Dienstag, 20. Juli 2021

(17) Leben am Versöhnungstag


 

Der Titel dieses Studium lautet "Leben am Versöhnungstag". Bevor wir jedoch mit Hebräer 8:1-5 in diesen Vortrag einsteigen, laßt uns noch ein Gebet sprechen und ich lade Euch ein, Eure Häupter ehrfurchtsvoll mit mit zu neigen.

Lieber Vater im Himmel, ich möchte Dich nun bitten in dieser Stunde bei uns zu sein, wenn wir die Fortsetzung vom Versöhnungstag betrachten möchten. Gib uns aufmerksame Herzen und Sinne und Deinen Heligen Geist, damit wir verstehen können, was Du uns beibringen möchtest. Wir danken Dir, daß Du unser Gebet hörst und erhörst. Wir bitten dies im Namen Jesu. Amen.

Es wird uns gesagt, daß die Dienste des irdischen Heiligtums und das Heiligtum selbst einen Vorgeschmack auf ein größeres Heiligtum und die Dienste, die in diesem Heiligtum verrichtet werden, geben. So lese ich aus Hebräer 8:1,

"Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagten, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel sitzt, einen Diener des Heiligtums und der wahrhaftigen Stiftshütte, welche der Herr errichtet hat, und nicht ein Mensch. Denn jeder Hoherpriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen; daher muß auch dieser etwas haben, was Er darbringen kann. Wenn Er sich nun auf Erden befände, so wäre Er nicht einmal Priester, weil hier solche sind, die nach dem Gesetz die Gaben opfern. Diese dienen einem Abbild und Schatten des Himmlischen, gemäß der Weisung, die Mose erhielt, als er die Stiftshütte anfertigen wollte: «Siehe zu», hieß es, «daß Du alles nach dem Vorbild machst, das Dir auf dem Berge gezeigt worden ist!»"

Die Kernaussage dieses Abschnitts ist also, daß das irdische Heiligtum und seine Dienste einen Vorgeschmack auf ein größeres Heiligtum und seine Dienste im Himmel geben.

Wenn wir über den Versöhnungstag sprechen, konzentrieren wir uns normalerweise darauf, was Jesus am Versöhnungstag tut. Wir konzentrieren uns darauf, was der Hohepriester am Versöhnungstag im irdischen Heiligtum tat. Es gibt jedoch einen Schwerpunkt, der normalerweise nicht angesprochen wird, wenn wir uns mit diesem Thema befassen, und das ist nicht das, was der Hohepriester im Heiligtum tat, sowohl im irdischen als auch in Christus im himmlischen Heiligtum, sondern was die Menschen außerhalb des Heiligtums tun sollten, während der Hohepriester sein Werk im Heiligtum verrichtete. Der Schwerpunkt dieser Darstellung liegt also nicht so sehr auf dem, was der Hohepriester im Heiligtum tat, denn wir wissen, was Jesus tut: Er untersucht die Fälle und wird die Sünden, die in das Heiligtum gelangt sind, durch das Blut Jesu auslöschen, so daß das Heiligtum am Ende des Versöhnungstages vollkommen rein ist, vollständig gesäubert ist. Wir wissen, was Jesus tut. Er reinigt das Heiligtum von den Sünden des Volkes.

Aber die Frage ist, was sollten die Menschen am Versöhnungstag tun? Was sollen wir tun, während Christus das himmlische Heiligtum von den Sünden des Volkes Gottes reinigt?

Ihr werdet feststellen, daß Gott hier eine Beschreibung des Heiligtums gegeben hat, damit Sein Volk Seinem Wirken im Heiligtum im Glauben folgen konnte. Die Menschen konnten mit ihren eigenen Augen sehen, was im Lager und im Vorhof geschah, aber nicht im Heiligen und im Allerheiligen. Heute werden wir uns auf das Wirken Jesu im Allerheiligen konzentrieren. Ihr wißt, daß der Hohepriester Glocken am unteren Ende seines Gewandes trug. Der Hauptgrund dafür war, daß das Volk seine Bewegungen im Allerheiligen verfolgen konnte, denn sie konnten nicht körperlich hineingehen, sondern mußten nur durch den Glauben hineingehen und dem folgen, was der Hohepriester im Glauben tat. Und ich möchte noch einmal betonen, daß wir uns manchmal so sehr darauf konzentrieren, was der Hohepriester im Allerheiligen tat, daß wir vergessen, was das Volk am Versöhnungstag außerhalb des Heiligtums tun sollte. Manche Leute sagen, daß man so himmlisch gesinnt ist, daß man auf der Erde nichts taugt, aber ich drehe das gerne um und sage, daß es einige Menschen gibt, die so irdisch gesinnt sind, daß sie für den Himmel nichts taugen.

Und so müssen wir unsere Augen auf das Allerheilige richten, wo Jesus das Heiligtum reinigt, denn Jesus wird dort nichts reinigen, was nicht in unserem Leben hier gereinigt wurde. Es muß ein gleichzeitiges Werk geben.

Sprechen wir nun ein wenig über die Arbeit der Menschen außerhalb des Heiligtums. Der kommende Versöhnungstag wurde, wie wir studiert haben, durch den Klang der Posaunen angekündigt, und wir wissen, daß die Erfüllung dieser Ankündigung die Miller-Bewegung war, die ankündigte, daß Jesus im Jahr 1844 das Werk des Gerichts vollbringen würde. Sie mißverstanden das Ereignis, hatten aber mit dem Zeitpunkt recht. Und nach der Enttäuschung verstanden sie, daß Jesus mit der Reinigung des Heiligtums begonnen hatte.

Es gibt mehrere Dinge, die das Volk in Vorbereitung auf den Versöhnungstag und am Versöhnungstag tun sollte. Der Grund, warum die Posaune ertönte, war, das Volk aufmerksam zu machen, daß sie sich auf den Versöhnungstag vorbereiten sollten.

Was sollte das Volk nun tun?

1. Zunächst sollten sie sich im Heiligtum versammeln, um dem Werk des Hohenpriesters zu folgen.

Der Versöhnungstag war eine heilige Versammlung. Ich möchte Euch etwas fragen: Müssen wir uns heute um das himmlische Heiligtum versammeln und dem Werk Jesu dort im Allerheiligen folgen? Ja, natürlich. Wir können uns nicht physisch dort versammeln. Wir gehen durch den Glauben hinein, so wie Israel im Alten Testament das Allerheilige durch den Glauben betrat. Wir wandeln im Glauben, wir wandeln nicht im Schauen. Wenn wir in das Reich Gottes kommen, werden wir sehend gehen.

Der erste Punkt, die erste Gemeinsamkeit ist also, daß sich das Volk am Versöhnungstag um das Heiligtum versammeln und dem Werk des Hohenpriesters folgen sollte, so wie wir uns mit Jesus im Allerheiligen versammeln und Seinem Werk im Allerheiligen im Glauben folgen sollen. Die Verse, die wir in 3. Mose 23 finden, sind die Verse 21, 24 und 27. Dreimal wird betont, daß sich das Volk versammeln und dem Werk des Hohenpriesters folgen soll.

2. Eine andere Sache, die das Volk tun sollte, war ihre Seele zu demütigen.

Mit anderen Worten: Der Versöhnungstag war kein Tag zum Feiern, um in der Kirche zu hüpfen und sich zu amüsieren. Der Versöhnungstag war ein Tag, um das Herz zu erforschen, die Seele zu bekümmern, sich zu vergewissern, daß das Leben richtig war, denn die Fälle der Israeliten sollten im Allerheiligen untersucht werden, ihre Sünden sollten aus dem Heiligtum gereinigt werden, sie sollten sicherstellen, daß die Sünde in ihrem Leben überwunden wurde.

Der zweite Punkt ist also, daß am Versöhnungstag die Seele, gedemütigt und durchforscht werden mußte. Seufzen und Weinen, wenn man so will, wie es in Hesekiel, Kapitel 9, erwähnt wird. Ist das dasselbe, was heute geschehen muß? Müssen wir unsere Seelen demütigen und durchforschen, seufzen und weinen wegen der Gräueltaten, die im Land begangen werden? Auf jeden Fall! Wir sollten die Sünde aufspüren und dafür sorgen, daß die Sünde durch die Gnade Christi in unserem Leben überwunden wird. In 3. Mose 16:29-30 finden wir einen Hinweis auf die Trübsal. Und dann wird auch der Versöhnungstag in 3. Mose 23:27 erwähnt, der diesen Punkt aufgreift.

3. Und noch etwas, was die die Menschen am Versöhnungstag taten, war zu fasten.

Das bedeutet natürlich nicht, daß wir ab 1844 nichts mehr essen sollen. Wir müssen verstehen, daß Fasten nicht unbedingt Verzicht auf Nahrung bedeutet, das ist nicht der zentrale Gedanke des Fastens. In der Tat hat Ellen White eine sehr interessante Beschreibung von Fasten. In dem Buch "Medical Ministry" (dt.: Medizinischer Dienst) schreibt sie auf Seite 283:

"Das wahre Fasten, das allen empfohlen werden sollte, ist die Enthaltsamkeit von jeder anregenden Nahrung und der richtige Gebrauch von gesunder, einfacher Nahrung, die Gott in Hülle und Fülle bereitgestellt hat."

Das ist wahres Fasten. Es bedeutet eine Gesundheitsreform. Und der Grund dafür ist, daß der Geist klar sein muß, um dem Werk Jesu im Allerheiligen zu folgen. Der Geist muß klar sein, um mit der Sünde zu kämpfen, denn wenn unser Körper und unser Geist krank sind, ist der Kampf gegen das Böse und gegen die Sünde viel schwieriger: Habe ich Recht, ja oder nein? Ihr wißt, daß dies wahr ist. Der erste Bestandteil des Fastens am Versöhnungstag besteht also darin, gesunde Grundsätze zu befolgen.

Und gestern haben wir eine weitere biblische Beschreibung des Fastens gesehen. In Jesaja 58:6+7 finden wir diese Worte:

"Ist nicht das ein Fasten, an dem Ich Gefallen habe: daß Ihr ungerechte Fesseln losmacht, daß Ihr die Knoten des Joches löst, daß Ihr die Unterdrückten freilaßt und jegliches Joch zerbrecht? Besteht es nicht darin, daß Du dem Hungrigen Dein Brot brichst und arme Verfolgte in Dein Haus führst, daß, wenn Du einen Entblößten siehst, Du ihn bekleidest und Dich Deinem eigenen Fleisch nicht entziehst?"

Das ist praktische Frömmigkeit, nicht wahr? Und das ist das Fasten gemäß dem, was Gott sagt.

Das Fasten am Versöhnungstag bedeutet also, ein gesundes Leben zu führen, einen klaren Geist zu haben, und es bedeutet, Frömmigkeit zu leben, die die Bedürftigen erreicht, es bedeutet angewandte Frömmigkeit am Tag der Versöhnung. Es bedeutet einen christlichen Lebensstil, der die Mittellosen und Bedürftigen erreicht.

4. Das nächste, was die Menschen am Versöhnungstag taten, war, sich der Arbeit zu enthalten.

Manche Leute würden gerne glauben, daß das bedeutet, daß wir ab 1844 nicht mehr arbeiten müssen. Aber das ist nicht genau das, was Gott im Sinn hat. Der Grund, warum sie sich der Arbeit enthalten sollten, war, daß ihr Geist auf das Heiligtum ausgerichtet sein sollte. Das heißt, wenn wir irgendeine Arbeit haben, die uns vom zentralen Zweck des Versöhnungstages ablenkt, irgendetwas, das uns davon ablenkt, uns auf den Versöhnungstag zu konzentrieren, müssen wir unsere Schwerpunkte neu ordnen und dürfen unser Leben nicht zu Arbeit, Arbeit, Arbeit machen und nicht genug Zeit haben, um an der Reinigung des Seelentempels zu arbeiten und Jesus in Seinem Werk im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums zu folgen. Übrigens, 3. Mose 16:29+30 und 3. Mose 23:28 beziehen sich auf die Enthaltung von der Arbeit.

Es ist sehr wichtig zu erkennen, daß der Hohepriester die Sünden des Volkes im Heiligtum auslöschte, während das Volk durch die Kraft des Heiligen Geistes die Sünde von seiner Seele tilgen sollte. Die Botschaft ist, daß wir unseren Seelentempel durch die Kraft des Heiligen Geistes reinigen sollten, so wie Jesus den himmlischen Tempel reinigt, denn Jesus wird dort nichts reinigen, was nicht in unserem Seelentempel gereinigt wurde.

Die sehr ernste Warnung Gottes lautet, daß jedem, der am Versöhnungstag nicht mit dem Werk des Hohenpriesters einverstanden war, zwei Dinge widerfahren sollten.

Erstens wird uns gesagt, daß diese Person aus der Gemeinde ausgeschlossen werden würde.

Werden einige Menschen aufgrund der Prüfung am Versöhnungstag aus dem Buch des Lebens gestrichen werden und nicht mehr zum Volk Gottes gehören? Auf jeden Fall! Es wird sogar noch ernster, als aus dem Volk Gottes ausgeschlossen zu werden. Mit anderen Worten, sie werden aus dem Buch des Lebens gestrichen, in dem die Namen des Volkes Gottes eingetragen sind.

Es wird uns auch in 3. Mose Kapitel 23, daß jeder, der nicht mit dem Werk des Hohenpriesters einverstanden war, aus dem Volk ausgerottet werden würde.

Also nicht nur ausgerottet, sondern vernichtet. Das findet sich in 3. Mose 23:28-30. Das bedeutet, daß das Volk Gottes am Versöhnungstag den Sieg über die Sünde erringen muß, das Leben muß von der Sünde gereinigt werden, der Seelentempel muß rein sein, wenn die Zeit der Bewährung zu Ende geht. Denn wenn die Gnadenzeit zu Ende geht, wird Jesus nicht mehr Fürsprecher für die Sünde sein, und das Volk Gottes wird in der Zeit der Trübsal ohne einen Fürsprecher vor einem heiligen Gott leben müssen.

Einigen adventistischen Gelehrten gefällt diese Vorstellung nicht. Sie sagen, daß wir nie ohne einen Fürsprecher leben müssen, aber Tatsache ist, daß es keinen Fürsprecher mehr gibt, wenn der Heiligtumsdienst geschlossen wird, wenn die Gnadenzeit endet. Genau darauf bezieht sich Offenbarung 15:5-8. Dort heißt es, daß niemand den Tempel betreten konnte, bis die sieben letzten Plagen während der Zeit der Trübsal ausgegossen worden waren. Die Bibel lehrt, daß wir als Vorbereitung auf die Wiederkunft den Sieg über die Sünde erringen müssen. Kommen wir nun zu Hebräer 12:14-16 und dann zu den Versen 28-29.

"Jaget nach dem Frieden mit jedermann und der Heiligung, ohne welche niemand…"

Was kann niemand ohne sie?

"… ohne welche niemand den Herrn sehen wird!…"

Menschen, die nicht heilig sind, werden demnach den Herrn nicht sehen. Vers 15:

"… Und seht darauf, daß nicht jemand die Gnade Gottes versäume, daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Störungen verursache und viele dadurch befleckt werden, daß nicht jemand ein Unzüchtiger oder ein gemeiner Mensch sei wie Esau, der um einer Speise willen sein Erstgeburtsrecht verkaufte. …"

Mit anderen Worten, für ein vorübergehendes irdisches Vergnügen verkaufte er sein Geburtsrecht. Gibt es heute in der Gemeinde viele Menschen, die das tun? Sie leben für das Hier und Jetzt und nicht für das schöne Jenseits? Auf jeden Fall! Und dann finden wir die Verse 28 und 29:

"… Darum, weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen, laßt uns die Gnade festhalten, durch die wir Gott auf wohlgefällige Weise dienen können mit Scheu und Ehrfurcht! Denn unser Gott ist ein…"

Was ist Er?

"… verzehrendes Feuer."

Das heißt also, daß wir in Vorbereitung auf das Kommen Jesu, der laut 1. Thessalonicher Kapitel 1 in loderndem Feuer kommen wird, einen Charakter vorbereiten müssen, der feuerfest ist, wir müssen Gott mit Ehrfurcht und Gottesfurcht dienen.

In 1. Johannes 3:1-3 wird ebenfalls betont, daß wir uns vorbereiten müssen, um Jesus zu sehen, wenn Er kommt, heißt es dort.

"Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie Ihn nicht erkannt hat. Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, daß wir Ihm gleichgestaltet sein werden, …"

daß wir was werden?

"… Ihm gleichgestaltet sein werden, wenn Er offenbar werden wird; denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist. …"

Und was sollen wir dann tun, weil wir Ihm gleich sein werden und Ihn so sehen werden, wie Er ist? Beachtet, was hier steht.

"… Und jeder, der diese Hoffnung auf Ihn hat, …"

Was tut er dann?

"… reinigt sich, gleichwie auch Er rein ist."

Den Tempel der Seele reinigen, während Jesus das Heiligtum von den Aufzeichnungen der Sünde reinigt. Ihr kennt alle Matthäus 5:8, wo es heißt:

"Selig sind, die reines Herzens sind; denn sie werden Gott schauen."

Und dann haben wir Titus 2:11-14, nun ja, die Leute reden viel über die Gnade Gottes, sie sagen:

"Die Gnade Jesu rettet uns, wir müssen uns keine Sorgen über unseren Lebensstil machen, wir müssen uns keine Sorgen darüber machen, was wir tun und was wir sagen, denn die Gnade Jesu deckt alles zu."

Ich glaube, daß die Gnade Jesu mächtig ist und daß die Gnade Jesu unsere Sünden bedeckt, aber das bedeutet nicht, daß wir eine Entschuldigung dafür haben, so weiterzuleben, wie wir bisher gelebt haben. Schaut, was wir in Titus 2:11 finden.

"Denn es ist erschienen die Gnade Gottes, heilsam allen Menschen und ist uns eine Schule …"

Die Gnade Gottes lehrt uns etwas, nicht wahr? Sie ist uns eine Schule der Zucht. Und wozu?

"… damit wir, die Gottlosigkeit und die weltlichen Lüste …"

Wie?

"… verleugnend, besonnen und…"

Was noch?

"… gerecht und gottselig leben, …"

Wenn Jesus kommt? Nein.

"… verleugnend, besonnen und gerecht und gottselig leben, leben in dem jetzigen Zeitlauf, indem wir erwarten …"

Und dies im Hinblick auf das Kommen Jesu.

"… die glückselige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus, der Sich selbst für uns gegeben hat, …"

Seht, das ist der Teil der Gnade: Er hat sich für uns hingegeben, zu welchem Zweck? Nur um unsere Sünden zu vergeben? Nein, es heißt dort:

"… um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für Sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun."

Und die Leute sagen, daß Paulus nichts über gute Werke zu sagen hat! Paulus hat eine Menge über gute Werke zu sagen.

Wißt Ihr, das Wort "Werke" in den Schriften von Paulus ist eigentlich ein negatives Wort. Paulus bezieht sich auf Werke, die Menschen tun, um gerettet zu werden, das sind Werke des Gesetzes. Werke des Gesetzes sind überhaupt keine guten Werke.Wenn Paulus sagt, daß wir nicht durch Werke des Gesetzes gerechtfertigt werden, dann sind das laut Begriffserklärung böse Werke, denn das sind Werke, die wir tun, um uns bei Gott Pluspunkte zu verdienen.

Aber Paulus hatte etwas über gute Werke zu sagen, und dies ist eine der Stellen, an denen er das sagt, und Ihr werdet feststellen, daß es im Licht dessen ist, daß wir

"...die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus."

Während Jesus also das Heiligtum von den Sünden reinigt, sollte der Heilige Geist auch uns helfen, den Tempel der Seele von Sünden zu reinigen.

Ich möchte Euch hier ein paar Aussagen von Ellen White über die Reinigung des irdischen Heiligtums, des irdischen Tempels, gleichlaufend zur Reinigung des himmlischen Tempels vorlesen. Dies befindet sich in dem Andachtsbuch "Maranatha" auf Seite 249.

"Vom Allerheiligen aus geht das große Werk der Unterweisung weiter. ..."

Es gibt also ein Werk der Unterweisung im Allerheiligen.

"... die Engel Gottes verständigen sich mit den Menschen ..."

Es gibt also eine Anweisung, die die Engel uns geben, sie übermitteln uns etwas. Und die Frage ist natürlich, was sie uns mitteilen

"... Christus amtiert im Heiligtum. Wir folgen Ihm nicht ..."

Was tun wir nicht?

"... Wir folgen Ihm nicht in das Heiligtum, wie wir es sollten. Christus und die Engel wirken in den Herzen der Menschenkinder. Die Gemeinde oben, vereint mit der Gemeinde unten, führt den guten Kampf auf der Erde. Es muß eine Reinigung der Seele hier auf der Erde geben, die im Einklang mit der Reinigung des Heiligtums im Himmel durch Christus steht."

Versteht Ihr, was wir am Versöhnungstag tun sollen? Wir können uns den Mund fusselig reden über das, was Jesus dort oben tut, aber wenn hier unten nichts geschieht, ist das irgendwie sinnlos.

Gebt nun Acht auf dieses Zitat. Es ist aus "Manuscript 15", 1886:

"Gottesfurcht, Nüchternheit und Beständigkeit werden das Leben und das Beispiel eines jeden wahren Christen kennzeichnen. Das Werk, das Christus oben im Heiligtum tut, wird die Gedanken beschäftigen ..."

Was wird es tun?

"... wird die Gedanken beschäftigen und die Last des Gesprächs sein, denn durch den Glauben ist er ... "

Das ist der Christ.

"... denn durch den Glauben ist er in das Heiligtum eingetreten. ..."

Was hat der Gläubige getan?

"... er ist in das Heiligtum eingetreten. Er ist auf der Erde, aber seine Empfindungen sind im Einklang mit dem Werk, das Christus im Himmel tut. Christus reinigt das himmlische Heiligtum von den Sünden der Menschen, und es ist das Werk aller, die mit Gott zusammen arbeiten, das Heiligtum der Seele von allem zu reinigen, was ihm zuwider ist."

Könnt Ihr Euch ein Bild davon machen, was während des Versöhnungstages auf der Erde vor sich gehen sollte?

Nun gibt es in unserer Mitte Leute, die sagen, daß es unmöglich ist, die Sünde zu überwinden, daß wir weiter sündigen werden, bis Jesus kommt, weil wir eine sündige Natur haben. Wißt ihr, was sie wirklich sagen? Sie sagen damit in Wirklichkeit, daß unsere sündige Natur mächtiger ist als Gott, daß Gott uns nicht den Sieg über unsere sündige Natur geben kann, weil unsere sündige Natur einfach zu mächtig ist. Glaubt Ihr das? Wir müßten also sagen:

"Ich kann die meisten Dinge durch Christus tun, der mich stärkt"

oder

"Ich kann einige Dinge durch Christus tun, der mich stärkt, außer die Sünde zu überwinden".

Und natürlich kommt immer die Frage: "Nun, Pastor Bohr, bist Du sündlos?" Nein! Weit gefehlt. Aber ich bin nicht der Beweis, ob man es ist kann oder nicht. Gott sagt, daß wir es können, also fragt nicht: "Bist Du denn vollkommen?" Das ist eine Ausrede. Die Vollkommenheit oder die Unvollkommenheit eines bestimmten Menschen ist keine Entschuldigung dafür, daß wir nicht durch die Kraft von Gottes Geist mit der Sünde kämpfen.

Jetzt möchte ich Offenbarung 6:15-17 lesen, wo die Wiederkunft Jesu beschrieben wird. Dort heißt es:

"Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! …"

Dies beschreibt die Wiederkunft, nicht wahr? Aber ich möchte, daß darauf Acht gebt, daß der folgende Vers, mit einer Frage endet. Wenn Jesus kommt, gibt es eine Frage. In Vers 17 heißt es:

"… Denn der große Tag Seines Zorns ist gekommen, und …"

Hier kommt die Frage.

"… und wer kann bestehen?..."

Also an diesem Tag des Zorns.

Wo würdt Ihr erwarten, die Antwort auf diese Frage zu finden? Ihr würdet erwarten, sie im nächsten Kapitel zu finden, ncht wahr? Bevor wir zum nächsten Kapitel übergehen, müssen wir jedoch klären, was "zu bestehen" und was "wer ist fähig zu stehen" bedeutet. Nun, ich habe mehrere Verse.

Das Wort "stehen" ist eigentlich das Gegenteil von "fallen", d.h. wer wird stehen können und nicht fallen, wenn der Tag des Zorns Gottes kommt.

Es wird zum Beispiel in Markus 3:24 und 25 verwendet.

"Wenn ein Reich mit sich selbst uneins wird, kann es nicht…"

Was kann es nicht?

"… kann es nicht bestehen. ..."

Es bedeutet, daß es was wird? daß es fallen wird.

Johannes 8:44 sagt, daß der Satan von Anbeginn nicht in der Wahrheit stand.

Was hat er also getan? Er ist gefallen, das ist richtig.

In 1. Korinther 10:12 heißt es:

"Darum, wer meint, er stehe, der sehe zu, daß er …"

daß er was nicht tut?

"… nicht falle!"

Seht nun das Gegenteil, zu "fallen". In Epheser 6:11-13 heißt es:

"Zieht die ganze Waffenrüstung Gottes an, damit Ihr standhalten könnt gegenüber den listigen Kunstgriffen des Teufels; denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Herrschaften, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher der Finsternis dieser Weltzeit, gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Regionen. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit Ihr am bösen Tag widerstehen und, nachdem Ihr alles wohl ausgerichtet habt, Euch behaupten könnt. …"

Was kommt als nächstes?

"… So steht nun fest, …"

Habt die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr in der bösen Zeit bestehen könnt.


In 2. Timotheus 2;19 wird das gleiche Wort verwendet.

"Doch der feste Grund Gottes steht und…"

Was ist nun das feste Fundament Gottes, das Bestand hat?

"Doch der feste Grund Gottes steht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Sein sind. Jeder, der den Namen des Herrn nennt, …"

Was soll er tun?

"… stehe ab von der Ungerechtigkeit!

Wer sind diejenigen, die in der Lage sein werden, zu bestehen? Diejenigen, die was? Sie haben ein Siegel, und das Siegel ist, daß sie von der Ungerechtigkeit ablassen.

Dann haben wir auch Lukas 21:36, ein direkter Hinweis auf die Wiederkunft.

"Darum wachet jederzeit …"

Hier spricht Jesus.

"… und betet, daß Ihr würdig werden möget, zu entfliehen diesem allem, …"

Das sind all die Zeichen, die sich ereignen.

"… das geschehen soll, und zu stehen …"

Um was zu tun?

"… und zu stehen vor des Menschen Sohn."

Die Frage ist also, wer wird nicht fallen? Wer wird in der Lage sein, zu stehen? Nun, die Antwort findet sich gleich im nächsten Kapitel. Die 144.000 werden am Anfang des nächsten Kapitels erwähnt, die Versiegelung der 144.000. Schauen wir uns Offenbarung 7:1-4 an, das sind diejenigen, die bestehen können. Dort heißt es in Vers 1.

"Und danach sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen, die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe über die Erde, noch über das Meer, noch über irgendeinen Baum. Und ich sah einen anderen Engel, der von Sonnenaufgang heraufstieg, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen es gegeben war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, und er sprach: »Schädigt die Erde nicht, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben! Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144 000 Versiegelte, aus allen Stämmen der Kinder Israels.«"

Wer wird also bestehen können? Es sind die 144.000.

Es gibt eine Menge Spekulationen über die 144.000. Es ist keine Raketenwissenschaft, die 144.000 sind diejenigen, die am Leben sein werden, wenn Jesus kommt. Sie werden siegreich durch die Zeit der Trübsal gehen. Ob die Zahl nun wörtlich zu nehmen ist oder nicht, ich glaube, daß es sich um eine symbolische Zahl handelt, aber das ist nicht die Hauptsache, das werden wir eines Tages wissen. Wichtig ist, daß wir, wenn wir noch leben, besser zu dieser Gruppe gehören sollten. Das ist der wichtige Punkt.

Diese Begebenheit stammt aus Hesekiel, Kapitel 9. Ich wünschte, wir hätten Zeit für einen ganzen Vortrag über dieses Kapitel. Was macht Gottes treues Volk in Hesekiel 9, was tun sie? Sie seufzen und weinen über die Gräueltaten, die auf der Erde begangen werden. Sind das diejenigen, die versiegelt werden? Diejenigen, die wegen der Gräuel seufzen und weinen, anstatt an den Gräueln teilzuhaben? Auf jeden Fall!

Offenbarung 7 spricht von der Versiegelung der 144.000, aber Offenbarung 14 bezieht sich auf den Charakter der 144.000. Wie sieht also der Charakter derer aus, die versiegelt werden? Das weiß man nicht aus Kapitel 7. In Kapitel 7 heißt es einfach, daß sie das Siegel erhalten haben, aber wie war ihr Charakter? In Offenbarung 14:1-5 finden wir die Antwort. Schauen wir uns das an.

"Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit Ihm 144.000, die trugen…"

Was taten sie?

"… die trugen den Namen Seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben.…"

Wofür steht der Name? Für den Charakter. Was haben wir also hinter unserer Stirn? Den Stirnlappen. Wessen Charakter spiegelt sich also in unseren Gedanken wider? "Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er", wer Deinen Verstand hat, hat Dich. Mit anderen Worten, sie haben den Charakter Gottes in ihrem Geist, der natürlich ihr Leben beeinflußt.

"… Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel wie die Stimme vieler Wasser und wie die Stimme eines starken Donners; und ich hörte die Stimme von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielten. Und sie sangen wie ein neues Lied…"

Das ist übrigens das Lied von ihrer Befreiung.

"… vor dem Thron und vor den vier lebendigen Wesen und den Ältesten, und niemand konnte das Lied lernen als nur die 144.000, die erkauft worden sind von der Erde. Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; …"

Welche Frauen? Heißt das, daß sie noch nie geheiratet haben? Nein! Denn die Ehe verunreinigt nicht. Die Verunreinigung ist hier die unerlaubte Beziehung zu Frauen, die nicht deine Frau sind, und bezieht sich auf die Kirche. Dies muß sich also auf Menschen beziehen, die in der Gemeinde sind, die übrig geblieben ist, die keine unerlaubten Beziehungen mit den anderen Kirchen haben, mit der "Hure" und ihren Töchtern. Sie wurden nicht von der "Hure und ihren Töchtern" verunreinigt. So heißt es hier:

"… Diese sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben; denn sie sind jungfräulich [rein]. Diese sind es, die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. …"

Folgen sie dem Lamm nach Gethsemane? Ja! Folgen sie dem Lamm bis zum Kreuz? Ja! Sie folgen dem Lamm bei Seinem Werk im Allerheiligen des himmlischen Heiligtums. Es heißt also:

"… die dem Lamm nachfolgen, wohin es auch geht. Diese sind aus den Menschen erkauft worden als Erstlinge für Gott und das Lamm, …"

Sie sind von höchster Qualität, sie sind die ersten Früchte in Bezug auf die Top-Qualität. Und so heißt es:

"… und in ihrem Mund ist kein…"

Und was auch nicht?

"… kein Betrug gefunden worden; …"

Auch ihr Herz muß rein sein, denn "aus der Fülle des Herzens spricht der Mund". Und dann heißt es:

"… denn sie sind unsträflich vor dem Thron Gottes."

Ist das ein hervorragender Charakter, von dem wir hier sprechen?

Fassen wir es zusammen:

  • Sie folgen dem Lamm, wohin es auch geht,

  • sie haben den Charakter des Vaters in ihrem Geist,

  • sie singen ein neues Lied, das Lied ihrer Befreiung,

  • sie wurden nicht verunreinigt mit der Hure, mit Babylon, mit der Hure und ihren Töchtern,

  • es war kein Trug in ihrem Munde, das heißt, ihr Herz war rein,

  • und sie stehen ohne Makel vor dem Thron Gottes.

Das sind diejenigen, die versiegelt werden.


Aber wißt Ihr etwas Interessantes? Offenbarung 6:17 ist nicht die einzige Stelle, an der diese Frage gestellt wird: "Wer wird bestehen können?" Es gibt noch andere Stellen in der Bibel, an denen wir die gleiche Frage finden. Schauen wir in das Buch Joel, Kapitel 2. Ich erwähnte, daß wir darauf zurückkommen würden. Joel 2:11 beschreibt die Wiederkunft Christi, den Tag Seines Zorns. Hier steht.

"Und der HERR läßt Seine Stimme hören vor Seinem Kriegsvolk her;…"

Wer ist Sein Heer? Sein Heer sind die Engel, richtig? In Offenbarung 19 steht, daß die himmlischen Heere Jesus auf weißen Pferden folgen. Die Heere sind also die Engel. So heißt es hier:

"… Und der HERR läßt Seine Stimme hören vor Seinem Kriegsvolk her; denn sehr groß ist Sein Heerlager und gewaltig sind, die Seinen Befehl vollstrecken.…"

Und nun beachtet die Frage:

"… Ja, groß ist der Tag des HERRN und sehr schrecklich; wer kann ihn ertragen?..."

Hört sich das nach einer ähnlichen Frage an? Fast die gleiche. Wo würdet Ihr also die Antwort erwarten? Wie wäre es mit dem nächsten Vers? Was wir in den Versen 11 bis 17 finden, ist eine Beschreibung des Versöhnungstages, was bedeutet, daß wir, um zu bestehen, um an diesem Tag bestehen zu können, erfüllen müssen, was die folgenden Verse sagen. In Vers 12 heißt es:

"Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, kehrt Euch zu Mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen!…"

Klingt das wie der Versöhnungstag? Auf jeden Fall!

"… Zerreißt Eure Herzen…"

Klingt das nach Trübsal?

"… Zerreißt Eure Herzen und nicht Eure Kleider und kehrt zurück zu dem HERRN, Eurem Gott; denn Er ist gnädig und barmherzig, langmütig und von großer Gnade und läßt sich des Übels gereuen. Wer weiß, ob es Ihn nicht wieder reuen, und ob Er nicht einen Segen zurücklassen wird, Speis und Trankopfer für den HERRN, Euren Gott?..."

Und nun kommt das Fest der Posaunen, das den Versöhnungstag ankündigt.

"Stoßt in die Posaune zu Zion, heiligt ein Fasten, …"

Ist das der Tag der Versöhnung? Ja, natürlich!

"… beruft eine allgemeine Versammlung!…"

Waren sie verpflichtet, sich zu versammeln? Ja oder nein? Ja.

"… Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, bringt die Ältesten herbei, versammelt die Kindlein und die Säuglinge; der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!…"

Und was sollen die Priester tun? Sie sollen den Anbetungsstil aller babylonischen Kirchen übernehmen, sich amüsieren, in der Kirche herumspringen, loben und die Hände heben. Ist es das, was sie tun sollen? Nein!

"… Zwischen der Halle und dem Altar sollen die Priester, des HERRN Diener, weinen und sagen: HERR, habe Mitleid mit Deinem Volk und gib Dein Erbteil nicht der Beschimpfung preis, daß die Heiden über sie spotten! Warum soll man unter den Völkern sagen: »Wo ist nun ihr Gott?«"

Was ist also die Vorbereitung, um am Tag des Herrn zu stehen? Dies während des Versöhnungstages zu tun.

Sind wir im Versöhnungstag? Ist es das, was wir tun sollen? Das "Laubhüttenfest" wird dann die Feier sein, aber jetzt ist die Zeit der Trübsal und der Suche nach Sünde im Herzen, und der Heilige Geist treibt das Herz von der Sünde aus.

Aber Joel 2 ist nicht die einzige Stelle. Es gibt noch andere Stellen, an denen diese Frage gestellt wird. Sie wird auch in Jesaja 33 gestellt, angefangen mit Vers 14.

"Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern hat die Heuchler ergriffen: Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen, wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?…"

Wißt Ihr, was die nicht-adventistischen Kirchen sagen? Sie sagen: "Die Gottlosen werden für immer in den Flammen brennen." Ich habe eine Überraschung für Euch. Es sind die Gerechten, die in der Mitte des Feuers leben werden, nicht die Bösen. Denn das Feuer wird die Gottlosen verbrennen, aber das Volk Gottes wird einen feuerfesten Charakter haben. Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Wirklich?" Nun, sehen wir uns die Antwort auf diese Fragen an:

"... Wer von uns kann bei einem verzehrenden Feuer wohnen, wer von uns kann bei der ewigen Glut bleiben?..."

Hier ist die Antwort:

"… Wer in …"

Wer was tut?

"… Wer in in Gerechtigkeit wandelt …"

Wenn die Bibel den Begriff "wandeln" im übertragenen Sinn verwendet, bedeutet er "Verhalten", bedeutet er Euer Benehmen.

"… Wer in Gerechtigkeit wandelt und …"

Was tut?

"… aufrichtig redet; wer verschmäht, durch Bedrückung Gewinn zu machen; wer seine Hände abzieht, daß er keine Bestechung nehme; wer seine Ohren verstopft, daß er nicht von Blutvergießen höre; wer seine Augen zuschließt, daß er Böses nicht ansehe; …"

Wer sind diejenigen, die in der Lage sein werden, inmitten des Feuers zu leben? Geht es hier um den Lebensstil? Geht es hier um Ihren moralischen Lebensstil? Ja. Die Antwort hat mit Eurem Lebensstil zu tun. Euer Lebensstil rettet Euch nicht, aber Euer Lebensstil zeigt, ob Ihr Jesus Christus wirklich als Euren Retter und Herrn angenommen habt. Und dann kommt die Verheißung.

"… der wird in der Höhe wohnen, eine Felsenfeste ist seine Burg, sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser versiegt nie. …"

Es geht um die Zeit der Trübsal. Ellen White bezieht sich tatsächlich auf diesen Vers im Buch "Der große Kampf", wenn sie über das Fallen der Plagen spricht.

Ja, aber Joel 2, Offenbarung 6 und Jesaja 33 sind nicht die einzigen Stellen, an denen man die Frage findet. Sie steht auch in Psalm 15. Achten wir auf die Frage in Vers 1.

"HERR, wer wird wohnen in Deiner Hütte? Wer wird bleiben auf Deinem heiligen Berge? ..."

Wo stehen die 144.000? Im Buch der Offenbarung stehen sie auf dem Berg Zion. Ist das der heilige Berg Gottes? Natürlich ist er das! Das hängt also mit Offenbarung Kapitel 7 und mit Offenbarung Kapitel 14 zusammen.

"HERR, wer wird wohnen in Deiner Hütte? Wer wird bleiben auf Deinem heiligen Berge? ..."

Würdet Ihr erwarten, daß die Antwort Euren Lebensstil betrifft? Ja, natürlich! Beachtet die Antwort in den Versen 2 bis 5.

"… Wer in Unschuld wandelt …"

Wer was tut?

"… Unschuld wandelt und Gerechtigkeit übt und die Wahrheit redet von Herzen; wer keine Verleumdungen herumträgt auf seiner Zunge, seinem Nächsten nichts Böses tut und seinen Nachbar nicht schmäht; wer den Verwerflichen verachtet, aber die ehrt, welche den HERRN fürchten; wer, auch wenn er sich selbst zum Schaden geschworen hat, es dennoch hält; …"

Das bedeutet, daß er seine Versprechen nicht bricht.

"… wer sein Geld nicht um Wucherzinsen gibt…"

Mit anderen Worten, zu maßlosen Zinsen.

"… und keine Bestechung annimmt gegen den Unschuldigen. …"

Sind das alles Merkmale des Lebensstils? Auf jeden Fall! Wer wird also auf Gottes heiligem Hügel stehen? Diejenigen, die auf diese Weise leben. Und dann achtet darauf, wie es endet.

"… Wer solches tut, wird ewiglich nicht wanken!"

Mit anderen Worten, was wäre eine andere Art zu sagen, "ewiglich nicht wanken"? Er wird "stehen", nicht wahr?

Aber dies ist nicht die einzige Stelle, an der diese Frage gestellt wird. Sie befindet sich auch in Psalm 24:3. Übrigens wurde dieser Psalm 24 gesungen, als Jesus in den Himmel auffuhr, und er wird wieder gesungen werden, wenn Jesus mit allen Erlösten in den Himmel zurückkehrt. Noch einmal wird sich die gleiche Begebenheit abspielen wie bei der Himmelfahrt Jesu, nur daß Jesus dieses Mal nicht mit den Erstlingen, sondern mit allen Menschen, die Ihn als Retter und Herrn angenommen haben, in den Himmel aufsteigen wird. Beachtet also die Frage:

"Wer wird auf den Berg des HERRN steigen? Und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte?..."

Beachtet noch einmal den sittlichen Lebenswandel.

"… Wer unschuldige Hände hat und reines Herzens ist, wer seine Seele nicht auf Trug richtet und nicht falsch schwört. Dem wird Segen zugesprochen von dem HERRN und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Dies ist das Geschlecht derer, die nach Ihm fragen, die Dein Angesicht suchen, Du Gott Jakobs!"

Und nach der Frage und der Beschreibung, wie das Volk Gottes sein wird, um an Gottes heiliger Stätte stehen zu können, folgt die Reise in den Himmel, die in den Versen 7 bis 10 beschrieben wird. Seht, diejenigen, die diesen Lebensstil leben, werden in den Himmel aufsteigen. Vers 7:

"Hebet Eure Häupter empor, Ihr Tore, und erweitert Euch, Ihr ewigen Pforten, daß der König der Ehren einziehe!…"

Gilt das nur für die Rückkehr Jesu in den Himmel bei Seiner Himmelfahrt, oder wird Jesus mit Seinem ganzen Volk wieder aufsteigen? Er wird wieder aufsteigen, richtig? Das wird wieder gesungen werden. Vers 8:

"… Wer ist dieser König der Ehren? Es ist der HERR, der Starke und Mächtige, …"

Hat gerade eine Schlacht stattgefunden? Habt Ihr jemals von der "Schlacht von Harmagedon" gehört? Wer hat die "Schlacht von Harmagedon" gewonnen? Gott, und zwar über den Feind. Und so heißt es:

"… Es ist der HERR, der Starke und Mächtige, der HERR, der Held im Streit! Hebet Eure Häupter empor, Ihr Tore, ja, erhebet Euch, Ihr ewigen Pforten, daß der König der Ehren einziehe! Wer ist denn dieser König der Ehren? Es ist der HERR der Heerscharen; Er ist der König der Ehren!"

Und so wird Jesus mit allen Erlösten in den Himmel kommen, während dieses Lied gesungen wird. Wird das ein glorreicher Moment sein? Ja.

Aber was für einen Lebenswandel führt das Volk Gottes? Haben sie die Sünde am Tag der Versöhnung überwunden? Das haben sie ganz sicher!

Ihr wißt, daß wir in der Adventgemeinde manchmal diese Traditionen haben, die wir von Generation zu Generation weitergeben, und eine davon ist, daß Jesus, wenn Er kommt, zusammen mit dem Vater kommen wird. Der Vater wird nicht bei der Wiederkunft kommen. Der Vater ist nicht gekommen, um Jesus abzuholen, der Vater wird nicht kommen, um Gottes Volk abzuholen. Er wird nicht mit Jesus kommen. Er wird immer noch im Himmel sein. Im Himmel wird sich die gleiche Begebenheit abspielen. Der Vater sitzt auf Seinem Thron, die Cherubim und Seraphim sind in der Mitte des Throns, die 24 Ältesten warten darauf, Gottes Volk wieder aufzunehmen. Und Jesus wird mit den himmlischen Heerscharen aufbrechen. Genau wie in Kapitel 4 sind Jesus und die himmlischen Heerscharen in Kapitel 4 nicht da. Jesus wird mit all Seinen heiligen Engeln kommen. Er wird Sein Volk abholen und es zurück in den Himmel bringen, und der Vater wird an den Toren auf uns warten.

Jetzt fragt Ihr vielleicht: "Wirklich?"

Nun, sehen wir nach, ob Ellen White dies gesagt hat, und dann sehen wir, ob es in der Bibel steht.

"Bibelkommentar Band", 7 Seite 950,

"Das Opfer unseres Erlösers hat für jede bußfertige, gläubige Seele reichlich gesorgt. Wir sind gerettet, weil Gott den Kauf des Blutes Christi liebt; und nicht nur wird Er dem reuigen Sünder vergeben, nicht nur wird Er ihm erlauben, in den Himmel einzugehen, sondern Er, der Vater der Barmherzigkeit, wird an den Pforten des Himmels warten, um uns willkommen zu heißen und uns einen reichlichen Eintritt in die Wohnungen der Seligen zu gewähren. Oh, welche Liebe, welche wunderbare Liebe hat der Vater in der Gabe Seines geliebten Sohnes für dieses gefallene Geschlecht gezeigt! Und dieses Opfer ist ein Kanal für den Strom Seiner unendlichen Liebe, so daß alle, die an Jesus Christus glauben, wie der verlorene Sohn die volle und kostenlose Wiederherstellung der Gunst des Himmels erhalten können."

Der Vater wird also an den Toren warten, um das Volk Gottes zu empfangen.

Übrigens ist dies biblisch, in Apostelgeschichte Kapitel 3 wird uns gesagt, daß Er "Jesus aussenden wird", er spricht über den Vater, Er wird Jesus bei Seiner Wiederkunft aussenden. Der Vater wird nicht kommen. Jesus kommt in der Herrlichkeit Seines Vaters, denn die Herrlichkeit Jesu ist die Herrlichkeit seines Vaters. Es ist, mit anderen Worten, der Glanz seines Vaters.

Das erinnert an ein Gleichnis von Jesus, das Gleichnis vom verlorenen Schaf. Erinnert Ihr Euch an dieses Gleichnis? Ihr kennt dieses Gleichnis, es bezieht sich auf uns, wenn eines der Gemeindemitglieder sich von der Gemeinde entfernt, sollten wir wie der gute Hirte sein, wir sollten hingehen und versuchen, es zu retten und es zurück in die Gemeinde zu bringen. Aber es hat eine viel breitere Anwendung. Die 99, die in der Herde in Sicherheit sind, stehen für die Welten, die nie gesündigt haben. Übrigens sind es nicht genau 99 Welten, das ist nur eine sinnbildliche Zahl, die in diesem Gleichnis verwendet wird. Ähnlich wie es nicht nur 10 Gläubige in der Gemeinde gibt, fünf weise und fünf törichte, stimmt's? Es gibt also viele Welten, die nie gesündigt haben, wie der Geist der Weissagung sagt.

Die Schafe, die sicher in der Herde sind, die der Hirte sicher in der Herde läßt, sind also die Welten, die nie gesündigt haben. Das eine Schaf, das sich verirrt hat, ist diese kleine, winzige Welt. Und der Hirte, der die Sicherheit der 99 Schafe verläßt, um in eine gefährliche Welt zu kommen und das verlorene Schaf zu retten, steht für Jesus, der den Himmel verläßt und Mensch wird, um zu kommen und diese Welt zu retten, die inmitten des Universums Gottes in die Irre gegangen ist. Aber wißt Ihr, das Schöne an diesem Gleichnis ist, daß der Hirte das Schaf findet, es auf seine Schultern nimmt und dann das Schaf zu seinem Haus zurückbringt und ein Fest in seinem Haus einberuft. Er ruft seine Nachbarn und seine Freunde und sagt: "Kommt, ich habe das Schaf gefunden, das ich verloren hatte. Das Schaf ist wieder in der Herde."

Wißt Ihr, was dieses Fest bedeutet? Es steht für die Zeit, in der Jesus diese Welt gerettet hat, und Er ruft das gesamte Universum auf, die Rettung dieser Welt zu feiern. Die Vertreter der Welten, die nie gesündigt haben, alle Engelscharen, werden dort anwesend sein, wenn Jesus mit dieser kleinen Welt zurückkommt, nachdem Er sie von der Sünde gerettet hat.

Ellen White hat diese sehr interessante Aussage im Andachtsbuch "The Upward Look" (dt.: Der Blick nach oben), Seite 344.

"Satan ist ständig dabei, von der Treue und Gründlichkeit in den wesentlichen Vorbereitungsarbeiten für das große Ereignis abzulenken, das die Seele eines jeden Menschen prüfen wird. Die Arbeit im himmlischen Heiligtum schreitet voran. Jesus ist dabei, das Heiligtum zu reinigen. Das Werk auf Erden entspricht dem Werk im Himmel. Die himmlischen Engel arbeiten unablässig daran, den Menschen, das lebendige Wesen, dazu zu bringen, auf Jesus zu blicken, Ihn zu betrachten und über Ihn nachzudenken, damit er beim Anblick der Vollkommenheit Christi von den Unvollkommenheiten seines eigenen Charakters beeindruckt wird.... Dies ist die Last der Botschaft für diese Zeit."

Was sollten wir also jetzt, am Tag der Versöhnung, tun? Wen sollten wir betrachten? Jesus! Was sehen wir, wenn wir Jesus betrachten? Wir sehen absolute sündlose Reinheit und Vollkommenheit. Und wie sehen wir dann uns selbst? Wissen Sie, warum wir uns für ziemlich gut halten? Weil wir uns mit anderen Menschen vergleichen. Sehen Sie, ich bin nicht drogensüchtig. Wenn wir uns andere Menschen ansehen und unsere Perfektion mit anderen vergleichen, dann kommen wir ziemlich gut weg. Aber wenn wir unsere Augen auf Jesus gerichtet haben, ist es eine andere Geschichte. Wir sagen wie Jesaja:

"Wehe mir, ich vergehe! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne unter einem Volk, das unreine Lippen hat; denn meine Augen haben den König, den Herrn der Heerscharen, gesehen!" (Jesaja 6:5)

Was ist also das Geheimnis, um die Sünde zu hassen und sie zu überwinden? Es ist, unsere Augen auf Jesus zu richten, wie in dem schönen Lied besungen wird:

"Richte Deine Augen auf Jesus

Schaue voll in Sein wunderbares Gesicht

Und die Dinge auf Erden werden seltsam verblassen

Im Licht Seiner Herrlichkeit und Gnade."

Deshalb hat der Apostel Paulus in 2. Korinther 3:18 diese sehr weisen Worte gesprochen:

"Wir alle aber spiegeln mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider…"

Was bewundern wir? Die Herrlichkeit des Herrn. Was ist die Herrlichkeit des Herrn? Sein Charakter, alles, was Er ist. Was geschieht, wenn wir die Herrlichkeit des Herrn betrachten?

"… und werden …"

Was werden wir?

"… umgewandelt…"

Es geschieht nicht über Nacht, je mehr wir Ihn betrachten, desto mehr werden wir Ihm ähnlich, aber es ist nicht nur, naja, ich betrachte Ihn etwa eine Stunde lang und dann ist alles in Ordnung. Nein! Ich muß Ihn immer wieder erblicken.

Und wir erblicken Ihn durch das Studium des Wortes Gottes, nicht wahr? Und deshalb sagt Ellen White, daß wir jeden Tag eine Stunde über das Leben Christi nachsinnen sollen, insbesondere über die abschließenden Ereignisse. Und sie sagt, daß die Kraft aus dem Kreuz Christi fließen wird. Aber die Sache ist die: Wenn wir im Fernsehen all diese Gewalt und all diese Unmoral und alles andere sehen, dann spiegeln wir das wider, was wir sehen, denn wir sind das, was wir durch unsere Augen und Ohren eindringen lassen. Wir sind körperlich, was wir durch unseren Mund aufnehmen. Geistig sind wir das, was wir durch unsere Augen und Ohren aufnehmen, und auch durch die anderen Sinne, aber hauptsächlich durch unsere Augen und Ohren. So sagt der Apostel Paulus, daß wir, wenn wir die Herrlichkeit des Herrn sehen, dann werden wir ...

"… umgewandelt in dasselbe Bild, …"

In wessen Bild? In das Bild Jesu. Und dann heißt es:

"… von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, …"

Seht das ist eine Entwicklungsvorgang.

"… nämlich von…"

Und wer macht das?

"… nämlich von des Herrn Geist."

Abschließend möchte ich Euch ein Beispiel geben. Als ich in Kolumbien Theologie unterrichtete, hatte ich einen Studenten, der der beste war, den ich je hatte. Er kam mit seinem Notizbuch und seiner Bibel in den Unterricht und saß in der ersten Reihe, und von der ersten bis zur letzten Stunde hatte er seine Augen auf den Lehrer gerichtet, machte sich Notizen und schlug die Verse in der Bibel nach, und er bestand praktisch jede einzelne Stunde. Ausgezeichnet. Er war nicht absolut fehlerfrei, aber er war der beste Schüler, den ich je hatte. Einige Jahre später predigte ich an einem bestimmten Ort und eine Schwester kam auf mich zu und fragte mich:

"Kennst Du Pastor so-und-so?"

Sie sprach von diesem Studenten, den ich einst unterrichtet hatte. Ich sagte: "Oh ja, ich kenne ihn sehr gut."

Darauf sagte sie dann: "Nun, weißt Du, Du predigst genauso wie er."

Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Also lächelte ich und sagte zu ihr:

"Nun ja, das ist verständlich, denn ich hatte ihn drei Jahre lang in meiner Klasse, und er saß immer in der ersten Reihe und hatte seine Augen immer auf mich gerichtet."

Und sie sagt: "Oh, das tut mir leid. Das habe ich nicht gewußt."

Ich antwortete ihr darauf: "Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen."

Wißt Ihr, wir hatten ihn vor ein paar Monaten hier in unserem Studio, wo er eine Reihe von Vorträgen gehalten hat, und ich habe die meisten seiner Vorträge mitverfolgt, und es war, als würde ich in einen Spiegel schauen, die Art, wie er seine Arme bewegt, die Art, wie er seine Stimme einsetzt, wißt Ihr, es war, als würde ich mich selbst dort oben predigen sehen. Warum, glaubt Ihr, ist das passiert? Durch das Betrachten werden wir einfach verändert, wir werden zu dem, was wir betrachten.

Wenn wir also Jesus betrachten, verhalten wir uns wie Jesus. Wenn wir weltliche Dinge betrachten, werden wir wie die Welt, wir nehmen die Form der Welt an. Worauf sollten wir also in dieser Zeit der Weltgeschichte unser Augenmerk richten? Was sollten wir am Versöhnungstag tun? Ja, Jesus reinigt das Allerheilige von den Sünden, die dort hineingelangt sind, die bereut und bekannt wurden und die Menschen haben an Jesus geglaubt, die Sünden sind alle ins Heiligtum eingegangen. Aber gleichzeitig sollten wir durch die Kraft des Heiligen Geistes ein gleichzeitiges Werk auf der Erde vollbringen. Wir sollten auf der Erde den wunderbaren, schönen Charakter von Jesus Christus widerspiegeln.

Ich möchte mit Psalm 119:9-11 schließen. Wie können wir die Sünde überwinden?

"Wie wird ein junger Mann seinen Weg rein halten? Indem er ihn bewahrt nach Deinem Wort! Von ganzem Herzen suche ich Dich; laß mich nicht abirren von Deinen Geboten!..."

Und dann kommt dieser Vers, den wir sehr gut kennen, er ist ein Schlüsselvers.

"… Dein Wort…"

Wer ist das Wort? Das Wort ist Jesus, nicht wahr? In Person. Aber wo sehen wir Jesus? In dem geschriebenen Wort, nicht wahr? Wir sehen Jesus im geschriebenen Wort, und wenn wir das geschriebene Wort in unserem Herzen verstecken, dann verstecken wir Jesus in unserem Herzen. Wir müssen also über das Wort nachsinnen. So heißt es:

"… Dein Wort habe ich …"

Wo habe ich es?

"… in meinem Herzen geborgen, auf daß ich nicht an Dir sündige."

Wir müssen also das Wort Gottes studieren, wir müssen beten, mit Jesus in Verbindung treten, und wir müssen in dieser Zeit des großen Versöhnungstages anderen gegenüber Zeugnis ablegen. Möge das unsere persönliche Erfahrung sein.

Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2021 ©

Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (17) "Leben am Versöhnungstag"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=LTdczF-kKSs&t=22s

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