Dienstag, 20. Juli 2021

(09) Das Fest der Erstlingsfrüchte

 


Guten Morgen alle zusammen, es ist schön Euch heute zu sehen, schön und lächelnd. Was ich gerne machen möchte, ist das wir das "Fest der Erstlingsfrüchte" studieren und dann werden wir einen Blick auf die "drei Tage und drei Nächte" werfen, die in Matthäus Kapitel 12 erwähnt werden. In den beiden Vorträgen danach werden wir uns hoffentlich mit dem "Pfingstfest" befassen, und in den Vorträgen morgen werden wir uns wahrscheinlich den größten Teil des Tages mit dem Pfingstfest beschäftigen, bevor wir uns mit den Herbstfesten befassen, die natürlich das "Posaunenfest", der "Versöhnungstag" und das "Laubhüttenfest" sind. Bevor wir nun beginnen, wollen wir wie immer ein Gebet sprechen und ich lade Sie ein, sich mit mir zu verneigen, während wir beten.

Vater im Himmel, was für ein wunderbarer Tag das ist, wir danken Dir, Vater, daß Du uns heute das Leben geschenkt hast, daß wir das Vorrecht haben, hier zu sein und Dein Wort in voller Freiheit zu studieren. Wir haben so viele Vorteile in diesem Land, es gibt Länder, in denen es sogar verboten ist, eine Bibel zu besitzen, und wir haben so viele Bibeln und sind frei, Dein Wort zu öffnen und es zu studieren, wir danken Dir für das große Vorrecht. Wir danken auch Dir für das große Vorrecht, hier zu sein, und bitten Dich, wenn wir Dein Wort studieren daß Dein Heiliger Geist mit uns ist, um unsere Gedanken zu leiten, unsere Herzen zu öffnen und uns zu befähigen, diese Botschaften mit denen zu teilen, die nach der Wahrheit suchen. Wir danken Dir, Vater, für das Vorrecht des Gebets und wir wissen, daß Du dieses Gebet erhört hast, denn wir bitten Dich darum im kostbaren Namen Jesu. Amen.

Ich möchte mit Johannes 12:20-24 beginnen. Im Grunde genommen findet dieses Ereignis fast an dem Punkt statt, an dem Jesus in den Garten Gethsemane gehen wird, nur einige wenige Tage vorher. Und ein paar Griechen kamen und wollten eine Unterredung mit Jesus und sie sagten: "Wir möchten Jesus sehen." Und so geht Andreas zu Jesus und sagt: "Da sind ein paar Griechen, die mit Dir reden wollen." Es scheint, als wollten sie, daß Jesus nach Griechenland geht und dort predigt, und die Verse, die ich jetzt lesen werde, beschreiben diese Begegnung von Andreas mit Jesus und den Griechen, die ein Gespräch mit Jesus wollten. Wir lesen in Vers 20:

"Es waren aber etliche Griechen unter denen, die hinaufkamen, um am Fest anzubeten. ..."

Dies ist natürlich das Passahfest, das Fest der ungesäuerten Brote und der Erstlingsfrüchte.

"... Diese gingen zu Philippus, der aus Bethsaida in Galiläa war, baten ihn und sprachen: »Herr, wir möchten Jesus gern sehen!« Philippus kommt und sagt es dem Andreas, Andreas und Philippus aber sagen es Jesus...."

Und Jesus scheint eine Bemerkung zu machen, die fehl am Platz ist, sie scheint nicht zu der Bitte zu passen. Vers 23:

"... Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Stunde ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht werde!..."

Mit anderen Worten: "Die Zeit ist nicht für Mich gekommen, nach Griechenland zu gehen und das Evangelium zu predigen, die Zeit ist für den Menschensohn gekommen, verherrlicht zu werden."

Anders ausdrückt: "Die Zeit ist gekommen, daß Ich das Fest erfülle, daß Ich sterbe, begraben werde und auferstehe." Und dann sagte Er folgendes:

"... Wahrlich, wahrlich, Ich sage Euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, so bleibt es allein; wenn es aber stirbt, so bringt es viel Frucht."

Der einzigartige Same ist hier also niemand anderes als wer? Jesus Christus, der in die Erde fällt, bildlich gesprochen, denn Er war eigentlich in einer Höhle über der Erde untergebracht. Aber Jesus stirbt, und wenn Er stirbt, ist das Ergebnis nicht nur ein kleiner Same, der aufsprießt, sondern eine Pflanze, die viele Früchte hervorbringt.

Wir haben hier also den Gedanken der Erstlingsfrüchte und der letzten Früchte. Die Erstlingsfrucht ist die kleine Probe und die Endfrucht ist die gesamte Ernte, die als Ergebnis des einzelnen Samens entsteht, der begraben wird, stirbt und zu neuem Leben aufkeimt.

Und Ihr wißt ja, wenn ein Same gepflanzt wird, dann stirbt der Same, nicht wahr? Aber dann keimt neues Leben auf. Wir haben hier also ein Sinnbild für den Tod von Jesus und die Auferstehung von Jesus. Mit anderen Worten: Weil Jesus, der einzigartige Same, gestorben und auferstanden ist, wird es eine Vielzahl von Einzelpersonen geben, die als Ergebnis Seines Werkes, das Er vollbracht hat, Früchte tragen.

Werfen wir nun einen Blick auf die zeitliche Abfolge der ersten drei Feste.

Wir haben festgestellt, daß Jesus am 14. Nisan, dem sechsten Tag der Woche, gestorben ist. Er ruhte im Grab am 15. Nisan, dem Siebenten-Tags-Sabbat, dem "Fest der ungesäuerten Brote". Und dann ist Er am ersten Tag der Woche, am 16. Nisan, auferstanden, als die "Erstlingsfrüchte" dem Herrn dargebracht wurden.

Deshalb wollen wir jetzt das "Fest der Erstlingsfrüchte" studieren.

Wir haben uns bereits das "Passahfest" angesehen, wir haben uns auch das "Fest der ungesäuerten Brote" betrachtet, und nun wollen wir einen Blick auf das "Fest der Erstlingsfrüchte" werfen.

Und wir wollen zunächst eine Aussage lesen, die wir in "Patriarchen und Propheten" finden, die Erstlingsfrüchte sind Früchte im Sinne der Gerstenernte, zu Passah war es die Gerstenernte. Und so macht Ellen White diesen Kommentar in "Patriarchen und Propheten" auf Seite 520.

"Die Gerste war das frühste Getreide in Palästina, und zu Beginn des Festes begann sie zu reifen. Eine Garbe dieses Getreides wurde vom Priester vor dem Altar Gottes geschwenkt, ..."

Von wem wurde sie geschwenkt? Von dem Priester. Und wo? Im Heiligtum, richtig? Im Vorhof des Heiligtums vor dem Altar Gottes.

"... als Zeichen der Anerkennung, daß alles Gottes war. Erst nach dieser Zeremonie sollte die Ernte eingebracht werden."

Nun, Alfred Edersheim, ein Jude, der zum christlichen Glauben übergetreten ist, hat mehrere Bücher geschrieben. Das berühmteste ist "The Life and Times of Jesus the Messiah", (dt.: Das Leben und die Zeiten von Jesus, dem Messias). Er schrieb auch ein großes Werk mit dem Titel "The Temple" (dt.: Der Tempel). Und die Informationen, die ich mit Euch teilen werde, habe ich aus diesen Schriften von ihm, sowie aus dem jüdischen Talmud über die Art und Weise, wie das "Fest der Erstlingsfrüchte" gefeiert wurde, zusammengetragen. Gehen wir also die verschiedenen Einzelheiten durch. Übrigens das erste Buch ist ein riesiger, riesiger Band, und es gibt ihn auch in zwei Bänden, aber er enthält so viel wertvolles Material, denn das ist ein Gelehrter, der Jude war und dann zum Christentum übergetreten ist, er hat also eine Menge sehr interessanter jüdischer Hintergründe, die helfen, die Evangelien, das Neue Testament zu verstehen.

Gehen wir also die ausführliche Beschreibung durch, wie das "Fest der Erstlingsfrüchte" stattfand.

Erstens durfte keiner der Israeliten neues Getreide essen, bis die Garbe vor dem Herrn geschwenkt wurde.

  • So wurden also mehrere Ähren zu einer Garbe zusammengefaßt.

  • Es war nicht nur ein Halm, sondern mehrere Halme, die zu einer Garbe zusammengefügt wurden.

  • Wir wissen, daß die Garbe auf einem Feld in der Nähe von Jerusalem geschnitten wurde.

  • Und ab und zu wurde sie auch etwas weiter weg von Jerusalem geerntet.

  • Wir wissen auch, dass jeder Jude die Möglichkeit haben wollte, die Halme für die Garbe auf seinem Feld schneiden zu lassen.

  • Wir wissen auch, daß das Feld am Tag vor dem Sabbat, zur Zeit der Darbringung des Abendopfers, gekennzeichnet wurde.

An welchem Tag und zu welcher Uhrzeit wäre das? Wenn es vor dem Sabbat ist, dann wäre es am Freitag, um welche Uhrzeit? Um 3 Uhr nachmittags.

Die Frage ist also, was geschah am Freitag um 3 Uhr nachmittags? Nun, zu diesem Zeitpunkt starb Jesus, und zu diesem Zeitpunkt wurden die Halme, die zur Herstellung der Garbe geschnitten werden sollten, tatsächlich gekennzeichnet. Der Priester gekennzeichnete genau die Halme, die er für die Garbe verwenden würde, und sorgte dafür, daß der Ort sorgfältig bewacht wurde. Kein Tier und kein Mensch durfte das Feld betreten, bis die Zeit gekommen war, die Halme zu schneiden und die Garbe zu bilden.

  • Der Priester würde dann genau messen, wie lange er brauchen würde, um vom Feld zum Tempel zu gelangen.

  • Denn er mußte die Garbe im Tempel schwenken, nicht wahr? Und ich bin mir sicher, daß Ihr hier ein sehr interessantes Bild erkennen könnt.

  • Jeder einzelne Israelit, wie wir wissen, schwenkt seine eigene Garbe vor dem Herrn.

  • Aber der Priester opferte eine Garbe am Eingang der Stiftshütte, direkt am Opferaltar.

  • Am Tag nach dem Sabbat ging der Priester auf das Feld und schnitt die Halme ab.

  • Er formte die Garbe und brachte sie in den Vorhof des Tempels, wo er sie vor dem Herrn am Eingang des Zeltes schwenkte, d.h. am Eingang des Zeltes, wo sich der Opferaltar befand.

  • Das Schwenken der Garbe fand um 9 Uhr morgens statt, genau zur Stunde des Morgenopfers.

Wir wissen das, weil der Heilige Geist, wir haben das schon studiert, um 9 Uhr morgens ausgegossen wurde, wie es in Apostelgeschichte 2:15 heißt. Es war die dritte Stunde, die dritte Stunde ist 9 Uhr morgens. Das ist im Grunde die Art und Weise, wie die Zeremonie der Webegarbe ablief.

Nun gab und gibt es unter den Gelehrten eine Debatte darüber, wann die Webegarbe vor dem Herrn geschwenkt wurde. Der Text in 3. Mose, der von den Erstlingsfrüchten spricht, sagt uns, daß sie am Tag nach dem Sabbat geschwenkt wurde.

Die große Frage ist also, war es nach dem "zeremoniellen Sabbat der ungesäuerten Brote" (denn das war ein zeremonieller Sabbat) oder bezog es sich auf den Siebenten-Tags-Sabbat?

Und die Antwort macht keinen Unterschied, denn wenn es um Christus geht, fielen der zeremonielle Sabbat und der geistliche Sabbat auf denselben Tag. Ob es also ein zeremonieller Sabbat war oder ein Siebenten-Tags-Sabbat, ist unerheblich, denn dieser Sabbat war ein hoher Tag, der zeremonielle Sabbat und der geistliche Sabbat fielen auf denselben Tag.

Wir wollen nun die Beschreibung der "Erstlingsfrüchte" in 3. Mose 23:9-12 lesen.

"Und der HERR redete zu Mose und sprach: »Sage den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn Ihr in das Land kommt, das Ich Euch geben werde, und seine Ernte einbringt, so sollt Ihr die Erstlingsgarbe von Eurer Ernte zum Priester bringen. Der soll die Garbe weben vor dem HERRN, zu Eurer..."

Das ist ein wichtiges Wort.

"... zu Eurer Begnadigung; am Tage nach dem Sabbat soll sie der Priester weben.«"

Und das mußte natürlich pünktlich erfüllt werden.

Der nächste Abschnitt, den ich hinzugefügt habe, paßt nicht ganz zu dem "Fest der Erstlingsfrüchte", aber der Grund, warum ich dies hinzugefügt habe, ist, daß das Wort "Erstgeborene" darin vorkommt. Der nächste Abschnitt ist also eigentlich ein Zusatz in Klammern, in dem es heißt "der Erstgeborene von den Toten".

"Der Erstgeborene von den Toten" bedeutet nicht, daß Jesus der Erste war, der auferstanden ist. Im biblischen Denken bezieht sich das Wort "Erstgeborene" nicht auf die leibliche Geburt, sondern auf den Status und die Stellung. Wenn die Bibel sagt, daß Jesus der "Erstgeborene" über die ganze Schöpfung ist, bedeutet das, daß Er überragend ist, daß Er über die Schöpfung herrscht. Es bedeutet nicht, daß Er der Erste war, der geboren wurde.

Und wißt Ihr, das könnt Ihr hier nachlesen. Wenn es zum Beispiel heißt, daß Jesus "der Erstgeborene von den Toten" ist, dann war Jesus nicht der erste, der auferstanden ist, oder? Nein! Er war nicht der Erste, der auferstanden ist. Aber ich möchte Euch etwas fragen: Bestimmt Seine Auferstehung die Auferstehung aller anderen? Auf jeden Fall! Seine Auferstehung ist überragend, deshalb wird Er "der Erstgeborene von den Toten" genannt. Und weil "Erstgeborene" wie "Erstlingsfrüchte" klingt, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee, das hinzuzufügen.

Schauen wir uns nun an, wie sich dieses "Fest der Erstlingsfrüchte" erfüllt hat, all die Beschreibungen, die ich Euch mitgeteilt habe.

Als Jesus am Freitag um 3 Uhr starb, wurden die Gräber der "Erstlingsfrüchte" gekennzeichnet, das war die Kennzeichnung der Garbe. Wurden die Gräber derer, die mit Jesus auferstanden sind, "gekennzeichnet", als Jesus starb? Auf jeden Fall! Aber die "Erstlingsfrüchte" kamen nicht aus dem Grab, bis Jesus sie am Auferstehungsmorgen "einsammelte". Lesen wir Matthäus 27:51-53, wo es um den Tod Jesu geht.

"Und siehe, der Vorhang im Tempel riß entzwei von oben bis unten, und die Erde erbebte, und die Felsen spalteten sich. Und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf und gingen aus den Gräbern hervor..."

Wann geschah das?

"... nach Seiner Auferstehung und kamen in die heilige Stadt und erschienen vielen."

Wann wurden also die Gräber derer, die mit Jesus auferstehen würden, "gekennzeichnet "? Um 3 Uhr nachmittags. An welchem Tag? Am Freitag.

Fahren wir nun fort mit der Feststellung, was am Auferstehungsmorgen geschah. Wir wissen, daß Jesus am frühen Morgen des ersten Tages der Woche auferstanden ist. Die Bibel erzählt uns, daß es noch dunkel war, als die Frauen zum Grab kamen. Es war kurz vor Sonnenaufgang, als Jesus aufstand, und Sonnenaufgang ist etwa um sechs Uhr morgens. Wir wissen also, daß Wir wissen also, daß die Auferstehung Jesu kurz vor sechs Uhr morgens stattfand. Und dann trifft Er natürlich im Garten, kurz nach Seiner Auferstehung, Maria. Und wir kennen diese Worte, wir benutzen diese Worte, wenn wir über den Schächer am Kreuz sprechen, und wir wissen, daß der Schächer an diesem Tag nicht mit Jesus ins Paradies ging, denn Jesus fuhr erst am Auferstehungsmorgen zum, Vater auf. Und so heißt es in Johannes 20:17,

"Jesus spricht zu ihr: Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater. Gehe aber zu Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und Eurem Vater, zu Meinem Gott und Eurem Gott."

Die Übersetzung "Hänge Dich nicht an mich" klingt für uns ein wenig seltsam, nicht wahr? Denn wir sind es gewohnt zu lesen:

"Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren".

Dies geschieht am frühen Morgen der Auferstehung, bevor Jesus tatsächlich in den Himmel auffährt. Was ist nun die zutreffende Übersetzung dieses Ausdrucks "Rühre Mich nicht an"? Heißt es "Rühre Mich nicht an" oder heißt es "Hänge Dich nicht an mich"? Nun ja, daß ist eine aufschlußreiche Sache.

Ich habe in der New International Version (NIV) nachgeschaut. In 35 von 36 Fällen, in denen das Wort "berühren" im Neuen Testament vorkommt, übersetzt die NIV immer mit "berühren". In diesem einzigen Fall übersetzen die NIV und die modernen Versionen "Hänge Dich nicht an Mich". Warum heißt es dann in 35 Stellen "Rührt Mich nicht an" oder "berührt nicht" oder "berührt", während diese eine Stelle mit "Hänge Dich nicht an Mich" übersetzt wird? Ich glaube, der Grund dafür ist, daß der Übersetzer das "Fest der Erstlingsfrüchte" einfach nicht verstanden hat. Denn später am Tag werden wir feststellen, daß Jesus, den Menschen erlaubt hat, Ihn zu berühren. Sie sagen also: "Was ist das? Nun ja, Er steigt vierzig Tage später auf, also muß es bedeuten, daß Jesus sagt: "Hängt Euch nicht an Mich."

Ich möchte Ihnen einige Beispiele dafür geben, wie dieses Wort in anderen Quellen mit "berühren" übersetzt wird, und das sind nur einige wenige. Es ist das griechische Wort ἅπτο [hapto].

  • Jesus berührte einen Aussätzigen und er wurde geheilt.

  • Hat sich Jesus an den Aussätzigen geklammert? Nein!

  • Die Frau berührte den Saum des Gewandes von Jesus.

  • Hat sie sich an den Saum seines Gewandes geklammert? Nein! In der Geschichte heißt es, daß sie ihn einfach berührte.

  • Die vielen Menschen wollten Jesus berühren, um geheilt zu werden.

  • Eltern brachten ihre Kinder, damit Jesus sie berührte.

  • Jesus berührte die Augen der Blinden, damit sie sehen konnten.

  • Hat sich Jesus an den Augen der Blinden festgehalten? Natürlich hat Er das nicht getan. Es bedeutet, "zu berühren".

Nun stellt sich die Frage, warum Jesus zu Maria sagen würde: "Halte Dich nicht an Mir fest, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren", wenn Er erst 40 Tage später auffahren würde? Ergibt das einen Sinn? Besteht die Gefahr, daß Maria sich an Jesus klammert und Ihn daran hindert, vierzig Tage später in den Himmel zu kommen? Nein, natürlich nicht! Jesus sagte zu Maria einfach:

"Rühr Mich nicht an, Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgestiegen".

Außerdem, und das ist sehr interessant, steht das Verb "aufsteigen", das dort verwendet wird, wo Jesus sagt: "Ich steige zu meinem Vater auf", in der ersten Person Indikativ Aktiv. Das bedeutet in der aktiven Wirklichkeitsform.

Jesus bezieht sich nicht auf etwas, das 40 Tage später geschehen wird. Er bezieht sich auf etwas, das genau dann und dort geschehen wird. Hätte Er sagen wollen: "Ich werde zu Meinem Vater aufsteigen", hätte Er das Zukunftsform verwendet, aber er verwendet nicht die Zukunftsform. Er verwendet eigentlich die Zeitform der Gegenwart.

"Ich steige zum Vater auf", das ist eine gute Übersetzung.

Ellen White hat eine sehr interessante Aussage darüber gemacht, was nach der Begegnung von Jesus mit Maria geschah. Diese befindet sich in "Erfahrungen und Gesichte". Seht, Ellen White hat verstanden, warum Jesus zu Maria sagte:

"Rühre Mich nicht an, denn Ich bin noch nicht aufgefahren zu Meinem Vater."

Sie verstand das "Fest der Erstlingsfrüchte". So heißt es dort in "Erfahrungen und Gesichte", auf Seite 177.

Jesus sprach zu ihr mit Seiner eigenen himmlischen Stimme und sagte: "Maria! Sie kannte den Klang dieser lieben Stimme und antwortete schnell: "Meister!" und wollte Ihn in ihrer Freude umarmen; aber Jesus sagte: "Berühre Mich nicht, denn Ich bin noch nicht zu Meinem Vater aufgefahren; gehe aber zu Meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu Meinem Vater und Eurem Vater und zu Meinem Gott und Eurem Gott. Freudig eilte sie mit der guten Nachricht zu den Jüngern. ..."

Jetzt kommt der entscheidende Teil.

"... Jesus stieg schnell zu Seinem Vater auf, um von Seinen Lippen zu hören, daß Er das Opfer angenommen hatte..."

Und jetzt kommt ein sehr wichtiger Satz.

"... »und um alle Macht im Himmel und auf Erden zu empfangen«."

Wann hat Jesus alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten? War es 40 Tage später, als Er auffuhr, oder als Er am Auferstehungsmorgen ging? Er erhielt alle Macht am Auferstehungsmorgen. Alle Befugnisse und Macht. Versteht Ihr, worum es geht? Das ist sehr wichtig.

Matthäus 28:18 findet 40 Tage später statt, und beachtet, was Jesus dort sagt.

"Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden."

Hatte Jesus bereits alle Macht im Himmel und auf der Erde erhalten, als er in den Himmel auffuhr? Auf jeden Fall! Er muß sie also schon vorher erhalten haben. Seht, deshalb sage ich, die Christen sind ahnungslos, weil sie das Heiligtum nicht verstehen. Wenn man das Heiligtum einmal verstanden hat, dann öffnet sich ein ganzes Panorama wunderbarer Wahrheiten in Bezug auf Jesus. Die Tatsache, daß Er hingeht und die "Erstlingsfrüchte" darbringt, ist wirklich eine Anzahlung, die dem Universum ankündigt, daß, wenn es "Erstlingsfrüchte" gibt, es auch eine Vielzahl von "Spätfrüchten" geben wird. Ist das nicht eine wunderbare Sache? Jesus sagte:

"Denn Ich lebe, und Ihr sollt auch leben." (Johannes 14:19)

Lesen wir also weiter, was geschah, nachdem Jesus Maria gesagt hatte, sie solle Ihn nicht berühren? Was hat Jesus getan? Nun, Er ging, um was zu holen? Er ging, um Seine "Garbe aufzulesen". Könnt Ihr mir folgnen, ja oder nein? Wann wurde die Garbe gekennzeichnet? Die Garbe wurde am Freitag um drei Uhr gekennzeichnet. Also geht Jesus jetzt los, um die "Garbe" zu holen. Und was ist die "Garbe" ? Die "Garbe" sind diejenigen, die mit Jesus auferstanden sind, die "Erstlingsfrüchte". Und es ist nicht nur eine "Garbe", es ist ein Vorrat an "Erstlingsfrüchten", wenn man so sagen will.

Lesen wir weiter in "Erfahrungen und Gesichte", Seite 177

"Engel umgaben den Sohn Gottes wie eine Wolke und befahlen, die ewigen Tore zu öffnen, damit der König der Herrlichkeit einziehen könne...."

Dies geschieht übrigens auch vierzig Tage später.

Ich sah, daß Jesus, während Er mit dieser strahlenden himmlischen Schar in der Gegenwart Gottes war und von Seiner Herrlichkeit umgeben war, Seine Jünger auf der Erde nicht vergaß, sondern von Seinem Vater Kraft empfing, damit Er zurückkehren und ihnen Kraft verleihen konnte. Am selben Tag kehrte Er zurück und zeigte sich Seinen Jüngern. Dann ließ Er zu, daß sie Ihn berührten; denn Er war zu Seinem Vater aufgefahren und hatte Kraft empfangen.

Versteht Ihr mich? Ist das nicht großartig? Ich meine, es paßt alles vollkkommen zusammen.

Jesus erfüllte also die Zeremonie der Webegarbe, als Er am Morgen der Auferstehung diese schnelle Reise zum Himmel antrat. Um genau 9:00 Uhr morgens wurde Jesus von Seinem Vater am Eingang des himmlischen Heiligtums empfangen, wo Er sich selbst und die mit Ihm auferstandenen Menschen als die "Erstlingsfrüchte" vorstellte. Jesus mußte von den eigenen Lippen Seines Vaters hören, daß Sein Opfer angenommen worden war. Der größte Wunsch Christi ist es, Sein Volk bei sich zu haben.

Übrigens wurde am "Fest der Erstlingsfrüchte" eine weitere Opfergabe dargebracht. Bedeutet das, daß Jesus am Sonntag, dem ersten Tag der Woche, wieder gestorben ist? Nein! Was hat Jesus Seinem Vater gezeigt? Er zeigte Seinem Vater die Ergebnisse Seines Opfers. Ich möchte hier einen Moment abschweifen.

Einige Gelehrte haben behauptet, der Versöhnungstag, habe am Kreuz stattgefunden. Der Grund, warum sie sagen, der Versöhnungstag habe am Kreuz stattgefunden, ist, daß am Versöhnungstag Opfer dargebracht wurden. Das bedeutet jedoch nicht, daß alles, was am Versöhnungstag geschah, am Kreuz erfüllt wurde. Der Opferteil des Versöhnungstages fand am Kreuz statt, aber alles andere, was getan wurde, beruht auf dem Opfer, das am Kreuz dargebracht wurde. Nur weil an diesen Festen Opfer dargebracht wurden, heißt das also nicht, daß Jesus noch einmal starb, oder daß das Opfer etwas darstellte, das am Kreuz geschah. Nein! Das geschieht an den Festen, die danach kommen, aber es ist das Kreuz, das diesen Festen Bedeutung verleiht. Mit anderen Worten, die Grundlage ist das Opfer, und dieses Opfer zählt dann später für andere Feste.

Schauen wir uns dazu an, was in dem Buch"Das Leben Jesu", auf Seite 788 steht.

"Christus ist von den Toten als Erstlingsfrucht der Entschlafenen auferstanden. Er war das Gegenbild der Webegarbe, und Seine Auferstehung fand genau an dem Tag statt, an dem die Webegarbe vor den Herrn gebracht werden sollte. Seit mehr als tausend Jahren wurde diese symbolische Zeremonie durchgeführt. Von den Erntefeldern wurden die ersten reifen Ähren geerntet, und wenn das Volk zum Passahfest nach Jerusalem hinaufzog, wurde die Garbe der Erstlingsfrüchte als Dankopfer vor dem Herrn geschwungen. Erst dann konnte die Sichel an das Getreide gelegt und es zu Garben geerntet werden. Die Gott geweihte Garbe stand für die Ernte. So stand Christus, die Erstlingsfrucht, für die große geistliche Ernte, die für das Reich Gottes eingebracht werden sollte.

Was wird der einsame Same nun hervorbringen? Viele Früchte.

Bestätigt die Bibel übrigens, daß Jesus die Zeremonie der Erstlingsfrucht erfüllt hat? Auf jeden Fall! Schauen wir uns an, was der Apostel Paulus in 1.Korinther 15:20 zu sagen hatte,

"Nun aber ist Christus von den Toten auferstanden,..."

Als was?

"... als Erstling der Entschlafenen. ..."

Seht also, daß es Christus und die Entschlafenen gibt. Jesus ist die Erstlingsfrucht derer, die entschlafen sind.

1.Korinther 15:22+23,

"Denn gleichwie in Adam alle sterben, so werden auch in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeglicher aber in seiner Ordnung: Als Erstling Christus, darnach die, welche Christus angehören,..."

Wann wird das sein?

"... bei Seiner Wiederkunft."

Welchen Zweck hatte es also, die "Erstlingsfrüchte" vor den Vater, vor den Herrn zu bringen? Was war der Zweck der Vorführung derer, die mit Jesus auferstanden sind? Der Zweck war, zu zeigen, daß diese stellvertretende Gruppe tatsächlich ein Hinweis auf alle ist, die am Ende der Zeit aus dem Grab auferstehen werden. Im 1. Thessalonicher Kapitel 4 sagt der Apostel Paulus: "Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen", mit anderen Worten, diese kleine Kostprobe war eine Anzahlung oder ein Beweis für die große Ernte, die bei der Wiederkunft Christi stattfinden wird.

Wir haben also bisher drei Feste wahrgenommen.

  • Wir haben das Passahfest betrachtet, es stellt den Tod Christi dar.

  • Wir haben das Fest der ungesäuerten Brote studiert

  • wo Jesus im Grab ruht und Sein Leib nicht verdirbt, weil kein "Sauerteig" in Ihm ist. Er ist das Manna, und das Manna ist am Sabbat nicht verdorben.

  • Und nun haben wir festgestellt, daß Er die Erstlingsfrucht erfüllt hat, indem Er mit der Anzahlung, mit der Gruppe, die mit Ihm am Auferstehungsmorgen auferstanden ist, zu Seinem Vater ging und Sich ihm vorstellte. Er hob die "Erstlingsfrüchte" auf, nahm sie und brachte sie Seinem Vater dar.

Hat Jesus diese Feste also zeitlich und inhaltlich genau erfüllt? Das hat Er ganz sicher getan. Ihr wißt, daß dies kein Zufall ist. Alles, worüber wir gesprochen haben, ist nicht einfach nur, nun ja, es wäre mathematisch unmöglich zu sagen, daß sich alles genau so erfüllen würde, wie es das Fest vorgibt, daß es sich erfüllt. Das sind die Dinge, die zeigen, daß die Heilige Schrift wirklich vollständig von Gott eingegeben ist. Denn wißt Ihr, was im Alten Testament im Festsystem vorhergesagt wurde, hat sich auf den Tag, die Zeit, den Monat, das Jahr und das Ereignis genau so erfüllt, wie Gott es gesagt hat wie es geschehen würde.

Jetzt wollen wir mit dem Studium der "drei Tage und drei Nächte" beginnen. Und ich möchte den Grund erklären, warum ich diese Lektion über die "drei Tage und drei Nächte" gerade an diese Stelle gesetzt habe.

Wißt Ihr, es gibt Leute, die sagen, dass Jesus nicht am Freitag gestorben und am Sonntag auferstanden sein kann, weil das nicht drei Tage und drei Nächte im Sinne von ganzen Tagen und ganzen Nächten sind. Wißt Ihr, sie glauben, daß drei Tage und drei Nächte 72 Stunden bedeuten, dreimal 24 Stunden, und sie sagen, daß, als Jesus sagte, daß der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein würde, das genau 72 Stunden bedeutet. Wenn das der Fall ist, kann die Kreuzigung natürlich nicht am Freitag stattgefunden haben, sondern wann hätte sie stattfinden müssen? Nach deren Meinung hätte sie am Mittwoch stattfinden müssen.

Es gibt sogar einen bekannten Arzt der Siebenten-Tags-Adventisten, der sagt, daß wir die drei Tage und drei Nächte am Dienstagabend beginnen müssen, als Judas beschloß, Jesus zu verraten und die Vereinbarungen mit den Priestern getroffen hatte, und daß Jesus kurz nach Sonnenuntergang am Sabbatabend auferstanden ist.

Und es gibt auch Leute, die lehren, daß die Kreuzigung am Mittwoch stattfand und Jesus dann am Sabbat auferstanden ist.

Dann hätte man genau 72 Stunden, nicht eine Minute mehr oder weniger.

Und weil die drei Tage und Nächte mit dem Tod, dem Begräbnis und der Auferstehung Christi zusammenhängen, hielt ich es für wichtig, diese Lektion hier aufzunehmen.

Wir werden also dieses Thema durchgehen. Es ist ziemlich lang, wir werden den Rest dieses Vortrags und auch den nächsten brauchen, um dieses Thema zu behandeln, aber ich halte es für sehr wichtig, weil es viele Adventisten gibt, die eine abweichende Ansicht zu der Ansicht vertreten, die wir als Gemeinde vertreten, und die Ansicht, daß sie vom Geist der Weissagung unterstützt wird.

Die Evangelien verwenden vier Ausdrücke, um die Dauer der Passion Christi zu beschreiben. Ich möchte das Wort "Passion" unterstreichen. Wir sprechen nicht nur über Seinen Tod, wir sprechen über Seine Leidensgeschichte. Wo beginnt sie? Sein Leidensweg beginnt in Gethsemane, das ist bedeutende Einzelheit, die viele Leute übersehen.

Die Evangelien verwenden vier Ausdrücke, um die Dauer der Passion Christi zu beschreiben.

Sie verwenden den Ausdruck "in drei Tagen". Ich möchte Euch ein Beispiel geben. Dies steht in Johannes 2:19-21,

"Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will Ich ihn aufrichten!..."

Er verwendet also den Ausdruck "in drei Tagen werde Ich ihn aufrichten".

"... Da sprachen die Juden: »In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und Du willst ihn in drei Tagen aufrichten?« Er aber redete von dem Tempel Seines Leibes."

Jesus benutzte also den Ausdruck "in drei Tagen", um sich darauf zu beziehen, wann Er auferstehen würde.

Dann gibt es noch den Ausdruck, den Jesus verwendet: "nach drei Tagen". Das steht zum Beispiel in Markus 8:31,

"Und Er fing an, sie zu lehren, daß des Menschen Sohn viel leiden und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten verworfen und getötet werden müsse und nach drei Tagen wieder auferstehen."

Er verwendet also nicht nur den Ausdruck "in drei Tagen", sondern auch "nach drei Tagen".

Es wird auch der Ausdruck "den dritten Tag" verwendet, was eigentlich "am dritten Tag" bedeuten würde. Beachtet zum Beispiel, daß Paulus auch darüber geschrieben hat, aber wir werden zuerst aus Matthäus 16:21 lesen. Dort heißt es:

"Von da an begann Jesus Seinen Jüngern zu zeigen, Er müsse nach Jerusalem gehen und viel leiden von den Ältesten, Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und..."

Was dann?

"... am dritten Tage auferstehen."

Und ich habe das Wort "am dritten Tag" hinzugefügt, denn "der dritte Tag" bedeutet: "am dritten Tag". Und dann sagt der Apostel Paulus in 1.Korinther 15:3 folgendes,

"Denn ich habe Euch in erster Linie das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich daß Christus für unsre Sünden gestorben ist, nach der Schrift, und daß Er begraben worden und daß Er auferstanden ist am dritten Tage, nach der Schrift,..."

Oder "am dritten Tag" gemäß der Heiligen Schrift.

Und der vierte Ausdruck, den Jesus verwendet, ist "drei Tage und drei Nächte", und der steht in Matthäus 12:39-40, und dort heißt es wie folgt:

"Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.

Die Kernaussage ist nun, daß diese Ausdrücke, wenn sie wörtlich genommen werden, nicht miteinander in Einklang zu bringen sind.

Und nun fragen Ihr Euch vielleicht: "Warum ist das so?"

  • "in drei Tagen" würde bedeuten, innerhalb der Grenzen von drei Tagen, richtig?

  • "nach drei Tagen" wäre am vierten Tag, wenn es nach drei Tagen ist.

  • und "am dritten Tag" würde bedeuten, dass es jederzeit während des dritten Tages geschehen kann.

Es gibt also keine Möglichkeit, diese drei Ausdrucksweisen miteinander in Einklang zu bringen, es sei denn, wir suchen nach einer anderen Erklärung für die Bedeutung von "drei Tage und drei Nächte".

Wir müssen uns also die Frage stellen, wie die alten Menschen "Jahre" und "Tage" verstanden haben. Nun, sie benutzten die so genannte "umfassende Berechnung", was bedeutet, daß jeder Teil eines Tages ein vollständiger Tag ist und jeder Teil einer Nacht eine vollständige Nacht. Ich habe hier mehrere Beispiele: Noah war nach der Bibel 600 Jahre alt, als die Flut kam.

Es war im sechshundertsten Jahr seines Lebens, sagt die Bibel. War er also nach unserer Rechnung genau sechshundert Jahre alt? Nein! Als er in seinem sechshundertsten Jahr war, war er sechshundert, auch wenn er noch nicht ganz sechshundert Jahre alt war. Wiß Ihr, wie ich sage, wenn die Leute mich fragen: "Wie alt sind Sie?" Ich sage ich: "Ich bin 66." Aber wißt Ihr, ich bin wirklich in meinem 66. Jahr, am 26. Juni werde ich 67. Technisch gesehen bin ich also noch nicht 67, sondern erst im 66sten Jahr. Versteht Ihr, was ich damit sagen will? Noah war also laut Bibel 600 Jahre alt, aber die Flut kam in seinem sechshundertsten Jahr.

Gemäß der Bibel wurde ein Kind beschnitten, als es acht Tage alt war. So steht es in der Bibel, der Junge war acht Tage alt. Aber eigentlich sagt die Bibel auch, daß die Beschneidung "am achten Tag" stattfand. Und in Lukas 2:21 steht, daß die Beschneidung "nach acht Tagen" stattfand. Könnte die Beschneidung also zu irgendeinem Zeitpunkt während des achten Tages stattgefunden haben? Natürlich, wenn man die Berechnungen mit einbezieht, sehr, sehr deutlich.

Außerdem zeigt 2. Mose 19, daß "der dritte Tag", "übermorgen" bedeutet, das ist es, was der dritte Tag bedeutet.

Wenn Jesus also am Freitag gekreuzigt wurde, wäre dann der Sonntag übermorgen? Natürlich wäre er das. Seht dazu 2. Mose 19:10+11,

"Da sprach der HERR zu Mose: Geh zum Volk und heilige sie heute und morgen; und sie sollen ihre Kleider waschen und bereit sein..."

Für wann?

"... auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der HERR vor dem ganzen Volk auf den Berg Sinai herabsteigen."

Was bedeutet also "der dritte Tag"? Es bedeutet heute - morgen - und übermorgen. Es bedeutet nicht genau 72 Stunden.

Auch Jesus benutzte diese Redeweise. In Lukas 13:32+33 finden wir Jesus, wie Er sagt:

"... Und Er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs:..."

Damit meinte er König Herodes.

"... Siehe, Ich treibe Dämonen aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage bin Ich am Ziel. ..."

Auch hier bedeutet "der dritte Tag", "übermorgen", nicht ganz genau 72 Stunden.

"... Doch muß Ich heute und morgen und übermorgen reisen; denn es geht nicht an, daß ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme."

Hier noch eine weitere aufschlussreiche Information: Am späten Nachmittag des Auferstehungstages war es immer noch der dritte Tag. Lesen wir Lukas 24 und Ihr werdet sehen, daß dort steht:

"Und siehe, zwei von ihnen..."

Das waren die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus.

"... gingen an demselben Tage nach einem Flecken, der von Jerusalem sechzig Stadien entfernt war, namens Emmaus...."

Und was haben sie gesagt?

"... Wir aber hofften, Er sei der, welcher Israel erlösen sollte. Ja, bei alledem ist heute schon der dritte Tag, seit solches geschehen ist."

Versteht Ihr, warum ich diese beiden Verse hier eingefügt habe? Es sind Vers 13 und Vers 21. Ist Jesus am dritten Tag auferstanden? Ja. Zu welcher Zeit ist Er auferstanden? Genau dann, wenn die Sonne aufgehen würde, richtig? Wann traf Er die beiden Jünger auf dem Weg nach Emmaus? Am späten Nachmittag. War es noch der dritte Tag? Ist also jeder Teil des dritten Tages der dritte Tag? Auf jeden Fall!

Wißt Ihr, wir sollten die Dinge nicht unnötig erschweren, indem wir dem biblischen Text unsere Denkweise aufzwingen: "Drei Tage und drei Nächte bedeuten 72 Stunden, ganz klar." Nein! Es ist nicht sonnenklar. Wir verwenden die biblische Berechnungsmethode, wir zwingen der Bibel nicht unsere Berechnungsmethode auf.

Aber wie erklären wir nun den Ausdruck "drei Tage und drei Nächte"? Lesen wir dazu den Schlüsselvers in Matthäus 12:39+40, um festzustellen, ob es sich um genau 72 Stunden handelt und nicht um eine Minute mehr oder weniger.

"Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Das böse und ehebrecherische Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona...."

Und nun gebt auf Folgendes Acht. Dies ist, was wir "Typologie" *(1) nennen, es verwendet die Formel "wie.(und)..so". "Wie es in den Tagen Noahs war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohns sein.", das ist Typologie. Was damals geschah, ist eine Veranschaulichung dessen, was in der Zukunft geschehen wird. Jesus benutzt hier also eine "typologische Beziehung".

"... Denn gleichwie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Riesenfisches war, also wird des Menschen Sohn drei Tage und drei Nächte im Schoße der Erde sein."

Wir haben also nur vier Möglichkeiten, wenn wir berücksichtigen, was Jesus gesagt hat.

  • 1. "Jesus hat es nie gesagt". Das ist keine Möglichkeit.

  • 2. "Jesus glaubte, was Er sagte, aber Er irrte sich." Das funktioniert auch nicht.

  • 3. "Die drei Tage und drei Nächte müssen zu einer anderen Zeit beginnen, als traditionell geglaubt wird." Mit anderen Worten: Sie glauben nicht, daß sie am Freitag , sondern am Mittwoch beginnen. Ist das eine Möglichkeit? Das ist auch keine Möglichkeit.

  • 4.Was ist also die einzige Möglichkeit, die noch übrig ist?

  • Der Ausdruck "drei Tage und drei Nächte" bedeutet nicht genau 72 Stunden.

Das sind die einzigen vier Möglichkeiten, die ich kenne.

Und wir wissen, daß wir nicht sagen können, daß Jesus das nie gesagt hat, und wir können nicht sagen, daß Jesus sich geirrt hat, und wir können sicherlich nicht sagen, daß Jesus am Mittwoch gekreuzigt wurde, denn das widerspricht dem Geist der Weissagung und es widerspricht auch dem klaren Zeugnis der Bibel. Es muß also eine andere Erklärung geben.

So haben einige darauf bestanden, daß der Ausdruck "drei Tage und drei Nächte" genau 72 Stunden bedeutet, nicht eine Minute mehr und nicht eine Minute weniger. Sie argumentieren - und das ist wichtig -, daß die Zeitspanne zwischen der Kreuzigung am Freitag und der Auferstehung am Sonntag nicht einmal annähernd 72 Stunden betrug.

Diejenigen, die glauben, daß Jesus am Freitag gekreuzigt wurde und am Sonntag auferstanden ist, haben auch ein Problem, denn wir haben nur Teile von drei Tagen und wir haben nur zwei Nächte. Selbst wenn wir also "drei Tage und drei Nächte" umfassend auslegen, haben wir ein Problem, denn:

  • Wir haben nur drei Tage, die da wären: Freitag, Sabbat und Sonntag.

  • Und wir haben nur zwei Nächte nach der Kreuzigung: Freitagnacht und Sabbatnacht.

Wo ist also der andere Tag? Wo ist die andere Nacht?

Nun, wir müssen uns das ansehen. Aus diesem Grund bekräftigten sie, daß wir nach einem anderen Tag als dem Anfangspunkt der 72 Stunden Ausschau halten müssen.

Die dahinscheidende "Weltweite Kirche Gottes", und nebenbei bemerkt ist dies ein interessantes Thema, es ist sehr lehrreich zu studieren, wie die "Weltweite Kirche Gottes" zerstört wurde, ich werde es dabei belassen, denn wir gehen den gleichen Weg! Und ich sage nicht, daß unsere Gemeinde zerstört werden wird, denn Gottes Hand ist über dieser Gemeinde. Dies ist Gottes übrig gebliebene Gemeinde. Aber es sieht so aus, daß wir den gleichen Weg beschreiten.

Jedenfalls hat die dahinscheidende "Weltweite Kirche Gottes" unter anderem gelehrt, dass die Kreuzigung am Mittwochnachmittag und die Auferstehung am Sabbatnachmittag, genau 72 Stunden später, stattfand.

Und dann habe ich diesen adventistischen Arzt erwähnt, der glaubt, daß am Dienstagabend die "drei Tage und drei Nächte" beginnen und daß am Freitag bei Sonnenuntergang die Auferstehung stattfindet.

Diejenigen, die so glauben, sind aufrichtig und sie haben einen guten Beweggrund. Was ist ihr Beweggrund? Er ist, die Auferstehung am Sonntag loszuwerden. Das ist ein guter Beweggrund, nicht wahr? Aber er kann nicht an die Stelle eines gründlichen Bibelstudiums treten.

Wenn wir nun eine Kreuzfahrt machen, die vier Tage und drei Nächte dauert, sind wir dann genau 84 Stunden auf dem Schiff und nicht eine Minute mehr und eine Minute weniger? Nein, natürlich nicht! Der Tag der Abfahrt und der Tag der Rückkehr werden als Tage berechnet, nicht wahr? Ganz genau! Drei Tage und drei Nächte bedeuten also nicht unbedingt genau 72 Stunden.

Aber wie lösen wir das Problem, daß wir nur drei Tage und zwei Nächte haben? Schauen wir uns das einmal genauer an.

  • Es muß betont werden, daß Jesus nicht gesagt hat, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein wird. Hat Er das gesagt? Nein!

  • Er hat auch nicht gesagt, daß Er drei Tage und drei Nächte lang tot sein würde.

  • Jesus hätte sich geirrt, wenn Er das gesagt hätte.

  • Offensichtlich meinte Jesus nicht, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein würde, sonst hätte Er das Wort "Grab" anstelle des rätselhaften Ausdrucks "im Herzen der Erde" verwendet. Jesus kannte das Wort "Grab", Er benutzte das Wort "Grab" und doch sagte Er nicht, daß Er drei Tage und drei Nächte im Grab sein würde. Er benutzte den sinnbildlichen Ausdruck "im Herzen der Erde".

Und nebenbei bemerkt ist es wichtig zu erkennen, dass Jesus nicht buchstäblich ins Herz der Erde ging, oder? Nein! Wo wurde Er begraben? Er wurde in einer Höhle oberhalb der Erde begraben. Es handelt sich also nicht um einen wörtlichen Ausdruck, der sich auf die Gruft bezieht. Was muß es dann sein? Es muß ein bildlicher Ausdruck sein, der nicht wörtlich zu nehmen ist.

Der Text stellt eindeutig eine Parallele zwischen dem Bauch des Wals und dem Herzen der Erde her. Das ist es, was wir "biblische Typologie" *(1) nennen, das heißt, wenn wir das verstehen wollen, das ist der Punkt, der meistens übersehen wurde, wenn wir verstehen wollen, was der Ausdruck "Herz der Erde" bedeutet, dann müssen wir zuerst die Erfahrung von wem verstehen? Von Jona im Bauch des Fisches, stimmt das? Ja.

Wenn wir verstehen wollen, was im Zusammenhang mit der Wiederkunft des Menschen geschehen wird, müssen wir dann verstehen, was bei der Sintflut geschah? Ja, "wie es in den Tagen Noahs war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohns sein". Kann man das Kommen des Menschensohns verstehen, ohne sich auf die Tage Noahs zu beziehen? Ganz und gar nicht! Die Wurzel ist die Geschichte des Alten Testaments, und deshalb müssen wir zur Wurzel der Geschichte zurückgehen.

Jetzt kommt die entscheidende Einzelheit. Eine sorgfältige Untersuchung des Gedichts von Jona 2, denn es ist Poesie, es ist ein Gedicht, offenbart, daß die stärkste Betonung in Jona's Erfahrung nicht sein "Tod" war, sondern vielmehr die Qualen, die durch seine Entfremdung von Gott verursacht wurden, während er lebendig im Bauch des Fisches war. Versteht Ihr mich? Jona war zumindest während eines Teils dieser Zeit bei Bewußtsein, denn er sprach ein Gebet zu Gott, das meines Wissens nach ein Bewußtsein voraussetzt. Daher muß das Gebet, das er sprach, während er noch lebte, in den Zeitraum von drei Tagen und drei Nächten eingeschlossen sein, richtig? In Jona Kapitel 2, als Jona aus dem Bauch des Fisches betete, ist viel vom Tod die Rede. Schauen wir uns also Jona's Gebet genauer an.

Übrigens, wo betete Jesus unter Qualen und mit Schmerzen? Im Garten von Gethsemane. Das ist Nacht Nummer drei! Wißt Ihr, die Sünden wurden nicht nur am Kreuz auf Jesus gelegt, die Sünden wurden im Garten auf Jesus gelegt, deshalb sagte Er: "Wenn Du diesen Kelch Deines Zorns von Mir nehmen kannst, dann soll es so sein." Er trank den Kelch des Zorns Gottes im Garten, das ist der Ort, an dem Er sich im Herzen der Erde befindet. Er spricht nicht davon, daß Er für drei Tage und drei Nächte unter die Erde geht. Seine Leidensgeschichte im Garten muß mit einbezogen werden.

Werfen wir nun einen Blick auf dieses interessante zweite Kapitel von Jona. Es verwendet sinnbildliche Ausdrücke wie den Bauch von שְׁאֹל שְׁאוֹל[she'ôl]. Das Wort שְׁאֹל שְׁאוֹל[she'ôl] bedeutet "Grab", der Bauch des Grabes, die Tiefe, eingeschlossen von den Gittern der Erde, er ging in das Herz der Meere, zu den Verankerungen oder den Wurzeln der Berge.

Ist das bei Jesus buchstäblich geschehen? Nein, natürlich nicht! Das sind alles sinnbildliche Ausdrücke. Es geht um die Erfahrung von Jona, aber Jona ist ein Schattenbild für die Erfahrung von Christus.

Schauen wir uns nun Vers für Vers die Ausdrücke an, die sich auf die Erfahrung des Jona beziehen: Vers 2.

"Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott,..."

Befindet er sich zu diesem Zeitpunkt im Bauch des Fisches? Ist er dort? Ja. Ist er am Leben? Spricht er ein Gebet? Wo beginnen also die drei Tage und drei Nächte? Sie beginnen, während er noch lebt, nicht wenn er tot ist. Könnt Ihr mir folgen? Also:

"... Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches...."

Zu diesem Zeitpunkt ist er am Leben und bei Bewußtsein, aber er befindet sich im Bauch des Fisches, sozusagen "im Herzen der Erde". Vers 2:

"... Und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner..."

In was?

"... in meinerAngst,..."

Und ich mag das Wort in der NIV in "meiner Verzweiflung" oder "meiner Bedrängnis".

"... und Er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoße des Scheols,..."

Moment mal, ist er zu diesem Zeitpunkt bereits im "Scheol"? Ja, aber er lebt doch, oder? Wann würde als Jesus aufschreien und im Bauch des "Scheol" sein? Ist es, nachdem Er gestorben war und in die Gruft gelegt wurde, oder geschah das, während Er noch lebte? Es geschah, während Er am Leben war.

"... Und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst und Er antwortete mir; ich schrie aus dem Schoße des Scheols..."

In der NIV heißt es "aus den Tiefen des Grabes".

"... und Du hörtest meine Stimme.….”

Vers 4,

"... Denn Du hattest mich in die ..."

Wohin?

"... in die Tiefe,..."

Das ist das Wort מְצוֹלָה [metsôlâh],

"... in das Herz der Meere geworfen ..."

Bei Jesus ist es das Herz von was? Der Erde. Hier ist es das Herz von was? Der Meere.

"... und der Strom umschloß mich; alle Deine Wogen und Deine Wellen fuhren über mich hin."

Wofür stehen die "Wasser" in der Heiligen Schrift? Sie stehen für Volksmengen. Nicht irgendwelche Menschenmassen, sondern Scharen von Menschen, die dem Volk Gottes feindlich gesinnt sind, das findet man ständig in der Schrift. Wißt Ihr, "Wasser" stellen nicht nur einfache Scharen von Menschen dar, nein, es sind Scharen von Menschen, die dem Volk Gottes feindlich gesinnt sind. Was würde es also bedeuten, wenn es heißt:

"... Denn Du hattest mich in die Tiefe, in das Herz der Meere geworfen und der Strom umschloß mich; alle Deine Wogen und Deine Wellen fuhren über mich hin."

Was stellen die Wogen, die Wellen und die Meere dar? Hatte Jesus irgendwelche Feinde, als Er im Garten war? Oh ja, das kann man wohl sagen. Er hatte viele Feinde, sie umzingelten Ihn, sie verhafteten Ihn.

Beachtet, daß Psalm 69 viele der gleichen Begriffe verwendet, die auch in Vers 3 von Jona Kapitel 2 zu finden sind. Übrigens ist Psalm 69 eine messianische Prophezeiung. Ich lese die Verse 1-3, 9, 14-18, 21. Wir können nicht den ganzen Psalm lesen, aber ich möchte, daß Ihr drauf Acht gebt, wie anschaulich hier die Leiden Jesu beschrieben werden.

"Rette mich, Gott, das Wasser steht schon am Hals! ..."

Ist das wörtlich zu nehmen? Sagt hier jemand: "Mir steht das Wasser bis zum Hals, ich werde ertrinken"? Nein! Was sind die "Wasser"? Die Wasser sind Menschen, Feinde.

"... Ich versinke im strudelnden Moor;..."

Versinkt er wirklich im Schlamm? Nein! Nein, natürlich nicht.

"... meine Füße verlieren den Grund. Ich bin in ..."

Wohin?

"... tiefes Wasser geraten, die Strömung reißt mich weg...."

Ist dies eine buchstäbliche Flut? Nein! Es ist keine buchstäbliche Flut

"... ich bin müde von ..."

Von was?

"... von meinem Schreien, meine Kehle ist vertrocknet; ..."

Was haben sie Jesus gegeben, als er am Kreuz hing? Er sagte: "Mich dürstet", richtig? Und so heißt es weiter:

"... meine Kehle ist vertrocknet; meine Augen sind verschmachtet im Harren auf meinen Gott. ... Denn der Eifer um Dein Haus hat mich verzehrt,..."

Wird dieser Vers zitiert und auf Jesus angewandt? Ja, das wird er. Vers 14:

"... Errette mich aus dem Schlamm, laß mich nicht versinken; rette mich vor..."

Vor wem?

"... vor meinen Hassern, ziehe mich aus tiefen Wassern. Laß die Flut der Wasser mich nicht überströmen, und die Tiefe..."

Das sind die gleichen Wörter, מְצוֹלָה [metsôlâh], das im Psalm dort in Kapitel 2 von Jona zu finden ist. Laß nicht die Tiefe ...

"... mich nicht verschlingen; und laß die Grube ihren Mund nicht über mir verschließen! Erhöre mich, HERR; denn Deine Gnade ist freundlich; wende Dich zu mir nach Deiner großen Barmherzigkeit und verbirg Dein Angesicht nicht vor Deinem Knecht;..."

Hat er das Gefühl, daß der Herr Sein Gesicht vor ihm verbirgt, daßs er verlassen wurde? Auf jeden Fall!

"... denn mir ist Angst, erhöre mich bald! Komm bitte zu mir, erlöse mein Leben; rette mich und mache meine Feinde still. Ins Essen haben sie mir Galle gegeben und Essig für meinen Durst."

Ist das ein messianischer Psalm? Wird dieses Gebet gesprochen, während Er noch am Leben ist? Natürlich wird es das, und doch spricht er davon, in die Grube zu gehen, er spricht davon, in die Tiefe zu gehen, er verwendet all diese Ausdrücke, die keine wörtlichen Ausdrücke sind. Was sind sie? Es sind sinnbildliche Ausdrücke der Angst, des Leidens und des Schmerzes, weil er sich von Gott entfremdet fühlt.

Lesen wir noch einen Vers. Vers 5, und dann werden wir ihn kommentieren, wenn wir für den nächsten Vortrag wieder zusammen kommen.

"... Und ich sprach:..."

Beachet, wie er sich fühlt.

"... »Ich bin von Deinen Augen..."

Was ist er?

"... verstoßen;..."

Fühlte sich Jesus ausgestoßen? Auf jeden Fall!

"... Ich bin von Deinen Augen verstoßen; dennoch will ich fortfahren, nach Deinem heiligen Tempel zu schauen!«"

So sagt er: "Auch wenn ich verstoßen wurde, weiß ich, daß ich Deinen heiligen Tempel wiedersehen werde".

Übersetzung - Manuela Sahm - September 2021 ©

Stephen Bohr - Der Hebräische, religiöse Kalender - (09) "Das Fest der Erstlingsfrüchte"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=uaPaqhsvWGo

*(1)

Was versteht man unter Typologie?

Was ist "Typologie"? Typenlehre; methodisches Hilfsmittel, mit dem reale Erscheinungen geordnet und überschaubar gemacht werden, indem das als wesentlich Erachtete zum Ausdruck gebracht wird.

(Quelle Google)



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