Dienstag, 20. Juli 2021

(16) Der Versöhnungstag

 

(16) Der Versöhnungstag

Willkommen zurück, ich bin so froh, Euch hier zu sehen, danke, daß Ihr Euch die Zeit genommen habt, dieses sehr wichtige Thema über die Bedeutung der hebräischen Feste zu studieren. Wahrscheinlich hätte ich dem Thema einen anderen Namen als "die hebräischen Feste" geben sollen, denn wißt Ihr, wir haben mindestens einen Anruf erhalten, in dem es hieß: "Warum studiert Ihr die hebräischen Feste? Wann werdet Ihr die christlichen Feste studieren?" Nun, Tatsache ist, daß dies die christlichen Feste sind. Die Sache ist nur die, daß sie den Hebräern gegeben wurden, so wie "das Heil von den Juden kommt", wie es im Buch an die Römer heißt. Es bedeutet also nicht, daß die Juden uns retten. Was es bedeutet, ist, daß Gott den Juden den ganzen Heilsplan in Bildern, Schattenbildern, Darstellungen und Zeichen gegeben hat. Aber alles erfüllt sich im Messias.

Doch bevor wir nun zu unsere Betrachtung über den Versöhnungstag gehen, laßt uns noch ein Gebet sprechen. Ich lade Euch dazu ein, erfürchtig Euer Haupt mit mir zu verneigen.

Lieber Vater im Himmel, wir danken Dir für diese äußerst lehrreichen Lektionen, die uns so viel über die Feste beigebracht und wie sie alle auf Jesus, den Messias hingewiesen haben. Nun wollen wir den Versöhnungstag studieren und wir bitten Dich um Deinen Heiligen Geist, daß Er in dieser Stunde bei uns sei, damit wir gut verstehen können, was Du uns in Deinem Wort darüber zu sagen hast und wir danken Dir dafür im Namen Jesu, Amen.

In Daniel 8:14 und 3. Mose 23 finden wir nun das Datum für den Beginn des Versöhnungstages. Welches Datum ist das? Es ist der 10. Tag des 7. Monats. Welches Jahr? 1844. Das Gericht, der Versöhnungstag, würde also am 22. Oktober 1844 beginnen. Das Datum entnehmen wir aus 3. Mose 23, dort finden wir den Monat und den Tag; und aus Daniel 8:14 in Verbindung mit Daniel 9 erhalten wir das Jahr 1844. Das ist also der erste Punkt, den wir hier haben.

  • Das Datum stammt aus Daniel 8:14 in Verbindung mit Daniel 9:25;

  • und der Monat und der Tag stammen aus 3. Mose 23:26+27.

  • Die himmlische Beschreibung des Ereignisses, das an diesem Tag beginnt, befindet sich in Daniel Kapitel 7.

  • Und das ist der Abschnitt, den wir nun besonders genau unter die Lupe nehmen werden. Das himmlische Ereignis, das an diesem Tag stattfindet, wird in Daniel 7 beschrieben,

  • und die irdische Ankündigung dieses Ereignisses befindet sich in Offenbarung 10 und Offenbarung 14:6+7.

Wir haben also das Datum, wir haben das himmlische Ereignis und wir haben die Ankündigung auf der Erde, die wir in der Schrift finden.

Gehen wir nun zu Daniel Kapitel 7. Ich werde nicht auf alle Einzelheiten eingehen, die wir in Daniel 7 finden. In der Serie mit dem Titel "Gottes große prophetische Kette" habe ich die Prophezeiung in Daniel 7 in Verbindung mit Offenbarung 13 und auch einige Einzelheiten in Offenbarung Kapitel 17 eingehend untersucht. Wir werden das also nicht wiederholen. Wir werden das Rad nicht neu erfinden, mit anderen Worten, aber wir müssen uns die Abfolge der Kräfte hier ansehen.

  • 1. In Daniel 7 haben wir also einen Löwen.
    Welches Reich wird durch den Löwen dargestellt? Es ist das Königreich Babylon. Und wie lauten die Daten? 605 bis 539 v. Chr.

  • 2. Dann ist das nächste Tier in Daniel 7 ein Bär.
    Und der Bär steht für welche Nation? Es steht für die vereinigten Mächte der Meder und Perser. Und dieses Reich dauerte von 539 bis 331 v. Chr.

  • 3. Darauf folgt ein Leopard.
    Der Leopard steht für das Königreich Griechenland, und Griechenland herrschte von 331 v. Chr. bis 168 v. Chr.

  • 4. Danach kommt ein Drachentier.

In Daniel 7 wird er nicht als Drache bezeichnet, aber die ganze Beschreibung ist ein Drache. In Offenbarung 12 wird diese Macht ein Drache genannt. Es ist also durchaus berechtigt, das vierte Tier als Drachen zu bezeichnen, weil es in der Offenbarung so genannt wird.

Es handelt sich also um ein Drachentier und was stellt dieses Drachentier dar? Das Drachentier steht für das Römische Reich, das vereinigte Römische Reich. Und natürlich herrschte das vereinigte Römische Reich von 168 v. Chr. bis 476 n. Chr.

Als der letzte römische Kaiser abgesetzt wurde, sein Name war Romulus Augustulus, er wurde 476 abgesetzt und ließ den Thron unbesetzt, so daß der Bischof von Rom den frei gewordenen römischen Thron besetzen konnte, der von Romulus Augustulus geräumt wurde.

  • 5. Und darauf folgen die "zehn Hörner".

Die zehn Hörner sind die zehn Teile des Römischen Reiches. Wißt Ihr in der Evangelisation ist dies etwas, das immer wieder behandelt wird: die Heruler, die Vandalen, die Ostgoten, die Angelsachsen, die Allemannen, die Sueben, die Langobarden usw. Ihr wißt, es sind zehn; aber von diesen zehn Königreichen, in die das Römische Reich geteilt war, was geschah mit drei von ihnen? Sie wurden durch das "Kleine Horn" entwurzelt. Und diese drei Hörner wurden zwischen 476 und 538 ausgerottet.

  • Welches war das erste Königreich, das entwurzelt wurde? Die Heruler. Zu welchem Zeitpunkt? 493 n Chr.

  • Das nächste der zehn Königreiche, das ausgerottet wurde, war das Reich der Vandalen. Sie wurden im Jahr 534 n. Chr. ausgerottet.

  • Das dritte der zehn Königreiche, das entwurzelt wurde war das Reich der Ostgoten. Die Ostgoten erlitten im Jahr 538 in Rom eine verheerende Niederlage, von der sie sich nie mehr erholten. Im Grunde verschwanden sie aus der Geschichte.

  • Zwischen 476 und 538 entwurzelte also das "Kleine Horn", das Papsttum, mit Hilfe der römischen Kaiser drei dieser zehn Königreiche, in die das Römische Reich geteilt war.

  • 6. Und dann beginnt das Papsttum seine Herrschaftszeit, im Jahr 538.

Und wie lange sollte das Papsttum regieren, also auf dem Kaiserthron sitzen? Es sollte 1260 Tage lang auf dem Thron sitzen. Aber "Tage" stehen in der Prophetie für "Jahre", also sollte das Papsttum sozusagen bis 1798 auf dem Thron des Cäsar in Rom regieren. Natürlich gehen die 1260 Jahre von 538 bis 1798.

Wir haben uns also in der Geschichte vom Jahr 605 v. Chr. bis zum Jahr 1798 bewegt.

Was ist nun das nächste Ereignis in Daniel 7? Wir sind im Grunde der prophetischen Kette gefolgt, richtig?

Babylon - Medo-Persien - Griechenland - das Römische Reich - das Römische Reich wird geteilt - drei Hörner werden entwurzelt - dann regiert das Papsttum von 538 bis 1798.

Es gibt keine Unterbrechung, keine Lücken, keine Klammern, die Geschichte reiht ein Ereignis an das andere. Unmittelbar nachdem das Papsttum seine tödliche Wunde erhalten hat, ist die nächste Darstellung eine Gerichtsverhandlung. Die Frage ist also, wann beginnt das Gericht? Beginnt das Gericht in den Tagen des Apostels Paulus? Nein! Beginnt das Gericht während der Zeit der päpstlichen Vorherrschaft? Nein! Wann muß das Gericht beginnen? Es muß irgendwann nach 1798 beginnen, denn es ist das nächste Ereignis, das wir in Daniel Kapitel 7 finden.

Ich werde jetzt eine kurze Zusammenfassung geben und dann werden wir uns die Verse ansehen. Wir werden feststellen, daß dieses Gericht, das im Himmel stattfindet, in drei aufeinanderfolgenden Schritten abläuft. Dieses Gericht ist übrigens der Versöhnungstag, richtig? Wir befassen uns mit dem, was nach 1798 geschieht. Das Gericht in Daniel 7 ist die himmlische Beschreibung des Versöhnungstages. Und genau damit haben wir es jetzt zu tun, mit dem Versöhnungstag.

Es gibt drei aufeinanderfolgende Stufen dieses Gerichts, und sie sind in dem Abschnitt, den wir uns ansehen werden, sehr deutlich. Sie folgen demselben Muster wie die Rechtsprechung in den Gerichten der verschiedenen Länder. Welches sind die drei Stufen des Verfahrens?

  • 1. Zunächst einmal gibt es die Ermittlungsphase, die Prüfung der Beweise.
    Durchläuft ein Prozeß heute zuerst diese Phase? Sicher. Was passiert, wenn jemand angeklagt wird? Der Staatsanwalt trägt den Fall gegen die Person vor, und der Verteidiger trägt den Fall zugunsten der Person vor, die angeklagt ist. Und dann werden alle Beweise für den Fall geprüft. Die erste Phase des himmlischen Gerichts ist also die Untersuchungsphase oder das Ermittlungsstadium.
    2. Die zweite Stufe des Gerichts ist das Urteil oder die Verurteilung.
    Und das Urteil oder die Verurteilung basiert auf dem, was die Beweise ergeben haben, richtig? Ist das unser System der Rechtssprechung? Haben wir ein
    en Abschnitt der sich mit der Verurteilung befaßt? Ja! Wir haben ein Urteilsverfahren.

  • 3. Und der letzte Abschnitt des Urteils ist die Vollstreckung des Urteils.
    Die Vollstreckung des Urteils, das entweder zu Gunsten oder zu Ungunsten der angeklagten Person ergangen ist.

Wir haben also drei Abschnitte.

Stufe Nummer eins ist die Untersuchung oder Ermittlung.

Stufe Nummer zwei das Urteil oder die Verurteilung.

Stufe Nummer drei ist die Vollstreckung des Urteils oder der Verurteilung.

Woher haben wir dieses System der Rechtssprechung? Wir haben es vom Herrn bekommen. Wir haben es aus der Bibel, denn das ist die Methode, die wir auf der Erde verwenden, die gleiche Methode, die Gott im Himmel verwendet.

Nun zum nächsten Punkt, dem Ermittlungsstadium im Himmel. Im Himmel findet die Verurteilung statt, und wo findet die Vergeltung statt? Auf der Erde. Vergeßt das nicht. Wenn es um das Gericht geht, das 1844 beginnt, finden die ersten beiden Stufen des Gerichts im Himmel statt und die letzte Stufe findet auf der Erde statt. Mit anderen Worten:

  • Die Prüfung findet im Himmel statt,

  • die Verurteilung findet auch im Himmel statt und

  • die Ausführung des Urteils findet auf der Erde statt.

Nun müssen wir einige Fragen beantworten, bevor wir diesen Abschnitt in Daniel Kapitel 7 untersuchen, in dem das Gericht beschrieben wird.

Zunächst einmal, wer ist der Mittelpunkt dieses Gerichts? Steht das "Kleine Horn" im Mittelpunkt, oder stehen die Heiligen im Mittelpunkt? Das ist eine Frage, die wir versuchen werden zu beantworten. Wer steht im Mittelpunkt, ist es das Werk des "Kleinen Horns" und das Gericht des "Kleinen Horns", oder ist der Mittelpunkt die Belohnung, die den Heiligen des Allerhöchsten zuteil wird?

Die zweite Frage, die wir beantworten wollen, lautet: Ist dieses Gericht auf diejenigen beschränkt, die während der 1260 Jahre gelebt haben, weil es im Zusammenhang mit der Verfolgung des "Kleinen Horns" gegen die Heiligen des Allerhöchsten geht? Es wird also angenommen, daß dieses Gericht, weil es sich mit den Verfolgungen gegen Gottes Volk während der 1260 Jahre befaßt, die falschen Urteile, die vom "Kleinen Horn" auf der Erde gefällt wurden, wiedergutmacht. Es ist also nur auf das beschränkt, was während der 1260 Jahre geschah.

Aber die Frage ist, ob das Gericht in Daniel 7 eine umfassendere Bedeutung hat. Obwohl sich Daniel 7 auf die 1260 Jahre der Verfolgung bezieht, gibt es ein umfassenderes Verständnis davon. Es gibt ein breiteres Verständnis.

Nehmen wir also diese beiden Beispiele, um zu zeigen, daß, nur weil Daniel 7 über das "Kleine Horn" und die Verfolgung des Volkes Gottes während der 1260 Jahre spricht, es nicht bedeutet, daß dieses Gericht nur sie betrifft. Versteht Ihr, worauf ich hinaus will? Es ist viel umfassender als das.

Nehmen wir zum Beispiel 2. Mose 31:12-18. Dort sagt Gott, daß Er Israel den Sabbat gegeben hat. Lesen wir dort ein paar Verse. Und natürlich werden Nicht-Adventisten dies benutzen und sagen: "Seht Ihr, der Sabbat war für die Juden."

Es heißt dort in 2. Mose 31:16+17.

"Und zwar sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, damit sie ihn für alle ihre Geschlechter zum ewigen Bunde machen. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen Mir und den Kindern Israel; denn in sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte Er und erquickte Sich."

Was ist also das Argument, das angeführt wird? Das Argument, das verwendet wird, ist, daß es ganz klar heißt, daß der Sabbat ein Zeichen zwischen Gott und den Kindern Israels ist. Er ist also kein Zeichen zwischen Gott und uns. Ist das eine korrekte Annahme? Ist das die richtige Schlußfolgerung: Weil es ein Zeichen zwischen Gott und Israel war, ist es kein Zeichen zwischen Gott und uns? Das ist eine falsche Annahme! Das ist eine unlogische Annahme.

Warum sagt Gott in 2. Mose 31, daß der Sabbat ein Zeichen zwischen Ihm und Israel war? Weil Israel Sein Volk war, deswegen! Es war es zu diesem Zeitpunkt. Er würde nicht sagen: "Der Sabbat ist ein Zeichen zwischen Mir und der Gemeinde", weil Er zu diesem Zeitpunkt noch nichts mit der Gemeinde als solche zu tun hatte. Er hatte es mit Israel zu tun. Aber nur weil Er ihn als ein Zeichen zwischen Ihm und dem damaligen Israel gab, bedeutet das nicht, daß es nicht eine breitere Betrachtungsweise gibt, die auch für diejenigen gilt, die nicht zum Volk Israel gehören. Stimmt mir zu, ja oder nein? Es ist also ein Fehler, es auf Israel zu beschränken, auch wenn es heißt, daß es für die "Kinder Israels" bestimmt ist.

Ein weiteres Beispiel dafür findet sich in Offenbarung Kapitel 20. Wenn Ihr mit mir zu Offenbarung Kapitel 20 geht, wird dort über eine Gruppe gesprochen, die bei der Wiederkunft auferstehen wird. Und Gott hat eine besondere Aufgabe für sie, die sie während der tausend Jahre erfüllen sollen. Dies steht in Offenbarung 20:4,

"Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; …"

Da ist also diese Gruppe, diese Gruppe sitzt auf Thronen, und welche Aufgabe wird ihnen gegeben? Sie haben die Aufgabe, was zu tun? Zu richten. Das Urteil wird gefällt. Das ist kein Urteil zu ihren Gunsten, es ist ein Werk des Gerichts, das sie ausführen sollen. So heißt es hier:

"…und das Gericht wurde ihnen übergeben;…"

Wer ist nun diese Gruppe, die auf dem Thron sitzt und urteilt? Was glaubt Ihr wen sie richten? Richten sie die Gerechten? Nein! Denn während des Millenniums sind die Gerechten bereits im Himmel, richtig? Richten sie die rechtschaffenen Engel? Nein! Denn die rechtschaffenen Engel brauchen kein Gericht. Hier ist also von einem tausendjährigen Gericht die Rede, bei dem diese Menschen ein Werk des Gerichts vollbringen werden. Die Frage ist nun, wann haben sie gelebt? Beachtet, was wir hier in der letzten Hälfte des Verses finden.

"…und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen,…"

Was geschah also einst mit dieser Gruppe von Menschen, die mit der Aufgabe des Gerichts betraut wurde? Was war ihnen zugestoßen? Sie wurden für ihr Zeugnis für Jesus und für das Wort Gottes enthauptet. Die Frage ist nun, wann wurden sie dafür enthauptet? Beachtet den letzten Teil des Verses.

"…und die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand genommen hatten; und sie lebten und regierten mit Christus tausend Jahre."

Wann haben diese Menschen gelebt, die enthauptet wurden? In welchem Abschnitt der Geschichte haben sie gelebt? Sie lebten während der Zerreißprobe des "Tieres", nicht wahr? Während der Zeit, als das "Malzeichen des Tieres" auferlegt wurde, richtig? So steht es in dem Vers. Kann sich das auf die Heiligen des Mittelalters beziehen? Nein! Nun fragt Ihr Euch vielleicht: "Warum nicht?" Aus dem einfachen Grund, daß es während der 1260 Jahre noch kein "Bild des Tieres" gab, und es gab auch kein "Malzeichen des Tieres", denn das "Malzeichen des Tieres" wird ganz am Ende der Zeit jenen Menschen auferlegt, die wissen, daß sie den Sabbat halten sollen, aber darauf bestehen, trotzdem den Sonntag zu halten. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? *(1)

Ich möchte Euch etwas fragen: Wann lebt diese Gruppe, der die Aufgabe des Gerichts übertragen wurde? Sie leben unmittelbar vor dem Ende der Gnadenzeit, während der so genannten "Kleinen Zeit der Trübsal". Wird es in der "Kleinen Zeit der Trübsal" Märtyrer geben, wenn das Sonntagsgesetz in Bewegung gerät, wird es Menschen geben, die zum Tode verurteilt werden? Diese Aussage lautet: Ja! Es wird Menschen geben, die das "Tier" oder sein "Bild" nicht anbeten oder das "Malzeichen" annehmen und die dann enthauptet werden. Das steht hier.

Wer sind also diejenigen, die dieses Werk des Gerichts während der tausend Jahre vollbringen werden? Diejenigen, die ganz am Ende der Zeit gelebt haben, und das sind die einzigen, oder? Hier steht, daß das Gericht dieser Gruppe übertragen wurde, also kann es niemand anderes als diese Gruppe tun, richtig? Falsch! Es gibt eine breitere Betrachtungsweise, wenn man sich andere Bibelverse ansieht.


Ich möchte Euch etwas fragen: Ist es zulässig, von Daniel Kapitel 7 zu 3. Mose 16 überzugehen, dem Kapitel, das von dem Versöhnungstag spricht?

Ist das eine umfassendere Sichtweise, daß viel mehr Menschen als nur die Heiligen, die während der 1260 Jahre gelebt haben beruteilt werden?

Auf jeden Fall! In Daniel 7 geht es um die 1260 Jahre, aber in 3. Mose 16 wird das Thema weiter ausgedehnt und es heißt, daß nicht nur diese Gruppe gerichtet werden wird, sondern alle, die den Namen Jesu bekennen, werden gerichtet. Ihr müßt Euch den Rest der Heiligen Schrift ansehen.

Ich werde Euch zeigen, daß das Gericht nicht nur denjenigen übergeben wird, die am Ende der Zeit leben, sondern daß auch der Apostel Paulus und die Korinther auf Thronen sitzen werden, um zu richten. Das steht zwar nicht in Offenbarung 20:4, aber in 1. Korinther 6. Gibt es also eine breitere Betrachtungsweise von Offenbarung 20:4? Auf jeden Fall! Geht mit mir zu 1. Korinther 6:1.

"Wie kann jemand von Euch, der eine Beschwerde gegen einen anderen hat, sich bei den Ungerechten richten lassen anstatt bei den Heiligen? Wißt Ihr nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden?..."

Was bedeutet das, "die Welt"? Wer ist hier ? Sind es die Gerechten oder die Bösen? Die Ungerechten. Aber nicht nur das. Es heißt, und hört gut zu!

"…Wenn nun durch Euch die Welt gerichtet werden soll,…"

Sagt Paulus, daß die Korinther an dem Gericht über die Welt teilnehmen werden? Ich dachte, es betrifft nur diejenigen, die das Tier oder sein Bild nicht anbeten oder das Malzeichen nicht annehmen. Wenn man nur in Offenbarung 20:4 bleibt, müßte man es einschränken, aber es ist weiter ausgedehnt.

Ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es Texte in der Bibel, die zeigen, daß der Sabbat nicht nur für die Juden gilt? Auf jeden Fall! Also, wißt Ihr, bleibt nicht einfach bei 3. Mose 31, denn dann seid Ihr versunken. Nun sagt Ihr vielleicht: "Ja! Ja, es war ein Zeichen zwischen Gott und Israel." Aber es war nicht ausschließlich ein Zeichen zwischen Gott und Israel, denn an anderen Stellen in der Bibel steht, daß es für die ganze Menschheit gilt. "Mein Haus soll ein Gebetshaus für alle Völker genannt werden", und dort in Jesaja 56 ist vom Sabbat die Rede. Beachtet also, was er sagt.

"…Wenn nun durch Euch die Welt gerichtet werden soll,…"

Die Korinther.

"…seid Ihr dann unwürdig, über die allergeringsten Dinge zu entscheiden? Wißt Ihr nicht, daß wir Engel richten werden?..."

Ich möchte Euch noch etwas fragen: Werden die Korinther und Paulus an diesem tausendjährigen Gericht teilnehmen? Werden sie ebenfalls mit dem Gericht beauftragt werden? Aber das ist nicht das, was Offenbarung 20:4 sagt. Wißt Ihr, warum? Weil es in Offenbarung 20:4 um die Endzeit geht. Warum also andere Gesichtspunkte einbeziehen, wenn der Schwerpunkt auf der Endzeit liegt? In Daniel, Kapitel 7, geht es um das "kleine Horn" und was es den Heiligen angetan hat. Das ist also der Schwerpunkt. Das heißt aber nicht, daß es nicht auch eine breitere Sichtweise gibt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Ihr werdet immer einen Einwand zu hören bekommen. "Oh, nein, aber Daniel 7 ist nur ein Urteil über diesen kleinen Abschnitt. Es hat nichts mit 3. Mose Kapitel 16 zu tun." Das hat es sehr wohl! 3. Mose 16 gibt Euch einen umfassenderen Überblick.

Nun möchte ich Euch darauf aufmerksam machen, daß Daniel 7, vier sich wiederholende Kreisläufe hat. Ich bin sicher, daß Ihr wißt, daß die biblische Prophetie nicht immer in zeitlicher Abfolge geschrieben ist. Das Buch der Offenbarung und das Buch Daniel sind sehr knifflige Bücher, sie erfordern ein sorgfältiges, peinlich genaues Studium, nicht nur im Hinblick darauf, was die Sinnbilder bedeuten,sondern die Art und Weise, wie sie aufgebaut sind. Das Buch Daniel ist in Kreisläufen aufgebaut, die Offenbarung noch mehr. Die Offenbarung ist ein äußerst umständliches Buch.

Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Aber warum macht Gott es so umständlich?"

Denn Gott will nicht, daß Sein Wort wie die Lektüre des Time Magazine ist, oberflächlich, man liest es einmal und hat alles verstanden. Er will, daß wir graben, Er will, daß wir die Heilige Schrift studieren, Er will, daß wir unser Gehirn bis zum Äußersten anstrengen. Deshalb sind wir ja hier. Gott will, daß wir untersuchen, studieren, lösen, was Ellen White "die tiefen Probleme der Schrift" nennt. Und wenn wir sie studieren, sind sie keine Probleme mehr.

In Daniel, Kapitel 7, gibt es vier sich wiederholende Kreisläufe, in denen dasselbe Thema wieder und wieder und wieder behandelt wird.

  • Der erste Kreislauf befindet sich in Daniel 7:9-10, wo das Gericht erwähnt wird.

  • Dann, in Daniel 7:17-18, wird das Gericht erneut erwähnt.

  • Es ist kein anderes Gericht, es ist dasselbe Gericht, aber es werden mehr Einzelheiten genannt.

  • Dann wird das Gericht in den Versen 21-22 noch einmal erwähnt.

  • Und schließlich wird das Gericht nochmals in den Versen 26 und 27 erwähnt.

Wenn Ihr also denkt, daß Ihr Daniel 7 lest und sagt: "Ich will die zeitliche Abfolge der Ereignisse wissen, also fange ich bei Vers 1 an und gehe bis zu Vers 27", dann werdet Ihr nicht in der Lage sein, daraus einen Sinn zu ziehen, denn das Kapitel selbst hat sich wiederholende Kreisläufe.

Und wenn Ihr herausfinden könnt, wo sich der wiederholende Kreislauf befindet, dann könnt Ihr den Sinn des Kapitels entschlüsseln. Könnt Ihr mir folgen?

Es ist also wie die Arbeit eines Detektivs, wißt Ihr. Wenn ich nicht Pastor geworden wäre, wäre ich wahrscheinlich Anwalt oder Detektiv geworden, denn ich liebe es, nach Hinweisen zu suchen und hier und dort zu graben und zu versuchen, diesen Teil mit dem anderen Teil in Verbindung zu bringen. Aber ich bin froh, daß der Herr mich zum Pastor berufen hat und nicht zum Detektiv.

Gehen wir also zu Daniel 7 und untersuchen diese sich wiederholenden Kreisläufe. Denkt daran, daß der Zusammenhang darin besteht, daß das Papsttum 1260 Jahre lang bis 1798 regiert hat, daß also das, was jetzt geschehen wird, nach 1798 geschieht. Daniel 7:9+10.

"Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden…"

Waren die Throne vorher da? Nein! Sie waren vorher nicht da. Übrigens, was glaubt Ihr, wer auf den Thronen, Mehrzahl, also nicht nur "Thron", Einzahl, sitzen würde? Wo sonst in der Bibel findet Ihr das Wort "Throne"? In welchem Kapitel der Bibel findet Ihr "Throne"? Ein Thron, und Throne? Offenbarung, Kapitel 4. Wer sitzt auf den Thronen in Offenbarung Kapitel 4? Die 24 Ältesten. Und wer sind die 24 Ältesten? Sie sind die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben, also die himmlischen Geschworenen. Mit anderen Worten, die Throne sind Throne für die himmlischen Geschworenen, die das Verfahren beobachten und schließlich zusammen mit Christus ein Urteil fällen werden. So heißt es:

"Solches sah ich, bis Throne aufgestellt wurden und ein Hochbetagter sich setzte. …"

Wo findet dies statt? Findet es auf der Erde oder im Himmel statt? Im Himmel. Wo wohnt der Hochbetagte? Er lebt im Himmel. Wir beten: "Vater unser, der Du bist im Himmel." Also sind diese Throne im Himmel aufgestellt, der Hochbetagte setzte sich. Hier ist meine Frage: Wenn der Hochbetagte dort saß, saß Er dann schon vorher dort? Saß er schon vorher an diesem Ort? Nein! Die Throne sind aufgestellt, und was macht der Hochbetagte? Er setzt sich. Er kann also nicht vorher dort gesessen haben. Es heißt weiter:

"… Sein Kleid war schneeweiß und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle; Sein Thron…"

Jetzt fällt Euch auf, daß das in der Einzahl ist, oder? Es gibt "Throne" und es gibt "Thron".

"… Sein Thron waren Feuerflammen und seine Räder ein brennendes Feuer.…"

Wer sind die Räder? Das haben wir studiert. Das sind die Engel, so ist es.

"Ein Feuerstrom ergoß sich und ging von Ihm aus. Tausendmal Tausende dienten Ihm emsiglich, und zehntausendmal Zehntausende standen vor Ihm;…"

Wo? Im Himmel, das sind die Engel. Wo findet das also statt? Es findet im Himmel statt, das ist richtig. Und nun beachtet, was hier steht!

"… das Gericht setzte sich, …"

Wo war das? Im Himmel.

"… das Gericht setzte sich, und die Bücher wurden aufgetan.…"

Was wird jetzt passieren? Es wird eine Untersuchung der Beweise geben, eine Prüfung der Beweise. Wo wird das geschehen? Im Himmel, sehr wichtig. Im Himmel. Wo findet also dieses Gericht statt? Es findet überhaupt nicht auf der Erde statt. Es findet im Himmel statt.

Nun gehen wir zu Vers 13 und überspringen 11+12. Wir werden nicht alle Verse lesen, weil der Zweck dieses Buches nicht darin besteht, uns zu helfen, alles von Daniel 7 zu verstehen, der Zweck ist, daß wir den Versöhnungstag oder das Untersuchungsgericht verstehen. Es heißt in Vers 13:

"Ich sah in den Nachtgesichten und siehe, es kam einer, gleich einem Menschensohn;…"

Wer könnte das sein? Jesus, sehr gut.

"… mit den Wolken des Himmels,..."

Wer sind die Wolken des Himmels? Die Engel. Und wohin kommt Er?

"… der gelangte bis zu dem Hochbetagten…"

Und wo? Im Himmel. Saß der Hochbetagte im Himmel? Wurden die Bücher im Himmel geöffnet? Ja, natürlich! So heißt es:

"… der gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde…"

Wer ist mit "sie" gemeint? Die Engel,

"… und wurde vor Ihn gebracht. …"

Wer ist mit "Ihn" gemeint? Der Vater. Die Frage ist nun, warum Er dorthin gegangen ist? Wozu ging Jesus zum Vater im Himmel, wenn die Bücher geöffnet werden? Vers 14:

"Und Ihm wurde…"

Wer ist das? Das ist Jesus.

"Und Ihm wurde verliehen,…"

Wer hat es Ihm gegeben? Der Vater, ja! Jetzt wissen wir also, warum Jesus dorthin geht. Hier steht:

"Und Ihm wurde verliehen,…"

Geschieht das immer noch im Himmel? Ja!

"Gewalt, Ehre und…"

Und was noch?

"… und Königtum…"

Wozu geht Jesus also zum Vater im Himmel? Um was zu empfangen? Um das Reich Gottes zu empfangen. Wir müssen also wissen, was das Reich ist, wenn Jesus zum Vater geht, um Ihm das Reich zu geben, müssen wir herausfinden, was das Reich ist. Nun, lesen wir weiter.

"…Und Ihm wurde Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme und Sprachen dienten Ihm; Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht, und Sein Königtum wird nie …"

Was würde es nie?

"… nie zugrunde gehen."

Jesus geht also in den Himmel, dorthin, wohin der Vater gegangen ist, und das Ziel ist, das Reich zu empfangen. Bevor wir uns die anderen Kreisläufe ansehen, müssen wir an dieser Stelle innehalten und die Frage stellen, was ist das Reich Christi? Wißt Ihr, wir denken gewöhnlich an das Königreich als einen räumlichen Bereich oder als ein Gebiet, aber das Königreich Jesu ist nicht das Gebiet, das Königreich Jesu sind die Menschen, die zu Ihm gehören, die Seinem Königreich angehören. Das Königreich besteht aus den Menschen, die wahre Nachfolger Jesu sind.

Gibt es in der Gemeinde also nur Menschen, die Jesus wirklich als Retter und Herrn angenommen haben? Gibt es in der Gemeinde Weizen und Unkraut? Sicher. Sieht das Unkraut die meiste Zeit über wie der Weizen aus? Ja. Gibt es in der Gemeinde kluge und törichte Jungfrauen? Sind die törichten Jungfrauen endgültig verloren? Ja, sie sind verloren. Gibt es in der Gemeinde gute und schlechte "Fische"? Ja! Das Netz des Evangeliums fängt alle Arten von "Fischen" ein. Gibt es in der Gemeinde Menschen, die das Gewand der Gerechtigkeit Christi tragen und solche, die in der Gemeinde sind, die es nicht haben? Ja! Gibt es Menschen, die ausrufen: "Herr, Herr, haben wir nicht in Deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in Deinem Namen Wunder vollbracht? Haben wir nicht in Deinem Namen prophezeit?", wo Jesus sagen wird: "Ja, das habt Ihr in Meinem Namen getan, Ihr habt behauptet, Christen zu sein, aber Ich kenne Euch nicht." Wird das passieren? Gibt es Einzelne, die die Form der Frömmigkeit haben, aber nicht die Kraft der Frömmigkeit in der Gemeinde haben? Ja! Die Gemeinde besteht also aus wahren und falschen Gläubigen.

Wie kann man also feststellen, wer die Wahren und wer die Falschen sind? Das erfordert ein Gerichtsverfahren, eine Prüfung, nicht wahr? Um zu sehen, wer wer ist. Das ist der Zweck des Gerichts. Die Aufzeichnungen werden mit dem Ziel geöffnet, herauszufinden, wer wirklich ein Nachfolger Jesu war; wer seine Sünde wirklich bereut hat; wer seine Sünde wirklich bekannt hat, nicht nur zugegeben hat, sondern sie bekannt hat; wer wirklich auf Jesus als Retter und Herrn vertraut hat; und was das offenbart, ist natürlich das Leben dieses Menschen, stimmt's? Das Leben des Betreffenden offenbart, ob er Jesus Christus wirklich als Retter und Herrn angenommen hat. Was muß also geschehen, damit das Reich Jesu vollendet wird? Es muß eine Untersuchung im Gericht stattfinden, um zu zeigen, wer zu Seinem Reich gehört, das ist der Zweck und Ziel dieses Gerichts. Natürlich werden nur diejenigen, die während der 1260 Jahre gelebt haben, als Mitglieder des Reiches erkannt. Nein, natürlich nicht!

Wißt Ihr, warum in Daniel Kapitel 7 der Schwerpunkt auf denjenigen liegt, die während der 1260 Jahre gelebt haben? Ich erkläre es Euch: Der Grund dafür ist, daß das Papsttum die Gerechten verfolgte und die Gerechten starben; und das Papsttum setzte sich durch. War das gerecht? Das war eine Verhöhnung der Gerechtigkeit. Muß dieses böse Urteil wiedergutgemacht werden? Ja! Werden also alle Heiligen, die in dieser Zeit gelebt haben, auf die sich Daniel 7 konzentriert, weil die Kette der Ereignisse sich mit diesem besonderen Abschnitt befaßt, alle in dieser Zeit untersucht? Nehmen wir John Huss als ein Beispiel. Er wurde wegen seiner religiösen Überzeugungen auf dem Scheiterhaufen verbrannt, weil er Jesus treu war. Gab es da irgendeine Gerechtigkeit? Nein! Muß das wiedergutgemacht werden? Ja! Nun wird das himmlische Gericht die Akten von John Huss öffnen und sie prüfen. Und die himmlischen Geschworenen werden sagen: "Moment mal, das Urteil, das auf der Erde gefällt wurde, war ein Fehlurteil, wir müssen dieses Urteil berichtigen." Und so wird im Himmel das Urteil des irdischen Gerichts aufgehoben und ein Urteil zugunsten von John Huss gefällt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein?

Warum also liegt der Schwerpunkt in Daniel 7 auf diesem besonderen Abschnitt? Weil Daniel 7 diese Zeit der Verfolgung beschreibt.

Bedeutet das, daß andere verfolgte Menschen in diesem Gericht nicht bedacht werden, wenn gegen sie eine Verhöhnung der Gerechtigkeit stattgefunden hat? Nein, natürlich nicht! Wir sollten keinen Tunnelblick haben. "Oh, ja, nur dieser kleine Bereich hier." Nein! In 3. Mose 16 heißt es, daß alle, die den Namen Jesu für sich beanspruchen, also das ganze Volk Gottes, in diesem besonderen Gericht in Erscheinung treten wird.

Ich möchte Euch dieses Zitat von Ellen White vorlesen und seht, daß sie dies verstanden hat.

Wißt Ihr, ich höre nie auf zu staunen, dass Ellen White alles richtig gemacht hat, aber leider gibt es Leute, die sagen: "Ja, aber sie hatte keinen Doktortitel." Und ich sage: "Gelobt sei der Herr, daß sie keinen hatte." Ich habe nichts gegen den Doktortitel, aber der Apostel Paulus sagte, daß Wissen aufbläht. Es besteht immer die Gefahr, wenn man sich Wissen aneignet und dann denkt, man sei schlauer als der Heilige Geist, weil man in der Lage ist, eine Menge Gelehrte zu zitieren und eine Menge Fußnoten in seine Abhandlungen einzubauen, so daß man jetzt ein Gelehrter ist. Ellen White hat keine zahllosen Fußnoten in ihren Büchern. Ihre Schriften wurden vom Heiligen Geist inspiriert, und ich höre nie auf zu staunen, wenn ich ihre Schriften untersuche, wie tief sie die Heilige Schrift verstanden hat. Mir bleibt einfach der Mund offen stehen, manchmal sogar buchstäblich.

Hier schreibt Ellen White in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 273 folgendes:

"Jeder Fall war auf Leben und Tod entschieden worden. Während Jesus im Heiligtum gewirkt hatte,…"

Das Wort "Untersuchung" habe ich eingefügt, weil es sich um das Untersuchungsgericht handelt.

"…fand das [Untersuchungs]gericht für die gerechten Toten statt, und dann für die gerechten Lebenden…"

Nun hört gut zu!

"…Christus hatte Sein Reich empfangen, nachdem Er das Sühnopfer für Sein Volk geleistet und ihre Sünden ausgelöscht hatte…"

Wann empfängt Jesus also das Reich? Wenn Er die Sühne für Sein Volk geleistet und ihre Sünden ausgelöscht hat. Mit anderen Worten, wenn Er das Heiligtum von ihren Sünden gereinigt hat. Und dann schreibt sie:

"…Die Untertanen des Reiches wurden gebildet.…"

Was ist also das Reich Jesu? Seine Untertanen. Wie wird offenbart, wer die Untertanen seines Reiches sind? Durch die Untersuchung der Beweise. So heißt es hier weiter:

"…Die Untertanen des Reiches wurden gebildet. Die Hochzeit des Lammes wurde vollzogen. Und das Reich und die Größe des Reiches unter dem ganzen Himmel wurde Jesus und den Erben des Heils gegeben, und Jesus sollte als König der Könige und Herr der Herren herrschen."

Könnt Ihr mir folgen? Es ist keine Raketenwissenschaft, eigentlich ganz einfach.

Kehren wir nun zum Text zurück. Wir müssen zu Vers 17 gehen. Dies ist ein weiterer Kreislauf. Dort heißt es:

"»Jene großen Tiere, vier an der Zahl, bedeuten, dass vier Könige sich aus der Erde erheben werden; …."

Aber, was wird geschehen?

"… aber die Heiligen des Allerhöchsten werden die…"

Was werden sie?

"…Königsherrschaft empfangen, und sie werden die Königsherrschaft bis in Ewigkeit behalten, ja, bis in alle Ewigkeit!«…"

Wann werden die Heiligen das Königreich tatsächlich besitzen? Geschieht dies im Himmel oder auf der Erde? Auf der Erde.

Worauf gründet sich der Besitz des Reiches? Warum können sie das Reich besitzen? Weil ein Urteil zu ihren Gunsten gefällt wurde. Und auf was ist das gegründet? Auf der Überprüfung der Beweise. Stimmt Ihr mir zu, ja oder nein?

Und da gibt es Leute die sagen: "Nun, aber Gott braucht kein Urteil. Gott weiß alles."

Natürlich weiß Gott alles, aber das Urteil ist nicht dazu da, Gott zu informieren. Das Urteil ist für das Wohl des Universums. Wißt Ihr, was würdet Ihr von einem Richter halten, vor dem eine angeklagte Person steht. Die Geschworenen sind da und der Richter sieht diese Person an und sagt:

"Schuldig! Tod durch eine tödliche Spritze!"

Die Geschworenen sitzen da und sagen:

"Moment, Moment, Moment mal! Wir haben keine Beweise geprüft, wie können wir wissen, daß diese Person schuldig ist?"

Und der Richter sagt:

"Ich weiß alles."

Das würde wie eine Bombe einschlagen. Die Geschworenen würden Fragen haben, nicht wahr?

"Hmm, wer weiß? Eine ziemlich willkürliche Entscheidung seitens des Richters!"

Gott wird also keine offenen Fragen hinterlassen. Er wird den Fall jedes einzelnen Menschen vorlegen, der jemals gelebt hat, eines jeden Menschen, der sich zu Jesus als Retter und Herrn bekennt, und die himmlischen Geschworenen werden entscheiden, ob diese Person zum Reich Gottes gehören soll oder nicht. Der Nutzen des Urteils liegt nicht bei Gott, denn Gott weiß alles. Der Nutzen des Urteils ist für die Mitglieder der Geschworenen, die wissen müssen, daß Gott in jedem einzelnen Fall richtig gehandelt hat.

Wann also empfangen und besitzen die Heiligen das Königreich tatsächlich? Wenn Jesus kommt, um ihnen das Reich zu geben. Aber vorher wurde ein Urteil zu ihren Gunsten gefällt, und vorher wurden die Beweise geprüft.

Wir wollen nun zu Vers 21 gehen. Noch einmal ein weiterer Kreislauf. Daniel 7:21.

"Ich schaute, wie dieses Horn Krieg führte mit den Heiligen und sie überwand, bis…"

Wann?

"… bis der Hochbetagte kam …"

Wohin kam Er? Nach dem, was wir in der ersten Aufstellung betrachtet haben, woher kam der Hochbetagte? Ist Er auf die Erde gekommen oder hat Er sich im Himmel bewegt? Er bewegte sich im Himmel. Das "Kleine Horn" verfolgt also das Volk Gottes auf der Erde, bis der Hochbetagte kommt, und wenn der Hochbetagte kommt, was geschieht dann mit diesen Heiligen? Es heißt hier:

"… und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab …"

Versteht Ihr das Bild? Das "Kleine Horn" verfolgt also die Heiligen des Allerhöchsten, aber der Hochbetagte kommt. Was tut Er? Er berichtigt die Entscheidungen, die das "Kleine Horn" getroffen hat; und so heißt es:

"… und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab …"

Und nun gebt hier drauf Acht, es ist sehr interessant!

"… und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen."

Wann ist das? Ich möchte Euch etwas fragen: Wird in diesem Abschnitt das Urteil zugunsten der Heiligen gefällt, bevor sie das Königreich tatsächlich in Besitz nehmen? Ganz klar! Denn hier heißt es:

"...bis der Hochbetagte kam und den Heiligen des Allerhöchsten das Gericht übergab..."

Wo wird das Urteil zu ihren Gunsten gefällt? Im Himmel. Auf welcher Grundlage? Aufgrund der Prüfung der Beweise. Und dann heißt es:

"… und die Zeit eintrat, daß die Heiligen das Reich in Besitz nahmen."

Das ist der Zeitpunkt, an dem sie es tatsächlich übernehmen, das ist der Zeitpunkt, an dem das Urteil endgültig vollstreckt wird, an dem sie tatsächlich die Belohnung erhalten, die auf dem Urteil, auf der Prüfung beruht.

Gehen wir nun zu Vers 25, dem letzten Kreislauf.

"Und er …"

Das ist das "Kleine Horn".

"… wird freche Reden gegen den Höchsten führen und die Heiligen des Allerhöchsten aufreiben, und er wird danach trachten, Zeiten und Gesetz zu ändern; und sie werden in seine Gewalt gegeben für eine Zeit, zwei Zeiten und eine halbe Zeit.…"

Ist Euch aufgefallen, daß in der Regel von der Verfolgung der Heiligen während der 1260 Jahre durch das "Kleine Horn" die Rede ist, eine Verhöhnung der Gerechtigkeit, oder? Was also mit ihnen geschah. Sie wurden rechts und links niedergemäht, obwohl sie vor dem Gericht Gottes eigentlich unschuldig waren. Es wird also eine Berufung geben. Und die Berufung wird die Urteile aufheben, die von dem "Kleinen Horn" vor den irdischen Gerichten gefällt wurden. Und so heißt es hier:

"… Aber das Gericht wird sich setzen…"

Und wo? Natürlich im Himmel. Das "kleine Horn" verfolgte die Heiligen des Allerhöchsten 1260 Jahre lang. So heißt es hier:

"… Aber das Gericht wird sich setzen und ihm die Herrschaft wegnehmen,…"

Und wo? Wo ist die Herrschaft rechtlich aufgehoben? Im Himmel.

"… um sie endgültig zu vertilgen und zu vernichten. Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; …"

Wo? Auf der Erde.

"… Sein Reich …"

Denn schließlich geht es um das Reich Jesu, Einzahl.

"… Sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden Ihm dienen und gehorchen!«…"

Ist dieser Abschnitt deutlich?

Man muß nicht einmal Hebräisch können, man muß nicht einmal einen Doktortitel haben. Es ist ganz klar, drei Stufen, zwei im Himmel und die Umsetzung des Urteils auf der Erde.

Und noch einmal, der Grund, warum nur die Heiligen der 1260 Jahre im Blick sind, ist, daß das Thema, das behandelt wird, dieser Zeitraum ist. Warum sollte man also andere Zeiträume einbeziehen, die vom Hauptgedanken ablenken würden? Das bedeutet nicht, daß nicht alle, die den Namen Jesu beanspruchen, vor dem Gericht auftauchen werden.

Und so ist Daniel Kapitel 7 die himmlische Beschreibung des Versöhnungstages, d.h. die Prüfung der Aufzeichnungen, die Verkündung des Urteils auf der Grundlage der Prüfung der Aufzeichnungen, und dann, wenn Jesus kommt, wird Er jedem seinen Lohn nach seinen Werken geben.

Wir sagen also: "Nun, dann werden wir durch unsere Werke gerettet, richtig?" Nein, so ist das nicht.

  • Wir werden nicht durch Glauben allein gerettet

  • wir werden nicht durch Werke allein gerettet

  • wir werden nicht durch Glauben und durch Werke gerettet

  • wir werden durch einen Glauben gerettet, der Früchte trägt

Denn ein Glaube, der keine Früchte trägt, ist kein Glaube.

Einer der Zwecke des Gerichts ist es also, vor dem Gericht zu offenbaren, wer wirklich an Jesus geglaubt hat, wer wirklich an Ihn geglaubt und Ihm vertraut hat, und das zeigt sich durch die Taten in Eurem Leben, nicht wahr?

In Daniel Kapitel 7 wird also deutlich, was ab 1844 im Himmel geschah. Ich möchte zum Schluß noch kurz veranschaulichen, was 1844 geschah und ich schmücke das ein bißchen aus. Ich sage damit nicht, daß es genau so geschah, aber ich denke mal in ähnlicher Weise. Natürlich hat Gott ein Buch des Lebens, und in diesem Buch des Lebens stehen alle, die jemals den Namen Jesu beansprucht haben.

Im Jahr 1844 sagt Gott also: "Okay, das Gericht tagt. Wer ist die erste Person, die gerichtet wird?"

Ein Engel sagt: "Adam ist der erste Mensch, der gerichtet wird."

Ellen White schreibt ja, daß diejenigen, die zuerst auf der Erde lebten, als erste gerichtet werden.

Also sagt Gott: "Adam, stelle Dich vor Meinen Richterstuhl."

Wo war Adam im Jahr 1844? Wer weiß das schon? Aufgelöst. Wer weiß, wohin die Flut ihn gebracht hat, verschwunden. Wie konnte Adam dann 1844 als Erster vor dem Richterstuhl Christi erscheinen? Weil der Engel in die Bibliothek geht und die DVD von Adam mitbringt. Könnt Ihr mir folgen? Und nun legt Gott die DVD in den DVD-Player mit einem großen Super-HD-Bildschirm, und man sieht das gesamte Leben von Adam von Anfang bis Ende. Nun, vielleicht wird Gott es beschleunigen. Wir werden in einem schnelleren Tempo handeln. Und so wird nun das Leben Adams auf dem Bildschirm gezeigt. Ich möchte Euch etwas fragen: Gibt es eine gewisse Art und Weise, in der Adam lebendig vor dem Richterstuhl Christi erscheint? In gewissem Sinne schon.

Offensichtlich ist er tot, und im Himmel gibt es nichts Lebendiges von Adam, aber die Aufzeichnung, die betrachtet wird, wurde gemacht, als er noch lebte, und so erscheint er in gewissem Sinne als lebendig. Könnt Ihr mir folgen? Und so wird sein ganzes Leben untersucht, alle seine Sünden sind dort durch das Blut bedeckt, weil er sie bereut und bekannt hat und auf Jesus vertraut hat, und wenn sein Fall vor dem himmlischen Gericht betrachtet wird, sagt Gott zu den Geschworenen:

"Was denkt Ihr? Können wir ihn nach Hause bringen oder nicht?"

Die himmlischen Geschworenen sagen: "Ja!"

Wir wissen, daß er gerettet werden wird, weil die beiden Adams sich treffen werden. Und so sagen die himmlischen Geschworenen:

"Ja! Er ist ein Mitglied des Reiches Christi. Er war treu. Er hat gesündigt, ja, aber er hat Buße getan, es hat ihm leid getan und er hat Jesus als seinen Retter und Herrn anerkannt. Ja! Er soll drin bleiben."

Und so geht das Gericht mit den Toten weiter und endet schließlich mit den Lebenden.

Und wenn der letzte Mensch gerichtet ist, schließt sich die Zeit der Bewährung, denn alle Fälle sind für das Leben oder den Tod entschieden. Wenn die Gnadenzeit zu Ende ist, ist das Reich Christi vollendet, weil die Untertanen Seines Reiches vollständig sein werden.

Ergibt das einen Sinn?

Seht, die christliche Welt ist sich dessen nicht bewußt, weil sie das Heiligtum nicht versteht. Sie sagen:

"Oh, Jesus ist am Kreuz gestorben, ich bin gerettet, und ich kann weiter wie der Teufel leben, ich kann weiter selbstsüchtig sein, ich kann weiter all diese bösen Programme im Fernsehen sehen, ich kann Stunden und Stunden auf meinem iPhone verschwenden und einen Haufen Unsinn reden, aber ich bin gerettet, weil Jesus für meine Sünden gestorben ist."

Seid vorsichtig damit, das ist eine Anmaßung!

Das Leben der Person zeigt, ob sie sich wirklich zu Jesus Christus bekennt oder nicht. Und wenn ich sage "das Leben", dann meine ich nicht nur, daß man den Sabbat hält, kein Schweinefleisch ißt und den Zehnten gibt, das alles wird auch in das Gericht einfließen, denn wenn wir den Zehnten nicht zahlen, sind wir Diebe, hmm, und kein Dieb wird im Himmel landen. Habt Erbarmen! Sie würden versuchen, das Gold auszugraben und die Perlentüren abzureißen. Wir können selbstsüchtige Menschen nicht dorthin bringen. Das Gericht wird zeigen, daß es viele ehemals selbstsüchtige Menschen gab, die durch die Gnade und die Kraft Christi gerettet wurden. Und wenn die Bewährungszeit zu Ende ist, wird das Reich Christi aufgerichtet sein.

Und meine Lieben, wenn die Zeit der Bewährung zu Ende geht, wird die schlimmste Zeit des Unheils kommen, die es je in der Geschichte des Planeten Erde gegeben hat, und Gottes Volk wird auf der Erde sein und ohne einen Fürsprecher leben, weil die Dienste des Heiligtums geschlossen sind. Dies ist die letzte Generation.

Es gibt viele Leute, die heutzutage die Lehre der letzten Generation angreifen, und der Teufel wird sein Möglichstes tun, um diese Menschen zu Fall zu bringen, aber sie werden nicht fallen. Er wird, wenn möglich, die Auserwählten verführen, aber das ist nicht möglich. Gottes Volk wird dem Herrn in der schlimmsten Zeit der Weltgeschichte treu bleiben, und auf diese Weise wird es den Charakter Gottes rechtfertigen, es wird zeigen, daß es möglich ist, Gott zu dienen, nicht für die "Brote und Fische", sondern um Gott zu dienen, einfach und allein weil man Gott liebt. Und das ganze Universum wird das sehen, und diese ganze Generation wird den Charakter Gottes vor dem gesamten Universum rechtfertigen. Gott ruft uns auf, zu dieser Gruppe zu gehören. Möge der Herr uns helfen und uns segnen, damit wir durch die Kraft Gottes einen Charakter vorbereiten können, der an diesem großen letzten Tag bestehen kann.

Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2021 ©

tephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (16) "Der Versöhnungstag"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=ueVd40zNF0o

*(1)

Dazu möchte ich noch unbedingt zum Verständnis erwähnen, daß die Schilderung der Offenbarung in diesem Kapitel die Sichtweise, quasi "rückwärts" hat. Was meine ich damit. Wenn wir die Worte der Offenbarung lesen ist das alles noch Zukunft für uns. Es ist noch nicht eingetroffen. Dort werden aber die Ereignisse so geschildert als ob sie schon eingetroffen wären. Es ist so, als ob wir in die Vergangenheit zurück schauen und etwas daraus erzählen, was sich schon ereignet hat. Und so sind diese Begebenheiten zeitlich auch zu verstehen.

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