beteiligt, unsere Gebete zu Gott zu bringen, unsere Gebete mit dem Räucherwerk zu vereinen, das zu Jesus aussteigt, wenn ihre Gebete im Himmel ankommen? Auf jeden Fall. Seht nun diese Aussage:


"... Himmlische Wesen sind dazu berufen, die Gebete derer zu erhören, die sich uneigennützig für die Interessen der Sache Gottes einsetzen. ..."


Und wer sind diejenigen, die dies tun? Alle Engel? Nein.

"... Die allerhöchsten Engel in den himmlischen Höfen sind dazu berufen, die Gebete zu bearbeiten, die zu Gott gesandt werden, um die Sache Gottes voranzubringen. Jeder Engel hat seinen besonderen Dienstposten, den er für keinen anderen Ort verlassen darf. Wenn er gehen würde, würden die Mächte der Finsternis einen Vorteil erlangen."


Wenn also die Ältesten starke Engel oder die allerhöchsten aller Engel sind, können sie nicht menschliche Erstlingsfrüchte sein, die mit Jesus auferstanden sind. Folgt Ihr mir bis jetzt?


Hier ist nun eine Frage. Warum war Satan unter den Söhnen Gottes? Eine Art disharmonischer Ton im Himmel, dieser Schädling war dort oben, um naja, um die Versammlung irgendwie zu verderben. Warum war Satan dort? Nun, Lukas 4,5-6 hat die Antwort. Satan begegnet Jesus auf dem Berg der Versuchung, und dort heißt es:


"Und der Teufel führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick und sprach zu Ihm: »Alle diese Macht will ich Dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben, und ich gebe sie, welchem ich will. So Du nun mich willst anbeten, so soll es alles Dein sein.«"


Was sagt Satan also? Er sagte:


"... denn sie ist mir übergeben."


Wer hat es ihm übergeben? Adam hat sie ihm ausgehändigt. Als Adam Satan gehorchte, wurde er ein Diener Satans, weil wir Diener desjenigen sind, dem wir gehorchen wollen. Und so verlor Adam seinen Anspruch auf den Thron, er verlor sein Herrschaftsgebiet, und ein Thronräuber übernahm den Thron und das Gebiet, über das er herrschte. Und das ist sehr interessant, denn bevor Jesus am Kreuz starb, sagte Er:


"Jetzt geht das Gericht über die Welt; nun wird der Fürst dieser Welt ausgestoßen werden." {Johannes 12:31}


Hat Jesus also erkannt, daß Satan vor dem Kreuz der Herrscher dieser Welt war? Das hat Er ganz sicher erkannt. Aber was sagte Jesus, was Er am Kreuz tun würde? Er sagte, Er würde den Herrscher dieser Welt verstoßen. Wurde Satan am Kreuz verstoßen? Ich dachte, er sei bereits zu Beginn ausgestoßen worden? Nun, dies war eine zweite Vertreibung. Er wurde als der Vertreter dieser Welt verstoßen, danach konnte er nicht mehr als Vertreter dieser Erde in den Himmel kommen. Jesus vertritt nun diese Erde im himmlischen Rat. Und nicht nur das, Er wurde von der Zuneigung der himmlischen Wesen ausgestoßen. Wenn Ihr in Buch "Das Leben Jesu" die Kapitel "Gethsemane" *(4) und "Golgatha" *(5) lest, seht ihr, daß Satan die Maske abgerissen wurde, und das letzte bißchen Zuneigung, das die himmlischen Wesen für ihn empfanden, war verschwunden. Er wurde somit aus dem Sympathiekreis der himmlischen Wesen hinausgeworfen.


Satan war also in dieser Versammlung im Buch Hiob dabei, weil er den Planeten Erde vertreten hat. Am Kreuz wurde er jedoch ausgestoßen, und Jesus ist jetzt das Haupt und der Stellvertreter des Planeten, das werden wir in Kürze feststellen.


Kommen wir nun zu Gottes Plan für die Menschheit. Das wird sehr interessant werden. Gottes Plan für die Menschheit war anders als der jeder anderen Welt in Seinem Universum.Während die anderen Welten starke Engel hatten, die in der Bibel "Älteste" genannt wurden und sie im himmlischen Rat vertraten, setzte Gott Adam als Herrscher und Vertreter dieser Welt ein. Mit anderen Worten, die anderen Welten hatten starke Engel als ihre Vertreter, diese Welt war anders. Gott setzte Adam, eines der von ihm geschaffenen Geschöpfe, als Vertreter des Planeten Erde ein. Gebt Acht auf dieses Zitat von Ellen White: "Sons and Daughters of God" {dt.: "Söhne und Töchter Gottes"}, Seite 7:


"Der ganze Himmel hatte ein tiefes und freudiges Interesse an der Schöpfung der Welt und des Menschen. Der Mensch war eine neue und eigenständige Schöpfungsordnung. ..."


Waren sie mit den Bewohnern anderer Planeten deckungsgleich? Nein.


"Der Mensch war eine neue und eigenständige Schöpfungsordnung. Sie wurden "nach dem Bilde Gottes" geschaffen, und es war der Plan des Schöpfers, daß sie die Erde bevölkern sollten. Sie sollten in enger Gemeinschaft mit dem Himmel leben und Kraft aus der Quelle aller Macht empfangen. Von Gott aufrechterhalten, sollten sie ein sündloses Leben führen."


Gottes Plan für diese Welt war also anders und unterschied sich von Seinem Plan für jede der anderen Welten. Gott schuf Adam und Eva ein wenig niedriger als die Engel gemäß Psalm 8:3-5, *(6) und das wird im Buch der Hebräer *(7) noch einmal wiederholt. Weiter im Zitat:


"Gott plante, wenn sie den Test und die Prüfung bestehen würden, ..."


Hört Euch nun an, warum der Plan so besonders war.


"...daß die leeren Plätze mit den Erlösten des Herrn gefüllt werden sollten, die Luzifer und seine Engel im Himmel hinterließen als sie abgefallen sind."


Eigentlich hatte Gott schon bevor die Notwendigkeit der Erlösung bestand, geplant, daß es auf der Erde Fortpflanzung geben sollte, um die freien Plätze zu füllen, die Satan und seine Engel im Himmel hinterlassen würden. Das war Gottes Plan. Ihr fragt Euch nun vielleicht: "Woher wissen wir das?"


Nun, beachtet diese Aussage aus "The Truth About Angels" {dt.:"Die Wahrheit über Engel"), Seite 48


"Gott schuf den Menschen zu Seiner eigenen Ehre, damit nach Prüfungen und Tests ..."


Das heißt, wenn sie die Prüfung bestehen würden, nicht wahr?


"... damit nach Prüfungen und Tests die menschliche Familie mit der himmlischen Familie eins werden konnte. Es war Gottes Absicht, den Himmel mit der Menschenfamilie neu zu bevölkern."


Was war also der Zweck der Fortpflanzung? Den Himmel neu zu bevölkern, die leeren Plätze zu füllen, die dort nach der Ausweisung von Satan und seinen Engeln zurückgelassen wurden. Die Überlegung war, daß die Erlösten sie ersetzen sollten. Nun, das war Gottes Plan vor der Entstehung der Sünde. War dies aber nach dem Auftreten der Sünde immer noch Gottes Plan? Die Antwort lautet: Ja. Beachtet das Zitat aus "Propheten und Könige" Seite 413.


"Satan hat eine genaue Kenntnis von den Sünden, zu denen er das Volk Gottes versucht hat sie zu begehen und er beharrt auf seine Anschuldigungen gegen sie, indem er erklärt, daß sie durch ihre Sünden den göttlichen Schutz verwirkt haben und behauptet, er habe das Recht, sie zu zerstören. Er erklärt, daß sie es ebenso wie er verdient haben, von der Gunst Gottes ausgeschlossen zu werden...."


Nun schaut, wie sie Satans Worte zititert:


"... »Sind das die Menschen, die meinen Platz im Himmel und den Platz der Engel einnehmen sollen, die sich mit mir vereinigt haben?«..."


Erhaltet Ihr einen Einblick in den Plan?


"... »Sie beteuern, dem Gesetz Gottes zu gehorchen, aber haben sie seine Gebote gehalten? Haben sie nicht vielmehr sich selbst geliebt, als sie Gott geliebt haben? Haben sie nicht ihre eigenen Interessen über Seinen Dienst gestellt? Haben sie nicht die Dinge der Welt geliebt? Sieh die Sünden, die ihr Leben geprägt haben, sieh ihre Selbstsucht, ihre Bosheit, ihren Haß untereinander. Wird Gott mich und meine Engel aus Seiner Gegenwart verbannen und dennoch diejenigen belohnen, die sich der gleichen Sünden schuldig gemacht haben? Das kannst Du nicht tun, oh Herr der Gerechtigkeit. Die Gerechtigkeit verlangt, daß das Urteil gegen sie verkündet wird.«..."


Hier ist noch ein weiteres Zitat. Es ist aus "Story of redemption" {dt.: "Geschichte der Erlösung"} Sseite 19:


"... "Der Vater beriet sich mit Seinem Sohn, um ihren Plan, den Menschen zu erschaffen damit er die Erde bewohnen könne, sofort zu verwirklichen. Er würde den Menschen eine Bewährung auferlegen um ihres Treue zu prüfen, bevor sie auf ewig in Sicherheit gebracht werden könnten. Wenn sie die Prüfung bestehen würden, die Gott für angebracht hielt, um sie zu prüfen, sollte er schließlich..."


Was war Gottes Plan für die Menschen? Was würden sie schließlich sein? Sie würden...


"... den Engeln gleichgestellt sein. Sie sollten die Gunst Gottes haben und mit den Engeln sprechen und sie mit ihnen. Er hielt es nicht für angebracht, sie jenseits der Macht des Ungehorsams zu versetzen."


Mit anderen Worten, der Plan war also, daß die Menschen, wenn sie die Prüfung bestehen, schließlich den Engeln gleichgestellt werden, denn sie sollten die leeren Plätze auffüllen, die von Satan und seinen Engeln hinterlassen wurden.


In "The Truth About Angels" {dt.:"Die Wahrheit über Engel"), Seite 49 erklärte Ellen White es ganz unmißverständlich:


"Die durch den Fall Satans und seiner Engel im Himmel frei gewordenen Plätze werden durch die Erlösten des Herrn eingenommen werden."


Ist das klar? Glasklar.


Wo finden wir nun in der Bibel Beweise dafür, daß Gott die Fortpflanzung zu diesem Zweck eingerichtet hat? Wo finden wir in der Bibel den Hinweis, daß Gott die Menschen etwas niedriger als die Engel erschaffen hat und daß sie, wenn sie die Prüfung bestehen, auf der gleichen Ebene wie die Engel sein würden? Dafür gibt es eine biblische Grundlage. Erinnert Ihr Euch an das Gespräch, das Jesus mit den Sadduzäern über die Auferstehung führte? Es befindet sich in Lukas 20:34-36, *(8) weil sie dieses eingebildete Beziehungsbild von sieben Ehen daherbrachten, nicht wahr? Und so versuchen sie, Jesus echt in den Schwitzkasten zu nehmen.


Die Sadduzäer glaubten nicht an die Auferstehung. Sie glaubten, daß man sein Leben lebt und wenn man stirbt, dann war's das und es gibt keine Auferstehung.Und sie glaubten auch nicht an die Unsterblichkeit der Seele, sie glaubten nicht, daß, wenn ein Mensch stirbt, seine Seele weiterlebt. *(9) Deshalb haßten sie die Pharisäer, weil die Pharisäer an die Unsterblichkeit der Seele glaubten, und die Pharisäer glaubten an die Auferstehung der Toten, wie der Apostel Paulus in der Apostelgeschichte schreibt.


Wißt Ihr, es ist interessant, daß es in der Zeit Christi all diese jüdischen Sekten gab - wir könnten sie als Glaubensrichtungen bezeichnen - und sie mochten einander überhaupt nicht. Ja, da gab es die Zeloten, die Essener, die Pharisäer und die Sadduzäer, alles verschiedene Glaubensrichtungen. Sie mochten einander nicht, sie behaupteten alle, Juden zu sein, aber sie mochten einander nicht.


Aber das Interessante ist, als es darum ging, den "Staatsfeind Nummer eins" zu vernichten, kamen sie alle zusammen und legten ihre theologischen Meinungsverschiedenheiten beiseite. Kommt Euch das bekannt vor? Es ist genau das, was heute in der Welt passiert.Wißt Ihr, daß der gegenwärtige Papst ein außerordentlich gefährlicher Papst ist? Franziskus I. Er reist weit und breit zu allen religiösen Führern und versucht, die gesamte Christenheit in Einheit zusammenzuführen. Ganz nach dem Motto:


"Vergessen wir die Unterschiede in den Lehren und sagen einfach: Laßt uns einander lieben, laßt uns die Probleme des Planeten lösen, laßt uns das Problem des Klimawandels lösen, laßt uns das Problem der Armut lösen, laßt uns die Frage der Einwanderung lösen, laßt uns das Problem der Spaltungen in der Familie lösen, laßt uns einfach nur alle gut miteinander auskommen und uns vertragen, laßt uns die Theologie vergessen."


Aber Theologie ist die Grundlage des Lebens. Nun ja, ist es wichtig, den Zustand der Toten zu verstehen? Ja, warum? Ist das nicht nur eine rein theoretische Angelegenheit? Wie wichtig ist es, den Zustand der Toten zu verstehen? Es ist lebenswichtig, denn wenn man glaubt, daß die Toten nicht tot sind, wird Satan einen täuschen, indem er einen angeblichen Verwandten nachahmt, der einem erscheint und einen Dinge lehrt, die nicht in der Bibel stehen, und man wird es glauben, weil man seinen Augen und Ohren mehr traut als dem, was Gott sagt. Ist also die theologische Einstellung und der Zustand der Toten von entscheidender Bedeutung? Das können Sie mir glauben, das ist sie. Die Lehre ist wichtig.


Wie steht es mit dem Sabbat? Ist die Lehre vom Sabbat wichtig? Ihr tut gut dran das ernst zu nehmen. Es ist die große Prüfung am Ende der Zeit. Die Sache ist die, daß die Leute heute nur sagen: "Oh, laßt uns einfach miteinander auskommen und einander lieben, laßt uns einfach zusammenkommen, Händchen halten und "Kumbaya" *(10) zusammen singen, laßt uns einfach eine gute Zeit im Gottesdienst haben, laßt uns einfach eine Stunde Lobpreis und nur eine zehnminütige Predigt halten." Das ist heutzutage üblich, weil die Leute keine Theologie wollen.


Der moderne Geist von heute ~ und ich schweife nun ein bißchen vom Thema ab ~ aber das heutige Denken ist, daß es keine absolute Wahrheit gibt. Deine Wahrheit ist genauso gültig wie meine. Wenn Ihr also glauben wollt, daß zwei und drei sieben ist, ist das in Ordnung. Wenn Ihr glauben wollt, daß zwei und drei fünf ist, ist das auch in Ordnung, beide sind wahr, denn Wahrheit ist relativ.


Weil es heute kein Interesse an Theologie gibt, interessieren sich die Menschen nur für das Gefühlvolle, für das Besondere, für das, was mir ein gutes Gefühl gibt. Und Gefühle ändern sich, ich kann in diesem Augenblick glücklich sein und in der nächsten Sekunde traurig. Aber was sich nicht ändert, ist das Wort Gottes, das Wort Gottes bleibt für immer. So predige ich richtig.


Schauen wir uns nun Lukas 20:34-36 an.


"Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien;…"


Ist also die Ehe in diesem Leben Gottes Plan? Ja.


"…welche aber würdig sein werden, jene Welt zu erlangen…"


Das ist die zukünftige Welt.


"…und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen.

Denn sie können hinfort nicht sterben; ..."


Denn sie sind was?


"…denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder,…"


Interessant.


"…dieweil sie Kinder sind der Auferstehung."


Welche Schlußfolgerungen können wir daraus ziehen?


Erstens: Gott errichtete die Ehe nur für dieses Leben, für einen bestimmten Zweck.


Zweitens: Es wird in der kommenden Welt keine Ehe geben, denn die Ehe wird ihren Zweck erfüllt haben. Ist dieser Punkt klar? Wird die Ehe den Zweck erfüllt haben, die leeren Plätze zu füllen, die Satan und seine Engel im Himmel hinterlassen haben? Auf jeden Fall.


Drittens: In der kommenden Welt werden die Erlösten was sein? Sie werden den Engeln gleichgestellt sein und damit den ursprünglichen Plan Gottes erfüllen.

Viertens: Und schließlich werden die Menschen, genauso wie die Engel, wie genannt werden? Die "Söhne Gottes".


Gibt es also eine biblische Grundlage für Ellen Whites Bemerkung, daß die Fortpflanzung eingerichtet wurde, um die leeren Plätze zu füllen, die im Himmel zurückgelassen wurden, als Satan und seine Engel fielen? Auf jeden Fall gibt es ein festes biblisches Fundament dafür, und dieses Fundament ist hier in den Worten Jesu zu finden.


Dazu gibt es diesen interessanten Kommentar von Ellen White in dem Buch "Medical Ministry" (dt:" Medizinisches Missionswerk") auf Seite 99, in dem Ellen White bestätigt, was wir gerade besprochen haben.


"Es gibt heute Menschen, die ihre Überzeugung zum Ausdruck bringen, daß es auf der neuen Erde Heiraten und Geburten geben wird, ..."


Wißt Ihr, ich komme viel herum und wenn junge Leute dort sind, stellen sie mir oftmals die Frage: "Pastor Bohr wird es in der kommenden Welt Eheschließungen geben?"


Und ich sage:


"Nun ja, die Bibel und der Geist der Weissagung sind sehr deutlich was das betrifft und zwar daß es keine Heiraten geben wird. Wenn Ihr also heiraten wollt, dann tut es hier, denn dort werden sie nicht stattfinden."


Und dann sage ich natürlich:


"Aber stellt sicher, daß Ihr es richtig macht. Seid gewiß, daß Ihr nicht nur heiratet, weil Ihr heiraten wollt. Findet die richtige Person. Wenn Ihr die richtige Person nicht findet, dann bleibt einfach Single. Aber die Ehe ist nur für dieses Leben."


Ich möchte das Zitat noch einmal lesen:


"Es gibt heute Menschen, die ihre Überzeugung zum Ausdruck bringen, daß es auf der neuen Erde Heiraten und Geburten geben wird, aber diejenigen, die an die Heilige Schrift glauben..."


Wie die Verse die wir vorhin gerade gelesen haben.


"... die können solche Lehren nicht anerkennen. Die Lehre, daß auf der neuen Erde Kinder geboren werden, ist nicht Teil des zuverlässigen Wortes der Weissagung. Die Worte Christi sind zu klar, um mißverstanden zu werden. Sie sollten für immer die Frage der Eheschließungen und Geburten auf der neuen Erde regeln. Weder diejenigen, die von den Toten auferweckt werden, noch diejenigen, die verwandelt werden, ohne den Tod zu sehen, werden heiraten oder verheiratet werden, sie werden wie die Engel Gottes sein, Mitglieder der königlichen Familie."


Ist diese Lektion also klar? Sind auch die 24 Ältesten mit Christus auferstanden? Nein. Es sind Engel, die höchsten aller Engel, starke Engel, Engel, die die Planeten des Universums im himmlischen Rat vertreten.


Nun fragt Ihr vielleicht: "Aber 24? Sind es nur 24?" Nein. Die Zahl "24" ist eine symbolische Zahl, und in unserer abschließenden Lektion über die "24 Ältesten" werden wir die Frage der Zahl "24" betrachten. Die Zahl "24" hat mit den 24 Abläufen in dem Heiligtum zu tun, in dem der Priester gedient hat.


Ich möchte Euch etwas fragen: Erfüllen die 24 Ältesten ihre priesterlichen Aufgaben gemäß dem, was wir betrachtet haben? Bringen sie die Gebete der Heiligen vor Gott dar? Ja, das tun sie. Und so geschieht es, daß die 24 Abläufe der Priester auf Erden ~ und ich greife hier vor ~ ein Schattenbild der Abläufe im himmlischen Heiligtum sind, denn der irdische Dienst ist ein Spiegelbild des himmlischen Dienstes. Und so wie es das Amt der Gemeindeältesten gibt, die in der Gemeinde auf Erden dienen, sind ihre Rollen eine Widerspiegelung der Rollen der Ältesten in der himmlischen Wirtschaftswelt, denn die Gemeinde auf Erden ist, gemäß dem Geist der Weissagung, eine Widerspiegelung der Gemeinde im Himmel .


Ich hoffe also, daß dieses Thema sehr deutlich geworden ist, denn es legt den Grund für das, was wir in unserem nächsten Vortrag besprechen wollen und der Titel davon ist: "Die zwei Vertreter der Erde". Und vielleicht fragt Ihr Euch: "Nun, hat die Erde zwei Vertreter?" Ja, sie hatte erst einen und jetzt hat sie einen weiteren, und dann wird sie an die ursprüngliche Person zurückgegeben, der die Leitung hatte und der eigentiche Vertreter des Planeten Erde war.


Der darauf folgende Vortrag lautet: "Sind die 24 Ältesten, Menschen oder Engel?" Einige Leute berufen sich auf Offenbarung 5:9+10, *(11) wo es darauf hinzuweisen scheint, daß die Ältesten von jeder Nation, jeder Sprache und jedem Volk erlöst sind und auf der Erde herrschen werden. Wir müssen uns damit auseinandersetzen und dieses Problem lösen.


Und dann trägt der letzte Vortrag, den wir über die Ältesten halten werden, den Titel: "Die zukünftige Geschichte und die Aufgaben der Ältesten". Was werden die Ältesten in der Zukunft der Ewigkeit tun? Wird es Älteste in Gottes Wirtschaftswelt geben, die dem himmlischen Rat angehören werden, in dem Entscheidungen getroffen werden? Was werden ihre Aufgaben sein? Im Wesentlichen wir werden uns also damit in unseren nächsten Vorträgen befassen.


Wißt Ihr, wir haben dieses Studium viel früher beendet, als ich dachte. Wir sind sehr schnell vorangekommen, was schön ist, und so denke ich, daß wir mit einem Wort des Gebets abschließen können.


Vater im Himmel, wir danken Dir, daß Du diese Dinge so deutlich in Deinem heiligen Wort offenbart hast. Wir danken Dir, daß Du einen Plan hattest die Menschheit, nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, zu erlösen. Wir sind dankbar, daß Du uns eine leitende Stelle in Deinem zukünftigen Königreich geben wirst. Hilf uns, Herr, gute Führungspersönlichkeiten und in diesem Leben treu zu sein, damit wir, wenn wir in den Himmel kommen, alle Gaben, die Du uns gegeben hast, zu Deinem Ruhm und zu Deiner Ehre und für das Wachstum und den Wohlstand Deines Reiches einsetzen können. Wir danken Dir, Vater, daß Du in dieser Betrachtung bei uns warst und wir bitten Dich, daß Du auch den Rest dieses Tages bei uns sein mögest. Wir danken Dir dafür im kostbaren Namen Jesu, unseres Herrn und Erlösers. Amen.


Übersetzung - Manuela Sahm - November 2020 ©


Stephen Bohr - "Die sieben Siegel in Offenbarung" - (05) Wer sind die 24 Ältesten?


Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela


* * * * * * * * * * * * * *


*(1) Was genau dieser "Schwanz" bedeutet und warum es Satan's Lügen sind, wird in einem anderen Vortrag ausführlicher erklärt. Sobald ich ihn gefunden habe, werde ich den Titel dazu einfügen.


*(2) Den dritten Band von "Selected messages"- {dt."Ausgewählte Botschaften"} oder mit dem Titel "Für die Gemeinde geschrieben" gibt es nur auf Englisch und ist noch nicht übersetzt worden. Es gibt bisher nur Band 1 und 2.


Es gibt so manche Bücher die noch nicht übersetzt worden sind. Daher schreibe ich dann immer folgendes dazu: {dt."..."} damit man versteht wie der Titel des Buches auf deutsch heißt und gebe die original Seitenzahl an. Wo ich dies nicht mache ist es aus dem jeweiligen, übersetzten deutschen Buch.


*(3) Mit den "Heiligen" sind nicht solche Menschen gemeint, die, was man allgemein unter dem Wort "Heiligen" versteht, die gestorben und von der katholischen Kirche "heilig gesprochenen" wurden und somit von ihnen als "Heilige" verehrt werden, weil sie in ihren Augen ganz besondere Menschen sind, die unbedingt hervorgehoben werden müssen und somit diesen Status nach ihrem Tod verliehen bekommen. Dies ist keineswegs die Bedeutung dieses Wortes in der Bibel, sondern es bezeichnet Menschen, die Jesus als ihren Herrn und Erlöser angenommen haben und nach Seinen Worten und Weisungen handeln und leben. Auch wenn z.B. in Offenbarung von den "Heiligen" die Sprache ist, dann bedeutet dies nicht, daß es sich nur auf ganz auserwählte Personen der katholischen Kirche bezieht, sondern, wie erwähnt Christi wahre Nachfolger.


*(4)


Kapitel 74: Gethsemane


Auf der Grundlage von Matthäus 26,36-56; Markus 14,32-50; Lukas 22,39-53; Johannes 18,1-12.

Langsam wanderte der Heiland mit seinen Jüngern nach dem Garten Gethsemane. Der Passah-Mond stand hell und voll am wolkenlosen Himmel; die Stadt der Pilgerzelte ruhte in tiefem Schweigen. {LJ 682.1}

Jesus hatte sich bis hierher angelegentlich mit seinen Jüngern unterhalten und sie unterwiesen. Je näher sie jedoch dem Garten Gethsemane kamen, desto schweigsamer wurde er. Oft hatte er sich an diesen Ort zurückgezogen, um sich auszuruhen und um neue Kraft und Sammlung im Gebet zu finden; noch nie aber war er mit einem so bekümmerten Herzen hierhergekommen wie in dieser Nacht seines letzten Ringens. Während seines ganzen Erdenlebens war er im Licht der Gegenwart Gottes gewandelt, und selbst im Zwiespalt mit Menschen, die vom Geist Satans besessen waren, konnte er sagen: „Der mich gesandt hat, ist mit mir. Der Vater läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Johannes 8,29. Jetzt aber schien er von dem bewahrenden Licht der Gegenwart Gottes ausgeschlossen zu sein; er wurde nun zu den Übeltätern gerechnet. Er mußte die Schuld der gefallenen Menschheit tragen; auf ihn, der von keiner Sünde wußte, mußte alle unsere Missetat gelegt werden. So schrecklich erschien ihm die Sünde, so groß war die Last der Schuld, die er zu tragen hatte, daß er befürchtete, auf ewig von der Liebe des Vaters ausgeschlossen zu werden. Als er empfand, wie furchtbar der Zorn Gottes wegen der Übertretung seiner Gebote ist, rief er aus: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod.“ Matthäus 26,38. {LJ 682.2}

Als sie den Garten erreichten, bemerkten die Jünger die Veränderung, die mit ihrem Herrn vor sich gegangen war; sie hatten ihn noch nie so über alle Maßen traurig und still gesehen. Je weiter er ging, desto tiefer wurde diese ungewöhnliche Betrübnis; dennoch wagten sie nicht, ihn nach der Ursache seines Kummers zu fragen. Seine Gestalt schwankte, als würde er jeden Augenblick fallen. Nachdem sie den Garten betreten hatten, schauten die Jünger besorgt nach dem Platz, an den sich Jesus gewöhnlich zurückzog, und wünschten, daß ihr Meister dort ruhen möge. Jeder Schritt, den er nun vorwärts ging, wurde zur Anstrengung. Er stöhnte vernehmlich, als stünde er unter einer schrecklichen Belastung. Zweimal mußten ihn seine Gefährten stützen, sonst wäre er gefallen. {LJ 682.3}

In der Nähe des Eingangs zum Garten ließ Jesus seine Jünger bis auf drei zurück und forderte sie auf, für sich selbst und für ihn zu beten. Mit Petrus, Jakobus und Johannes ging er an jenen Ort der Abgeschiedenheit; diese drei waren seine vertrautesten Gefährten. Sie hatten seine Herrlichkeit auf dem Verklärungsberg erlebt; sie hatten Mose und Elia mit ihm sprechen sehen; sie hatten auch die Stimme vom Himmel gehört — jetzt wollte sie Christus während seines großen Kampfes in seiner Nähe wissen. Oft schon hatten sie eine Nacht mit ihm in dieser Zurückgezogenheit verbracht, waren aber stets nach einer Zeit des Wachens und Betens abseits gegangen, um in einiger Entfernung von ihrem Meister ungestört zu schlafen, bis er sie morgens zu neuem Tagewerk weckte. Doch jetzt sollten sie nach des Meisters Wunsch die ganze Nacht mit ihm wachen und beten, obwohl es ihm unerträglich war, daß sie zu Zeugen seines Seelenkampfes, den er auf sich nehmen mußte, werden sollten. {LJ 683.1}

Bleibet hier“, sagte er ihnen, „und wachet mit mir!“Matthäus 26,38. {LJ 683.2}

Er ging einige Schritte abseits, gerade so weit, daß sie ihn noch sehen und hören konnten, und fiel auf die Erde nieder. Die Sünde trennte ihn von seinem Vater, das fühlte er. Der Abgrund war so breit, so dunkel und so tief, daß sein Geist davor zurückschauderte. Er durfte seine göttliche Macht nicht benutzen, um diesem Kampf zu entrinnen. Als Mensch mußte er die Folgen der Sünde der Menschheit erleiden, als Mensch mußte er den Zorn Gottes über die Übertretungen ertragen. {LJ 683.3}

Die Stellung Jesu war jetzt eine andere als je zuvor. Sein Leiden läßt sich am besten mit den Worten des Propheten Sacharja ausdrücken: „Schwert, mach dich auf über meinen Hirten, über den Mann, der mir der nächste ist! spricht der Herr Zebaoth.“ Sacharja 13,7. Als Vertreter und Bürge der sündigen Menschen litt Christus unter der göttlichen Gerechtigkeit, deren ganzen Umfang er nun erkannte. Bisher war er ein Fürsprecher für andere gewesen, jetzt sehnte er sich danach, selbst einen Fürsprecher zu haben. {LJ 683.4}

Als der Heiland fühlte, daß sein Einssein mit dem himmlischen Vater unterbrochen war, fürchtete er, in seiner menschlichen Natur unfähig zu sein, den kommenden Kampf mit den Mächten der Finsternis zu bestehen. Schon in der Wüste der Versuchung hatte das Schicksal des Menschengeschlechts auf dem Spiel gestanden — doch Jesus war Sieger geblieben. Jetzt war der Versucher zum letzten schrecklichen Kampf gekommen, auf den er sich während der dreijährigen Lehrtätigkeit des Herrn vorbereitet hatte. Alles hing von dem Ausgang dieses Kampfes ab. Verlor Satan, dann war seine Hoffnung auf die Oberherrschaft gebrochen; die Reiche der Welt würden schließlich Christus gehören; er selbst würde überwältigt und ausgestoßen werden. Ließe sich Christus aber überwinden, dann würde die Erde Satans Reich werden und das Menschengeschlecht für immer in seiner Gewalt bleiben. Die Folgen dieses Streites vor Augen, war Christi Seele erfüllt von dem Entsetzen über die Trennung von Gott. Satan sagte dem Herrn, daß er als Bürge für die sündige Welt ewig von Gott getrennt wäre; er würde dann zu Satans Reich gehören und niemals mehr mit Gott verbunden sein. {LJ 684.1}

Was war durch dieses Opfer zu gewinnen? Wie hoffnungslos erschienen die Schuld und die Undankbarkeit der Menschen! In härtesten Zügen schilderte Satan dem Herrn die Lage: Alle jene, die für sich in Anspruch nehmen, ihre Mitmenschen in zeitlichen und geistlichen Dingen zu überragen, haben dich verworfen. Sie suchen dich zu vernichten, dich, der du der Grund, der Mittelpunkt und das Siegel aller Weissagungen bist, die ihnen als einem auserwählten Volk offenbart wurden. Einer deiner eigenen Jünger, der deinen Unterweisungen gelauscht hat, der einer der ersten deiner Mitarbeiter gewesen ist, wird dich verraten; einer deiner eifrigsten Nachfolger wird dich verleugnen, ja, alle werden dich verlassen! {LJ 684.2}

Christi ganzes Sein wehrte sich bei diesen Gedanken. Daß jene, die er retten wollte und die er so sehr liebte, sich an Satans Plänen beteiligten, schnitt ihm ins Herz. Der Widerstreit war schrecklich. Sein Maßstab war die Schuld seines Volkes, seiner Ankläger und seines Verräters; die Schuld einer in Gottlosigkeit darniederliegenden Welt. Die Sünden der Menschen lasteten schwer auf ihm, und das Bewußtsein des Zornes Gottes überwältigte ihn. {LJ 684.3}

Seht ihn über den Preis nachsinnen, der für die menschliche Seele bezahlt werden muß! In seiner Angst krallt er sich fest in die kalte Erde, als ob er verhindern wolle, seinem Vater noch ferner zu rücken. Der frostige Tau der Nacht legt sich auf seine hingestreckte Gestalt, aber er merkt es nicht. Seinen bleichen Lippen entringt sich der qualvolle Schrei: „Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber.“ Und er fügt hinzu: „Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ Matthäus 26,39. {LJ 685.1}

Das menschliche Herz sehnt sich im Schmerz nach Anteilnahme; auch Christus war in seinem Innersten von dieser Sehnsucht erfüllt. In äußerster seelischer Not kam er zu seinen Jüngern mit dem brennenden Verlangen, bei ihnen, die er so oft gesegnet und getröstet sowie in Kummer und Verzweiflung behütet hatte, einige Worte des Trostes zu finden. Er, der für sie stets Worte des Mitgefühls gehabt hatte, litt jetzt selbst übermenschliche Schmerzen und sehnte sich danach, zu wissen, daß sie für sich und für ihn beteten. Wie dunkel erschien die Boshaftigkeit der Sünde! Ungeheuer groß war die Versuchung, dem Menschengeschlecht selbst die Folgen der eigenen Schuld aufzubürden, während er unschuldig vor Gott stünde. Wenn er nur wüßte, daß seine Jünger das erkannten und begriffen; es würde ihn mit neuer Kraft erfüllen. {LJ 685.2}

Nachdem er sich unter quälender Mühe erhoben hatte, wankte er zu dem Platz, an dem er seine Getreuen zurückgelassen hatte; aber er „fand sie schlafend“.Matthäus 26,40. Wenn er sie betend gefunden hätte, wie würde es ihm geholfen haben! Wenn sie bei Gott Zuflucht gesucht hätten; damit die teuflischen Mächte sie nicht überwältigen könnten, dann wäre er durch ihren standhaften Glauben getröstet worden. Sie hatten aber seine mehrmalige Aufforderung: „Wachet und betet!“ (Matthäus 26,41) schlecht beherzigt. Zuerst waren sie sehr beunruhigt gewesen, ihren Meister, der sonst so ruhig und würdevoll auftrat, mit einem Schmerz ringen zu sehen, der alle Fassungskraft überstieg. Sie hatten gebetet, als sie die laute Qual des Leidenden hörten, und sie wollten keineswegs ihren Herrn im Stich lassen. Doch sie schienen wie gelähmt von einer Erstarrung, die sie hätten abschütteln können, wenn sie beständig im Gebet mit Gott verbunden gewesen wären. So aber erkannten sie nicht die Notwendigkeit des Wachens und Betens, um der Versuchung widerstehen zu können. {LJ 685.3}

Kurz bevor Jesus seine Schritte nach dem Garten lenkte, hatte er seinen Jüngern noch gesagt: „Ihr werdet alle an mir Ärgernis nehmen.“ Markus 14,27. Die Jünger aber hatten ihm mit starken Worten versichert, daß sie mit ihm ins Gefängnis und in den Tod gehen wollten. Und der bedauernswerte, selbstbewußte Petrus hatte hinzugefügt: „Und wenn sie alle an dir Ärgernis nähmen, so doch ich nicht.“ Markus 14,29. Die Jünger aber bauten auf sich selbst, sie blickten nicht auf den mächtigen Helfer, wie der Herr es ihnen geraten hatte; deshalb fand der Heiland sie schlafend, als er ihrer Anteilnahme und ihrer Gebete am meisten bedurfte. Selbst Petrus schlief. {LJ 686.1}

Und Johannes, der liebevolle Jünger, der an Jesu Brust gelehnt hatte, schlief ebenfalls. Gewiß, die Liebe zu seinem Meister hätte ihn wachhalten sollen, seine aufrichtigen Gebete hätten sich in der Stunde der äußersten Qual mit den Gebeten seines geliebten Heilandes vereinigen sollen. Der Erlöser hatte in langen, einsamen Nächten für seine Jünger gebetet, daß ihr Glaube nicht aufhören möge. Hätte er jetzt an Jakobus und Johannes die Frage gerichtet, die er ihnen einmal gestellt hatte: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde und euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?“ (Matthäus 20,22), sie würden nicht gewagt haben, diese noch einmal zu bejahen. {LJ 686.2}

Jesu Stimme ließ die schlafenden Jünger erwachen, aber sie erkannten ihn kaum, so sehr hatte die auszustehende Qual sein Antlitz verändert. Jesus wandte sich an Petrus und fragte ihn: „Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen? Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“ Markus 14,37.38. Die Schwachheit seiner Jünger erweckte Jesu Mitgefühl. Er fürchtete, daß sie die Prüfung, die durch den Verrat an ihm und durch seinen Tod über sie kommen würde, nicht bestehen könnten. Er tadelte sie nicht, sondern bat: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet!“ Sogar in seiner großen Todesnot suchte er ihre Schwachheit zu entschuldigen. „Der Geist ist willig“, sagte er „aber das Fleisch ist schwach.“ {LJ 686.3}

Aufs neue wurde der Heiland von übermenschlicher Angst ergriffen. Fast ohnmächtig vor Schwäche und völlig erschöpft, taumelte er an seinen Platz zurück. Seine Qual wurde noch größer als vorher, und in der Todesangst seiner Seele wurde „sein Schweiß wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde“. Lukas 22,44. Die Zypressen und Palmen waren stille Zeugen seines Ringens; von ihren blätterreichen Zweigen fielen schwere Tautropfen auf seine Gestalt, als ob die Natur über ihren Schöpfer weinte, der mit den Mächten der Finsternis einen einsamen Kampf ausfocht. {LJ 687.1}

Erst kürzlich hatte Jesus gleich einer mächtigen Zeder dem Sturm des Widerstandes, der sich wütend gegen ihn erhob, Trotz geboten. Halsstarrige Köpfe sowie boshafte und verschlagene Herzen hatten vergebens versucht, ihn zu verwirren und zu überwältigen. In göttlicher Majestät hatte er sich als Sohn Gottes unbeugsam gezeigt. Jetzt dagegen glich er einem windgepeitschten Schilfrohr. Er war der Vollendung seiner Aufgabe wie ein Held entgegengegangen; mit jedem Schritt errang er einen Sieg über die Mächte der Finsternis. Als ein schon Verklärter hatte er seine Verbundenheit mit Gott behauptet; mit fester Stimme hatte er seine Lobgesänge ausströmen lassen und seine Jünger aufgemuntert und getröstet. Aber jetzt war die Stunde der Macht der Finsternis über ihn hereingebrochen. Seine Stimme klang wie der Hauch der Abendlüfte, sie hörte sich nicht an wie Triumphgesang, sondern war voller Angst und Sorge, als sie an die Ohren der schlaftrunkenen Jünger drang: „Mein Vater, ist‘s nicht möglich, daß dieser Kelch an mir vorübergehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille!“ Matthäus 26,42. {LJ 687.2}

Der erste Gedanke der Jünger war, zu ihm zu gehen; aber der Herr hatte ihnen ja geboten, an ihrem Platz zu bleiben, zu wachen und zu beten. Als der Heiland erneut zu ihnen kam, fand er sie „abermals schlafend“. Wieder hatte er sich nach ihrer Gesellschaft gesehnt, nach einigen Worten von ihnen, die ihm hätten Erleichterung bringen und die Zeit der Finsternis brechen können, die ihn fast überwältigte. Aber ihre Augen waren „voll Schlafs, und sie wußten nicht, was sie ihm antworten sollten.“ Markus 14,40. Seine Gegenwart machte sie wach; sie schauten sein vom blutigen Schweiß entstelltes Angesicht, und sie fürchteten sich. Sie konnten seine Seelenangst nicht verstehen, dazu war „seine Gestalt häßlicher ... als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder“. Jesaja 52,14. {LJ 687.3}

Wiederum wandte sich Jesus ab und ging an seinen Zufluchtsort zurück; von den Schrecken einer großen Finsternis überwältigt, fiel er zu Boden. Die menschliche Natur Jesu zitterte in dieser entscheidungsschweren Stunde; er betete jetzt nicht für seine Jünger, daß ihr Glaube nicht wankend werden möge, sondern für seine eigene geprüfte und gemarterte Seele. Der schreckliche Augenblick war gekommen, jene Stunde, die das Schicksal der Welt entscheiden sollte. Das Geschick der Menschenkinder war noch in der Schwebe. Noch konnte sich Christus weigern, den für die sündige Menschheit bestimmten Kelch zu trinken; noch war es nicht zu spät. Jesus konnte sich immer noch den blutigen Schweiß von seiner Stirn wischen und den Menschen in seiner Gottlosigkeit verderben lassen. Er konnte sagen: Laß den Übertreter die Strafe seiner Schuld empfangen; ich will zurückgehen zu meinem Vater im Himmel. Will der Sohn Gottes den bitteren Kelch der Erniedrigung und des Leidens bis zur Neige leeren? Will er, der unschuldig war, die Folgen des Fluches der Sünde erleiden, um die Schuldigen zu retten? Von den bleichen Lippen Jesu fielen — stammelnd — die Worte: „Mein Vater, ist‘s nicht möglich, daß dieser Kelch an mir vorübergehe, ich trinke ihn denn, so geschehe dein Wille!“ Matthäus 26,42. {LJ 688.1}

Dreimal hatte Jesus so gebetet; dreimal war das Menschliche in ihm vor dem letzten, krönenden Opfer zurückgeschreckt. Nun zieht im Geiste noch einmal die ganze Geschichte des Menschengeschlechtes an dem Welterlöser vorüber. Er sieht den Gesetzesbrecher untergehen, wenn dieser sich auf sich selbst verläßt; er sieht die Hilflosigkeit der Menschen und die Macht der Sünde. Das Elend und die Klagen einer verurteilten Welt steigen vor ihm auf, er erkennt deren drohendes Geschick, und — sein Entschluß ist gefaßt. Er will die Menschen retten, koste es, was es wolle. Er nimmt die Bluttaufe an, damit Millionen Verdammter das ewige Leben gewinnen können. Er hatte die himmlischen Höfe, wo Reinheit, Freude und Herrlichkeit herrschten, verlassen, um das eine verlorene Schaf — die durch Übertretung gefallene Welt — zu retten. Er will sich seiner Aufgabe nicht entziehen. Er wird dem der Sünde verfallenen Geschlecht die Versöhnung ermöglichen. Sein Gebet nun ist Ergebung in sein Schicksal: „So geschehe dein Wille!“ {LJ 688.2}

Nach dieser Entscheidung fiel er wie tot zu Boden, von dem er sich halb aufgerichtet hatte. Wo waren jetzt seine Jünger, um liebevoll ihre Hände unter das Haupt des ohnmächtigen Erlösers zu legen, um jene Stirn zu netzen, die stärker zerfurcht war als bei den Menschen sonst? Der Heiland trat die Kelter allein, und niemand unter den Völkern war bei ihm. Jesaja 63,3. {LJ 689.1}

Aber der Vater im Himmel litt mit seinem Sohn, und die Engel waren Zeugen seiner Qualen. Sie sahen ihren Herrn inmitten von Legionen satanischer Kräfte, niedergebeugt von schauderndem, geheimnisvollem Entsetzen. Im Himmel herrschte tiefe Stille; kein Harfenklang ertönte. Hätten Sterbliche die Bestürzung der Engelscharen wahrgenommen, als diese in stillem Schmerz beobachteten, wie der himmlische Vater seinem geliebten Sohn die Strahlen des Lichts, der Liebe und der Herrlichkeit entzog, dann würden sie besser verstehen, wie verhaßt in seinen Augen die Sünde ist. {LJ 689.2}

Die nicht gefallenen Welten und die himmlischen Engel hatten mit größter Anteilnahme zugeschaut, wie der Kampf sich seinem Ende näherte. Auch Satan und seine Verbündeten, Legionen der Abtrünnigen, beobachteten aufmerksam diese Stunde der Entscheidung im ganzen Heilsgeschehen. Die Mächte des Guten und des Bösen hielten sich zurück, um zu sehen, wie die Antwort auf Jesu dreimalige Bitte lautete. Die Engel hatten sich danach gesehnt, dem göttlichen Dulder Hilfe zu bringen, aber das durfte nicht geschehen. Es gab kein Entrinnen für den Sohn Gottes. In dieser furchtbaren Krise, da alles auf dem Spiel stand, da der geheimnisvolle Kelch in den Händen Jesu zitterte, öffnete sich der Himmel, und ein Licht durchbrach das unruhige Dunkel dieser entscheidungsschweren Stunde; der Engelfürst, der anstelle des ausgestoßenen Satans in der Gegenwart Gottes seinen Platz hat, trat an Jesu Seite. Der Engel kam nicht, um Christus den Leidenskelch aus der Hand zu nehmen, sondern um ihn durch die Versicherung der Liebe des Vaters zu stärken, den Kelch zu trinken. Er kam, um dem göttlich-menschlichen Bittsteller Kraft zu spenden. Er zeigte ihm den offenen Himmel und sprach zu ihm von den Seelen, die durch sein Leiden gerettet würden. Er gab ihm die Gewißheit, daß sein Vater im Himmel größer und mächtiger ist als Satan, daß sein Tod die vernichtendste Niederlage Satans bedeutet und daß das Königreich dieser Welt den Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden wird. Er erzählte ihm, daß „er das Licht schauen und die Fülle haben“ werde, „weil seine Seele sich abgemüht hat“ (Jesaja 53,11), denn eine große Schar auf ewig Erlöster würde für ihn zeugen. {LJ 689.3}

Christi Seelenschmerz hörte nicht auf; aber die Niedergeschlagenheit und Entmutigung verließen ihn. Der Sturm in seiner Seele hatte keineswegs nachgelassen; aber Christus, gegen den sein Wüten gerichtet war, fühlte sich gekräftigt, ihm zu widerstehen. Ruhig und gefaßt ging er aus dem Kampf hervor; himmlischer Friede ruhte auf seinem Angesicht. Er hatte erduldet, was kein menschliches Wesen jemals würde ertragen können; denn er hatte die Leiden des Todes für alle Menschen durchlebt. {LJ 690.1}

Die schlafenden Jünger waren durch das helle Licht, das den Heiland umstrahlte, plötzlich aufgeweckt worden. Sie sahen den Engel sich über ihren hingestreckt liegenden Meister beugen, dessen Haupt gegen seine Brust lehnen und die Hand zum Himmel erheben. Sie hörten den wundersamen Wohllaut seiner Stimme, die Worte des Trostes und der Hoffnung sprach. Sie riefen sich das Geschehen auf dem Verklärungsberge ins Gedächtnis zurück, sie erinnerten sich der Herrlichkeit, die Jesus im Tempel zu Jerusalem umgeben hatte, und der Stimme Gottes, die aus der Wolke an ihr Ohr gedrungen war. Nun offenbarte sich ihnen hier die gleiche Herrlichkeit, und fortan fürchteten sie nichts mehr für ihren Meister. Sie wußten ihn jetzt unter der Fürsorge Gottes, der einen mächtigen Engel zum Schutze des Erlösers gesandt hatte. Doch wieder überlassen sich die Jünger in ihrer Müdigkeit jenem ungewöhnlichen Dämmerzustand, und Jesus findet sie abermals schlafend. {LJ 690.2}

Traurig blickt er auf die Schlafenden und spricht zu ihnen: „Ach, wollt ihr nun schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, daß des Menschen Sohn in der Sünder Hände überantwortet wird.“ {LJ 690.3}

Noch während er diese Worte sprach, hörte er die Schritte derer, die ihn suchten, und er fügte hinzu: „Stehet auf, laßt uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.“ Matthäus 26,45.46. {LJ 690.4}

Jesus zeigte keinerlei Spuren mehr des eben überstandenen inneren Ringens, als er dem Verräter entgegentrat. Allein vor seinen Jüngern stehend, sagte er: „Wen suchet ihr?“ Sie antworteten: „Jesus vonNazareth.“ Da sprach Jesus zu ihnen: „Ich bin‘s!“Johannes 18,4.5. In diesem Augenblick trat der Engel, der Jesus kurz zuvor erst gedient hatte, zwischen ihn und die Schar der Häscher. Göttliches Licht erhellte Jesu Angesicht, und ein taubenähnlicher Schatten fiel auf seine Gestalt. Die Gegenwart dieser himmlischen Herrlichkeit konnten die Mordgesellen nicht ertragen; sie wichen zurück, und Priester, Älteste, Soldaten, selbst Judas, sanken wie tot zu Boden. {LJ 690.5}

Der Engel zog sich zurück, und das Licht verblaßte. Jesus hatte die Möglichkeit zu fliehen, doch er blieb, gelassen und seiner selbst gewiß. Wie ein Verklärter stand er inmitten dieser hartgesottenen Schar, die jetzt niedergestreckt und hilflos zu seinen Füßen lag. Die Jünger blickten schweigend, scheu und verwundert auf das Geschehen vor ihren Augen. {LJ 691.1}

Doch das Bild änderte sich schnell. Die Häscher sprangen auf; die römischen Soldaten, die Priester und Judas umringten Christus. Sie schienen sich ihrer Schwäche zu schämen und fürchteten, er würde ihnen entrinnen. Da wiederholte Jesus nochmals die Frage: „Wen suchet ihr?“ Sie hatten zwar schon einen ausreichenden Beweis dafür erhalten, daß der, der vor ihnen stand, der Sohn Gottes war, aber sie wollten sich nicht überzeugen lassen. Auf die Frage: „Wen suchet ihr?“ antworteten sie wiederum: „Jesus von Nazareth.“Johannes 18,7. Der Heiland sagte darauf: „Ich habe es euch gesagt, daß ich‘s bin. Suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!“ (Johannes 18,8) — und zeigte auf seine Jünger. Er kannte ihren schwachen Glauben und wünschte sie vor Versuchungen und Anfechtungen zu bewahren. Er war bereit, sich für sie zu opfern. {LJ 691.2}

Judas, der Verräter, vergaß seine Absicht nicht. Als die Häscher den Garten betraten, hatte er sie angeführt, dicht gefolgt von dem Hohen Priester. Mit den Verfolgern Jesu hatte er ein Zeichen vereinbart und zu ihnen gesagt: „Welchen ich küssen werde, der ist‘s; den greifet.“ Matthäus 26,48. Jetzt tat er so, als habe er mit ihnen gar keine Verbindung. Er ging auf den Herrn zu, ergriff freundschaftlich seine Hand, küßte ihn wiederholt mit den Worten: „Gegrüßet seist du, Rabbi!“ und gab sich den Anschein, als weine er aus Mitleid mit ihm in dessen gefahrvoller Lage. {LJ 691.3}

Jesus sprach zu ihm: „Mein Freund, warum bist du gekommen?“ Seine Stimme zitterte vor Wehmut, als er hinzufügte: „Judas, verrätst du des Menschen Sohn mit einem Kuß?“ Matthäus 26,49.50; Lukas 22,48. Diese Worte hätten das Gewissen des Verräters wachrütteln und sein verstocktes Herz anrühren müssen, aber Ehre, Treue und menschliches Empfinden hatten ihn verlassen. Dreist und herausfordernd stand er da, und er ließ durch nichts erkennen, daß er bereit war, nachzugeben. Er hatte sich Satan verschrieben und war völlig unfähig, ihm zu widerstehen. Jesus aber wies nicht einmal den Kuß des Verräters zurück. {LJ 691.4}

Der Pöbel wurde kühn, als er sah, daß Judas den berührte, der soeben vor ihren Augen verklärt worden war. Sie ergriffen den Heiland und begannen die teuren Hände, die nur Gutes getan hatten, zu fesseln. {LJ 692.1}

Die Jünger hatten nicht gedacht, daß sich ihr Meister gefangennehmen ließe. Die gleiche Macht, die die Verfolger wie tot zu Boden gestreckt hatte, konnte diese doch so lange zur Hilflosigkeit verurteilen, bis sie und ihr Meister gerettet wären. Sie waren enttäuscht und aufgebracht, als sie die Stricke sahen, mit denen die Hände dessen gebunden werden sollten, den sie liebten. Petrus zog in seinem Zorn rasch sein Schwert und wollte seinen Meister verteidigen; er traf den Diener des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Als Jesus sah, was geschehen war, befreite er seine Hände aus der Gewalt der römischen Soldaten, sagte: „Haltet ein! Und er rührte sein Ohr an und heilte ihn.“ Lukas 22,51. {LJ 692.2}

Dann sagte er zu dem heftigen Petrus: „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, daß ich nicht könnte meinen Vater bitten, daß er mir zuschickte alsbald mehr als zwölf Legionen Engel?“ (Matthäus 26,52.53) — für jeden Jünger eine Legion. Warum, dachten die Jünger, rettet er nicht sich und uns!? Da antwortete ihnen der Herr auf ihre unausgesprochene Frage: „Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, daß es muß also geschehen?“ — „Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?“ Matthäus 26,54; Johannes 18,11. {LJ 692.3}

Ihre amtliche Würde hatte die jüdischen Obersten nicht davon abhalten können, sich der Verfolgung Jesu anzuschließen. Seine Gefangennahme war eine zu wichtige Angelegenheit, um sie ausschließlich ihren Untergebenen zu überlassen; sie hatten sich der Tempelwache und dem lärmenden Pöbel angeschlossen und waren Judas nach Gethsemane gefolgt. Welch eine Gesellschaft für jene Würdenträger! Eine wilde, ungeordnete Horde, die nach Sensationen hungerte und mit allerlei Werkzeugen bewaffnet war, als wollte sie einem wilden Tier nachstellen. {LJ 692.4}

Christus wandte sich den Priestern und Ältesten zu und blickte sie durchdringend an. Die Worte, die er zu ihnen sprach, würden sie ihr Leben lang nicht vergessen. Sie wirkten wie scharfe Pfeile aus der Hand des Allmächtigen. Er sagte: Ihr seid ausgegangen wie zu einem Mörder mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Ich bin täglich bei euch gewesen und habe im Tempel gelehrt, und ihr habt mich nicht gegriffen. Die Nacht eignet sich besser für euer Werk, jetzt ist eure Stunde und die Macht der Finsternis! Lukas 22,52.53;Markus 14,48.49. {LJ 693.1}

Die Jünger waren sehr erschrocken, als sie sahen, daß Jesus sich seinen Feinden auslieferte. Sie ärgerten sich, daß er diese Demütigung über sich und über sie brachte; sie konnten sein Verhalten nicht verstehen und tadelten ihn, daß er sich dem Mob unterwarf. In ihrer Furcht und Entrüstung schlug Petrus vor, daß sie sich selbst retteten, und auf seine Eingebung hin „verließen ihn alle und flohen“. Markus 14,50. Doch Jesus hatte ihre Flucht vorausgesehen. „Siehe“, so hatte er gesagt, „es kommt die Stunde und ist schon gekommen, daß ihr zerstreut werdet, ein jeglicher in das Seine, und mich allein lasset. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.“ Johannes 16,32. {LJ 693.2}


*(5)


Kapitel 78: Golgatha

Auf der Grundlage von Matthäus 27,31-53; Markus 15,20-38; Lukas 23,26-46; Johannes 19,16-30.

Als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst.“ Lukas 23,33.{LJ 741.1}

Darum hat auch Jesus, damit er heiligte das Volk durch sein eigen Blut, gelitten draußen vor dem Tor.“Hebräer 13,12. Weil Adam und Eva Gottes Gesetz übertreten hatten, wurden sie aus dem Garten Eden verbannt. Christus litt als unser Vertreter außerhalb der Grenzen Jerusalems. Er starb dort, wo Verbrecher und Mörder hingerichtet wurden: außerhalb des Tores. Einen tiefen Sinn enthalten die Worte: „Christus aber hat uns erlöst von dem Fluch des Gesetzes, da er ward ein Fluch für uns.“ Galater 3,13. {LJ 741.2}

Eine ungeheure Menschenmenge folgte Jesus vom Gerichtshaus nach Golgatha. Die Nachricht von seiner Verurteilung hatte sich in ganz Jerusalem verbreitet, und Menschen aller Klassen und jeden Standes strömten nach der Richtstätte. Die Priester und Obersten hatten versprechen müssen, Jesu Anhänger nicht zu belästigen, wenn er selbst ihnen ausgeliefert würde. So schlossen sich auch die Jünger und die Gläubigen aus der Stadt und der Umgebung der Menge an, die dem Heiland folgte. {LJ 741.3}

Als Jesus das Tor des Gerichtshauses durchschritten hatte, wurde das für Barabbas vorbereitete Kreuz auf seine wunden und blutenden Schultern gelegt. Zwei Gefährten des Barabbas sollten zur selben Zeit mit Jesus den Tod erleiden, und auch ihnen wurden Kreuze aufgelegt. Dem Heiland war diese Last infolge seines geschwächten und leidenden Zustandes zu schwer; denn er hatte seit dem Passahmahl mit seinen Jüngern weder Speise noch Trank zu sich genommen. Er hatte im Garten von Gethsemane mit den Mächten der Finsternis gerungen; er hatte die Schmach des Verrats ertragen und sehen müssen, wie ihn seine Jünger verließen und flohen. Er war von Hannas zu Kaiphas, von diesem zu Pilatus, dann zu Herodes und wieder zu Pilatus geführt worden. Beleidigungen und Mißhandlungen, Spott und Hohn und die Qualen der zweimaligen Geißelung — die ganze Nacht hindurch hatten sich die Ereignisse überstürzt, die dazu angetan waren, einen Menschen bis zum äußersten auf die Probe zu stellen. Christus war nicht unterlegen. Er hatte kein Wort gesprochen, außer es diente zu Gottes Ehre. Während des ganzen Verhörs, das nur eine schändliche Posse darstellte, hatte er eine feste, würdige Haltung bewahrt. Als ihm aber nach der zweiten Geißelung das schwere Kreuz aufgelegt wurde, vermochte die menschliche Natur diese Last nicht mehr zu tragen. Ohnmächtig brach er zusammen. {LJ 741.4}

Die Menge, die dem Heiland folgte, sah seine kraftlosen, taumelnden Schritte, aber sie half ihm nicht, sondern sie verhöhnte und verspottete ihn, weil er das schwere Kreuz nicht tragen konnte. Aufs neue legte man die Bürde auf ihn, und wieder fiel er entkräftet zu Boden. Da erkannten seine Peiniger, daß es für ihn unmöglich war, die Last noch weiter zu tragen. Sie waren darum verlegen, wer die unwürdige Last tragen sollte. Ein Jude durfte es nicht tun; denn die damit verbundene Verunreinigung hätte ihn vom Passahmahl ausgeschlossen. Selbst von der nachfolgenden Menge würde sich niemand so weit erniedrigen, das Kreuz zu tragen. {LJ 742.1}

Da begegnete ein Fremder, Simon von Kyrene, der vom Lande hereinkam, jener großen Schar. Er vernahm die spöttischen und lästerlichen Reden der Menge; er hörte, wie immerzu verächtlich gerufen wurde: Platz für den König der Juden! Bestürzt betrachtete er dieses Geschehen, und als er sein Mitgefühl mit Christus äußerte, ergriff man ihn und legte das Kreuz des Herrn auf seine Schultern. {LJ 742.2}

Simon hatte schon von Jesus gehört. Seine Söhne glaubten an den Heiland; aber er selbst gehörte nicht zu den Jüngern. Das Tragen des Kreuzes nach Golgatha jedoch wurde ihm zum Segen, und er ist später immer für diese Fügung dankbar gewesen. Sie war der Anlaß, daß er das Kreuz Christi freiwillig auf sich nahm und es stets freudig trug. {LJ 742.3}

Nicht wenige Frauen befinden sich unter der Menge, die dem unschuldig Verurteilten zur Kreuzigungsstätte folgt. Ihre Aufmerksamkeit ist ganz auf Jesus gerichtet. Einige von ihnen haben ihn schon früher gesehen; manche haben ihre Kranken und Leidenden zu ihm gebracht oder sind selbst geheilt worden. Diese Frauen wundern sich über den Haß, den die Menge des Volkes dem entgegenbringt, dem sie zugetan sind und für den sie sich opfern würden. Ungeachtet der Haltung jener rasenden Menschenmenge und der zornigen Worte der Priester und Obersten geben sie ihrer Zuneigung offen Ausdruck, und sie wehklagen laut, als Jesus unter der Last des Kreuzes zusammenbricht. {LJ 742.4}

Diese Anteilnahme war das einzige, was Christi Aufmerksamkeit erregte, obwohl er selbst tiefstes Leid erduldete, während er die Sündenlast dieser Welt trug, ließ ihn der Ausdruck des Kummers dieser Frauen nicht gleichgültig. Er blickte sie mit herzlichem Erbarmen an. Diese glaubten nicht an ihn, und er wußte, daß sie ihn nicht als den von Gott Gesandten beweinten, sondern daß es nur menschliches Mitgefühl war, das sie bekundeten. Er wies ihr Mitgefühl nicht zurück; es erweckte vielmehr in ihm eine noch größere Anteilnahme für sie. „Ihr Töchter von Jerusalem“, rief er ihnen zu, „weinet nicht über mich, sondern weinet über euch selbst und über eure Kinder.“ Lukas 23,28. Von den vor seinen Augen sich abspielenden Geschehnissen ausgehend, dachte Christus an die Zerstörung Jerusalems. Während jener schrecklichen Zeit würden auch von diesen Frauen, die jetzt über ihn weinten, viele mit ihren Kindern umkommen. {LJ 743.1}

Von der Zerstörung Jerusalems wanderten seine Gedanken weiter zu einem noch umfassenderen Gericht. In der Zerstörung der unbußfertigen Stadt sah er ein Gleichnis für die endgültige Vernichtung, die über die ganze Welt kommen wird. So fuhr er fort: „Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallet über uns! und zu den Hügeln: Decket uns! Denn so man das tut am grünen Holz, was will am dürren werden?“ Lukas 23,30.31. Mit dem grünen Holz meinte er sich selbst, den unschuldigen Erlöser. Gott ließ seinen Zorn über die Sünde der Menschheit auf seinen geliebten Sohn kommen, der dafür gekreuzigt werden mußte. Wieviel Leid müßten dann die Sünder ertragen, die in der Sünde verharren? Die Unbußfertigen und Ungläubigen würden einen Schmerz und eine Trübsal erleiden, die sich nicht mit Worten beschreiben lassen. {LJ 743.2}

Eine große Anzahl derer, die dem Heiland auf seinem Weg nach Golgatha folgten, hatte ihn bei seinem glorreichen Einzug in Jerusalem mit jubelnden Hosiannarufen begrüßt und Palmzweige geschwungen. Nicht wenige, die ihn damals laut gepriesen hatten, weil alle es taten, stimmten jetzt leidenschaftlich mit ein in den Ruf: „Kreuzige, kreuzige ihn!“ Lukas 23,21. An jenem Tage des Einzugs in die Stadt waren die Hoffnungen der Jünger aufs äußerste gestiegen. Sie selbst hatten sich in Jesu nächster Nähe aufgehalten und ihre Verbundenheit mit dem Herrn als hohe Ehre empfunden. Nun folgten sie dem gedemütigten Herrn in einiger Entfernung. Sie waren von Kummer erfüllt und fühlten sich vor Enttäuschung niedergeschlagen. Wie hatten sich doch Jesu Worte bewahrheitet: „In dieser Nacht werdet ihr alle Ärgernis nehmen an mir. Denn es steht geschrieben: ‚Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.‘“Matthäus 26,31. {LJ 744.1}

Nachdem die Kreuzigungsstätte erreicht war, wurden die Gefangenen an das Marterholz gebunden. Die zwei Übeltäter wanden sich in den Händen derer, die sie ans Kreuz heften sollten; Jesus leistete keinen Widerstand. Seine Mutter war ihm, gestützt von Johannes, dem Lieblingsjünger, bis zum Kreuz gefolgt. Sie hatte ihn unter der schweren Last zusammenbrechen sehen und sehnte sich danach, sein verwundetes Haupt mit ihren Händen zu stützen und das Antlitz zu waschen, das einmal an ihrer Brust geruht hatte. Aber selbst solch trauriger Liebesdienst war ihr nicht gestattet worden. Mit den Jüngern hoffte sie immer noch, daß Jesus seine Macht offenbaren und sich von seinen Feinden befreien würde; anderseits wollte ihr Herz verzagen, als sie sich seiner Worte erinnerte, in denen er die gerade stattfindenden Ereignisse vorausgesagt hatte. Als die Übeltäter ans Kreuz gebunden wurden, sah sie in qualvoller Erwartung zu. Würde er, der Toten das Leben wiedergegeben hatte, sich selbst kreuzigen lassen? Würde der Sohn Gottes sich auf solch grauenvolle Weise umbringen lassen? Mußte sie ihren Glauben aufgeben, daß Jesus der Messias ist? Mußte sie Zeuge seiner Schmach und seines Schmerzes sein, ohne ihm in seiner schwersten Stunde beistehen zu können? Sie sah die ausgestreckten Hände am Kreuz; Hammer und Nägel wurden gebracht, und als die Stifte in den Körper des Heilandes drangen, mußten die zutiefst erschütterten Jünger die ohnmächtig gewordene Mutter Jesu von dem grausamen Schauplatz hinwegtragen. {LJ 744.2}

Kein Laut der Klage kam über die Lippen des Heilandes. Sein Gesicht blieb ruhig und gelassen, wenn auch große Schweißtropfen auf seiner Stirn standen. Weder regte sich eine mitleidsvolle Hand, den Todesschweiß von seinem Angesicht zu wischen, noch erquickten Worte der Teilnahme und der unveränderten Treue sein menschliches Herz. Während die Kriegsknechte ihr schreckliches Werk beendeten, betete Jesus für seine Feinde: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Lukas 23,34. Trotz seiner Schmerzen beschäftigten sich seine Gedanken mit den Sünden seiner Peiniger und der schrecklichen Vergeltung, die ihrer wartete. Er fluchte nicht den Soldaten, die ihn so roh behandelten; er verwünschte auch nicht die Priester und Obersten, die sich über das Gelingen ihres Planes hämisch freuten. Der Herr vielmehr bemitleidete sie in ihrer Unwissenheit und Schuld. Flüsternd nur bat er für sie, daß ihnen vergeben würde, „denn sie wissen nicht, was sie tun“. {LJ 745.1}

Wäre ihnen bewußt gewesen, daß sie denjenigen Folterqualen aussetzten, der gekommen war, die sündige Menschheit vor dem ewigen Verderben zu retten, dann hätten Gewissensnot und Schrecken sie erfaßt. Doch ihre Unwissenheit hob ihre Schuld nicht auf; denn es war ihr Vorrecht gewesen, Jesus als ihren Heiland zu erkennen und anzunehmen. Einige von ihnen würden vielleicht noch ihre Sünde einsehen und bereuen und sich bekehren; andere aber würden verstockt bleiben und es dadurch unmöglich machen, daß sich Jesu Bitte an ihnen erfüllte. Aber gerade auf diese Weise ging Gottes Plan seiner Vollendung entgegen. Jesus erhielt das Recht, jeden Aufrichtigen vor seinem Vater im Himmel fürbittend zu vertreten. {LJ 745.2}

Jenes Gebet Christi für seine Feinde umspannte die ganze Welt; jeder einzelne Sünder, ob er schon gelebt hatte oder noch leben würde, von Anbeginn der Welt bis ans Ende der Zeiten, war in diese Bitte eingeschlossen. Denn auf jedem einzelnen ruht auch die Schuld der Kreuzigung des Sohnes Gottes, und jedem einzelnen wird Vergebung bereitwillig angeboten. „Wer da will“, kann Frieden mit Gott haben und das ewige Leben erlangen. {LJ 745.3}

Sobald man Jesus ans Kreuz genagelt hatte, wurde dieses von kräftigen Männern angehoben und mit aller Gewalt in das dafür vorbereitete Loch gestoßen. Dieses Aufrichten des Kreuzes verursachte dem Sohn Gottes die heftigsten Schmerzen. Pilatus ließ über dem Haupt Jesu eine Inschrift in Hebräisch, Griechisch und Lateinisch ans Kreuz heften, auf der zu lesen stand: „Jesus von Nazareth, der Juden König.“ Johannes 19,19. Diese Worte ärgerten die Juden. Im Gerichtssaal hatten sie gerufen: „Kreuzige ihn!... Wir haben keinen König denn den Kaiser.“ Johannes 19,15. Sie hatten jeden als Verräter bezeichnet, der sich zu einem andern König bekannte. Pilatus faßte also in der Inschrift über dem Kreuz nur zusammen, was die Juden als ihre Meinung zum Ausdruck gebracht hatten. Es bestand keine andere Anklage gegen Jesus als die, der König der Juden zu sein. Jene Inschrift war eigentlich eine Bestätigung der Untertanenpflicht der Juden gegenüber der römischen Macht. Sie besagte nämlich, daß jeder, der den Anspruch erhebe, König von Israel zu sein, des Todes würdig sei. Die Priester waren zu weit gegangen. Als sie über Jesu Tod berieten, hatte Kaiphas es für nützlicher gehalten, daß einer stürbe, denn daß das ganze Volk unterginge. Jetzt wurde ihre Heuchelei offenbar: um Jesus Christus zu vernichten, waren sie sogar bereit gewesen, ihre nationalen Belange aufs Spiel zu setzen. {LJ 745.4}

Als die Priester erkannten, welche Torheit sie begangen hatten, baten sie Pilatus, die Inschrift über dem Kreuz zu ändern. Sie sagten zu ihm: „Schreibe nicht: Der Juden König, sondern daß er gesagt habe: Ich bin der Juden König.“ Aber Pilatus, der sich über seine frühere Schwäche ihnen gegenüber ärgerte und dazu die eifersüchtigen und listigen Priester und Obersten gründlich verachtete, erwiderte kalt: „Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.“Johannes 19,21.22. {LJ 746.1}

Diese Inschrift war unter dem Einfluß einer höheren Macht als der des Pilatus oder der Juden über Jesu Haupt angebracht worden. Nach göttlicher Bestimmung sollten dadurch die Menschen zum Nachdenken und zum Studium der heiligen Schriften angeregt werden. Der Ort der Kreuzigung lag nahe bei der Stadt. Tausende von Menschen aus vielen Nationen befanden sich in Jerusalem, und die Inschrift, die Jesus von Nazareth als den Messias bezeichnete, würde von ihnen gelesen werden. Sie war eine lebendige Wahrheit, niedergeschrieben von einer Hand, die Gott geführt hatte. {LJ 746.2}

Durch die Leiden Jesu am Kreuz wurde die Weissagung erfüllt. Jahrhunderte vor der Kreuzigung hatte der Heiland alles, was ihm widerfahren würde, vorausgesagt mit den Worten: „Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben. Ich kann alle meine Knochen zählen; sie aber schauen zu und sehen auf mich herab. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.“ Psalm 22,17-19. Die Weissagung, die sich auf seine Kleider bezog, erfüllte sich buchstäblich, ohne daß es dazu eines Anstoßes oder einer Einmischung der Freunde oder Feinde Jesu bedurfte. Die Kriegsknechte, die ihn gekreuzigt hatten, erhielten seine Gewänder. Der Heiland hörte ihren Zank, als sie die Kleider unter sich teilten. Sein Rock war ohne Naht in einem Stück gewebt, und so sagten sie: „Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll.“ Johannes 19,24.{LJ 747.1}

In einer anderen Prophezeiung hatte der Heiland erklärt: „Die Schmach bricht mir mein Herz und macht mich krank. Ich warte, ob jemand Mitleid habe, aber da ist niemand, und auf Tröster, aber ich finde keine. Sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken für meinen Durst.“ Psalm 69,21.22. Es war erlaubt, den am Kreuze Sterbenden einen betäubenden Trank zu reichen, um das Schmerzgefühl zu dämpfen. Ein solcher Trunk wurde auch Jesus angeboten, aber als er ihn schmeckte, wies er das Getränk zurück. Er wollte nichts nehmen, was seinen Geist trüben könnte; sein Glaube mußte seinen festen Halt an Gott bewahren! Das war seine einzige Stärke. Die Sinne betäuben aber hieße Satan einen Vorteil einräumen. {LJ 747.2}

Noch am Kreuz ließen Jesu Feinde ihre Wut an ihm aus. Priester, Oberste und Schriftgelehrte verhöhnten gemeinsam mit dem Pöbel den sterbenden Heiland. Bei der Taufe und bei der Verklärung Jesu war Gottes Stimme gehört worden, die Christus als seinen Sohn verkündete. Auch kurz vor dem Verrat hatte der Vater die Gottheit des Sohnes bezeugt. Doch jetzt am Kreuz schwieg der Himmel. Kein Zeugnis zu Jesu Gunsten erschallte. Allein erlitt er die Mißhandlungen und ertrug er den Spott verderbter Menschen. {LJ 747.3}

Bist du Gottes Sohn“, sagten sie, „so steig herab vom Kreuz!“ Matthäus 27,40. „Er helfe sich selber, ist er der Christus, der Auserwählte Gottes.“ Lukas 23,35. In der Wüste der Versuchung hatte einst Satan gesagt: „Bist du Gottes Sohn, so sprich, daß diese Steine Brot werden ... Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab“ (Matthäus 4,3.6) von der Zinne des Tempels. Auch jetzt weilte der Teufel mit seinen Engeln — in Menschengestalt — an der Kreuzigungsstätte. Der Erzfeind und seine Heerscharen arbeiteten mit den Priestern und Obersten zusammen. Die Lehrer hatten das unwissende Volk aufgestachelt, über den ein Urteil zu fällen, den viele nie zuvor gesehen hatten, bis es gezwungen war, gegen ihn Zeugnis abzulegen. Satanische Raserei vereinte die Priester, Obersten, Pharisäer und den gefühllosen Volkshaufen. Die religiösen Führer verbanden sich mit Satan und seinen Engeln. Sie alle führten seine Befehle aus. {LJ 747.4}

Jesus hörte, leidend und sterbend, jedes Wort, als die Priester erklärten: „Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz. Dann wollen wir an ihn glauben.“ Matthäus 27,42. Christus hätte vom Kreuz herabsteigen können. Weil er aber sich selbst nicht retten wollte, darf der Sünder auf Vergebung und Gnade vor dem himmlischen Vater hoffen. {LJ 748.1}

Als sie den Heiland verhöhnten, wiederholten die Männer, die vorgaben, Ausleger der prophetischen Schriften zu sein, gerade jene Verse, die sie nach der Vorausschau des göttlichen Wortes bei dieser Gelegenheit sprechen sollten. Doch in ihrer Blindheit erkannten sie nicht, daß sie die Weissagung über Jesus erfüllten. Jene, die höhnend sagten: „Er hat Gott vertraut; der erlöse ihn nun, hat er Lust zu ihm; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn“ (Matthäus 27,43), ahnten nicht, daß ihr Zeugnis durch alle künftigen Zeiten klingen würde. Diese Worte, im Spott gesprochen, veranlaßten viele Menschen, die Schrift zu erforschen, wie sie es nie zuvor getan hatten. Kluge Leute hörten das Wort Gottes, suchten in der Schrift, überdachten alles und beteten. Es waren jene, die nicht eher ruhten, bis sie, indem sie Schriftstelle mit Schriftstelle verglichen, die Bedeutung der Sendung Christi erkannten. Auch war nie zuvor die Erkenntnis über Jesus so verbreitet, als da er am Kreuze hing. Das Licht der Wahrheit schien in die Herzen vieler, die der Kreuzigung beiwohnten und die Worte Jesu hörten. {LJ 748.2}

In seiner Todesnot am Kreuz erhielt der Heiland einen schwachen Trost durch die Bitte des reumütigen Übeltäters. Die beiden Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt wurden, hatten ihn zuerst gelästert; besonders der eine wurde durch seine Schmerzen immer herausfordernder und trotziger. Nicht handelte so sein Gefährte, den man nicht als einen verstockten Verbrecher ansehen konnte, sondern der lediglich durch schlechte Gesellschaft verführt worden war und weniger Schuld auf sich geladen hatte als viele der Umstehenden, die den Heiland schmähten. Er hatte Jesus gesehen und gehört und war von seiner Lehre überzeugt worden, aber die Priester und Obersten hatten ihn vom Herrn abgewendet. Indem er seine gewonnene Überzeugung zu unterdrücken suchte, war er immer tiefer in die Sünde eingetaucht, bis man ihn endlich festnahm, als Verbrecher überführte und zum Kreuzestod verurteilte. Im Gerichtssaal und auf dem Wege nach Golgatha war er in Jesu Nähe gewesen und hatte auch die Worte des Pilatus gehört: „Ich finde keine Schuld an ihm.“ Johannes 18,38. Er hatte Jesu göttliches Verhalten beobachtet und erlebt, wie er seinen Peinigern mitleidsvoll vergab. Vom Kreuze herab sieht er zahlreiche religiöse Eiferer vor Jesus verächtlich die Zunge herausstrecken und ihn lächerlich machen. Er sieht sie die Köpfe über den Heiland schütteln, und er hört das Schimpfen seines Gefährten: „Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!“ Lukas 23,39. Aber er vernimmt auch, wie mancher der Vorübergehenden Jesus verteidigt, seine Worte wiederholt und von seinem Wirken erzählt. So gewinnt die Überzeugung wieder Raum in seinem Herzen, daß es Christus ist, der neben ihm am Kreuz hängt. Er wendet sich an den anderen Schächer und ruft ihm zu: „Fürchtest du dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?“ Die sterbenden Übeltäter haben nichts mehr von den Menschen zu fürchten; dem einen aber wird immer gewisser, daß es einen Gott gibt, der zu fürchten ist, und eine Zukunft, die ihn zittern macht. Nun steht er am Ende seines sündenbefleckten Lebens, und er stöhnt: „Wir zwar sind mit Recht darin, denn wir empfangen, was unsre Taten wert sind; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.“ Lukas 23,40.41. {LJ 748.3}

Das ist für ihn keine Frage. Er hat keine Zweifel und Vorwürfe. Als er für sein Verbrechen verurteilt wurde, versank der Dieb in Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Aber seltsam, vage Gedanken tauchen nun in ihm auf. Er ruft sich all das in Erinnerung, was er von Jesus gehört hatte wie dieser Kranke heilte und Sünden vergab. Er hatte die Worte derer gehört, die an Jesus glaubten und ihm weinend gefolgt waren. Er hatte die Schrift über dem Kopf des Heilandes gesehen und gelesen und hatte die vorbeigehenden diese Worte murmeln hören, manche mit bebenden, zitternden Lippen, andere voller Spott und Hohn. Der Heilige Geist erleuchtet das Verständnis dieses reumütigen Sünders und hilft ihm nach und nach zur Erkenntnis der Wahrheit. Seine Augen sehen in dem zerschlagenen, verspotteten und gekreuzigten Jesus das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. Seine Stimme drückt Hoffnung und Furcht zugleich aus, als sich die hilflose, sterbende Seele dem mit dem Tode ringenden Heiland ausliefert: „Herr, gedenke an mich“, so ruft er, „wenn du in dein Reich kommst!“ Lukas 23,42 (Jubiläumsbibel). {LJ 749.1}

Die Antwort kommt rasch. Mit weicher und melodischer Stimme, voller Liebe, Mitgefühl und Kraft, versichert ihm Jesus: „Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein.“ Lukas 23,43 (Reinhardt). {LJ 750.1}

Lange, qualvolle Stunden hindurch hat Jesus den Hohn und Spott hören müssen. Während er am Kreuze hängt, dringen immer noch Flüche und Spottreden an sein Ohr. Mit sehnsüchtigem Herzen hat es ihn danach verlangt, von seinen Jüngern ein Wort des Vertrauens zu hören. Doch er vernahm lediglich ihre verzagten Worte: „Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen würde.“Lukas 24,21. Wie wohltuend war deshalb das gläubige Vertrauen und die Liebe, die ihm der sterbende Schächer entgegenbrachte! Während die Obersten der Juden ihn verleugnen und selbst die Jünger an seiner Gottheit zweifeln, nennt diese arme, an der Schwelle der Ewigkeit stehende Seele ihn „Herr“. Viele waren bereit gewesen ihn so anzureden, als er noch Wunder wirkte, und sie waren es wieder, nachdem er aus dem Grabe auferstanden war; aber niemand beugte sich vor ihm, als er sterbend am Kreuz hing und in letzter Stunde dem bußfertigen Übeltäter das ewige Leben verhieß. {LJ 750.2}

Die Umstehenden hörten, wie der Übeltäter den Gekreuzigten „Herr“ nannte. Die Stimme des reuigen Sünders ließ sie aufmerksam werden. Selbst die Kriegsknechte, die sich am Fuße des Kreuzes um den Rock Christi gestritten hatten und nun dabei waren, um ihn zu losen, horchten auf. Ihre zornigen Stimmen waren verstummt; mit angehaltenem Atem blickten sie auf Jesus und warteten, daß seine verlöschende Stimme Antwort gab. {LJ 750.3}

Bei Jesu Verheißung fiel ein helles Licht vom Himmel auf Golgatha und durchbrach die dunkle Wolke, die das Kreuz Christi zu verhüllen schien. Der bußfertige Schächer wurde mit jenem vollkommenen Frieden erfüllt, der dem Bewußtsein der Versöhnung mit Gott entspringt. Christus wurde in seiner Erniedrigung verherrlicht. Er, den alle anderen für unterlegen hielten, war in Wirklichkeit der Sieger. Er wurde offenbar als jener, der unsere Sünden trägt. Menschen konnten sich seines irdischen Körpers bemächtigen. Sie vermochten ihm die Dornenkrone aufs Haupt zu drücken, ihm das Gewand auszuziehen und um dessen Aufteilung zu streiten. Aber sie konnten ihn nicht der Macht berauben, Sünden zu vergeben. Noch im Sterben zeugte er von seiner Göttlichkeit und von der Ehre seines Vaters. Seine Ohren sind nicht so taub, daß er nicht hören, sein Arm ist nicht so kurz, daß er nicht helfen könnte. Es ist sein königliches Recht, allen die Erlösung zu schenken, die durch ihn zu Gott kommen. {LJ 750.4}

Wahrlich, ich sage dir heute: Mit mir wirst du im Paradiese sein.“ Lukas 23,43 (Reinhardt). Jesus versprach nicht, noch am Tage der Kreuzigung mit dem Schächer im Paradiese zu sein. Er selbst ging an jenem Tage nicht zum Paradies ein. Bis zum Auferstehungsmorgen ruhte er im Grabe. An diesem Morgen sprach er dann zu Maria: „Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater.“Johannes 20,17. Am Tage der Kreuzigung aber, dem Tage der scheinbaren Niederlage und Finsternis, wurde das erlösende Versprechen gegeben. „Heute“, während er selbst als Übeltäter am Kreuz stirbt, versichert Christus dem armen Sünder: „Mit mir wirst du im Paradiese sein.“ {LJ 751.1}

Die Übeltäter, die mit Jesus gekreuzigt waren, hatten ihren Platz ihm zur Rechten und zur Linken. Lukas 23,33. Dies geschah auf Veranlassung der Priester und Obersten. Jesu Stellung zwischen den Übeltätern sollte andeuten, daß er von ihnen der größte Verbrecher sei. Dadurch erfüllte sich wiederum die Schrift: Er ist „den Übeltätern gleichgerechnet“. Jesaja 53,12. Doch diese wahre Bedeutung ihrer Handlung erkannten die Juden nicht. Wie Jesus mitten unter den Übeltätern gekreuzigt wurde, so ragt sein Kreuz auch mitten aus einer in Sünde liegenden Welt. Die Worte der Vergebung, die er zu dem reumütigen Verbrecher sprach, ließen ein Licht aufleuchten, das in die entlegensten Teile der Erde scheinen wird. {LJ 751.2}

Mit Verwunderung sahen die Engel im Himmel die grenzenlose Liebe des Heilandes, der während der schwersten leiblichen und seelischen Qualen nur an andere dachte und die reumütige Seele zum Glauben ermutigte. In seiner tiefsten Erniedrigung hatte er als Prophet die weinenden Frauen auf dem Kreuzesweg angesprochen; er hatte als Priester und Fürsprecher selbst für seine Mörder beim Vater um Vergebung ihrer Sünden gebeten, und als liebender Heiland hatte er dem reuigen Schächer vergeben. {LJ 751.3}

Als Christus seine Augen über die Menge gleiten ließ, die das Kreuz umstand, erregte eine Person seine besondere Aufmerksamkeit. Am Fuße des Kreuzes stand, von Johannes gestützt, seine Mutter. Ihr wäre es unerträglich gewesen, würde sie ihrem Sohn ferngeblieben sein. Als Johannes sah, daß das Ende Jesu nahe war, hatte er Maria wieder zum Kreuz gebracht. Der Heiland gedachte in seiner Sterbestunde der leidenden Mutter. Als er in ihr kummervolles Angesicht blickte und dann seine Augen auf Johannes richtete, sagte er zu ihr: „Weib, siehe, das ist dein Sohn!“ Und zu Johannes gewandt, sprach er: „Siehe, das ist deine Mutter!“ Johannes 19,26.27. {LJ 752.1}

Johannes verstand diese Worte seines Herrn und übernahm die ihm aufgetragene Pflicht. Er führte Maria sogleich in sein Haus und sorgte von Stund an mit rührender Liebe für sie. Welch ein mitleidsvoller, liebender Heiland! In seiner unbeschreiblichen körperlichen Qual und in seinem seelischen Schmerz dachte er fürsorglich an seine Mutter. Er hatte keinerlei Mittel, die ihr Wohlergehen sichergestellt hätten; aber er hatte einen Platz im Herzen seines Jüngers, und diesem vertraute er seine Mutter als kostbares Vermächtnis an. Damit gab er seiner Mutter das, was sie am dringendsten brauchte — die zärtliche Liebe eines Menschen, der ihr zugetan war, weil sie Jesus liebte. Und indem er sie als anvertrautes kostbares Gut aufnahm, empfing Johannes selbst großen Segen; denn Maria erinnerte ihn beständig an seinen geliebten Meister. {LJ 752.2}

Jesu vorbildliche Kindesliebe leuchtet in ungetrübtem Glanz durch das Dunkel aller Zeiten. Fast dreißig Jahre lang hatte Christus durch seine tägliche Arbeit geholfen, die Lasten der Familie zu tragen. Jetzt, in seiner Todesstunde noch, sorgte er für seine trauernde, verwitwete Mutter. Die gleiche Einstellung werden alle wahren Nachfolger des Herrn offenbaren. Wer Christus nachfolgt, wird es als eine Verpflichtung seines Glaubens ansehen, die Eltern zu achten und für sie zu sorgen. Wer Jesu Liebe im Herzen bewahrt, der wird es nicht versäumen, seinen Eltern aufmerksame Pflege zu gewähren und liebevolle Anteilnahme entgegenzubringen. {LJ 752.3}

Der Herr der Herrlichkeit starb zur Erlösung des Menschengeschlechtes. Während er sein teures Leben dahingab, hielt ihn keine triumphierende Freude aufrecht. Über allem lag eine bedrückende Düsternis. Doch nicht der Schrecken des Todes war es, der auf ihm lastete. Es waren nicht die Pein und die Schmach des Kreuzes, die seine unnennbaren seelischen Qualen verursachten. Christus war der Fürst der Leidenden; aber sein Schmerz entstand aus dem Bewußtsein von der Bösartigkeit der Sünde, aus dem Wissen, daß durch den Umgang mit dem Bösen die Menschen blind werden gegen dessen Abscheulichkeit. Christus sah, wie tief das Böse in den Menschenherzen verwurzelt ist und wie wenige bereit sind, sich von dieser teuflischen Macht loszureißen. Er wußte, daß die Menschheit ohne Gottes Hilfe verderben müßte, und er sah zahllose Menschen umkommen, obwohl sie ausreichende Hilfe hätten haben können. {LJ 753.1}

Auf ihn als unsern Stellvertreter und Bürgen wurde unser aller Ungerechtigkeit gelegt. Er wurde den Übertretern gleichgerechnet, damit er uns von der Verdammnis des Gesetzes erlösen konnte. Die Schuld der Menschen seit Adam lastete schwer auf seinem Herzen, und der Zorn Gottes über die Sünde, die furchtbare Bekundung seines Mißfallens an der Gottlosigkeit erfüllte die Seele Christi mit Bestürzung. Sein ganzes Leben hindurch hatte er der gefallenen Welt die frohe Botschaft von der Gnade und der vergebenden Liebe des Vaters verkündigt; das Heil auch für den größten Sünder war stets das Ziel seines Wirkens gewesen. Doch nun, da er die schreckliche Sündenlast trug, konnte er das versöhnliche Angesicht des Vaters nicht sehen! Ein Schmerz, den kein Menschenherz nachempfinden kann, durchdrang sein Herz, da ihm in dieser Stunde der höchsten Not die göttliche Gegenwart entzogen war. Seine Seelenqual war so groß, daß er die körperlichen Schmerzen kaum wahrnahm. {LJ 753.2}

Satan quälte den Heiland mit heftigen Versuchungen. Der Blick Jesu konnte nicht durch die Pforten des Grabes dringen. Keine aufhellende Hoffnung zeigte ihm sein Hervorkommen aus dem Grabe als Sieger oder bestätigte ihm die Annahme seines Opfers beim Vater. Er befürchtete, daß Maß der Sünde würde in den Augen Gottes so schwer wiegen, daß er auf ewig von seinem Vater getrennt wäre. Er fühlte die Seelenangst, die den Sünder befallen wird, wenn die erlösende Gnade nicht länger mehr für das schuldige Geschlecht Fürbitte einlegt. Es war das Gefühl für die auf ihm ruhende Sündenlast, die den Zorn des Vaters auf ihn als den Stellvertreter der Menschen fallen ließ und die den Leidenskelch so bitter machte, daß sein Herz brach. {LJ 753.3}

Die Engel verfolgten mit höchster Bestürzung den Verzweiflungskampf Jesu; die Heerscharen des Himmels verhüllten ihr Angesicht vor diesem schrecklichen Anblick. Die unbelebte Natur trauerte um ihren geschmähten, sterbenden Schöpfer; die Sonne verhielt ihren Schein, um nicht Zeuge dieses grausamen Geschehens zu sein. Noch um die Mittagsstunde fielen ihre hellen, vollen Strahlen auf das Land; doch urplötzlich schien die Sonne erloschen zu sein. Vollständige Dunkelheit umhüllte das Kreuz wie ein Leichentuch. „Von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.“ Matthäus 27,45. Es war keine Sonnenfinsternis oder irgendeine andere Naturerscheinung, welche diese Dunkelheit bewirkte, die so tief war wie eine Nacht ohne Mond oder Sternenschimmer. Es war ein wunderbares Zeugnis, das Gott gegeben hatte, um den Glauben späterer Geschlechter zu stärken. {LJ 754.1}

In dieser dichten Finsternis war Gottes Gegenwart verborgen; denn er macht die Dunkelheit zu seinem Gezelt und verbirgt seine Herrlichkeit vor den Augen der Menschen. Gott und seine heiligen Engel waren neben dem Kreuz; der Vater stand bei seinem Sohn. Doch seine Gegenwart wurde nicht offenbar. Hätte seine Herrlichkeit aus der Wolke hervorgeleuchtet, so wären alle menschlichen Augenzeugen ringsumher vernichtet worden. Auch sollte Jesus in dieser erhabenen Stunde nicht durch die Gegenwart des Vaters gestärkt werden. Er trat die Kelter allein — niemand unter den Völkern war mit ihm. Jesaja 63,3. {LJ 754.2}

Gott verhüllte die letzte Seelenqual seines Sohnes in dichter Dunkelheit. Alle, die Jesu Leiden gesehen hatten, waren von seiner Göttlichkeit überzeugt worden. Wer sein Angesicht einmal gesehen hatte, konnte es niemals mehr vergessen. Wie das Gesicht Kains seine Schuld als Mörder ausdrückte, so offenbarte Jesu Angesicht die Unschuld, Lauterkeit und Güte seines Wesens — das Ebenbild Gottes. Doch seine Ankläger achteten nicht auf dieses Zeugnis des Himmels. Während langer, schmerzensreicher Stunden hatte die höhnende Menge auf Jesus gestarrt. Nun verhüllte Gott ihn gnädig wie unter einem Mantel. {LJ 754.3}

Grabesstille schien über Golgatha zu liegen. Ungeheurer Schrecken bemächtigte sich der das Kreuz umstehenden Menge. Das Fluchen und Schmähen brach mitten im Satz ab. Männer, Frauen und Kinder stürzten zu Boden. Grelle Blitze zuckten hin und wieder aus den Wolken und beleuchteten für Bruchteile von Sekunden das Kreuz mit dem sterbenden Erlöser. Priester, Oberste, Schriftgelehrte, Kriegsknechte und das Volk glaubten, die Stunde der Vergeltung sei gekommen. Nach kurzer Zeit flüsterten einige, daß Jesus jetzt vom Kreuz herabsteigen würde. Andere versuchten, sich an die Brust schlagend und zitternd vor Furcht, nach der Stadt zurückzutappen. {LJ 755.1}

Um die neunte Stunde wich die Finsternis von den Versammelten; sie hüllte nur noch das Kreuz ein — ein Sinnbild der Angst und des Grauens, die auf Jesu Herzen lasteten. Kein Auge konnte durch diese Dunkelheit schauen; niemand vermochte die Finsternis zu durchdringen, die die leidende Seele des Herrn vor den Blicken verbarg. Die zornigen Blitze schienen auf ihn, der am Kreuz hing, geschleudert zu werden. Dann „schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Matthäus 27,46. Als die Dunkelheit sich um den Heiland verdichtete, riefen verschiedene Stimmen: Die Rache des Himmels lastet auf ihm! Die Pfeile des göttlichen Zorns treffen ihn, weil er den Anspruch erhob, Gottes Sohn zu sein. Viele, die an ihn glaubten, hörten ebenfalls seinen Verzweiflungsschrei, und alle Hoffnung verließ sie. Wenn Gott selbst Jesus verlassen hatte, auf wen sollten sie dann noch ihr Vertrauen setzen? {LJ 755.2}

Als die Finsternis von dem niedergebeugten Geist Christi gewichen war, stellte sich bei ihm erneut das Gefühl der körperlichen Schmerzen ein, und er rief: „Mich dürstet!“ Johannes 19,28. Einer der römischen Soldaten, vom Anblick der trockenen Lippen Jesu gerührt, nahm einen Schwamm, steckte ihn auf ein langes Ysoprohr, tauchte ihn in Essig und reichte ihn Christus. Aber die Priester spotteten der Qualen Jesu. Als Finsternis noch die Erde bedeckte, hatten sie sich gefürchtet; doch sobald ihr Schrecken nachließ, begannen sie zu argwöhnen, daß er ihnen immer noch entkommen könne. Seine Worte: „Eli, Eli, lama asabthani?“ hatten sie falsch verstanden. Mit beißender Verachtung sagten sie: „Der ruft den Elia.“ Die letzte Gelegenheit, Jesu Leiden zu vermindern, ließen sie ungenutzt vorübergehen. Kaltherzig sagten sie: „Halt, laß sehen, ob Elia komme und ihm helfe!“ Matthäus 27,47.49. {LJ 755.3}

Der Sohn Gottes, fleckenlos und ohne Makel, hing am Kreuz. Sein Fleisch war von den Mißhandlungen zerrissen; die Hände, die er so oft segnend ausgestreckt hatte, waren an das Holz genagelt; die Füße, die unermüdlich Wege der Liebe gegangen waren, hatte man ans Kreuz geheftet; das königliche Haupt war von der Dornenkrone verwundet; die bebenden Lippen waren im Schmerz verzogen! Alles, was der Heiland erduldete — die von seinem Kopfe, seinen Händen und Füßen fallenden Blutstropfen, die seinen Körper quälenden Schmerzen und die unaussprechliche Seelenqual, als der Vater sein Antlitz verbarg —; es ist deinetwegen geschehen! Für dich hat er sich bereitgefunden, jene Schuldenlast zu tragen; für dich hat er die Macht des Todes gebrochen und die Pforten des Paradieses wieder geöffnet. Er, der das stürmische Meer stillte und auf den schäumenden Wogen wandelte, der die Teufel erzittern machte und Krankheiten verbannte, der den Blinden die Augen öffnete und den Toten neues Leben gab, er brachte sich selbst am Kreuz zum Opfer, weil er dich liebt. Er, der Sündenträger, erduldete den Zorn der göttlichen Gerechtigkeit und wurde um deinetwillen selbst „zur Sünde gemacht“. 2.Korinther 5,21. {LJ 756.1}

Schweigend wartete das Volk auf das Ende dieses furchtbaren Geschehens. Die Sonne schien wieder; nur um das Kreuz Jesu war es noch dunkel. Priester und Oberste schauten nach Jerusalem hin. Da gewahrten sie, daß sich die dunkle Wolke über der Stadt und über der Ebene von Judäa festgesetzt hatte. Die Sonne der Gerechtigkeit, das Licht der Welt, hatte seine segnenden Strahlen dem einst begünstigten Jerusalem entzogen. Die zuckenden Blitze des Zornes Gottes waren nun gegen die dem Verderben geweihte Stadt gerichtet. {LJ 756.2}

Plötzlich lichtete sich das Dunkel um das Kreuz, und mit heller, lauter Stimme, die durch die ganze Schöpfung zu hallen schien, rief der Herr: „Es ist vollbracht!“ — „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“Johannes 19,30; Lukas 23,46. Ein blendender Lichtschein umgab jetzt das Kreuz, und das Angesicht des Heilandes leuchtete wie der Glanz der Sonne. Dann neigte Jesus sein Haupt auf die Brust und verschied. {LJ 756.3}

Inmitten der schrecklichen Finsternis, scheinbar von Gott verlassen, hatte Jesus den Leidenskelch bis zur Neige geleert. In diesen furchtbaren Stunden hatte er sich auf die ihm vorher gegebene Zusicherung verlassen, daß ihn der Vater annehmen werde. Er kannte das Wesen seines Vaters, und er verstand auch dessen Gerechtigkeit, Erbarmen und große Liebe. In festem Glauben verließ er sich auf Gott, dem er stets freudig gehorcht hatte. Als er sein Leben nun demütig Gott anvertraute, wurde das Gefühl, der Vater habe ihn verlassen, langsam zurückgedrängt. Durch den Glauben wurde Christus Sieger. {LJ 757.1}

Noch nie hatte die Welt ein derartiges Geschehen erlebt. Die Menge stand wie gelähmt und starrte mit angehaltenem Atem auf den Heiland. Da ballte sich noch einmal dichtes Dunkel über ihnen zusammen, und ein lautes Rollen, gleich einem heftigen Gewitter, drang an ihr Ohr. Es war ein starkes Erdbeben, das die Gegend erschütterte. Die Menschen wurden umhergeworfen; ein wildes Durcheinander entstand. In den umliegenden Bergen zerbarsten die Felsen und stürzten donnernd in die Tiefe; Gräber taten sich auf, und die Toten wurden herausgeworfen. Es schien, als zerfiele die ganze Schöpfung in kleinste Teile. Priester, Oberste, Soldaten, das Kreuzigungskommando und alle andern lagen stumm vor Schreck am Boden. {LJ 757.2}

Als der Ruf: „Es ist vollbracht!“ über die Lippen Jesu kam, wurde im Tempel gerade das Abendopfer dargebracht. Das Christus versinnbildende Opferlamm hatte man hereingeführt, damit es geschlachtet würde. Mit seinem symbolträchtigten, prachtvollen Gewand angetan, erhob der Priester gerade das Messer — ähnlich wie Abraham, als er im Begriff war, seinen Sohn zu töten. Gebannt verfolgt das Volk diese Handlung. Doch da zittert und bebt plötzlich die Erde unter ihren Füßen, denn der Herr selbst nähert sich. Mit durchdringendem Geräusch wird der innere Vorhang des Tempels von einer unsichtbaren Hand von oben bis unten durchgerissen, und das Allerheiligste, in dem Gott sich einst offenbart hatte, liegt den Blicken des Volkes offen. Hier hatte die Herrlichkeit (Schechina) Gottes geweilt, hier hatte Gott seine Macht über dem Gnadenstuhl offenbart. Allein der Hohepriester durfte den Vorhang zurückschieben, der den dahinterliegenden Raum vom übrigen Tempel trennte. Einmal im Jahr ging er dort hinein, um die Sünden des Volkes zu versöhnen. Doch dieser Vorhang ist nun in zwei Teile zerrissen. Der heiligste Ort des irdischen Heiligtums war nicht länger mehr eine geweihte Stätte. {LJ 757.3}

Überall herrschen Schrecken und Verwirrung. Der Priester wollte gerade das Opfertier töten, doch seiner kraftlosen Hand entfällt das Schlachtmesser, und das Opferlamm entschlüpft. Vorbild und Symbol begegnen sich im Tode Jesu Christi. Das große Opfer war gebracht worden — der Weg zum Allerheiligsten ist geöffnet: ein neuer, lebendiger Weg, der allen offensteht. Die sich ängstigende, sündige Menschheit braucht nicht länger auf den Hohenpriester zu warten; hinfort wird der Heiland selbst als Priester und Fürsprecher der Menschen im Himmel dienen. Es war, als hätte eine lebendige Stimme den Anbetenden gesagt: Es hat ein Ende mit allen Opfern und Gaben für die Sünde. Der Sohn Gottes ist gekommen nach seiner Verheißung: „Siehe, ich komme — im Buch steht von mir geschrieben —, daß ich tue, Gott, deinen Willen.“Hebräer 10,7. Er ist „durch sein eigen Blut ein für allemal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben“. Hebräer 9,12. {LJ 758.1}


*(6)


Psalm 8:3-5


"Wenn ich sehe die Himmel, Deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast. Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst, und des Menschenkind, daß Du Dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast Du ihn gekrönt."



*(7)


Hebräer 2:5 -7


"Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt. Es bezeugt aber einer irgendwo und spricht: «Was ist der Mensch, daß Du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß Du zu ihm siehst? Du hast ihn ein wenig niedriger gemacht als die Engel, mit Herrlichkeit und Ehre hast Du ihn gekrönt; alles hast Du unter seine Füße getan.»



*(8)

Lukas 20:27-39


"Da traten aber etliche der Sadduzäer herzu, welche behaupten, es gebe keine Auferstehung, fragten Ihn sprachen: »Meister! Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemandes Bruder eine Frau hat und kinderlos stirbt, so soll dessen Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommenschaft erwecken. Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos. Da nahm der zweite die Frau und starb auch kinderlos. Und der dritte nahm sie, desgleichen alle sieben und hinterließen keine Kinder bei ihrem Tod. Zuletzt starb auch die Frau. Wessen Frau wird sie nun in der Auferstehung sein? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.« Und Jesus antwortete ihnen: »Die Kinder dieser Welt freien und lassen sich freien; welche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder freien noch sich freien lassen, denn sie können auch nicht mehr sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Mose angedeutet bei [der Geschichte von] dem Busch, wo er den Herrn nennt 'den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs'. Er ist aber nicht Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn Ihm leben alle.« Da antworteten etliche der Schriftgelehrten und sprachen: »Meister, Du hast trefflich geantwortet!« Denn sie unterstanden sich nicht mehr, Ihn etwas zu fragen."


*(9)


Das stimmt allerdings. Es ist unter anderem die katholische Kirche die diesen Punkt sehr stark lehrt, aber biblisch ist dies keinesfalls und wird von ihr auch nicht unterstützt. Der Glaube an eine unsterbliche Seele kommt aus dem riechischen Glauben. Platon, ein heidnischer Philosoph hat diese unbiblische Lehren vollen Herzens unterstützt. Dadurch, daß der griechische Unterricht unter den Juden sehr geschätzt war, weil das griechische Wissen hoch angesehen war, schlich sich langsam aber sicher dieser falsche Glaube in ihren Lehren ein und so geschah es, daß auch die Juden diese falsche Lehre lehrten.


Wer ein kleines bißchen mehr darüber lesen möchte:


https://www.jw.org/de/biblische-lehren/fragen/was-ist-die-seele/

https://www.jw.org/de/bibliothek/zeitschriften/g201302/platon-griechischer-philosoph/


Ich möchte dazu erwähnen, daß ich nicht dazu neige die Glaubenslehre der Zeugen Jehovas zu unterstützen. Sie haben auch vieles in ihrem Glauben was biblisch ist, aber leider auch viele Irrlehren, von denen sie meinen sie seien biblischer Basis, was aber nicht zutrifft, jedoch sind diese zwei Punkte wirklich gut erklärt.


*(10)


Kumbaya, korrekt Kum ba yah geschrieben, ist der Titel eines bekannten Spirituals. ... Die Worte "Kum ba yah" ("Come by here") sind kreolischen Ursprungs und bedeuten in Gullah, der Sprache der Afro-Amerikaner in den Küstenregionen von North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida, "Komm her hier!" (Quelle: Wikipedia)


Ich nehme an Stephen Bohr hat damit gemeint, daß wenn man zusammen diese Lied sing man in Eintracht miteinander singt und beieinander ist und man sich an dem Lied erfreut, das man immer und immer wieder im Kreis singen kann und dabei vergißt mit wem man eigentlich zusammen ist. Damit meinte er das Singen jedoch nur symbolisch. Ich denke das ist nicht mißzuverstehen.


*(11)


Offenbarung 5:7-10


"Und es kam und nahm das Buch aus der Hand des, der auf dem Stuhl saß. Und da es das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen,und sangen ein neues Lied und sprachen: »Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden.«"


Man darf dabei nicht vergessen, daß alle Bibeln nur eine Übersetzung aus dem Original sind und so manche Übersetzungen nicht 100% genau das wiedergeben was das Original in Wirklichkeit aussagt. Somit tut man gut daran nachzuforschen, was damit im Original tatsächlich gemeint war, egal um welche Schriftstelle es sich handelt.


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