Dienstag, 20. Juli 2021

(05) Einleitende Bemerkungen zu den Festtagen

 



Ich grüße Euch alle und heiße Euch wieder willkommen. Heute werden wir uns zunächst mit einigen einleitenden Fragen zu den Festen befassen und dann einen Blick auf das "landwirtschaftliche Jahr" des jüdischen Volkes werfen. Bevor wir den heutigen Tag beenden, werden wir hoffentlich das Passahfest und das zweite Fest, nämlich das der "ungesäuerten Brote", abgeschlossen haben. Wir haben also eine Menge Unterlagen zu bewältigen. Aber bevor wir beginnen, wollen wir um die besondere Gegenwart des Herrn bitten, und so lade ich Euch ein, Eure Häupter mit mir zu verneigen, während wir beten.

Vater im Himmel, wir kommen heute Morgen vor Deinen Thron, um Dir zu danken, daß Du uns einen weiteren Tag des Lebens geschenkt hast, wir danken Dir für das Vorrecht, hier zu sein, ich danke Dir, Herr, für alle, die hier sind, die von überall hergekommen sind. Ich bitte Dich, Vater, daß Du uns in unserer heutigen Betrachtung segnen wirst, nicht nur in dieser, sondern auch in den folgenden. Wir danken Dir, Vater, für das Vorrecht des Gebetes, mit dem wir diesen Tag beginnen, und wir bitten Dich, daß Du unser Gebet erhörst, nicht weil wir irgendeinen Verdienst haben, sondern weil wir mutig zum Thron der Gnade kommen, im Namen Jesu, Amen.

Beginnen wir also mit dem Jüdischen Landwirtschaftsjahr. Aufgrund seiner geografischen Breite gehört Palästina zu dem, was wir als "subtropische Zone" bezeichnen. Israel hat nur zwei klimatische Jahreszeiten, eine lange Trockenzeit im Sommer und eine Regenzeit im Winter. Für Menschen, die hier in der Stadt Fresno, in Californien leben, mag das vertraut klingen.

Die Sommerzeit ist so lang, trocken und heiß, daß in Israel von Juni bis September im Alltag kein Regen fällt. In dieser Zeit verdorrt die gesamte Pflanzenwelt und das ganze Land nimmt ein wüstenähnliches Aussehen an. Die meisten Bäche versiegen, bis der Herbstregen einsetzt. Natürlich können wir nicht sagen, daß es in Israel jetzt genau so ist, denn es gibt ausgeklügelte Bewässerungsmethoden, aber wir sprechen von biblischen Zeiten, als sie von den Regenzeiten abhängig waren, um eine reiche Ernte zu erzielen.

Eine fast magische Verwandlung des ganzen Landes fand jedoch zu biblischen Zeiten statt, als die Herbstregen einsetzten. Die Landschaft erwachte plötzlich zum Leben, Blumen sprossen aus jeder Ritze und das tote braune Gras wurde mit fast unglaublicher Geschwindigkeit üppig. Der in der Bibel so häufig erwähnte Frühregen, also der Herbstregen, kommt Ende Oktober oder Anfang November und weicht den Boden so weit auf, daß der Bauer seine Felder pflügen und besäen kann. Diese Regenfälle sind noch vergleichsweise leicht, aber gegen Ende Dezember werden sie heftiger, wobei der größte Niederschlag gewöhnlich im Januar fällt. Dieses Wasser dringt tief in den Boden ein und bringt die Pflanzen zum Wachsen. Aber eine gute Ernte hängt immer noch entscheidend von der richtigen Menge und dem richtigen Zeitpunkt des Spätregens ab, der auch in der Bibel häufig erwähnt wird.

Diese letzten Regenfälle der Jahreszeit, die so genannten "Frühlingsregen", kommen im März und Anfang April und fördern die Reifung des Getreides. Wenn die letzten Regenmonate nur magere Niederschläge bringen, kann es zu einer schlechten Ernte kommen, auch wenn die früheren Niederschläge reichlich waren. Natürlich wird es keine reiche Ernte geben, wenn frühe Niederschläge die Keimung und das Wachstum der Samen fördern und am Ende nichts übrig bleibt. Ein Glücksfall in Palästina, ist der Tau, der im Sommer besonders stark ist. Er wird von der feuchten Luft aus dem Mittelmeerraum in den Westen Palästinas gebracht, die nachts auf die Berge dieser Region trifft und ihr erfrischendes Vermächtnis an lebensrettender Flüssigkeit in einer Jahreszeit hinterläßt, in der jeder Tropfen Wasser eine kostbare Wohltat ist.

Natürlich waren das Pflügen, Säen und Ernten, das Dreschen und das Trennen von der Spreu, die Bewässerung und die allgemeine Pflege von Weinstöcken und Obstbäumen, die Viehzucht usw. des hebräischen Bauernjahres auf diesen lebenswichtigen Klimakreislauf ausgerichtet. Der gesamte Lebensunterhalt, die gesamte nationale Existenz hing von diesem Kreislauf ab.

Ihre jährlichen religiösen Feste richteten sich zwangsläufig nach demselben jahreszeitlichen Kreislauf. Und die Gerstenernte war der Schlüssel zum gesamten Festprogramm, das war die erste Ernte des Jahres. Von Mai bis Oktober gab es praktisch keinen Regen. Daher begannen Pflügen und Aussaat für die Hauptkulturen, also Gerste und Weizen, etwa im November. Die erste Getreideernte, die Gerste, kam im Nisan, also im März-April, zeitgleich mit dem Passahfest und parallel zu den beiden verwandten Festen, "Ungesäuerte Brote" und "Erstlingsfrüchte", die, wie Ihr Euch erinnert, alle direkt nacheinander stattfanden.

  • Das "Passahfest" ist am 14. Januar,

  • die "Ungesäuerten Brote" am 15. Januar und

  • die "Erstlingsfrüchte" am 16. Januar.

Sie sind also sehr eng miteinander verbunden.

Die Weizenernte fand einige Wochen später statt und fiel mit Pfingsten zusammen. Ende Oktober schließlich, nach den langen heißen Sommermonaten, feierte man mit dem Laubhüttenfest das Ende der Obsternte, d. h. der Weintrauben, Oliven, Datteln und Feigen. Die Weinlese findet im September statt, und die Mandelernte und so weiter später nach dem Sommer.

Das ist im Grunde der Wetterkreislauf, und die hebräischen Feste sind auf diesen Kreislauf abgestimmt. Im Grunde sind es drei Ernten:

  • Zuerst die erste Ernte, die Gerstenernte: Passahzeit,

  • Zweitens, die zweite Ernte, die Weizenernte: Pfingsten,

  • Drittens, die dritte Ernte, die Obsternte: zur Zeit des Laubhüttenfestes.

Und so ist das gesamte Festsystem auf das Landwirtschaftsjahr abgestimmt, so daß wir die Feste nicht verstehen können, ohne die Landwirtschaft zu verstehen. Zum Beispiel:

  • An Passah wird mit den Erstlingsfrüchten gewunken.

  • Das sind die Erstlingsfrüchte von was? Von der Gerste.

  • Zu Pfingsten hat man zwei Brote, zwei gesäuerte Brote.

  • Das sind Brote aus was? Aus Weizen, weil es die Weizenernte ist.

  • Und dann am Ende des Jahres gibt es natürlich die Weinlese.

Das hilft uns, zum Beispiel Offenbarung Kapitel 14 zu verstehen, wo davon die Rede ist, daß man am Ende des Gerichts die Ernte und die Trauben hat.

Und so können wir diese hebräischen Feste nur dann wirklich verstehen, wenn wir den Wetterkreislauf verstehen.

Der nächste Punkt, den wir uns ansehen müssen, ist der Unterschied zwischen dem "religiösen Jahr" und dem "bürgerlichen Jahr".

In Israel hatte das "bürgerliche Jahr" 12 Monate, das "religiöse Jahr" nur sieben Monate.

Das religiöse Jahr begann mit dem Passahfest etwa Ende März/Anfang April und endete im Monat Tischri, dem siebten Monat des Jahres, also etwa im September, Ende September/Anfang Oktober.

Das bürgerliche Jahr begann jedoch im Monat Tischri, das heißt, es begann im siebten Monat des religiösen Jahres, und der erste Tag von Tischri war das, was "Rosch Haschana" genannt wird. Habt Ihr schon einmal von "Rosch Haschana" gehört? Das ist das jüdische Neujahrsfest. Das ist also der Beginn des "bürgerlichen Jahres", der 1. Tag von Tischri, der im siebten Monat liegen würde.

Das ist übrigens auch die Zeit des religiösen Jahres, in der das "Posaunenfest", der "Versöhnungstag" und schließlich das "Laubhüttenfest" gefeiert werden.

In Euren Unterlagen findet Ihr eine Zusammenfassung dessen, was wir hier betrachten, und auch diese Zeichnung habe ich entliehen. Es ist ein fantastisches Schaubild, denn es zeigt die Feste, es zeigt den landwirtschaftlichen Kreislauf in Israel, es zeigt die Namen der Monate des "Zivilen Jahres" und es zeigt, wann das "Religiöse Jahr" beginnt und wann das "Religiöse Jahr" endet. Es enthält also alle Informationen in einer einzigen schönen Darstellung.




Werfen wir nun einen Blick auf das "Programm des Festes".

Wie bereits erwähnt, gab es einen jährlichen Kreislauf von sieben Festen, und die Art und Weise, wie sie begangen wurden, wird in Abschnitten wie 3. Mose 23 beschrieben, dem wichtigsten Abschnitt, in dem die sieben Feste beschrieben werden. Drei dieser Feste wurden "Erntedankfeste" oder "Erntefeste" genannt, und jeder männliche Einwohner Israels, der zwölf Jahre und älter war, mußte zu diesen drei Erntefesten nach Jerusalem kommen.

Erinnert Ihr Euch, daß Jesus als Zwölfjähriger zur Passahzeit nach Jerusalem ging?

Es war das erste Mal, daß Er Jerusalem besuchte, denn Er war 12 Jahre alt. Das war also eines der Feste, an denen alle Menschen in Jerusalem erscheinen mußten, jeder, der 12 Jahre und älter war. Damit verbunden ist natürlich das "Fest der ungesäuerten Brote" und auch "das Fest der Erstlingsfrüchte".

Das zweite Erntedankfest, bei dem alle Männer anwesend sein sollten, war das Pfingstfest.

Und das ist besonders bedeutsam, wie ich gestern schon erwähnte, denn am Pfingstfest, als der Heilige Geist ausgegossen wurde, waren Menschen aus dem ganzen Reich anwesend. In der Tat werden 13 Nationen in Apostelgeschichte Kapitel 2 namentlich erwähnt, die dort vertreten waren, und die Gabe der Sprachen wurde natürlich gegeben, damit die Apostel, die im Obergemach versammelt waren, die Botschaft über Christus in den Sprachen der Menschen, die dort aus den verschiedenen Nationen anwesend waren, weitergeben konnten. War es also eine Vorsehung, daß die Gabe der Sprachen genau während des Festes gegeben wurde, an dem alle männlichen Personen ab 12 Jahren in Jerusalem sein mußten? Es war Vorsehung. Gott hat es so gewollt, damit sie zu ihren Völkern zurückkehren und ihnen die wunderbaren Dinge mitteilen konnten, die sie in Jerusalem gehört hatten.

Und das letzte Erntedankfest, an dem alle Männer ab 12 Jahren teilnehmen sollten, war das Laubhüttenfest.

Man nennt es auch das "Fest der Einsammlung". Ich möchte diesen Abschnitt aus "Patriarchen und Propheten", Seite 503, über dieses besondere Fest, das Laubhüttenfest, lesen. Hier schreibt Ellen White,

"Dieses Fest würdigte Gottes Großzügigkeit mit den Erzeugnissen des Obstgartens, des Olivenhains und des Weinbergs. Es war die krönende Festversammlung des Jahres. Das Land hatte seinen Ertrag erbracht, die Ernten waren in die Kornkammern eingebracht worden, die Früchte, das Öl und der Wein waren eingelagert worden, die Erstlingsfrüchte waren aufbewahrt worden, und nun kam das Volk, um Gott, der es so reich gesegnet hatte, seinen Dank zu bringen. Dieses Fest sollte in erster Linie ein Anlaß zum Jubeln sein. Es fand kurz nach dem großen Versöhnungstag statt, an dem die Zusicherung gegeben worden war, daß ihrer Ungerechtigkeit nicht mehr gedacht werden sollte. Im Frieden mit Gott traten sie nun vor Ihn, um Seine Güte anzuerkennen und Ihn für Seine Barmherzigkeit zu preisen..."

Ich möchte, daß Ihr auf diese Besonderheiten achtet, sie sind sehr, sehr interessant. Wie Ihr wisst, war der Versöhnungstag ein Tag der Trübsal, nicht wahr? Ein Tag des Wehklagens und des Schreiens, des Seufzens und des Weinens, wie es in Hesekiel Kapitel 9 heißt. Aber das Laubhüttenfest hatte einen ganz anderen Charakter. Sie fährt fort:

"... Da die Arbeit der Ernte beendet war und die Mühen des neuen Jahres noch nicht begonnen hatten, waren die Menschen frei von Sorgen und konnten sich den heiligen, freudigen Einflüssen der Stunde hingeben.

Wenn auch nur die Väter und Söhne zu den Festen erscheinen sollten, so sollte doch, soweit möglich, der gesamte Haushalt daran teilnehmen, und zu ihrer Gastfreundschaft wurden die Diener, die Leviten, die Fremden und die Armen eingeladen..."

Und natürlich wissen wir mit Sicherheit, daß auch Familien dabei waren, denn als Jesus mit zwölf Jahren dorthin ging, waren auch Seine Mutter und Sein Vater dabei, nicht wahr? Die ganze Familie war dort, und nach einer Weile entdeckten sie, daß Jesus auf der Rückreise nicht bei ihnen ist, also mußten sie nach Jerusalem zurückkehren. Sie schreibt weiter:

"...Wie das Passahfest hatte auch das Laubhüttenfest einen Gedenkcharakter. In Erinnerung an ihr Pilgerleben in der Wüste sollten die Menschen nun ihre Häuser verlassen und in Lauben wohnen, die aus den grünen Zweigen prächtiger Bäume, Zweigen von Palmen, gebildet wurden..."

Merkt Euch das bitte.

"... Palmen und Feigenbäume und Weiden am Bach.'..."

Nun gibt es vier Feiertage, die wir "Feste" nennen, aber technisch gesehen sind es eigentlich Feiertage, aber wir nennen sie "Feste", und das sind Feiertage, die mit den Erntedankfesten verbunden sind, zum Beispiel sind die ungesäuerten Brote und die Erstlingsfrüchte Feiertage, das Trompetenfest ist ein Feiertag, aber wir nennen sie "Feste", und das ist in Ordnung. Tatsächlich heißt es im 3. Mose Kapitel 23:

"Dies sind die Feste des HERRN,"

Es ist also in Ordnung, sie "Feste" zu nennen.

Der Sinn der Feste:

  • Die Feste sollten der Ereignisse in der Geschichte Israels gedenken.

  • Sie sollten auch lehrreich sein,

  • und der wichtigste Aspekt ist: Was sollten sie sein? Sie sollten Ereignisse voraussagen, die mit dem Leben und Wirken des Messias zusammenhängen.

Das prophetische Merkmal der Feste:

Die ersten vier Feste beziehen sich auf das erste Kommen Christi.

Die letzten drei Feste beziehen sich auf die Wiederkunft Christi.

  • 1. Das erste Fest ist natürlich das "Passahfest", das wir studiert haben. Was stellt es dar? Den Tod Christi.

  • 2. Dann haben wir "Ungesäuerte Brote" am nächsten Tag, die die Ruhe Jesu im Grab darstellen, wo Sein Körper, weil er keinen "Sauerteig der Sünde" hatte, keine Verwesung sah.

  • 3. Dann haben wir die "Erstlingsfrüchte", die die Auferstehung Christi darstellen.

  • 4. Und schließlich, gegen Ende des Frühlings, haben wir das "Pfingstfest", das auf den Beginn des Dienstes Christi im Heiligen des himmlischen Heiligtums hinweist.

  • Die Frühlingsfeste weisen also auf Ereignisse hin, die im Zusammenhang mit dem ersten Kommen Jesu stattfinden.

  • Die drei Herbstfeste weisen auf Ereignisse hin, die auf die Wiederkunft Christi vorbereiten. Wir haben zum Beispiel,

  • 5. Das "Fest der Posaunen". Der Zweck des Posaunenfestes: Sie bliesen zehn Tage lang, um dem Volk anzukündigen, daß der Versöhnungstag sehr bald kommen würde, und daß die Menschen ihre Seele betrüben und sich auf den Versöhnungstag vorbereiten müßten.

  • 6. Und dann gibt es natürlich den "Tag der Versöhnung", der der große Tag des Gerichts in Israel ist, und das ist natürlich eine Vorwegnahme des Untersuchungsgerichts.

  • 7. Und dann haben wir natürlich das Laubhüttenfest. Das Laubhüttenfest, bei dem das Volk Gottes nach seiner Pilgerfahrt im Lande verweilt, steht für die Zeit der tausend Jahre, die wir im Himmel verbringen werden.

Die ersten vier Feste haben sich also voll und ganz erfüllt. Würden wir erwarten, daß sich auch die letzten drei Feste bis ins Kleinste erfüllen? Auf jeden Fall!

Was haben wir nun zwischen den Frühlingsfesten und den Herbstfesten? Wir haben eine lange Sommerdürre. Welche Periode der Kirchengeschichte könnte das darstellen? Es muß der Zeitraum zwischen der ersten Wiederkunft Jesu und dem Posaunenfest und der Ankündigung des Versöhnungstages, bis 1844 sein. Welcher Zeitraum war das, in dem es während der Zeit der "zwei Zeugen" keinen Regen gab? Es war die Zeit des finsteren Mittelalters, die Zeit der päpstlichen Vorherrschaft, in der es Mangel am "Brot des Heiligtums" gab, in der das Papsttum die fürbittende Rolle Christi am Opferaltar und am Räucheraltar an sich riß, in der sich das Papsttum die Stellung Christi am Schaubrottisch unrechtmäßig aneignete und auch das Licht des Leuchters verdunkelte.

Der Kerngedanke dieses Abschnitts, das vorhersagende Merkmal der Feste, das wir im Hinterkopf behalten sollten, ist, daß die "Frühlingsfeste" mit dem ersten Kommen zu tun hatten. Die "Herbstfeste" haben mit Ereignissen im Zusammenhang mit der Wiederkunft zu tun.

Werfen wir nun einen Blick auf "Die Zeitlinie der Feste". Dies ist eigentlich ein "Auseinandernehmen" von 3. Mose 23.

Zunächst einmal haben wir die "Frühlingsfeste".

In Vers 5 ist vom "Passah" die Rede, und das "Passahfest" fand am 14. Tag des ersten Monats Nisan statt, und dieser Tag war übrigens kein Sabbat. Das Passahfest war kein Sabbat.

Ihr wißt, daß es auch "zeremonielle Sabbate" gab, nicht wahr? Es gab sieben "zeremonielle Sabbate", die mit den Festen verbunden waren, und das ist wichtig zu bedenken, wenn wir uns mit Kolosser Kapitel 2 beschäftigen, wo es heißt, daß "niemand Euch über die Sabbate richten kann". Es gab Sabbate, die mit den hebräischen Festen verbunden waren. Das Passahfest war folglich kein Sabbat, es gibt keinen Hinweis darauf, daß die Menschen am Passahfest ruhen sollten.

Die "ungesäuerten Brote" waren vom 15. bis 21. des Monats Nisan. Und das "Fest der ungesäuerten Brote" hatte zwei zeremonielle Sabbate: Der erste Tag der "ungesäuerten Brote" war ein zeremonieller Sabbat, und der letzte Tag der "ungesäuerten Brote" war ebenfalls ein zeremonieller Sabbat. Wie viele Sabbate haben wir also bis jetzt? Wie viele zeremonielle Sabbate? Bis jetzt haben wir zwei, richtig?

Danach folgt in den Versen 9-14 das "Fest der Erstlingsfrüchte".

Und das ist am 16. Nisan, dem Tag nach dem Beginn der ungesäuerten Brote. Am "Fest der Erstlingsfrüchte" gibt es keinen Hinweis darauf, daß es ein Ruhetag ist, es gibt keinen Sabbat am "Fest der Erstlingsfrüchte".

Nach dem "Fest der Erstlingsfrüchte" vergingen 49 Tage, und am 50. Tag ist das "Pfingstfest". Es wird in 3. Mose 23:15-22 beschrieben und findet im 3. Monat am 6. Tag statt, der Name des Monats ist Sivan. Das "Pfingstfest" findet also im 3. Monat des religiösen Jahres am 6. Tag des Monats Sivan statt. Und Pfingsten wird als ein "Sabbat der Ruhe" bezeichnet.

Wie viele Sabbate haben wir bis jetzt? Wir haben bis jetzt drei Sabbate. Nun sagt Ihr vielleicht: "Toll, vier Feste, drei Sabbate, wir sollten uns beeilen und zum Rest der vier kommen!"

Nun gut, kommen wir zu den "Herbstfesten". Ihr habt gesehen, daß es mehr als drei Monate Sommerdürre gibt, in denen es keine Feste gibt. Und in den Versen 23-25 kommen wir zum "Fest der Posaunen".

Und das "Fest der Posaunen" dauerte zehn Tage, es begann am 1. Tag des 7. Monats, der Monat heißt Tischri, und das Fest der Posaunen war ein "Sabbatfest". Es war an einem Sabbat.

In den Versen 26-32 wird der "Tag der Versöhnung" beschrieben.

Und der "Versöhnungstag" fand im selben Monat statt, dem letzten Monat des religiösen Jahres, dem Monat Tischri, am zehnten Tag des siebten Monats, und das war eine besonders feierliche Sabbatruhe.

Wißt Ihr, an den anderen Sabbaten durfte keine sklavische Arbeit verrichtet werden, mit anderen Worten, an den anderen Sabbaten sollte keine schwere Arbeit getan werden, aber vom "Versöhnungstag" heißt es, daß "überhaupt keine Arbeit" verrichtet werden durfte, es war ein Tag der feierlichen Ruhe, und dazu kommt noch die Tatsache, daß es heißt:

"Vom Abend bis zum Abend, sollt Ihr Euren Sabbat feiern".

Wir verwenden diesen Text, um uns auf den Siebenten-Tags-Sabbat zu beziehen, und das ist in Ordnung, damit gibt es kein Problem, aber technisch gesehen spricht er in seinem Zusammenhang über die Feier des "Versöhnungstages". Aber es beweist einen Punkt, nämlich daß der Tag am Abend beginnt und am Abend endet. Es ist also in Ordnung, ihn auf diese Weise zu verwenden. "Der Tag der Versöhnung" war also ein Sabbat. Wie viele Sabbate haben wir bis jetzt? Bis jetzt haben wir 5 Sabbate. Wir brauchen also noch zwei weitere, die mit dem letzten Fest verbunden sein müssen.

Das letzte Fest ist das Laubhüttenfest, es wird in den Versen 33-36 und dann in Vers 39 von 3. Mose 23 erwähnt, und es dauerte im siebten Monat, vom 15. Tag bis zum 21. Tag, und das ist natürlich der Monat Tischri, immer noch der siebte Monat des Jahres, und der erste Tag ist ein Sabbat und der letzte Tag ist ein Sabbat. Übrigens, obwohl das Laubhüttenfest ursprünglich sieben Tage hatte, wurde ein Tag hinzugefügt, er wird "der große Tag des Festes" genannt, das ist der Tag, der zum Beispiel in Johannes 7:37-39 erwähnt wird, wo es heißt, der letzte Tag des Festes, der "große Tag des Festes", Jesus stand auf und sagte:

"Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke!"

Wir werden uns damit befassen, wenn wir über das Laubhüttenfest sprechen.

Ich möchte Euch also fragen, ob Ihr das landwirtschaftliche Jahr sowie die Feste, an denen alle Männer anwesend sein sollten, sowie den Kalender der Feste, den wir hier in 3. Mose 23 haben, ob Euch das alles soweit klar ist. Ich hoffe es, denn alles, was wir besprechen werden, wird auf diesen bestimmten Einzelheiten aufbauen, die wir uns angeschaut haben.

Bevor wir mit dem Studium des Passahfestes beginnen, noch ein letzter Punkt: Die Feste folgen genau der Reihenfolge des Heiligtumsdienstes. Wie Ihr wißt, haben wir unsere erste Sitzung gestern dem Studium des Heiligtums gewidmet, und Ihr wißt, daß einige Leute sich wundern und sagen: "Nun, warum studiert Ihr das Heiligtum? Wir sind doch hier, um die Feste zu studieren." Nun, Tatsache ist, dass die Feste der gleichen Grundordnung folgen wie das Heiligtum. Das Heiligtum ist die Grundlage. Das Heiligtum gibt uns die Ereignisse vor, die Feste verstärken diese Ereignisse und sie geben uns den zeitlichen Ablauf dieser Ereignisse vor. Das Heiligtum und die Feste müssen also gemeinsam studiert werden.

Schauen wir uns das mal an: "Opfer, Tod, Begräbnis und Auferstehung Jesu".

Welche Feste feiern diese drei Ereignisse? Es gibt das Passahfest, die ungesäuerten Brote und die Erstlingsfrüchte. Ist das dieselbe Botschaft, die wir im Vorhof des Heiligtums hören? Ja.

  • Wir haben den Opferaltar, das ist der Tod.

  • Und was stellt das Waschbecken dar? Die Auferstehung von Christus.

  • Wir haben also Seinen Tod und Seine Auferstehung im Vorhof des Heiligtums.

Und dann gibt es noch die Fürsprache. Wo findet die Fürsprache statt? Sie findet im Heiligtum statt. Mit welchem Fest beginnt die Feier oder die Fürbitte Christi im Heiligtum? Mit dem Pfingstfest. Ihr seht also, daß die gleiche Reihenfolge befolgt wird.

Und dann gibt es noch die Idee des Gerichts. Welche Feste sind mit dem Versöhnungstag oder dem Gericht verbunden? Es gibt das Fest der Posaunen, das den kommenden Versöhnungstag im Allerheiligen ankündigt, und es gibt den Zusammenhang mit dem Heiligtum.

Dann gibt es noch den Versöhnungstag, der das Gericht im Allerheiligen ist.

Und dann natürlich das Laubhüttenfest, von dem uns die Offenbarung Kapitel 21 erzählt, dass das Lamm kommt und bei den Menschen "Sein Zelt aufschlägt". Im Grunde folgen die Feste also der gleichen Reihenfolge der Abteilungen des Heiligtums.

Jetzt beginnen wir mit unserem Studium des Passahfestes. Wir müssen zuerst das Schattenbild und dann die Erfüllung studieren. In 5. Mose 18:15-18 versprach Gott, einen anderen Propheten zu senden, wie wen? Wie Mose, aber größer als Mose. Wenn Ihr Apostelgeschichte 3:22-26 und besonders Hebräer 3:1-5 lest und auch 1. Korinther 10:1-4 zu Rate zieht, werdet Ihr feststellen, daß Jesus dieser vorhergesagte Prophet war.

5. Mose 18 sagt uns auch, daß Gott Israel "abschneiden" würde, wenn es nicht auf Mose hören würde. So wird heute das geistliche Israel "abgeschnitten", wenn es nicht auf Jesus hört. Wem gehören nun die Dinge Moses? Jetzt gehören sie Jesus. Das jüdische Volk zur Zeit Christi verstand diese große Wahrheit nicht, es vertraute Mose, lehnte aber Jesus ab. Paulus beschäftigt sich mit diesem Thema auch im 2. Korinther Kapitel 3.

Wir beginnen also unser Studium des geschichtlichen Passahs. Zuallererst müssen wir die Übereinstimmung zwischen Mose und Christus sehen, denn Mose hat das Passahfest eingeführt, und es gibt eine auffällige Übereinstimmung zwischen Mose und Jesus. Und so werden wir eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufzeigen. Zuerst werden wir über Mose sprechen und dann über Jesus, damit wir sehen, daß Mose das geschichtliche Passah eingeführt hat, aber alle Einzelheiten des geschichtlichen Passahs wurden in Jesus Christus erfüllt. Jesus ist die Erfüllung all dieser Einzelheiten. Seht, Mose war der Führer des geschichtlichen, buchstäblichen Israels, Jesus ist der Führer des geistlichen Israels. Mose ist das Schattenbild und Jesus ist die Erfüllung, auf die das Schattenbild hinweist.

Schauen wir uns also diese Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Christus und Mose an. Dies ist der einleitende Abschnitt zum historischen Passahfest und zur Erfüllung dieses Festes.

Zunächst einmal haben wir die geschichtliche Wurzel, und dann haben wir die prophetische Erfüllung.

Wer ist im Alten Testament die Braut Christi? Im Alten Testament ist Israel die Braut Gottes, das kann man in Jeremia 6:2 nachlesen.

Wer ist Gottes Braut im Neuen Testament? Es ist die christliche Gemeinde. Offenbarung 12:1 ist ein Vers, den wir neben anderen heranziehen können.

Noch einmal die geschichtliche Wurzel: In welchem Zustand befand sich Israel? Sie waren in der Knechtschaft der Ägypter. Übrigens gibt es zu all diesen Themen Verse. Es wird einige Zeit dauern, bis Ihr alle Verse gelesen habt. Ich möchte, daß wir uns hier ein allgemeines Bild machen. Israel war in wesen bitterer Knechtschaft? Der Ägypter.

In welchem Zustand befand sich das Volk Gottes vor dem Kommen Jesu? Gottes Volk war auch in Knechtschaft, aber in welcher Knechtschaft? Sie waren der Sünde unterworfen. Und Ihr könnt diese Verse hier lesen: In Hebräer 2:14+15 steht, daß Gottes Volk schrie, weil es in Knechtschaft war. In Johannes 8:32-34 sagt Jesus:

"Wenn Euch nun der Sohn frei macht, so seid Ihr wirklich frei. …"

Was seid Ihr?

"... wirklich frei."

Jesus kommt also, um auch das Volk Gottes aus der Knechtschaft zu befreien, aber nicht aus der Knechtschaft gegenüber den Ägyptern, sondern aus der Knechtschaft gegenüber der Sünde.

Geschichtliche Wurzel:

Die Kinder Israels waren Sklaven des großen Drachens. Wußtet Ihr, daß der Pharao in Hesekiel 29:3 "der große Drache" genannt wird? Wem war das Volk Gottes hörig, als Jesus auf diese Erde kam? Gottes Volk war auch dem großen Drachen unterworfen, aber das war der wahre "große Drache", der "große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan".

Geschichtliche Wurzel:

Wonach schrie das buchstäbliche Israel in seinem Schmerz? Nach Befreiung aus der Knechtschaft, kann man dort lesen. Sie quälten sich und schrien um Hilfe. Worin besteht die prophetische Erfüllung dieser Aussage?

Die Frau, die die Gemeinde darstellt, schrie in Geburtswehen, weil sie wollte, daß was mit dem Kind geschehen sollte? Sie wollte, daß das Kind oder der Erlöser geboren wird.

Und dann wird in Ägypten ein Erlöser geboren. Wie lautet sein Name? Mose.

Aber gibt es im Neuen Testament auch ein Kind, das geboren wird? Ja. Dieses Kind, das geboren wird, ist niemand anderes als Jesus.

  • Zur Zeit Moses hatte der König das Gefühl, daß dieser Erlöser ihm was wegnehmen könnte? Seinen Thron.

  • Gab es auch bei der Geburt Jesu einen König, der um den Fortbestand seines Throns fürchtete? Ja. Was tat also der Pharao im Alten Testament? Er ließ alle männlichen Kinder töten.

  • Was passierte, als Jesus geboren wurde? Herodes läßt alle männlichen Kinder umbringen.

  • Seht Ihr hier eine Übereinstimmung zwischen dem ersten Mose und dem "zweiten Mose"?

  • Wo wurde Mose behütet? In Ägypten.

  • Wo wurde Jesus beschützt, als Herodes Ihn töten wollte? Er ging und suchte Zuflucht in Ägypten.

  • Und von wo rief Gott Israel heraus? Er rief Mose und Israel aus Ägypten.

  • Von wo wurde Jesus herausgerufen? Ihr kennt Matthäus 2:15, wo es heißt:

"Aus Ägypten habe Ich Meinen Sohn gerufen."

Und das bezieht sich insbesondere auf Jesus.

Geschichtliche Wurzel:

Der Tod des Lammes war das Zeichen für die Befreiung Israels aus der Knechtschaft, nicht wahr?

Was ist das Zeichen für die Befreiung des Volkes Gottes aus der Knechtschaft? Es ist das Blut von Jesus Christus, das für uns vergossen wird.

Und dann wird Israel im Roten Meer getauft. Spricht die Bibel von der Erfahrung Israels als einer Taufe? Ihr könnt es in 1. Korinther Kapitel 10 nachlesen, dort heißt es, sie wurden:

"auf Mose getauft".

Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Moment mal. Getauft auf Mose? Warum wurden sie auf Mose getauft?" Weil Mose der Vertreter des Volkes war.

Diejenigen aber, die Mitglieder der christlichen Gemeinde sind, auf wen sind sie getauft? Sie sind gemäß dem Neuen Testament auf Christus getauft. Jesus wird also im Jordan getauft.

  • Wie lange fastete Mose auf einem Berg? Mose fastete 40 Tage und 40 Nächte lang.

  • Wie viele Tage hat Jesus auf einem Berg gefastet? Auch er fastete 40 Tage und 40 Nächte lang.

  • Mose gab Israel das Gesetz des Königreichs auf einem Berg.

  • Auch Jesus gab das Gesetz Seines Reiches auf einem Berg, dem Berg der Seligpreisungen oder die Bergpredigt, wie sie genannt wird.

  • Das Antlitz von Mose leuchtete auf dem Berg.

  • Und auf dem Berg der Verklärung leuchtete das Antlitz Jesu, so Matthäus Kapitel 17 und die Parallelstellen.

  • Mose trat für das sündige Israel ein und opferte sein Leben stellvertretend für die Sünder.

  • Jesus ist der große Fürsprecher, der Sein Leben stellvertretend für Sein Volk opferte.

Mose brachte Wasser aus einem Felsen hervor. Zu seiner Zeit kam Manna vom Himmel. Und er hat eine Schlange in der Wüste empor gehoben.

Jesus ist der Fels, Jesus ist das Manna, und die Schlange, die in der Wüste empor gehoben wurde, ist ein Sinnbild für Jesus, .

Mose teilte Israel in zwölf Stämme ein, natürlich gab es die zwölf Stämme schon, aber er teilte sie besonders ein, und er setzte auch siebzig Älteste ein.

Hat Jesus auch zwölf berufen, um die Aufgaben des Königreichs zu erfüllen? Ja. Hat Er auch siebzig eingesetzt? Sicherlich. Also ist das alles natürlich "Zufall", oder? Das glaube ich nicht. Ich weiß sogar, daß es kein Zufall ist.

Das jüdische Volk war ständig im Streit mit Mose.

Waren die jüdischen Führer ständig im Streit mit Jesus? Oh, das könnt Ihr ruhig glauben.

Und dann starb Mose, er wurde begraben, er ist auferstanden und in den Himmel aufgenommen worden.

Jesus starb auch, wurde begraben, auferweckt und fuhr in den Himmel auf.

Das nennt man also "Typologie" oder "Schattenbilder". Mit anderen Worten: Was im Alten Testament in kleinerem Maßstab mit dem buchstäblichen Israel geschah, wird in der Zukunft in größerem Maßstab mit Jesus erfüllt.

Wenn also Mose die Feier des buchstäblichen Passahs anführte, würden wir dann von Jesus Christus erwarten, daß Er eine andere Zeremonie einführt, die an das Passah erinnert und an die Stelle des Passahs tritt? Ja. Denn das Gegenbild tritt an die Stelle des Schattenbildes. Das hat viel damit zu tun, ob wir die Feste noch feiern sollten oder nicht, und darauf kommen wir später zu sprechen.

Nun möchte ich, daß wir die nächsten Absätze durchgehen, die sehr, sehr wichtig sind. 5. Mose 28 beschreibt die Segnungen und Flüche des Bundes. Der Segen würde kommen, wenn Israel gehorchte, und der Fluch würde kommen, wenn Israel ungehorsam war. Israel versagte kläglich, und so kam Jesus, um den Platz Israels einzunehmen und seine Geschichte zu erlösen. Versteht Ihr, was ich damit sagen will?

Jesus kam in Menschengestalt, um die Geschichte Israels zu erlösen. Als "zweiter Mose" ging Jesus über denselben Boden wie Israel, aber im Gegensatz zu ihnen hielt Er sich vollkommen an den Bund und errang so den Sieg, wo Israel versagte. Es ist bezeichnend, daß Jesus dem Teufel auf dem Berg, eigentlich ist es "der Berg der Versuchung", drei Texte zitierte, und woher kamen sie alle? Aus 5. Mose. Wißt Ihr, was 5. Mose beschreibt? Er beschreibt Israels Geschichte und all die Fehler des Volkes Israels in der Wüste.

Aber jetzt kommt der interessante Punkt: Trotz der Tatsache, daß Jesus vollkommen gehorchte, trug Er was auf Sich? Die Flüche des Bundes, denn was trug Er? Die Schuld Israels. Jesus hat an unserer Stelle gelebt und gelitten und damit die Flüche des Bundes ganz und gar erfüllt. Aber wir müssen Ihn annehmen, um persönlich den Segen zu empfangen. Versteht Ihr, was hier gesagt wird?

Jesus hat also die Geschichte Israels nachgezeichnet und den Sieg errungen, wo Israel versagt hat. Und wenn wir uns Jesus anschließen, nehmen wir an Seiner (Lebens-) Geschichte teil.

Ich möchte nun den letzten Absatz erklären. Die Taufe ist viel wichtiger, als uns bewußt ist, und sie hat eine viel tiefere Bedeutung, als uns überhaupt klar ist. Normalerweise sagen wir, daß die Taufe ein Symbol dafür ist, daß man der Sünde stirbt, begraben wird und zu neuem Leben aufersteht. Mit anderen Worten, wir konzentrieren uns auf den Gläubigen. Aber in der Taufe geschieht vor Gott etwas wirklich Einschneidendes. Ich möchte es Euch erklären.

Ihr habt alle schon Taufen durch Untertauchen gesehen, oder? Und das ist der Grund, warum die Taufe durch Untertauchen erfolgen muß. Wiß Ihr, die Taufe durch Besprengen zerstört völlig die Aussagekraft dessen, was Gott uns über die Taufe lehren will. Aber wie auch immer, nur um noch einmal zu erklären, wie eine Taufe abläuft, für Leute, die nicht wissen, daß die Taufe durch Untertauchen stattfindet.

Der Pastor steht also im Taufbecken, der Täufling steht vor ihm und der Pastor sagt: "Ich taufe Dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen." Was ist das Letzte, was der Täufling tut, bevor er ins Wasser getaucht wird? Er hört auf zu atmen. Er oder sie tut gut daran nicht weiter zu atmen. Sie hören auf zu atmen, richtig? Was tun sie, während sie unter Wasser sind? Sie atmen nicht. Was ist das erste, was sie tun, glaubt mir, ich kann das bezeugen, was ist das erste, was sie tun, wenn sie aus dem Wasser kommen? Ahhh! Sie atmen wieder.

Was ist in der Taufe geschehen? Sie haben die Erfahrung Jesu im Kleinen wiederholt, denn Jesus hat am Kreuz aufgehört zu atmen, im Grab hat Er nicht geatmet, und als Er auferstanden ist, hat Er wieder geatmet.

Wenn wir getauft werden, werden wir in die Erfahrung von Christus einbezogen. Gott sieht uns in Ihm an. Es ist nicht "mein kleiner Tod", es ist nicht "mein kleines Begräbnis", es ist nicht "meine kleine Auferstehung", nein! Ich bin mit Ihm gestorben, ich wurde mit Ihm begraben und ich bin mit Ihm auferstanden. Gott schaut jetzt auf Ihn, Er schaut nicht auf mich. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Die Taufe ist der Aufnahmevorgang in Christus, es ist der Moment, in dem Gott mich in Christus ansieht, nicht mehr in mir selbst, sondern in Ihm. Deshalb wird bei der Taufe die Sünde abgewaschen und Gott sieht mich an, als hätte ich nie gesündigt, weil die Geschichte Jesu jetzt meine Geschichte ist. Meine Geschichte ist ausgelöscht, weil ich Seine Erfahrung im Kleinen durchgemacht habe: Ich habe aufgehört zu atmen, ich war begraben und habe nicht mehr geatmet, und jetzt komme ich heraus und atme wieder, jetzt bin ich in Ihm eingebunden, ich lebe Seine Geschichte. Könnt Ihr mir folgen? Das ist von entscheidender Bedeutung.

Ich möchte Euch etwas fragen: Kann uns die Berieselung diese Lektion lehren? Auf keinen Fall! Wenn ein Baby berieselt wird, dann atmet es noch, schon bemerkt? Das Baby wird nicht in Christus eingegliedert, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir müssen die Zeremonien, die Gott gegeben hat, in der von Gott gebotenen Weise vollziehen, denn es gibt einen bestimmten Sinn und Zweck, warum Gott diese besonderen Zeremonien und Handlungen auf diese Weise gegeben hat. So, ist das deutlich geworden?

Jesus hat die Geschichte Israels erlöst. Wenn ich getauft bin, wird die Geschichte von Jesus zu meiner Geschichte. Ich muß die Flüche nicht erleiden, warum nicht? Weil Jesus alle Flüche des Bundes auf Sich genommen und durch Seinen vollkommenen Gehorsam die Verfehlungen Israels erlöst hat. Wenn ich mich also Jesus anschließe, werde ich ein Mitglied Israels, ein neues Israel.

Nachdem wir nun gesehen haben, daß es einen alttestamentlichen Mose und eine Erfüllung der Erfahrung von Mose gibt, sind wir nun bereit, über das erste Fest des hebräischen Jahres zu sprechen, nämlich das "Passahfest". Und wieder werden wir das geschichtliche Passahfest studieren, und in unserem nächsten Vortrag werden wir die Erfüllung des geschichtlichen Passahfestes studieren. Bis hierher, so weit, so gut? Sehr schön.

Hesekiel 29:3. Ich lese aus der Luther Bibel, andere Versionen reden von Pharao als dem "Krokodil", dem "Seeungeheuer". Luther sagt von ihm "Du großer Drache". Auf jeden Fall war Israel in schwerer Knechtschaft des "großen Drachen". Hesekiel 29:3,

"Rede und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an Dich, Pharao, Du König von Ägypten,…"

Und wer ist der Pharao?

"... Du großer Drache, der in seinem Strom liegt und spricht: »Der Nil ist Mein und Ich habe ihn Mir gemacht.«…"

Der Mensch, der Israel in Knechtschaft hielt, war demnach der große Drache.

Um das geschichtliche Passahfest zu verstehen, müssen wir auch 1. Mose 3:15, meinen Lieblingsvers in der ganzen Bibel, verstehen. Ich habe eine 52-teilige Serie über das Buch 1. Mose geschrieben, in der ich insbesondere die Bedeutung von 1. Mose 3:15 nachgezeichnet habe. Die Geschichte von Mose ist eine Fortsetzung der Geschichte von 1. Mose 3:15. Ich möchte, daß Ihr fünf Elemente in der Geschichte von Mose beachtet, die auch in 1. Mose 3:15 zu finden sind.

  • Kommt in der Geschichte von Mose eine Frau vor? Ja.

  • Wer ist diese Frau? Jochebed oder Jochabel, wie manche Leute sie nennen.

  • Hat die Frau einen Samen?

  • Ja, wer ist der Same? Mose. Sehr gut.

  • Gibt es einen Drachen in dieser Geschichte? Ja.

  • Wer ist der Drache in der Geschichte? Nun, ja, es ist der Teufel, er steckt hinter der ganzen Sache, aber hier steht "Pharao".

  • Hat der Drache einen Samen?

  • Wenn der Drache Satan ist, der den Tod von Mose will, wer ist dann das Instrument, das der Drache benutzt? Er benutzt den Pharao.

  • Gibt es Feindschaft in dieser Geschichte? Ja, es gibt Feindschaft.

Hier haben wir also eine Frau; wir haben den Samen der Frau; wir haben einen Drachen, der in diesem Fall Satan ist, der hinter den Kulissen steht; und dann haben wir den Samen des Drachen, durch den der Drache versucht, sein Werk zu vollbringen, und das wäre wer? Der Pharao. Und dann gibt es die Feindschaft, bei der der Drache mit Hilfe des anderen Drachens "den Samen" töten will.

Gibt es also eine Wiederholung von 1. Mose Kapitel 3:15 in der Geschichte von Mose? Ja, ganz recht! Wir müssen dies also als ein fortlaufendes Kapitel in der Geschichte von 1. Mose Kapitel 3:15 sehen.

Der Befreier, das ist ein wichtiger Punkt. Der Befreier war eins mit seinen Brüdern. War Mose eins mit seinen Brüdern? Ja, das war er. War er ein Mitglied des jüdischen Volkes Israel? Das war er ganz gewiß.

Aber beachtet: Er war kein Sklave, das ist ein wichtiger Punkt.

Er war eins mit seinen Brüdern, aber er war kein Sklave. Er war eins mit seinem Volk, das vom gleichen Blut abstammt, aber er ist nicht als Sklave aufgewachsen. Mose brauchte keinen Erlöser aus der Sklaverei, würdet Ihr dem zustimmen? Ja. Seht, er war eins mit den Brüdern, aber er war den Brüdern nicht in jeder Hinsicht gleichgestellt.

Nun war Israel in bitterer Knechtschaft. Lesen wir nun 2. Mose 1:13+14.

"Da zwangen die Ägypter die Israeliten mit Gewalt zum Dienst und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen mit Gewalt auferlegten."

Waren sie also ziemlich unglücklich, als sie ihrem Dienstherrn unterstellt waren? Auf jeden Fall! Und was machte Israel? Konnten sich die Israeliten inmitten ihrer Knechtschaft selbst befreien? Sie konnten sich nicht befreien. Was war das Einzige, was sie tun konnten? Alles, was sie tun konnten, war zum Herrn zu flehen, daß Er sie erlösen möge.

Und nun seht 2. Mose 2:23-25, wo wir eine Beschreibung davon finden und eine sehr wichtige Einzelheit, die wir beachten werden. Hier steht:

"Aber viele Tage danach geschah es, daß der König von Ägypten starb. Und die Kinder Israels..."

Wie lautet das nächste Wort?

"... seufzten über ihre Knechtschaft und schrien. Und ihr Geschrei über ihre Knechtschaft kam vor Gott. Und Gott erhörte ihr Wehklagen,…"

Und jetzt kommt eine sehr wichtige Einzelheit. Ich möchte, daß Ihr Euch all diese Einzelheiten merken, denn wir werden darauf zurückkommen, wenn wir uns mit der Erfüllung des Passahfestes beschäftigen. Hier steht:

"... und Gott…"

Was tat Gott?

"... und Gott gedachte an Seinen Bund …"

Warum entschied Gott, Israel zu erlösen, als sie schrien? War es, weil sie gut waren? War es, weil sie gehorsam waren? Nein! Weil sie in ihrer großen Not schrien, sagte Gott, daß Er sich woran erinnern würde? "Ich werde Mich an Meinen Bund erinnern." Ist das der ewige Bund, an den Gott sich erinnert? Ja, das ist er. Es ist eine Kundgebung des ewigen Bundes. So heißt es hier:

"... und Gott gedachte an Seinen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob.…"

Ist dieser Bund, den Gott mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hat, derselbe Bund, der zwischen Gott dem Vater und Gott dem Sohn in der vergangenen Ewigkeit geschlossen wurde? Es gibt nur einen ewigen Bund, den Bund des Heils. Und in Vers 25 heißt es:

"... Und Gott sah auf die Kinder Israels, und Gott nahm sich ihrer an.…"

Nicht weil sie gut waren, sondern weil sie in großer Not waren, schrien sie zum Herrn inmitten ihrer Knechtschaft, der Knechtschaft des "großen Drachen", und flehten um Gottes Befreiung und um Sein Erbarmen.

Gab es eine Zeitprophezeiung, die genau auf den Zeitpunkt hinwies, an dem das Volk Gottes aus der Knechtschaft befreit werden würde? Auf jeden Fall! Sie steht in 2. Mose 12:40+41, erinnert Euch daran, daß es eine Zeitprophezeiung gab, die auf den genauen Zeitpunkt ihrer Befreiung durch das Passahlamm hinwies.

Ich möchte ein wenig vorgreifen. Gab es eine bestimmte Zeitprophezeiung, die auf den Zeitpunkt hinwies, an dem Gottes Volk durch das echte Lamm erlöst werden würde? Auf jeden Fall! Es heißt dort in Vers 40:

"Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist vierhundertdreißig Jahre. Und es geschah, als die 430 Jahre verflossen waren, …"

Hört gut zu,

"... da, es geschah an eben diesem Tag,…"

Interessant!

"... da zog das ganze Heer des HERRN aus dem Land Ägypten.…"

Erfüllt Gott Prophezeiungen auf den Tag genau? Nun, Er tut es nicht so ungefähr. Gott erfüllt sie punktgenau und zuverlässig. Es gab also eine prophezeite Zeit, in der das Volk Gottes befreit werden sollte.

Ein weiterer Punkt, für den es eine Zeitangabe gibt. 2. Mose 12:3. Das Lamm wurde vier Tage bevor es tatsächlich geopfert wurde, abgesondert. Hier steht:

"Sagt der ganzen Gemeinde Israel: Am zehnten Tage dieses Monats…"

Am 14. war der Tag, an dem es geopfert wurde.

"... nehme jeder Hausvater ein Lamm, je ein Lamm für ein Haus.…"

Interessant! Das Lamm wurde am 14. Nisan geopfert, aber das Lamm wurde vier Tage vorher für die Opferung ausgesondert. Das ist interessant. Könnte das eine prophetische Bedeutung haben? Wir werden sehen, daß dies der Fall ist.

Die Zeit für diesen Vortrag ist vorbei, wir werden im nächsten Vortrag weitermachen und die Gemeinsamkeiten weiter studieren.

Übersetzung - Manuela Sahm - August 2021 ©

Stephen Bohr - "Der Hebräische, religiöse Kalender" - (05) "Einleitende Bemerkungen zu den Festttagen"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=PAHjEkQQtck


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