Dienstag, 20. Juli 2021

(23) Die Lunisolar-Täuschung

 

Dies ist unser vorletzter Vortrag und wir wollen ein Wort des Gebets sprechen, um den Herrn zu bitten, diese letzten Betrachtungen zu segnen, und dann werde ich Euch sagen, was wir studieren werden, laßt uns beten.

Vater im Himmel, wir danken Dir für die Art und Weise, wie Du Dich hier in diesem Seminar offenbart hast. Wir haben viele wichtige Dinge studiert, und wir hören nie auf zu staunen, wie harmonisch und schön Dein Wort ist, und noch schöner ist Jesus, den wir in allen Punkten bitten, während wir dieses sehr wichtige Thema der Mond-Sabbat-Theorie studieren, daß Sein Geist mit uns sei und uns unterweist, damit wir Verständnis haben mögen. Wir danken Dir Vater für das Vorecht des Gebetes und wir wissen, daß Du dieses Gebet erhörst, denn wir bitten es im kostbaren Namen Jesu. Amen.

Was ich jetzt mit Euch teilen werde, stammt nicht nur von mir. Es gibt ein Buch namens "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung), geschrieben von Terry Heagy. Wir haben vor ein paar Jahren von diesem Buch erfahren, als sie uns ein kostenloses Exemplar schickte und das war gut so, denn ich kenne kein anderes Buch, das von einem Adventisten geschrieben wurde, um sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen, daß der Sabbat nach einem Mondkalender gehalten werden soll. Dieses Buch ist also das einzige, das mir bekannt ist. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das "Biblical Research Institute" (dt.: Biblische Forschungsinstitut) etwas zu diesem Thema des Mondsabbats geschrieben hat. Terry ist eine Laienperson. Ich glaube, sie ist eine Hausfrau, aber sie hat einige Freunde, die den Sabbat nach dem Mondkalender halten, und so hat sie viele, viele Stunden, vielleicht ich würde sagen Tage und Monate damit verbracht, diese Vorstellung der Einhaltung des Mondsabbats zu studieren. Und das Ergebnis ist dieses Buch, auf das ich mich in diesem Vortrag beziehen werde.

Was ich tun möchte ist, daß ich viel von den Dingen, das sie in ihrem Buch hat, zusammenfassen werde und ich habe ein paar eigene Gedanken hinzugefügt. In diesem Sinne wollen wir also mit dem Studium beginnen. Bei den Unterlagen, die wir jetzt studieren werden, habe ich versucht, sie so weit wie möglich zu vereinfachen. Ich werde nur das erwähnen, was ich für die wichtigsten Teile halte.

Zunächst einmal wollen wir darüber sprechen, was der Lunisolarkalender ist.

Ihr werdet Euch jetzt vielleicht fragen: "Lunisolar, was ist das?"

"Luni" kommt von dem Wort "lunar", was "Mond" bedeutet. Und "solar" bedeutet natürlich "Sonne". Es ist also ein Kalender, der sich nach dem Mond und der Sonne richtet.

Der erste sichtbare Neumond, der als Mondsichel bekannt ist, ist der Beginn bestimmter hebräischer Feste.

Das Problem bei dieser Berechnungsmethode ist, daß der Mond an manchen Tagen nicht sichtbar ist, und nach Ansicht derjenigen, die den Sabbat nach dem Mond halten, beginnt der siebentägige Kreislauf des Sabbats an demselben Tag wie die Feste.

Mit anderen Worten: Der wöchentliche Sabbat beginnt zur Zeit der Mondsichel.

Somit ist der Tag des Neumonds oder der Mondsichel auch der erste Tag des Sabbats.

Demnach sollte der Sabbat am 1., 8., 15., 22. und 29. des Monats gehalten werden, weil die Mondsichel der erste Tag ist, und an jedem siebten Tag nach der Mondsichel wird der Sabbat gehalten.

Wenn man es nun nach der Zahl der Tage im Monat macht, würde der Sabbat jede Woche auf einen anderen Tag fallen. Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein? Es ist wie mit Eurem Geburtstag.

Der Tag des Neumonds oder der Mondsichel ist also auch der erste Siebente-Tags-Sabbat des Monats. Und dann sind der 8., der 15., der 22. und der 29. des Monats die darauffolgenden Siebenten-Tags-Sabbate des jeweiligen Monats. Der Sabbat kann also jede Woche auf einen anderen Tag der Woche fallen. Aus diesem Grund wird der Sabbat "luni" genannt, weil der Mond den Tag markiert, an dem der Sabbat zu halten ist, der Neumond oder die Mondsichel, und er ist "solar", weil die Sonne nach Ansicht vieler Befürworter des Lunisolarsystems die Länge des Tages bestimmt, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang!

Verstehen Ihr also, warum es "lunisolar" heißt? "Luni", weil er mit dem ersten Tag des Monats beginnt und durch den Mond, die Mondsichel, bestimmt wird; und "solar", weil die Länge des Tages durch die Sonne bestimmt wird, die 24 Stunden hat.

Dieser Lunisolarkalender hat jedoch einige Probleme. Der Mondmonat hat nur 29 Tage und manchmal sogar 30 Tage. Es ist also unmöglich, daß mehr als vier volle Wochen in die Mondphasen passen, ohne daß ein Tag übrig bleibt, oder? Denn vier volle Wochen wären wie viele Tage? Das wären 28 Tage. Aber der Mondmonat hat 30 und manchmal 31 Tage, also bleiben Tage übrig. Was machen also die Befürworter der Lunisolar-Phase damit?

Den Befürwortern des Lunisolarsystems zufolge beginnt die Woche also beim nächsten Neumond wieder von vorn. Daher haben wir zwei Sabbate, einen direkt nach dem anderen am Ende des Monats. Die Befürworter des Festes nennen dies ein "langes Wochenende". Mit anderen Worten: Wenn der letzte Sabbat des Monats am 29. des Monats ist und die nächste Mondsichel am 1. des Monats, dann liegt ein kurzer Zeitraum zwischen einem Sabbat und dem anderen. Könnt Ihr mir nun folgen, ja oder nein? Man nennt dies also ein "langes Wochenende".

Aber es wird noch interessanter! In der Geschichte mit dem Manna wird nicht erwähnt, daß zwei Sabbate direkt hintereinander liegen und daß die Menschen für das "lange Wochenende" die dreifache oder vierfache Menge an Manna aufsammeln mußten.

Die Befürworter des Festes nennen den zusätzlichen Tag am Ende des Monats einen "Nicht-Tag". Jeder Tag hat jedoch einen Abend und einen Morgen. Wenn ein Tag einen Abend und einen Morgen hat, wie kann man dann sagen, er sei ein "Nicht-Tag"? Nirgendwo in der Bibel gibt es auch nur den geringsten Hinweis auf einen Nicht-Tag. Was würde ein Mensch an einem "Nicht-Tag" tun? Würden sie arbeiten, würden sie an einem "Nicht-Tag" ruhen? Die Bibel schweigt zu diesem Thema.

Es gibt keine Neueinstellung der Woche bei jedem Neu- oder Halbmond. Gott hat eine einfache Methode zur Einhaltung des Sabbats eingeführt - jeder siebte Tag des wöchentlichen Kreislaufs wurde bei der Schöpfung von der Sonne bestimmt. Somit bestimmt die Sonne und nicht der Mond die wöchentliche Wiederkehr des Sabbats und seine Länge.

So weit, so gut?

Eine wichtige Frage ist, wie wir wissen können, welcher Tag in der Schöpfungswoche der erste ist, wenn der Mond die Wochentage bestimmt? Gott schuf den Mond am vierten Tag, in der Mitte der ersten Woche. Die Bibel beschreibt die Woche als sechs Abende und Morgen, die mit dem Sabbat enden. Wie also würde der Mondsabbat in diese erste Schöpfungswoche passen? Es gibt keine Möglichkeit, die Mondphase zu kennen, als der Mond erschaffen wurde, und selbst wenn es eine Mondsichel gewesen wäre, als er am vierten Schöpfungstag erschaffen wurde, hätte der Sabbat nicht auf den ersten oder achten Tag dieses ersten Mondmonats fallen können, weil der Mond erst am vierten Tag entstanden ist. Versteht Ihr, was das bedeutet? Das würde etwas einfaches um ein vielfaches schwieriger machen.

Der Mond ist nicht die Grundlage der Schöpfungswoche; Gott schuf ihn, um die Jahreszeiten und natürlich den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu bestimmen.

Kommen wir zu den Festen und dem Mondkalender.

Diejenigen, die den Sabbat nach dem Mondkalender halten, begehen denselben Fehler wie die Festtagshalter.

Sie argumentieren folgendermaßen: Die Einhaltung der Feste hing vom Mond ab, der Sabbat ist eines der Feste und deshalb müssen wir die wöchentliche Wiederkehr des Sabbats auch nach dem Mond bestimmen. Versteht Ihr die Argumentation?

Ich möchte Euch nun vorlesen, wie es der Autor dieses Buches beschreibt.

"Alle Argumente gegen den Mond scheinen darauf hinauszulaufen, ob Gott den Sabbat an dieselbe Methode gebunden hat wie die Berechnung der Feste nach dem Mond, oder ob Er bei der Schöpfung einen wöchentlichen Kreislauf für den Sabbat einrichtete und diesen bis heute beibehalten hat."

"The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) S. 151.

Im Grunde genommen stützen sie ihre Argumentation auf die Vorstellung, daß der Sabbat eines der Feste ist, und weil die Feste durch den Mond bestimmt wurden, muss auch der Sabbat durch den Mond bestimmt sein.

Aber wie wir in unserer letzten Vorträgen festgestellt haben, gibt es tatsächlich einen Unterschied zwischen den zeremoniellen Festtagen und dem Siebenten-Tags-Sabbat. Der Sabbat soll neben den Festen des Herrn gehalten werden.

Jetzt haben wir den Beweis, daß Jesus keinen Mondsabbat hielt. In Johannes 7:2 heißt es, daß Jesus das Laubhüttenfest in Jerusalem feierte, und der große Tag des Festes war der letzte Tag der Feier (Johannes 7:37-39).

Der letzte Tag des Laubhüttenfestes fällt auf den 22. des jüdischen Monats (3. Mose 23:36). Welcher Tag wäre also der Tag, an dem Jesus am großen Tag des Festes da war und sagte: "Wer Durst hat, komme zu Mir und trinke"? Das wäre dann der 22. Tag des Monats, richtig?

Was wäre das für die Anhänger des Festes und auch für die Gläubigen des Lunisolarsabbats? Es wäre ein Sabbat, erinnert Euch, der Sabbat ist der 1., der 8., der 15., der 22., der 29. Es muß also ein Sabbat gewesen sein, dieser große Tag des Festes.

Aber es gibt ein ernstes Problem. Gleich im nächsten Kapitel wird uns gesagt, daß es ein Sabbat war und Jesus eine Auseinandersetzung mit den jüdischen religiösen Führern hatte (Johannes 8:2; 9:14, 15), weil Er einen von Geburt an blinden Mann von seiner Blindheit heilte. Welcher Tag wäre denn dann der Sabbat gewesen? Der große Tag des Festes war der 22. des Monats, das wissen wir aus dem jüdischen Kalender, und der nächste Tag war der Tag, an dem Jesus den blind geborenen Mann heilte. Jesus hat also keinen Mondsabbat gehalten. Könnt Ihr mir folge, ja oder nein?

Kommen wir nun zu den siebzig Wochen und Pfingsten.

Die Prophezeiung der 70 Wochen funktioniert nur mit ununterbrochenen Siebener-Kreisläufen. Würdet Ihr dem zustimmen? Es wird nicht funktionieren, wenn man "Nicht-Tage" und "Nicht-Jahre" hat. Es wird nicht gehen. Wenn man das Jahr-Tag-Prinzip anwendet, müßte man mit anderen Worten gesagt, aufeinanderfolgende Tage haben. Es kann keine "Nicht-Tage" in der Formel geben. Wenn eine Woche manchmal acht oder neun Tage hätte, wie in der Mondsabbat-Theorie, würde der Kreislauf von siebzig, sieben, acht oder neun Tagen uns nicht auf welches Jahr hinweisen? Auf das Jahr 31 nach Christus. Diese Prophezeiung der siebzig Wochen funktioniert nur mit genauen Kreisläufen von was? Mit Siebenern, das ist richtig.

Auch das Pfingstfest funktioniert nur mit ununterbrochenen Kreisläufen von Siebenern. Erinnert Ihr Euch, daß Pfingsten durch sieben Siebener bestimmt wurde und der 50. Tag der Pfingsttag war? Kann man also "Nicht-Tage" in dieser Formel haben? Auf keinen Fall. Seht, die Prophezeiung von Pfingsten macht die Theorie des Mondsabbats unhaltbar.

Israel sollte ab dem Tag nach dem Sabbat der ungesäuerten Brote sieben aufeinanderfolgende siebentägige Wochen zählen. Nachdem sie 49 Tage gezählt hatten, sollten sie am 50. Tag Pfingsten feiern. Dieser Kreislauf würde nicht funktionieren, wenn es während des Monats "Nicht-Tage" gäbe. Ist das verständlich?

Nun, die Befürworter des Mondsabbats glauben:

  • 1. daß der Tag durch den Auf- und Untergang der Sonne gekennzeichnet ist.
    Nicht alle, aber viele von ihnen glauben, daß der Tag bei Sonnenaufgang und nicht bei Sonnenuntergang beginnt.
    Ellen White ist damit nicht einverstanden, denn sie sagt, daß der Tag wann beginnt? Er beginnt am Abend, bei Sonnenuntergang. Aber zumindest glauben sie, daß der Tag 24 Stunden hat und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird.

  • 2. Diejenigen, die an den Lunisolarsabbat glauben, glauben, daß der Tag mit dem Aufgang der Sonne beginnt.
    Ellen White ist damit nicht einverstanden. Sie stimmt zu, daß der Tag 24 Stunden hat und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird, aber sie ist nicht damit einverstanden, daß der Tag mit dem Aufgang der Sonne beginnt und nicht mit dem Untergang der Sonne.

  • 3. Ein weiterer Punkt ist, daß der wöchentliche Kreislauf mit der Schöpfung begann und durch den Mond und nicht durch die Sonne bestimmt wird. Diejenigen, die an den Lunisolar-Sabbat glauben, glauben das.
    Aber was ist Ellen White? Sie ist mit dieser Ansicht nicht einverstanden.

  • 4. Jesus kann nach Ansicht derer, die den Mondsabbat halten, nicht am Freitag im Jahr 31 n. Chr. gekreuzigt worden sein.
    Ellen White ist anderer Meinung. Sie sagt, daß Christus am Freitag gekreuzigt wurde, und sie sagt, das war im Jahr 31.

  • 5. Außerdem fand die Kreuzigung Jesu nach Ansicht derer, die den Mondsabbat halten, an einem Mittwoch statt, nicht an einem Freitag.

Die ernste Konsequenz daraus ist, daß Jesus nicht den ganzen Sabbat im Grab ruhte. Ellen White ist da ganz anderer Meinung.

Man sieht also sofort einen Widerspruch zwischen den Schriften von Ellen White und denjenigen, die an die Einhaltung eines Lunisolarsabbats glauben.

Wie man sehen kann, stimmen die Befürworter des lunisolaren Sabbats in einigen Punkten mit Ellen White überein und in anderen nicht. Dabei verwenden sie Ellen White wählerisch, wenn sie mit ihrem lunisolaren Kalender übereinstimmt.

Was hat Ellen White also über den Tag, die Woche und den Sabbat gelehrt? Wir werden nun untersuchen, was Ellen White über diese Zeiträume glaubte.

Viele Mond-Sonnen Sabbathalter glauben, daß der Sabbat bei Sonnenaufgang beginnt. Sie erklären Ellen Whites eindeutige gegenteilige Äußerungen damit, daß sie zwar glaubte, der Sabbat beginne bei Sonnenuntergang, aber sie hatte einfach nicht das ganze Licht. Daher wird dies zu einer Frage der Zuverlässigkeit von Ellen Whites Inspiration. Beachtet ihre klaren Aussagen darüber, wann der Tag beginnt, nämlich nicht bei Sonnenaufgang, sondern bei Sonnenuntergang, so wie es die Bibel lehrt. Ich möchte diese Aussagen aus dem Buch "Das Leben Jesu" von Seite 771 vorlesen:

"Endlich kam Jesus zur Ruhe. Der lange Tag der Schande und der Qualen war zu Ende. Mit den letzten Strahlen der untergehenden Sonne wurde der Sabbat eingeläutet…"

Nun, wann hat also der Sabbath begonnen, beim Sonnenaufgang? Nein. Sie sagt: Wer

"…Als die letzten Strahlen der untergehenden Sonne den Sabbat einläuteten, lag der Sohn Gottes in aller Stille in Josephs Grab. Sein Werk vollendet, die Hände in Frieden gefaltet, ruhte Er in den heiligen Stunden des Sabbattages."

Ist das eine klare Aussage darüber, wann der Tag beginnt? Auf jeden Fall.

"Der Sabbat rückte näher, und es wäre ein Verstoß gegen seine Heiligkeit, wenn die Leichname am Kreuz hängen würden. Unter diesem Vorwand baten die führenden Juden Pilatus, den Tod der Opfer zu beschleunigen und ihre Körper noch vor ....

Vor wann?

"… noch vor Sonnenuntergang zu entfernen."

Noch einmal steht geschrieben, daß es dringend notwendig war, Jesus vor Sonnenuntergang zu begraben, damit Sein Leichnam wann im Grab sein würde? Am Sabbat.

Hier ist noch ein Zitat, es ist von Seite 776.

"Die Frauen waren die letzten am Kreuz und die letzten am Grab Christi. Während sich die Abendschatten sammelten, verweilten Maria Magdalena und die anderen zwei Frauen mit den Namen Maria an der Ruhestätte ihres Herrn und vergossen Tränen der Trauer über das Schicksal dessen, den sie liebten. Und sie kehrten zurück und ruhten am Sabbattag, wie es das Gebot sagt." (Lukas 23:56)

Der Sabbat beginnt also, während die Abendschatten einziehen.

Diejenigen, die an den lunisolaren Sabbat glauben, wonach der Tag bei Sonnenaufgang beginnt, stehen also in direktem Gegensatz zu den Schriften von Ellen While. Sie glaubte, daß der Tag am Abend beginnt, wenn die Sonne untergeht.

Eine weitere Sache, die Ellen While glaubte, ist, daß die Sonne die Länge des Tages bestimmt. Übrigens sind sich die Mond-Sabbat-Halter darin einig, daß der Tag 24 Stunden lang ist und durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Ich habe diese Aussagen schon einmal gelesen, aber ich möchte sie noch einmal vorlesen. "Christus ist Sieger" Seite 12.

"Wenn der Herr erklärt, daß Er die Welt in sechs Tagen gemacht und am siebten Tag geruht hat, meint Er den Tag von vierundzwanzig Stunden, den Er durch den Auf- und Untergang der Sonne abgegrenzt hat..."

Vierundzwanzig Stunden, der Auf- und Untergang der Sonne. In "Ausgewählte Botschaften Band 3", Seite 317 schrieb sie:

"Gott ruhte am siebten Tag und legte ihn für die Menschen fest, damit sie Ihn zu Ehren Seiner Schöpfung des Himmels und der Erde in sechs buchstäblichen Tagen einhalten. Er segnete und heiligte den Tag der Ruhe und machte ihn heilig. Wenn die Menschen so sehr darauf bedacht sind, die genaue Zeitspanne zu erforschen und zu ergründen, müssen wir sagen, daß Gott Seinen Sabbat für eine runde Welt geschaffen hat; und wenn der siebte Tag in dieser runden Welt, die von der Sonne beherrscht wird, die den Tag regiert, zu uns kommt ..."

Es ist ja der Mond, der die Nacht regiert.

"… das die Zeit, in der man in allen Ländern und Gegenden den Sabbat hält. In den Ländern, in denen die Sonne monatelang nicht untergeht und die Sonne monatelang nicht aufgeht, wird die Zeitspanne anhand von Aufzeichnungen berechnet ..."

Sie schreibt weiter:

"... Der Herr akzeptiert den Gehorsam jedes Geschöpfes, das er geschaffen hat, entsprechend den Zeitumständen in der Welt des Sonnenauf- und Sonnenuntergangs.... Der Sabbat wurde für eine runde Welt geschaffen, und deshalb wird von den Menschen Gehorsam verlangt, der in vollkommener Übereinstimmung mit der vom Herrn geschaffenen Welt ist."

Ich möchte nur noch ein Zitat vorlesen. Ellen White schreibt an eine Glaubensschwester die verunsichert ist. Das ist auch aus Band 3, jedoch Seite 318.

"Meine Schwester, laß Deinen Glauben nicht wanken. Wir sollen fest zu unseren Grundsätzen stehen, den Geboten Gottes und dem Glauben Jesu. Alle, die den Anfang ihrer Zuversicht bis zum Ende festhalten, werden den Siebenten-Tags-Sabbat halten, der uns als Zeichen …"

Des Mondes erscheint? Nein! Sie sagt:

"… der uns als Zeichen der Sonne erscheint. Der Irrtum der Tageslinie …"

Das ist die Internationale Datumsgrenze.

"… Der Irrtum der Tageslinie ist eine Falle Satans, um zu entmutigen. Ich weiß, wovon ich spreche. Habt Vertrauen in Gott. Leuchte dort, wo Du bist, als ein lebendiger Stein in Gottes Gebäude."

Ellen White glaubte also zuallererst, daß der Tag durch den Auf- und Untergang der Sonne bestimmt wird. Sie glaubte auch, daß die Sonne die Länge des Tages bestimmt und die Sonne bestimmt auch die Länge der Woche, wie wir festgestellt haben.

Und jetzt werden wir noch sehen, daß sie glaubte, daß Gott den wöchentlichen Kreislauf von sieben Tagen bei der Schöpfung festgelegt hat. Ist dieser Kreislauf jemals unterbrochen worden? Nein. Der wöchentlichen Kreislauf ist, soweit wir wissen, nie unterbrochen worden. Glaubt Ihr, Gott würde uns sagen, daß wir den Sabbat halten sollen, und dann erlauben, daß wir den wöchentlichen Kreislauf verlieren? So verfährt Gott nicht. Die Juden halten seit Tausenden von Jahren denselben Sabbat. Jesus hielt denselben Sabbat, den wir heute halten, und Jesus war der Schöpfer. Wenn Er also denselben Sabbat hielt, den wir heute halten, hielt Er denselben Sabbat der Schöpfung, weil Er ihn gemacht hat. Er würde nicht den falschen Tag halten.

Lesen wir nun diese Aussagen von Ellen White, daß Gott den wöchentlichen Kreislauf von sieben Tagen bei der Schöpfung festgelegt hat. "Patriarchen und Propheten", Seite 88.

"Wie der Sabbat hat auch die Woche ihren Ursprung bei der Schöpfung und ist durch die biblische Geschichte bewahrt und überliefert worden. Gott selbst hat die erste Woche als Muster für die darauf folgenden Wochen bis zum Ende der Zeit abgemessen…."

Wäre der heutige Sabbat also derselbe Sabbat wie bei der Schöpfung? Kommt schon, lasst uns nicht anfangen, nach allen möglichen neuen Ideen zu suchen, wenn der Geist der Weissagung kristallklar ist, und die Bibel ist es auch. Sie schreibt weiter:

"…Wie jeder andere bestand er aus sieben buchstäblichen Tagen. Sechs Tage wurden für das Schöpfungswerk verwendet; am siebten ruhte Gott, und dann segnete Er diesen Tag und setzte ihn als Ruhetag für den Menschen fest."

Gibt es danach also aufeinanderfolgende wöchentliche Kreisläufe? Würde sich der Sabbat von da an am siebten Tag wiederholen? Man muß kein weiser König Salomon oder Albert Einstein sein, um das zu verstehen. Es ist kristallklar in der Bibel und im Geist der Weissagung.

"Spiritual Gifts", (dt.: geistliche Gaben) , Band 3, Seite 90.

"Dann wurde ich in die Schöpfung zurückversetzt und mir wurde gezeigt, daß die erste Woche, in der Gott das Schöpfungswerk in sechs Tagen vollbrachte und am siebten Tag ruhte, genau wie jede andere Woche war. Der große Gott hat in seinen Schöpfungstagen und Ruhetagen den ersten Kreislauf als Muster für die darauf folgenden Wochen bis zum Ende der Zeit abgemessen. "Das sind die Geschlechter des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden." Gott gibt uns am Ende eines jeden buchstäblichen Tages die Ergebnisse Seiner Arbeit. Jeder Tag wurde von Ihm als eine Generation angesehen, weil Er jeden Tag einen neuen Teil Seines Werkes schuf oder hervorbrachte. Am siebten Tag der ersten Woche ruhte Gott von Seinem Werk, segnete den Tag Seiner Ruhe und stellte ihn für den Gebrauch des Menschen frei. Der wöchentliche Kreislauf von sieben buchstäblichen Tagen, sechs für die Arbeit und der siebte für die Ruhe, der durch die biblische Geschichte bewahrt und überliefert wurde, hat seinen Ursprung in den großen Tatsachen der ersten sieben Tage.

Es gibt noch eine weitere interessantes Einzelheit, die beweist, daß Ellen White glaubte, der Sabbat werde durch den Auf- und Untergang der Sonne für sieben Tage bestimmt, und am siebten Tag gehe die Sonne ebenfalls auf und unter.

Ellen White verwendet das Wort "Sabbat" und das Wort "Samstag" abwechselnd. Könnte das ein Hinweis darauf sein, daß sie glaubte, daß der Sabbat ein Samstag ist, den die Menschen heute erwähnen? Seht nun diese Aussagen. "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 7, Seite 119

"Wenn denkende Menschen feststellen, daß unsere Restaurants am Sabbat geschlossen sind, werden sie sich nach den Grundsätzen erkundigen, die uns dazu veranlassen, unsere Türen am Samstag zu schließen."

Der Sabbat ist demnach der Samstag. "Life Sketches" (dt.: Lebensskizzen), Seite 95.

"Elder Bates ruhte am Samstag, dem siebten Tag der Woche,…"

Moment mal, welcher Tag ist denn der siebte Tag der Woche? Es kann doch jeder Tag der Woche sein, oder? Nein, natürlich nicht.

"Elder Bates ruhte am Samstag, dem siebten Tag der Woche, und er wies uns nachdrücklich darauf hin, daß dies der wahre Sabbat ist…"

Sie verwendet also "Samstag" und "Sabbat" austauschbar. Hier ist eine weitere Aussage, "Manuscript Releases", (dt.: Veröffentlichungen von Handschriften) Band 17, Seite 79.

"Die Versuchung wird kommen. Wenn Ihr den Sabbat haltet, genau den Tag, den das vierte Gebot vorschreibt, müßt Ihr auf diese Quelle des Gewinns verzichten. Ihr werdet Euer Geschäft am Samstag, dem geschäftigsten und einträglichsten Tag der Woche, schließen müssen. Und wenn Ihr zögert, ein klares "So spricht der Herr" zu befolgen, weil Ihr dadurch Gewinn einbüßt und Euer Reichtum nicht zunimmt, bleibt Ihr Gott gegenüber ungehorsam und beugt das Knie vor Satan, wie er Christus versucht hat."

War sich Ellen White darüber im Klaren, welcher Tag der Sabbat ist? Ist es der 1., der 8., der 15., der 22. und der 29. des Monats, der durch den Mond bestimmt wird? Hört, wenn Ihr diese Sabbate haltet, seid Ihr genauso schuldig wie die römisch-katholische Kirche, denn Ihr haltet den falschen Sabbat. Das ist eine ernste Sache.

Eine weitere Sache, die Ellen White hervorhob, ist, daß die Kreuzigung im Jahr 31 nach Christus stattfand. Die Beobachter des Lunar-Sabbats glauben dasselbe, aber sie glauben, daß Jesus am Mittwoch des Jahres 31 gekreuzigt wurde. Ellen White glaubte, daß Christus am Freitag des Jahres 31 gekreuzigt wurde. Gebt Acht auf diese klare Aussage von Ellen White über das Jahr 31.

"Dann sagte der Engel: "Er wird den Bund mit vielen eine Woche lang bestätigen.…"

Sie zitiert eigentlich aus Daniel.

"…Sieben Jahre lang, nachdem der Erlöser Sein Amt angetreten hatte, sollte das Evangelium vor allem den Juden gepredigt werden, dreieinhalb Jahre lang von Christus selbst und danach von den Aposteln. In der Mitte der Woche wird Er die Opfer und Speisopfer aufhören lassen.…"

Erneut zitiert sie Daniel 9:27. Und dann merkt sie an:

"…Im Frühjahr 31 n. Chr. wurde Christus, das wahre Opfer, auf Golgatha geopfert. Dann wurde der Vorhang des Tempels zerrissen, was zeigte, daß die Heiligkeit und Bedeutung des Opferdienstes nicht mehr gegeben war. Die Zeit war gekommen, in der das irdische Opfer und die Opfergabe aufhörten."

Ellen White erklärt auch, daß Christus im Jahr 31 an einem Freitag gekreuzigt wurde.

Diejenigen, die einen Mond-Sabbat halten, sagen, daß Er an einem Mittwoch gekreuzigt wurde. Und es ist interessant, was zwei Befürworter des Lunisolar-Sabbats geschrieben haben. Nun beachtet folgendes. "Das Leben Jesu", Seite 217.

"Babylon, dieser riesige Koloss aus Geheimnissen, Verschwörungen, Täuschung und Heidentum, balanciert vorsichtig auf einer kleinen Lüge: daß Christus an einem Freitag gekreuzigt wurde und an einem Sonntag auferstanden ist."

(zitiert in "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: "Die Mond-Sabbat-Verschwörung"), Seite. 108).

Das ist eine ernste Anschuldigung. Sie sagen nicht nur, daß Ellen White eine Lügnerin ist, sie sagen im Grunde, daß der von den Adventisten gehaltene Sabbat babylonisch ist. Mit anderen Worten, die Adventgemeinde wäre Babylon.

Gebt nun Acht auf diese klare Aussage von Ellen White in "Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter" Seite 49. Sie lautet wie folgt:

"Die gefallenen bekennenden Kirchen sind Babylon. Babylon hat giftige Lehren genährt, den Wein des Irrtums. Dieser Wein des Irrtums besteht aus falschen Lehren wie der natürlichen Unsterblichkeit der Seele, der ewigen Qual der Gottlosen, der Leugnung, daß Christus schon vor Seiner Geburt in Bethlehem gelebt hat, und der Befürwortung und Verherrlichung des ersten Tages der Woche als Gottes heiligem und geheiligtem Tag. Diese und ähnliche Irrtümer werden der Welt von den verschiedenen Kirchen vorgesetzt, und so erfüllt sich die Schrift, in der es heißt: "Denn alle Völker haben von dem Wein des Zorns ihrer Hurerei getrunken". Es ist ein Zorn, der durch falsche Lehren hervorgerufen wird, und wenn Könige und Präsidenten diesen Wein des Zorns ihrer Unzucht trinken, werden sie mit Zorn gegen diejenigen erregt, die nicht mit den falschen und satanischen Irrlehren in Einklang kommen wollen, die den falschen Sabbat verherrlichen und die Menschen dazu bringen, Gottes Gedenkstätte mit Füßen zu treten."

Was wird hier also gesagt? Wenn die Lunisolar-Befürworter sagen, daß

"Babylon, dieser riesige Koloss aus Geheimnissen, Verschwörungen, Täuschung und Heidentum, balanciert vorsichtig auf einer kleinen Lüge: daß Christus an einem Freitag gekreuzigt wurde und an einem Sonntag auferstanden ist. ..."

(s.o.)

Dann sagen sei damit, daß die Adventgemeinde Babylon ist. So einfach ist das. Es ist eine ernste Angelegenheit, Gottes Gemeinde der Übriggebliebenen zu beschuldigen, den Wein Babylons zu trinken und den Nationen zu geben. Ellen White schrieb folgendes in "Zeugnisse für Prediger und Evangeliumsarbeiter" auf Seite 33:

""Denjenigen, die die Zeugnisse als die Botschaft Gottes annehmen, wird dadurch geholfen und sie werden gesegnet werden; aber diejenigen, die sie in Teilen aufgreifen, nur um ihre eigene Theorie oder Idee zu unterstützen, um sich selbst in einem Verlauf des Irrtums zu rechtfertigen, werden durch das, was sie lehren, nicht gesegnet und begünstigt werden. Zu behaupten, die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten sei Babylon, ist die gleiche Behauptung wie die des Satans, der ein Verkläger der Brüder ist und sie Tag und Nacht vor Gott anklagt."

Es ist also eine ernste Angelegenheit, was die Lunisolar-Befürworter geschrieben haben.

Die meisten Befürworter der Lunisolarbewegung sagen, daß sie an den Geist der Weissagung glauben, aber sie behaupten, Ellen White habe sich in einigen ihrer Aussagen geirrt, weil sie nicht das ganze Licht gehabt habe. Versuchen sie nicht, ihre Theorie durch einen unvollständigen und ausgewählten Gebrauch des Geistes der Weissagung zu stützen, wenn es sich für ihre Theorie als günstig erweist? Ellen White hat ausdrücklich gesagt, daß Jesus am Freitag gestorben ist, am Sabbat im Grab geruht hat und am Sonntag auferstanden ist. Und natürlich haben wir bereits den Grund untersucht, warum es wichtig ist, daß Jesus den ganzen Sabbat im Grab geruht hat, was jede Sekunde des Sabbats einschließt. Es war für Jesus notwendig, den ganzen Tag zu ruhen, so wie Er bei der Schöpfung den ganzen Tag geruht hatte. Wenn man das nicht glaubt, zerstört man die Bedeutung des Sabbats in der Erlösung.

Ellen White hat hier eine Aussagen gemacht, die aus dem Buch "The Story of Jesus" (dt.: Die Geschichte Jesu) Seite 157 stammt.

"Der Heiland wurde am Freitag, dem sechsten Tag der Woche, begraben. …"

Für den Fall, daß Ihr nicht verstanden habt, welcher Tag Freitag war, macht sie es deutlich: der sechste Tag der Woche.

"Der Heiland wurde am Freitag, dem sechsten Tag der Woche, begraben. Die Frauen bereiteten Spezereien und Salben vor, mit denen sie ihren Herrn einbalsamierten, und legten sie beiseite, bis der Sabbat vorüber war. …"

An welchem Tag wurde Jesus also gekreuzigt? Am Freitag, richtig? Der sechste Tag der Woche. Und was war der Tag danach? Der Sabbat, der siebte Tag. Sie schreibt weiter:

"…Nicht einmal die Arbeit des Einbalsamierens des Leichnams Jesu wollten sie am Sabbat tun. Und als der Sabbat vorüber war, sehr früh am Morgen des ersten Tages der Woche …"

Wann ist Jesus also auferstanden? Am ersten Tag der Woche

"… kamen sie zum Grab, als die Sonne aufging" (Markus 16:1+2)

Der Geist der Weissagung ist also eindeutig. Kreuzigung am Freitag, Ruhe im Grab am Sabbat und Auferstehung am Sonntag, dem ersten Tag der Woche.

Ihr wißt, daß die Leute, die den Mondsabbat halten, eine gute Beweggründe haben. Aber gute Beweggründe machen noch keine gute Wissenschaft. Ihre Beweggründe sind, daß Christen keinen Grund haben, den Sonntag zu Ehren der Auferstehung zu halten, wenn man die Auferstehung am Sonntag abschaffen kann. Mit dieser Art von Argumenten muß man sehr vorsichtig sein. In einer unserer letzten Voträge haben wir festgestellt, daß der Grund, warum Jesus am Sonntag auferstanden ist, der ist, daß Er am Sabbat im Grab ruhen mußte. Wenn Er also den ganzen Tag am Sabbat im Grab ruhen mußte, an welchem Tag würde man dann erwarten, daß Er auferstehen würde? Gleich am nächsten Tag. Aber das liegt nicht daran, daß der erste Tag wichtig war, sondern daran, daß der vorherige Tag wichtig war: Er mußte bei der Erlösung im Grab ruhen, wie Er bei der Schöpfung geruht hatte.

Diejenigen, die den Mondsabbat halten, sagen jedoch, daß es ein ernstes Problem mit einer Kreuzigung am Freitag gibt. Sie sagen, wie könne die Kreuzigung am Freitag stattgefunden haben, wenn das "United States Naval Observatorium" angibt, daß der Vollmond im Jahr 31 n. Chr. auf einen Mittwoch fiel? Hatte Ellen White Unrecht, als sie erklärte, die Kreuzigung habe am Freitag stattgefunden? Und wenn Ellen White Recht hatte, hatte dann das Naval Observatorium Unrecht? Es lohnt sich das zu hinterfragen.

Die Befürworter der Lunisolarbewegung behaupten, hier ein stichhaltiges Argument zu haben. Sie behaupten, daß, wenn die Kreuzigung an einem Freitag stattfand, die Kreuzigung im Jahr 33 n. Chr. stattgefunden haben muß. Wir müssen also bis zum Jahr 33 zurückgehen, damit die Kreuzigung an einem Freitag stattfand. Dieses Datum funktioniert jedoch nicht, weil das Anfangsdatum von 457 v. Chr. für die Prophezeiung der 70 Wochen in der Geschichte fest verankert ist und das Jahr 33 n. Chr. uns über die "Mitte der letzten Woche" hinausführen würde. Versteht Ihr, worauf ich hinaus will?

Außerdem müßten wir das Datum 1844 auf 1846 verschieben, was die Adventbewegung und die Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage stellen würde. Die Befürworter der Lunisolar-Bewegung sehen nur eine Lösung für das Problem: Die Kreuzigung fand am Abend eines Mittwochs statt und die Auferstehung am Abend eines Sabbats. Die vorgeschlagene Lösung stellt jedoch immer noch ein Problem dar, weil sie die Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage stellt.

Es gibt noch eine andere wahrscheinliche Lösung für das Problem. Laut Ellen White, - ein sehr scharfsinniger Kommentar -, kam Jesus sechs Tage vor dem Passahfest im Haus des Lazarus in Bethanien an. Sechs Tage würden nach unserer Zeitrechnung von Freitagabend bis Mittwochabend reichen, denn sie sagt, daß Er kurz vor Beginn des Sabbats ankam, okay? Sechs Tage würden uns also nach unserer Art der Tagesrechnung von Freitagabend bis wann reichen? Bis Mittwochabend.

Aber was ist der Freitagabend im biblischen Sinne eigentlich? Sabbatabend. Die sechs Tage beginnen also am Sabbatabend und enden wann? Am Donnerstagabend. Stimmt mir zu oder, ja oder nein? Seht, wir rechnen nach der biblischen Zeitrechnung, der Abend kommt vor dem Morgen.

Ellen White schreibt im Buch "Das Leben Jesu" Seite 549,

"Der Heiland war erst sechs Tage vor dem Passahfest in Bethanien angekommen und hatte nach Seiner Gewohnheit im Hause von Lazarus Rast gemacht. Die Scharen von Reisenden, die in die Stadt kamen, verbreiteten die Nachricht, daß Er auf dem Weg nach Jerusalem sei und daß Er den Sabbat in Bethanien verbringen würde."

Nun wißt Ihr also, daß Er gemäß unserer Berechnung am Freitagabend ankam. Nach unserer Berechnung der Tage wären es also sechs Tage bis zu welcher Nacht? Bis Mittwochabend, dem ersten Tag des Vollmonds. Wenn also das Passahfest und der Vollmond auf denselben Tag fielen, würde es so aussehen, als ob das Naval Observatorium richtig lag und Ellen White falsch.

Bevor wir jedoch versuchen, Ellen Whites scheinbare Ungenauigkeit zu korrigieren, müssen wir mehrere Tatsachen berücksichtigen: Erstens beruhte das Auftreten des Neumonds in biblischen Zeiten auf Beobachtung, nicht auf astronomischen Karten. Wenn der Neumond nicht zu Beginn des Monats gesichtet wurde, wurde der Monatsbeginn verschoben. Mit anderen Worten: Wäre der beobachtete Neumond zur Zeit Christi nur einen Tag später als das vom Naval Observatorium errechnete Datum, würde sich der Monatsbeginn verzögern, und wenn er sich in der Passionswoche nur um einen Tag verzögern würde, würde das Passahfest am - wie nennen wir es? Donnerstagabend gefeiert. Erinnert Ihr Euch an unser Studium über die drei Tage und drei Nächte? Wann beginnen die drei Tage und drei Nächte? Sie beginnen am Donnerstagabend, denn dann beginnt der Leidensweg Jesu. Aber die Donnerstagnacht ist eigentlich die Freitagnacht, der Freitagabend nach der biblischen Berechnung.

Ellen White macht diese sehr interessante Beobachtung in dem Buch "Das Leben Jesu" auf Seite 682.

"In Begleitung Seiner Jünger ging der Heiland langsam zum Garten Gethsemane. Der Passah-Mond, breit und voll, schien von einem wolkenlosen Himmel."

Wenn dies also an einem Donnerstag ist, was haben wir dann? Einen Vollmond. Aber das Naval Observatory gibt an, daß der Vollmond wann war? Am Mittwochabend. Also haben wir ein Problem? Nicht wirklich.

Wie konnte Ellen White sagen, daß der Mond am Donnerstagabend "breit und voll" war (Freitagabend nach biblischer Zeitrechnung), wenn das Naval Observatorium angibt, daß der Vollmond am Mittwochabend stattfand, was nach unserer Zeitrechnung Donnerstagabend wäre?

Die Antwort ist, daß der Mond aus wissenschaftlicher Sicht, und das könnt Ihr bei Google nachprüfen, etwa 72 Stunden lang als breit und voll angesehen werden kann, und zwar in der Nacht vor und in der Nacht nach dem offiziellen Tag des Vollmonds. Wäre es möglich, daß der Leidensweg Christi am Freitagabend biblischer Zeitrechnung (aber Donnerstagabend nach unserer Zeitrechnung) stattfand, während der Vollmond nach unserer Zeitrechnung immer noch am Mittwochabend stattfand? Ja

"Nahmhafte Astronomen haben zu Protokoll gegeben, daß astronomische Berechnungen die örtlichen Beobachtungen zu der Zeit berücksichtigen müssen, als die geschichtlichen Ereignisse stattfanden."

Übrigens könnt Ihr diese Aussagen von angesehenen Astronomen in diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) auf den Seiten 113-115 nachlesen. Sie stehen dort. Offiziell sagen diese Astronomen, daß man nicht nur auf der Grundlage von Karten rechnen kann, weil man nicht weiß, ob sich das Mondfest aufgrund von Beobachtungen um einen Tag verschoben hat.

Nun hat Ellen White geschrieben, daß das "Greuelbild der Verwüstung" eine zweifache Bedeutung hat. Die erste bezieht sich auf die römischen Armeen, die Jerusalem umzingelten und die Anbetung nach ihren Maßstäben ausrichteten. Die zweite ist, wenn die Vereinigten Staaten den Tag der Anbetung des Papsttums, den Sonntag, einführen. Ich möchte ihre Aussagen in "Zeugnisse für die Gemeinde", Band 5, Seite 491 lesen, wo sie den Vergleich zwischen diesen beiden Ereignissen anstellt:

"Wie die Belagerung Jerusalems durch die römischen Heere das Signal zur Flucht für die judäischen Christen war, so wird die Machtübernahme unserer Nation durch den Erlaß zur Durchsetzung des päpstlichen Sabbats eine Warnung für uns sein. Dann wird es an der Zeit sein, die großen Städte zu verlassen und sich auch darauf vorzubereiten die kleineren Städte hinter sich zu lassen, um sich in abgelegene Orte in den Bergen zurückzuziehen.."

Die Befürworter des Mond-Sabbats haben eine andere Auffassung dazu. In diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" (dt.: Die Mondsabbat-Verschwörung) werden zwei Personen zitiert, die die Auffassung eines Mond-Sabbats vertreten. Dort heißt es:

"Jesus selbst hat sich auf diese Kalenderänderung bezogen - beide Male, als sie unter dem zunehmenden Einfluß des Papsttums stattfand, und wenn sie in der letzten Generation wieder stattfinden wird."

Was sagen also die Befürworter des Mondsystems? Sie sagen, daß die eigentliche Änderung im Gesetz Gottes der Wechsel von einer Mondberechnung des Sabbats zu einer Sonnenberechnung des Sabbats war. Ist das die Änderung des Sabbats?

Ellen White hat uns wiederholt gesagt, daß die Änderung des Sabbats nicht die Änderung des Kalenders von einem Mondkalender zu einem Sonnenkalender war. Der Wechsel ist der Wechsel vom siebten Tags-Sabbat zum ersten Tag der Woche als Ruhetag.

Und natürlich würden die Befürworter des Mondkalenders Daniel 7:25 anführen:

"Er wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern."

Und sie sagen, das ist der Wechsel von einem Mondkalender zu einem Sonnenkalender.

Sie nehmen Daniel 8:11 und sagen, daß der "Tag", der weggenommen wird, die Abschaffung des Mondkalenders ist und die Einführung des Sonnenkalenders.

Und sie haben auch eine sehr neuartige Art der Auslegung von Daniel 9:27, die man in diesem Buch "The Lunar Sabbath Conspiracy" nachlesen kann.

Ein letzter Punkt, auf den ich eingehen möchte, ist die Glaubwürdigkeit des Geistes der Weissagung. Die Verwendung des Mondkalenders zur Bestimmung des Sabbats ist alles andere als unbedeutend. Wenn es um das Halten der Feste geht, Ihr wißt, daß ich erwähnt habe, daß es einen gewissen Spielraum gibt. Nun ja, ich habe nichts dagegen, wenn jemand in der Abgeschiedenheit seines Hauses ein kleines Fest feiern möchte, solange er nicht sagt, daß es von Gott vorgeschrieben ist und daß jeder, der die Feste nicht hält, verloren geht. Ich würde nicht dasselbe über den Mond-Sabbat sagen, denn das ist ein klarer Verstoß gegen den wahren Tag der Anbetung, den Gott festgelegt hat. Es ist also nicht unbedeutend. Es stellt die Eingebung und Zuverlässigkeit des Geistes der Weissagung in Frage.

Es ist eine Sache zu sagen, hört gut zu, daß das neue Licht das alte Licht vergrößert und erweitert, aber es ist etwas ganz anderes zu sagen, daß das neue Licht dem alten Licht widerspricht. Und das ist es, was die Befürworter des Lunisolar-Sabbats tun. Sie behaupten, Ellen White habe nicht das ganze Licht gehabt. "Also, ja, sie sagte, nun ja, daß Christus am Freitag gekreuzigt wurde, sie lag völlig falsch, sie hatte nicht das ganze Licht. Sie hat gesagt, der Tag beginnt bei Sonnenuntergang, nun ja, sie war nicht im Besitz des ganzen Lichts. Er beginnt bei Sonnenaufgang."

Somit stellt man die Inspiration des Geistes der Weissagung in Frage. In dem Buch "Für die Gemeinde geschrieben" Band 1, schreibt Ellen White folgendes auf Seite 169.

"Wenn die Macht Gottes bezeugt, was Wahrheit ist, soll diese Wahrheit für immer als Wahrheit bestehen bleiben. Es dürfen keine nachträglichen Vermutungen angestellt werden, die dem Licht, das Gott gegeben hat, widersprechen. Menschen werden mit Auslegungen der Schrift auftauchen, die für sie Wahrheit sind, die aber nicht der Wahrheit entsprechen. Die Wahrheit für diese Zeit hat uns Gott als Grundlage für unseren Glauben gegeben. Er selbst hat uns gelehrt, was Wahrheit ist. Einer wird aufstehen, und noch ein anderer mit neuem Licht, das dem Licht widerspricht, das Gott unter dem Beweis Seines Heiligen Geistes gegeben hat."

Das ist sehr klar, nicht wahr?

Genauso schwerwiegend ist, daß der Lunisolarsabbat die wahre Bedeutung der dritten Engelsbotschaft verdunkelt. Die dritte Engelsbotschaft sagt uns, daß nur diejenigen, die das Siegel Gottes haben, in der Zeit der Trübsal bestehen werden, während die Verlorenen das Zeichen des Tieres tragen werden. Das Halten des falschen Tages hat also ernste Auswirkungen auf das Heil. Darüber hinaus gilt dies nicht nur für diejenigen, die den Sonntag halten, sondern auch für diejenigen, die den falschen Sabbat halten. Ellen White hat deutlich gemacht, daß die letzte Prüfung zwischen dem Sabbat, also dem Samstag, dem siebten Tag der Woche, und dem Sonntag, dem ersten Tag der Woche, stattfinden wird. Es geht nicht darum, ob man einen Sonnensabbat oder einen Mondsabbat hält. Das ist nicht das Thema.

Sie schrieb im "Review and Herald" vom 6. Juli 1897:

"Der Mensch der Sünde hat den Sonntag verherrlicht; aber was auch immer zur Änderung des vierten Gebots getan wurde, ist ohne Gottes Zustimmung geschehen und steht in direktem Gegensatz zu Seinen ausdrücklichen Geboten. Was wir alle brauchen, ist Wahrheit - schlichte, einfache, ungeschminkte Wahrheit -, die die Seele heiligen wird. Viele werden Theorien in Bezug auf die Verlegung des Sabbats vom siebten auf den ersten Tag der Woche aufstellen…"

Was war also die Änderung des Sabbats? Er wurde von einem Mondkalender auf einen Sonnenkalender umgestellt, richtig? Nein, das war er natürlich nicht. Sie sagt, die Änderung war was?

"…Viele werden Theorien über die Verlegung des Sabbats vom siebten auf den ersten Tag der Woche aufstellen, aber Gott hat positive Erklärungen über die Heiligkeit des Sabbats abgegeben, der in Eden eingeführt und vom Berg Sinai aus verkündet wurde, und eine Strafe ist mit der Mißachtung und Schändung des siebten Tages der Woche verbunden."

Klar? Kristallklar, nicht wahr?

Ich habe da eine Frage. Hat Gott die Einhaltung des Sabbats zu einer so komplizierten Angelegenheit gemacht, daß wir uns Karten ansehen, das Naval Observatorium zu Rate ziehen und uns die Mondphasen ansehen müssen, um zu wissen, wann wir den Sabbat halten sollen? Nein! Gott hat die Einhaltung des Sabbats sehr einfach gemacht: Achtet auf den Sonnenuntergang am Freitag, um zu wissen, wann der Sabbat beginnt, und achtet auf den Sonnenuntergang am Sabbat, um zu wissen, wann der Sabbat endet. So einfach ist das. Konntet Ihr dem folgen, was wir studiert haben?

Übersetzung - Manuela Sahm - Dezember 2021 ©

Stephen Bohr - Der hebräische, geistliche Kalender - (23) "Die Lunisolar-Täuschung"

Alle diese Vorträge habe ich in Eigeninitiative übersetzt. Wer mich und meine reichhaltige, intensive Arbeit gerne (durch eine Spende) unterstützen möchte oder Fragen hat, möge mir gerne persönlich schreiben. Vortrag@gmx.de Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße und Gottes Segen, Manuela

https://www.youtube.com/watch?v=TF_F9xSpax8



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