Hallo noch einmal. Wir nähern uns dem Ende unseres Studiums über die hebräischen Feste. Das heißt aber nicht, daß wir nicht noch viel zu studieren haben. Doch bevor wir unser Studium beginnen, laßt uns noch ein Wort des Gebets sprechen.
Lieber Vater im Himmel, ich danke Dir, daß Du in den vergangengen Vorträgen durch Deinen Heligen Geist bei uns gewesen bist, damit wir diese umfangreichen Betrachtungen besser verstehen können. Ich bittte Dich nun auch jetzt bei uns zu sein und danke Dir, daß Du dieses Gebet hört und erhörst, denn wir bitten Dich im Namen Jesu. Amen.
Wir wollen uns noch mit dem "Fest der Einweihung" beschäftigen, das in 3. Mose 23 nicht erwähnt wird. Wir müssen uns auch mit Kolosser Kapitel 2 befassen und einige Gründe studieren, warum ich nicht glaube, daß wir zu dieser Zeit die hebräischen Feste halten müssen. Außerdem wollen wir uns mit dem so genannten "Lunisolar-Sabbat" befassen. Heutzutage halten viele Menschen den Sabbat nach dem Mond und nicht nach dem Sonnenkalender. Wir haben also noch eine Menge zu lernen.
Aber dies ist das Studium des letzten Festes, das in 3. Mose 23 erwähnt wird, dem "Laubhüttenfest", und wir werden damit beginnen, aus 3. Mose 23:33-36 zu lesen.
"Und der Herr redete zu Mose und sprach: Rede zu den Kindern Israels und sprich: Am fünfzehnten Tag dieses siebten Monats soll dem Herrn das Laubhüttenfest gefeiert werden, sieben Tage lang. Am ersten Tag ist eine heilige Versammlung; da sollt ihr keine Werktagsarbeit verrichten. Sieben Tage lang sollt Ihr dem Herrn ein Feueropfer darbringen; und am achten Tag sollt Ihr eine heilige Versammlung halten und dem Herrn ein Feueropfer darbringen; es ist eine Festversammlung; da sollt Ihr keine Werktagsarbeit verrichten."
Dies ist eine Beschreibung des "Laubhüttenfestes".
Bevor wir uns mit dem Laubhüttenfest befassen, müssen wir uns mit einigen einleitenden Fragen beschäftigen.
Der Versöhnungstag ist das letzte Datum, das wir im Festsystem bestimmen können, mit anderen Worten, nach dem Versöhnungstag haben wir kein Datum für das "Laubhüttenfest". Der Grund dafür ist, daß in Offenbarung 10:6 der Engel, der übrigens Jesus Christus ist, sagte, daß "die Zeit nicht länger sein würde". Mit anderen Worten: Die prophetische Zeit ging 1844 zu Ende. Wir können also kein genaues Datum für die Erfüllung des "Laubhüttenfestes" nennen. Wir können jedoch sicher sein, daß es genau zu der Jahreszeit stattfinden wird, in der das Schattenbild stattgefunden hat.
Das "Laubhüttenfest" dauerte sieben Tage, und dann wurde ein glorreicher achter Tag zu der Feier hinzugefügt. Ich möchte hier nur einen Gedanken äußern: Ist es möglich, daß sich das Fest auf der siebentägigen Reise in den Himmel erfüllt, und daß wir am achten Tag, wenn wir tatsächlich im Himmel ankommen, den großen Tag des Festes genießen? Das ist eine Möglichkeit.
Es ist wichtig, daß wir uns daran erinnern, daß das Jahr-Tag-Prinzip nur für das Fest der Posaunen und den Versöhnungstag gilt. Könnt Ihr mir folgen, ja oder nein? Das "Jahr-Tag-Prinzip" gilt nur für das Posaunenfest und den Versöhnungstag, weil sie während der "Zeit des Geistes" stattfinden, wenn die Dinge geistlich verstanden werden sollen. Die Zeitabschnitte während des Kirchenzeitalters sind sozusagen symbolisch zu verstehen: 1260 Tage, "eine Zeit-zwei Zeiten-eine halbe Zeit", also 42 Monate usw. sind symbolisch zu verstehen. Wir wenden das "Jahr-Tag-Prinzip" nicht auf das Passahfest, die ungesäuerten Brote, die Erstlingsfrüchte oder das Pfingstfest an, weil diese erfüllt wurden, bevor die hebräische Theokratie zu Ende ging.
Das Zeitelement des "Laubhüttenfestes" wird meiner Meinung nach wieder buchstäblich sein, weil Jesus buchstäblich anwesend sein wird und die Zeiträume wieder buchstäblich sein werden. Das ist übrigens auch der Grund, warum die tausend Jahre in der Offenbarung buchstäblich sind, denn wir werden buchstäblich bei dem Herrn sein. Habt Ihr den Grundsatz verstanden?
In der Serie, die ich in unserer ersten "Anchor School of Theology" (dt.: Ankerschule der Theologie) über prophetische Grundsätze und das Studium der biblischen Prophetie gehalten habe, habe ich diesem besonderen Grundsatz eine lange Zeit gewidmet. Wir können dem jetzt keine Zeit schenken, also habe ich nur diesen einen Absatz angeführt.
Das erste, was wir tun wollen, ist, den Typus, also das Schattenbild zu studieren. Mit anderen Worten, das "Laubhüttenfest", wie es von den Juden gefeiert wurde, und dann werden wir uns den Gegentyp, also die Erfüllung ansehen, wie das "Laubhüttenfest" auf uns zutrifft und wie wir es halten sollen.
Als erstes möchte ich darauf hinweisen, daß die Israeliten während ihrer Wüstenwanderung in Zelten wohnten, sie hatten zu dieser Zeit keine feste Heimat, sie waren eigentlich immer unterwegs, sie waren immer auf dem Sprung, in behelfsmäßigen Wohnstätten. Lesen wir aus dem Buch 4. Mose 9:17-23, wo wir eine Beschreibung ihres Nomadenlebens finden. Dort heißt es:
"Sooft sich die Wolke von der Hütte erhob,…"
Was geschah dann?
"... brachen die Kinder Israel auf; wo aber die Wolke blieb, da lagerten sich die Kinder Israel…"
Sie lebten also in Zelten und nicht in festen Gebäuden.
"... Nach dem Gebot des HERRN brachen die Kinder Israel auf, und nach dem Gebot des Herrn lagerten sie sich; solange die Wolke auf der Wohnung blieb, solange lagen sie still. Und wenn die Wolke viele Tage lang auf der Wohnung verharrte, so beachteten die Kinder Israel den Wink des HERRN und zogen nicht. Und wenn es vorkam, daß die Wolke nur etliche Tage auf der Wohnung blieb, so lagerten sie sich doch nach dem Gebot des HERRN und zogen nach dem Gebot des HERRN. Und wenn es auch vorkam, daß die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen blieb und sich alsdann erhob, so zogen sie; und wenn sie sich des Tages oder des Nachts erhob, so zogen sie auch. Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder längere Zeit auf der Wohnung verblieb, so lagerten sich die Kinder Israel und zogen nicht; erst wenn sie sich erhob, so zogen sie. Nach dem Befehl des HERRN lagerten sie sich, und nach dem Befehl des HERRN zogen sie; sie achteten auf den Wink des HERRN, gemäß dem Befehl des HERRN, durch Mose."
Im Grunde führten sie also ein Nomadenleben, sie waren immer unterwegs, sie hatten kein festes Zuhause, während sie in der Wildnis lebten. Sie waren mit anderen Worten Fremde und Pilger im Land.
Schauen wir uns Hebräer 11:9-10 und dann die Verse 13 bis 16 an, wo wir eine Beschreibung der Tatsache finden, daß sie keine feste Heimat hatten, bevor sie sich im verheißenen Land niederließen. Dort heißt es,
"Durch Glauben…"
Das ist Abraham.
"... siedelte er sich im Lande der Verheißung an, als in einem fremden, und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. …."
Verse 13,
"... Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und begrüßt und bekannt, daß sie Fremdlinge und Pilgrime seien auf Erden; denn die solches sagen, zeigen damit an, ..."
Was zeigten sie damit an?
"... daß sie ein Vaterland suchen. Und hätten sie dabei an jenes gedacht, von welchem sie ausgezogen waren, so hätten sie ja Zeit gehabt zurückzukehren; nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen. Darum schämt sich Gott nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet."
Im Grunde lebten also Abraham, Isaak und Jakob in Zelten, und auch die Kinder Israels lebten in der Wüste, als sie in das Land zogen, und sie lebten in behelfsmäßigen Wohnstätten.
Das erklärt übrigens, warum sie beim Laubhüttenfest in Laubhütten lebten, sie bauten sich Häuser, einige hatten Zelte, andere bauten sich vorläufige Behausungen aus Zweigen von Bäumen und so weiter, weil sie der Tatsache gedachten, daß sie während ihres Aufenthaltes kein festes Zuhause hatten, sondern immer unterwegs waren.
Es ist wichtig zu wissen, daß beim Laubhüttenfest alle männlichen Personen anwesend sein sollten, und dazu gehörten natürlich auch ihre Familien, denn sie waren nicht allein auf Reisen. Beachtet, was wir hier im Buch 2. Mose 23:14-17 finden: Es gab drei Feste, an denen alle männlichen Personen ab 12 Jahren anwesend sein mussten.
Die drei Erntedankfeste:
Passah
Ungesäuerte Brote
Pfingsten
und das "Laubhüttenfest".
So heißt es dort:
"Dreimal im Jahr sollst Du mir ein Fest feiern. Das Fest der ungesäuerten Brote sollst Du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, …"
Das ist dasselbe wie Nisan.
"… wie Ich Dir befohlen habe; denn in demselben bist du aus Ägypten ausgezogen. Man erscheine aber nicht leer vor Mir!…"
Und dann gibt es das nächste Fest.
"... Und das Erntefest, da Du Deine ersten Erzeugnisse darbringst von dem, was du auf dem Felde gesät hast; …"
Und dann das dritte.
"... und das Fest der Einsammlung…"
Das ist das Laubhüttenfest.
"... am Ausgang des Jahres, wenn Du Deine Erzeugnisse vom Felde eingesammelt hast. Dreimal im Jahr soll alle Deine Mannschaft vor dem Herrscher, dem HERRN, erscheinen! …"
Und wenn die Männer erschienen, gingen natürlich auch ihre Familien mit ihnen, denn sie waren die Haushaltsvorstände.
Ellen White ergänzt dies in "Das Leben Jesu", Seite 440, wo sie schreibt:
"Das Fest dauerte sieben Tage, und um es zu feiern, verließen die Bewohner Palästinas und viele aus anderen Ländern ihre Häuser..."
Das heißt, sie verließen ihre festen Wohnsitze.
"und kamen nach Jerusalem. Von nah und fern kamen die Menschen und trugen in ihren Händen ein Zeichen der Freude. Alte und Junge, Reiche und Arme, alle brachten irgendeine Gabe als Dank für den, der das Jahr mit Seiner Güte gekrönt und Seine Wege fruchtbar gemacht hatte. Alles, was das Auge erfreuen und der allgemeinen Freude Ausdruck verleihen konnte, wurde aus den Wäldern herbeigeschafft; die Stadt glich einem schönen Wald."
Denn sie bauten diese vorübergehenden Wohnstätten während des Laubhüttenfestes sieben Tage lang, und dann fügten sie einen achten Tag hinzu. Und alle Israeliten, vor allem die Familienoberhäupter mit ihren Familien, sollten dort zum "Laubhüttenfest" erscheinen.
Das "Laubhüttenfest" war eine Zeit, in der man Gott für Seine Güte dankte, dafür, daß Er es gut mit ihnen gemeint hatte, als sie durch die Wüste wanderten, wo sie nur vorübergehend wohnten. Gott hatte Israel Wasser aus dem Felsen gegeben, Er hatte ihnen Manna vom Himmel gegeben. Er hatte sie durch eine Wolkensäule und eine Feuersäule geführt. Ihre Schuhe und ihre Kleidung waren vierzig Jahre lang nicht abgetragen worden. Könnt Ihr Euch vorstellen, einen Anzug vierzig Jahre lang zu tragen und ihn nach vierzig Jahren noch so neu zu haben wie zuvor? Und ihre Schuhe waren nicht abgenutzt. Gott war sicherlich gut zu ihnen während ihrer Wüstenwanderung und natürlich war der Zweck des Laubhüttenfestes, Gott zu danken, es war eine Zeit der Dankbarkeit gegenüber Gott für die Art und Weise, wie Er mit ihnen in ihrer Wüstenwanderung umgegangen war.
In der Tat finden wir im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 440 diese Worte:
"Dieses Fest war nicht nur das Erntedankfest, sondern auch die Erinnerung an Gottes schützende Fürsorge für Israel in der Wüste. Zum Gedenken an ihr Zeltleben wohnten die Israeliten während des Festes in Laubhütten aus grünen Zweigen. Diese wurden auf den Straßen, in den Vorhöfen des Tempels oder auf den Dächern der Häuser aufgerichtet. Auch auf den Hügeln und in den Tälern um Jerusalem herum standen diese Laubhütten und schienen von Menschen belebt zu sein."
Das Laubhüttenfest war also ein Fest, das daran erinnerte, wie Gott sie gesegnet und bis hierher gebracht hatte, wie Er sie in das verheißene Land geführt und wie Er sie während ihres Aufenthaltes in der Wüste gesegnet hatte.
Zu dieser Zeit waren übrigens ihre Feinde besiegt worden. Mußten sie Feinde überwinden, um sich schließlich im verheißenen Land niederzulassen? Natürlich mußten sie das. Gott hat für sie gekämpft, nicht wahr? Und als sie schließlich das verheißene Land erobert hatten, wovon waren sie dann befreit? Sie waren von ihren Feinden befreit. Und das ist ein wichtiger Punkt, wenn wir zum Buch der Offenbarung kommen, auf das wir später noch eingehen werden. Die Feinde waren unterworfen worden und nun hatten sie Ruhe. Das Wort "Ruhe" kommt im Alten Testament oft vor, wenn sie sich in Kanaan niederließen und ihre Feinde alle vernichtet und aus dem Land vertrieben worden waren.
Dies war eine Zeit des Jubels, eines großen Jubels, und der Jubel hatte drei Gründe:
Erstens: Gott hatte sie auf ihrer Wüstenwanderung gesegnet,
Zweitens waren ihre Sünden gerade am Versöhnungstag, nur wenige Tage zuvor, getilgt worden,
und drittens waren sie dankbar, weil eine reiche Ernte eingebracht worden war: Trauben, Oliven und Datteln waren geerntet worden, und sie dankten Gott für die reiche Ernte.
Drei Gründe also: Erstens, weil Gott sie auf ihrer Wüstenwanderung gesegnet hatte, zweitens, weil ihre Sünden ausgelöscht und ihre Feinde vernichtet worden waren. Und nun wollten sie dem Herrn für die reiche Ernte danken.
Ellen White beschreibt die Freude und den Gesang dieses Festes, im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 441:
"Mit heiligen Gesängen und Danksagungen feierten die Gläubigen diesen Anlaß. Kurz vor dem Fest war der Versöhnungstag, an dem die Menschen nach dem Bekenntnis ihrer Sünden in Frieden mit dem Himmel leben konnten. So wurde der Weg für die Freude des Festes bereitet. ..."
War der Versöhnungstag ein Tag der Freude? Nein! Der Versöhnungstag war kein Freudentag. Der Versöhnungstag war was für ein Tag? Es war der Tag des Leidens. Ist jetzt also eine Zeit, in der wir uns freuen sollten?
Sollen wir uns jetzt beim "Laubhüttenfest" freuen und dem Herrn danken, weil wir endlich in unserem endgültigen Zuhause sind? Nein, natürlich nicht! Nein! Jetzt sind wir im "Fest der Trübsal", aber die Zeit kommt, in der wir das "Fest der Freude" feiern werden. So sagt sie:
"... So wurde der Weg für die Freude des Festes bereitet. »Danket dem Herrn, denn Er ist gütig; denn Seine Barmherzigkeit währet ewiglich.« ..."
Sie zitiert Psalm 106:1
"... erhob sich triumphierend, während alle Arten von Musik, vermischt mit Hosianna-Rufen, den vereinten Gesang begleiteten. ..."
Es wird also während dieses Festes viel gesungen.
"...Der Tempel war der Mittelpunkt der allgemeinen Freude. ..."
Seht, der Tempel ist der Mittelpunkt.
"der allgemeinen Freude. Hier fand der Höhepunkt der Opferzeremonien statt. Hier, auf beiden Seiten der weißen Marmorstufen des heiligen Gebäudes, leitete der Chor der Leviten den Gesangsgottesdienst. Die Menge der Anbeter, die ihre Palm- und Myrtenzweige schwenkten, griff die Melodie auf und stimmte in den Refrain ein; und wieder wurde die Melodie von nahen und fernen Stimmen aufgefangen, bis die umliegenden Hügel vom Lobgesang erfüllt waren."
Man kann es fast spüren, nicht wahr? Das Fest, die Freude und der Lobpreis, denn Gott hatte ihren Aufenthalt beendet und sie auf ihrer Wanderung gesegnet, ihre Sünden waren ausgelöscht, ihre Feinde vernichtet und die Ernte eingefahren worden. Das war ein Anlaß für ein großes Fest.
Während dieses Festes wurde dem Wasser große Bedeutung beigemessen, es gab eine Wasserzeremonie, die stattfand.Ellen White beschreibt in ihrem Buch "Das Leben Jesu", Seite 442 eine dieser Zeremonien während des Laubhüttenfestes. Sie spricht über den Priester und sagt:
"Er trug die Kanne zum Altar, der in der Mitte des Priesterhofs stand. Dort standen zwei silberne Becken, an denen jeweils ein Priester stand. In das eine goß man Wasser, in das andere eine Kanne Wein, und der Inhalt beider floß in ein Rohr, das mit dem Kedron verbunden war. ..."
Der Kedron war ein Bach, der dort im Tal floß.
"... und wurde zum Toten Meer geleitet ..."
Ihr seht also, daß das Wasser und der Wein in das Tote Meer fließen, und die Symbolik ist, daß das Tote Meer jetzt was werden würde? Lebendig. Und so schreibt sie weiter:
"...Diese Darstellung des geweihten Wassers stellte die Quelle dar, die auf Gottes Befehl aus dem Felsen sprudelte, um den Durst der Kinder Israels zu stillen. Dann erklang der Jubelgesang: »Der Herr Jehova ist meine Stärke und mein Lied«, »darum werdet Ihr mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Brunnen des Heils«..."
Es lag also eine Betonung auf dem Wasser, eine Wasserzeremonie während des Laubhüttenfestes.
Das ist der Grund, warum Jesus am großen Tag des Laubhüttenfestes, wir haben das vorher in Johannes 7:37-39 gelesen, Bezug auf das Wasser nimmt. Er sagt: "Kommt zu Mir und trinkt!"
"Aber am letzten, dem großen Tage des Festes, stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu Mir und trinke! »Wer an Mich glaubt (wie die Schrift sagt), aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.« Das sagte Er aber von dem Geiste, den die empfangen sollten, welche an Ihn glaubten; denn der heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war."
Beim Laubhüttenfest, dem letzten und großen Tag, sagt Jesus also: "Wenn Ihr durstig seid, kommt zu Mir und..." Wozu forderte Er sie auf? "... und trinkt." Die Betonung liegt beim Laubhüttenfest auf Wasser.
Aber es gab auch eine große Betonung auf das Licht beim Laubhüttenfest. In Johannes 7:2 und auch in Kapitel 8:12, und Kapitel 9:5 finden wir diese Worte:
"Es war aber das Laubhüttenfest der Juden nahe. …"
Diese Worte, die Jesus sprechen wird, werden also beim Laubhüttenfest gesprochen. Hier steht:
"... Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin…"
Was ist Er?
"... Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.…"
Und dann sagt er in Johannes 9:5 noch einmal,
"... Solange Ich in der Welt bin, bin Ich…"
Was ist Er?
"... das Licht der Welt."
Er spricht diese Worte beim Laubhüttenfest. Es gibt eine gewaltige Betonung auf Wasser und Licht, merkt Euch diese Einzelheiten, wir werden auf sie zurückkommen.
Ellen White spricht im Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 458 über den Begriff des Lichts beim Laubhüttenfest. Ich lese jetzt von dieser Seite.
"Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: 'Ich bin das Licht der Welt; wer Mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.' Als Jesus diese Worte sprach, befand Er sich im Vorhof des Tempels, der eigens für die Gottesdienste des Laubhüttenfestes bestimmt war. In der Mitte dieses Vorhofs erhoben sich zwei hohe Stangen, die große Leuchter trugen. Nach dem Abendopfer wurden alle Lampen angezündet und erhellten Jerusalem ..."
Die ganze Stadt wurde also was? Sie wurde erleuchtet. Das ist sehr wichtig.
"...Diese Zeremonie diente dem Gedenken an die Lichtsäule, die Israel in der Wüste geleitet hatte, und wurde auch als Hinweis auf das Kommen ..."
Von wem?
"... des Messias angesehen. Am Abend, wenn die Lampen angezündet wurden, herrschte im Hof großer Jubel. Grauhaarige Männer, die Priester des Tempels und die Oberhäupter des Volkes tanzten gemeinsam zum Klang der Instrumentalmusik und der Gesänge der Leviten festlich. In der Erleuchtung Jerusalems drückte das Volk seine Hoffnung auf das Kommen des Messias aus, der sein Licht auf Israel werfen wird. Doch für Jesus hatte die Szene eine umfassendere Bedeutung. Wie die strahlenden Lampen des Tempels alles um sie herum erleuchteten, so erhellt Christus, die Quelle des geistigen Lichts, die Finsternis der Welt. Doch das Symbol war unvollkommen. Das große Licht, das Seine eigene Hand in den Himmel gesetzt hatte, war ein wahrhaftigeres Abbild der Herrlichkeit Seiner Sendung..."
Mit anderen Worten: Die Sonne war eine bessere Darstellung von Christus als Licht der beiden Lampen, die sich im Vorhof des Tempels befanden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, daß beim Laubhüttenfest Opfer dargebracht wurden. Bedeutet das, daß Jesus während des letzten Laubhüttenfestes noch einmal geopfert werden wird? Nein, natürlich nicht! Es muß eine andere Symbolik haben. Aber es muss einen Sinn geben, in dem Jesus Christus in der Zukunft die Aufmerksamkeit auf sein Opfer lenken wird.
Eine weitere interessante Einzelheit ist, daß während des Laubhüttenfestes das Gesetz im Vordergrund stand. Das Gesetz Gottes. In Nehemia 8:14-18 finden wir diese Worte, das war in den Tagen von Nehemia, als sie das Laubhüttenfest feierten.
"Und sie fanden im Gesetz, welches der HERR durch Mose anbefohlen hatte, geschrieben, daß die Kinder Israel am Fest im siebenten Monat in Laubhütten wohnen sollten. Und sie ließen es verkündigen und in allen ihren Städten und zu Jerusalem ausrufen und sagen: Geht hinaus auf die Berge und holt Ölzweige, Zweige vom wilden Ölbaum, Myrtenzweige, Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen, daß man Laubhütten mache, wie geschrieben steht! Und das Volk ging hinaus, und sie holten die Zweige und machten sich Laubhütten, ein jeder auf seinem Dache und in ihren Höfen und in den Höfen am Hause Gottes und auf dem Platze am Wassertore und auf dem Platze am Tore Ephraim. Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte darin.…"
Kehren sie jetzt von ihrem Aufenthalt zurück, weil sie nicht mehr in ihrer dauerhaften Heimat sind? Ja, sie kehren jetzt aus der Gefangenschaft zurück. Und so heißt es in Vers 17:
"... Und die ganze Gemeinde derer, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, machte Laubhütten und wohnte darin. Denn die Kinder Israel hatten seit der Zeit Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf diesen Tag nicht also getan. Und sie hatten sehr große Freude …"
Was hatten sie?
"… große Freude.…"
Denn jetzt waren sie wieder in ihrem Land beheimatet.
"... Und es wurde im Gesetzbuche Gottes gelesen Tag für Tag, vom ersten Tage bis zum letzten. Und sie hielten das Fest sieben Tage lang und am achten Tage die Festversammlung, laut Verordnung."
Beim Laubhüttenfest wird also aus dem Buch des Gesetzes gelesen.
Eine weitere interessante Einzelheit ist, daß nur einheimische Israeliten am Laubhüttenfest teilnehmen konnten. So steht es in 3. Mose 23:42+43.
"Sieben Tage sollt Ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel,…"
Das sind Mitglieder des Volkes Gottes, nicht wahr? Wahre Mitglieder des Volkes Gottes. Wann hatte sich übrigens gezeigt, daß sie Glieder des Volkes Gottes waren? Am Versöhnungstag, der gerade stattgefunden hatte. Und weiter heißt es:
"... Sieben Tage sollt Ihr in Laubhütten wohnen; wer einheimisch ist in Israel, der soll in Laubhütten wohnen, daß Eure Nachkommen wissen, wie Ich die Kinder Israel habe lassen in Hütten wohnen, da Ich sie aus Ägyptenland führte. Ich bin der HERR, Euer Gott."
Erinnert Ihr Euch daran, daß einige Israeliten am Versöhnungstag abgeschnitten wurden, diejenigen, die nicht einverstanden waren? Wären sie also beim Laubhüttenfest anwesend gewesen? Auf jeden Fall nicht!
Interessant ist auch, daß der von Salomo erbaute Tempel am Laubhüttenfest eingeweiht wurde. Der Schwerpunkt liegt also auf der Einweihung des Tempels am Laubhüttenfest. Wir finden in 2. Chronik 7:1 und den Versen 8-11 die folgenden Worte:
"Als nun Salomo sein Gebet vollendet hatte, fiel das Feuer vom Himmel und verzehrte das Brandopfer und die Schlachtopfer. Und die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus;… Und zu jener Zeit hielt Salomo ein ein Fest, sieben Tage lang, und ganz Israel mit ihm, eine sehr große Gemeinde, von Chamat an bis an den Bach Ägyptens; und sie hielten am achten Tage eine Festversammlung. Denn die Einweihung des Altars hatten sie sieben Tage lang gefeiert und das Fest auch sieben Tage lang. Aber am dreiundzwanzigsten Tage des siebenten Monats ließ er das Volk in ihre Hütten ziehen, fröhlich und guten Muts, wegen all des Guten, das der HERR an David, Salomo und Seinem Volk Israel getan. Als nun Salomo das Haus des HERRN und das Haus des Königs vollendet hatte und alles glücklich ausgeführt war, was in Salomos Herz gekommen war, es im Hause des HERRN und in seinem Hause zu machen,…."
Und nun hatte Gott einen festen Tempel, in dem Er wohnen konnte.
Dies ist also das Laubhüttenfest. Sind Euch alle Einzelheiten deutlich geworden? Wir haben alle allgemeinen Gesichtspunkte der Feste durchgesprochen. Wir könnten uns auch mit all den kleinen, winzigen Einzelheiten befassen, aber wir haben einfach nicht die Zeit dafür.
Kommen wir nun zum Gegenbild des Laubhüttenfestes. Das Laubhüttenfest hat auch eine geistliche Ausrichtung.
Können wir jetzt das Wasser des Lebens trinken, geistlich gesehen? Ja.
Können wir jetzt das Manna essen, geistlich gesprochen? Ja.
Können wir jetzt Licht vom Licht der Welt empfangen? Ja, das können wir.
Können wir jetzt schon aus der Ferne einen Blick auf unsere endgültige Heimat werfen? Ja.
Können wir jetzt die Lieder von Kanaan singen? Ja, das können wir.
Aber wann wird sich das Fest im wahrsten Sinne des Wortes erfüllen? In der Zukunft. Wenn unsere Pilgerreise auf der Erde zu Ende ist, werden wir sieben Tage lang in den Himmel reisen und auf unserer Reise in behelfsmäßigen Unterkünften und an vorübergehenden Orten wohnen, und am achten Tag werden wir im Himmel das Laubhüttenfest feiern, das tausend Jahre lang dauern wird. Und dann werden wir in unsere endgültige Heimat, die neu gemachte Erde, zurückkehren.
Was ist das für ein Ort, an dem wir jetzt leben? Ist diese Erde jetzt unser ständiges Zuhause? Nein! Wir leben gewissermaßen "in Zelten". Schauen wir uns Hebräer 11:13+14 an, da steht:
"Diese…"
Das bezieht sich auf das Alte Testament.
"Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, daß sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden;…"
Sind auch wir Fremde und Pilger auf der Erde? Natürlich sind wir das. Wonach haben sie also gesucht?
"... denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, daß sie ein Vaterland suchen.…"
Was ist dieses Heimatland? Die Heimat ist die neue Erde, "die Sanftmütigen werden die Erde erben". Der Himmel wird unser vorübergehender Aufenthaltsort sein, aber die neue Erde wird unser ständiges Zuhause sein.
Wird nun das gesamte Volk Gottes in das neue Jerusalem reisen? Denkt daran, daß alle männlichen Personen mit ihren Familien nach Jerusalem reisen mußten. Wird das ganze Volk Gottes nach Jerusalem reisen? Ja, natürlich! Welches Jerusalem? Das neue Jerusalem, das stimmt. Johannes 14:1-3 Jesus gab das Versprechen:
"Euer Herz erschrecke nicht! Vertrauet auf Gott und vertrauet auf Mich! In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen;…"
Wo ist das Haus des Vaters? Im Himmel:
"... wenn nicht, so hätte Ich es Euch gesagt.…"
Einige Versionen übersetzen sogar "viele Räume", aber diese "vielen Räume" sind nicht unser ständiges Zuhause. Unser ständiges Zuhause wird auf der Erde sein, denn wir werden Weinberge pflanzen usw. Und so heißt es hier, Jesus sagt:
"... wenn nicht, so hätte Ich es Euch gesagt. Ich gehe hin, Euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und Euch eine Stätte bereite, so komme Ich wieder und werde Euch zu mir nehmen, auf daß auch Ihr seid, wo Ich bin."
Es ist interessant, daß Ellen White in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 14, sagt, wie lange die Reise in den Himmel dauern wird. Sie erklärte:
"Wir sind alle zusammen in die Wolke gegangen und waren ..."
Für wie lange? Werden wir auf dem Weg dorthin in festen Häusern leben? Nein.
"...sieben Tage lang auf dem Weg zum gläsernen Meer, als Jesus die Kronen brachte und sie mit Seiner Rechten auf unsere Häupter setzte. Er gab uns goldene Harfen und Siegespalmen..."
Das geschah höchstwahrscheinlich am "großen Tag des Festes", sozusagen.
Wird es während der Zeit, die Gottes Volk im Himmel verbringt, eine Menge himmlischer Feierlichkeiten und Lobpreisungen geben? Auf jeden Fall! Schauen wir uns Offenbarung 7:9+10 an
"Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen; die standen vor dem Throne und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern,…"
Was haben sie in ihren Händen? Einnert Ihr Euch an die Palmzweige des Laubhüttenfestes?
"... und Palmen in ihren Händen…"
Das muß das Fest des Laubhüttenfestes sein.
"... Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil steht bei unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und bei dem Lamm!…"
So singen sie also. Offenbarung 19 ergänzt das Bild, es heißt in den Versen 6-8:
" Und ich hörte etwas wie die Stimme einer großen Volksmenge und wie das Rauschen vieler Wasser und wie der Schall starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, Gott, der Allmächtige, hat die Königsherrschaft angetreten! Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben! Denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, ..."
Eigentlich ist es das Hochzeitsmahl des Lammes. Wo wird dieses Hochzeitsmahl stattfinden? Es wird im Himmel stattfinden. Hier heißt es:
und seine Frau hat sich bereit gemacht."
Beim Laubhüttenfest gab es also viel Gesang, Glück und Freude, denn ihre Pilgerreise war was? Beendet war und weil ihre Sünden am Versöhnungstag getilgt worden waren. Und weil die Ernte der Früchte was gewesen ist? Eingesammelt worden ist.
Hier ein längerer Abschnitt von Ellen White, in dem sie den Jubel beim Laubhüttenfest beschreibt. "Patriarchen und Propheten" Seite 522.
"Das Volk Israel lobte Gott beim Laubhüttenfest, als es sich an Seine Barmherzigkeit bei der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft und an Seine zärtliche Fürsorge für das Volk während seines Pilgerlebens in der Wüste erinnerte. Sie freuten sich auch..."
Sie freuten sich, weil Gott mit ihnen gewesen war.
"Sie freuten sich auch im Bewußtsein der Vergebung und der Annahme durch den Dienst des gerade beendeten Versöhnungstages. ..."
Wird sich das Volk Gottes im Himmel darüber auch freuen? Sicherlich! Werden wir uns freuen, daß unsere irdische Pilgerreise zu Ende ist und wir in vorübergehenden Wohnungen leben? Ganz gewiß.
"Wenn aber die Erlösten des Herrn sicher in das himmlische Kanaan eingezogen und für immer von der Knechtschaft des Fluches befreit sein werden, unter dem "die ganze Schöpfung bis jetzt seufzt und sich abmüht" (Römer 8,22), werden sie sich mit unaussprechlicher Freude und voller Herrlichkeit freuen. Das große Sühnewerk Christi für die Menschen wird dann vollendet sein, und ihre Sünden werden für immer ausgelöscht sein."
Was werden sie sein?
"... für immer ausgelöscht sein."
Jetzt zitiert sie Jesaja 35:1, 2, 5-10
"Die Wüste und Einöde wird sich freuen, und die Steppe wird frohlocken und blühen wie ein Narzissenfeld. Sie wird lieblich blühen und frohlocken, ja, es wird Frohlocken und Jubel geben; denn die Herrlichkeit des Libanon wird ihr gegeben, die Pracht des Karmel und der Saronebene. Sie werden die Herrlichkeit des Herrn sehen, die Pracht unseres Gottes. Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet werden; dann wird der Lahme springen wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen lobsingen; denn es werden Wasser in der Wüste hervorbrechen und Ströme in der Einöde. Der glutheiße Boden wird zum Teich und das dürre Land zu Wasserquellen.
Und noch einmal liegt die Betonung auf was? Auf dem Wasser. Dann heißt es in Vers 7:
Wo zuvor die Schakale wohnten und lagerten, wird ein Gehege für Rohr und Schilf sein. Und eine Straße wird dort sein und ein Weg; man wird ihn den heiligen Weg nennen; kein Unreiner wird auf ihm gehen, sondern er ist für sie; die auf dem Weg wandeln, selbst Einfältige, werden nicht irregehen. Dort wird es keinen Löwen geben, und kein Raubtier wird zu ihm herankommen oder dort angetroffen werden, sondern die Losgekauften werden darauf gehen. Und die Erlösten des Herrn werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen. Ewige Freude wird über ihrem Haupt sein; Wonne und Freude werden sie erlangen, aber Kummer und Seufzen werden entfliehen!"
Was werden Kummer und Seufzen tun? Sie werden enfliehen.
Könnt Ihr Euch vorstellen, worum es hier gehen wird? Es wird ein großes Fest werden. Mit Gesang, mit Jubel, mit dem Einstimmen der himmlischen Chöre in den Gesang.
Der Himmel ist aber nicht unser ständiges Zuhause, nicht wahr? Er ist nur eine "Stiftshütte". Es ist interessant, daß es in Offenbarung 21:3 heißt:
"Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, …"
Seht, an dieser Stelle geht es nicht um die Besiedlung der neuen Erde, sondern um etwas, das in der Zukunft geschehen wird, denn die Verben stehen in der Zukunft.
"Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden Sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott."
Ich finde es interessant, daß in 2. Korinther 5,4 sogar unser jetziger Körper als "ein Zelt" bezeichnet wird. Der Apostel Paulus sagt, wir leben jetzt in einem "Zelt", aber wenn wir unseren Auferstehungsleib bekommen, werden wir "ein Gebäude" haben, ein "dauerhaftes Gebäude", unseren beständigen Körper. Also wird sogar unser Aufenthalt hier, unser Leib, als ein "Zelt" bezeichnet, aber wenn wir dort ankommen, werden wir unser endgültiges "Gebäude" haben. Und natürlich ist der Himmel nicht unser ständiges Zuhause. Der Himmel ist nur ein Ort, an dem wir "zelten" werden, um den letzten Tag des "Laubhüttenfestes" zu feiern, um dann auf diese Welt zu kommen, denn die Bibel sagt, daß die Sanftmütigen was tun werden? Sie werden die Erde als Besitz erhalten. (Psalm 37:11 und Mattäus 5:5)
Ich möcht Euch etwas fragen: Wird das Wasser im Neuen Jerusalem besonders hervorgehoben? Erinnert Ihr Euch an das Wasser beim Laubhüttenfest? Seht wie in Offenbarung 21:6, 22:1, 17, und 7:16+17, immer wieder das Wasser bei der Erfüllung des Laubhüttenfestes betont wird. Und ich lese diese Verse. Dort heißt es:
"Und Er sprach zu mir: »Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben aus dem Quell des…"
Aus welcher Quelle?
"… aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst!«…"
Die Betonung liegt auf dem Wasser.
"… Und Er zeigte mir…"
Hier noch einmal. Was zeigte Er?
"… Und Er zeigte mir einen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes ausging,…"
Und dann ein weiterer Vers:
"… Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet,…"
Was soll er tun?
"… der komme; wer will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.…"
Ist das das Laubhüttenfest, von dem wir hier sprechen? Offensichtlich.
"… Und sie werden nicht mehr hungern noch…"
Ws werden sie nicht mehr tun?
"… dürsten; es wird auch nicht die Sonne auf sie fallen noch irgend eine Hitze; denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu…"
Wohin wird Er sie leiten?
"… zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen."
Übrigens geht es hier nicht nur um Wasser im geistigen Sinne, sondern wir werden das Wasser des Lebens wirklich aus einem echten Fluß trinken, weil es dort oben einen echten Fluß gibt. Dann wird es buchstäblich sein, versteht Ihr? In diesem Leben essen wir geistig vom Baum des Lebens, wir essen geistig das Manna, wir trinken geistig das Wasser, aber wenn wir dort ankommen, wird es was sein? Es wird buchstäblich sein. Die Betonung liegt also auf dem Wasser beim Laubhüttenfest und auch in der Zukunft, wenn das Laubhüttenfest vollendet ist.
Das erinnerte mich an das Lied. Erinnert Ihr Euch an die Zeremonie, bei der man einen Krug mit Wasser und den anderen mit Traubensaft hat und beides zusammen in ein Rohr gießt, der durch den Kedron und dann ins Tote Meer fließt? Erinnert Ihr Euch, was herauskam, als Jesus am Kreuz starb? Wasser gemischt mit Blut. Und so gibt es dieses Lied: (Engl.: Rock of ages cleft for me)
"Fels der Ewigkeit, der für mich zerbrochen wurde, laß mich in Dir Zuflucht finden. Laß das Wasser und das Blut, das aus Deiner durchschnittenen Seite floß, von der Sünde das doppelte Heilmittel sein, das mich von ihrer Schuld und Macht reinigt."
Die Betonung liegt also auf dem Wasser, und wir werden aus dem Wasser trinken, buchstäblich werden wir aus dem Wasser trinken, aber natürlich steht es geistig für den Geist, der uns während unseres irdischen Aufenthaltes gegeben wurde.
Wird das Licht in der heiligen Stadt, in der wir vorübergehend wohnen werden, besonders betont? Auf jeden Fall! Offenbarung 21:23.
"Und die Stadt bedarf nicht der Sonne noch des Mondes, daß sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Heiden, die da selig werden, wandeln in ihrem Licht; und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen."
Und dies ist aus dem nächsten Kapitel. Kapitel 22:5.
"Und wird keine Nacht da sein, und sie werden nicht bedürfen einer Leuchte oder des Lichts der Sonne; denn Gott der HERR wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit."
Auch beim Laubhüttenfest im neuen Jerusalem werden wir das Licht der Sonne oder des Mondes nicht brauchen, denn die Herrlichkeit des Herrn wird so groß sein, daß es so sein wird, als gäbe es Sonne und Mond nicht, obwohl sie da sind.
Ihr erinnert Euch, daß die Menschen am Tag des Laubhüttenfestes nicht nur des Wassers gedachten, das aus dem Felsen kam, und auch der Lichtsäule, denn das ist es, was es darstellt, wißt ihr, die Lichtsäule hatte sie geführt, und sie hatten Wasser aus dem Felsen getrunken, aber Gott gab ihnen auch Manna. Wird das Volk Gottes beim Laubhüttenfest im Himmel Manna essen? Auf jeden Fall! Offenbarung 2:17.
"Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt: Wer überwindet, dem will Ich..."
Was will Er tun?
"… dem will Ich von dem verborgenen Manna zu essen geben…."
Wird das Volk Gottes im Tempel dienen? Wird es dort einen Tempel geben? Auf jeden Fall! Offenbarung 7:14-17 sagt uns das. Denkt daran, daß der Tempel in den Tagen Salomos eingeweiht wurde. Hier heißt es:
"Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, Du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Trübsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen und hell gemacht im Blute des Lammes. Darum sind sie vor dem Throne Gottes und dienen ihm Tag und Nacht …"
Und wo tun sie das?
in Seinem Tempel; und der auf dem Throne sitzt, wird über ihnen wohnen…"
Das Wort "wohnen" könnte mit "unter ihnen zelten" übersetzt werden. Die NIV übersetzt "Er wird Sein Zelt über ihnen ausbreiten", weil dies das "Fest der Zelte" oder das Laubhüttenfest ist. Und dann heißt es:
Und sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht die Sonne auf sie fallen noch irgend eine Hitze; denn das Lamm, das inmitten des Thrones ist, wird sie weiden und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen."
Es wird also einen Tempel geben, und das Volk Gottes wird demnach in diesem Tempel dienen.
Wurde in den Tagen Salomos ein Tempel gebaut und zum Laubhüttenfest eingeweiht? Das Hauptaugenmerk lag auf dem Tempel. Erinnert Ihr Euch daran, daß es beim Laubhüttenfest Brandopfer gab? Was soll das bedeuten? Tatsache ist, daß in Offenbarung 5:12-13 und auch in den Verweisen in Offenbarung 21:9, 14, 22-23, Kapitel 23:1 und 3 sowie in anderen Versen Jesus immer wieder als das Lamm bezeichnet wird.
Gebt nun Acht auf diesen Kommentar von Ellen White. Das ist aus dem Buch "Der große Kampf" von Seite 672.
"Nur eine Erinnerung bleibt: Unser Erlöser wird für immer die Spuren Seiner Kreuzigung tragen. Sein verwundetes Haupt, Seine Seite, Seine Hände und Füße sind die einzigen Spuren des grausamen Werkes, das die Sünde vollbracht hat."
Wird also die Aufmerksamkeit des Volkes Gottes auf Jesus Christus als das Lamm gelenkt werden, das alles möglich gemacht hat? Auf jeden Fall! Wird es also am Tag des Laubhüttenfestes ein weiteres Opfer geben? Nein, natürlich nicht. Es steht einfach für die Tatsache, daß die Menschen sich an das große Opfer erinnern werden, das Jesus gebracht hat, als Er in diese Welt kam.
Nun werdet Ihr feststellen, daß es eine große Feier mit Gesang und Jubel gibt und daß ein Festmahl stattfindet. Beachtet, daß Lukas 13:29 noch einmal über das Laubhüttenfest spricht.
"Und sie werden kommen von Morgen und von Abend, von Mitternacht und von Mittag, und zu Tische sitzen im Reiche Gottes."
Hier spricht Jesus und es heißt in Lukas 22:30.
"daß Ihr an Meinem Tische in Meinem Reiche …"
Wo wird das sein? Er sagt:
"daß Ihr an Meinem Tische in Meinem Reiche essen und trinken und auf Thronen sitzen sollt, um die zwölf Stämme Israels zu richten."
Natürlich stellt die Beurteilung ein Werk dar, das sich wann vollzieht? Während der tausend Jahre.
Und dann Offenbarung 19:9.
"Und er sprach zu mir: »Schreibe: Selig sind die, welche zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind!« …"
Wo wird das Hochzeitsmahl stattfinden, auf der Erde oder im Himmel? Im Himmel, ja, beim Laubhüttenfest.
Und er sprach zu mir: »Dieses sind wahrhaftige Worte Gottes!«
Und Ellen White hat diesen Tisch in einer Vision gesehen. Was für Güter befinden sich wohl auf diesem Tisch? Nun, was hat gerade stattgefunden? Die Obsternte, richtig? Sie hat gerade stattgefunden. Beachtet, was sie in "Erfahrungen und Gesichte" auf Seite 17 sagt.
"Und ich sah einen Tisch aus reinem Silber; er war viele Meilen lang …"
Ich nehme an, Er erwartet eine Menge Gäste.
"… und doch konnten unsere Augen sie überblicken. Ich sah die Früchte des Baumes des Lebens, das Manna, Mandeln, Feigen, Granatäpfel und Weintrauben und viele andere Arten von Früchten."
Seid also nicht traurig, wenn Mangos und Papayas nicht dabei sind. Ellen White erwähnt die Herbsternte in Israel, weil dies das Laubhüttenfest ist, aber sie läßt es offen für andere Obstsorten. Vielleicht wußte sie nicht, wie sie eine Mango nennen sollte, ich weiß nicht, ob sie wußte, was Mangos oder Papayas sind, aber tröstet Euch damit, daß es dort wahrscheinlich auch tropische Früchte geben wird.
Erinnert Ihr Euch daran, daß nur Israeliten am Laubhüttenfest teilnehmen konnten? Wer werden die Einzigen sein, die am letzten Laubhüttenfest teilnehmen können? Nur diejenigen, deren Namen am Versöhnungstag im Buch festgehalten wurden. Daniel 12:1.
"Zu jener Zeit wird sich der große Fürst Michael erheben, der für die Kinder Deines Volkes einsteht; denn es wird eine Zeit der Not sein, wie noch keine war, seitdem es Völker gibt,…"
Die 144.000 werden während dieser Zeit leben, meine Lieben.
"... bis zu dieser Zeit. Aber zu jener Zeit soll Dein Volk gerettet werden, ein jeder, der sich im Buch eingeschrieben findet."
Der sich wo vorfindet?
"... im Buch eingeschrieben."
Wann wurden ihre Namen in dem Buch festgehalten? Wenn ihr Name im Gericht am Versöhnungstag auftaucht.
Wir finden in Offenbarung 3:5 folgende Worte:
"Wer überwindet, der soll mit weißen Kleidern angetan werden; und Ich will seinen Namen nicht tilgen aus dem Buch des Lebens…"
Ist es also möglich, daß Namen ausgelöscht werden? Sicher. Können Menschen am Versöhnungstag aus dem Volk Gottes ausgeschlossen werden? Auf jeden Fall!
"... und will seinen Namen bekennen vor Meinem Vater und vor Seinen Engeln."
2. Mose 32:33 erzählt die Geschichte von Mose, der für Israel eintrat, als sie sündigten, und der Herr sagte zu Mose:
"Ich will den aus Meinem Buch tilgen, der an Mir sündigt."
Mit anderen Worten: Eine Person, die weiterhin sündigt, wird aus dem Buch getilgt, sie wird aus dem Volk Gottes ausgeschlossen. Natürlich werden wir an 3. Mose 23:29+30 erinnert, wo es heißt,
"Denn jeder Mensch, der sich an diesem Tag nicht demütigt,…"
Was geschieht mit ihm?
"... muß aus dem Volk ausgeschlossen werden."
Ich überspringe jetzt den nächsten Abschnitt. Ihr könnt ihn lesen, denn er umfaßt weit mehr, als wir jetzt noch behandeln können. Aber ich möchte zu diesem Abschnitt gehen, der mit "Warum sind wir noch hier?" überschrieben ist. Warum sind wir immer noch in der Wildnis und nicht dort? Ich möchte zum Abschluß einige Aussagen von Ellen White vorlesen. "Evangelisation", Seite 626,
"Vielleicht müssen wir wegen Ungehorsam (Zuwiderhandlung) noch viele Jahre in dieser Welt bleiben, wie das Volk Israel, aber um Christi willen sollte Sein Volk nicht Sünde zu Sünde hinzufügen, indem es Gott mit den Folgen seines eigenen falschen Handelns belastet."
Wir fragen: "Warum zögert Gott? Warum kommst Du nicht, Herr?" Als ob wir Ihm die Schuld geben würden. Wir sollten Ihm nicht die Schuld geben. Die Schuld liegt bei uns.
In "Manuscript 4", 1883 schrieb Ellen White:
"Es war nicht der Wille Gottes, daß das Kommen Christi so verzögert werden sollte. Gott hat nicht gewollt, daß Sein Volk Israel vierzig Jahre in der Wüste wandern sollte…"
Er wußte, daß sie es tun würden, Er hat es so vorausgesehen.
"… Er versprach, sie direkt in das Land Kanaan zu führen und sie dort als heiliges, gesundes und glückliches Volk zu beheimaten. …"
Das Vorhaben war, schnell dorthin zu gelangen, nicht wahr?
"…Aber die, denen es zuerst gepredigt wurde, gingen nicht hinein »wegen des Unglaubens«. …"
Sie zitiert Hebräer, Kapitel 3.
"... Ihre Herzen waren erfüllt von Murren, Rebellion und Hass, und Er konnte seinen Bund mit ihnen nicht erfüllen…"
Sie fährt fort:
"… Vierzig Jahre lang haben Unglaube, Murren und Rebellion das alte Israel vom Land Kanaan ausgeschlossen. Die gleichen Sünden…"
Und nun beachtet folgendes!
"… Die gleichen Sünden haben den Einzug des modernen Israels verzögert ..."
Den Einzug wohin?
"… in das himmlische Kanaan. In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes die Schuldigen. Es sind der Unglaube, die Weltlichkeit, die Ungeweitheit und der Streit unter dem bekennenden Volk des Herrn, die uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und des Leids gehalten haben."
Wir sollten den Punkt erreichen, an dem wir uns danach sehnen, daß Jesus kommt, so wie Ellen White es tat. Als sie einen Blick auf den Tisch im Himmel mit all den verschiedenen Früchten erhaschte, wollte sie nicht mehr zurückkommen. Sie hatte den Himmel gesehen. Wenn wir also den Himmel sehen, wollen wir diese Erde sicher nicht zu unserem Zuhause machen.
Ich möchte diesen Abschnitt aus "Erfahrungen und Gesichte", von Seite 17, vorlesen. Ellen White schreibt:
"Ich bat Jesus, mich von der Frucht essen zu lassen …"
Sie möchte gerne eine Frucht vom Baum des Lebens essen.
"… Er sagte: »Nicht jetzt. Diejenigen, die von den Früchten dieses Landes essen, kehren nicht mehr zur Erde zurück. Aber in Kürze werdet Ihr, wenn Ihr treu seid, sowohl von der Frucht des Baumes des Lebens essen und auch vom Wasser der Quelle trinken«. …"
Noch einmal Wasser.
"… Und er sagte: »Du mußt wieder auf die Erde zurückkehren und den anderen erzählen, was Ich Dir offenbart habe.« Dann trug mich ein Engel sanft hinunter in diese dunkle Welt. Manchmal denke ich, daß ich hier nicht länger bleiben kann; alle Dinge auf der Erde sehen so trostlos aus. Ich fühle mich hier sehr einsam, denn ich habe ein besseres Land gesehen. Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich wegfliegen und in die Ruhe eingehen!"
Könnt Ihr die Angst hören? Sie wollte unbedingt, daß Jesus wiederkommt. Sie schreibt weiter:
"… Nachdem ich aus der Vision kam, sah alles anders aus; eine Finsternis lag über allem, was ich sah. Oh, wie dunkel sah diese Welt für mich aus. Ich weinte, als ich mich hier wiederfand, und fühlte Heimweh. Ich hatte eine bessere Welt gesehen, und sie hatte mir diese verdorben. Ich erzählte diesen Anblick unserer kleinen Gruppe in Portland, die daraufhin fest daran glaubte, daß er von Gott stammte. Das war eine starke Zeit. Die Ernsthaftigkeit der Ewigkeit ruhte auf uns. Ungefähr eine Woche danach gab mir der Herr einen weiteren Ausblick und zeigte mir die Prüfungen, die ich durchlaufen mußte, und daß ich gehen und anderen berichten mußte, was er mir offenbart hatte, und daß ich auf großen Widerstand stoßen und geistliche Qualen erleiden würde, wenn ich ginge. Doch der Engel sagte: »Die Gnade Gottes reicht für dich aus; er wird dich aufrecht erhalten.«"
Und natürlich ist dies Ellen Whites erste Vision. Ich glaube nicht, daß sie ahnte, welche Qualen sie durchmachen würde, nicht in erster Linie wegen der Menschen, die nicht zum Überrest gehörten, sondern wegen der Menschen, die behaupteten, Mitglieder des Überrests zu sein. Während ihres Dienstes wurde ihre Inspiration ständig in Frage gestellt, ihr Rat wurde in Frage gestellt, sie wurde angegriffen, ihre Visionen wurden dem Mesmerismus (das ist Hypnose) zugeschrieben, sie wurde viele, viele Male zurückgewiesen. Sie wurde krank, ich meine, sie war sogar mehrmals kurz davor zu sterben. Während der Zeit, in der sie das Buch "Das Leben Jesu" schrieb, litt sie an rheumatischer Arthritis. Natürlich wünschte sie sich, daß der Himmel kommen möge. Und sie erfüllte ihre Mission, 70 Jahre lang erfüllte sie ihre Aufgabe. Und wir haben den Nutzen ihrer Schriften. Und ich glaube, daß einer der Gründe, warum wir nicht im Reich Gottes sind, darin liegt, daß wir dieses wunderbare Geschenk ignoriert und in einigen Fällen abgelehnt haben und es versäumt haben, die Ratschläge, die sie uns gab, in unserem eigenen persönlichen und praktischen Leben umzusetzen. Das ist es, worauf Gott wartet. Ellen White ruht im Grab. Sie wird sehr bald zu neuem Leben erwachen. Und dann wird sie noch einmal das bessere Land sehen.
Ich bete zu Gott, daß wir die gleiche Leidenschaft für den Himmel und die neue Erde empfinden, die Ellen White empfand. daß wir uns nicht auf die Dinge hier konzentrieren. daß wir uns auf das große Fest konzentrieren, das kommen wird, das große Fest im Himmel, und dann unsere ständige Wohnung hier auf Erden. Denn die Bibel sagt uns:
"Die Sanftmütigen werden die Erde erben."
Dann werden wir Manna essen, wir werden das Wasser aus dem Fluß des Lebens trinken, wir werden in der Gegenwart Gottes sein, der Licht ist, und wir werden nicht nur ein paar Jahre leben und krank werden, sondern wir werden in einem Land leben, in dem es keine Krankheit, keinen Schmerz, keine Trauer und keinen Tod mehr gibt.
Möge diese Hoffnung hell und stark in unserem Herzen brennen.
Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2021 ©
Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (18) "Das Laubhüttenfest"
Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela
https://www.youtube.com/watch?v=LTdczF-kKSs&t=22s
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